Tag Archives: Gospeltrain Hamm

Silvester 2014

© trainarchivator

Ein paar Tage der Ruhe sind uns GospeltrainerInnen noch vergönnt, dann geht es im neuen Jahr wieder los; und zwar richtig, denn es ist ein ganz spezielles Jahr:
© Gospeltrain Hamm e.V. im Herbst steht der zwanzigste Geburtstag unseres Chores an. Gefeiert wird allerdings das ganze Jahr, so z.B. mit gleich drei Konzerten in Münster-Wolbeck, Beckum und Hamm. Anfang Januar steht aber erstmal ein Workshop mit anschließender Beteiligung an der Vorabendmesse in unserer Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden auf dem Programm.

Also, nutzt die verbleibende Zeit, denn 2015 sind wir alle gefordert. Wenn wir wie immer an einem Strang ziehen, können wir unseren Zuhörern und uns selbst viel Freude bereiten. Wie man unsere Truppe kennt (und speziell den Gospel-Trainer!), wird das Jahr sicher wieder einige Überraschungen für uns bereit halten, von denen wir im Moment noch keine Ahnung haben. Neugierig und flexibel gehen wir die auf uns zu kommenden Herausforderungen an – getreu dem bewährten Pfadfinder-Motto „Allzeit bereit!“

Blick über den Tellerrand 21.12.2014

Als ob die Gospeltrainer mit Proben und Veranstaltungen ihrer eigenen Truppe noch nicht ausgelastet wären! So mancher schaut gerne mal über den Tellerrand. So gibt es einige wenige, die zweigleisig fahren und aktives Mitglied eines weiteren Chores sind; allerdings unter dem Dach der Wewer-Chöre, einem Netzwerk aller Chöre unseres gemeinsamen Chorleiters Sebastian Wewer.

Werden irgendwo im Wirkungskreis Wewers musikalische Projekte gestartet, so sind ebenfalls oft Gospeltrainer mit von der Partie – je nach Interessen- und Terminlage. In diesen Fällen treten wir auf als „WeST! = We sing together“. Beispielsweise beim Gospelday hat sich diese Zusammenarbeit bewährt, ebenso beim Gospelkirchentag und auch am Heiligen Abend wird wieder eine dieser gemischten Teams in der Friedenskirche in Unna-Massen am Start sein.

Schließlich findet man uns auch einfach als Zuschauer bei Konzerten. Mal möchte man befreundete Chöre unterstützen, mal ist man einfach neugierig was andere so zu bieten haben und möchte genießen. Schaut und hört man anderen zu, so kann man immer auch etwas über sich selbst lernen oder Anregungen für die eigene Chorarbeit mitnehmen.

* * *

So war es auch am Sonntag, als in der Kreuzkirche in Bockum-Hövel der Chor „Crescendo“ der dortigen Gemeinde ein Adventskonzert gab. Diese Kirche ist immer wieder ein toller Ort für Konzerte, denn ihre gute Akustik und die kompakte Bauweise sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Weihnachtsbäume und Girlanden am Oberrang waren mit Lichterketten geschmückt, ansonsten gab es nur gedämpftes Licht.

© trainarchivatorWeihnachtliche Kreuzkirche vor Konzertbeginn

Los ging es mit einem Orgelinstrumentalstück, bei dem gleich festliche Stimmung aufkam. Noch war der Chor nicht zu sehen und so ließ man seinen Blick durch die Kirche schweifen. Als „Crescendo“ den Altarraum als Bühne betrat, ging es los mit einem bunt gemischten Programm der Advents- und Weihnachtsmusik. Man sang in Deutsch, Englisch und Latein, bot neben deutschen Klassikern („Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, „Es kommt ein Schiff geladen“) auch ganz junge Stücke („Arm und klein“, „Mitten unter uns“). Verschiedenste Stimmungen wurden abgedeckt, von feierlich über nachdenklich bis zum heiteren „Jingle bells“. Zum Abschluss erklang nochmals die Orgel.

© trainarchivatorDiese als „Kaffeekonzert“ angekündigte Veranstaltung bot in einer Pause Gelegenheit bei Kaffee und Kuchen zuzugreifen, sowie kleine Weihnachtsgeschenke zu erstehen. Das Publikum konnte in diesem schönen Adventskonzert von der hektischen Betriebsamkeit der Vorweihnachtszeit entspannen und sich ein wenig verwöhnen lassen.

.

* * *

Als Gospeltrainer hat man spätestens jetzt kapiert, wie das musikalische Netzwerk Sebastian Wewers funktioniert: Zwar haben alle Chöre ein eigenes Profil und stilistische Schwerpunkte, doch es gibt Überschneidungen im Repertoire. Mal gehört ein Titel zum festen Programm des eigenen Chores, andere kennt man aus Projekten. So steckt in diesem Netzwerk viel Potential, wenn es gilt einander zu unterstützen oder auch mal ganz kurzfristig eine Mannschaft für einen Auftritt zusammenzutrommeln. Ergebnis: heute konnten sich Gospeltrainer gegenseitig beobachten: die einen als Mitglieder von „Crescendo“ auf der Bühne bei der Arbeit – die anderen als Teil des Publikums beim Musikgenuss.

Nachbesprechung Heilige Nacht in Unna 24.12.2014

© Ev. Gemeinde Unna-MassenVor längerer Zeit erreichte die Gospeltrainer eine Einladung zu einem Chorprojekt zur Heiligen Nacht unter dem Motto „Sternkind“ in der Friedenskirche in Unna. Chorleiter Sebastian Wewer suchte in seinen Chören Interessierte, welche den Gottesdienst um 23.00 am Heiligen Abend musikalisch mitgestalten wollten. Am Heiligen Abend? Ist man da nicht mit seiner Familie zusammen, statt über Land zu einem Auftritt zu fahren? Natürlich – dennoch haben einige Gospeltrainer mehrere vorbereitende Proben und dann den Auftritt im Gottesdienst mitgemacht.

Mehrere Male traf man sich im Gemeindehaus neben der Friedenskirche. Viele Teilnehmer kannten einander bereits, die anderen nahmen schnell Kontakt zu den Probennachbarn auf. Das ausgewählte Musikprogramm, das der Chorleiter in Absprache mit Pfarrer Jürgen Eckelsbach zusammengestellt hatte, erwies sich angesichts der nur wenigen Proben als ein wenig zu ehrgeizig. Für viele SängerInnen waren gleich mehrere Lieder komplett neu, zudem galt es große Mengen Text zu lernen. Auch rein gesangstechnisch mussten einige Klippen umschifft werden.

Völlig uneitel und nur dem Ziel eines gelungenen Auftritts verpflichtet wurden einige Änderungen vorgenommen. Ein Lied flog aus dem Programm, mal wurde die Tonhöhe an unseren Projektchor angepasst, einige melodisch noch wackelige Passagen übernahm Chorleiter Sebastian als Solist. Zudem organisierte man Notenständer und Texte in Großschrift, die helfen sollen Texthänger zu vermeiden. Durch die Veränderungen war schnell eine viel größere Sicherheit da und man gewann Zeit für die Arbeit an diversen Feinheiten.

© trainarchivator Projektchor schnuppert die Atmosphäre am Auftrittsort

Zum Abschluss der letzten Probe gingen wir in die Kirche, um mal den Ernstfall zu proben. Inzwischen schauten wir dem Auftritt an Heiligabend optimistisch entgegen. Da einige Leute verhindert waren, sollte die endgültige Stellprobe direkt Heiligabend erfolgen.

* * *

© trainarchivatorAls wir frühzeitig zur Kirche kamen, leuchteten uns große Laternen einladend den Weg zum Eingang. In der Kirche wurde schnell eine Stellprobe gemacht und die Position der Textständer festgelegt. Das Einsingen war Routine, und das erste Lied verschaffte uns angesichts einiger Probleme während der Proben Zuversicht, dass der Auftritt gleich klappen werde.

.

© trainarchivatorWeihnachtlich geschmückte Kirche vor Beginn

Als erste Zuschauer kamen, zogen wir uns kurz in den Gemeindesaal zurück. Dort gab es letzte Infos zum Ablauf, die schwierigen Stellen im Liedgut wurden nochmals geübt. Erstaunlich, dass wir uns von Problemen und Umstellungen recht wenig nervös machen ließen und man gemeinsam nach einer Lösung suchte. Wewer-SängerInnen sind flexibel, denn einerseits ist unser Chorleiter kreativ und spontan, andererseits weiß er uns durch seine Anleitung Sicherheit zu vermitteln. Teamarbeit eben.

© trainarchivatorAllerletzte Absprachen zum Ablauf

* * *

Kurz vor Beginn des Gottesdienstes gingen wir in die Kirche rüber, die inzwischen sehr gut gefüllt war. Gemeindemitglieder verteilten an alle Besucher und Sänger Kerzen, die am Ende zum Einsatz kommen sollten.

Wir saßen vorne in reservierten Bänken und sangen nach der Begrüßung durch Pfarrer Eckelsbach das Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ mit der Gemeinde, für die der Text per Beamer an die Wand projiziert wurde. Für uns Gospeltrainer, die wir neben Gospelklassikern viele zeitgenössische Stücke im Repertoire haben, ist es immer wieder spannend derart alte Lieder zu singen (Text: P.Gerhardt 1635, Melodie: J.S.Bach). Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass es ganz unterschiedliche Ausdrucksformen für die gleichen Inhalte gibt, dementsprechend sollte man diese Werke durch Singen und Spielen bewahren.

Der Projektchor ging nun nach vorne und trug sein erstes Lied vor. Obwohl „Arm und klein“ für die meisten ein bisher unbekanntes Lied war, hatten wir es in den Proben recht zügig in den Griff bekommen. Dementsprechend gut gelang es nun beim Gottesdienst, was uns Sicherheit für die weiteren Beiträge geben sollte. Pfarrer Eckelsbach ging kurz auf den Titel ein und beschrieb, dass auch von einem scheinbar kleinen und schwachen Menschen eine große Wirkung ausgehen könne. Beim Gemeindelied „Geh, ruf es von den Bergen“ sollte genau diese frohe Botschaft weiter getragen werden.

© trainarchivatorKein Weihnachtsgottesdienst ohne Krippe

Eine Besonderheit dieses Gottesdienstes war die Vorführung eines Videos, welches auf der Internetplattform „YouTube“ veröffentlicht worden war. Es zeigt, wie neuseeländische Kinder die Weihnachtsgeschichte nachspielen. Zwar verstand man angesichts des Akzents nicht jedes englische Wort, doch die Bilder sprachen für sich. Originell und mit viel Liebe zum Detail wurde die Geschichte gespielt, brachte die Gemeinde immer wieder zum schmunzeln. Den Beitrag findet man unter:
http://www.youtube.com/watch?v=kWq60oyrHVQ&index=1&list=PLPeAGGoES-getwPsqih0VCINYuOlhQ1uW

Aus dem himmlischen Sternkind sei mit Jesus ein menschliches Erdkind geworden, wie wir alle es sind – so der Pfarrer. Jetzt kam es darauf an: bekommen wir das folgende Stück „Sternkind“, was uns so viele Probleme bereitet hatte, in den Griff? – Aber ja doch! Die intensiven Proben und die kleinen Veränderungen waren von Erfolg gekrönt. Hoch konzentriert und gut vom Chef am Keyboard angeleitet gelangen unsere Chorstrophen und der Refrain prima. Die anderen Strophen, die uns aufgrund etwas anderer Melodie so schwer gefallen waren, übernahm Sebastian als Solist und lenkte damit sogar besondere Aufmerksamkeit auf den tragischen Text.

Um zu zeigen, unter welch katastrophalen Bedingungen auch heutzutage noch zahllose Kinder leben müssen, wurden Fotos gezeigt, die verschiedene Ausprägungen von Armut, Gewalt und Missbrauch von Kindern dokumentierten. Aber es gibt auch Hoffnung, wie unser nächster Beitrag verdeutlichte. Wir begannen mit dem englischen Weihnachtsklassiker „God rest you merry, gentlemen“, dem sich mit gleicher Melodie „Es wird nicht immer dunkel sein“ anschloss. Die bekannte Melodie und die projizierten Texte ließen viele Menschen in den Gesang einstimmen. Ein schöner Moment in der Heiligen Nacht, als die Gemeinde ein Zeichen der Hoffnung erklingen ließ.

Während der Fürbitten entzündete man erste Kerzen an der Laterne mit dem aus Bethlehem stammenden Friedenslicht an und gab es an den Chor weiter. Das war der Moment, in dem „Silent night“ von uns angestimmt wurde. Welch schöner Moment. Schien auch den Alt gepackt zu haben, denn auf einmal sangen wir mehrheitlich Sopran. Auch nicht schlecht, aber so natürlich nicht gewollt. Prompt spielte Sebastian die Altstimme am Keyboard etwas dominanter, so dass wir wieder in die Spur fanden. Das Publikum hatte diese kleine Panne wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, doch bei uns sorgte sie für rote Ohren. Beim nächsten Durchlauf als „Stille Nacht“ klang es längst wieder souverän. Inzwischen erleuchteten unzählige Kerzen die weitgehend abgedunkelte Kirche.

Als einige letzte Worte und der Schlusssegen von Pfarrer Eckelsbach gesprochen wurden, stürmte Sebastian Richtung Empore davon, um zum Abschluss „Oh, du föhliche“ auf der Orgel zu spielen – wohl das in der Heiligen Nacht am häufigsten gesungene Lied am Ende der Gottesdienste. Das Stück hatten wir nicht geprobt und die Textprojektion lag außerhalb unseres Blickfeldes, doch diesen Evergreen haben wir auch so gemeistert.

© trainarchivatorDie letzten Besucher der zuvor vollen Kirche

Danke an alle TeilnehmerInnen, u.a. von „Come on and sing“/Unna, „Gospeltrain Hamm“ und „CHORios“/Ahlen. Gemeinsam haben wir uns dieses Programm mit unserem Chef über Höhen und Tiefen hinweg erarbeitet und einen stimmungsvollen Auftritt absolviert. Neben dieser „Arbeit“ dürfte aber jeder auch persönliche Eindrücke und Anregungen mit nach Hause genommen haben.

© trainarchivatorFriedenskirche in Unna-Massen kurz nach Mitternacht

Weihnachten 2014

Der Gospeltrain Hamm e.V. wünscht allen Mitgliedern, Wegbegleitern und Gospelfreunden

frohe Weihnachten

 © trainarchivatorAuch wenn die Zeit um Weihnachten oft laut, hektisch und kommerziell ist, so können wir uns dennoch vom Kind in der Krippe inspirieren lassen – jeden Tag, jeder an seinem Platz. Wie heißt es in einem modernen Weihnachtslied?

„Arm und klein kamst du ins Leben,
zartes Kind, wer nahm dich wahr?“

Also, Augen und Ohren auf, vor allem aber die Herzen – dann klappt das auch mit der frohen Botschaft.

 

Alle Jahre wieder – Weihnachtsfeier 17.12.2014

Die Weihnachtsfeier ist immer ein schönes Highlight am Ende eines Jahres. Dieses Mal wird man im Vorraum des Pfarrheims an der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden von Windlichtern auf den Abend eingestimmt – nette Neuerung. Schon frühzeitig ist der Saal gut gefüllt; wir sind fast vollständig versammelt.

© trainarchivator Illuminierter Eingangsbereich im Pfarrheim

„Das Niveau steigt jedes Jahr“ heißt es schmunzelnd bei einem Blick auf den diesmal mit Tischdecke und Kerzen besonders herausgeputzten Tisch für das gospeltraintypische Mitbringbuffet. Dieses bietet die geschätzte Mischung aus beliebten Klassikern und einigen Neuerungen, ergänzt durch leckere Schweinereien vom Metzger. Für die schönen Arrangements auf den weihnachtlich geschmückten Tischen hat Steffi auf bewährte Art gesorgt.

© trainarchivatorEin paar nachdenkenswerte Worte zur Begrüßung

Ein Programm im engeren Sinne gibt es nicht, vielmehr soll es ein netter Abend in geselliger Runde werden. Dennoch spricht Chorleiter Sebastian Wewer zum Auftakt einige Worte zum geistlichen Geleit in der Weihnachtszeit. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Ereignisse erinnert er an christliche Überzeugungen und unsere Verantwortung. Der Beitrag kommt gut an. In der oft hektischen Vorweihnachtszeit tut es gut, auf das Wesentliche „eingenordet“ zu werden. Anschließend wird das Buffet freigegeben.

© trainarchivator Das sieht aber wieder gut aus!

© trainarchivatorAlles nach links – dort steht der Nachtisch 🙂

Man sitzt beieinander, lässt es sich schmecken und führt nette Tischgespräche. Inzwischen sind unser erst kürzlich neu eingeführter Pfarrer und der Pastoralreferent eingetroffen. Für Pfarrer Davis Puthussery ist es eine erste intensivere Kontaktaufnahme zu unserem Chor. Aufgeschlossen und interessiert nimmt er an den Gesprächen teil oder lässt sich einige Gepflogenheiten beim Gospeltrain oder in seiner neuen Gemeinde erklären.

Bald darauf wir es ein wenig offiziell. Chorleiter Sebastian darf mal wieder zur Tat schreiten und neue Mitglieder an Bord des Gospeltrains begrüßen. Diesmal ist es sogar Verstärkung für die Männerstimmen, die den Frauenstimmen zahlenmäßig noch weit hinterherhinken. Nach der förmlichen Übergabe der Chorkrawatten gibt es herzlichen Applaus für unsere Neuen, die sich nach dem gemeinsamen Kennenlernen in einer Probephase für uns entschieden haben. Hermann bedankt sich und ist offensichtlich schon ganz gespannt, wohin uns unser gemeinsamer Weg noch führen wird.

© trainarchivatorHerzlich Willkommen, Hermann und Dimitri

Wo der Chef gerade in Aktion ist, werden Pfarrer Davis Puthussery und Pastoralreferent Martin Remke nach vorne gerufen. Sie erhalten als Zeichen des Willkommens und der Anerkennung unseren Chorschal überreicht. Auch Vorgänger Pfarrer Paul Markfort hatte unseren Schal als Dankeschön für langjährige treue Unterstützung bei früherer Gelegenheit erhalten. Nach ein paar Worten von Pfarrer Davis darf der Gospeltrain weiterhin auf gute Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde vertrauen. Die erste persönliche Kontaktaufnahme ist prima gelungen, denn auch Pfarrer Davis scheint sich bei uns wohlzufühlen. – Im kleinen Kreis wird ihm schmunzelnd zugesichert, dass der Schal keine Bürde und mit vielen lästigen Pflichten verbunden sei, sondern man ihn als eine wohlwollende Geste verstehen möge.

© trainarchivatorPfarrer Davis Puthussery und Pastoralreferent Martin Remke

Auch für Sebastian selbst gibt es seine Bescherung. Train-Bossin Christa lässt ihn einen weihnachtlich dekorierten Beutel mit vielen kleinen, verwirrend verpackten Geschenken auspacken. Wie immer: der Chef ist verlegen, die Bossin zelebriert amüsiert. Viele kleine Weihnachtsleckereien kommen ans Licht. Das Publikum ist gespannt und fragt sich, was wohl der eigentliche Höhepunkt der Zeremonie sein werde. Da ist es, das größte der Päckchen. Schnell auspacken, und…? Sebastian strahlt und präsentiert sein Geschenk: ein Keyboarder aus Metall, der ihm mit Brille und typischer Körperhaltung wie ein Zwilling gleicht (fast jedenfalls).

© trainarchivator Die Zeremonienmeisterin und ihr „Opfer“

© trainarchivatorEin Geschenk wie ein Pokal – bist halt unsere Nummer Eins

Der Beschenkte geht nun ans Klavier, denn wir wollen natürlich ein paar Weihnachtslieder singen. Damit es nicht zu Textaussetzern unsererseits kommt, hat Brigitte entsprechende Heftchen mitgebracht, aus denen wir uns Titel aussuchen. Die Stimmung ist gut, alle singen kräftig mit, und es wird viel gelacht.

© trainarchivatorKeine Feier ohne Musik

© trainarchivatorAuch Geschichten werden vorgelesen, mal heiter und überdreht, mal nachdenklich. Wir sitzen noch eine Weile zusammen, bevor es mit vereinten Kräften ans Aufräumen und Putzen geht.

Ein gelungener Abend liegt hinter uns. Vielen Dank an das Orga-Team und alle anderen, die durch tatkräftige Mithilfe und Buffetbestückung zur Weihnachtsfeier beigetragen haben.

© trainarchivatorHier werden sorgfältig alle Spuren der Feier verwischt

Gospeltrain für 2015 eingeschworen

Die heutige Probe lässt sich an wie immer. Routiniert geht man an einzelne Stücke heran; übt die einzelnen Stimmen, arbeitet an Details. Zahlenmäßig sind wir heute echt top besetzt. Obwohl wie immer auch der Spaß nicht zu kurz kommt, sind wir doch konzentriert bei der Sache.
Nach der üblichen kleinen Pause wird Chorleiter Sebastian Wewer fast ein bisschen förmlich und verkündet Neuigkeiten: er habe seine Überlegungen abgeschlossen, das Programm für drei Konzerte im ersten Quartal 2015 stehe.

Der Gospeltrain darf im nächsten Jahr seinen zwanzigsten Geburtstag feiern und möchte es musikalisch krachen lassen. Los geht es am 25.01. in Münster-Wolbeck, danach sind wir am 08.02. in Beckum zu Gast, bevor wir als Höhepunkt unser „Heimspiel“ in der Gemeinde Clemens August Graf von Galen im Hammer Norden absolvieren. Nähere Infos zu gegebener Zeit an dieser Stelle.

© Gospeltrain Hamm e.V..

Unser „Chef“ hat ein tolles Programm zusammen gestellt, einen bunten Mix aus unserem Repertoire. Es werden sowohl traditionelle amerikanische Klassiker zu hören sein, die fast jeder Gospelfan kennt, als auch moderne europäische Gospels.
Als uns die umfangreiche Liste der Titel vorgestellt wird, bekommen wir erst einmal einen Schreck. Uns ist klar: Konzertprogramm = Arbeitsprogramm. Da kommt ja richtig etwas auf uns zu. Doch uns wird schnell die Sorge genommen. „Das sind alles Stücke, die ihr drauf habt. Wir werden nur an Feinheiten zu arbeiten haben!“ Stimmt, alles halb so wild. Kein Lied muss komplett neu einstudiert werden.

Das Publikum kann sich auf interessante Konzerte freuen. Egal wie neugierig man auf das Programm sein mag – wir verraten nichts und wollen die Gäste vor Ort live überraschen und begeistern. Bei uns fängt es schon so langsam an zu kribbeln. Wir werden jedenfalls so richtig auf diese Konzerte eingeschworen. Bis auf den Jahresauftakt bei einer Vorabendmesse in der eigenen Gemeinde stehen in den ersten drei Monaten im Jahre 2015 keine anderen Auftritte an. Ab sofort gilt die volle Konzentration der Vorbereitung in den Proben, für die sich Chorleiter Sebastian eine sehr gute Beteiligung der Gospeltrainer hofft. – Ja, Chef, wird gemacht. Kannst Dich darauf verlassen!!! Wir haben immerhin einen gewissen Qualitätsanspruch und wollen uns schließlich mit tollen Veranstaltungen belohnen.

Konzert in Herzebrock-Clarholz in der Lokalzeitung 04.11.2014

Die örtliche Lokalzeitung „Die Glocke“ hat am 04.11.2014 einen Artikel über das Konzert in der Herzebrocker Kreuzkirche veröffentlicht. Am Sonntag, den 02.11.2014, hatte der Rainbow Gospelchor in seine Heimatgemeinde eingeladen, um die Erinnerungen an den Gospelkirchentag 2014 in Kassel aufleben zu lassen. Gemeinsam mit SängerInnen vom „Gospeltrain Hamm“ sowie von „CHORios“ aus Ahlen und „Come on and sing“ aus Unna hatte man unter dem Namen „WeST! – We sing together!“ einen Auftritt in der Kasselaner Gospelnacht.

Der Auftritt in Herzebrock hat den Aktiven gut gefallen. Dass dieser Eindruck nicht täuscht und das Publikum Freude an dieser Veranstaltung hatte, belegt nun diese Konzertkritik. Der spezielle Gospelspirit hat die Menschen erreicht, was für uns Lohn und Ansporn zugleich ist.

© Die Glocke, 04.11.2014© Die Glocke, 04.11.2014

Nachbesprechung Stippvisite in Herzebrock-Clarholz 02.11.2014

© Creative Kirche, Witten

© trainarchivatorAls wir Gospeltrainer in Herzebrock ankommen, klingt aus der Kreuzkirche schon Gesang. Der hiesige Rainbow Gospelchor stimmt sich auf das am Abend stattfindende Konzert ein. Dazu hat er alle Leute aus befreundeten Chören eingeladen, die gemeinsam mit unser aller Chorleiter Sebastian Wewer am Gospelkirchentag in Kassel teilgenommen haben. Wewer hatte im Vorfeld dieser Großveranstaltung im September alle Interessierten aus seinen Chören unter dem inzwischen eingeführten Namen „WeST!“ (We sing together) vereinigt. Nun gibt es also ein Wiedersehen, um Herzebrock und Umgebung an Musik und Stimmung des Gospelkirchentages teilhaben zu lassen. Ein Highlight war der gemeinsame Auftritt in der Gospelnacht.

https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2014/09/29/gospelkirchentag-kassel-teil-2-die-gospelnacht/

Die Gastgeber sollen erst mehrere Titel alleine singen, bevor ihre angereisten Gäste hinzukommen. Der Rainbow Gospelchor hat nun seine Vorbereitungen abgeschlossen, und alle anderen kommen jetzt nach vorne. Man hat im Altarraum die vorhandenen Stufen nach hinten mit Podesten ergänzt, so dass wir einerseits dem Publikum attraktiv präsentiert werden können und andererseits jederzeit Blickkontakte zwischen Sängern und Chorleiter möglich ist.

© trainarchivatorSeriös vorbereiten und Spaß haben – wir können beides

Dementsprechend ist zuerst eine Stellprobe Pflicht. Dann kurzes gemeinsames warmmachen und einsingen. Seit dem Gospelkirchentag haben wir uns nicht mehr gesehen und auch keine Probe gemeinsam absolviert. Die zahlreichen Workshops vor dem Großereignis und das heutige Einsingen sollten reichen – man muss der gelegten Basis einfach mal vertrauen. Den Rest macht der musikalische Leiter je nach Bedarf ganz spontan.

© trainarchivatorGleich wird noch aufgeräumt

Zum Abschluss der Vorbereitungen wird schnell noch der Einzug geprobt. Die ganze Zeit über haben schon einige frühe Gäste unsere Aktivitäten interessiert verfolgt. Sicher ganz spannend Anweisungen, Wiederholungen und Verbesserungen zu erleben. Auch kann man mal in das Innenleben unserer gemischten Truppe hineinschauen und deren Stimmung aufnehmen. Das weckt bestimmt Vorfreude auf das gleich beginnende Konzert.

© trainarchivatorUnter den Blicken erster Gäste wird der Einzug geprobt

Uns bleibt noch eine knappe halbe Stunde Zeit, um sich in den Gemeindesaal zurückzuziehen. Man sucht das Gespräch, trinkt noch mal einen Schluck und lässt sich von der gespannten Vorfreude der anderen anstecken. Gleich soll es losgehen, doch der Chef ruft uns noch einmal kurz zusammen. „Ich freue mich, dass ihr alle da seid. Das wird richtig toll. Lasst uns die Kirche rocken!“ Ja, so kennen wir ihn. Wir schenken seinen Worten Glauben und wollen sehen, was in Herzebrock so möglich ist.

© trainarchivator© trainarchivator

Vorstartfieber – der Chef heizt ein

© trainarchivatorInzwischen ist es dunkel geworden, die Beleuchtung sieht von außen einladend aus. Die Nachricht „Die Kirche ist voll“ geht rum wie ein Lauffeuer. Umso besser. Der Rainbow Gospelchor zieht ein. Wir anderen folgen wie geprobt und nehmen unsere Plätze in der reservierten ersten Reihe ein. Einen Moment der gespannten Ruhe, dann zählt Sebastian für den ersten Titel ein. „All night, all day“ heißt der Song, mit dem es los geht. Man ist beim Heimspiel etwas aufgeregt, doch Sebastian am Keyboard vermittelt durch Blickkontakte Sicherheit. Bemerkenswert: das Publikum braucht keine lange Anlaufphase, um warm zu werden. Man ist entspannt, neugierig und wohlwollend positiv eingestellt. Keine starren Sitzhaltungen und keine abweisenden Minen, die erst mal gelöst werden wollen.

© trainarchivatorSängerInnen aus Ahlen, Hamm und Unna hören den Gastgebern zu

Jetzt ist es an der Zeit, dass ein Rainbow-Mitglied die Gäste in der Kreuzkirche, in der kaum ein Platz frei bleibt, begrüßt. Bei der Gelegenheit wird den Menschen vom Gospelkirchentag 2014 in Kassel berichtet, der für alle heute in Herzebrock auf der Bühne stehenden GospelsängerInnen eine Bereicherung und Inspiration gewesen sei. „Inspired“ heißt der dementsprechend ausgewählte Titel. Wir Gospeltrainer sind gespannt, denn auch wir haben dieses Stück schon geprobt, es aber noch nicht ins Auftrittsrepertoire aufgenommen. Es klingt gut, doch auch völlig anders als in der Dortmunder Westfalenhalle, wo ihn einige der Gospeltrainer beim Gospelkirchentag 2012 kennen gelernt haben. Die riesige Halle 1 in Dortmund und diese eher kleine kompakte Kirche sind einfach zu unterschiedlich.

© trainarchivatorDer Rainbow Gospelchor vor Fachpublikum

Etliche Wochen hatte man sich auf den heutigen Auftritt vorbereitet und konnte den Tag kaum erwarten. Jetzt ist er endlich da und die Spannung löst sich. „This is the day“ möchte man ausrufen, was der Rainbow Gospelchor mit dem gleichlautenden Lied auch tut. Nach dem gelungenen Auftakt ist dies auch mehr als berechtigt. Alle drei bisherigen Titel kennen wir auch und singen leise mit. Ein zweites Warm-up sozusagen. Auch für diesen Beitrag bekommen die Rainbows herzlichen Applaus. Damit geht es gleich für uns anderen los.

© Sebastian WewerAls die ersten Töne von „Lord, hold me“ am Keyboard erklingen, beginnt der Rainbow Gospelchor mit zu summen. Auch alle anderen SängerInnen stimmen mit ein. Auf ein Zeichen vom Chorleiter gehen wir nach vorne und mischen uns, wie zuvor geprobt, unter die Herzebrocker. Jetzt steht der Original-Gospelkirchentag-2014-Chor „WeST!“ auf der Bühne – von wenigen Verhinderten mal abgesehen. Das Publikum schaut den inzwischen auf 44 Personen angewachsenen Chor gespannt an, denn der Konzertbeginn mit den Gastgebern hatte schon mal viel Anklang gefunden.
Unser erstes gemeinsames Stück gelingt prima, schießt nahtlos an die zuvor gebotene Leistung der Rainbows an. Wir fühlen uns gleich wohl, alles passt. Dass sich das Publikum anstecken und begeistern lässt, haben wir bei den ersten Songs der Veranstaltung erfahren dürfen.

Ohne großen Übergang beginnen wir den Refrain des Titels „I belong to you“ zu singen, der zukünftig beim Gospeltrain – und wahrscheinlich auch bei anderen der Wewer-Chöre – die Verbindung innerhalb eines noch in der Entwicklung befindlichen Medleys sein soll. Heute erleben die Zuschauer die öffentliche Premiere, die schon mal richtig Eindruck macht. Im Wesentlichen ist es nur eine Zeile, die immer und immer wieder wiederholt wird. Es ist das Arrangement, was daraus etwas Besonderes machen kann. Erst singt nur der Sopran. Sehr schön. Dann steigt der Alt ein und erzeugt gleich viel mehr Fülle. Wunderbar. Anschließend sorgt der Tenor, der wie in mancher Komposition etwas aus der Reihe tanzt, für die besondere Würze. Der Bass erzeugt dann endgültig Gänsehautstimmung. Mancher auf der Bühne wird in diesem Moment die Rothenbachhalle in Kassel vor Augen haben, wo wir Teil eines fast 5000 Personen umfassenden Chores beim Workshop des Gospelkirchentags waren. Auf so einen Moment hatten wir bei der Vorbereitung dieses Auftritts in Herzebrock gehofft. Die Erfahrungen in Kassel haben uns gezeigt, dass dieses langsame Stück umso besser wirkt, umso mehr die Mitwirkenden in sich selbst ruhen und in sich hinein horchen. Dann gelingt genau der Qualitätssprung, an dem die Gospeltrainer erst kürzlich in einem chorinternen Workshop gearbeitet haben. Beim Einsingen haben wir die Augen geschlossen, um genau diese Wirkung zu erreichen. Beim Publikum ist dieses Übergangsstück sehr gut angekommen. Das belegt uns weniger der kräftige Applaus, als vielmehr der Blick in selig lächelnde Gesichter.

Gospel kann laut und actionreich sein, mit Bühnenshow und Choreographie. Muss aber nicht. Das beweisen wir den Zuhörern mit dem Lied „Herr, wir beten dich an“. Zuvor hat Chorleiter Sebastian kurz erläutert, dass Gospel nicht mehr nur afroamerikanisch ist, sondern in Europa längst eine starke, selbstbewusste und authentische Gospelszene existiert. Gerne singt man die amerikanischen Klassiker, allerdings gleichberechtigt neben europäischen Kompositionen jüngeren Datums. Selbst der ruhige Westfale könne in Gospel seinen Ausdruck finden. Gelächter im Publikum, man fühlt sich verstanden! Sehr ruhig und getragen kommt also das Stück daher, aber mit einer Steigerung zur Verdeutlichung der wesentlichen Aussage. Gospel ist immer auch Gebet, was in diesem Moment und an diesem Ort sehr deutlich wird. Viel zustimmender Applaus.

Wieder wendet sich Sebastian ans Publikum, und erinnert daran, dass man Jesus nicht nur an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten erreichen könne. Er sei vielmehr immer und überall in der Nähe und ansprechbar. So auch am Abend des 2. November 2014 in Herzebrock. Gespannte Gesichter schauen uns an. Der Song „Jesus is right here“ entwickelt über die Einsätze der verschiedenen Stimmen hinweg eine besondere Stimmung. Jeder mag es anders erfahren, doch man kann sich sicher sein: Jesus ist hier mitten unter uns. Die Menschen hören völlig gelöst zu, einige Textkundige singen mit.

Um dem Publikum die harten, unbequemen und zum Büßen für die eigenen Verfehlungen geeigneten Kirchenbänke zu ersparen (Trainarchivator zitiert nur!), wird es kurzerhand in das Programm einbezogen. Das „Taizé-Halleluja“ kennen die meisten aus den Gottesdiensten. Schnell mal zur Probe angesungen – alles klar, wenn auch tempomäßig recht getragen. Nun kommt aber „Beschleuniger“ Sebastian ins Spiel und sorgt für Schwung, gibt Anweisungen für einen Kanon. Es endet wie so oft: die ganze Kirche singt mit, ist ausgelassen. Wir sind glücklich, dass in Herzebrock der Funken so schnell überspringt. Da muss der Rainbow Gospelchor aber sehr gute Vorarbeit durch seine Auftritte geleistet haben.

Jetzt werden wir vom Chef überrascht. Er trifft Vorbereitungen für den Song „Now“, den wir erst vor wenigen Wochen in Kassel kennen gelernt und anschließend einstudiert haben. Sollte der nicht erst gegen Ende des Konzertes gesungen werden? Egal. Zunächst wird den Besuchern das gospeltypische Klatschen beigebracht, welches sich grundsätzlich vom Marschrhythmus unterscheide, was dem Westfalen eher vom Schützenfest vertraut sei. Die direkte und unverblümte Ansprache Sebastians kommt gut an, auch wenn viele etwas überrascht zu sein scheinen. Sind Chorleiter sonst nicht viel zurückhaltender? Unserer nicht. Der ist frisch, manchmal auch ein bisschen frech, immer mit dem richtigen Gespür für die Situation. Man schaut dem manchen Meter in der Kirche machenden Mann hinterher und ist gespannt, was jetzt kommen mag. Nach dem Klatschen wird auch noch das Stampfen geübt, schließlich beides im Wechsel. Genau so werden wir es gleich bei „Now“ machen.

© Rainbow Gospelchor Herzebrock-ClarholzAllmählich durchschauen wir das Vorhaben des Musikdirektors. Für diese Songpremiere will er uns durch das mitmachende Publikum eine Hilfe an die Hand geben, falls jemand mal aus dem Tritt kommt. Das ist mal richtig clever! In diesem Song gibt es die Zeile „When is a good time?“, die zum Titel des Konzerts auserkoren wurde. Die Töne werden den Stimmen angegeben, es liegt jede Menge Spannung in der Luft und los geht’s. Wir singen, klatschen, stampfen – das Publikum macht mit. Zum Glück gelingt es uns, trotz der Spannung das Tempo zu halten und nicht schneller zu werden. Langsam und dennoch mit Power kommt das Stück daher, erzielt bei uns und bei den Zuhörern seine Wirkung. Die spüren, eine besondere Situation mitzuerleben. Am Ende gibt es donnernden Applaus, die Kirche bebt.

Nach zwei Mitmach-Liedern brauchen alle etwas Besinnlicheres. Der Gospel „I will be there” erzählt von der Gewissheit, nicht alleine zu sein. Gott ist immer da, vielleicht auch in Gestalt eines guten Freundes. Wie schnell das eben noch stehend tobende Auditorium wieder still und aufmerksam in den Bänken sitzt ist faszinierend. Es scheinen echte Gospelfreunde zu sein und auch manche echte Kenner; einige können fast jedes Stück mitsingen, obwohl nicht die altbekannten Gassenhauer auf dem Programm stehen. Beeindruckend! Auch für diesen Beitrag gibt es viel Zustimmung, doch der Applaus ist weniger krachend als zuvor, passt sich sensibel der soeben gehörten zarten Melodie an.

Hat man vor wenigen Minuten Chorleiter Sebastian Wewer noch eher als Lausbuben und Powerpaket erlebt, so ist man nun von der Ernsthaftigkeit überrascht, mit der er glaubwürdig und schließlich auffordernd von der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ und dem „Gospelday“ erzählt. Wie viele andere Gospelchöre unterstützen wir das für das Jahr 2014 ausgewählte Projekt „Happy Home“ in Bangladesh, welches ehemaligen Kindersklaven Heimat, Bildung und Zukunftsperspektive gibt. Angesichts des Berichts und der eben erlebten Glücksgefühle im reichen sicheren Deutschland fühlt man sich schon sehr privilegiert. Was liegt da näher, als dieses Projekt durch eine kleine Spende zu unterstützen und etwas in Dankbarkeit zurückzugeben. Zwei Körbchen werden durch die Reihen gegeben, um die Zuschauer zu „erleichtern“.

http://www.gospelday.de/

http://www.gospelday.de/spendenprojekte/happy-home-bangladesch-2014/

Welch ein Schock, als wir die Körbchen nach der Sammlung zu Gesicht bekommen. Unsere Hoffnungen an die Spendenbereitschaft der Menschen wird weit übertroffen. Was liegt näher, als sich vom folgenden Stück „Let me fly“ tragen zu lassen. Direkt nach dem Gospelkirchentag 2012 haben wir das Lied ins Repertoire aufgenommen und seitdem viele Male zu verschiedenen Anlässen gesungen. Gerade mit vielen anderen wie heute macht es besonders viel Spaß. Aber es ist nicht nur eines unserer Lieblingsstücke, sondern auch viele Besucher kennen und lieben es offensichtlich. Da wird mitgesungen und man breitet die Arme aus wie zum Flug. Was sind das wohl im einzelnen für Leute, die dieses Konzert gemeinsam mit uns erleben und gestalten. Ja, sie gestalten mit. Man singt, man tanzt, man kuschelt, träumt oder rockt. Für uns auf der Bühne toll zu beobachten, wie das eigene Tun seine Wirkung bei anderen, fremden Menschen erzielt. Schade, Sebastian, da geht mit dem Rücken zum Publikum manches an Dir vorbei.

Damit die Gäste sich nicht all‘ zu bequem in den Bänken einrichten, kommt nun unser Triplet. Sebastian schaltet wieder einige Gänge hoch und erläutert, was nun zu geschehen habe. Nacheinander werden die Klassiker „Go, tell it on the mountains”, „He’s got the whole world” und „Rock my soul” gemeinsam angesungen. Anschließend teilt der Chef Publikum und Chor in Gruppen, die jeweils eines der Lieder singen – zeitgleich wohlgemerkt. Man hat Spaß an der Art und Weise, wie der Chorleiter Anweisungen gibt, bei den Einsätzen hilft und alle anfeuert. Der Mann ist heute in absoluter Höchstform, wie selbst altgediente Gospeltrainer feststellen müssen. Spätestens jetzt tobt die Masse. Mit kräftigem Applaus belohnt man den Chor und sich selbst.

© trainarchivatorAufmerksam folgt man den Anweisungen…

© trainarchivator…bevor es so richtig abgeht!

So langsam geht es auf das Ende des Konzertes zu. Nach den aufregenden Momenten gilt es wieder etwas runterzufahren und den Menschen noch ein paar nachhaltige Eindrücke mit nach Hause zu geben. Da tun ein paar Engel immer gutJ. „Angels by your side“ lautet unser Wunsch für alle, die diesen Abend hier gemeinsam erleben. Das kommt gut an, die aufgeheizte Stimmung weicht einer stillen Sentimentalität und ein wenig Träumerei. Der Segenswunsch „Peace shall be with you“ ist im Anschluss daran genau passend. Wir reichen einander die Hände. Das Publikum macht es ebenso, der Mittelgang ist längst nicht mehr vorhanden. Selbst zwei Damen von der Presse haben ihre Professionalität abgelegt und sich anstecken lassen.

Man ist offensichtlich begeistert, welch‘ unterschiedliche Stücke das Konzert bietet. Wir wollen immer gerne zeigen, welche Facetten Gospel heutzutage haben kann. Außerdem ist das Publikum sehr aktiv mitgegangen; von Anfang an und ohne ein Programm, wo sich ein Gassenhauer an den anderen reiht. Heute muss Sebastian nicht mal dazu auffordern, sich gehen zu lassen – das geschieht ganz von alleine. Die Leute finden ganz individuell ihren Weg die Musik mitzuerleben. Alles vorhanden: extrovertierte Sänger und Tänzer neben stillen Genießern und Träumern. Inzwischen ist uns so richtig warm geworden. Fast eineinhalb Stunden Leistung abliefern bei voller Konzentration und dennoch emotional teilhaben am Geschehen. Ein bisschen neidisch schaut man auf den Chorleiter, der im Gegensatz zu uns schon mal zur Wasserflasche greifen kann.

Einen Klassiker haben wir uns doch noch für den Schluss aufgehoben: Schon bei den ersten Tönen erkennen viele „This little light of mine“ und singen wie erhofft mit. Jede Wette, dass die Mischung aus passivem Erleben und eigenem Mitmachen sich nachhaltig einprägt. Der Schlussapplaus ist heftig, richtig heftig. Und lang anhaltend. Da müssen wir uns gleich mehrfach verbeugen. Doch wie kommen wir hier ohne Zugabe raus? Bei so vielen beteiligten Chören an WeSt! ist es schwierig, denn die Repertoires unterscheiden sich. Die gemeinsamen Songs haben wir im Konzert schon zu Gehör gebracht. Bis auf einen. Zu „Heaven is a wonderful place“ ziehen wir einfach durch den Mittelgang aus. Schön an den Gästen in Augenhöhe vorbei zu gehen. So manches Wort der Anerkennung und der Beglückwünschung erreicht uns. Der schönste Lohn.

© trainarchivatorAuszug unter viel Applaus und mit vielen netten Worten vom Publikum

So, jetzt erst mal einen Schluck trinken. Doch Sebastian gibt uns den Rat, uns unter die Menschen zu mischen und Rückmeldungen einzuholen. Der Mann versteht seinen Beruf. So ist es halt, wenn jemand mit Freude seinem Beruf nachgeht. Was sage ich? Wohl eher seinem Hobby oder seiner Leidenschaft! Authentisch und überzeugend. Ansteckend!

Tatsächlich kommen viele mit Besuchern ins Gespräch, wobei die Rainbows natürlich noch den Heimvorteil mit vielen Bekannten im Publikum haben. Dennoch höchst interessant, was da noch alles an Meinungen aufzuschnappen ist. Ein paar Minuten setze ich mich draußen auf eine Bank. Wie zu einem festlichen Anlass läuten nach Ende des Konzertes die Glocken. Vielleicht wird hier immer um zwanzig Uhr geläutet, doch diese Möglichkeit ist fast zu profan.
Beteiligte aus Herzebrock werden von Bekannten gedrückt und beglückwünscht. Besucher erzählen von ihren Eindrücken. „Es war wirklich toll, ich bin begeistert, ich bin zum ersten Mal da“. „Meiner Schwiegermutter hat es gefallen“ – wenn das nicht mal die höchste aller möglichen Belobigungen ist. „Ich war froh, dass die Kirche voll war – da macht es gleich doppelt Spaß“ meint ein beteiligter Sänger. Volle Zustimmung.

Als sich etliche Radfahrer auf den Heimweg machen, die roten Rücklichter in alle Richtungen verschwinden, ist man an die Ausbreitung des Osterfeuers erinnert. – Da ist es wieder. Das Phänomen. Der Gospelschock! Teilnehmer des Gospelkirchentags kennen das. Emotionaler Overflow bei gleichzeitigem Ohrwurm.

© trainarchivatorMüde, aber zufrieden

Im Gemeindesaal gibt es jetzt noch einen kleinen gemütlichen Ausklang bei Fingerfood vom Mitbringbuffet. Außerdem kann man sich erst mal über den Auftritt austauschen. Haben die anderen das Konzert genauso erlebt und empfunden wie man selbst? Ein Knaller ist noch die Verkündigung des Spendenergebnisses von 802€, die ohne Abzüge an das Projekt „Happy Home“ in Bangladesh gehen. Vielen Dank allen Spendern!

© trainarchivator20.04 Uhr, Zeit für eine erste Bilanz

Mit diesem gelungenen Gemeinschaftskonzert in Herzebrock-Clarholz geht für den Gospetrain Hamm das Thema Gospelkirchentag 2014 endgültig zu Ende. Ein würdiger und erlebnisreicher Abschluss. Ab sofort wenden wir uns dem Programm des Jahres 2015 zu, in dem wir es so richtig krachen lassen wollen. Zwanzigjähriges Chorbestehen ist das Stichwort.

Ab sofort gehen die beteiligten Chöre wieder eigene Wege, doch bei irgendeiner passender Gelegenheit werden sich unsere Wege kreuzen – spätestens beim Gospelkirchentag 2016 in Braunschweig.

Danke an:

CHORios, Ahlen
Come on and sing, Unna
Gospeltrain Hamm e.V.
Rainbow Gospelchor, Herzebrock-Clarholz

Stippvisite in Herzebrock-Clarholz 02.11.2014

© Sebastian WewerWie gut, dass Chorleiter Sebastian Wewer einige der von ihm geleiteten Chöre miteinander vernetzt hat. So ergeben sich hier und da Möglichkeiten sich gegenseitig zu unterstützen und zu ergänzen, v.a. etwas gemeinsam zu erleben. So ist es nur logisch diesen Kooperationen Namen und Logo zu verpassen und letztlich eine weitere Marke im Wewer-Universum zu schaffen. So heißt es schlicht und einfach „We sing together“ WeST! Da erübrigen sich die Erläuterungen zur immer wieder etwas anderen Mischung des aus mehreren Chören gespeisten Projektchores.

Jetzt liegt der gemeinsam besuchte Gospelkirchentag in Kassel schon etliche Wochen hinter uns, doch die Spätfolgen sind noch spürbar. Der Rainbow Gospelchor aus Herzebrock-Clarholz gibt am Sonntag in der Heimatkirche in Herzebrock ein Konzert. Das Publikum wird im ersten Teil Gospels aus dem Repertoire dieses Chores zu hören bekommen. In einem zweiten Teil wird der Chor durch Mitglieder anderer Chöre ergänzt, die ebenfalls mit in Kassel waren – so auch vom Gospeltrain. Gemeinsam werden wir Songs singen, mit denen wir als WeST! in der Gospelnacht in der Kasselaner Christuskirche aufgetreten sind. Zum Schluss wird man vielleicht noch eine echte Premiere erleben können, denn geplant ist ein Stück zu singen, welches wir erst in Kassel beim Mass Choir Workshop kennen gelernt haben.

Es wird interessant sein, wie viele Teilnehmer von auswärts den Weg nach Herzebrock finden werden. Immerhin bietet sich die Möglichkeit noch einmal Gospelkirchentagsfeeling zu erleben, einander wiederzusehen und den Zyklus aus gemeinsamen Vorbereitungen und den Erlebnisse in Kassel mit diesem Konzert abzuschließen.

© Rainbow Gospelchor Herzebrock-ClarholzEinladung zum Konzert – einige Gospeltrainer sind bei WeST! dabei

Nachbesprechung Workshop Caldenhof 25.10.2014

Nach all‘ den Auftritten und Ereignissen der jüngeren Vergangenheit haben wir uns am Samstag etwas nur für uns gegönnt. Ein chorinterner Workshop sollte uns mal wieder einige ganz wesentliche Dinge vor Augen führen, die den jeweiligen Liedern erst den letzten Schliff geben. Chorleiter Sebastian Wewer hatte seine Kollegin Kirsten Gerndt eingeladen, mit der wir schon mehrfach zusammen gearbeitet haben. Wir erhofften uns wertvolle Tipps aus Sicht einer Außenstehenden. Gerne haben wir die Räumlichkeiten der Tagungsstätte Caldenhof in Hamm-Westtünnen in Anspruch genommen.

© trainarchivator Sehr gute Beteiligung am Workshop!

Der Zeitpunkt des Workshops war insofern gut gewählt, als in nächster Zeit keine Auftritte anstehen und wir verstärkt in die Probenarbeit für die im nächsten Jahr anstehenden Großereignisse gehen werden. Der eine oder andere Hinweis, den wir am Samstag erhalten haben, wird uns bei den nächsten Probenabenden noch im Ohr klingen und so soll es sein.
Spezielle Schwerpunkte des Workshops waren die unmittelbare Verbindung von Textverständnis und Ausdruck sowie die Erzielung von besonderen Klangerlebnissen durch die Veränderung auch nur kleiner Nuancen. Immer wieder verblüffend.

© trainarchivatorAltos auf der Suche nach dem gemeinsamen geschlossenen Uuuuh

Da alle Teilnehmer inklusive der Lehrkörper sehr vertraut miteinander waren, kam auch der Spaß nicht zu kurz. Sebastian und Kirsten ergänzten sich prima, wobei unser „Chef“, der so gern zur allgemeinen Erheiterung mit seinem Führungsanspruch kokettiert, ganz artig den Anweisungen seiner Kollegin folgte.

© trainarchivatorEingespieltes Trainerteam

Kirsten hörte erst nur zu und äußerte dann ihre Meinung zum Gehörten. Da wurde kein Blatt vor den Mund genommen, sondern Klartext geredet. „Das, was ihr mir da erzählt habt, glaube ich Euch nicht“ hieß es beispielsweise. Oh je, das kennen wir schon. Die kleinen Nachlässigkeiten haben sich also mal wieder eingeschlichen. Aber genau dazu ist so ein Workshop da. Der Fokus wird auf das Detail, das den Unterschied machen kann, gerichtet. Pädagogisch geschickt werden uns ein paar Hinweise und Tipps an die Hand gegeben, und schon klingen die Stücke bei den folgenden Durchläufen sehr viel besser. Letztlich geht es immer darum den Inhalt der Songs im Sinn zu haben und die eigene Konzentration hoch zu halten. Weiß man natürlich alles, muss aber immer wieder aktuell angesprochen werden. Da bei uns aber ein solides Fundament vorhanden ist, können solche Hinweise schnell erfolgreich umgesetzt werden. Auch eine wichtige Erkenntnis eines solchen Workshops.

© trainarchivatorKirsten lebt die Songs vor – wir empfinden nach

Wie üblich wurde viel geflachst, wobei Sebastian mal wieder eine Vorlage vom Feinsten lieferte: nicht zum ersten Male sprach er den Alt als Nebenstimme an, wofür er einen Sturm der Entrüstung erntete. Um den Fauxpas auszubügeln, begann er uns Honig ums Maul zu schmieren. Ohne den Alt, der einen wunderbaren Klangteppich lege, könne auch der Sopran nicht glänzen. „Engelgleich glänzen“ hieß es spöttisch aus Reihen des Alts. „Wir könnten Euch derart auflaufen lassen, wenn wir unser Können und Wollen nicht in den Dienst des Soprans stellten, möglichst an prominenter Stelle mitten in einem Konzert“ kicherte und tuschelte es weiter bei den Altos. Längst hatte der Chef seine Bemühungen erfolglos eingestellt, da reicht auch keine maßlose Lobhudelei. – Schluss jetzt mit den Albernheiten! Jetzt hatten alle ihren Spaß und schon waren wir wieder ganz serös bei der Sache. So ist es typisch beim Gospeltrain. Da wird nicht nur ernsthaft geprobt, um im entscheidenden Moment eines guten Auftritts hinzulegen, sondern man möchte in seiner gemeinsam verbrachten Freizeit auch Spaß haben. Die Mischung ist unser Erfolgsrezept.