Tag Archives: Pfarrer Davis Puthussery

Wenn du denkst es geht nicht mehr…

…kommt irgendwo ein Lichtlein her. Wie wahr dieses Sprüchlein ist, soll die folgende Geschichte erzählen.

Als alles vor der Corona-Pandemie noch „normal“ war, freute sich unser Gospeltrain-Gründungsmitglied Monika auf ihre bevorstehende Goldene Hochzeit. Im Rahmen eines regulären Gottesdienstes sollte das Jubiläum gefeiert werden, und der Gospeltrain dabei die musikalische Gestaltung übernehmen. Anschließend war ein kleiner Empfang geplant.

Plötzlich kam Corona, machte alle Planungen zunichte; Monika und ihr Norbert sahen sich wahrscheinlich schon ganz einsam und allein zuhause sitzen. Einige Zeit später hatte dann das kleine Lichtlein seinen ersten Auftritt: Deutschland hatte die Pandemie soweit im Griff, dass man einige Lockerungen wagen konnte. Laut Corona-Schutzverordnung NRW durften wieder Gottesdienste stattfinden – wenn auch unter strengen Abstands- und Hygieneregeln. Zudem waren auch Familientreffen im kleinen Kreis wieder zulässig. Das Jubelpaar dürfte sehr erleichtert gewesen sein, dass ihr großer Tag doch noch ein besonderer zu werden versprach. Schnell war die neue Situation mit ihren Einschränkungen akzeptiert – „dann ist es eben so!“  Auf eine Art versprach ein derartiges Jubiläum auch etwas ganz Besonderes zu werden, etwas Einzigartiges. Also wurde neu geplant! Das Goldjubiläum durfte also kirchlich gefeiert werden, und danach stand ein kleines Familientreffen an. Nur der Gospeltrain war weiterhin außen vor. Weil singen überdurchschnittlich gefährlich sein kann. Kein Spott, entspricht wohl den medizinischen Tatsachen. Schade, aber für Monika freute uns diese kleine Möglichkeit dennoch.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Das kleine Lichtlein hatte seinen zweiten Auftritt: kurz vor dem Jubiläumstermin gab es im Land NRW im Rahmen der Pandemiebekämpfung weitere Lockerungen. Singen war unter Umständen wieder erlaubt. Leider waren diese Bedingungen für einen geregelten Proben- oder Auftrittsbetrieb längst noch nicht weitreichend genug. Aber unser Kampfgeist war geweckt. Konnte da nicht doch noch irgendetwas gehen?

Hinter Monikas Rücken wurde Kontakt zu unserer Gemeinde Clemens August Graf von Galen und zu Pfarrer Puthussery aufgenommen. Es wurde diskutiert, ob man dem Jubelpaar einen kleinen musikalischen Gruß zukommen lassen kann ohne gegen Coronaregeln zu verstoßen oder Anwesende zu gefährden. – Und siehe da: mit gutem Willen aller Beteiligten und viel eingeforderter Disziplin tat sich auf einmal ein Lösungsweg auf.

2020 – was bisher geschah

War nicht gerade erst der Jahreswechsel? – Und schon sind einige Wochen ins Land gegangen. Die Festivitäten anlässlich unseres fünfundzwanzigjährigen Jubiläums liegen vor uns, doch auch dieses Jahr hat erst einmal ganz klein angefangen.

Neujahrsempfang 19.01.2020

In unserer Gemeinde Clemens-August-Graf-von-Galen hat sich seit einigen Jahren ein Neujahrsempfang als Kombinationsveranstaltung etabliert. Zum Start ins neue Jahr wird zunächst ein Gottesdienst gefeiert, dem sich ein Empfang im Pfarrheim anschließt.

Pfarrer Davis Puthussery hatte sich viel Musik für diese Messe organisiert. Neben dem Gospeltrain gestalteten auch der Kirchenchor und der Chor der afrikanischen Gemeinde, die ihre Gottesdienste in Muttersprache regelmäßig in unserer Herz-Jesu-Kirche feiert, die Messe mit. Es begann wie immer mit dem Aufwärmen, sprich dem Einsingen. Musste flott gehen, denn die anderen wollten sich ja auch noch einstimmen.

© trainarchivatorAufwärmen, die Winterversion

Los ging es mit einem orgelbegleiteten Gemeindelied, denn nicht nur die Chöre sollten singen. Der Pfarrer lud bei seiner Begrüßung zum „Fest des Glaubens“ ein. Kurz darauf sangen wir nach dem vom Kirchenchor übernommenen Kyrie das Stück „Marvellous things“. Dieses hatten wir längere Zeit nicht mehr öffentlich gesungen, aber dafür proben wir schließlich regelmäßig. In der Lesung hieß es dann „Besiegt Böses durch Gutes“ – passt in turbulenten Zeiten perfekt als Neujahrsvorsatz.

Einen weiteren Leitfaden bot die Predigt rund um die Forderung des Apostels Paulus: „Seid freudig in der Hoffnung, geduldig in Bedrängnis und beharrlich im Gebet“. Immer wieder beeindruckend, wie unser Pfarrer seine Predigten frei und ohne Manuskript mit dem Handmikro direkt vor den Gottesdienstbesuchern hält. Die Worte erzielen so eine wesentlich höhere Aufmerksamkeit bei den Zuhörern als der Vortrag vom Ambo aus.

Ein wichtiges Thema des Tages war die Vorstellung des neu erstellten lokalen Pastoralplans, der in Zeiten großer Veränderungen der Gemeinde eine Chance zur Neuorientierung bietet. Die wesentlichen Schritte bei der Erstellung:

  • Bestandsaufnahme, bei der alles auf den Prüfstand gestellt wird
  • Entwicklung von Ideen, in welche Richtung sich die Gemeinde verändern soll, unter Einbeziehung möglichst vieler Menschen. Bei der Umsetzung immer das Wesentliche im Blick behalten und sich nicht unter Druck setzen lassen.
  • Dokumentation von Entwicklungen und Veränderungsprozessen

© trainarchivator, Gemeinde CAGvGZukunftswerkstatt Pastoralplan

Weiter ging es mit der Gabenbereitung, die von der afrikanischen Gemeinde musikalisch untermalt wurde. Nach einigen Jahren sind uns afrikanische Sprache und Trommelklang in unserer Kirche vertraut. Man hört aufmerksam zu oder swingt gar mit; definitiv eine Bereicherung. Zur Kommunionspende sangen wir unser „Holy“ – ruhig, fast feierlich und dennoch durchaus intensiv. Danach waren wieder die Afrikaner an der Reihe.

© trainarchivator„Holy“ – getragen, bloß nicht überdrehen

Noch ein drittes Mal durfte der Gospeltrain in Aktion treten. Zum Abschluss hieß es „God is calling“ – unsere besondere Chorhymne; eine Komposition unseres „Chefs“, die er uns ganz persönlich gewidmet hat. So endete der Gottesdienst schwungvoll, und weiter ging es beim Empfang nebenan.

© trainarchivator„God is calling“ – Gospeltrain kommt in Fahrt

Im Pfarrheim war es schon rappelvoll, als die Gospeltrainer aus der Kirche herüber kamen. Pfarrer Puthussery begrüßte die Anwesenden, informierte über aktuelle Neuigkeiten aus der Gemeinde und wagte einen Ausblick in die Zukunft. Schließlich lud er alle zu Suppe und Getränken ein. In netten Runden saß und stand man noch lange beisammen und hatte sich viel zu erzählen. Bei solchen Gelegenheiten zeigt sich immer wieder, dass der Gospeltrain Bestandteil dieser Gemeinde ist, auch wenn er inzwischen weit über deren Grenzen hinaus gewachsen ist.

© trainarchivatorPfarrer Puthussery fühlte sich wohl mitten im Trubel

Jahreshauptversammlung 22.01.2020

Im Januar steht immer unsere Jahreshauptversammlung im Kalender. Beim Treffen der Chormitglieder wurde wie in jedem anderen Verein zunächst Bilanz gezogen. Ein Rückblick auf Auftritte und chorinterne Veranstaltungen ließ uns das vergangene Jahr noch mal gemeinsam erleben. Später wurde Kassensturz gemacht, dann folgten Vorstandswahlen; alles recht zügig und einträchtig. Anschließend gab Chorleiter Sebastian Wewer einen Ausblick auf geplante Auftritte. Im letzten Teil der Versammlung kamen unterschiedlichste Themen zur Sprache, wobei es schwerpunktmäßig um Aktivitäten rund um das Chorjubiläum ging.

Neuaufnahme 29.01.2020

Unser „Chef“ Sebastian Wewer ist schon fast zehn Jahre an Bord des Gospeltrains, so dass wir einander wirklich gut kennen. Wir wissen um seine Stärken und um seine Eigenheiten, doch eins macht er immer wieder mit besonderer Freude und auch zu unser aller Vergnügen: neue GospeltrainerInnen einfangen.
Am 29.01.2020 war es wieder soweit, und Beitrittskandidatin Johanna wurde nach zehnmaliger Probenteilnahme die entscheidende Frage gestellt: „Möchtest Du an Bord des Gospeltrains kommen?“ Johanna antwortete laut und unerschrocken „Ja“ und löste begeisterten Applaus „ihres“ Chores aus. – Auf viele schöne und interessante gemeinsame musikalische Erlebnisse!

© trainarchivatorGleich haben wir dich…! Herzlich willkommen!!!

Nachbesprechung Adventskonzert 17.12.2017 – Teil 1

Sonntag, 17.Dezember. Der Countdown bis zu unserem heutigen Konzert ist fast runter gezählt. Die Bühne steht, die Technik ist installiert und die Dekoration ist abgeschlossen.

© trainarchivatorAlles ist vorbereitet, fehlt nur noch der Chor

Jetzt gilt es, uns gut einzusingen, um die Stimmen zu ölen und letzte Sicherheit zu gewinnen. Chorleiter Sebastian Wewer schafft es, eine Atmosphäre zwischen Vorfreude einerseits und Konzentration andererseits zu schaffen. Wenn es darauf ankommt, zeigt sich unser Chor von seiner disziplinierten Seite.

© trainarchivatorEinsingen vor dem Adventskonzert

© trainarchivatorWenn sich der „Chef“ in Schale geworfen hat, dann wird dem letzten klar – gleich wird es ernst: konzentriert euch und nutzt das Einsingen. Wir wollen gleich eine überzeugende Leistung abliefern, damit Aktive und Gäste schöne Adventsmomente erleben können.

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© trainarchivatorSchon beim Einsingen ganz bei der Sache

Dies und das wird angesungen, auf besondere Klippen hingewiesen und abschließend nochmal Auf- und Abgang geprobt. Vor Konzerten sind wir wie immer frühzeitig vor Ort, so dass wir uns nach dem Einsingen noch einige Zeit zurückziehen und entspannen können. Im benachbarten Pfarrheim nutzt jeder die Zeit nach seinen Bedürfnissen. Trinken, eine Kleinigkeit essen oder die Auftrittskleidung richten – immer gehört auch ein wenig Spaß dazu

© trainarchivatorEin paar Minuten Entspannung – Getränke, Obst und viel Nervennahrung

© trainarchivatorDas Signal zum Aufbruch. Bei Dämmerung gehen wir in die Kirche hinüber, wo wir uns in der Sakristei vor dem Einzug versammeln. War es hier immer schon so voll? Oder liegt es daran, dass der Chor in den letzten Jahren gewachsen ist und wir heute eine hohe Aktivenzahl haben? Wir nehmen in der zuvor geprobten Reihenfolge Aufstellung und entzünden die soeben an alle ausgeteilten Kerzen, mit denen wir in die abgedunkelte Kirche einziehen werden. Ein letztes Toi-toi-toi und unser „Chef“ verschwindet Richtung Altarraum.

Schon bald erklingt das Keyboard. Wir beginnen die Melodie mit zu summen und als die Stimme Sebastian Wewers erklingt, ziehen wir ruhig schreitend in die Kirche ein. Jetzt haben wir erstmals einen Eindruck, wie viele Besucher unserer Konzerteinladung gefolgt sind. Die gut besetzten Bänke zaubern uns ein Lächeln auf das Gesicht, während wir uns im Kerzenschein zur Bühne bewegen. Dem Publikum gefällt der stimmungsvolle Einzug, wie aufgeschnappte Bemerkungen verdeutlichen. An den Altarsstufen angekommen, stecken wir unsere Kerzen in zwei sandgefüllte Gefäße, die ein optisches Highlight in der dämmrigen Kirche sind.

© Daniel DeppeDer Advent bringt Licht in die Dunkelheit

Auf der Bühne nehmen wir unsere Plätze ein und wechseln auf Anweisung vom Summen ins Singen. „Let my voice be an instrument“ heißt das erste Stück unseres aktuellen Programms. Es gehört zu denjenigen die heute Konzert-premiere haben. Leicht, heiter und swingend kommt die Musik daher und ist eine gute Wahl zum Einstieg.

Pfarrer Davis Puthussery betritt den Altarraum und begrüßt als Hausherr Zuschauer und Chor. Wie bei fast allen Konzerten hat unser Chorleiter sich überlegt, wie die Besucher aktiv einzubeziehen sind. Mitsingen gehört bei uns einfach dazu, und so fällt die Wahl auf das weithin bekannte Adventslied „Wir sagen euch an“. Wunderbar, dass der Chor nicht erst groß in Vorleistung gehen und das Publikum animieren muss, sondern die Menschen sofort mitmachen. Währenddessen zündet Pfarrer Puthussery drei Kerzen am Adventskranz an, der zentral vor dem Altar steht.

© Daniel Deppe…sehet, die dritte Kerze brennt!

Auch Chorleiter Sebastian Wewer begrüßt die Besucher und klärt schnell auf, wie es bei Gospelkonzerten so zugeht: singen, klatschen, aufstehen, tanzen – alles erlaubt. Unsere zahlreichen Stammgäste lächeln wissend.

Dann geht es richtig los: Mit „Come, let us sing“ fordern wir alle zum Singen auf. Dieser Forderung verleihen wir mit einer kleinen Choreographie mit Schnipsen und Klatschen Nachdruck. Es entsteht eine Dynamik, der sich das Publikum nicht entziehen kann und sofort voll da ist. Offensichtlich gibt es im Auditorium verteilt kleinere Grüppchen, die von Anfang an heiß darauf sind, aktiv mitzumachen.

© Daniel DeppeLos geht’s, lasst uns singen

Durch das ganze Programm zieht sich wie ein roter Faden das Thema Licht, welches Jesus Christus in die Welt gebracht hat. Deshalb auch die vielen Kerzen. Ein Klassiker wie „Shine your light” darf da natürlich nicht fehlen. Seit vielen Jahren im Repertoire, wird der Song immer wieder gerne gesungen und gehört. Solistin Gabi erwischt heute einen Sahnetag! Auch langjährigen Chor-weggefährten bekommen Gänsehaut. Ausdruck pur. Den Zuhörern geht es ähnlich und man spendet reichlich Applaus.

© Daniel DeppeGospeldreiklang – Stimme, Ausdruck, Emotion

Eine weitere Konzertpremiere erleben wir mit dem schwungvollen Stück „Jesus be a fence“. Klappt gut und kommt prima an. Nachdem in den letzten Jahren etliche ruhig-besinnliche Lieder ins Repertoire aufgenommen wurden, tut uns ein wenig Pep ganz gut. Chorleiter Wewer übersetzt in seinen kleinen Moderationen die Titel oder die Kernaussagen der Liedtexte, so dass man auch ohne umfassende Englischkenntnisse die Kombination von Inhalt, Melodie und Emotion leicht erfassen kann.

Wer regelmäßig Gospeltrainkonzerte besucht, kennt den folgenden süd-afrikanischen Gospel „Sia hamba“ (Wir marschieren im Lichte Gottes) in Zulu-Sprache. Da er thematisch gut passt und musikalisch immer eine interessante Alternative zu anderen Stilen ist, steht er auch heute auf dem Programm. Hier kann der „Chef“ zeigen, wie ein Chor durch einen Chorleiter gelenkt wird. Erst getragen, dann rhythmisch dominiert; leiser oder lauter, mit oder ohne Begleitung – auch wenn es eine bewährte Abfolge gibt, so muss der Chor dennoch gut aufpassen. Jederzeit kann unser Chorleiter eine musikalische Eingebung haben, die wir unverzüglich und ohne Ansatz umzusetzen haben. Heute ist er in Sachen Mimik und Körpersprache so ausdrucksstark, dass die Wechsel ganz fließend gelingen und wir verschiedene Facetten des Gospeltrains zeigen können. Die Zuschauer hören mal andächtig zu, dann machen sie engagiert klatschend mit.

© Daniel DeppeVom Chor zu entschlüsselnder Ausdruckstanz

Nach einer guten Dreiviertelstunde hat sich der Chor eine kleine Pause verdient und tritt von der Bühne ab. Ein paar Minuten sitzen und etwas trinken tut jetzt gut.

© Daniel Deppezügig und geordnet, so haben wir den Abgang geübt

© Daniel DeppeInzwischen singt unser Chorleiter das zauberhafte Weihnachtslied „Oh, holy night“, das wohl alle Anwesenden zumindest der Melodie nach kennen. Er ist heute besonders gut bei Stimme und hoch konzentriert, und so verwöhnt uns sein Solo mit besonders emotionalen Momenten. Seine Gospeltrainer in den hinteren Reihen sind von der Stimmung ergriffen und absolut stolz auf ihren „Chef“. Erst der Applaus holt uns aus der verträumten Stimmung und ruft uns zurück auf die Bühne.

Teil 2 folgt.

Guten Rutsch 2016

Nur noch wenige Stunden, dann ist auch das Jahr 2016 schon wieder Vergangenheit.  Auf viele interessante Auftritte und Erlebnisse kann der Gospeltrain zurückblicken, die uns selbst und unseren Zuhörern viel Freude gemacht haben.

DANKE sagen wir allen Zuhörern, Gospelfreunden und langjährigen Fans für den Besuch unserer Auftritte und ihren Applaus.
DANKE an alle Unterstützer aus dem Umfeld des Chores, die uns durch ihren Einsatz immer wieder geholfen und den Rücken frei gehalten haben.
DANKE an alle Gospeltrainer und ihren „Gospeltrainer“ Sebastian Wewer, die gemeinsam durch ihren Einsatz bei den Proben und bei der Vorbereitung von Auftritten und Veranstaltungen aller Art uns allen ein interessantes Chorjahr beschert haben.
Einen BESONDEREN DANK für die langjährige Unterstützung richten wir an unsere Gemeinde Clemens August Graf von Galen in Hamm-Norden und ihren Pfarrer Davis Puthussery .

CC0 Public DomainCC0 Public Domain, verändert

Wer nicht mehr so ganz im Bilde ist, was der Gospeltrain im Jahre 2016 so alles erlebt hat, der kann dies im entsprechenden Jahresrückblick nachlesen, der schon in Arbeit ist…

Happy Birthday – Gospeltrain feiert 20.Geburtstag

© trainarchivator

Heute ist es soweit – unser Chor feiert seinen zwanzigjährigen Geburtstag.
Erstaunlich, dass man das Datum des allerersten Treffens von Gospelinteressierten genau benennen kann, doch ein Gründungsmitglied kann dies aufgrund eines sorgsam geführten Kalenders. Danke, Peter!

Was als eine Art Experiment in unserer damals selbstständigen Herz Jesu Gemeinde begann, kann heute als große Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Natürlich gab es auch Irrungen und Wirrungen, doch mehrere große Veränderungen konnten der Weiterentwicklung nichts anhaben.

Umbenennung:

  • Ursprünglich namenslos, manchmal verlegen als „Gospelgruppe“ bezeichnet, haben wir uns in Anlehnung an die Gemeinde 1996 den Namen „Herz-Jesu-Gospelchor“ gegeben. 2003 erfolgte die Umbenennung in Gospeltrain Hamm, um mit dieser Metapher besser ausdrücken zu können, was Gospelmusik und Glaube bedeuten können. Den Zusatz „e.V.“ tragen wir seit der Eintragung ins Vereinsregister im Jahre 2011.

Chorleiterwechsel:

  • Den Start des Chores betreute der damalige Gemeindeorganist Alexander Fabig. Nach eigener Aussage habe er sich mit Gospel auf völlig neues Terrain begeben. Gemeinsam haben wir bis 1999 v.a. afroamerikanische Gospelklassiker einstudiert und somit ein solides Fundament gelegt. Im folgte als Leiter sein Bruder Heiko Fabig, der durch Erfahrungen im Jazz-/Bigbandbereich mit den Contemporary Gospels weitere Klangfarben ins Repertoire brachte. Seit 2010 betreut Sebastian Wewer den Gospeltrain, der Songs aktueller europäischer Gospelkomponisten in den Mittelpunkt rückte.

Gemeindefusion:

  • Obwohl Gospel als Facette der Kirchenmusik etwas ganz Neues war, hat man uns in der Herz Jesu Gemeinde im Hammer Norden gewähren lassen, uns Freiräume eröffnet und sich schließlich eine gute Partnerschaft entwickeln lassen. Die Fusion mit der benachbarten Gemeinde Maria Königin zur heutigen Clemens August Graf von Galen im Jahre 2005 hat für uns keinerlei Veränderung mit sich gebracht – wie wohltuend.

Pfarrerwechsel:

  • Pfarrer Paul Markfort war selbst noch ganz neu in der Gemeinde, als wir mit der Gospelmusik begannen. Von Anfang an bekamen wir von ihm Unterstützung, wo immer es möglich war. Stets hat er mit Freude unser Wirken begleitet. Nach der Verabschiedung Pfr. Markforts in den Ruhestand wurde Pfr. Davis Puthussery dessen Nachfolger. Zu unserer großen Freude unterstützt und schätzt auch er unsere Chorarbeit, so dass wir uns weiterhin starker Bande zur Gemeinde erfreuen dürfen.

Herbstfest in der Lokalzeitung 02.10.2015

©Clemens August Graf von Galen Gemeinde, HammIm Westfälischen Anzeiger ist ein Foto aus dem Gottesdienst erschienen, der an unserem Gemeinde-Herbstfest zelebriert wurde. Dieses Fest feierte zehn Jahre Gemeindefusion zur heutigen Gemeinde Clemens August Graf von Galen. Im Mittelpunkt stand eine von Pfarrer Puthussery initiierte Aktion, bei der die Vielfalt der Aktivitäten innerhalb der Gemeinde veranschaulicht wurde. Jede Gruppe stellte sich und ihr Betätigungsfeld im Gottesdienst vor, und hängte symbolisch einen Apfel an den schließlich reich bestückten Baum. Diese Aktion verfehlte nicht ihre Wirkung, denn auch altgedienten Gemeindemitgliedern war diese Vielfalt nicht immer bewusst.

Natürlich war der Gospeltrain beim Fest musikalisch aktiv – sowohl im Gottesdienst, als auch später im Pfarrheim. Weitere musikalische Beiträge bot der Kinderchor ClemensKids und die in unserer Herz Jesu Kirche regelmäßig Gottesdienst feiernde afrikanische Gemeinde.

© Westfälischer Anzeiger, 02.10.2015Repräsentanten der vielen Gemeindegruppen beim Herbstfest
© Westfälischer Anzeiger, 02.10.2015

Nachbesprechung Herbstfest in unserer Gemeinde 26.09.2015

©Clemens August Graf von Galen Gemeinde, HammAm Samstag feierte unsere Gemeinde Clemens August Graf von Galen ein Fest anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Fusion der ehemaligen Gemeinden Herz Jesu und Maria Königin. Die Vorabendmesse wurde dem Anlass entsprechend gestaltet. Anschließend gab es im Pfarrheim einen bunten Abend.

Im Vorraum der Herz Jesu Kirche zeigte eine Stellwand die Ereignisse von der Fusion bis heute in Form eines Zeitstrahls. Außerdem hatten Gemeindegruppen Fotos und Infotexte ausgehängt.

© trainarchivatorWand mit Infos zur Gemeindegeschichte und zu vielen Gruppen

In der gut besuchten Kirche startete der Gospeltrain mit dem Song „This is the day!“, als unser Pfarrer Davis Puthussery mit den Messdienern einzog. Etliche Gottesdienstbesucher klatschten spontan mit. Es ist gut, dass solche Reaktionen in vielen Gemeinden nicht mehr verpönt sind, sondern mehr Raum für Kommunikation und gemeinschaftliches Erleben eingeräumt wird.

© trainarchivatorNach Begrüßung und Schuldbekenntnis erklang zum Kyrie der Ruf 151 des Gotteslob, zum Gloria wurde von der Gemeinde „Dir Gott im Himmel Preis und Ehr” gesungen. In der Lesung ging es um den guten Hirten, der seine Schafe nicht allein lässt, wenn die Wölfe kommen. „Suchen und fragen“ hieß es im Zwischengesang. Dann griff Pfarrer Puthussery den Inhalt der Lesung in der Predigt auf, als er Kardinal von Galen, der Namenspatron unserer Gemeinde, als guten Hirten darstellte, der in dunkler Zeit bei seinen Schafen/Gläubigen blieb. Von Galen sei viel mehr als ein Geistlicher, nämlich eine Figur der deutschen Geschichte und durch sein Beispiel weit über die Landesgrenzen bekannt.

Dann erfolgte die Aktion, auf die viele Anwesende mit Spannung gewartet hatten: angesichts des zehnjährigen Jubiläums der Gemeindefusion war es an der Zeit mal zu schauen, was da so alles gedeiht an aktiven Gemeindegruppen. Jede dieser Gruppen bekam Gelegenheit, sich in wenigen Sätzen dem Publikum vorzustellen und symbolisch einen Apfel mit ihrem jeweiligen Logo an einen Holzapfelbaum zu kleben.

© trainarchivatorHier wird gerade der Gospeltrain vorgestellt

Mit sage und schreibe vierundzwanzig Gruppen dauerte die Vorstellung eine ganze Weile. Nach jeweils mehreren Gruppenvertretern lockerte der Kinderchor ClemensKids, unterstützt durch Sopranistin Andrea Kistner, die Vorstellung mit dem Lied „Halleluja – preiset den Herrn“ auf. Schließlich hing auch der letzte Apfel am Baum, der stolz die Vielfalt der Gemeindeaktivitäten präsentierte. Da war sicher auch manches aktive Gemeindemitglied überrascht, was bei uns alles los ist.

© trainarchivatorFür die Lokalzeitung wird ein Foto für die Lokalzeitung gemacht

Zum Glaubensbekenntnis sang die Gemeinde das Lied „Clemens August, wir dich ehren“, welches unter 877 neu in den Münsteraner Regionalteil des aktuellen Gotteslobs aufgenommen wurde. Eine Premiere beim heutigen Gottesdienst erfolgte durch die afrikanische Gemeinde, die regelmäßig ihre Gottesdienste in unserer Herz Jesu Kirche abhält. Sie begleitete die Gabenbereitung durch Gesang und Trommelspiel, was von der übrigen Gemeinde interessiert und mit Applaus aufgenommen wurde.

© trainarchivatorAfrikanische Klänge zur Gabenbereitung

Zum Sanctus klang es wieder klassisch „Heilig ist Gott in Herrlichkeit“. Nach der Kommunion steuerte der Gospeltrain als Dankeslied den Titel „I want to love you, Lord“ bei. Obwohl er erst dieses Jahr ins Repertoire aufgenommen wurde, haben wir ihn inzwischen gut und stimmungsvoll im Griff, so dass er derzeit zu unseren Lieblingssongs gehört.

© trainarchivatorDer Gospeltrain auf den Stufen neben der Orgel

Am Ende schlossen die „Irischen Segenswünsche“ diesen schönen Gottesdienst ab. Pfarrer Puthussery fragte, ob alle das Pfarrheim kennen, was natürlich bestätigt wurde. Also empfahl der Pfarrer, man möge nur den einen Ausgang nutzen, der in die entsprechende Richtung führe. „Im Pfarrheim – da ist was los“. Nebenan habe man Speis und Trank vorbereitet, um gemeinsam zu feiern. Außerdem hätten der Gospeltrain und die afrikanische Gemeinde vor, musikalisch zu unterhalten. – Das ließen sich die Menschen nicht zweimal sagen und strömten zum Ausgang.

© trainarchivatorVor dem Pfarrheim hatte man zwei Zeltdächer aufgebaut, unter denen Grillwürstchen und Reibekuchen angeboten wurden. Man konnte sich an Tischen zusammensetzen und miteinander ins Gespräch kommen. Über allem lag Trommelklang und Gesang, denn die afrikanische Gemeinde machte weiterhin Musik – für sich und für alle. Es hatte etwas von Sommerparty. Viele Festbesucher hörten zu, schauten zu und hatten offensichtlich Spaß daran.

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© trainarchivatorTrommelklang und afrikanische Gospels mitten im Hammer Norden

© trainarchivatorIm Gebäude selbst waren alle Plätze besetzt, man nutzte auch die Stehtische im Foyer. Die Kirchengemeinde hatte ausreichend Helfer, die sich an Grill, Bräter und Zapfhahn für die Allgemeinheit nützlich machten. Dann war es an der Zeit, dass der Gospeltrain seinen kleinen Auftritt in Angriff nahm. Gesungen wurden Titel aus dem aktuellen Repertoire, die wir ganz sicher drauf haben. Es wurde bald mitgeklatscht im Saal, war doch viel Gospeltrain-Stammpublikum anwesend. Für uns eine dankbare Situation, da man sich nicht erst lange Sympathien erarbeiten musste, sondern es gleich richtig losging.

© trainarchivatorBeim Auftritt wurde gleich zum Jahreskonzert 2016 eingeladen

Chorleiter Sebastian Wewer nutzte die Gelegenheit, sich für die Einladung zum Fest und für die langjährige Unterstützung zu bedanken. Außerdem wies er darauf hin, dass die Planungen für unser Jahreskonzert am 20.03.2016 bereits laufen und sprach sogleich eine Einladung aus. Wir verabschiedeten uns mit dem Segenslied „Mögen sich die Wege“ und machten Platz für die afrikanischen Gäste.

© trainarchivatorGanz von hinten beobachtete Pfarrer Puthussery das Treiben seiner Gemeinde, die heitere Stimmung und das Miteinander. Man war instinktiv an den guten Hirten erinnert, der alles im Blick behält.

© trainarchivator Gospeltrainer verfolgen interessiert den Gesang der Afrikaner

Als es bereits dunkel war, saßen immer noch viele Menschen draußen oder im Pfarrheim beieinander. Der Gottesdienst und die Feier waren gelungen, informativ und unterhaltsam. Offensichtlich ist nach der Fusion vieles zusammengewachsen, was auf das Engagement und das Aufeinanderzugehen vieler Gemeindemitglieder zurückzuführen ist. Für uns war der Abend ebenfalls interessant und hat sicher neue Impulse gebracht.

Einladung zum Gemeindefest in der Lokalzeitung 24.09.2015

Heute erschien im Westfälischen Anzeiger ein Artikel, der zum Herbstfest in der Gemeinde Clemens August Graf von Galen in Hamm-Norden einlädt. Am 26.09.2015 wird das zehnjährige Jubiläum der Gemeindefusion mit einem Gottesdienst und einem anschließenden bunten Abend gefeiert. Man hat alle Gemeindegruppen in die Gestaltung der Veranstaltung miteinbezogen. Der Gospeltrain wird einen Teil der musikalischen Beiträge leisten.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 24.09.2015© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 24.09.2015

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 4

Die letzten Töne sind verklungen. Den Applaus haben wir noch in den Ohren. Wir verabschieden uns vom Publikum und verlassen die Altarstufen, die uns als Bühne dienten.

© Daniel DeppeBeim Schlussapplaus – wir sind müde und zufrieden

© trainarchivatorLangsam gehen die Menschen Richtung Ausgang, doch sie werden dort bereits erwartet. Freundliche Gospeltrainerinnen halten Körbchen bereit, in die man eine Spende zugunsten der Flüchtlingshilfe geben kann. Schon jetzt ist festzustellen, dass sich da einiges ansammelt. Prima.

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© trainarchivatorWie immer besteht am Ende eines Konzertes für die Zuschauer die Gelegenheit, mit uns ins Gespräch zu kommen. Oftmals ist es ihnen ein Bedürfnis, Eindrücke zu schildern, danke zu sagen oder Fragen zu stellen. Mancher Gast sprudelt emotional noch ganz aufgeladen einfach über. Man findet unser Engagement für die Flüchtlingshilfe gut und lobt die Informationen durch die Wortbeiträge zur Thematik in der Musikpause. Dies sei sehr hilfreich gewesen. – Genau das war von uns beabsichtigt. Wer besser aus erster Hand informiert ist, lässt es im Körbchen vielleicht rascheln statt klingeln :-). Während die einen Gospeltrainer Smalltalk betreiben, kümmern sich andere bereits um das Aufräumen.

© trainarchivatorRene Kloppenburg und Dirk Winter vom ASB Münster mit unserer Bossin

Auch Hausherr Pfarrer Davis Puthussery sucht das Gespräch. Er übermittelt seinen Glückwunsch zur gelungenen Veranstaltung. Wir sind unsererseits der Meinung, dass er mit seinem kurzen Wortbeitrag bei der Begrüßung genau den entscheidenden Punkt in der aktuellen Flüchtlingsproblematik getroffen hat. Bei aller notwendigen Rationalität dürfe man die Menschlichkeit nicht vergessen.

© trainarchivatorWie war’s? Lagebesprechung mit Pfarrer Puthussery

Wir verlassen die Kirche und gehen ins benachbarte Pfarrheim. Jetzt sieht man uns an, dass wir ganz schön geschafft sind. Eine gute Stunde volle Konzentration schlaucht schon ein wenig, doch es hat sich gelohnt. Mit der musikalischen Leistung und der Zuschauerresonanz sind wir hoch zufrieden. Wenn jetzt hoffentlich noch ordentlich Geld eingenommen wurde…?

© trainarchivatorZufrieden, müde und neugierig – wie sieht das Ergebnis aus?

Endlich steht das Ergebnis der Spendensammlung fest. Die präsentierenden Herrschaften machen es mal wieder spannend. Jeder hält ein Veranstaltungsprogramm in Händen, auf dessen Rückseite eine Ziffer steht. Nach und nach werden die Zettel umgedreht, beginnend mit der Ein-Cent-Stelle – Bernd darf acht Cent verkünden. Die Spannung steigt, bis Birgit die Tausend-Euro-Stelle bekannt macht. Zweitausend. Boah ey! Das ist super. Wir hatten insgeheim gehofft die Tausend „voll zu machen“, doch das ist ein Klasseergebnis. Die Menschen, die sich bei diesem unsäglichen Wetter zu uns auf den Weg gemacht haben, fühlten sich offensichtlich gut unterhalten und unterstützten unser Anliegen. Vielen Dank dafür.

© Daniel DeppeDie Zahlen des Tages lauten:
Zwei – Zwei – Sieben- Null – Komma – Eins – Acht
(Zahlen digital eingefügt)

Damit ist das Benefizkonzert endgültig Geschichte, und wir können nach diesem Erfolg zufrieden in die neue Woche gehen.

© Alle Fotos von D.Deppe und Trainarchivator

 

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 2

Pünktlich um 18 Uhr winkt uns Chorleiter Sebastian Wewer nach vorne zu den Altarstufen. Jetzt haben wir einen Überblick, wie viele Menschen heute zu uns gekommen sind: mit gut 250-300 Gästen ist der Besuch etwas schwächer als erträumt, doch draußen rauscht der Regen unentwegt weiter. Egal, die Menschen schauen uns erwartungsfroh an und wir werden jetzt unser Bestes geben, um dieses Konzert zu etwas Besonderem werden zu lassen.

© Daniel DeppeAlles ist vorbereitet – los geht’s

Mucksmäuschenstill ist es, als Chorleiter Sebastian dem Chor und Franz am Schlagzeug einen Blick zuwirft und leise einzählt. Los geht es mit dem Stück „Jesus is my salvation”, dessen freudiger Klang dem Grau des Tages etwas entgegensetzt. Das scheint das Publikum genauso zu empfinden und spendet herzlichen Applaus.

© Daniel Deppe  Schwungvoller Konzertauftakt, heißt es doch in einer Zeile „I‘m so happy“

© Daniel DeppePfarrer Puthussery tritt nach vorne, und begrüßt als Hausherr alle Anwesenden. Er drückt seine Freude darüber aus, dass sich der Gospeltrain dem Thema Flüchtlinge zugewandt hat und dieses bei den Besuchern auf offene Ohren stößt. Er erinnert daran, dass niemand ohne Grund seine Heimat, Familie und Freunde sowie seine Sprache und Kultur verlasse. Letztlich ist es ein Appell für das Zuhören, das Ernstnehmen und die Menschlichkeit.

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Seitens des Chores übernimmt die Begrüßung Vereinsvorsitzende Christa Etzel. Sie berichtet, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass dieses Konzert innerhalb nur weniger Wochen auf die Beine gestellt worden ist. Von einer spontanen Idee einer chorinternen Sammlung ausgehend, war man ganz schnell der Überzeugung, ein öffentliches Konzert wäre wirkungsvoller – sowohl, was die erhoffte Spendensumme angeht, als auch, um das Thema von einer rational-pekunären Ebene wieder in Richtung Mitmenschlichkeit und sozialer Verantwortung zu lenken. Etzel bedankt sich für das Engagement der Chormitglieder und die Unterstützung durch die Gemeinde und vieler anderer.

© Daniel DeppeBegrüßung durch die Vereinsvorsitzende

„This is the day! heißt der zweite Titel. Klingt prima, doch das kritische Gesicht von Chorleiters Wewer irritiert uns und wir verlieren fast unsere Sicherheit. Der Chef bricht den Gesang ab und wendet sich an das Publikum. Man dürfe ruhig mitmachen, singen und tanzen; nur die nassen Schuhe haben von den Polstern der Bänke zu bleiben. Puh, was ein Entertainer! Fast sind auch wir Gospeltrainer auf diese Aktion hereingefallen. Die Menschen freut’s. So ist Sebastian Wewer unseren langjährigen Gästen bekannt. Also mit breitem Grinsen einen lockeren Neustart des Songs, der auch das Motto des Tages sein könnte. Alle stehen mit Nachdruck hinter dieser Aussage, und so singen wir auch das Ausrufezeichen mit. Vielleicht muss man in aufregenden Zeiten einfach mal klar Position beziehen – ob im Privatleben, in der Gemeinschaft oder im Glauben.

© Daniel DeppeDies ist der Tag – das spüren die Zuhörer

© Daniel DeppeNach dem kräftigen Applaus begrüßt auch Wewer kurz alle Anwesenden. Es geht anschließend mit dem besinnlichen zeitgenössischen Gospel „Loved“ weiter, der uns durch das Jahr 2015 begleitet, in dem wir unser zwanzigjähriges Bestehen feiern dürfen. Solistin Birgit singt emotional von den Schatten des Lebens, man hört nachdenklich zu. Dann steigt der Chor ein, singt von Gottes Liebe, die uns alle stärkt. Am Schluss ist alles hell und zuversichtlich, und eine positive Grundstimmung breitet sich im Raum aus. Genau so haben wir uns die Atmosphäre gewünscht, als wir mit dem Einüben dieses Liedes begonnen haben.

Mit „Sia hamba“ hält südafrikanisches Flair Einzug in die Kirche. Dieser in Zulu-Sprache gesungene Song gehört seit Jahren zu unserem Repertoire. Typisch ist das abwechslungsreiche originelle Arrangement – ein typisches Wewer-Werk. Hier kann der Chef ganz kreativer Leiter sein. Wir folgen seinen Anweisungen durch Mimik, Gestik und Körpersprache. Die Variationen von einem Auftritt zum nächsten entstehen ganz spontan aus dem Bauch heraus. Als eingespieltes Team verstehen wir die Anweisungen und können sie unmittelbar umsetzen; besonders stark in a cappella-Passagen. Das Stück ist vielen im Publikum bekannt, doch man hört es immer wieder gerne. Heute werden wir zudem von Iris an den Congas unterstützt.

© Daniel DeppeDer Chef in seinem Element – ein echter Chor-Leiter

© Daniel DeppeErneut steht eine skandinavische Komposition auf dem Programm „Shine your light“ ist inzwischen ein weit bekannter moderner Klassiker. So singen einige offensichtlich textkundige Menschen mit. Als Solistin Gabi einsetzt, schweigt man gerührt, um dann beim Chorgesang wieder einzustimmen. Spontan, herzlich, ungezwungen. Wie es bei Gospelkonzerten üblich ist.

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Das nächste Lied „In your arms“ ist erst nach unserem großen Jubiläumskonzert im März eingeübt worden. Somit ist es auch den Stammgästen unter den Besuchern nicht bekannt. Inzwischen haben wir es sicher drauf und lassen es einfach fließen, locker und leicht. Ein emotionales Rührstück wie ein Blick ins Publikum bestätigt. Die Solopassagen übernimmt Chorleiter Sebastian, der heute Lockerheit und Konzentration optimal kombiniert. Die Gänsehautatmosphäre löst sich schließlich in dankbarem Applaus. Man hat besondere Momente erlebt.

© Daniel DeppeUwe spricht ein paar Solozeilen

„Masithi“ lautet der Titel des zweiten afrikanischen Gospels. Die solistischen Zwischenrufe übernimmt Anja, Iris begleitet uns mit den Congas. Der kurze, Gott lobpreisende Text wird ständig wiederholt, wobei Variationen von Tempo und Lautstärke dem Stück die Spannung verleihen. Vor wenigen Jahren ist es nach längerer Aufführungspause mal wieder frisch eingeübt worden. Seitdem wird es gerne gesungen, auch als chorinternes Geburtstagsständchen. Die Zuschauer steigen sofort in die Klatschpassagen mit ein und lassen sich mitreißen.

© Daniel DeppeAnja mit „Masithi“-Ruf, Iris an den Congas

Nun bekommt der Chor eine kleine Trinkpause, die mit Wortbeiträgen gefüllt wird. Wir haben uns überlegt, dem Publikum einige Infos zur aktuellen Situation der Flüchtlinge in Hamm aus erster Hand anzubieten. Wir sind froh, dass unserer Einladung hochkarätige Gäste gefolgt sind.

© Daniel DeppeAls Vertreterin der Stadt berichtet Ulrike Wäsche (1. Bürgermeisterin) stolz und dankbar von zahlreichen und vielfältigen Hilfsangeboten und Aktivitäten seitens der Hammenser Bevölkerung. Neben tatkräftiger Mithilfe vor Ort gäbe es Sach- und Geldspenden, darüber hinaus Angebote für Freizeitaktivitäten und Übersetzungs-unterstützung. Dies alles sei die richtige Antwort auf die großen Herausforderungen, die man nur gemeinsam bewältigen könne.

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© Daniel DeppeFür den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der die Betreuung der Flüchtlinge in der befristet zur Notunterkunft gewordenen Alfred-Fischer-Halle übernimmt, kommt Rene Kloppenburg zu Wort. Er berichtet, wie die riesige Veranstaltungshalle (ehemals Maschinenhalle der stillgelegten Zeche Sachsen) mit vereinten Kräften extrem kurzfristig hergerichtet wurde. Er lobte das außerordentliche Engagement und die gute Zusammenarbeit der Sozialdienste (ASB, DRK), freiwilligen Helfern und der Stadt Hamm. Die Kooperation sei beispielgebend.

© Daniel DeppeSpontan meldet sich auch noch Chorleiter Wewer zu Wort, der von einem Gespräch mit einer Frau berichtet, die mit drei kleinen Kindern ihre Heimat verlassen und in der Fremde einen Neubeginn starten musste; die persönliche Geschichte der eigenen Familie, die sich bis heute mit anderen Menschen und anderen Kriegskonflikten wiederholt. Außerdem betont er, dass es gut sei, den Problemen mit Engagement und Menschlichkeit zu begegnen, statt mit Ressentiments gegenüber Flüchtlingen; gerade in einer Stadt, die auch eine „Rechte Szene“ hat.

© Alle Fotos von D.Deppe

Teil 3 der Nachbesprechung folgt.