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Überraschung zur Goldprofess 27.04.2014 Amelsbüren

Foto: trainarchivatorGestern starteten die ersten musikalischen Vorbereitungen für den Gospelkirchentag im September in Kassel in Form eines Workshops. Heute sind wir schon wieder im Spezial-Geheim-Einsatz im hier und jetzt.

Eher nebenbei war uns zu Ohren gekommen, dass unser Gründungsmitglied Schwester Maria Elisabeth ihre Goldprofess feiert – 50 Jahre sind seit dem Ablegen ihres Gelübdes vergangen. Zwar hat sie unsere Gemeinde und den Chor schon 2001 verlassen, der Kontakt ist aber niemals ganz abgerissen. Eine kleine Gruppe wollte privat zum Jubelgottesdienst ins münsterländische Amelsbüren fahren, um unserer Gospelfreundin zu gratulieren. „Da müssen wir ´was machen“ meinte unser Chef, Chorleiter Sebastian Wewer, als er davon erfuhr. Also marsch-marsch, die Gospeltrainer informiert und zusammengetrommelt. Sechzehn Leute konnten sich kurzfristig frei machen und wollten als Überraschungsgäste für Maria Elisabeth singen. Damit wir nicht ungelegen in die Feierlichkeiten hineinplatzen, haben wir Kontakt zu Mitwissern aus der Gemeinde aufgenommen. Eins vorweg: diese haben dicht gehalten!

Foto: trainarchivatorGedeckte Tische erwarten die Gäste, für uns steht ein Klavier bereit

Was für ein verregneter Sonntagmorgen. Egal, wir werden schon für etwas Sonne sorgen. Im Pfarrheim St.Sebastian (schmunzel) soll nach dem Gottesdienst ein Empfang stattfinden, bei dem wir mitwirken dürfen. Das Einsingen halten wir knapp, dann warteten wir auf Maria Elisabeth. Da kommen die ersten Kirchgänger. Die erste Nonne – nein, die ist es nicht. Die zweite Nonne – die ist es auch nicht. Die dritte – ja, das ist Maria Elisabeth, man erkennt sie gleich an ihrer Dynamik. Wie in alten Zeiten. Noch einen Moment, dann betritt sie den Saal. Genau in diesem Moment stimmen wir zum Auftakt den Song „Heaven is a wonderful place“ an.

Foto: trainarchivatorSie bleibt stehen; wer singt denn da? Sofort erkennt sie bekannte Gesichter aus Hamm. Das ist doch „ihr“ Gospelchor! Zur Freude von uns Alt-Gospeltrainer (an Mitgliedsjahren     🙂 ) sind auch viele Neu-Gospeltrainer mit von der Partie, um diese besondere Frau musikalisch zu überraschen. Sr. Maria Elisabeth hält es nicht lange im Eingangsbereich. Schnell stellt sie sich direkt zu uns. Die anderen Gäste bilden einen großen Kreis im Saal und verfolgen gerührt das Geschehen. Nach dem letzten Akkord gibt es kräftigen Applaus. Wir werden einzeln per Handschlag begrüßt. Sebastian Wewer ergreift das Wort, um den Gästen zu erklären, was hier gerade abgeht. Zunächst übermittelt er aber ganz herzliche Glückwünsche zum Jubiläum, erzählt dann wer wir sind, was uns mit der Jubilarin verbindet und dass sie nichts von unserem Kommen wusste.

Foto: trainarchivatorSr. Maria Elisabeth kommt gleich zu uns und geht ordentlich mit

„Let me fly“ heißt das nächste Stück. Da sie sechzehn Jahre im afrikanischen Malawi verbracht hat, versteht sie den englischen Text natürlich mühelos. Nun ergreift sie das Wort, bedankt sich begeistert für unser Kommen und ruft gemeinsame Zeiten ins Gedächtnis. Sie erinnert in ihrer Art kolossal an Sebastian, obwohl die beiden so vieles unterscheidet. Es eint sie die Fähigkeit frei und ungezwungen, dabei herzlich und überzeugend vor anderen Menschen zu sprechen, auf diese zuzugehen. Diese Leichtigkeit ist wohl eine echte Gottesgabe. Dennoch kann man mit beiden schon im nächsten Moment ganz ernsthaft sprechen, tiefgründige Momente erleben. Beneidenswert.

Ein letztes Lied noch. „This little light“ soll es sein. Maria Elisabeth sitzt inzwischen auf einem vom Chef angebotenen Stuhl, wie es bei uns im Chor bei Ehrungen üblich ist. Solistin Birgit hält sich bereit, wird aber gar nicht gebraucht, da der Mann am Klavier das Solo schlicht übersprungen hat. Wir gehen völlig ungerührt darüber hinweg, und verdienen uns mit einem stimmungsvollen Vortrag den Applaus des Publikums. Nun gibt es eine herzliche Umarmung und ein Geschenk – eine Tasse mit Gospeltrainmotiv, die alle Mitglieder ihr Eigen nennen.

Foto: trainarchivatorFoto: trainarchivator
blödes Gegenlicht – aber live is live,…………… alles Liebe, Maria Elisabeth

Chorleiter Sebastian bedankt sich dafür, dass Sr. Maria Elisabeth mit dem Gospelchor sprichwörtlich ein Apfelbäumchen in Hamm-Norden gepflanzt habe (Originalzitat: „in die Erde gerammt“), welches reichlich Früchte trägt und 2015 bereits zwanzig Jahre alt werde. Bei der Gelegenheit wird auch gleich zum Konzert in Münster-Wolbeck Anfang nächsten Jahres eingeladen. Außerdem bedankt er sich beim bereit stehenden Kirchenchor, der geduldig auf seine Gelegenheit zum Ständchen wartet und uns bereitwillig das Feld überließ. Danke, Kollegen.

Es folgen nette Worte von Vertretern ihrer jetzigen Gemeinde, ein Ständchen vom Kirchenchor mit allgemeiner Unterstützung und ein Gläschen zum Anstoßen. Als Sr. Maria Elisabeth nochmals das Wort ergreift, erfahren wir eine mögliche Ursache ihrer positiven Art. Sie erzählt, welche Wünsche sie nach ihrer Rückkehr aus Afrika für ihre persönliche Zukunft hatte: einen eher kleinen Konvent, große Nähe zu den Menschen/zur Gemeinde und einen Chor! Auch ein Kirchenschlüssel, um selbstständig handeln zu können, sei nicht schlecht. Alles lacht, so kennt man sie. Sie habe großes Glück gehabt diese Wünsche erfüllt zu bekommen, und das gleich dreimal an ihren Stationen Hamm, Wolbeck und jetzt Amelsbüren.

Jetzt ruft die Jubilarin zu Tisch, die Suppe wartet. Die Gospeltrainer ziehen sich dezent in den hinteren Bereich an die Stehtische zurück. Von dort werden einige freundlich von dienstbaren Gemeindemitgliedern vertrieben. Wir sollen bitte erst die Sitzplätze an den Tischen auffüllen. Keiner traut sich so recht an den Ehrentisch, doch einige haben keine Chance.

Foto: trainarchivatorSo sitzen wir schließlich direkt bei Maria Elisabeth und lernen Teile ihrer Familie kennen. Ein wunderbares Tischgespräch schließt sich an. Eine echte Bereicherung, zumal auch Ex-Mitglied Anne B. dabei ist, ebenfalls ein Urgestein der Hamm-Nordener Gospelmusik.

Foto: trainarchivator Anne und Sr. Maria Elisabeth – zwei langjährige Weggefährtinnen

Foto: trainarchivatorAm Nachbartisch treffen andere Gospeltrainer unverhofft auf Pfarrer B.Hertwig, den Vorgänger unseres jetzigen Pfarrers, an den man in unserer Gemeinde viele positive Erinnerungen hat.

Foto: trainarchivatorBirgit und Christa studieren die hochinteressante Fotowand, die liebevoll und detailreich vom Bruder Sr. Maria Elisabeths gestaltet wurde

So nach und nach machen sich die Gospeltrainer auf den Heimweg. Dabei kommt es noch zu einer sehr warmherzigen Szene: erst in jüngerer Zeit ist Ankie zum Train gestoßen, kennt Maria Elisabeth also nicht persönlich. Dennoch bedankt sie sich herzlich bei ihr dafür, dass sie mit uns Gospel singen dürfe. Sie weiß also um die besondere Rolle in der Geschichte des Gospeltrains Hamm. Die Angesprochene ist überrascht und ganz gerührt.

Gospelkirchentag Kassel – Auftakt zur Workshopserie

© Creative Kirche, Witten.
© Sebastian WewerWorkshop Nummer eins in Hamm. Die konkreten musikalischen Vorbereitungen für unsere Teilnahme am Gospelkirchentag im September laufen an. In der Gospelnacht werden wir mit einem großen Projektchor in einer kasselaner Kirche auftreten. Dieser setzt sich aus SängerInnen der von Sebastian Wewer betreuten Chöre zusammen, wobei der Gospeltrain Hamm stark vertreten ist.

Nun ging es also los. Im Pfarrheim der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden trafen sich erstmals Leute aus verschiedenen Chören der Region. Nach ein paar organisatorischen Hinweisen und dem altvertrauten Einsingen wurde uns die geplante Titelauswahl erläutert.
Damit niemand ein komplettes Auftrittsprogramm völlig neu erlernen muss, hat sich der Chorleiter aus den verschiedenen Repertoires bedient, die sich teilweise sowieso überschneiden. Jeder Teilnehmer trifft im Laufe der Vorbereitung also auf mehrere vertraute Titel und muss nur zwei bis drei Songs neu lernen. Man hat folglich immer einige Sänger um sich herum, die das jeweilige Lied schon kennen, und so eine wichtige Stütze beim Lernprozess sein können. Lediglich ein Stück ist für alle neu. Es sollte also genug Spielraum für den Feinschliff da sein. Welche Titel derzeit auf der Auswahlliste stehen, behalten wir erst mal für uns. Falls sich einer als wenig geeignet erweisen sollte, haben wir immer noch einige andere in der Hinterhand. Bunt gemischt wird es allemal.

Der Auftakt des Workshops mit einem deutschsprachigen Lied war schon mal recht gut. Auch wenn man zwischen vielen Leuten saß, denen der erste Song noch fremd war, so brachten die bereits erfahrenen Stimmen ein ganzes Stück Sicherheit. Natürlich wackelte es noch sehr, aber jeder bekam schon mal einen Eindruck, wie es später klingen könnte. Die Auswahl stieß jedenfalls auf Zustimmung.

Foto: trainarchivator
Da gilt es eine Menge Text zu lernen!

Als nächstes war ein englischsprachiger Gospel neueren Datums an der Reihe. Temporeich und stilistisch für uns etwas ungewöhnlich. Zunächst haben wir uns den Titel angehört, um das Ziel unserer Bemühungen kennen zu lernen. Könnte vor Publikum ein Knaller werden, verlangt aber Tempo und sehr präzise Aussprache. Eine Herausforderung.

Foto: trainarchivatorEin neues Stück wurde gemeinsam angehört

Foto: trainarchivatorEine Leseprobe machte den Rhythmus begreifbar

Foto: trainarchivatorDanach ging es an erste Singversuche

So, jetzt war eine Pause verdient. Untereinander harmonierte es prima. Dennoch gab es vom Chorleiter die klare Ansage: „Beschnuppert Euch mal ein bisschen“. Einige kannten sich bereits von früheren gemeinsamen Aktionen, andere lernten sich beim folgenden Small-Talk kennen. Die Stimmung war echt entspannt und man ging offen aufeinander zu.

Nach der Pause wurde schnell mal ein Klassiker angestimmt, um locker zu werden. Weiter ging es dann mit einem Anbetungssong, der eine weitere Klangfarbe in unser Programm für Kassel bringen soll. Noch stecken wir ganz im Anfangsstadium – da wird noch zu arbeiten sein. Eine Wiederholung des als erstes geübten Titels belegte den Lernerfolg bei diesem ersten Workshop. Man konnte mit gutem Gefühl nach Hause gehen.

Foto: trainarchivatorNach wie vor konzentriert bei der Sache

Zum Abschluss sangen wir uns selbst ein Segenslied. Wunderbar, den anderen mal so ins Gesicht sehen zu können, statt wie sonst nebeneinander zu stehen. Allgemeine Zufriedenheit machte sich breit. Es war ein schöner Nachmittag, der uns vielmehr Freude an der Musik bot als harte Trainingsqualen. So kann es weiter gehen.

Foto: trainarchivatorEine nette Truppe hatte der Chef um sich versammelt

Gospelkirchentag Kassel – Das sieht nach „Arbeit“ aus

© Creative Kirche, Witten.
© Sebastian WewerDie Teilnehmer am Gospelkirchentag 2014 in Kassel aus unseren Reihen stehen fest. Ein angemessener Name für den entstehenden Projektchor ist gefunden. Viele Gospeltrainer werden sich mit Aktiven aus mehreren anderen Chören aus dem musikalischen Universum unseres gemeinsamen Chorleiters Sebastian Wewer unter dem Namen „WeST!“ (We Sing Together!) vereinen. Jetzt geht es aber erst richtig los.

Angesichts der über siebzig Personen umfassenden Truppe fragt man sich, wie das miteinander gehen kann. Bis auf einzelne Ausnahmen haben alle Chorerfahrung, verschärfend: Chorerfahrung mit Sebastian. Das ist aber auch unsere Chance. Es gibt ein gemeinsames Fundament. Nun besteht die Aufgabe darin, aus der bunten Truppe ein homogenes Ganzes zu machen, das sich guten Gewissens und voller Überzeugung in der Gospelnacht auf eine Bühne stellt. Also ist Training angesagt. Viel Training.

Unser Chef hat schon einen konkreten Schlachtplan entwickelt. Er bietet eine Reihe von Workshops an, bei denen sich die Teilnehmer kennen lernen, gemeinsam singen und musikalische Erfahrungen miteinander machen können. Wie es wohl mit der Stimmenverteilung aussieht? Gibt es Kandidaten für Solopassagen? Wird man zeitnah eine Harmonie schaffen können? Für uns SängerInnen viele große Fragezeichen. Zumal uns angesichts der „normalen“ Proben- und Auftrittspläne der Einzelchöre die Zeit davon laufen könnte.
STOP!!! Bevor jetzt Unruhe aufkommt: seien wir doch ganz gelassen; das kennen wir doch alles. Wie oft haben wir kurzfristig und spontan, oft mit wechselnden Besetzungen eilig einen Auftritt vorbereitet und erfolgreich bestritten. Speziell im letzten Jahr. Diese Erfahrungen kommen uns jetzt zu Gute.
Damit alle an Workshops teilnehmen können, werden diese reihum an den Probenorten der einzelnen Chöre durchgeführt. Zwei Workshops sollen mit möglichst vollständiger Gruppenstärke stattfinden, soweit das die persönlichen Kalendarien zulassen. Man möchte doch zumindest mal einen Gesamteindruck bekommen, bevor es in Kassel ernst wird.

Eine Frage stellt sich uns auch nach einigen Trainingsjahren mit Sebastian immer wieder: woher nimmt der Mann die Sicherheit, dass solche Aktionen mit vielen, kaum einschätzbaren Faktoren am Ende musikalisch erfolgreich sind und wir mit beeindruckenden Erlebnissen belohnt werden? – Vermutung: gute Menschenkenntnis, persönliche Überzeugungskraft und eine Portion Gottvertrauen.
Also, auf in ein neues Abenteuer.

Gospelkirchentag Kassel – WeST! ist dabei

© Creative Kirche, Witten

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© Sebastian WewerWer oder was bitte ist „WeST!“? Hat man etwas verpasst? – Nicht wirklich. WeST gibt es nämlich noch gar nicht. WeST entsteht gerade erst. Wir sind überzeugt, dass bis zum Gospelkirchentag aus dieser Idee eine große Sache wird.

Um die Erklärung schön spannend zu machen aber erst mal die Vorgeschichte: Vor einigen Tagen bekamen viele Gospeltrainer die gute Nachricht: „Wer diese Email erhält, hat sich eine Karte zum Gospelkirchentag gesichert!“ Super. Ganz aktuell wurde uns eine Teilnehmerliste ins Haus geliefert. Schnell ein Blick darauf geworfen. Aha, viele Gospeltrainer der 2012er-Gospelkirchentags-mannschaft dabei. Trotz unterschiedlichster privater und beruflicher Situationen haben sie sich Platz im Kalender geschaufelt. Es scheint also der Bedarf nach mehr Gospelkirchentagsfeeling zu bestehen. Logisch nach den Dortmunder Erlebnissen. Auch von unseren Neuzugängen werden einige mit nach Kassel fahren. Jetzt könnte sich der Gospeltrain Hamm eigentlich als aktiver Teilnehmer für die Gospelnacht am Eröffnungstag anmelden, bei der etwa 120 Chöre an ca. 30 Orten auftreten. Tun wir aber nicht. Denn wir haben ein Luxusproblem.

Chorleiter Sebastian Wewer hat seine Begeisterung über die Teilnahme am Gospelkirchentag vor zwei Jahren natürlich nicht für sich behalten, sondern überall in den Proben mit seinen vielen Chören den Menschen davon berichtet und diese neugierig gemacht. Es kam wie es kommen musste: eine große Menschenmenge aus den verschiedensten Chören, darüber hinaus einige „Chorlose“ haben sich angemeldet und wollen mit Sebastian auf große Fahrt gehen. Das kann ja was geben. 😉

Einige Leute kennen einander bereits, da es in der Familie der Wewer-Chöre immer mal wieder Kooperationen bei Auftritten gab. Andere sind sich völlig fremd. Diesmal ist die Truppe aber besonders bunt gemischt. Wie geht man nun damit um? Wie will man den Chor vorstellen? Etwa die genaue Konstellation erklären? – Viel zu kompliziert. Jetzt wird Sebastian als unser gemeinsamer Kreativdirektor aktiv. Warum der Truppe nicht einfach einen eigenen Namen geben?! Das würde das Ganze schon wesentlich griffiger machen. Wir möchten uns ja irgendwie vorstellen, der Veranstalter muss uns in das Programm aufnehmen oder ansagen können.

Das ist jetzt der Moment, in dem der Name WeST! ins Spiel kommt. Eine Namenssuche kann fürchterlich kompliziert sein. Man muss und will ja vieles bedenken, alle mit ins Boot holen, niemanden in eine Nebenrolle drängen. Also, wie soll dieser spezielle Projektchor heißen? Wer sind wir? Was machen wir eigentlich?
Wir singen zusammen – we sing together – We Sing Together! – WeST!
So einfach geht das!!!

Gospelkirchentag Kassel ruft 19.-21.09.2014

© Creative Kirche, Witten

Der Gospelkirchentag ruft – wir hören. Und kommen! Seit 2012 eine große Gruppe Gospeltrainer beim Gospelkirchentag in Dortmund dabei war, sind alle ganz Ohr, wenn die „Creative Kirche“ jetzt wieder zum größten Gospelfestival Europas einlädt. Teilnehmern zaubert die Erinnerung ein Lächeln ins Gesicht. Bei den Daheimgebliebenen und einigen Neulingen bei uns an Bord wird die Neugier geweckt.
(http://www.creative-kirche.de/)
(http://www.gospelkirchentag.de/)
Auch dieses Jahr werden wieder viele mitfahren. Die Buchungsbestätigungen trudelten jüngst in die Email-Postfächer. Langsam kommt Vorfreude auf und man denkt nochmals an 2012. Was haben wir nicht alles erlebt:

Foto: trainarchivator

Am ersten Tag war schon die Bahnfahrt in unsere Nachbarstadt Dortmund beschwingt und ging nicht ohne Gesang ab.

Foto: trainarchivatorAuch auf dem Weg zur zentralen Eröffnungsveranstaltung gab es hier und da noch einen spontanen Halt für einen Gospelsong.

Foto: trainarchivatorAuf der großen Hauptbühne gab es dann die offizielle Eröffnung und die Begrüßung der Teilnehmer, sowie ein tolles Programm mit verschiedenen deutschen und internationalen Gospelkünstlern.

Foto: trainarchivator

Anschließend gab es in der Gospelnacht an 30 Standorten ca. 120 Gospelchöre aller Couleur zu hören.

Foto: trainarchivatorDer zweite Tag bot tagsüber Gospelchorauftritte auf verschiedenen Bühnen in der Innenstadt und zahlreiche Workshopangebote.

© Creative Kirche, Witten© Creative Kirche, Witten
Abends fand ein großes Galakonzert statt.

© Creative Kirche, Witten© Creative Kirche, Witten
Am dritten Tag
besuchten wir morgens den Mass-Choir-Workshop in der Westfalenhalle.

Copyright: Creative Kirche© Creative Kirche, Witten, bearbeitet
Am Nachmittag ging der Gospelkirchentag mit dem Abschlussgottesdienst, der nochmals viel Gelegenheit zum mitsingen bot, zu Ende.

Schön war’s. Toll war’s. Anstrengend war’s.
Nach zwei Jahren der Erholung sind wir jetzt bereit für ein neues Festival.

Gospeltrain fährt zweigleisig

Die letzten Haltepunkte liegen hinter unserem Zug. In Beckum und Hamm gab es jeweils ausgiebige Konzertstopps. In den nächsten Wochen gibt’s auf der Kurzstrecke dann kein Halten mehr, es wird nur geprobt. Zur Erstkommunion in der heimatlichen Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden geht es per Sonderfahrt. Ansonsten fahren wir zweigleisig.

Die Mittelstrecke führt uns nach Kassel. Der dortige Gospelkirchentag im September muss nicht ohne Gospeltrainer auskommen. Natürlich werden wir nicht nur als passive Besucher dabei sein, sondern als aktive Teilnehmer in der Gospelnacht auftreten. Allerdings nicht als Gospeltrain Hamm e.V., sondern als Teil eines wesentlich größeren Projektchores. Näheres dazu bald an dieser Stelle.

Auf der Langstrecke ist dann richtig Ausdauer gefragt. 2015 ist unser Festjahr. Wir dürfen unser zwanzigjähriges Jubiläum feiern. Und das soll eine richtig tolle Sache werden. Wir sind in der Ideen-sammel-und-Planungsphase. Schon jetzt deutet sich an, dass es für unser Publikum musikalisch einiges auf die Ohren geben wird. Auch dazu an dieser Stelle zu gegebener Zeit mehr.

Überraschung am Morgen 02.04.2014

Schlägt man heute nichts ahnend die Tageszeitung auf, schauen einem unverhofft drei Gospeltrainer entgegen. Nettes Foto, aber worum geht’s?

Die Überschrift im Westfälischen Anzeiger als Hammenser Lokalzeitung lautet: „Sängerkreis-Vorstand wieder komplett“. Aha. Was hat das mit unseren drei Leutchen zu tun? Der Gospeltrain ist seit längerer Zeit Mitglied im Sängerkreis Hamm, hat diese Mitgliedschaft aber eher ruhig angehen lassen.

Nun also der Knaller: „Unsere“ Christa (Etzel), unsere Vereinsvorsitzende, unsere „Bossin“ hat als noch Neu-Rentnerin ein wenig Zeit gefunden, sich auch an anderer Stelle für die geliebte Musik und Chorarbeit einzusetzen. Nun ist sie für Viele sicherlich völlig unerwartet zur Vorsitzenden des Sängerkreises Hamm gewählt worden – mit großer Mehrheit, wie die Zeitung berichtet. Herzlichen Glückwunsch!
WIR wussten ja schon immer, was wir an Christa haben. Sie meistert schon sein Jahren mal locker, mal mit strenger Hand, immer aber mit viel Humor ihre Aufgabe als unsere Nummer Eins. Dabei beweist sie sowohl organisatorisches Talent als auch Übersicht, hat zudem immer Gespür und ein offenes Ohr für die vielen kleinen persönlichen Angelegenheiten von uns Mitgliedern.

 Jetzt der zweite Knaller: „Unser“ Sebastian (Wewer), unser Chorleiter, unser „Chef“ übernimmt ebenfalls eine weitere Aufgabe. Er übernimmt den Posten des Kreis-Chorleiters, der wohl länger unbesetzt gewesen war. Herzlichen Glückwunsch!
Wissen die Verantwortlichen, auf was sie sich da eingelassen haben? Wir kennen ihn als kreatives Energiebündel, das Neuem immer aufgeschlossen gegenüber ist, dabei Bewährtes nie aus den Augen verliert. Eine ausgezeichnete Wahl. Warum? Der Sängerkreis vereinigt unterschiedlichste Chöre und Musikgenres unter seinem Dach. Wie gut, dass sich Sebastian nie einseitig auf eine musikalische Stilrichtung festgelegt hat und immer neugierig geblieben ist. Zudem hat er ein unglaubliches Talent, nicht nur mit unterschiedlichsten Menschen zurechtzukommen, sondern sie vielmehr noch für eine gemeinsame Sache zu begeistern.

Die dritte Gospeltrainerin im Bunde, sprich auf dem Foto, ist Brigitte Hausmann. Diese sorgt im Gegensatz zu den anderen beiden nicht für eine Überraschung. Sie steht an dieser Stelle eher für die Beständigkeit. Im Vorstand des Sängerkreises bleibt sie weiterhin stellvertretende Schatzmeisterin und sorgt somit für ein solides Fundament des Ganzen. Weiterhin gutes Gelingen!

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 02.04.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 02.04.2014

Was bedeuten diese Neuigkeiten für den Gospeltrain? Man wird sehen. Vielleicht mag der Gospeltrain-Vorstand oder einzelne Mitglieder etwas von dieser Entwicklung zuvor erfahren haben – für die große Truppe dürfte es eine echte News-Bombe sein. Auf jeden Fall schreitet die Vernetzung unseres Chores voran. Wer weiß, was sich daraus irgendwann einmal für Chancen und Möglichkeiten ergeben. Für die Drei bedeutet dies zumindest zusätzliche Arbeit. Selbstgewähltes Schicksal 😉

 http://www.saengerkreis-hamm.de/

Lokalpresse über Konzert in Hamm 23.03.2014

Da hatte doch eine junge Dame während des Konzerts Fotos gemacht. War die von der Lokalpresse? – Jetzt weiß man mehr. Am Montagmorgen schauten einem die Gospeltrainer aus dem Westfälischen Anzeiger entgegen, der einen Artikel über die Veranstaltung einschließlich Foto veröffentlicht hat.

© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014

Auch in der Internetpräsenz der Hammenser Lokalzeitung ist der Gospeltrain vertreten:
http://www.wa.de/lokales/hamm/bockum-hoevel/gospeltrain-konzert-begeistert-zuhoerer-3446847.html

 

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 –Teil 2

Jetzt hat sich Chor eine kleine Pause verdient und tritt ab in Richtung seiner Sitzbänke. Auf der Leinwand wird nun „Angels“ als nächster Titel eingeblendet. Diesen hat der Chor nie in den Proben geübt, ihn überhaupt erstmals bei der Generalprobe gehört. Mal sehen, was jetzt passieren wird.
Foto: trainarchivatorEs ist ruhig in der Kirche, als Chorleiter Sebastian Wewer beginnt, diesen stillen Titel ganz alleine zu singen. Den Text kann man auf der Leinwand mitlesen. Beim zweiten Durchlauf dieses kurzen Stückes summt der Chor mit. Beim dritten Mal singen wir leise mit. Das ist so stimmungsvoll und ansteckend, dass beim vierten Durchlauf viele Gäste unaufgefordert mitsingen. So hatte es sich Sebastian offensichtlich im stillen Kämmerchen erhofft, als er dieses Lied in das Konzertprogramm aufnahm. Gänsehaut pur. Gospelmusik hat offensichtlich verschiedene Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen; mal laut, temporeich und dynamisch, mal ruhig, Herz und Seele ansprechend.

Foto: trainarchivatorChorleiter Sebastian stimmt sein Solo an,
Pfarrer Markfort – mit Chorschal – als Beobachter im Hintergrund

Auch beim nächsten Song „Order my steps“ werden Emotionen angesprochen. Sicher ist dessen Aufbau etwas komplexer und etwas weniger eingängig als so mancher Gospelgassenhauer. Unser Publikum ist aber durch den bisherigen Konzertablauf warmgelaufen und dementsprechend aufmerksam. An dieser Stelle muss es mal gesagt sein: es lohnt sich, ein solches Konzert mal von ganz hinten zu verfolgen, denn man bekommt ganz persönliche Einblicke in die Beziehungsgeflechte der Menschen. Da werden Arme um Sitznachbarn gelegt oder Hände gehalten, einer Person wird gar liebevoll der Nacken gekrault. Unglaublich, was unser Tun mit uns teilweise wildfremden Menschen anstellt. Der verdiente Applaus ist nicht laut und enthusiastisch, sondern drückt eher ein Gefühl echter Dankbarkeit für diesen Moment aus.

Jetzt wird es spannend. Wie wird „Wade in the water“ klappen? Damit gab es doch in den jüngsten Proben einige kleine Problemchen, obwohl wir den Titel doch längst sicher draufhatten! Doch wir haben erneut intensiv daran gearbeitet!! – Verblüffend. Die Einsätze klappen wie am Schnürchen, als ob nie etwas gewesen sei. Dafür machen wir einen altbekannten Textfehler. Aber was soll’s? Da der Gesamtablauf und der Ausdruck gelingen, dürfte dem Publikum nichts aufgefallen sein. Nur ausgesprochen Textkundige könnten etwas gemerkt haben. 😉 Der Chor selbst stellt den Fehler dann bei der zweiten Strophe ab. Gut gemacht!

„Immanuel“ steht nun auf dem Programm. Der Hinweis auf die Übersetzung (Gott komm, Gott sei bei uns) ist hilfreich für das Verständnis des sich steigernden Aufbaus. Leider kann die Stammsolistin dieses Liedes heute nicht bei uns sein. An ihrer Stelle gibt Sebastian alles, sein Solopart ist gut. Leider muss der liebgewonnene zweistimmige Teil der Beiden ausfallen. Dennoch gelingt ein beeindruckendes Stück. Trotzdem – Danny, Du fehlst.

Nach diesem persönlichen und flehenden Song ist es Zeit, es mal etwas krachen zu lassen. Bei der Ankündigung von „Rock my soul“ kommt spontane Zustimmung aus dem Publikum. Beim Duell der Männerstimmen gegen die Frauen geht es ordentlich zur Sache. Die Zuschauer gehen entsprechend mit. Dem Ruf „spitzenmäßig“ eines im Publikum sitzenden Neu-Gospeltrainers, der noch nicht am Auftritt teilnimmt, kontert unser Uwe mit der Aufforderung: „Beim nächsten Mal machst Du mit!“ Die Zuschauer haben ihren Spaß, bekommen sie doch mal einen Einblick in chorinterne Gepflogenheiten.

Spontane Idee: man sollte über Fanschals nachdenken. Der Grund? Der Titel „Let me fly“. In der letzten Reihe, sozusagen auf den Notsitzen neben der Orgel, wird ein Schal zum wunderbar schwebenden Klang geschwenkt. An dieser Stelle des Konzertes ist längst alles im Flow. Ob rockig, wie noch vor wenigen Minuten, oder leicht abgehoben, wie im Moment; alles läuft ganz leicht und wie von selbst. Klar, die intensive Probenarbeit zahlt sich aus. Doch erst live beim Auftritt, in Wechselwirkung mit dem Publikum, kann man diese ganz besonderen Momente erleben.

Es ist mal wieder an der Zeit, die Gemeinde zu aktivieren. Dies versuchen wir mit unserem Triplet. Dazu werden die Gospels „Rock my soul”, „He’s got the whole world” und „Go, tell it on the mountain” vom in Gruppen eingeteilten Publikum mit Chorunterstützung zeitgleich gesungen. Immer wieder spannend, was dabei am Ende herauskommt. Zur Verstärkung wird unser Neu-Gospeltrainer aus der Bank zum Chor gerufen. Wie so oft sind unsere Konzerte eher leger und spontan, bei Hochzeiten oder Auftritten bei anderen Veranstaltern können wir auch „förmlich und seriös“. 😉
Auf geht’s. Auch heute gelingt der Versuch, und ein gewaltiger Sound erfüllt die Kirche. Erstaunlich, dass das Ganze tatsächlich harmoniert. Dank der guten Beteiligung der Zuschauer. Diese haben aber zuvor vom Chef den Tipp mit auf den Weg bekommen, dass „Gospel aus Seele und Hüfte kommt“. Da mag sich jeder selbst überlegt haben, wie er diese Anleitung umzusetzen habe…

Nach richtig Action darf es jetzt etwas Ruhigeres sein. „Lord, hold me“ ist da genau das richtige Angebot. Nach den lauten, nach außen gewandten Titeln ist dieses Stück wesentlich ruhiger. In den gut eineinhalb Jahren, in denen wir es singen, hat es sich zu einem unserer Lieblingsstücke entwickelt. Wie viele andere Kompositionen des dänischen Gospelmusikers Hans Christian Jochimsen, einer der Hauptvertreter der aktuellen europäischen Gospelszene, kommt auch dieses Werk sehr persönlich rüber, wie eine individuelle Zwiesprache mit Gott. Vielleicht kommen die Texte so gut an, weil jeder seine eigene Geschichte darin wiederfindet.

Und schon geht es auf das Ende des Konzertes zu. Als Segensgruß wünschen wir allen Anwesenden „Heavenly peace“. Gleich ist diese gelungene Veranstaltung vorbei, also will man die letzten Momente noch mal bewusst genießen. Stilles Lächeln liegt auf vielen Gesichtern. Dazu passt der abendliche Sonnenschein, der die bunten Glasfenster noch mal aufleuchten lässt.

Konzert Herz-Jesu 23.03.2014-19
Die Abendsonne lässt die Glasfenster leuchten

Ein Gospelkonzert ohne „Oh, happy day“? – Schwer vorstellbar. Unzählige Male bei verschiedenen Anlässen gesungen, und doch mag man es immer noch. Es wirkt oft ein wenig nach (Ernte-)Danksong am Ende eines gelungenen Auftrittes. Man sollte nicht vergessen, dass wir Gospeltrainer nicht nur etwas geben, sondern auch etwas bekommen. Welch schönes Gefühl, andere glücklich zu machen, ein gutes Gelingen nach intensiver Vorbereitung, zum Schluss oft noch persönliche Rückmeldungen der Besucher im direkten Kontakt. Auch heute ist es wieder wunderbar. Nicht perfekt, aber wen interessiert das schon. Die Leute stehen, klatschen. Das Liveerlebnis steht über jeder Perfektion.

Foto: trainarchivatorOh, happy day – Alles ist in Bewegung

Die Verabschiedung schließt einen herzlichen Dank ans Publikum für ihr Erscheinen und die rege Teilnahme ein. Kräftiger Schlussapplaus fordert eine Zugabe, die gerne gewährt wird. Da es inzwischen in der Kirche leicht dämmert, fallen beim letzten Lied „This little light“ die zur Dekoration auf der ersten Bankreihe aufgestellten Kerzen besser auf. Solistin Birgit hat den Song wie immer gut im Griff, und der Gospeltrain sorgt für einen angemessenen Abschluss.

Wir ziehen singend aus, nur zögerlich kommt das Publikum, uns immer noch applaudierend, nach. Das Konzert ist nun endgültig Geschichte, die Zeit verging wie im Fluge. Schön war’s! Als die Menschen an uns Gospeltrainern vorbei nach draußen strömen, ergibt sich die Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen, Dank entgegenzunehmen und sich über das gemeinsam Erlebte auszutauschen.

Jetzt wird gemeinsam ruckzuck in der Kirche aufgeräumt und die Technik abgebaut. In einem Moment der Ruhe gehe ich auf die Sängerin zu, die mir vorhin so imponiert hat, dass mein Blick immer wieder bei ihr hängen blieb. Schnell etwas Mut zusammengenommen und ihr Dank und Bewunderung ausgesprochen. – Das überraschte Gesicht hätten man sehen sollen! Verwunderung und echte Rührung. Es lohnt sich, nicht immer nur zu meckern, sondern umgekehrt auch mal positive Eindrücke loszuwerden, mit denen man oftmals gar nicht rechnet.

Im Pfarrheim treffen sich jetzt alle Beteiligten, kommen etwas zur Ruhe und tauschen sich natürlich rege über das Erlebte aus. Man ist sich einig, ein gelungenes Konzert auf die Beine gestellt zu haben. Die „Neuen“ habe ihre Feuertaufe erfolgreich absolviert; sie sind inzwischen so weit integriert, dass sie ganz selbstverständlich Teil der Gruppe sind, ohne irgendwie besonders aufzufallen. Auch Pfarrer Markfort gönnt uns noch ein paar nette Worte zum Auftritt. Außerdem hat er für uns die gute Nachricht zu vermelden, dass uns die Gemeinde weiterhin wohlwollend unterstütze. Vielen Dank dafür. Dann wird das wie immer legendär ausgestattete Gospeltrain-Mitbring-Buffet eröffnet, und man genießt noch eine schöne Zeit in geselligen Tischrunden.

Foto: trainarchivator
entspannter Ausklang nach dem Konzert in Herz-Jesu

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 – Teil 1

Foto: trainarchivatorUm 17 Uhr soll es in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden losgehen. Die ersten Zuschauer sind bereits über eine Stunde früher da. Trotz eines kleinen Schauers bleibt man erwartungsfroh vor der noch verschlossenen Tür stehen. Derzeit läuft das Einsingen des Gospeltrains.

Foto: trainarchivatorWann geht die Tür auf? Die besten Plätze sind begehrt

Nach dem Einlass schauen wir uns ein wenig unter den Besuchern um und können einige „Ehemalige“ entdecken. Wie üblich ist auch viel persönlicher Anhang aus Familie und Freundeskreis anwesend. Das ist doch schon mal eine gute Basis. Die Kirche füllt sich weiter.

Foto: trainarchivatorJetzt wird per Beamer eine Projektion auf eine Leinwand gestartet, die zunächst das Publikum willkommen heißt und dann einige Fotoimpressionen größerer Auftritte des Gospeltrains liefert.

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Foto: trainarchivatorDie Bühne ist bereitet, das Publikum erwartet den Beginn

Nach einer Erfrischung im Pfarrheim betreten die Gospeltrainer einige Minuten vor Beginn den Kirchenraum und nehmen reservierte Plätze in den Seitenschiffen ein. Heute beginnt das Konzert ohne großen Einzug. Die eingesetzte Technik mit Mikrofonen und Boxen ist für uns noch neu und soll nicht zur Stolperfalle werden. Nun also Aufstellung auf den Altarstufen genommen, Chorleiter Sebastian Wewer setzt sich ans Keyboard, es herrscht gespannte Stille.

Und los. Der Einsatz zum Auftakttitel „This is the day“, der dem Konzert den Namen verliehen hat, sitzt. Und der Sound ist richtig gut! Bis in die letzte Reihe sind alle Stimmen gut zu hören, das Keyboard hat die richtige Lautstärke, und alles wirkt harmonisch und natürlich. Technik-Skeptiker können also ganz beruhigt sein. Ganz hinten steht Norbert, ein anverwandter Chorinsider, und geht gleich klatschend mit. Das ist der Beweis für den gelungenen Auftakt – hat er doch schon viele Auftritte miterlebt und kann sich ein Urteil erlauben. Unser Seismometer für eine ehrliche Rückmeldung. Auch der Applaus der Besucher nach der letzten gesungenen Zeile bestätigt dies.

Pfarrer Paul Markfort geht nach vorne und begrüßt alle Zuhörer und den Chor in „seiner“ Kirche. Als Fan und Förderer wählt er wohlwollende und warmherzige Worte und freut sich auf dieses Konzert. Ganz offen drückt er seine Hoffnung aus, dass die katholische Kirche neu belebt werde, den Schwung der Basis aufnähme und näher an die Menschen rücken möge. Die Zustimmung des Publikums ist ihm sicher. Dabei trägt er den Chorschal, der ihm im letzten Jahr anlässlich seines siebzigsten Geburtstages feierlich verliehen wurde. Unsere enge Verbundenheit belegt auch die damalige Ernennung zum „Praeses honoris“. Unsere kleine Geste für ein großes Dankeschön.
https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2013/10/13/nachster-einsatz-pastors-siebzigster-13-10-2013/

Jetzt aber Musik. „Heaven is a wonderful place” – was für ein Versprechen. Klingt zuversichtlich und glaubwürdig, wie es vom Chor gesungen wird. Auch Chorleiter Sebastian Wewer nutzt anschließend die Gelegenheit zur Begrüßung der Zuschauer. Neugierig will er wissen, wer noch nie bei einem Gospeltrain-Konzert war. Denen erklärte er, dass man im Gegensatz zum förmlichen Gottesdienst hier alles dürfe – aufstehen, tanzen, mitsingen. Schmunzeln im Raume.

Gospel sei längst keine rein afroamerikanische Sache mehr, sondern an vielen Orten der Welt zuhause. So auch in Afrika, von wo die nächsten beiden Stücke stammen. „Mayenziweh“ und „Sia hamba“ zu kombinieren, erweist sich als gute Idee. Unsere Arrangements unterstreichen die kulturelle Andersartigkeit dieser Stücke gegenüber den uns vertrauteren Liedern. Das Publikum lässt sich interessiert darauf ein und kann die ausgesprochen guten Übergänge sowohl innerhalb als auch zwischen den Songs genießen. So reibungslos leicht gelingt es nicht immer. Prima.

Foto: trainarchivatorDie Titel sowie die zentralen Aussagen und Übersetzungen werden eingeblendet

Erneut ergreift Sebastian das Wort und kündigt einen unserer beliebtesten Hochzeitsschlager an. Das „Hallelujah“ von L.Cohen. Ein Raunen geht durchs Publikum. Aha, ist also bekannt. „Sind Heiratswillige anwesend?“ will der Chef wissen. Tatsächlich wird er fündig. „Vielleicht sieht man sich an Ihrem großen Tag“. Los geht’s. Das Lied sitzt einfach und zieht die Leute in den Bann. So auch Pfarrer Markfort, der sich längst ganz hinten auf die leicht erhöhte Orgelbank zurückgezogen hat, von wo er durch den Mittelgang freie Sicht auf das Geschehen hat. Ganz bei sich und der Musik, baumelt er leicht entrückt mit den Füßen. Nach dem Schluss gönnt man sich einen Moment des stillen Nachklingens, dann brandet energischer Applaus auf.

„Glorify Jesus“ ist ein nur ein kleines Stück, das von uns in den Proben mal so zwischendurch zum Lockerwerden gesungen wird. Eigentlich nichts Besonderes. Heute aber geht davon eine ganz besondere Wirkung aus. Wie auch sonst wird dieser Gospel nach einem einstimmigen Durchlauf zum Kanon entwickelt. Allerdings gelingt dies heute derart geschmeidig, dass es einen regelrecht verzaubert. So hat man es wohl noch nie von uns gehört. Dem Publikum hat dieses schwungvolle Stückchen offensichtlich gefallen.

Mit „Jesus is right here“ steht jetzt ein Lied auf dem Programm, das wir noch nicht so lange im Repertoire haben. Schnell weist Chorleiter Sebastian auf Jesus als zentrale Figur hin, der für die Gläubigen nicht abstrakt ist, sondern ein Begleiter in allen Lebenslagen.
Beim Zuhören bekommen viele bald eine Gänsehaut vor Verzückung. Leichte Einsatzschwächen, mit denen man in den Proben noch zu kämpfen hatte, sind wie weggeblasen. Alles ist sicherer, dynamischer, eine runde Sache eben. Über den Inhalt finden viele auch den Weg zum perfekten Ausdruck. Der Anblick einer Gospeltrainerin fasziniert mich besonders: da ist alles so echt, so authentisch. Sie ist ganz bei sich und dem Inhalt. Ich nehme mir vor, ihr nach dem Konzert meine Eindrücke mitzuteilen. Liebe Annegret – Du bist wunderbar!

Damit das Publikum nicht nur rein passiv am Konzert teilnimmt, wird nun ein Experiment gestartet. Chorleiter Sebastian fordert die Leute geschickt zum Aufstehen auf, indem er auf die Härte und Unbequemlichkeit der Bänke hinweist. Da lässt man sich nicht lange bitten, steht auf und ist gespannt, was jetzt kommt. Nach der Einteilung in drei Gruppen sollen diese nach Anleitung die Zeile „in his hand“ aus dem Song „He’s got the whole world“ in unterschiedlichen Tonlagen singen. Ruckzuck füllt sich die Kirche mit dem Dreiklang dieses Riesenchores, weiterhin angefeuert durch den Chef. Als dieser nun die Strophen des Songs als Solokünstler singt, antwortet jeweils das Publikum in der einstudierten Weise. Die allermeisten sind aktiv dabei, und so ist der ganze Raum erfüllt mit Musik. In der weitläufigen Kirche klingt dies beeindruckend, das Experiment ist gelungen. Den Menschen gefällt es offensichtlich, ihren Anteil an dieser Aktion gehabt zu haben.

–> Teil 2 der Nachbesprechung folgt