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Hildegard Rosenberg verstorben

Leider müssen wir mitteilen, das ein ehemaliges Mitglied unseres Gospelchores kürzlich verstorben ist.

Foto: trainarchivatorHildegard Rosenberg

07.10.1935-22.06.2013

hat viele Jahre in unserer Mitte verbracht. Sie ist 1997 zum damals noch Herz-Jesu-Gospelchor heißenden Chor gestoßen. Nachdem ihr der Weg aus dem Hammer Süden zu uns in den Norden – häufig mit dem Fahrrad – allmählich zu beschwerlich wurde, hat sie uns 2005 offiziell verlassen.

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Das Foto vom Sommerfest 1999 ist zwar schon sehr alt, zeigt Hildegard aber in ihrer typischen Art, wie wir sie in Erinnerung behalten – immer heiter.

Hildegards offene und herzliche Art war allgegenwärtig. Mit anderen Kontakt aufzunehmen fiel ihr nicht schwer. So haben wir bei Proben und Auftritten viel Freude miteinander gehabt. Auch bei unserer Reise nach Lebach/Saarland war sie dabei.

Altgediente Gospeltrainer kennen Hildegard fast immer im Doppel mit „Ännchen“  Eichert. Es löste Bewunderung aus, wie die beiden älteren Semester mit den Texten zurecht kamen, ohne jemals Englisch gelernt zu haben. Die Jüngeren waren hier mit Übersetzungen und Hilfen zur Aussprache stets an deren Seite.

Leider ging es Hildegard zuletzt gesundheitlich nicht so gut. Ihre positive Lebenseinstellung habe sie jedoch nicht verloren, wie ihre Schwester in einem Telefonat berichtete. Bei der Gelegenheit ist der Familie unsere Anteilnahme übermittelt worden.
Eine große und bewegende Trauerfeier mit sehr vielen Weggefährten habe ihrem Leben einen würdigen Abschluss gegeben. Diesen habe der Kirchenchor Berge, in dem Hildegard sehr viele Jahre aktiv war, musikalisch begleitet. Musik und Glaube haben in Hildegards Leben eine wichtige Rolle gespielt – und so schließt sich der Kreis.

© Westfälischer Anzeiger, Fam. Remmert-RosenbergWestfälischer Anzeiger, Hamm, 03.07.2013

Nachbesprechung Himmlische Nacht auf Caldenhof 28.06.2013 – Teil 2

Teil 2: Das Beisammensein

© Ev. Kirchenkreis HammNach der stimmungsvollen Andacht war das Beisammensein eigentlich Open-Air geplant, wurde angesichts der gelegentlichen Regenschauer aber in den Saal der Tagungsstätte Caldenhof verlegt. Schnell waren die Plätze an den Tischen voll besetzt, Teelichter auf den Tischen verbreiteten angenehme Atmosphäre bei gedämpftem Licht. Nachdem man sich an kleinen Snacks und Getränken bedient hatte, konnte man sich Gesprächen mit den Tischnachbarn widmen.

Foto: trainarchivator
Voll besetzter Saal bei Kerzenschein

Irgendwie hatte das Ganze fast Wohnzimmeratmosphäre, man kam sich fast wie in privaten Räumlichkeiten vor. Da kann man eigentlich mal eben ein Klavier reinschieben um unplugged Musik zu machen. Wer braucht schon eine große Bühne?! Jetzt wurde klar, warum bei der Andacht Mitglieder von „Chorios“ anwesend waren: dieser aus Ahlen stammende Chor unseres Chorleiters Sebastian Wewer übernahm nun den musikalischen Auftakt zum zweiten Teil der Himmlischen Nacht.

Foto: trainarchivator
„Chorios“ aus Ahlen zum Auftakt des musikalischen Teils

Los ging’s mit dem Titel „Mighty wind“, das einige Mitglieder von Gospeltrain und Chorios beim Gospelkirchentag 2012 in Dortmund kennen und lieben gelernt hatten. Da wurden bei denjenigen, die dabei waren, gleich schöne Erinnerungen wach gerufen. Anschließend sang man das bekannte Lied „Nessaja/Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Tabaluga-Zyklus. Ach ja, was war das schön. Gut gesungen und damit die ohnehin schon friedliche und entspannte Stimmung unterstrichen. Die Gäste ließen es sich einfach gut gehen. Man hörte aufmerksam zu, genoss und sparte nicht an Applaus.

Nun folgte „Let me fly“, das auch zum Repertoire des Gospeltrains gehört. Also wurde mitgesummt und mitgesungen. So war das wohl auch vom Chef beabsichtigt, denn schon bald wurden „alle, die das Lied kennen“ nach vorne gerufen. Dicht gedrängt sangen die Aktiven den Titel nochmal mit viel Ausdruck und voller Power, selbstverständlich nur an den richtigen Stellen. Auch den Gospelklassiker „This little light“ sangen beide Chöre zusammen. Jetzt kamen die Teelichter von den Tischen zum Einsatz und wurden von einigen Zuhörern in die Höhe gehalten.

Foto: trainarchivator
Gospeltrain und Chorios singen zwei Titel gemeinsam

Chorios hatte seinen Auftritt erfolgreich absolviert, der Gospeltrain sang nun alleine weiter. Zur Feier des Abends trugen wir unser „Hallelujah“ vor, anschließend „Lord, hold me“. Eine Sache fiel bei diesen Songs besonders auf: ein Blick rundherum in die Gesichter der GospeltrainerInnen verriet, dass man so gut im Thema der Songs war, wie nie zuvor (wage ich mal zu behaupten!). Ist sonst die eine oder der andere ein wenig damit beschäftigt, den Text zu memorieren, die Töne und Einsätze perfekt zu treffen oder die angespannte Körperhaltung zu lockern, so war dies diesmal ganz anders.
Irgendwie klappten diese eher „technischen“ Dinge wie von alleine. Man hatte also Gelegenheit inhaltlich tief in die Texte zu tauchen, Emotionen nachzuspüren und diese dann raus zulassen. Niemand stand wie ein „Laternenpfahl“ mit maskenhaftem Gesicht und wusste nicht wohin mit den Händen. Alles war leicht in Bewegung und hatte viel Ausdruck. Solche Momente müssen den Leiter unserer Trainingsabende richtig glücklich machen – ist der Lernerfolg doch deutlich spürbar gewesen.
Als wir vor längerer Zeit in den Proben begonnen hatten am Ausdruck zu arbeiten, etwas emotionaler zu werden und dem Inhalt der Texte noch näher zu kommen, hatte man – speziell als eher schüchterner Typ – immer etwas den Eindruck, man mache sich hier schnell „zum Affen“. Stimmt gar nicht. Das musste man einfach erst mal lernen. Wenn beim Singen alles zusammenpasst wird man locker und lässt es einfach fließen. Da kann man schon mal über sich selbst staunen, was da in einem steckt. Die Gefahr, es zu übertreiben, besteht bei uns allerdings nicht, sind wir doch gar nicht die Typen dazu.
Caldenhof macht es uns mit seiner besonderen Atmosphäre aber auch besonders leicht. Man ist uns wohlgesonnen und wir dürfen gerne mal etwas vor Publikum ausprobieren. Vielleicht hatten auch gerade deshalb zwei neu einstudierte Titel ihre Premiere zuvor bei der Andacht.

Natürlich gab es einen Grund, warum der Gospeltrain bei der Himmlischen Nacht so gut in Form war: Chorleiter Sebastian hatte ebenfalls einen „Sahnetag“ erwischt. Wie auch bei der Andacht zuvor übernahm Noel Brefried das Klavierspiel, sobald Chorleiter Sebastian die Hände frei haben wollte, um besonders intensiv mit den SängerInnen zu „arbeiten“. Davon machte er reichlich Gebrauch, war als Chorleiter in Topform. Er hatte eindeutig so viel Freude am eigenen Tun, so dass der Funke einfach überspringen musste.
Seine Anweisungen durch Gestik und Mimik waren so ausdrucksstark wie selten – für uns echte Inspiration. Wir bekamen engagierte Hilfestellung sowohl in technischer Hinsicht (Einsatz, Lautstärke) als auch in Sachen Emotionalität. Zusammen bewiesen wir unsere Eingespieltheit als Team. Das geht natürlich nur, wenn der Chorleiter einerseits genau weiß, was wir können, was er uns zutrauen und zumuten kann, der Chor sich andererseits wirklich führen lässt – ein echter Vertrauensbeweis! Der Mann hat bei der Berufswahl offensichtlich alles richtig gemacht. So ein Glück für uns.

In diesen intensiven Momenten hatte man fast das Gefühl, als stünde die Zeit still. Die Menschen im Saal erlebten dies wohl ganz ähnlich. Man war unglaublich entspannt, hörte aufmerksam zu und saugte die Atmosphäre in sich auf. Paare rückten zusammen, hielten Händchen, lehnten Köpfe an Schultern. Die öffentliche Situation war nun einer fast privaten Stimmung gewichen. Als Gospeltrainer trägt man nicht nur zu solchen Momenten bei und gibt etwas von sich; man bekommt manchmal auch ganz viel zurück. Genau dies hat wohl Diakon Ellinger mit seiner Ansprache bei der Andacht zum Thema „Weißt Du, wo der Himmel ist?“ gemeint.

Foto: trainarchivator
Beleuchtete Kapelle der Tagungsstätte Caldenhof, Ort der Andacht

So verging die Zeit wie im Fluge. Nur noch eine halbe Stunde bis Mitternacht, und allmählich ging die Himmlische Nacht ihrem Ende zu. Nicht aber ohne den ausführlichen Hinweis auf unser Benefizkonzert. Niemand sollte nach Hause gehen ohne Termin und Spendenzweck im Hinterkopf zu haben. Außerdem machte Sebastian Wewer ein bisschen neugierig, was die Besucher dieses Konzertes wohl erwarten möge…

Am Ende gab es noch einmal kräftigen Schlussapplaus für alle Beteiligten, die das Motto des Abends musikalisch gut unterstrichen und das Publikum bestens unterhalten hatten. Die Gastgeber bedankten sich nochmals mit lobenden Worten. Umgekehrt dankte Sebastian für die Einladung:“ Wir fühlen uns immer wohl bei Euch“.

Nicht vergessen und weitersagen:© Deutscher Kinderhospizverein e.V.

 Benefizkonzert des Gospeltrain Hamm e.V.
zugunsten des
„Ambulanten Kinderhospizdienstes Hamm“
12.10.2013, 19.00 Uhr
St.Josefkirche, Laurentiusweg 4/Ecke Viktoriaplatz,

Benefizkonzert 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Die Vorankündigung

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Nachdem die Idee für ein Benefizkonzert geboren wurde, ging es an die ersten organisatorischen Dinge. Zunächst brauchte man natürlich das Einverständnis des Begünstigten, dann musste Ort und Zeit festgelegt werden.

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Um möglichst ganz Hamm anzusprechen, sollte der Veranstaltungsort im Bezirk Mitte liegen und von Größe und Räumlichkeit geeignet sein. Mit der Kath. Josefskirche in Hamm-Westen, Pfarrkirche der St.Laurentius-Gemeinde, stand bald eine geeignete Kirche zur Verfügung; die Unterstützung durch Pfarrer und Gemeinde wurde zugesagt. Sogar unser Wunschtermin am 12.10.2013 um 19.00 Uhr wurde uns ermöglicht. Vielen Dank für die schnelle unkomplizierte Zusage.

Noch ist viel Zeit bis zum besagten Termin, doch diese wird auch benötigt. Jetzt muss schließlich aus einer Idee eine gut vorbereitete Veranstaltung mit interessantem Programm entwickelt werden. Wie soll der Ablauf sein? Was wollen wir singen? Mit unseren Konzerten in der Herz-Jesu-Kirche Hamm-Norden sowie der Christuskirche in Beckum haben wir 2013 bereits zwei große, gelungene Auftritte erlebt. Das sollte uns optimistisch stimmen. Hier und da wird es sicher Überschneidungen geben, doch definitiv keine Wiederholung. Wir halten ja nicht nur unser Repertoire „auftrittsfähig“, sondern arbeiten immer auch an neuen Titeln.

Um eine schöne und überzeugende Veranstaltung bieten zu können wird nun bis in den Herbst fleißig trainiert, eine Sommerpause wird es beim Gospeltrain nicht geben. Wir haben schließlich ein großes Ziel, an dessen Ende zufriedene Besucher und eine ordentliche Spendensumme zugunsten des „Ambulanten Kinderhospizdienstes Hamm“ stehen soll.

Man darf gespannt sein, was sich in nächster Zeit so tut und sollte sich den Termin schon mal im Kalender vormerken. Natürlich darf er auch gaaanz vielen Leuten weitergesagt werden, die den Gospeltrain Hamm bei einem Konzert erleben und den Kinderhospizdienst unterstützen möchten. Wenn der Auftritt zeitlich näher rückt, wird dann noch mal ganz besonders die Werbetrommel gerührt. Wir hoffen, dass uns dabei viele unterstützen und z.B. den Aushang von Plakaten ermöglichen. Wir vertrauen darauf, dass uns auch der Westfälische Anzeiger, die Hammer Lokalzeitung, Raum für eine Ankündigung des Benefizkonzertes einräumt.

Nochmals die Daten für Kalender und Pinnwand:

  • Benefizkonzert des Gospeltrain Hamm e.V.
  • zugunsten des „Ambulanten Kinderhospizdienstes Hamm“
  • 12.10.2013, Beginn 19.00 Uhr
  • Kath. Kirche St.Josef, Hamm-Westen,
  • Laurentiusweg 4/Ecke Viktoriaplatz
  • Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten 🙂

Benefizkonzert 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Die Idee

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Geben wir es zu: persönlich ausgesprochenes Lob und Applaus schmeicheln, wird als „Lohn“ für unseren Einsatz und gelungene Veranstaltungen gerne entgegengenommen. Besonders berührend ist aber immer wieder der Blick auf die Zuschauer. Mal sieht man sie als Masse, mal schaut man in einzelne Gesichter. Manches Mal entsteht sogar Blickkontakt.

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Mit Musik erreicht man Herz und Seele der Menschen! Wie oft haben wir es selbst bei den verschiedensten Auftritten erlebt. Dabei haben die Reaktionen durchaus viele Facetten. Aufmerksames, nachdenkliches Zuhören, bei dem man verträumt seinen Gedanken nachgeht, ist genauso schön zu beobachten wie aktives Mitsingen und begeistertes Klatschen. Wenn uns eine emotional bewegte Braut ein Lächeln schenkt ist es fast wie ein „Ritterschlag“.

Ein kleiner Rückblick in die Chorgeschichte erzählt von einem besonderen Highlight, das zunächst ganz unspektakulär erschien, dann aber als fast magischer Moment haften blieb:
Einige altgediente GospeltrainerInnen erinnern sich an einen Auftritt in Kamp-Bornhofen am Mittelrhein, wo wir nachmittags vor Bewohnern eines Altenheims gesungen haben. Ein ganz kleines Publikum aus Senioren, Betreuern und Verwandten. Erst schien es eine etwas träge Veranstaltung zu werden, doch am Ende standen sehr emotionale Erlebnisse. Die jüngeren Zuschauer bestätigten uns zwar durch ihren Applaus einen gelungenen Auftritt, richtig bewegend war aber die Reaktion einiger schwer dementer Menschen. Die fast maskenhaft erstarrten Gesichter ließen keine Rückschlüsse zu, ob wir sie mit unserem Gesang erreichen. Hände und Füße sprachen dagegen eine deutliche Sprache! Hände klatschten, Füße wippten, einzelne Finger dirigierten. Mit Sicherheit einer der bewegendsten Augenblicke für den Gospeltrain überhaupt – man musste nur genau hinschauen.

Wenn man also schon die Menschen erreicht, dann kann man ja diese Möglichkeit nutzen, um etwas Gutes zu tun. Man lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Thema/ein Projekt, das es verdient beachtet zu werden. Warum nicht eine Initiative unterstützen, die ganz oder teilweise von Spenden existiert? Der Gedanke eines Benefizkonzertes geistert schon länger durch unsere Köpfe, und nun ist die Zeit einfach reif. Wen wir unterstützen wollen ist ganz schnell klar, alle stehen hinter der Idee. Wir wollen den „Ambulanten Kinderhospizdienst Hamm“ unterstützen, lokaler Dienst des „Deutschen Kinderhospizvereins e.V.“.

Himmlische Nacht auf Caldenhof 28.06.2013

© Ev. Kirchenkreis HammNun werden wir schon zum dritten Mal als musikalische Gäste bei der Himmlischen Nacht dabei sein! Wie schön. Wir denken gerne an die gelungenen Veranstaltungen der Vorjahre zurück und freuen uns schon auf einen entspannten Abend.

Es beginnt um 21.00 Uhr mit einer Andacht, dem sogenannten Feierabendmahl, in der Kapelle des Hauses Caldenhof. In dieser Bildungsstätte in Hamm-Westtünnen ist u.a. die Evangelische Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Hamm untergebracht, Veranstalter dieser Himmlischen Nacht. Der Gospeltrain wird diese Andacht musikalisch begleiten.

Dieses Jahr lautet das Motto „Weißt Du, wo der Himmel ist…?“ Da darf man wohl schon gespannt sein, welche Gedanken uns Diakon Jürgen Ellinger mit auf den Weg geben möchte. Bisher waren seine Wortbeiträge immer ganz wunderbar tiefsinnig und bereichernd, dennoch ganz nah am Alltag der Menschen.

Anschließend findet ein gemütliches Beisammensein bei Getränken und Snacks statt. Wenn es das Wetter zulässt, kann man draußen am Lagerfeuer nett ins Gespräch kommen und den Abend ausklingen lassen.

Logo Copyright: Ev. Kirchenkreis Hamm

Der Gospeltrain, die Arbeit und das Sofa

Kürzlich stand eine Hochzeit auf dem Programm. Der Chor war frühzeitig in der Kirche eingetroffen und machte sich mit den Räumlichkeiten vertraut. Schon bald war unser Standort festgelegt und es ging ans Einsingen. Kurz noch etwas besprochen oder ausprobiert, gleich konnte es los gehen.

Da kommt noch eine Gospeltrainerin dazu, ziemlich abgehetzt. Großes Hallo. Kein Tadel wegen des Zuspätkommens. Im Gegenteil: ein Musterbeispiel an Einsatz. Noch kurz zuvor war sie am Arbeitsplatz aktiv und ist dann zu uns herüber geflogen, dabei wurde auch noch die Arbeits- gegen schicke Auftrittskleidung gewechselt. Eigentlich war die Zeit viel zu knapp, doch ihr Einsatz für die Truppe macht ihr Mitwirken möglich. Sie hätte auch sagen können, dass ihre Teilnahme arbeitsbedingt nicht möglich sei und sich direkt ins wohlverdiente Wochenende begeben können. Hat sie aber nicht – ein dickes Dankeschön an Silvia P.!

Diese Lob gilt aber auch all‘ den anderen, die dem Gospeltrain viel Raum im Terminkalender einräumen. Es gibt doch etliche Mitglieder, deren Arbeitszeiten mit Proben und Auftritten in Konkurrenz stehen. Deshalb kommt schon mal jemand etwas verspätet zur Probe, oft noch in Berufskleidung. Oder jemand verlässt uns etwas eher, da gleich der Dienst beginnt. Man empfindet das möglichst unauffällig vollzogene Kommen und Gehen weniger als Störung, denn als Bereicherung, da diejenigen zugunsten des Gospeltrains manche Unannehmlichkeit auf sich nehmen. Man hätte es sich oft einfacher machen können – direkt nach der Arbeit auf’s Sofa oder vom Sofa zur Arbeit ohne „Umweg“ über der Gospeltrain.

Es scheint ihnen aber wichtig zu sein, so dass man etwas Mühe auf sich nimmt. Wahrscheinlich bekommen sie ja auch etwas von der Truppe zurück. Miteinander eine angenehme Zeit zu verbringen und sich etwas zu erarbeiten kann schon echt bereichernd sein. Nicht zuletzt deshalb haben wir eine regelmäßige und hohe Probenbeteiligung der Mitglieder. Wer nicht kommt, der ist wirklich verhindert – „blau machen“ ist bei uns so überhaupt nicht angesagt.

Nachbesprechung Hochzeit in St.Bonifatius 01.06.2013, Hamm-Werries

Foto: trainarchivator Am Samstag machte sich der Gospeltrain mal wieder auf, um eine Hochzeit musikalisch zu begleiten und dabei seine Rundreise durch die Hammenser Kirchenlandschaft fortzusetzen. Diesmal ging es erstmals in die St.Bonifatiuskirche in Werries. Diese moderne Kirche wurde erst 1975 geweiht, 2012 gerade frisch renoviert und im Inneren meint man sich unter einem Zeltdach zu befinden.

Foto: trainarchivator
Innenraum der St.Bonifatiuskirche, neu sind die farbigen Fenster

Zunächst wurde unser Standort ausgewählt. Man wollte ja gut zu hören sein und andererseits nicht im Wege stehen. Außerdem musste der Laufweg für Chorleiter Sebastian Wewer frei sein, der auch das Orgelspiel übernahm. Beim Einsingen hatten einige den Eindruck, dass wir nicht so gut zu hören seien, weil wir uns ganz rechts an die Seite gestellt hatten. Ein Probe-hören des Chefs mitten in der Kirche bestätigte dies nicht; im Gegenteil, die Akustik sei sogar ganz gut.

Mit 13 Grad war es ungewöhnlich kalt für einen frühen Nachmittag im Juni. Die kurzen Ärmel blieben also im Schrank, zumindest zum Einsingen trugen einige zusätzlich Jacke.

Foto: trainarchivator
Gospeltrain beim Einsingen – auf dass uns warm werde

Ganz spontan entstand die Idee, den ersten Titel „Lord, hold me“ solle Sebastian mit einem Gesangssolo eröffnen, wie er es auch schon bei unseren Konzerten in Hamm und Beckum gemacht hatte. Die Braut war überpünktlich und schaute durch die Glastür ins Kircheninnere, wo alles auf ihren Einzug wartete. Als Diakon Heinz-Werner Althoff mit den Messdienern erschien, ging’s los.
Sebastian war gut bei Stimme, baute noch eine nette Textvariante ein und die Braut konnte dann vom Chor begleitet einziehen. Zum Auftakt des eigentlichen Gottesdienstes sang man orgelbegleitet „Lobe den Herren“ als Gemeindelied. Nein, nicht die ganz getragene Version, sondern von unserem „Beschleuniger“ als leichte, heitere Variante gespielt.

Nach der Begrüßung, einem Tagesgebet und der Lesung („Zwei haben es besser als einer allein“) stand mit „Sia hamba“ ein für eine Hochzeit ungewöhnlicher Titel auf der Wunschliste des Brautpaares, das sich wie alle anderen ihr persönliches Programm für „ihren“ Tag ausgesucht hatte. Durch die gute Akustik waren die Details dieses a cappella gesungenen Stücks gut im Raum zu hören.
Dem Evangelium („Das Gebot der Liebe“) folgte die Predigt des Diakons. Im Anschluss an diese Wortbeiträge sang der Gospeltrain „Let me fly“ und erzeugte eine schöne Aufbruchsstimmung – die Braut lächelte.

Als Art Gebrauchsanweisung für die neue Ehe wurde der Text „Die Hochzeitskerze spricht“ vorgetragen; nicht als Mahnung, sondern eher als Chance. Als Höhepunkt erfolgte nun die eigentliche Trauzeremonie, die dann angemessen mit unserem „Hallelujah“ bejubelt wurde. „Da darf auch mal geklatscht werden“ meinte der Diakon, das Publikum stimmte applaudierend zu.

An die Fürbitten schloss sich ein gemeinsam von allen gesprochenes Vater Unser an. Nach einem kurzen Schlussgebet kam noch mal die Orgel zum Einsatz. Mit dem Gemeindelied „Da berühren sich Himmel und Erde“ wurde der Gottesdienst mit viel Zuversicht abgeschlossen, wie immer vom Chor unterstützt.

Natürlich durfte das beliebte „Oh, happy day“ nicht fehlen. Der kurzfristige Ausfall der eingeplanten Solistin war kein Problem. Für solche Situationen hat man durch die Probenarbeit gleichwertige Alternativen zur Hand. Das frisch getraute Paar zog nun aus der Kirche aus und wurde draußen von Gratulanten empfangen. Eigentlich hatte sich die Braut gewünscht, dass wir unmittelbar hinter ihr singend aus der Kirche ausziehen. Unser Standort, die räumliche Situation und das tatsächliche Geschehen verhinderten, dass wir direkt den Brautleuten folgten. Dennoch bekam das Brautpaar „This is the day“ zu Gehör. Es diente nun der Untermalung des Empfangs vor der Kirche.

Foto: trainarchivator
Eine persönliche Gratulation unserer Chefetage rundet den Auftritt ab.

Wie immer hatte sich der Chorleiter als Meister der Improvisation und der Anpassung an die jeweilige Situation erwiesen. Der Gospeltrain – daran gewöhnt – folgte den Anweisungen und trug mit gelungenen Beiträgen zum Gottesdienst bei.

Hochzeit in St.Bonifatius 01.06.2013, Hamm-Werries

Seit unserem letzten Auftritt bei der Erstkommunion in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden Mitte April sind jetzt gut sechs Wochen vergangen. Seitdem wurde lediglich bei unseren wöchentlichen Proben gesungen. Nun wird es mal wieder Zeit für den „Ernstfall“. Dieser tritt am 01.06.2013 ein, wenn der Gospeltrain bei einer Hochzeit in Hamm-Werries aktiv werden wird.

In der dortigen St.Bonifatius-Kirche sind wir erstmals zu Gast. Erst 2012 ist in dem modernen, 1975 geweihten Kirchengebäude eine umfassende Modernisierung des Innenraums abgeschlossen worden. Mal sehen, welche Atmosphäre uns dort erwartet.

Kleine Überraschung für den Kirchenmusiker

Typisch. Der Gospeltrain feiert die Feste mal wieder wie sie fallen. Jeder Anlass ist willkommen. Diesmal war es das fünfzehnjährige Berufsjubiläum unseres Chorleiters Sebastian Wewer als Kirchenmusiker, das Pfingstmontag auf dem Kalender stand. Der Jubilar selbst hatte sich in den letzten Wochen schlicht verquatscht und den entsprechenden Hinweis gegeben. Die Information fiel beim Vorstand auf fruchtbaren Boden, und man überlegte sich konspirativ eine kleine Überraschung.

Bei der dem Jubiläum folgenden Probe stellte sich der Chor, der mehrheitlich per Mail vorab informiert worden war, ahnungslos. Gerade bei derartigen Aktionen eine geschätzte Qualität des Gospeltrains. Dafür drehte der Chorleiter richtig auf! Aufgeladen wie nach einigen Minuten mit den Fingern in der Steckdose ging es ans Einsingen. Hatte er sich so auf uns gefreut? Mag sein, wahrscheinlicher waren aber Nachwirkungen seiner Arbeit mit den Soulteens in Unna-Massen, die unserer Probe voraus ging. Er hatte sichtlich Freude daran uns mit einigen Übungen zu provozieren bzw. herauszufordern. Als wir an unsere Grenzen kamen, tat er so, als ob er noch eine Schwierigkeitsstufe steigern wollte. Alles nur ein Scherz, doch viele sind darauf hereingefallen; es wäre ihm zuzutrauen gewesen.

Danach ging alles seinen Gang wie gewohnt. Fast jede Chorprobe bietet eine Mischung aus neuen und alten Titeln, die entweder neu einstudiert, umgebaut oder einfach auf aktuellem Niveau gehalten werden sollen. Dann trat Vereinsbossin Christa ans Klavier und eröffnete dem erstaunten Chorleiter unser Wissen über sein Jubiläum und gratulierte.

Foto: trainarchivator
Christa als souveräne Bossin, Sebastian verlegen und gespannt was kommt

Foto: trainarchivatorEs gab ein humoriges Buchgeschenk mit Anspielungen auf die berufliche Tätigkeit des Kirchenmusikers, eine persönliche Glückwunschkarte und als Sahnehäubchen eine frei gehaltene kleine Rede, welche die Situation auf den Punkt brachte:

Dass Sebastian „nicht wie ein abgeklärter Kirchenmusiker wirke und aussehe“, wie Christa schmunzelnd erläuterte, hatten die GospeltrainerInnen ja vom allerersten Augenblick erkannt. „Wir seien dankbar, dass seine Berufswahl ihn zu uns geführt hat“ war definitiv die Kernaussage. Wie so oft wurde auch die Metapher eines Zuges verwendet – „der Gospeltrain sei ja nur einer von vielen Waggons, die Sebastian als Zugführer im Schlepp habe“.

Foto: trainarchivatorgeschmeichelt und etwas ergriffen lauscht Sebastian den freundlichen Worten

Foto: trainarchivatorZum Abschluss gab es als Ausblick und Wunsch für die Zukunft noch ein besonderes Highlight. Empting’s Backstube aus Hamm, Hoflieferant des Gospeltrains bei wichtigen Ereignissen, hatte im Auftrag des Vorstands einen riesigen Notenschlüssel gebacken. Dieser wurde am Ende der Probe in der Hoffnung überreicht, noch viele große Dinge gemeinsam erleben zu dürfen. Aber das haben wir ja selbst in der Hand…

Herrlich für die Zuschauer. Sebastian ist immer so schön verlegen, wenn er mal gelobt wird oder man ihm Gutes tun möchte. Unser Rat: einfach ganz locker bleiben, ist doch nur ein aufrichtiges Zeichen der Anerkennung. Muss er sich halt dran gewöhnen, wenn er seinen Job so gut macht. Musik ist sein Schlüssel zu den Menschen, beim Gospeltrain Hamm hat er damit längst die Türen aufgemacht. Also nochmals herzlichen Glückwunsch und Danke für alles! Wir stehen zukünftigen Aufgaben und Abenteuern aufgeschlossen gegenüber.

Foto: trainarchivator

Sebastian Wewer 15 Jahre Kirchenmusiker

Am Pfingstmontag 2013 soll unser Chorleiter Sebastian Wewer schon 15 Jahre als Kirchenmusiker auf dem Buckel haben, so sagt die Legende. Demnach wäre er ja durchaus schon ein erfahrener Altgedienter in diesem Metier. Unglaublich – kommt er uns doch immer noch ganz frisch vor. Vielleicht liegt es daran, dass der Gospeltrain Hamm erst seit drei Jahren mit ihm zusammen arbeitet? Oder weil er sich immer wieder neu erfindet?

„Kirchenmusiker“! Was für ein Wort. Klingt irgendwie streng und professionell. Wir begreifen uns eher als Laienchor, wenn auch mit gewissem Anspruch an uns selbst. Ohne ein ordentliches Niveau hätten wir uns ja nicht unseren guten Ruf erarbeitet. Wie passt das jetzt zusammen? Machen wir uns mal schlau bei www.wikipedia.de und überprüfen die Fakten:

„Ein Kirchenmusiker ist ein Musiker, der in einer Kirchengemeinde als Organist oder Chorleiter arbeitet.“

Stimmt schon mal. Die Legende berichtet, dass er sich seine ersten Sporen als Organist in seiner Heimatgemeinde in Beckum verdient haben soll. Heute übernimmt er regelmäßig oder auf Anfrage Orgeldienste in verschiedenen Gemeinden und zu verschiedenen Einzelanlässen (Hochzeiten, Trauerfeiern, sonstige Gottesdienste).
Als Chorleiter werden sowohl klassische Kirchenchöre betreut, als auch unser Gospelchor trainiert. Überhaupt wird alles rund um das „geistliche Lied“ angeboten. Ob feste Chöre oder befristete Projekte, von jung bis alt, ein Mix verschiedener Musikgenres und Stilrichtungen versteht sich von selbst.
Logische Konsequenz: statt in Festanstellung bei einer einzigen Gemeinde ist er als Freier Kirchenmusiker aktiv. Dies bietet die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Gemeinden zu arbeiten und immer wieder mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Etwas Auslauf braucht der Mensch. 😉

WaS muss ein Kirchenmusiker können?

Orgel und Klavier spielen:
Zunächst einmal helfen Grundkenntnisse der Orgelbaukunde beim Verständnis der Funktionsweise des Instrumentes und bei der Auswahl der verschiedenen Klangstimmungen. Neben dem Spiel vom Notenblatt ist das sogenannte liturgische Orgelspiel wichtig. Dabei improvisiert der Kirchenmusiker in Abhängigkeit vom liturgischen Geschehen am Altar oder beim Ein- und Auszug. Wir konnten dies zuletzt bei der Erstkommunion am 14.04.2013 in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden eindrucksvoll erleben. Da die Kommunionausteilung aufgrund des Menschenandrangs sehr lang dauerte, wurde einfach das gespielte Stück gekonnt in die Länge gezogen. Als auch das nicht reichte, hängte Sebastian nach geschmeidigem Übergang ein weiteres Stück an. Mit einem atmosphärisch gut passenden Titel aus „Tabaluga“ hatte er gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit der Besucher neu geweckt. Als diese an anderer Stelle nicht in dem Tempo singen wollten, wie es der Komponist vorgesehen hatte, passte sich kurzerhand der Organist den Singenden an. Schon war die Harmonie wieder hergestellt.

 Foto: trainarchivator……………Foto: trainarchivator
Nochmal räuspern, gleich zieht die Braut zu Orgelklang ein,
Open-Air beim Gospelday 2012 am Keyboard

Gesang, Chorleitung und Dirigat:
© Werner BoesenAls der Beruf des Kirchenmusikers aus der Zusammenlegung verschiedener musikali- scher Tätigkeiten entstand, gehörten dazu auch die Aufgaben eines Kantors. Dieser übernimmt als Sänger besondere liturgische Aufgaben im Gottesdienst oder die Leitung von Chören. Im Gottesdienst haben wir Sebastian als Vorsänger erlebt, teils parallel zum Orgelspiel. Bei einer Trauung trat er als Sänger auf, um dem Brautpaar deren Wunschlied vorzutragen, welches nicht zum Repertoire des Chores gehörte. Zuletzt wurde die beiden Konzerte in Beckum und Hamm mit einem Lied eröffnet, dass zunächst mit einem zarten Solo begann. Foto: Werner Boesen

Als Chorleiter erleben wir unseren Chef dann endgültig in seinem Element. Ob es um die Vorbereitung und Durchführung der wöchentlichen Proben geht, gelegentliche Workshops oder die Auftritte zu verschiedenen Anlässen – immer ist seine persönliche Handschrift in Sachen Methodik und Gestaltung zu erkennen. Ob er ein guter Pädagoge ist oder einfach nur das richtige Gespür für verschiedene Menschen und Situationen hat, vermag man gar nicht zu sagen. Er schafft es immer wieder mit Leichtigkeit und seiner direkten Art Zugang zu Menschen zu finden, ein Publikum anzusprechen und aus dem Gospeltrain musikalisch und zwischenmenschlich eine harmonische Truppe zu machen.

© Daniel Deppe……………© Daniel Deppe
Mimische Provokation – löst die Bremse, gebt alles! Voller Einsatz für den Gospeltrain beim Gospelday 2012, Fotos: Daniel Deppe

Eng damit verbunden ist das Dirigieren. Bei einem klassischen Kirchenkonzert (ohne Gospeltrain-Beteiligung) in Hamm-Bockum-Hövel am 10.11.2012 lag die musikalische Gesamtleitung in den Händen von Sebastian. Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Kreuzkirche war ein Programm mit Streichensemble, Orgel, Keyboard und Gesang zusammen gestellt worden. Neben seiner Rolle als Sänger konnte man ihn auch als Dirigenten erleben – dezent und zurückhaltend. Der Weg bis zur Orchesterleitung war gar nicht mehr so weit.
Foto: trainarchivatorSein Dirigat beim Gospeltrain ist dagegen ganz klar Freestyle! Sein Spektrum an Mimik und Gestik reicht von Anweisungen in Form von kaum merklichen Gesichts-regungen bis zum vollen Körpereinsatz. Selbst Sprungelemente sind schon zu sehen gewesen. All‘ das erfüllt seinen Zweck, denn wir verstehen uns ohne Worte; speziell auch in der Live-Situation.
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Sogar auf dem Bahnsteig auf dem Weg zum Gospelkirchentag 2012 will unser choreigenes Ein-Personen-Triangel-Orchester korrekt angeleitet werden.

Liturgik, Musikgeschichte und Hymnologie:
Ein bisschen Theorie gehört auch dazu. Nur wer die zeremoniellen Abläufe in Gottesdiensten – ob katholisch oder evangelisch – kennt und versteht, kann diese musikalisch angemessen mitgestalten. Kenntnisse über die Epochen der Musikgeschichte und deren stilistische Merkmale sind sicher für jeden Musiker wichtig. Beim Kirchenmusiker kommt noch die Hymnologie (=Lehre vom Kirchenlied) dazu, bei der sowohl theologische als auch musikalische Inhalte eine Rolle spielen. Manches Brautpaar war bei der Planung seiner Trauung sicher froh, einen kompetenten Ratgeber an seiner Seite zu haben.

Partiturspiel und Tonsatz:
Jetzt ist man in den Tiefen des musikalischen Handwerkzeugs eines Kirchenmusikers angekommen. Beim Partiturspiel liest der Musiker ein komplexeres Notenwerk und gibt die wichtigsten und bestimmenden Elemente auf dem Klavier wieder, um z.B. einen Chor mit dem Wesen des Stückes vertraut zu machen. Beim Einüben neuer Lieder sind wir jedes Mal dankbar, wenn unsere eigene Stimme besonders hervorgehoben wird und dementsprechend einfacher nachzuvollziehen ist. Ein sehr wertvolles methodisches Hilfsmittel.
Der Tonsatz kommt dann zur Anwendung, wenn die Noten eines Musikstücks an die jeweiligen musikalischen Möglichkeiten angepasst oder eigene Arrangements verwirklicht werden sollen. Auf unserem Notenblatt findet sich dann schon mal die liebevolle Widmung „For my lovely Gospeltrain“.
Foto:trainarchivator.
Wir nutzen alle methodischen Hilfsmittel, denn viele Wege führen zum Ziel. Humorige Retourkutsche des Gospeltrains für seinen Chef 😉
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Ist Sebastian ein typischer Kirchenmusiker?

Die eben erläuterten Fähigkeiten hat unser Chef ja längst alle nachgewiesen, doch ein typischer Kirchenmusiker ist er eher nicht. Er sprengt schlichtweg den Rahmen. Dazu ist er viel zu neugierig darauf Neues auszuprobieren, seine Kenntnisse zu erweitern oder neue Leute kennen zu lernen. Warum nicht einfach mal über den Tellerrand schauen? Das Genre wechseln? Wer gemeinsam mit anderen singen möchte ist bei Sebastian richtig. Manchmal hat dies schon einen Hauch von Sozialarbeit – auch nicht verkehrt. Immer wieder kommt er mit neuen Ideen und die GospeltrainerInnen werden zu Versuchskaninchen. Das heißt aber nicht, dass sich ständig alles ändern muss! Der Mann kann sich auch in eine Aufgabe festbeißen. Oft gibt ihm der Erfolg am Ende recht. Falls doch mal eine Idee nicht so recht passen will, wird sie ohne Probleme aufgegeben und etwas anderes ausprobiert. Da ist er bei allem Ehrgeiz ganz uneitel und bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Die nächste Idee wartet schließlich schon… 🙂

© Werner BoesenAm Ende zahlen sich die gemeinsamen Anstrengungen aus und der Gospeltrain Hamm e.V. nimmt richtig Fahrt auf.   Foto: Werner Boesen