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Gospelday 22.09.2012 – Unser Auftritt

Foto:trainarchivatorEndlich ist es so weit – heute ist bundesweit Gospelday. Die Vorbereitungen für unseren Auftritt in Hamm laufen schon lange, jetzt soll es endlich los gehen. So wirklich hat keiner eine Ahnung, was uns erwartet. Es ist halt eine ganz neue Art des Auftritts, (im Blog wurde bereits mehrfach zu Form und Zweck berichtet).

Die Wettervorhersage hatte noch Schauer in Aussicht gestellt, für uns liegt der Platz-der-Deutschen-Einheit wie bestellt in strahlendem Sonnenschein. Der als Alternative dienende Hauptbahnhof liegt in Sichtweite, doch wir können getrost draußen bleiben. Die dreieinhalb Tropfen beim letzten Lied sind nicht ernst zu nehmen – müssen wohl Freudentränen des Himmels sein.

Foto:trainarchivatorAls wir nach und nach vor dem Kleistforum eintrudeln, haben sich schon einige Zuschauer versammelt. Offensichtlich etwas verwirrt, denn es gibt keine große Bühne, lediglich ein einsames Keyboard und eine kleine Boxenanlage. Fleißige Helfer richten gerade noch einen Infotisch her, wo Material zum Gospelday und zum Thema Fair Trade ausgelegt wird. Hier finden auch für alle gut sichtbar die Spendendosen ihren Platz. Noch immer ist kein Chor zu sehen.

Foto:trainarchivatorDennoch geht’s los, ganz leise und zurückhaltend. Chorleiter Sebastian Wewer stimmt den ersten Titel „Lord hold me“ als Solo an. Er steht ganz alleine mit dem Rücken zum Publikum und hielt – dem Text folgend – persönliche Zwiesprache mit Gott, lediglich begleitet vom Keyboarder Joel Brefried. Während des ersten Durchlaufs des ruhigen emotionalen Liedes haben sich die GospeltrainerInnen unter die Zuschauer gemischt und summen die Melodie. Wie zuvor besprochen, singen wir den zweiten Durchlauf mit, bewegen uns Richtung Sebastian und nehmen Choraufstellung ein. Das hat ja schon mal gut geklappt und war mal ein ganz anderer Auftakt als gewohnt.

Gospeltrain Hamm e.V. bei strahlendem Sonenschein

Es folgt die Begrüßung und erste Worte zur Erklärung des Gospeldays. Etliche Zuschauer sind aber bereits im Bilde, zumindest die Leser des Westfälischen Anzeigers (Lokalzeitung in Hamm), der mehrfach im Vorfeld berichtete. Nun folgt „Let me fly“, ebenfalls vom Komponisten Hans Christian Jochimsen, der sowohl den Mottosong des Gospeldays 2012 als auch andere Titel unseres heutigen Programms geschaffen hat. Immer wieder ein Blick zur Uhr. Genau um zwölf Uhr soll von gut 10.000 GospelsängerInnen der Mottosong bundesweit und weit darüber hinaus angestimmt werden.

Kleine Wortbeiträge zum Hintergrund des Gospeldays

Noch fünf Minuten. Also noch Zeit für „Rock my soul“, heute in einer eher langsam swingenden Fassung statt der sonst üblichen schnelleren, fetzigen Variante. Einige im Publikum kennen das Stück und singen und swingen mit. Das erfreut die KünstlerInnen. Dann also endlich um 12.00 Uhr „We can move mountains“, das uns kürzlich noch einige Probleme bereitet hatte. Heute sind wir aber mit dem Ergebnis zufrieden, wir sind Teil der musikalischen Vernetzung weltweit. Als Dank folgt nun „Heavenly peace“ als eine Art Segen für alle. Das klangliche Ergebnis lässt die Augen des Chorleiters leuchten.

Foto:trainarchivator Die Last der Vorbereitung fällt so langsam von ihm ab und beim Gospelmedley, jüngst übermütig zu „He`s got the rock over the mountain“ umgetauft, läuft er zu Hochform auf. Die Ansprache des Publikums ist einfach sein Ding und die Leute danken es ihm. Die Idee, für die musikalische Begleitung am Keyboard Verstärkung einzuladen, hat sich spätestens jetzt bewährt. Danke Joel, mit uns machste wat mit ;-). Beim Medley aus „He’s got the whole world”, „Go, tell it on the mountain” und „Rock my soul“ singt das Publikum gut gelaunt mit. Die Gassenhauer unter den Gospels sind halt weitgehend bekannt. Als die nach Stimmen getrennten GospeltrainerInnen mit den Zuschauern gemeinsam singen, können endlich mal unsere Männerstimmen im Vordergrund stehen. Wo wir gerade beim mitmachen sind, folgt gleich noch das „Amen“, der Chor inzwischen bunt gemischt im Publikum verteilt.

Foto:trainarchivator
Unsere Männerstimmen mal im Mittelpunkt

Zwischen den einzelnen Titeln werden in kleinen Wortbeiträgen viele Informationen zum Gospelday, zum Fairen Handel im engeren und weiteren Sinne, zur Spendenaktion und zum konkreten Projekt in Kamerun weiter gegeben. Während eines Stückes werden blecheweise kleine Kuchen herangerollt, die die Blicke auf sich ziehen. Richtig so. Die von „Empting‘s Backstube“ als Sponsor zur Verfügung gestellten Kuchen werden allerdings nicht verkauft, sondern an die Spender verschenkt – als Dankeschön sozusagen. Das kommt gut an und ist echt lecker.

Foto:trainarchivatorSo, jetzt eine kleine Pause – auf zu den Spendendosen

Nach der schwungvollen Musik haben sich alle die folgende Pause verdient. Sie soll natürlich dafür genutzt werden ins Gespräch zu kommen, sich zu informieren und die Spendendosen zu füllen. Man tauscht sich aus zum Gospelday einerseits und zu unserem Gospeltrain andererseits. Blauer Himmel, gute Musik und ein nettes Publikum sorgen für eine heitere Atmosphäre.

Foto:trainarchivatorInfo- und Spendentische – betreut von Angehörigen. DANKE

Foto:trainarchivatorWährend der ganzen Veranstaltung war eine Vertreterin der FUgE (Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung e.V.) anwesend, die in einem Bauchladen fair gehandelte Schokolade zur Verkostung anbot und Infomaterial zum Thema Fair Trade bereit hielt. Eine gute Ergänzung, da dies auch Thema der Bewegung „Gospel für eine gerechtere Welt“ und des Gospeldays ist. Außerdem ist Hamm erst kürzlich der Titel „Stadt des fairen Handels“ verliehen worden als Auszeichnung für gemeinsame Aktivitäten und Bemühungen von Handel, Politik und Gesellschaft.

Foto:trainarchivatorNach der Pause geht es musikalisch weiter. Wir singen nochmal den Mottosong „We can move mountains“ und „ Heavenly peace“. Da wir bei diesem Auftritt von einigen Gastsängern unterstützt werden, können wir nicht auf unser ganzes Repertoire zurück greifen. Egal, das Publikum und uns macht dieser Auftritt Spaß, es wird gespendet und der Hammer Gospelday klingt dann gemütlich bei weiteren persönlichen Gesprächen aus. Dabei wird auch noch der letzte Kuchen unters Volk gebracht.

Noch ein paar Zuschauer mehr haben wir uns zwar schon gewünscht, aber die, die da waren, haben mitgemacht, gespendet und uns mit Applaus beschenkt. Außerdem ist ja alles neu und frisch: der Chor-Aktionstag Gospelday feiert 2012 erst seinen zweiten Geburtstag, und Hamm/der Gospeltrain sind zum ersten Mal dabei. Dafür ist es ein klasse Auftakt.

 Ein paar Danksagungen: zunächst an alle SängerInnen und ihren Chorleiter, die sich mal wieder gemeinsam auf ein kleines Abenteuer einlassen und etwas Neues gewagt haben. Auch das Publikum hat aufmerksam und engagiert zugehört und mitgemacht. Unser Naturaliensponsor hat für leckeres Gebäck gesorgt, der Arbeitgeber eines Chormitglieds hat die „Hardware“ für die professionelle Präsentation von Veranstaltungsplakat und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt (Messestand, Aufsteller).

Das Beste zum Schluss, eben wird das erfreuliche Ergebnis der Spendenaktion bekannt: Wir haben etwa 450 € gesammelt. Viel interessanter als nackte Zahlen ist aber die Tatsache, dass mit dieser Summe drei jungen Frauen im Norden Kameruns eine Ausbildung und damit eine selbstbestimmtere und weniger armutsgefährdete Zukunft ermöglicht wird. Diese Zahl multipliziert sich noch, da an jeder dieser Frauen wiederum ganze Familien hängen. So bekommen nüchterne Zahlen ganz schnell ein persönliches Gesicht.

Kleine Anekdote am Rande: während dieser Text verfasst wird, singen die Toten Hosen im Radio das Lied „An Tagen wie diesen“ – haben die ein Timing bei ihrer Ferndiagnose.  😉

Gospelday 22.09.2012 – Jetzt geht’s los

Gospel!Day-Logo ZuschnittJetzt ist es bald soweit: Samstag ist bundesweit und auch darüber hinaus Gospelday 2012. Wir werden ein kleiner Teil der großen Gesamtaktion sein.

GfegW-LogoSeit Monaten ist dieser Chor-Aktionstag gegen Hunger und Armut Thema beim Gospeltrain. Nach unserer Anmeldung beim Veranstalter „Creative Kirche“ wurden Pläne geschmiedet, wie und wo wir unseren Auftritt gestalten wollen.

So langsam steigen jetzt Vorfreude und Aufregung. Es verspricht ein besonderer Auftritt zu werden. Im Gegensatz zu klassischen Jahreskonzerten oder Hochzeiten ist der Ablauf etwas weniger festgelegt und vertraut. Natürlich ist der Rahmen abgesteckt, ein musikalisches Programm zusammengestellt und eingeübt worden. Neben Gospels wird es kleine Wortbeiträge zum Hintergrund des Gospeldays und der unterstützten Aktion geben. Dabei wird der bundesweit etwa an 200 Orten von 10.000 Teilnehmern (Stand einige Tage vor dem Gospelday) überall und zeitgleich um 12.00 Uhr gesungene Mottosong „We can move mountains“ sicher der Höhepunkt werden. Dennoch wird es Raum für kurzfristige Reaktionen vor Ort geben. Bei verschiedenen Auftritten der letzten Monate haben GospeltrainerInnen und Chorleiter bewiesen, dass wir spontan und kreativ sind, als eingespieltes Team auf die jeweilige Situation reagieren können.

Nun sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, das Programm steht, die letzte Probe vor dem Auftritt liegt hinter uns. Die Lokalzeitung „Westfälischer Anzeiger“ hat mehrfach berichtet, der Lokalsender „Lippewelle Hamm“ wird morgens am Gospelday noch einen Hinweis bei den Veranstaltungstipps senden. Wir haben Plakate verteilt, hier im Blog berichtet und eifrig Mund-zu-Mund-Propaganda betrieben. Nun hoffen wir, dass viele Menschen unserer Einladung folgen und zum Platz-der-Deutschen-Einheit am Kleistforum in Bahnhofsnähe in Hamm kommen. Außerdem möchten wir Passanten neugierig machen und zum stehen bleiben animieren. Mal sehen, was passiert. Selten wussten wir so wenig, was uns erwartet. Ziel ist ein gelungener musikalischer Auftritt und ein gutes Spendenergebnis.

Also, kommt am Samstag vorbei und unterstützt den bundesweiten Gospelday. Trotz des ernsten Themas wird es aber locker und heiter zugehen, schließlich wird gute Gospelmusik geboten. Wir sehen uns…

Kleiner Nachtrag aus dem Innenleben unseres Chores: Zum Abschluss der Probe konnten wir mit A. und M. zwei neue Gospel-trainerInnen begrüßen, die ihre Probezeit erfolgreich und mit viel Freude hinter sich gebracht haben. Sie stießen in der heißen Phase der Vorbereitungen zu uns und bekamen gleich einen Eindruck, wie es bei uns so zugeht ;-). Herzlich willkommen.

Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Ostwennemar 11.08.2012

Diesmal trat der Gospeltrain nicht als Überraschung auf, ganz im Gegenteil. Das Brautpaar selbst hatte sich aus unserem Repertoire einige Titel ausgesucht und bei einer Chorprobe zuvor einen Eindruck verschafft.

foto:trainarchivatorGeheiratet wurde in der St. Michael-Kirche in Ostwennemar. Zum Einzug erklang ganz klassisch der Hochzeitsmarsch auf der Orgel. Direkt im Anschluss wurde „Tears in heaven“ gesungen, dass dem Paar schon bei seinem Probenbesuch so gut gefallen hatte. Damals war es natürlich noch eine Arbeitsversion mit Anweisungen des Chorleiters und verschiedenen Unterbrechungen und Wiederholungen. Heute bekamen sie dann die Feiertagsversion zu hören. Nachdem Diakon Willi Goebbels das Brautpaar und dessen Gäste begrüßt hatte, meinte dieser, es müsse sich eindeutig um Freudentränen handeln.

In der Lesung wurde erstmals das gewählte Tagesthema aufgegriffen, welches später auch beim Evangelium und der Predigt wieder Gegenstand war. Es ging um Liebe und Aufmerksamkeit, die der Mensch sein Leben lang brauche, um nicht an Körper und Seele zu verkümmern. Zwischen diesen Wortbeiträgen sorgte unser mit viel Leichtigkeit im Ausdruck vorgetragenes „Hallelujah“ für eine Möglichkeit zum Innehalten. „This little light of mine“ war dann genau der richtige Titel, bevor die Hochzeitskerze angezündet wurde. Nach der anschließenden Trauungszeremonie sang unser Chorleiter Sebastian Wewer das Lied „The rose“. Die Wünsche für die Ehe wurden in deutscher und russischer Sprache vorgetragen.

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Die Trauzeremonie ist immer wieder spannend

Anders als beim Einsingen sang der Chor nun das „Amazing grace“ zur Orgelbegleitung statt zum Keyboard. Mal wieder eine typische Wewer-Spontan-Aktion, die aber genau ins Schwarze traf. Der Orgelklang, der einige Chormitglieder zuweilen an Dudelsäcke erinnerte, passte genau zur Stimmung des Liedes. Während des Gottesdienstes hatte der Diakon schon den Chor namentlich begrüßt, jetzt forderte er direkt zum Applaus auf. Die Ansage des „Oh, happy day“ übernahm er gleich selbst.

Während des Abschlusses mit Vater Unser, Schlussgebet und Segen verließ der Chor bereits die Empore. Wie zuletzt üblich, sollte auch heute ein Spalier gebildet und das Brautpaar beim Auszug singend vor der Kirche empfangen werden. Haben wir auch gemacht. Zu hören waren wir allerdings nicht, denn die Glocken gaben ebenfalls ihr Bestes. Das Brautpaar nahm unsere Bemühungen dennoch lächelnd zur Kenntnis.

foto:trainarchivatorBrautpaar Alexander + Magdalena

Singen im Gospeltrain hält frisch

Im Mitgliederbereich hatte der Gospeltrain Hamm e.V. mal wieder einigen Grund zu feiern. Bei der letzten Chorprobe konnte gleich zwei Personen nachträglich zu Geburtstagen gratuliert werden, bei denen sie „genullt“ hatten. Beide, dem Nachwuchsalter schon längere Zeit entwachsen, sind seit vielen Jahren in Bass und Alt aktiv. Die Glückwünsche wurden mal eher still, mal recht lebhaft entgegen genommen und von uns mit einem Ständchen nach Wahl bereichert. Dabei saßen die Geburtstagskinder, wie seit Jahren üblich, in Chorleiterposition „ihrem“ Chor gegenüber, um ihn mal von vorne aus Publikumssicht zu hören.

Bei der Gelegenheit ist es ganz interessant, mal genauer hinzuschauen, wer beim Train so alles mitfährt. Man kommt dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen, die einem im Probenalltag oft gar nicht so bewusst sind.

Der Gospeltrain ist ein echter Mehr-Generationen-Chor, schließlich sind weit mehr als zwanzig verschiedene Jahrgänge vertreten. Geplant war dies nicht, war bisher auch niemals wirklich ein Thema. Es spielt halt keine Rolle. Wir haben uns zusammengetan, weil wir ein gemeinsames Hobby pflegen. Unser Oldie Karin P. ist übrigens bereits vierundsiebzig und seit Anfang an zuverlässig dabei, das Nesthäkchen Tamara ist erst zwanzig Jahre alt. Witzigerweise gehört Chorleiter Sebastian auch eher zur Kükenfraktion ;-). Völlig klar, dass in dieser bunten Truppe verschiedenste persönlichen Hintergründe und Lebenswege aufeinandertreffen. Viele interessante Farbtupfer sind gut gegen langweilige Eintönigkeit – Gospeltrain hält frisch!

Gratulieren konnten wir auch Karin W., die vor einem Vierteljahr Mutter von Zwillingen geworden war. Sobald sich ihr Alltag etwas eingespielt hatte, war sie schnell zu unseren Proben zurückgekehrt. Sehr bemerkenswert, wie sie sich diesen Freiraum geschaffen hat. Der Gospeltrain hat offensichtlich bereits einen gewissen Stellenwert in ihrem Leben, obwohl sie noch nicht lange Jahre dabei ist. Wenn das mal nicht für unsere Truppe spricht!

Bis ihre Söhne die Männerstimmen unterstützen können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Bei dieser Gelegenheit sollte mal daran erinnert werden, dass diese beiden Burschen nicht die ersten Kinder waren, die im Mutterleib die ersten Gospelerfahrungen bei uns gemacht haben. Inzwischen sind es eine gute Handvoll, die ersten gehen auf die Volljährigkeit zu. Mehrfach sind auf alten Fotos auch Babies zu sehen, die im Tragetuch bei Auftritten dabei waren. Im Gospelschritt ließ sich herrlich gut an Mamas Seite dösen.

Erwähnenswert sind auch einige Neumitglieder, die sich längst gut bei uns eingelebt und ihre offizielle Aufnahme bereits hinter sich haben. Inzwischen befinden sich weitere Frauen in der von uns vor einigen Jahren eingeführten und bewährten Probephase; auch sie haben einen guten Start gehabt. Nun möchten wir zur Abwechslung mal wieder neue Männer begrüßen dürfen, um der Frauenpower weiterhin etwas entgegen setzen zu können.

Hochzeit in Hamm-Ostwennemar am 11.08.2012

Für den Gospeltrain Hamm e.V. ist immer noch Hochzeitssaison! Nach zwei Auswärtsterminen begleiten wir mal wieder eine Trauung in Hamm. Sie findet am 11.08.2012 um 11.00 Uhr in der St. Michael-Kirche in Hamm-Ostwennemar statt. Den langjährigen Mitgliedern ist die Kirche von einem Auftritt im Jahr 2005 bekannt, der Anlass war ebenfalls eine Hochzeit.

Gospelday 22.09.2012 – Das unterstützte Projekt

Gospel!Day-Logo ZuschnittSchon vor einiger Zeit ist hier im Blog erstmals auf den am 22.09.2012 deutschlandweit stattfindenden Gospelday hingewiesen worden. Nun soll das von diesem Chor-Aktionstag unterstützte Projekt vorgestellt werden.

GfegW-LogoDer Gospelday ist Teil der Initiative „Gospel für eine gerechtere Welt“. Dieser Choraktionstag, der Veranstalter und die Kooperationspartner sind bereits im Blogbeitrag „Gospelday 22.09.2012 – Vorankündigung“ vorgestellt worden.

Welches Projekt wird konkret unterstützt?

Die Initiatoren haben das Projekt „Lernen statt heiraten“ im Norden Kameruns ausgewählt. Großer, international tätiger Kooperationspartner ist die Organisation „BROT FÜR DIE WELT“. Vor Ort ist der Verein „AVENIR FEMMES“ Träger der unmittelbaren Arbeit.

Die Ausgangssituation:

Bisher ist es im besonders armen Norden in Kamerun so, dass Mädchen beim Schulbesuch deutlich benachteiligt werden. Viele können gar nicht zur Schule gehen, andere müssen sie nach wenigen Jahren ohne Abschluss verlassen. Dementsprechend hoch ist die Rate der Analphabetinnen, das allgemeine Bildungsniveau der Mädchen liegt deutlich unter dem der Jungen. Stattdessen haben die Mädchen im Haushalt, bei der Erziehung jüngerer Geschwister und bei der Feldarbeit zu helfen, auch einfache Erwerbsarbeit spielt eine Rolle. Um später versorgt zu sein, arrangieren viele Eltern eine Heirat ihrer oft noch minderjährigen Töchter. Diese werden dann in der Regel sehr früh ihrerseits wieder Mutter. Somit ist ihr Lebensweg schon in jungen Jahren festgelegt, häufig bedeutet dies kinderreich und arm zu sein. Mangels Bildung fehlen dann im Erwachsenenalter die Alternativen, durch Erwerbsarbeit zum Familieneinkommen beizutragen. Zur Ungleichheit der Bildungschancen tragen im Norden Kameruns auch traditionelle, kulturelle und religiöse Gründe bei. Außerdem treffen viele Mädchen und Frauen die wichtigen Entscheidungen ihres Lebens nicht selbst, sondern dies tun ihre Ehemänner, Väter und Brüder.

Das Ziel:

Das Motto „Lernen statt heiraten“ zielt darauf ab, Mädchen und jungen Frauen eine echte Alternative zur sehr frühen Heirat als einzigen Lebensweg anzubieten, indem Wege aus Hunger, Mangelernährung und Armut aufgezeigt werden. Deshalb sind alle Spenden des bereits hinter uns liegenden 6. Internationalen Gospelkirchentags Dortmund 2012 und des am 22.September bundesweit stattfindenden Gospelday 2012 für dieses Projekt bestimmt.

Das Projekt:

Die Initiative „AVENIR FEMMES“ („Zukunft für Frauen“) ermöglicht Frauen den Schulbesuch bis zum Abschluss. Daran kann sich eine Ausbildung zur Schneiderin anschließen. Ursprünglich haben einheimische Frauen dieses Projekt aus Eigeninitiative entwickelt; sie wussten am besten, wo die Probleme liegen und welche Lösungsansätze sinnvoll sind. Ihre Kenntnisse der lokalen Kulturen und Religionen waren wichtig, um die Menschen in der von Männern dominierten Gesellschaft in der geeigneten Form ansprechen und überzeugen zu können. So ist das Projekt vor Ort gewachsen und wurde nicht von außen importiert. Man fing ganz klein an, erreichte seine späteren Schülerinnen durch Mund-zu-Mund-Propaganda.  Seit 1996 ist „BROT FÜR DIE WELT“ internationaler Kooperationspartner, der sowohl Gelder als auch Know-How in Sachen Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellt. Derzeit können von der erfolgreich arbeitenden Initiative gut 100 Frauen jährlich profitieren, insgesamt waren es über 2100. Das ursprüngliche Schulgebäude war längst zu klein geworden und ist inzwischen durch ein größeres ersetzt worden. Hiermit ist das Projekt aber nicht beendet, sondern es soll kontinuierlich fortgesetzt und bei Bedarf ergänzt und erweitert werden. Neben der praktischen Arbeit liegt weiterhin eine Hauptaufgabe darin, für das Projekt zu werben, zu informieren und zu überzeugen. Genau hierfür wird unsere Unterstützung benötigt.

Finanzielle Hilfe:

Die Erlöse von Benefizkonzerten und Sammlungen sowie Einzelspenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:

  • Konto 500 500 500
  • BLZ 1006 1006
  • KD Bank für Kirche und Diakonie
  • Verwendungszweck: Gospel für eine gerechtere Welt – Kamerun

Was kostet vor Ort wie viel pro Person?
   10 €     Materialien wie Maßband, Näh- und Stecknadeln, Schere,  Lineal
   25 €     Stoff für drei Pagnes (landesübliche Kleidungsstücke)
120 €    Ausbildungsplatz für vollständige zweijährige Schneiderlehre
120 €    Nähmaschine

Die Ergebnisse:

Es gibt einerseits die harten Fakten: die Mädchen und Frauen machen einen Schulabschluss und bekommen eine Berufsausbildung. Somit können sie durch qualifizierte Arbeit zum Familieneinkommen beitragen. Dies verringert das Armutsrisiko, folglich auch finanziell bedingte Ernährungs- und Gesundheitsprobleme.
Andererseits wirkt sich das Projekt auch auf die gesamte Gesellschaft aus. Die Absolventinnen gewinnen über Bildung und Erfolgserlebnisse ein höheres Selbstbewusstsein. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft, an der Meinungsbildung und an Entscheidungsprozessen teilnehmen zu können. Im Endeffekt nehmen Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit zu, kreative Prozesse kommen in Gang. Nicht zu unterschätzen ist auch die Bildungsarbeit in der Gesundheitsvorsorge, der AIDS-Aufklärung und der Ernährungsberatung. Es sind also nicht nur die jungen Frauen, die profitieren, sondern ganze Familien.

Weitere Informationen:

Die Veranstalter des Gospelday bieten bundesweit Themenabende an, auf Initiative des Gospeltrains auch in Hamm. Die Daten der Veranstaltung:

  • Datum: 08.09.2012
  • Zeit:       18.00-19.30 Uhr
  • Ort:        Gemeindehaus Uphof, Uphofstraße 36, 59075 Hamm

Bei der Gelegenheit kann man mehr zum Hintergrund des Gospelday erfahren. Angesprochen werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge zwischen unserem Alltag und weltweiter Armut. Dann wird das konkrete, von der Aktion unterstützte Projekt in Kamerun vorgestellt. Anschließend soll die praktische Durchführung vor Ort zur Sprache kommen. Letztlich dient der Themenabend auch der Einstimmung der Beteiligten auf den Gospelday selbst.

Informationen zum hier vorgestellten  Projekt können unter dem Link des Gospeldays:
(http://www.gospelday.de/die-aktion/unser-projekt-in-kamerun.html)
oder direkt auf der Seite von „BROT FÜR DIE WELT“
(http://www.brot-fuer-die-welt.de/weltweit-aktiv/index_3973_DEU_HTML.php)
nachgelesen werden. Hier findet man auch ein interessantes Video von einem Besuch vor Ort, das anlässlich der Unterstützung durch die Gruppe Silbermond, die während einer Tournee bei Fans gesammelt hatten, entstand.

Gospelday Plakat 2012

Geschichte des Gospeltrains Teil 2 – Die Recherche beginnt

Die Geschichte des heutigen Gospeltrain Hamm e.V. soll geordnet und festgehalten werden, das habe ich mir angesichts des wachsenden Chorarchivs vorgenommen. Inzwischen stehen auf der Liste der aktuellen und ehemaligen Mitglieder mehr als neunzig Namen. Einige waren nur kurz bei uns, um Gospelmusik oder unsere Art der Darbietung kennen zu lernen. Die große Mehrheit hat uns eine lange Wegstrecke begleitet oder ist immer noch dabei. Dennoch ist festzustellen, dass die Zahl der Mitglieder aus der Anfangsphase aus den verschiedensten Gründen langsam sinkt. Viele der heutigen SängerInnen sind zwar auch schon wieder über viele Jahre aktiv, doch ihnen ist die Anfangssituation unbekannt, die Frühphase nicht geläufig. Das soll sich nun ändern.

Es stellt sich die Frage, ob es eigentlich „den“ einen Startschuss gegeben hat oder ob es eine schleichende Entwicklung war. Da ich selbst erst ein gutes Jahr nach dem vermuteten Beginn in den Chor eingetreten bin, habe ich selbst keine eigenen Kenntnisse. Natürlich bin ich gespannt, auf was für Geschichten ich bei meiner nun startenden Recherchen stoßen werde. Doch wo fange ich an?

Zeitzeugen fragen! Die beste Quelle überhaupt. Wer war aber dabei? Also wird während der Probe mal geschaut, wer mindestens so lange Mitglied ist, wie man selbst. Auch ältere Mitgliederlisten helfen weiter. Wie gut, dass eine vor Jahren angelegte, in loser Folge ergänzte und im Computer gespeicherte Tabelle vorhanden ist. Jäger und Sammler sind also im Vorteil – wenn auch erst Jahre später. Schließlich habe ich gut zwanzig „Verdächtige“ ermittelt, die in der Frühphase dabei waren. Aber waren sie Gründungsmitglieder? Oder können sie irgendwelche interessanten Details berichten oder Ansätze zu weiteren Nachforschungen liefern?

Nun folgen die Kontaktaufnahme zu den ersten Kandidaten und die Erklärung des Anliegens. Zu meiner Freude sind alle ohne Ausnahme bereit zur Unterstützung, wollen der Sache auf den Grund gehen. Schon die ersten Befragungen bringen viele Namen, Ereignisse und nette Geschichten. Eine erste Idee, wie die Dinge zusammenhängen, entsteht im Kopf. Natürlich schwinden die Erinnerungen, es geht schließlich um die Mitte der Neunziger Jahre. Manche Aussage ist wage, wird mehr fragend in den Raum gestellt. Nach und nach bestätigen die Aussagen aber einander. Manche Dinge können als sicher gelten, andere schließen sich genau so sicher aus. Eine zeitliche Reihenfolge entsteht. Immer neue Hinweise kommen hinzu. Inzwischen melden sich Leute, die längst befragt worden sind, durch Eigeninitiative bei mir: „Ich habe da etwas für Dich, was interessant sein könnte“, „Frag doch mal die oder den!“, „Hast Du das schon mal ausprobiert?“ Da scheint meine Nachforschung auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein; da wird noch mal in Ruhe überlegt oder in der Schublade gesucht. Inzwischen bin ich von der Anteilnahme echt begeistert. Es soll betont werden, dass ich bei allen Befragungen darauf achte, nicht zu viel von meinem bisherigen Wissen preiszugeben, damit ich den Befragten keine Antworten in den Mund lege. Sie sollen besser selber überlegen!

Ein erfreulicher Nebeneffekt der Nachforschungen sind die zahlreichen Telefonate mit Ex-Mitgliedern, die sich ebenfalls sehr interessiert und hilfsbereit zeigen. Natürlich wollen sie über die aktuelle Situation des Chores unterrichtet werden und freuen sich über dessen Wohlergehen. Von besonderem Interesse sind für sie die „alten“ Weggefährten und der „neue“ Chorleiter. Insgesamt lohnt sich die Telefoniererei, denn es werden manche Hinweise zusammengetragen. Statt der befürchteten Arbeit ist es eher ein Vergnügen. Immer wieder wird das Überbringen von Grüßen an mich heran getragen – hoffentlich vergesse ich keinen der Grüßenden zu erwähnen.

Die Erreichbarkeit der Leute ist ein eigenes Thema. Manche sind leicht zu erreichen, bei wenigen anderen ist es schon schwieriger. Ausgerechnet den „Topquellen“ muss ich etwas hinterherlaufen. Mal sind Aufenthaltsort und Kontaktdaten erst zu ermitteln, mal abgerissene Kontakte wieder aufzunehmen. Manchmal ist schlicht die Urlaubszeit abzuwarten. Aber wenn sich der Trainarchivator mal in ein Thema verbissen hat, wird nicht locker gelassen!

Oh, zwei neue Mails. Eine Gospeltrainerin hat in ihren Erinnerungen gekramt, und bedauert nichts beitragen zu können. Sie sollte sich nicht unterschätzen. Manches scheinbar unbedeutende Detail ist ganz wichtig, weil es bisherige Kenntnisse bestätigt oder neue Ansätze für Nachforschungen bietet. Die zweite Mail ist dann der Oberknaller! Unser erster Chorleiter Alexander Fabig hat sich gemeldet und gleich eine ganze Menge zu berichten. Auch er hat sich total engagiert bei der Beantwortung meiner Fragen. Vielen Dank an ihn und alle anderen Informanten. Sie haben die Nachforschungen zu einem echten Gemeinschaftswerk gemacht.

Wichtig ist nun die Überprüfung, der Abgleich der mündlichen Informationen mit den harten Quellen. Also wird in unserem Chorarchiv nachgeschaut, was an Material aus der Anfangsphase vorhanden ist. Zum Glück sind im Pfarrbüro noch Pfarrbriefe und Kopien von Zeitungsausschnitten aus der fraglichen Zeit aufbewahrt. Fast zwei Stunden suche ich mich durch das Material. Einige Kopien als „Beute“ für das Archiv kommen dabei heraus. Die Einladung zu einem ersten Treffen zwecks Gospelgesangs, auf die mich mehrere Informanten aufmerksam machen, ist leider nicht darunter. Vielleicht wären da die wöchentlich erscheinenden Pfarrnachrichten noch interessanter, da sie noch aktuellere Informationen und Ankündigungen beinhalten. Allerdings befinden sich die Ausgaben der fraglichen Zeit bereits im Bistumsarchiv in Münster. Den Weg habe ich bisher gescheut. Der Besuch im Pfarrbüro hat zumindest ergeben, dass unser Archiv schon die Frühphase gut erfasst – ich stoße auf die gleichen Zeitungsartikel wie im Chorarchiv. Es fehlen uns lediglich mögliche Materialien aus der unmittelbaren Gründungsphase.

Jetzt, da fast alle verfügbaren Informationen gesammelt sind, geht es an das Sortieren und Bewerten. Schließlich will noch ein zusammenfassender Text geschrieben werden, vielleicht ergänzt um Fotos oder Kopien – aber das ist eine andere Geschichte.

Nachtrag einige Tage später:
Inzwischen haben sich die Hinweise verdichtet, wo die mehrfach von Informanten genannte Ankündigung veröffentlicht wurde. Genau genommen gab es wohl sogar deren zwei! Alexander Fabig berichtete von einem Artikel, den er für den Westfälischen Anzeiger (Lokalzeitung in Hamm) selbst verfasst habe. Laut eines Lokalredakteurs sei im Moment kein Zugriff auf sehr alte Artikel möglich, weil derzeit Digitalisierungsarbeiten laufen und zudem die Lokalredaktion umgebaut werde. Im Herbst solle ich mich nochmal im Pressehaus melden, der Artikel müsse anhand vorhandener Informationen zu finden sein. Ihr könnt sicher sein, dass der Trainarchivator im Oktober bei denen auf der Matte steht! Einen anderen Hinweis bekam ich von einem Ex-Mitglied. Sie berichtete, sie und ihre Freundin seien gerade wegen des Hinweises auf Gospelmusik in den Pfarrnachrichten zum Chor gestoßen. Der Vater der Freundin habe das Blättchen aus der Kirche mitgebracht und gefragt, ob das nicht etwas für die beiden sei. Konkretere Informationen kann man sich gar nicht wünschen.

Nachbesprechung Hochzeitsausflug nach Unna-Hemmerde am 21.07.2012

Foto:trainarchivator

Es ist immer wieder schön, mit dem Gospeltrain auf Fahrt zu gehen. So lernt man immer neue Orte und Kirchen der Region kennen, sozusagen Heimatkunde auf Gospelart. Heute ging es über Land nach Hemmerde, wo wir als musikalische Überraschungsgäste bei einer Trauung mitwirken sollten. Eingeladen wurden wir wohl durch die Brautmutter, die auch dafür sorgte, dass die Hochzeitsgesellschaft nicht zu früh in der St.-Peter-und-Paul-Kirche eintraf. Wie wichtig diese Verabredung war, sollte das Einsingen zeigen. Da die akustischen Verhältnisse der Kirche nicht ganz einfach waren, haben wir die geplante Einsingzeit voll ausgenutzt, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Mit unserer großzügigen Zeitplanung lagen wir also goldrichtig.

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Beim Einsingen auf der Empore

Den Gottesdienst hielt Krankenhauspfarrer Matthias Bruders, Pastor im Pastoralverbund Unna. Es begann ganz klassisch mit dem orgelbegleiteten Gemeindelied „Lobe den Herren“. Bei diesem Stück haben wir nicht mitgesungen, sondern verharrten still und möglichst unsichtbar auf der Empore. Nach der Begrüßung und dem Kyrie folgte als erster Gospelbeitrag „Order my steps“. Im Programmablauf hatte die Festgesellschaft nur von einem musikalischen Beitrag lesen können, und war wahrscheinlich von Orgelmusik ausgegangen. Jetzt legte aber ein Gospelchor los – da flogen die Köpfe nur so herum. Das Brautpaar lächelte, unser Chorleiter Sebastian Wewer belohnte uns SängerInnen für den gelungenen Auftakt mit erhobenem Daumen.

Tagesgebet und Lesung waren kurz gehalten. Beim Lied „Wo Menschen sich vergessen“ kamen wieder Orgel und Gemeinde zum Einsatz, diesmal verstärkt durch den Gospeltrain. Dem Evangelium und der Predigt folgte die Trauzeremonie. Mit dem „Hallelujah“ wurde dieser besondere Moment emotional abgeschlossen. Diesmal gab es für den Chor ein Lächeln vom Chorleiter. Außer Keyboard zu spielen, musste dieser einen kurzfristig ausgefallenen Sänger ersetzen. Hoffentlich hat er unsere zufriedenen Gesichter anschließend bemerkt. Das Lied konnte in voller Vierstimmigkeit jedenfalls seine ganze Wirkung entfalten.

Es folgten die Fürbitten. Wieder der Wechsel zwischen Keyboard und Orgel. Zur Gabenbereitung sangen alle gemeinsam „Wenn das Brot, das wir teilen“, gefolgt vom Hochgebet. Klassisch ging es weiter mit dem Sanktus und dem Gemeindelied „Großer Gott, wir loben dich“. Vater unser, Friedensgruß und Agnus Dei leiteten zur Kommunion über. Untermalt wurde diese mit dem Gospel „Shine your light“, bei dem diesmal Sebastian statt einer Sopranistin das Solo sang. Nach kurzer musikalischer Überleitung schloss sich direkt „This little light“ mit unserer Stammsolistin für dieses Lied an. Zur Danksagung passte natürlich das „Oh, happy day“, das von der Gemeinde sofort klatschend aufgenommen wurde. Nach dem Ende des Liedes verließen die SängerInnen leise die Kirche, um sich vor der Kirche aufzustellen. Von innen hörten wir als Schlusslied die „Irischen Segenswünsche“. Nach kurzem Schlussgebet und dem Segen folgte der orgelbegleitete Auszug.

Foto:trainarchivator

Noch bevor das Orgelspiel beendet war, stand das angesichts unseres Spaliers erstaunte Brautpaar vor der Kirchentür. Statt auf unseren Chorleiter zu warten, übernahmen unsere Herren die Initiative und stimmten das als Gratulations-ständchen gedachte „Heaven is a wonderful place“ an. Als Sebastian schließlich zu seiner Truppe geeilt kam, hatte bereits der Alt seinen Einsatz ohne ihn selbstständig gemeistert. Das Team hat eben einen guten Trainer.

Allerdings stand schon die Nachwuchs-Konkurrenz bereit: eine Gruppe von Grundschülern hatte eine Aktion für das Brautpaar vorbereitet, bei der der „Katzentatzentanz“ vorgeführt wurde – einer Art Tiermusical mit Gesang und Tanz, bei dem Braut und Bräutigam die Hauptrollen zu spielen hatten. Die erwachsenen Begleiter der Kinder hatten klugerweise den Text auf Handzetteln mitgebracht, vielleicht in der Hoffnung auf Verstärkung. Die Anwesenheit eines Chores kam also ganz gelegen.

Foto:trainarchivator
Brautpaar Sarah und Christopher beim Katzentatzentanz

Welches Fazit können wir ziehen? Der Wechsel zwischen Gemeindeliedern und Gospels, zwischen Orgel und Keyboard kam gut an. Die Gäste sangen bei den Gemeindeliedern durchaus engagiert mit. Immer wieder drehten sich Brautpaar und Gäste zur Empore um, lächelten und schenkten uns sogar spontanen Applaus; durchaus bemerkenswert während eines regulären Gottesdienstes. Beim „Oh, happy day“ gab es kein Halten mehr, zu diesem bekannten Titel klatschten alle mit. Solche Augenblicke, wo alles zusammenpasst, sind auch nach langjähriger Erfahrung mit Hochzeitsauftritten immer wieder schön für uns.

Eine gute Erfahrung war auch zu erleben, wie reif der Gospeltrain in seiner Entwicklung inzwischen ist. Den Akustikproblemen wurde durch intensives Einsingen begegnet, ein Solopart umbesetzt, der kurzfristige Ausfall eines Sängers kompensiert. Ihren aufgeregten Chorleiter nehmen die SängerInnen amüsiert und vollständig gelassen zur Kenntnis, dennoch wird die Konzentration hoch gehalten. Neu waren allerdings die selbstständigen Einsätze vor der Kirche. Wenn da mal nicht die Erfahrungen mit den Flashmobs beim Gospelkirchentag hilfreich waren, denn in Dortmund war der Chef längst nicht immer bei den Aktionen dabei…!

Geschichte des Gospeltrains Teil 1– Warum wird nachgeforscht?

Wieso fängt man gerade jetzt an, der Geschichte des heutigen Gospeltrain Hamm e.V. auf den Grund zu gehen? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Bisher wurde immer das Jahr 1995 als Gründungsjahr angegeben, bis zum 20jährigen Jubiläum ist also noch reichlich Zeit. Einen genauen Anlass gibt es nicht. Wahrscheinlich kommen verschiedenen Dinge zusammen, die Zeit ist einfach reif.

  • Die letzten Monate waren reich an Erlebnissen. Es war manchmal anstrengend, verlangte durchaus Disziplin, doch wir wurden auch reichlich mit schönen Erfahrungen beschenkt. Viele Ereignisse sind hier im Blog ausführlich dargestellt worden, brauchen jetzt nicht weiter ausgeführt werden.
  • In den letzten zwei Jahren hat sich die Zusammensetzung des Chores etwas verändert. So sind drei ältere Mitglieder, die den Chor von Anfang an mitgeprägt haben, aus verschiedenen privaten Gründen ausgeschieden. Erfreulicherweise besteht nach wie vor loser Kontakt, man nimmt an unserer Entwicklung weiterhin Anteil.
  • Andererseits konnten wir einige Neumitglieder begrüßen, die sich gut eingelebt haben und eine Bereicherung darstellen. Gerade die hinzu gekommen Tenore ermöglichen neue Klangfarben.
  • Natürlich war auch der 2010 vollzogene Chorleiterwechsel sehr prägend. Nach dem beruflich bedingten Weggang des geschätzten ehemligen Chorleiters Heiko Fabig trat mit Sebastian Wewer ein völlig anderer Typ an seine Stelle. Sowohl in Fragen des Temperaments und des Charakters, als auch in musikalisch-didaktischer Hinsicht war die Veränderung sehr groß. In der Zukunft wird es Gelegenheit geben, unsere bisherigen drei Chorleiter im Blog vorzustellen.

Es gibt also genug Gründe, die geradezu ein Innehalten und Reflektieren herausfordern. Ich selbst bin seit Januar 1997 Mitglied, und habe im Laufe der Jahre ein Chorarchiv aufgebaut. Folglich kann ich eine recht gute Übersicht über die Entwicklung des Chores für mich in Anspruch nehmen. Auch meine Sammelleidenschaft war dem Archiv zuträglich – nach meinen Besuchen im Anschluss an Auftritte stand manche Kirchentür plötzlich ohne Veranstaltungsplakat da…!

Zwei Proben in der Kreuzkirche

An alle GospeltrainerInnen! Denkt Ihr daran, daß die nächsten beiden Proben aus dem heimischen Pfarrheim an unserer Herz-Jesu-Kirche verlegt werden? Das Pfarrheim wird in den nächsten zwei Wochen belegt sein, weil hier der Ferienspaß tobt. In unserer Gemeinde kommen halt alle Gruppen zum Zuge. Der Gospeltrain weicht also am 11. und 18. Juli in die Kreuzkirche an der Hammer Straße in Bockum-Hövel aus. Probenbeginn ist wie immer um 19.30 Uhr. Seht zu, dass alle eine Mitfahrgelegenheit bekommen – fragt bei den Unmotorisierten bitte nach.