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Nachbesprechung Gottesdienst in der Johanneskirche Hamm-Norden 03.11.2013

Foto: trainarchivatorZum zweiten Mal wurden wir in diesem Jahr in die Johanneskirche in Hamm-Norden eingeladen. Bei der Hochzeit im Februar lag noch etwas Schnee, nun erlebten wir stürmisches Aprilwetter im November. Dem tosenden Wind draußen setzte die Kirche ihre ruhige, Geborgenheit vermittelnde Atmosphäre entgegen.

In der Krypta unter dem Altarbereich gab es eine kurze Besprechung, dann ging es nach oben auf die Altarstufen zur Stellprobe und zum kurzen Ansingen der Titel. Einige der eintreffenden Besucher klatschten spontan mit und vermittelten dem Chor gleich eine gute Stimmung.

Foto: trainarchivator
Beim Einsingen ist es drinnen einladend gemütlich, während es draußen stürmt

Die Gemeinde feiert das ganze Jahr über das 75-jährige Einweihungs-jubiläum der 1938 fertig gestellten Kirche. Diese Thematik zog sich auch durch den gesamten Gottesdienst. Dieser wurde nicht nur vom Gospeltrain, sondern auch von der Orgel und vom eigenen Posaunenchor begleitet.
Der Musik zum Beginn folgten die Eingangsworte durch Pfarrerin Christel Schmidt. Eine besondere Begrüßung galt den speziell eingeladenen Gemeindemitgliedern, die im Jahr der Kircheinweihung zur Welt gekommen sind. Sie sollten später noch besonders in den Mittelpunkt gestellt werden.

Dem Anlass entsprechend war als erstes Gemeindelied „Unser Leben sei ein Fest“ ausgewählt worden. Im anschließend im Wechsel von Pfarrerin und Gemeinde gelesenen Psalm von Hanns Dieter Hüsch „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ wurde das heitere Motiv erneut aufgegriffen. Nach einem Gebet mit dem Liedruf „Herr, erbarme dich“ hatte der Gospeltrain seinen ersten Einsatz. „Heaven is a wonderful place“ setzte den Gedanken des Psalms einfach fort. Dabei standen die Frauen auf den steil ansteigenden Altarstufen, während die Männer unten zwischen Chor und Gemeinde standen, was angenehm improvisiert wirkte.
Nun brachte eine von drei Personen gesprochene alttestamentarische Szene vor dem Altar ein neues Thema in den Gottesdienst. Nach dem Feiern stand jetzt der Neubeginn im Mittelpunkt. Dargestellt wurden was Abraham mit 75 Jahren erlebte – den Aufbruch aus der Heimat und den Neubeginn an anderem Ort. Das Gemeindelied „Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun“ unterstrich die Aufbruchsstimmung.

Foto: trainarchivatorBiblische Szene: Abraham und Sarah vor ihrem Neubeginn

In der Predigt drehte sich alles um die Dauer von 75 Jahren. Dies sei wenig für eine Kirche, aber viel für ein Menschenleben. Im Laufe dieser Zeit müsse man in vielerlei Hinsicht immer mal wieder einen Neubeginn starten. Dies könne man mit Zuversicht tun, denn man habe Gott an seiner Seite. Dabei spiele der Segen eine wichtige Rolle, und jeder Einzelne könne zum Segen für seine Mitmenschen werden. Anschließend sang der Gospeltrain das Lied „Mögen sich die Wege“, das offensichtlich viele kannten. Es folgte das gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis. Wie zur Bestätigung sang die Gemeinde „Bis hierher hat mich Gott gebracht“. Nach einigen Ankündigungen folgte das Gemeindelied „Lobe den Herren, den mächtigen König“

Die Geburtstagskinder des Jahrgangs 1938 wurden nun nach vorne gerufen, um sich im Halbkreis aufzustellen. Wie schön, dass der Einladung so viele Menschen gefolgt waren. Diese bekamen von den Gottesdienstbesuchern das Geburtstagslied „Viel Glück und viel Segen“ zu hören, unterstützt vom Gospeltrain. Kurzfristig übernahm Chorleiter Sebastian Wewer die Leitung, und so erklang das Lied bald darauf als Kanon. Etliche der Jubilare waren sichtlich gerührt.
Im Anschluss daran wurden diese nacheinander persönlich gesegnet. Sebastian untermalte diesen Moment am Klavier und leitete schließlich zu unserem Song „Lord, hold me“ über. Direkt daran anschließend wünschten wir „Peace shall be with you“ – passte ausgezeichnet zur Situaton.

Einem Fürbittengebet und dem Vater Unser folgte das Schlusslied der Gemeinde „Geh unter der Gnade“ und der Segen der Pfarrerin. Dann war es Zeit für unser „Oh, happy day“. Während des Liedes wurden einige Blicke ausgetauscht, sozusagen Senden und Empfangen, und schon wurde statt der beim Einsingen festgelegten klassischen Endfassung unsere Neuversion gesungen. Typisch Gospeltrain, typisch Wewer – da wird schon mal eine spontane Eingebung, eine aus der Situation geborene Inspiration direkt umgesetzt. Mit uns kann man es ja machen…;-). Dem Publikum haben unsere Beiträge offensichtlich gefallen, mehrfach gab es Applaus. Zum Schluss zog der Train auf ein Winken des Chorleiters aus – es „drohte“ mal wieder ein offenes Ende.

Im Vorraum der Kirche waren lange Tische gedeckt, die Gemeinde lud alle zum gemeinsamen Mittagessen ein. Würstchen und hausgemachte Kartoffelsalate aus den Küchen einiger Gemeindemitglieder fanden reißenden Absatz. Alle Plätze an den Tischen besetzt? Kein Problem. Einige Leute genossen ihr Essen in der besonderen Atmosphäre des Kirchenraums.

Foto: trainarchivator
Musikalisch zufrieden und frisch gestärkt geht’s bei Sonnenschein nach Hause.

Gottesdienst in der Johanneskirche Hamm-Norden 03.11.2013

Die evangelische Johanneskirche im Hammer Norden feiert im Jahr 2013 ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das ganze Jahr verteilt verschiedene Veranstaltungen statt – von Gottesdiensten über Gedenk- und Informationsveranstaltungen bis hin zu Konzerten.

Kurzfristig wurde der Gospeltrain als Chor der benachbarten katholischen Herz-Jesu-Kirche eingeladen einen „Gottesdienst für Ausgeschlafene“ (Beginn 11.15 Uhr ;-)) musikalisch mitzugestalten. Bei der Auswahl der Lieder lässt man uns freie Hand. Bei der jüngsten Probe  meinte Chorleiter Sebastian Wewer: „Da kann ich ja so spontan sein wie nie zuvor. Mit euch kann ich das ja machen!“ – War das jetzt eine Drohung oder eine Lobhudelei? Egal, wir sind’s ja gewohnt. Das bringt oft die spezielle Würze bei unseren Auftritten.

Die Probe wurde gleich genutzt, um das aktuelle Repertoire auf Sattelfestigkeit zu überprüfen und Kleinigkeiten abzusprechen. Nach den intensiven Vorbereitungen für unser Konzert in der Josefskirche im Hammer Westen vor nicht einmal drei Wochen gab es mit der Auftrittsreife der Songs keine Probleme. Für unser Gottesdienstprogramm hat Sebastian zwar schon eine schöne Idee, doch der Chor hat dieses nach kurzer Aussprache untereinander nach seinen Wünschen ergänzt. Typisch Gospeltrain: der „Chef“ (die Gänsefüßchen machen schon Sinn…) darf sich ja alles wünschen oder Vorschläge machen, als Diktator hätte er beim inzwischen erfahrenen und selbstbewussten Chor keine Chance. Gut so. Gemeinsame Entscheidungen sind bekanntlich besonders tragfähig. Wir sind schon gespannt auf Sonntag.

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Spendenübergabe

Zum Abschluss unserer Aktivitäten rund um die Konzertandacht kam es jetzt zur offiziellen Spendenübergabe an den Ambulanten Kinderhospizdienst Hamm. Bei der jüngsten Chorprobe war Martina Abel, Koordinatorin des Dienstes, als dessen offizielle Vertreterin zu Gast. Sie richtete herzliche Grüße an den Chor aus und hatte ein kleines Präsent als Dankeschön im Gepäck.

Foto: trainarchivator
Chorleiter Sebastian Wewer, Martina Abel vom Kinderhospizdienst und  Vereinsvorsitzende Christa Etzel nach der Spendenübergabe

Sie berichtete davon, dass beim Konzert sowohl ehrenamtliche Mitarbeiter als auch Angehörige betroffener Familien anwesend gewesen seien. Man sei von der Musik und dem Ablauf der Veranstaltung begeistert gewesen und bedanke sich herzlich für die große Spende von 2.416,07 €.

Foto: trainarchivator Der Gospeltrain nach der Spendenübergabe zu Beginn der Chorprobe. Diese Truppe hat gemeinam mit den befreundeten Chören Crescendo und CHORios die Großveranstaltung „Konzertandacht“ zu einem Erfolg gemacht.

So fallen die Rekorde…

Was war das für eine wunderbare Konzertandacht! Musikalisch war sie abwechslungsreich und gelungen, die Spendensumme beachtlich und alles verlief reibungslos (für Insider: die Geschichte mit dem Lichtschalter lassen wir mal außen vor.  ;-))
Mitwirkende und Besucher gingen voller Eindrücke nach Hause. Den Verantwortlichen sind sicher auch Steine vom Herzen gefallen vor Erleichterung. Man hatte die letzten Wochen so einiges an Mühe und Zeit in diese Veranstaltung investiert. Solche Momente möchte man gerne länger festhalten, Momente des Glücks und der tiefen Zufriedenheit.

Nicht zuletzt deswegen gibt es unseren Blog. Wesentlicher Bestandteil sind die Berichte von den Auftritten. Ob es die großen öffentlichen Veranstaltungen sind oder kleineren, eher privaten Auftritte wie bei Hochzeiten – im Blog hat man die Möglichkeit noch einmal in die Situation einzutauchen und Dinge nachzuvollziehen. Dies ist interessant sowohl für Beteiligte/Anwesende als auch für diejenigen, die nicht dabei waren.

Seit einiger Zeit wird unsere Internetadresse genauso selbstverständlich über die verschiedenen medialen Wege gestreut wie unsere sonstigen Kontaktdaten. Auf Plakaten und Flyern ist sie mit aufgedruckt, sonst wird sie bei Schriftwechseln oder persönlichen Gesprächen gerne mal erwähnt. Das schlägt sich natürlich in den Zugriffszahlen nieder. Gerade nach Konzerten steigen die Zahlen stark an. Wer den Blog kennt, möchte vielleicht etwas nachlesen. Andere wollen mal schauen, was bei uns so abgeht.

Rund um die Konzertandacht war es extrem. Bereits Wochen vorher war die Veranstaltung immer mal wieder Thema im Blog, um Werbung zu machen. In der ganzen Auftrittswoche war ein gleichmäßig hohes Niveau zu verzeichnen. Ab dem Konzerttermin ging es dann aber so richtig ab! Speziell der Sonntag und Montag danach waren sensationell. Sonntags wurde der bisherige Zugriffsrekord fast geknackt, am Montag war es dann soweit. 90 Besucher machten 293 Aufrufe von Texten und Fotos. Klar, für Betreiber der richtig großen Blogs sind diese Zahlen Kleinkram. Für uns Stadtteil-Kulturschaffende mit regionalem Einsatzgebiet aber ein echter Erfolg.

Grafik: trainarchivatorWORDPRESS-Aufzeichnung der Aufrufe unseres Blog, bearbeitet

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Nachbesprechung Teil 3

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Am Ende der Generalprobe hatte Sebastian gesagt: „Ihr habt Euch gut geschlagen. Ich hoffe auf ein fulminantes Konzert.“ Diese Hoffnung hat sich definitiv und in vollem Umfang erfüllt. Man spürt noch die Nachwirkungen wie leichtes Schweben und Musik im Ohr.

Inzwischen leert sich die Kirche. Es zieht die Besucher nach Hause. Einige suchen den Kontakt zu Beteiligten und geben erste Rückmeldungen. Auch wir tauschen uns untereinander aus. Überall strahlende Gesichter. Überall Zufriedenheit mit dem musikalischen Ablauf und der Reaktion der Zuschauer.

Nun wird die Kirche aufgeräumt. Zusatzbänke und –stühle werden an ihren eigentlichen Platz zurück gebracht. Man nimmt seine persönlichen Dinge und geht Richtung Gemeindesaal. Erst mal ein paar Minuten hinsetzen und verschnaufen. Ist es wirklich erst zwei Stunden her, dass wir diesen Ort verlassen haben? Es scheint viel länger her zu sein – so viel haben wir zwischenzeitlich erlebt.

Zuerst mal etwas trinken. Schnittchen sind auch noch da. Was geht’s uns gut. Nur die Vorstandsmitglieder sind nicht da. Ach ja, die müssen sich um die Spenden kümmern und ein Sammlungsergebnis ermitteln. Wir warten und sind gespannt. Das dauert. Und dauert. Endlich tauchen sie auf. Genaues kann man ihren Mienen nicht entnehmen, doch enttäuscht sehen sie nicht aus.

Jetzt stellen sie sich demonstrativ in einer Reihe auf, achten genau auf eine festgelegte Reihenfolge. Was soll das? Müssen die es so spannend machen? Ja, müssen sie. Und das macht ihnen offensichtlich Spaß. Uns wird mitgeteilt, man werde das Ergebnis Zahl für Zahl bekanntgeben, die zweite Nachkommastelle zuerst. Alle halten Zettel mit einer Zahl vor sich, die sie nach und nach umdrehen. Sebastian hat die Ehre, das Komma darzustellen. Jetzt ist klar: das Ergebnis ist vierstellig. Super. Das war wohl insgeheim das Ziel. Aber welche Zahl steht vorne. Monika dreht ihren Zettel um – es ist die Zwei.

Foto: trainarchivator
Bernd macht es spannend wegen fünf Cent

Foto: trainarchivator
Christa hat die Sieben

Foto: trainarchivator
Monika verrät’s – die Zwei steht vorne

Zweitausendzweihundertneunundsiebzig Euro und fünfundfünfzig Cent beträgt die Spendensumme. In Zahlen : 2279,55 €. Aber diese Zahl ist durch weitere Geldeingänge schon wieder überholt. Inzwischen lautet das „amtliche“ Endergebnis 2336,05 €. Die Präsentation ist originell und gelungen. Den einzigen Fehler hat Sebastian gemacht. Er hätte als Ausrufezeichen am Ende der Reihe stehen müssen!

Foto: trainarchivatorSo, unsere Neugier ist nun gestillt. Jetzt zieht es uns heimwärts. Zuvor wird der Gemeindesaal aufgeräumt und in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Zunächst bekommt aber Familie Jonas ein dickes Dankeschön für deren Einsatz in Kirche und Saal zu hören. Gospeltrainer Uwe hat gleich Frau und Tochter eingespannt, so dass die drei diese Veranstaltung gut vorbereitet und begleitet haben. Vielen Dank.

 Foto: trainarchivatorJetzt kommt das Räumkommando

Foto: trainarchivator
Eva, mach hinne, wir wollen nach Hause!

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Nachbesprechung Teil 2

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Auf geht’s. Einige Minuten vor Beginn der Konzertandacht gehen wir zur Josefskirche rüber. Vorsichtig die Tür aufmachen – wie viele Leute sind wohl da? Ein ganz wichtiger Moment für den weiteren Verlauf des Abends und unsere Stimmung.

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Foto: trainarchivator Das ist unser erster Eindruck beim Betreten der Kirche

Voll! Die Kirche ist voll!! Welche Erleichterung!!! Die letzten freien Plätze werden gerade eingenommen. Auch die zusätzlichen Bänke und Stühle sind schon belegt. Wir machen uns in der Nähe des Eingangs bereit. Leute, die unmittelbar vor Beginn eintreffen, gucken überrascht. Sie kommen kaum in die Kirche rein, müssen sich durch die wartenden SängerInnen drängen.

Foto: trainarchivatorGospeltrain wartet im Eingangsbereich auf den Einzug

Als der erste Ton von der Empore erklingt, verebbt das Gemurmel und es wird still in der Kirche. Oben auf der Empore eröffnet Crescendo die Andacht mit dem Lied „Lobsinget Gott, dem Herrn!”, begleitet von der Orgel. Wie feierlich sich das anhört. Das Publikum ist durchaus überrascht. Stand da nicht etwas von Gospel auf den Plakaten? Einige auf den Einzug wartende Gospeltrainer meinen, es klinge nach Weihnachten. [Ein Blick ins Internet wird diesen Eindruck später bestätigen. Das Stück stammt aus einem Weihnachtsoratorium.]
Kurz nach Beginn des Liedes startet der Gospeltrain den Einzug durch den Mittelgang nach vorne. Von oben kommt weiterhin wunderbarer Gesang. Wer jetzt kein Lächeln auf dem Gesicht hat, dem ist nicht zu helfen. Als die Musik endet, hat der Gospeltrain Aufstellung auf den Altarstufen genommen, die uns folgenden CHORiosen habe ihre reservierten Plätze erreicht. Bei wohltuendem Applaus schauen wir uns im voll besetzten Kirchenschiff um.

Foto: trainarchivatorHausherr Pfarrer Ludgerus Poggel übernimmt die Begrüßung der Zuschauer und der Chöre. Aus seinen kurz gehaltenen herzlichen Worten hört man die Vorfreude auf diesen Abend heraus. Er erinnert dabei aber auch an den Zweck der späteren Spendensammlung und bedankt sich für den Einsatz der Beteiligten. Dann zieht er sich in seine „private Loge“ zurück, den Eingang zur Sakristei.

Der Gospeltrain beginnt mit dem südafrikanischen Gospel „Sia hamba“. Dieser ist wie das Eingangslied von Crescendo ebenfalls ein Titel, der die Erwartung nach Sister-Act-Gassenhauer-Gospel nicht erfüllt. Wer wirklich Musik hören möchte, wer das vielfältige Zusammenspiel der Stimmlagen schätzt, vielleicht noch originelle Arrangements – der ist bei diesem Song genau richtig. Wir sind mit unserem Auftakt sehr zufrieden. Halten ihn für gelungen. Auch die Akustik trägt ihren Teil dazu bei. Das Publikum sieht dies genauso und spendet energisch Applaus.

Mit dem nächsten Stück wollen wir mal Erwartungen gerecht werden: das „Hallelujah“ ist weithin bekannt und wird schon von Anfang an von einigen mitgesungen. Viele wiegen sich im Takt, einzelne Gäste schließen die Augen. Wenn man mit Applaus einer gesanglichen Leistung zustimmt, dann sind die Zuhörer sehr zufrieden. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt des Abends stehen die ersten auf. Das ist wieder so ein Moment, wo man denkt: jetzt haben wir sie endgültig auf unserer Seite. Schade, dass Sebastian nicht sehen kann, was sich hinter ihm abspielt. Zumindest die Vibrations wird er empfangen.

„Order my steps“ ist nun ein weiterer Titel mit komplexem Aufbau. Eigentlich ist die Titelauswahl recht mutig. Wir haben der Versuchung widerstanden, gleich zu Beginn mit ein paar Gospelklassikern die Stimmung anzufachen. Die Qualität des Gesangs zieht die Zuschauer auch so in den Bann. Längst ist klar, dass dies kein feierwütiges Party-Publikum ist. Viele echte Musikfreunde sind anwesend, die aufmerksam zuhören und in der Musik aufgehen. Auch nach diesem Lied gibt’s reichlich Applaus und Standing Ovations. Wir fühlen uns geschmeichelt. Um nicht abzuheben schaut man mal in die erste Bankreihe, wo die CHORiosen sitzen. Die werden uns doch wohl ein ehrliches Feedback als Insider geben, doch auch von dort kommt nur wohlwollendes Lächeln.

Foto: trainarchivator
Die Kirche ist voll besetzt. Auch die Zusatzsitzgelegenheiten sind belegt.

Mit „Immanuel“ als nächsten Song steht eine ganz junge Gospelkomposition auf dem Ablaufplan. In seiner Ansage, die wie seine bisherigen kurz und wohlgelaunt daher kommt, verweist Sebastian darauf, dass wir dieses Lied erst seit ganz kurzer Zeit im Repertoire haben. Man schaut uns also erwartungsvoll an. Super, Sebastian, jetzt hast Du Solistin Danny eine tolle Bürde auferlegt – oder sollte das eine geschickte Provokation zur Leitungssteigerung gewesen sein? Scheint ihm in diesem Moment selbst etwas unheimlich zu sein. Schnell noch eine kleine Aufmunterung für Danny und los geht’s. Und wie. Wunderbar intensiv. Von der Solistin und vom Chor. Man spürt förmlich die extreme Aufmerksamkeit aller. Niemand will bei diesem Stück durch eine Nachlässigkeit auffallen. Auch vom Chef gibt’s viel Unterstützung, so dass vom Chor viel Energie in die Nacht geschickt wird.

Anschließend soll es mit „Rock my soul“ doch noch einen Klassiker geben. Aber es kommt fast zur Meuterei. Männer- gegen Frauenstimmen – das ist doch unfair bei unseren wenigen Männerstimmen! Die Herren holen sich Hilfe bei CHORios, indem sie deren Männer zu sich bitten. Allerdings holen sich die Gospeltrain-Frauen ebenfalls Unterstützung durch die CHORios-Frauen. Was soll’s? Nun haben die Männer genug Energie, um es mit den Frauen aufzunehmen. Mit richtig viel Power wird das Lied vorgetragen, besser „vorgelebt“. In diesem Moment scheint die ganze Kirche zu beben. Die Zuschauer gehen stehend mit und belohnen den Vortrag mit donnerndem Applaus.

So, der Gospeltrain hat sich verausgabt und tritt ab. Nun darf CHORios zeigen, was sie so drauf haben. „Mighty wind“ ist wesentlich stiller als der zuvor gehörte Song, doch er ist nicht weniger kraftvoll. Er strahlt eine große Weite aus und scheint die Anwesenden regelrecht mitzuziehen.

Foto: trainarchivatorCHORios im Einsatz – von einer Kamera beobachtet

Daran schließt sich „Nessajah“ an. Der Titel aus dem Tabaluga-Zyklus ist natürlich weitgehend bekannt, der Funke springt sofort über. Hat der Chor mit diesem Lied schon beim Gospelday in Ahlen überzeugt, so begeistert er heute einmal mehr. Man fragt sich, wie sie es immer wieder schaffen, diesen Song, den sich mancher auch schon leid gehört haben mag, zu etwas Besonderem zu machen.

Foto: trainarchivatorDie Gospeltrainer genießen in der Kapelle die Auftritte der anderen

Bei „Über allem ist die Liebe“ als nächstem Lied holen sich die Ahlener Crescendo zur Unterstützung auf die Bühne. Man könnte meinen, dort stünde nur ein Chor, wären da nicht die Unterschiede in der Chorkleidung. In völliger Harmonie serviert man dem Publikum ein heiter-positives Stück. Kräftiger Applaus ist der verdiente Lohn.

Foto: trainarchivatorCHORios in Schwarz-Grau-Weiß, Crescendo mit grünem Schal

Ebenfalls gemeinsam wird anschließend „Heaven is a wonderful place!“ gesungen. Jetzt hat man sich lange genug an die Planung gehalten – jetzt wird es spontan. „Kommt raus, egal wie ihr ausseht“ fordert Chorleiter Sebastian die Gospeltrainer von der Kapelle auf die Bühne. Das Aussehen bezieht sich auf die Chorschals – einige tragen orange Gospeltrain-Schals, andere die regenbogenbunten Schals der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“. Der Train ist nicht wirklich von dieser spontanen Idee überrascht. Mit solchen Aktionen muss man immer rechnen, und man ist inzwischen damit vertraut. Nun wird das Publikum nach Anleitung des Chorleiters ebenso mit einbezogen. Nur passiv zuhören gibt es bei Gospelkonzerten mit Sebastian Wewer kaum einmal. Durch die vorherigen Leistungen der Chöre ist man bester Stimmung und macht engagiert mit.

Foto: trainarchivatorDas begeisterte Publikum steht und macht mit

CHORios hat sich jetzt eine Pause verdient. Crescendo bietet nun den besinnlichen Titel „Euer Herz erschrecke nicht!“, bei dem das Publikum wieder zur Ruhe kommt und still zuhört. Erst der aufbrausende Applaus holt uns in die Gegenwart zurück.

Auch beim folgenden Lied „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ hören die Menschen still und aufmerksam zu. Man sieht vielfach geschlossene Augen, mancher Besucher hat wahrscheinlich eine persönliche Geschichte im Kopf. Man genießt die Stimmung und wartet mit dem Applaus, bis der letzte Ton verklungen ist. Die beiden letzten Songs laden nicht zum Tanzen auf den Bänken ein. Dafür lohnt es sich um so mehr den Texten genau zu folgen. Diese Facette christlicher Musik ist eine wunderbare Bereicherung des heutigen Programms.

Foto: trainarchivatorCrescendo lädt ein die Gedanken schweifen zu lassen

An dieser Stelle rückt der Benefizgedanke dieser Veranstaltung für einige Minuten in den Mittelpunkt. Nach einigen Worten Wewers tritt Martina Abel, die Koordinatorin vom Ambulanten Kinderhospizdienst Hamm, ans Mikrofon. Ganz sachlich berichtet sie von der Art der Unterstützung, welche diese Organisation betroffenen Familien anbieten kann. Sie listet viele Beispiele auf, wie gespendetes Geld verwendet wird. Es fällt auf, dass im Wesentlichen die ganz normalen unspektakulären Verbrauchskosten (z.B. Sprit, Büromaterial, Telefon) und Schulungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter finanziert werden müssen. Am Ende ihres Beitrags ist sie beim Blick auf die vielen Zuhörer selbst ein wenig ergriffen und gibt gerne wieder an den musikalischen Leiter ab. Der ruft alle Aktiven der Konzertandacht auf die Altarstufen und es geht weiter mit Chorgesang.

Foto: trainarchivator…….Foto: trainarchivatorMartina Abel am Mikrofon, Infotisch am Eingang

Zum Beginn des letzten Konzertabschnitts ist „Lord, hold me“ genau der richtige Titel. Er beginnt ganz ruhig und nimmt dabei die Stimmung von Abels Vortrag behutsam auf. Erst im Refrain kommt richtig Schwung rein und füllt den ganzen Kirchenraum eindrucksvoll mit dem Gesang der vielen Stimmen. Jetzt bekommen die Zuhörer richtig etwas auf die Ohren, die Akustik ist für unsere Zwecke gut geeignet. Genau so muss es sich Sebastian vorgestellt haben, als er die Idee für diese Andacht hatte. Sich ein bisschen „Gospelkirchentagsfeeling“ nach Hamm holen – darum geht es wohl. Wer letzten Sommer in Dortmund dabei war, hat sofort die entsprechenden Erinnerungen im Sinn. Dem Publikum wird in zwei Sätzen davon berichtet. Auf die Frage, ob jemand anwesend sei, der ebenfalls in Dortmund dabei war, meldet sich sogar jemand.

Jetzt steht der Song „Jesus is right here“ auf dem Programm, der der Veranstaltung ihren Namen gegeben hat. Wewer entschuldigt den krankheitsbedingten Ausfall des eigentlich teilnehmen wollenden Jugendchores „Soulteens“ aus Unna, dessen Lieblingslied dieser Song ist. Schade drum, doch wir anderen mögen ihn auch sehr und lassen ihn jetzt zu einem Highlight des Abends werden. Inzwischen sind alle richtig warmgesungen und lassen sich von der Atmosphäre im Raum anstecken. Das tut dem Ausdruck beim Singen nur gut. Man ist jetzt richtig locker und kann das Publikum schnell überzeugen. Dieses ist beeindruckt vom Klangvolumen und vom Tiefgang des Vortrags.

Die euphorisierten Aktiven scheinen jetzt zu schweben. „Let me fly“ heißt auch der nächste Titel. Der ganze Kirchenraum ist mit Musik gefüllt. Die Besucher lassen sich tragen, lächeln uns an. Mancher ist vielleicht froh, sich gegen den inneren Schweinehund durchgesetzt und zur Josefskirche aufgemacht zu haben. Dieser Abend ist für Aktive und Gäste ein Gewinn. Hoffentlich kann später auch der Kinderhospizdienst strahlen.

Vor dem letzten Lied ergreift Pastor Poggel noch einmal das Wort. Er sei über die Wahl seiner Kirche als Veranstaltungsort ebenso erfreut wie über den Verlauf der Konzertandacht. Menschen könnten gemeinsam eine ganze Menge auf die Beine stellen. Mit dieser Aussage lenkt er die Aufmerksamkeit nun auf den Hospizdienst und wirbt um Spenden. Man müsse manche Themen ins Scheinwerferlicht stellen. „Seien Sie die Scheinwerfer“ werden die Menschen aufgefordert. Auch Chorleiter Wewer erinnert an den Bibelspruch „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“, der die Kollekte als Ausdruck der Solidarität und Verbundenheit beschreibt. Mit Nachdruck wird nun von allen in der Kirche das Vater Unser gesprochen.

Foto: trainarchivatorKurz ergreift auch noch Markus Wolfslau, Vorstandsmitglied beim Sängerkreis Hamm, das Wort. Er hat die Konzertandacht als Besucher erlebt, und findet anerkennende Worte für die gebotene musikalische Leistung. Beim Publikum wirbt er für den Chorgesang und betont den Wert für Aktive und Zuhörer.

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Ohne Segen muss heute niemand nach Hause gehen. „Peace shall be with you“ heißt das letzte Stück, mit dem wir die Besucher entlassen wollen. Nochmal führt die nun erklingende Musik zu Wohlbehagen im Chor, das Publikum lässt sich gerne anstecken. Erneut ernten wir viel Applaus für alles Gebotene. Man ist offensichtlich auf vielfältige Weise unterhalten und emotional angesprochen worden.

Foto: trainarchivatorApplaus ans Publikum

Schnell begeben sich einige Gospeltrainer mit Sammelkörbchen zum Ausgang, damit uns kein potentieller Geber entwischt. Als Zugabe haben wir „This little light“ im Angebot. Dieses Lied kennen viele und singen mit. Noch singend beginnen wir mit unserem Auszug. Zugabewünsche sind eine Anerkennung der gebotenen Leistung. Irgendwann kann man aber nicht mehr. Deshalb haben wir immer mal wieder einen „Rausschmeißersong“ am Ende unserer Auftritte, um dem Publikum sanft das Ende der Veranstaltung mitzuteilen

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Nachbesprechung Teil 1

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Diese Veranstaltung ist eine neue Größenordnung für den Gospeltrain. Wir haben uns selbst etwas unter Druck gesetzt, aber wir haben es ja so gewollt. Die Zusammenarbeit beim Auftritt mit zwei weiteren Chören will so koordiniert werden, dass alles wie aus einem Guss wirkt. Weiterhin möchten wir die große Kirche mit Zuschauern füllen. Unser Werbeaufwand war dementsprechend groß. Schließlich soll am Ende der Ambulante Kinderhospizdienst Hamm mit einer möglichst großen Spendensumme unterstützt werden. Etwas Sorge bereitet uns auch die Parksituation im Viertel rund um die Kirche. Am Ende wird alles gut – so hoffen wir.

Foto: trainarchivatorDementsprechend gespannt sind wir, als wir nach und nach an der Josefskirche im Hammer Westen ankommen. Es ist trocken, hoffentlich bleibt es so, damit niemand wegen Schmuddelwetters auf dem heimischen Sofa bleibt. Eva ist auch schon da und fragt nach dem „Schnittchensaal“, um Mitgebrachtes loszuwerden. Zur Erklärung: Zwischen Einsingen und Auftritt werden wir uns für einige Zeit in den Gemeindesaal zurückziehen, entspannen und bei Kaffee und Fingerfood frische Kräfte tanken.

Foto: trainarchivatorIn der Kirche ist noch niemand. Die Heinzelmännchen haben aber schon ganze Arbeit geleistet. Das Mikrofon für Ansagen und Soli ist bereitgelegt, das Kabel ordentlich verlegt, und zusätzliche Bänke und Stühle sind aufgestellt (brauchen wir die oder sieht das nachher eher peinlich aus?). Wir hoffen auf volles Haus. Die ersten Mitwirkenden kommen, großes Hallo. Nun schleppt der Chef sein Keyboard heran, Andrea kommt mit den Boxen. Insgesamt kommt wenig Technik zum Einsatz – die vielen Stimmen werden auch so bis in den letzten Winkel der Kirche dringen.

Foto: trainarchivatorJetzt werden alle auf den Stufen des Altarraums zusammengerufen. Chorleiter Sebastian Wewer gibt Infos zum Ablauf von Einsingen und Konzert. Wer sitzt wo, wenn die jeweils anderen Chöre zur Tat schreiten? Das Aufwärmen machen wir noch gemeinsam, dann beginnt der Gospeltrain einige seiner Titel anzusingen. Nichts Großes. Mal ein Lied, das bei der Generalprobe übersprungen wurde. Dann noch mal eben ein Solo. Wichtiger ist da schon der Einzug. Chaos wie immer, geordnetes Chaos! Das muss so sein – dann klappt’s gleich garantiert. Beim Einsingen tragen viele in der kühlen Kirche noch Jacken. Nachher werden wir klassisch in Schwarz mit unseren Schals in Orange auftreten.

Foto: trainarchivatorGospeltrain Hamm e.V. bei der Stellprobe

Jetzt sind CHORios dran. Die Gospeltrainer halten sich im Hintergrund, gehen zu den später einzunehmenden Plätzen in die durch eine Glaswand vom Kirchenschiff abgetrennte Kapelle oder hören einfach entspannt aus den Bankreihen zu. Der Ahlener Chor hat sich in dem einen Jahr seit seiner Gründung deutlich vergrößert und hat ein gutes Niveau erreicht. Als Gospeltrainer haben wir deren Entwicklung mit verfolgt und freuen uns, sie in der Wewerschen Chorfamilie an unsere Seite zu haben. Klingt alles vielversprechend. Da kommt Vorfreude auf. Man tritt in einem individuellen Mix in Schwarz-Grau-Weiß auf.

Foto: trainarchivatorEv. Gemeindechor CHORios aus Ahlen – eine aufstrebende Truppe

Als letzter Chor singt Crescendo seine Titel an. Dieser kleine Chor hat eine ganz andere Wirkung als die beiden zuvor. In Schwarz mit grünem Chorschal und schön auf den Stufen arrangiert strahlt man eine gewisse Eleganz aus. Das bringt nachher eine ganz andere Note ins Spiel. Auch die Liedauswahl wird eine Ergänzung und Bereicherung des sonstigen Programms sein. Gut, sie dabei zu haben.

Foto: trainarchivatorEv. Kirchenchor Crescendo Bockum-Hövel beim Einsingen

Jetzt wird es spannend. Alle Chöre müssen gemeinsam auf den Stufen Platz finden. Bis auf die kompakte Generalprobe vor wenigen Tagen, bei der auch nicht alle Titel vollständig gesungen wurden, haben wir nie zusammen geprobt, sondern uns individuell vorbereitet. Nun wollen wir aber einige Titel gemeinsam singen. Wenn das alles so klappt, wie es sich unser aller Chorleiter so ausgedacht hat, dann wird das nachher richtig toll. Zuvor muss sich der Chef aber zunächst als Dompteur dieser großen Gruppe von 75 Leuten beweisen. Noch ist große Unruhe und vielfältiges Geschnatter in der Truppe. Es kribbelt so langsam, da der Zeitpunkt des Auftritts näher rückt. Dann legen wir aber ganz schnell den Schalter um und sind konzentriert bei der Sache. Bemerkenswert: zu keiner Zeit kommt ein Konkurrenzgedanke auf. Wir alle gemeinsam bestreiten diese Konzertandacht und feuern uns gegenseitig an. Chorfamilie eben.

Foto: trainarchivatorChorleiter Sebastian vor versammelter Meute – er hat alles im Griff 🙂

Das war’s. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wir sind bester Stimmung und schauen optimistisch nach vorne. Nun ist eine letzte Ruhepause für uns angesagt. Wir gehen hinüber in den Gemeindesaal. Draußen gehen erste Zuschauer in Richtung Josefskirche. Im Saal wartet bereits das Gospeltrain-typische Mitbringbuffet auf uns. Bei einladend belegten Schnittchen, Kuchen und sonstigem Fingerfood kann man sich nochmals stärken. Kaffee steht ebenfalls bereit. Schnell bildet sich eine lange Schlange, doch wir können ja soo diszipliniert sein…

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Erinnert an die biblische Speisung der 5000 – alle werden satt

Foto: trainarchivator Noch ein paar Minuten für uns, dann geht’s los

Foto: trainarchivatorEin kleines persönliches Highlight steht auch noch an: wir haben ein Geburtstagskind unter uns. Eine junge CHORiose ist es.  Sebastian gratuliert auf gewohnte, sehr spezielle Art. Er findet es lobenswert, dass sie ihren Geburtstag nicht wie andere Teens auf ausschweifenden Parties verbringt (den genauen Wortlaut hätte die Zensur an dieser Stelle einkassiert). Statt dessen wolle sie mit all‘ den anderen gleich ein ganz großes Ding reißen. Was mag nun in ihr vorgehen? Aufgeregt sind alle ein wenig! Ist es gar Lampenfieber? Egal, in der Herde fühlt sich das Individuum irgendwie sicher und geborgen. Egal, was gleich passiert.

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Bericht in Lokalzeitung 14.10.2013

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Da war der Westfälische Anzeiger aber fix. Da kommt ja nicht mal der Trainarchivator mit! Eigentlich hatte man noch keinen Bericht von unserer Konzertandacht erwartet. Montags ist üblicherweise erst mal der Sport dran, Dienstags bekommen dann kulturelle Veranstaltungen des Wochenendes ihren Platz.

Trotzdem mal eben reingeschaut und findet gleich einen Artikel mit großem Bild von uns. Und zwar nicht auf den Seiten der Stadtbezirke. Leute, wir haben es auf die Seite „Kultur lokal“ geschafft. Das wird nicht zuletzt den musikalischen Leiter „vons Ganze“ freuen. Selber Spaß haben, anderen Freude machen und dennoch einen qualitativen Anspruch zu haben – das ist es, was den Gospeltrain ausmacht. Sozusagen sein Erfolgsrezept. Das scheint der Verfasser des Berichts genau so erlebt zu haben.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm,14.10.2013© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 14.10.2013

Nur Geduld, auch der Trainarchivator ist aktiv. Bis zu unserer „gemütlichen Konzert-Revue“, wie die Bossin unser Treffen am kommenden Mittwoch genannt hat, sollte die Berichterstattung fertig sein; als Erinnerungshilfe und Diskussionsgrundlage. Wenn einem nicht wieder das echte Leben dazwischen kommt. 🙁

Nächster Einsatz – Pastors Siebzigster 13.10.2013

Foto: trainarchivatorGerade zwölf Stunden sind seit unserem letzten Auftritt vergangen; schon sind wir wieder im Einsatz. Die Benefiz-Konzertandacht war in jeder Beziehung grandios. Eigentlich benötigt man jetzt etwas Ruhe, um sich stimmlich und emotional zu regenerieren. Keine Chance.

Pfr. Markfort wird überrascht

Pfarrer Paul Markfort von unserer Clemens-August-Graf-von-Galen-Gemeinde feiert heute seinen siebzigsten Geburtstag. Das ist schon mal ein Grund zum Feiern. Da er Fan des Gospeltrains ist und v.a. ein Förderer der ersten Stunde, darf man bei dieser Gelegenheit einmal mit einem Ständchen Danke sagen. Pfarrer Markfort hat zu denjenigen gehört, die Gospelmusik im Hammer Norden an der Herz-Jesu-Kirche ermöglicht haben, indem er die Idee einiger Enthusiasten unterstützte. Es muss für ihn eine echte Freude sein, was aus diesen ersten Anfängen geworden ist.

Foto: trainarchivator
„Chef“ Sebastian und „Bossin“ Christa – diese beiden haben noch etwas vor
Das Bild ist doch wohl ein Traum?

Als die Idee aufkam, den Pastor mit einem musikalischen Beitrag zu überraschen, waren wir uns schnell einig: da machen wir! Aber wie? Es war klar, dass die Sonntagsmesse festlicher ausfallen würde, dass Gäste kämen. Einige Gospeltrainer waren sogar zuvor zusätzlich für den Kirchenchor im Einsatz. Das ist mal Engagement.

Foto: trainarchivatorDie Hintertür ist auf. Wie weit ist der Gottesdienst?

Wir verabredeten uns hinter der Kirche nach Gottesdienstbeginn. Es war so organisiert, dass jemand aufschlösse und wir von hinten in die Sakristei gingen. Mucksmäuschenstille war gefordert – eine schwierige Übung für den Gospeltrain. Hat aber geklappt. Sobald die Messe dem Ende entgegen ginge und der Auszug bevorstünde, wollten wir den Pfarrer daran hindern, indem wir ihm entgegen kämen. Also wurde aus der Sakristei gelauscht und spioniert, um den entscheidenden Moment nicht zu verpassen. Nicht so einfach, da ein solcher Festgottesdienst immer Programmpunkte außer der Reihe haben könnte. Genau so kam es auch.

Foto: trainarchivatorIn der Sakristei ist’s eng für fast dreißig Gospeltrainer.
Auch am Tag nach dem Großevent haben die noch nicht genug…

Dann das Zeichen, los geht’s. Wir zogen unisono mit der Männerstimme des Liedes „Heaven is a wonderful place“ dem überraschten Pfarrer entgegen. Sobald er, mit dem Rücken zu uns stehend, die ersten Töne hörte, flog sein Kopf herum. Der Gesichtsausdruck soll sehenswert gewesen sein. So hatten wir uns dies für ihn gewünscht. Im Altarbereich angekommen, stellten wir uns in Chorformation auf und sangen den Titel korrekt mit allen drei Stimmen zu Ende. Der Beschenkte strahlte uns an und bedankte sich überschwänglich. Auch die Gottesdienstbesucher waren klatschend gut mitgegangen.

Foto: trainarchivator
Chorleiter Wewer verliest für alle den Text der Urkunde

Ein lautes „Halt“ von Chorleiter Sebastian Wewer stoppte den nun angestrebten Auszug von Pfarrer und Messdienern. Was war nun los? In herzlichen und witzigen Worten – natürlich mit einer Portion der typischen Wewerschen „Frechheit“ gewürzt – wurde Pastor Markfort zum Praeses honoris des Gospeltrains ernannt. Mehr geht nicht, Ehrenmitglied ist er ja schon länger. Als Beleg erhielt er eine entsprechende Urkunde und v.a. einen Chorschal. Natürlich wurde auch das amüsierte Publikum über diese chorinterne Zeremonie unterrichtet. Markfort hatte sichtlich Spaß und fühlte sich geehrt.

Foto: trainarchivatorEiner mehr an Bord – auf das der Gospeltrain voll werde…

Mit seinem Ausruf „Gleich wird das Essen kalt“ wurde man an die Realitäten erinnert. Stimmt. Er hatte seine Gäste ins Pfarrheim zu Speis‘ und Trank geladen. Schnell wurden unsere eben noch in der Sakristei besprochene Planung  über Bord gekippt. Statt dessen gab’s unseren Auszug zu „This little light of mine“ . Kundige Zuschauer und natürlich der Jubilar sangen mit.

Foto: trainarchivator
Applaus für den Jubilar.
Der freut sich, dass seine neue Position nicht mit Arbeit verbunden ist

Für die Gospeltrainer begann mit dem Abschluss dieses kleinen Auftritts nach vielen Anstrengungen und noch mehr tollen Eindrücken ein hoch verdientes Restwochenende.

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Erste Bilanz

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Eben nach Hause gekommen schwirrt einem noch der Kopf. Was sind da in den letzten Stunden alles für Eindrücke  auf uns eingeprasselt! Vieles möchte man davon festhalten, doch wo fängt man an? Da muss man sich erst mal in Ruhe sortieren. Es fehlt im Moment einfach die innere Ruhe zum Schreiben. Später wird man hier an dieser Stelle eine ausführliche Nachbesprechung finden. Versprochen. Nun gibt’s eine erste Bilanz der nackten Fakten. Das wäre doch was. Das kriegt man auch so hin.

Eben macht’s pling. Eine E-Mail. Wie schön. Nach dem Auftritt wurde einer der anwesenden Fotografen angesprochen, ob er kurzfristig (seeehr kurzfristig ;-)) ein schönes Foto mailen könnte. Seine Fotos werden wir später zur Verfügung gestellt bekommen, doch eines könne er schon eher schicken. Er hat Wort gehalten:
© Hartwig Krause
Die Sängerinnen von Gospeltrain, CHORios und Crescendo – die Herren unterstützen gerade das Publikum   © Hartwig Krause

Die Aufnahme macht neugierig: wie viele Aktive waren wir eigentlich? In der Kirche hat wohl niemand gezählt. Auch hier reicht durchzählen nicht, denn die Männer hat es für den gerade gesungenen Titel „Heaven is a wonderful place“ in den Gang zwischen die Zuschauerbänken getrieben, eine Gospeltrainerin ist gar bis auf die Empore ausgebüchst. Erschwert wird die Recherche dadurch, dass drei Sängerinnen sowohl beim Train als auch bei Crescendo dabei sind. Nach etwas Knobelei kommt man auf genau 75 Sänger und Sängerinnen.

Nun zu den Zuschauern: deren Zahl ist schwer zu schätzen. Jedenfalls ist die Kirche richtig voll. So haben wir es uns gewünscht. Nimmt man die Zahl der Bankreihen, dazu alle am Rand sitzenden, im Hintergrund stehenden und auf die Empore gekletterten Gäste, so kommt man auf etwa 450 Besucher.

Von wegen „eine Andacht dauert eine Stunde“. Nicht bei uns. Wir haben mal wieder reichlich überzogen und auch die 90-Minuten-Marke deutlich überschritten. Dabei bekamen die Zuschauer 16 Titel, eine Zugabe und einen „Rausschmeißersong“ zu hören.

Jetzt zur wichtigsten Zahl des Abends, dem Ergebnis der Spendensammlung zugunsten des Ambulanten Kinderhospizdienstes Hamm. Ergebnis all‘ unserer Bemühungen war ein Ergebnis von sage und schreibe

2336,05 €

Vielen Dank an alle Mitwirkenden, Unterstützer und v.a. die „Scheinwerfer“.