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Wie der Gospelkirchentag das Miteinander verändert

Gerade fahre ich am späten Abend den PC hoch, um mal nach E-Mails zu schauen. Schön, eine Chorkollegin hat mir auf eine Anfrage geantwortet. Es ist heute schon die zweite Mail von einer Gospeltrainerin. Das ist eine der Veränderungen – die Kommunikation hat sich verstärkt. Irgendwie sind die Hemmschwellen, mal eben wegen einer Sache nachzufragen, um etwas zu bitten oder andere zu unterstützen deutlich gesunken. Diese Erfahrung machen scheinbar auch andere.

Weiterhin ist festzustellen, dass man auch bekannte Leute noch mal ganz anders kennen lernen kann; so sind bei den Mitstreiter/Innen noch viele neue Seiten zu entdecken. Richtig spannend kann es sein, wenn andere auch auf einen selbst plötzlich ganz anders zukommen. Nicht, dass wir früher wenig Kontakt gehabt hätten, aber irgendwie hat das alles eine neue Leichtigkeit. Es ist das genaue Gegenteil von “in einer Schublade“ stecken – ich weiß, wovon ich rede. Eine neue Vertrautheit, die Entwicklung von Spitznamen und – als Krönung – die Förderung von Künstlern im Bereich Soloinstrument und Tanz (Gruß an Andrea und Steffi, GRINS) sind die bemerkenswerten Folgen dieses dreitägigen intensiven Miteinanders.

Jetzt muss es unsere Aufgabe sein, diejenigen, die nicht mit in Dortmund waren, nicht abzuhängen von den neuen Entwicklungen. Deshalb gibt es auch so viele intensive Erlebnisberichte von Teilnehmern des Gospelkirchentags – ob im persönlichen Gespräch, in unserem Blog oder in entsprechenden Kommentaren. Ganz wichtig ist hier auch die Rolle unseres Chorleiters Sebastian, der nicht nur Musiklehrer und Dompteur unserer Bande ist, sondern längst auch ein guter Freund!!! Er schafft es mit seiner sehr persönlichen Art, mit uns auf einer Ebene zu stehen und nicht von oben herab anzuordnen (…da hätte er bei uns aber auch schlechte Karten 😛 ) . So ist er einer von uns und Teil der Entwicklung. Es war spannend zu lesen, wie er aus seiner Rolle als „Chef“ sein „Erlebnis Gospelkirchentag“ im Gospeltrain-Blog geschildert hat.

Moment mal, eine neue Mail…..“[Neuer Artikel] Aus der Sicht einer Daheimgebliebenen“…..mal eben lesen!…..Ein Bericht von Christa, die leider nicht mit in Dortmund war. Tolle Sache, eine weitere Facette der Ereignisse nachvollziehen zu können. Jetzt wird aus der ganzen Geschichte eine richtig runde Sache. Mal sehen, was wir in der Zukunft daraus machen…

Aus der Sicht einer Daheimgebliebenen

Freitag, 1. Juni 2012: Ein Blick auf meine Uhr sagt mir: mindestens noch 4 Stunden Dienst   –  und jetzt trifft sich mein Chor am Hammer Bahnhof, um gemeinsam nach Dortmund zu fahren, um den ersten Tag des Gospelkirchentages mit seinen Eröffnungsveranstaltungen und vor allem den Abend mit dem eigenen kleinen Konzert und 4 weiteren Chören und hoffentlich ganz vielen begeisterten Zuhörern erleben zu können. Die Vorfreude aller Teilnehmer war schon enorm, denn die wöchentlichen Chorproben waren ausgefüllt mit Organisation und Austausch der Erwartungen und Hoffnungen, die man an dieses Ereignis hatte. Ich hörte mir das alles geduldig an und dachte nur: und du kannst nicht mitfahren. Oft genug traten dann ein paaar traurige Gedanken auf, die aber im Hinblick auf die versprochenen Berichterstattungen auch schnell wieder verschwanden.

Endlich Dienstschluss, ab nach Hause und auf die Suche gehen nach einem Fernsehsender, der mir einen Bericht über die Eröffnung presentieren wird. Denkste – ich finde nichts. So bleibt mir die Hoffnung, dass der Lokalsender zu seiner normalen Sendezeit etwas zeigt.

19.30 Uhr. Die Spannung steigt. Ich warte und bin gespannt, ob ich einen von meinen Leuten in der Menschenmenge entdecken werde. Die einzige, die ich sehe, ist die Reporterin, die ständig redet, mitten im Bild steht, sodass ich weder etwas sehen noch hören kann. „Raus aus der Szene, ich möchte wenigstens ganz kurz dabei sein können.“ Aber vielleicht ist es auch gut so wie es ist, denn die Darbietung von Nina Hagen ist nicht mein Geschmack. Es hört sich überhaupt nicht nach Gospel an. Aber jetzt kann ich im Hintergrund etwas von einer 5-köpfigen Gruppe mit Band hören. Mein Gedanke ist nur: Hoffentlich sind nicht alle Songs so, denn das wird dann kein GOSPEL-Kirchentag werden, sondern eine Show. Leider gab es keine Übertragung mehr und war mehr denn je auf Berichte meiner lieben Mitsänger/innen angewiesen – was auch geschah.

Samstag, 2. Juni, 10.30 Uhr: Das Telefon klingelt, das kann um diese Uhrzeit nur einer meiner Gospeler sein, der schon früh aus dem Bett gefallen ist. Und das nach einer sicherlich anstrengenden Nacht mit aufregendem Auftritt und anschließend spätem Nachhausekommen. Ich bin gespannt, wer der erste Informant sein wird. Ich nehme das Gespräch an, melde mich mit meinem Namen und höre nur: „Hier ist S., störe ich?“ Welche Frage! Natürlich nicht, denn ich sitze doch bereits seit morgens ganz früh erwartungsvoll in der Nähe meiner einzigen Verbindungsmöglichkeit zum Chor, damit ich wenigstens per Telefon die wichtigsten und aktuellsten Neuigkeiten erfahre. Da ich mit S., unserem Chorchef, bereits viele interessante und darum auch sehr lange Gespräche am Rohr erlebt habe, sodass anschließend die Ohren tropften, freue ich mich auf erste Informationen. Und sie kommen!! Es ist mit etwas mehr als einer Stunde Dauer eines der kürzeren Gespräche geworden, und ich befinde mich jetzt in einem Strudel von Begeisterungsausbrüchen über die unterschiedlichsten Orte, an denen sie Gospels gesungen haben wie Bahnhofshalle, Fußgängerzone, Supermarkt, über die kleinen und größeren Probleme, die sich rund um das Konzert in der Nicolaikirche rankten, und über den tollen Erfolg, der sooooo groß war, wie der Abend spät – nämlich nach Mitternacht. Es folgte dann noch der aufregende „Abgang“ Richtung Hauptbahnhof Dortmund, und schließlich sei unser Boss dann doch noch zu einer erträglichen Zeit in die Federn gekrochen. Dafür, dass sich so viel ereignet hatte an diesem Freitag bis tief in die Nacht ist er doch ganz ausgeschlafen, denn seine Stimme klingt richtig munter. Ich glaube, sein Adrenalinspiegel ist noch nicht sehr  gesunken. Er ist völlig euphorisch und überträgt dies auch zu einem guten Teil auf mich. Ich bin jetzt endlich auch ein wenig dabei, kann mir bei diesen anschaulichen Beschreibungen alles sehr gut vorstellen. Einfach super! Danke für dieses für unsere Verhältnisse kurze (1 gute Stunde) Gespräch. Diese Darstellung des ersten Tages ist jetzt die aus der Sicht des Organisators und Chorleiters. Ich bin gespannt, ob ich noch etwas von einem unserer Chormitglieder hören werde.

Tatsächlich – eine halbe Stunde später ruft mich eine gute Freundin an. Sie ist vor fast 10 Jahren mit mir zusammen in den Chor eingetreten. Sie erzählt mit der gleichen Begeisterung vom vergangenen Tag – und hat noch andere Details auf Lager, die sie als Sängerin erlebt hat. Ich finde es einfach toll, dass  somit in mir ein Gefühl aufkommt, dass auch ich – wenn auch in der Ferne – trotzdem ein wenig dabeigewesen bin.

Am Nachmittag sind Besuche in verschiedenen Workshops an der Reihe und vor allem das Konzert in der Westfalenhalle mit den Wise Guys, das den Höhepunkt des Samstags darstellen soll. Ich bin sicher, dass ich morgen am Vormittag den nächsten Bericht erhalten werde, und dem fiebere ich entgegen. Aber auch ich kann nicht ganz  inaktiv bleiben, was das „Gospeln“ betrifft, denn ich werde heute Nachmittag an einer Hochzeit teilnehmen, die von – wie sollte es anders sein – von einem Gospelchor aus Soest mitgestaltet wird. Ohne geht`s eben nicht, und somit werde auch ich etwas zu berichten haben.

Sonntag, 3. Juni: Mit meinem Frühstück bin ich fertig, jetzt sitze ich ein wenig gespannt da, ich warte auf eine nächste Nachricht über die gestrigen Gospelerlebnisse. Und ……… das Telefon gibt seinen Tiefschlaf auf, es klingelt laut und deutlich. Aber es braucht nicht lange zu schellen. Ich habe es schon in der Hand und damit am Ohr. „Habe ich dich aus dem Bett geholt?“ kommt als erstes durch den Hörer. Aber nein, ich warte doch schon auf brandneue Nachrichten, und die erhalte ich jetzt von meiner M., die mit mir und vier weiteren Vorstandsmitgliedern die Geschicke unseres geliebten Chores versucht, in gute Bahnen zu lenken. Und so, wie es aussieht, geschieht dies unter Mithilfe unseres Chorschefs auch ganz gut. Sie erzählt mir nun, dass es mittlerweile etliche Teilnehmer von den Füßen gerissen hat, nachdem das gestrige Konzert, das auch wieder sehr spät endete, eine ganze Menge Kraft gekostet hatte, physisch wie auch emotional. Trotz dieser euphorischen Stimmung und der Riesenportion Spaß an diesem Gospelkirchentag hat die recht große Anstrengung der vergangenen zwei Tage ihre Spuren hinterlassen. Es werden längst nicht mehr so viele an dem Abschlussgottesdienst teilnehmen können und wollen, weil auch noch Kraft übrig bleiben muss für die kommende Woche. Dieser Gottesdienst wird etwas ganz Besonderes werden, weil immerhin ein paar Tausend Sänger/innen ihn gemeinsam gestalten werden. Wieder werde ich ein wenig wehmütig, aber ich will keine traurigen Gedanken aufkommen lassen und sage M. auch, wie sehr ich mich darüber freue, dass sie und die anderen mich durch die gemeinsamen Telefonate ein Stück mitgenommen haben.

Mittlerweile ist Mittwoch, 6. Juni: Heute ist keine Chorprobe, sondern Vorstandssitzung. Die Begeisterung über das vergangene lange Gospel-Wochenende hat sich noch lange nicht gelegt. Unser Chef schwelgt in Erinnerungen, und die anderen, die mit ihm zusammen diese Zeit erlebt haben, stimmen ihm zu und werfen immer wieder kleine Geschehnisse und Erinnerungen ein, sodass es gar nicht so leicht ist, auch noch andere Themen zu bearbeiten. Mit Ach und Krach klappt es dann doch noch, und es ist nach 22.00 Uhr, als wir uns endlich trennen. Alle freuen sich auf die nächste Chorprobe, denn dann werden zwangsläufig erneut viele Geschichten und Geschichtchen von Dortmund erzählt werden.

Eines weiß ich ganz genau: noch einmal werde ich mir eine solch grandiose Zeit mit meinen Chorfreunden nicht entgehen lassen. Denn 2014 will und muss ich dieses Ereignis erleben und auch davon später schwärmen können.

Unser Blog macht sich!

Jetzt ist unser Blog seit etwa zwei Monaten online. Der erste Artikel mit der Begrüßung der Webgemeinde durch den Gospeltrain wurde am 14.04.2012 veröffentlicht. Da wollen wir doch mal neugierig sein, wie sich unser „Baby“ so gemacht hat. Na, was meint ihr?? Wie viele Zugriffe hat es gegeben? Nimmt jemand Notiz von uns oder sind es nur die Mitglieder selbst, die sich hier tummeln?

Jetzt kommt’s, haltet Euch fest: Es gab bis heute 18.06.2012, 20.15 Uhr, 1689 Aufrufe. Darunter waren Zugriffe aus USA(4), ESP (2), SUI (1), FRA (1) und AUT (1). Ja klar, da werden viele „Irrläufer“ durch Suchmaschinen dabei sein, aber da werden auch viele ganz gezielt nach dem Gospeltrain geschaut haben. Das belegt auch der Topsuchbegriff „Gospeltrain Hamm“, über den wir gefunden wurden. Also nix mit „nur Mitglieder“. Diese rufen den Blog wahrscheinlich längst über ein Lesezeichen oder einen Link in der Lesezeichen-Symbolleiste ihres Browsers auf, statt einen Begriff in eine Suchmaschine einzugeben. Generell ist der Gospeltrain über Suchmaschinen jetzt deutlich besser zu finden, da die Tags (Schlagwörter) verschiedene Interessensgebiete abdecken.

Außerdem ist der Trend festzustellen, dass unabhängig von allen „Aufs und Abs“ die Häufigkeit der Zugriffe pro Tag leicht steigend ist. Einzelne Tage sind aber echte Knaller, z.B. der Toptag 15.06.2012, an dem gleich zwei große Artikel im Nachgang des Gospelkirchentags erschienen sind, mit 146 Klicks. Hammer, oder? Sicher lösen die Autoren bei ihrer Arbeit einige der Klicks aus, weil zwischen Bearbeitungsoberfläche und dem Blog, wie Ihr ihn seht, mal hin und hergewechselt wird, allerdings kann diese große Zahl nur durch echte Neugier und Vorfreude auf neue Artikel erklärt werden.

Am häufigsten wurde natürlich die Startseite aufgerufen. Topartikel über die Gesamtzeit war „Nachbesprechung Gospelkirchentag: Teil 3 – Wettrennen, Chorfestival und Workshops“, in den letzten sieben Tagen wurde „Gospelkirchentag 2012 – Tag 1 aus Chorleiters Sicht“ am häufigsten nachgefragt.

Insgesamt folgen dem Blog 171 Internetnutzer. Die Software des Blogs weist 9 „active followers“ aus dem Mitgliederbereich aus, die automatisch per E-Mail über neue Artikel informiert werden. Aufgrund persönlicher Rückmeldungen sind aber mehr Personen als „Follower“ bekannt, diese haben wahrscheinlich nur nicht bestätigt.

Über die weitere Entwicklung werdet ihr in größeren Abständen auf dem Laufenden gehalten.

Nachbesprechung Open-Air-Auftritt in Frömern 17.06.2012

Foto: trainarchivatorNachdem der Gospeltrain Hamm  gemeinsam mit den beiden Projektchören aus Fröndenberg-Frömern + Hamm-Bockum-Hövel am Gospelkirchentag 2012 in Dortmund mit großem Erfolg teilgenommen hatte, sollte ein Auftritt beim Gemeindefest in Frömern die Zusammenarbeit abrunden. In der Heimat der Frömeraner sollte das Dortmunder Konzertprogramm auf einer Open-Air-Bühne vorgestellt werden.

Über Frömern lachte die Sonne. Schon die Hinfahrt war ein Genuss. Bei wunderbarem Sommerwetter fuhren wir von Hamm aus durch die abwechslungsreiche, leicht hügelige Landschaft der Hellwegregion Richtung Frömern. Immer wieder hatte man guten Fernblick Richtung Haarstrang und Sauerland oder zurück in Richtung Lippezone. Wir überlegten, ob wir uns bereits im Auto einsingen sollten, da wir später ankommen würden als alle anderen. Nach einigen kläglich gescheiterten Versuchen gaben wir auf. Stattdessen gab es reichlich „Lachgymnastik“, wir hatten also doch schon einiges für Atmung und Lockerheit getan.

In Frömern angekommen fragten wir uns, ob die anderen auf dem Festplatz zu finden seien oder man sich in der Kirche einsänge. Ja, man bereitete sich vor, wie es sich gehört. Wir Nachzügler kamen also doch noch zum Singen. Danach hatten wir noch eine gute halbe Stunde Zeit bis zum geplanten Auftritt um 17.00 Uhr. Es kam wie es kommen musste – wir bekamen die berühmte halbe Stunde Verspätung aufgebürdet. Egal. Wir waren ja seit Dortmund nichts anderes gewöhnt.

Bis es los ging, gab es Gelegenheit, sich an Getränke- und Imbisständen zu versorgen, etwas Small-Talk zu betreiben oder der Bigband der Gesamtschule Fröndenberg zuzuhören, die gerade das Unterhaltungsprogramm bestritt. In kleiner Runde einiger „Altgedienter“ kam etwas Sorge auf, ob die Atmosphäre für einen Gospelauftritt geeignet sei. Hintergrund sind weit zurückliegende Auftritte, wo „Rummelplatzstimmung“ herrschte. Man mag sich an ein verrauchtes Festzelt auf dem Weihnachtsmarkt mit entsprechender Geräusch-kulisse erinnern oder einen Auftritt in Pelkum, bei dem wir in einem Zelt außerhalb einer Festhalle singen mussten – die wenigen Zuschauer stellten sich bei uns eher vor dem Regen unter als dass sie zuhörten.

Foto: trainarchivator

Als die Band ihren Auftritt beendet hatte, gab es eine kurze Umbaupause und schon ging es los. Auf der Bühne schien uns die Sonne genau ins Gesicht, so dass einige die Sonnenbrille aufließen und unser Kollege am Drumset am Ende einen glühenden Kopf hatte. Zum Auftakt erklang „Jesus is my salvation“ als Kanon. Unser gut aufgelegter Chorleiter Sebastian Wewer begrüßte das Publikum, und erklärte kurz die Zusammenstellung unserer Truppe vor dem Hintergrund des Gospelkirchentags. Weiter ging es mit einem gut gelungenen „Deep river“, dass eigentlich gerade in ruhigen geschlossenen Räumen seine Wirkung erzielt. „Heaven is a wonderful place“ und „This ist the day“ bereitete uns keine Probleme, so oft wie wir es spontan in Dortmund an allen möglichen Orten gesungen hatten – diese Titel würden wir auch nachts um vier ordentlich hinkriegen. Zwischen diesen Songs erklang „Joshua fit the battle of Jericho“ und nach dem gestampften Ende waren einige froh, „dass die Bühne gehalten habe“. Unser Gospeltriplet (Go, tell it on the mountain, He’s got the whole world, Rock my soul) war dann etwas zäh, auch die Erklärung von Sebastian ungewohnt kompliziert. Das hat er sonst deutlich schwungvoller drauf – Tagesform halt. Der Klassiker „Rock my soul“ war ok, allerdings nicht so explosiv wie in Dortmund. Es fehlten Männerstimmen, und die Aufstellung war nicht ideal. Vor dem wunderbar klingenden Schlusslied „Mögen sich die Wege“ wurde daran erinnert, dass dieser Titel bereits vormittags beim hiesigen Gottesdienst vom Kirchenchor gesungen wurde – jetzt folge die Version eines Gospelchores. Ein Vergleich wäre für uns bestimmt mal interessant gewesen. Insgesamt war es ein gelungener Auftritt in heiterer Atmosphäre. Die kleinen Schwächen sind dem gut gelaunten Publikum nicht aufgefallen, so dass alle ihren Spaß hatten. Als Zugabe stimmten wir nochmals „This ist the day“ an.

Foto: trainarchivator

Im Nachhinein betrachtet war die Sorge bezüglich „Rummelplatzatmosphäre“ wenig berechtigt. Zwar ging der Betrieb während des Auftritts an den Ständen weiter, doch davon ging keine wesentliche Störung aus. Das Publikum war auf uns konzentriert, und die Textkundigen sangen einige Titel mit. Selbst die Dorfjugend wurde bei einem Titel aktiv. Eine Teilnehmerin des Frömeraner Projektchores erzählte später, dass sie beim ersten Treffen der Projektteilnehmer enttäuscht war, dass kaum jüngere Jahrgänge dabei waren, obwohl mit dem Gospelprojekt ein ganz neues Angebot gemacht wurde. Sie gäbe die Hoffnung aber nicht auf – vielleicht sei ja mit dem Live-Erlebnis Gospel und Sebastian Wewer in Action ein kleines Samenkorn in die Erde gelegt worden.

Übrigens fand die steile Karriere von A.L.T. an der Triangel seine Fortsetzung. Ihre überragende Leistung wurde vom stolzen Chorleiter direkt öffentlich lobend angesprochen, was sonst nur herausragenden Solokünstlern gewährt wird [Achtung: chorinterner Insiderwitz].

Aus Zeitgründen konnte ich meine Verzehrmarken nicht in Naturalien eintauschen und habe sie an Gabi R. verschenkt. Andere folgten dem Beispiel. Ob und in welchem Zustand die Beschenkte später nach Hause fand, ist derzeit nicht bekannt 😉

Nachbesprechung Gospelkirchentag: Teil 8 – Nachlese im Netz

Für alle, die noch mal in Live-Erinnerungen schwelgen wollen, aber auch für jene, die nicht dabei waren, habe ich einige interessante Videolinks zusammen-gestellt. Etliche von Euch werden sie aber wahrscheinlich längst kennen.  Tip: achtet mal darauf, von wo die Aufnahmen gemacht wurden. Dementsprechend kann man manchmal einzelne Stimmlagen gut erkennen. Außerdem sind noch Links aufgelistet, wo verschiedene andere Berichte und Fotos zu finden sind.

VIDEOS VOM ABSCHLUSSGOTTESDIENST:

Abschlussgottesdienst Gospelkirchentag 03.06.2012 [1/4],   Soulteens mit Miriam Schäfer und Joakim Arenius „If nobody likes you“

http://www.youtube.com/watch?v=uQUVeoiePLA&feature=autoplay&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww&playnext=1

Abschlussgottesdienst Gospelkirchentag 03.06.2012 [2/4], Mass Choir und EKKW-Gospel mit Hans-Christian Jochimsen und Nina Luna Eriksen „I will lift up my hands“

http://www.youtube.com/watch?v=-N-bWQvmfok&feature=relmfu

Abschlussgottesdienst Gospelkirchentag 03.06.2012 [3/4], Mass Choir und EKKW-Gospel mit Hans-Christian Jochimsen und Nina Luna Eriksen „We can move mountains, LESUNG, We can move mountains, Let me fly“

http://www.youtube.com/watch?v=Fy3iOSj75ZQ&feature=BFa&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

Abschlussgottesdienst Gospelkirchentag 03.06.2012 [4/4], Mass Choir und EKKW-Gospel mit Carol Cymbala „He reigns forever“

http://www.youtube.com/watch?v=MZlRBG-DW00&feature=BFa&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

VIDEOS VOM MASS-CHOIR-WORKSHOP

Joakim Arenius und Praise Unit (03.06.2012), „Inspired“

http://www.youtube.com/watch?v=fc5nvQ4GFy8&feature=BFa&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

H. Chr. Jochimsen und Nina Luna Eriksen (03.06.2012), „Let me fly“

http://www.youtube.com/watch?v=qANkrFrqLAk&feature=BFa&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKwwLet me fly

Hans Christian Jochimsen (03.06.2012), „Let me fly“

http://www.youtube.com/watch?v=LogDfbz0ALk&feature=autoplay&list=PLFF441FFD230F7BD6&playnext=1

Carol Cymbala (02.06.2012), „He reigns forever“

http://www.youtube.com/watch?v=h3Z6RWgB6gU&feature=BFa&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

Carol Cymbala (02.06.2012), „Hallelujah, you’re worthy to be praised“

http://www.youtube.com/watch?v=zAsOg8tvx0c&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww&index=3&feature=plcp

Medley: „I will lift up my hands“ (Jochimsen), “ Let my fly“ (Jochimsen), „Immanuel“ (Schäfer), „Never let me go“ (Jochimsen), „Inspired“   (Arenius), „He shall reign–Hallelujah“ (Jost)

http://www.youtube.com/watch?v=ge64p2y1G3I&feature=BFa&list=PLFF441FFD230F7BD6

SONSTIGES

Veranstalter   http://www.gospelkirchentag.de/

Fotos   https://picasaweb.google.com/gospelkirchentag

Ev. Kirche in Dortmund und Lünen   http://www.vkk.org/index.php?id=11134

Ev. Kirche im Rheinland   http://www.ekir.de/www/service/gospel-15483.php

Tageszeitungen   http://www.ruhrnachrichten.de, http://www.derwesten.de (WAZ-Zeitungsgruppe)

Gospelradio   http://www.gospelradio.de/public/index.php?id=328

Liebe GospeltrainerInnen. Das war’s. Genug zurück geschaut. Der Gospelkirchentag 2012 in Dortmund liegt endgültig hinter uns. Jetzt richten wir unseren Blick wieder nach vorne, auf neue Projekte. Ihr erinnert Euch? Der Gospeltrain Hamm e.V. möchte den diesjährigen Gospelday am Samstag 22.09.2012 um 12.00 Uhr (http://gerechtigkeit.gospel.de) nach Hamm holen, um Teil des Gesamtprojekts zu werden. Außerdem wartet bereits die nächste Braut darauf, „unter die Haube“ gebracht zu werden. Und wir würden sicher die Wette gewinnen, wenn wir behaupteten, unser „Dompteur“ Sebastian Wewer habe schon wieder neue Ideen und Termine im Kopf. Auf geht’s.

Noch etwas: vielen Dank für Eure Kommentare. So haben viele an unseren Erlebnissen teilhaben können. Macht weiter so!

Aktueller Nachtrag: Wie ihr selbst festgestellt habt, hat Sebastian begonnen, uns seine Sicht der Dinge zu schildern. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, und die Unersättlichen bekommen noch mehr Futter. Das Ende der Nachbetrachtungen betrifft also nur die Sicht eines normalen (?) Chormitglieds, das in Dortmund dabei war. Lass‘ was hören, Sebastian.

Gospelkirchentag 2012 – Tag 1 aus Chorleiters Sicht

Der 6. Internationale Gospelkirchentag, der 2012 in Dortmund veranstaltet wurde, hat tiefe, erschütternde Eindrücke bei mir hinterlassen.

1. Tag – Wechselbad der Gefühle „DAS ist mein Chor!“

Wir trafen uns alle pünktlich am Hauptbahnhof in Hamm. Ich war zu Tränen gerührt: Nach 13 Jahren Chorleitertätigkeit erlebte ich erstmalig, dass alle TeilnehmerInnen ÜBERPÜNKTLICH 10 Minuten VOR der vereinbarten Zeit am Treffpunkt waren. (Vielleicht sollte ich jeden Auftritt und jede Probe als Gospelkirchentag proklamieren *grübel*) – „Das ist MEIN Chor!“

Der Gospeltrain und der Projektchor aus Hamm tummelten sich aufgeregt in der Bahnhofshalle, planten, plauderten, summten und schlossen sich zu 5er-Gruppen zusammen. Das war nötig, um via Gruppenticket günstig gen Dortmund aufbrechen zu können. Diese Gruppentickets waren nun nur noch von unserer Kassiererin (der ich an dieser Stelle nochmals herzlich danke!!!!) und mir zu besorgen. In Absprache mit der DB durften wir auf das umständliche Prozedere am Automaten verzichten und die Tickets am Schalter erwerben. Während wir diese Regularien erledigten, schwappte ein Klangteppich aus „Heaven is a wonderful place“ in den Schalterraum.  Aus dem Augenwinkel konnten wir sehen, wie ein aufgeregter Bahn-Mitarbeiter zum Chor eilte und der Chor prompt verstummte. Einige SängerInnen zeigten mit ausgestreckten Fingern auf uns im Schalterraum, worauf der Bahnmitarbeiter direkt auf uns zusteuerte. Wir wandten uns jetzt ganz konzentriert dem Schalterbeamten zu und taten so, als ob wir nichts mit dem Ganzen zu hätten… (… äh… das ist mein Chor…)

Nachdem man uns in der Schalterhalle nicht direkt ansprach, holte man das dann nach, als wir mit unseren Tickets wieder zur Gruppe stießen. Ich erhielt einen Kurzvortrag über die akustischen Gegebenheiten der Bahnhofshalle mit der Bitte, „das Singen im Gebäude bitte einzustellen, man verstehe im Info-Point sein eigenes Wort nicht mehr!“ – Ich gab zerknirscht zu: Ja, das ist mein Chor!

Wir konnten nun zu den Bahnsteigen aufbrechen. Dort angekommen, begannen wir gleich mit dem, was wir am liebsten machen: Singen! Eindrücklich probten wir mit unserer Triangel-Künstlerin (A.L.T. aus O.W.) ihren kniffligen Einsatz und ernteten hier schon die ersten Jubelrufe und den ersten Applaus des Tages – von Menschen, die zwei Gleise weiter auf ihren Zug warteten. Nach kurzer Zeit strömten mehr Menschen auf unseren Bahnsteig und bekundeten singend, dass ihr Ziel auch der Gospelkirchentag in Dortmund sein musste. Nach einem kurzen Battle (Gespielter Wettkampf) stimmten wir gemeinsam ein Triplet an und freuten uns nunmehr zusammen auf die Ruhrgebietsmetropole. – „Jeppa, DAS ist MEIN CHOR!“

Eigentlich wollten wir im Zug mit dem Singen fortfahren. Der Zug war aber gut gefüllt, dass uns das aufgrund der räumlichen Trennung nicht gelang. Stattdessen erklang aus den Lautsprechern: „Sehr geehrte Fahrgäste, aufgrund des großen Fahrgastzustieges verzögert sich Ihre Ankunft um ca. 5 Minuten!“ – HUPS… Erstmalig konnten wir erleben, dass es einmal nicht die Deutsche Bahn war, die eine Verspätung zu verschulden hatte. Wir waren der Auslöser!- Ein tolles Gefühl!

In Dortmund angekommen, stießen wir schnell auf unsere Mitstreiter, die sich im Projektchor Frömern (bei Fröndenberg) auf den Gospelkirchentag vorbereitet hatten. Als Begrüßung gab es direkt ein gemeinsames „Jesus is my Salvation! Hallelujah!“ in der Bahnhofsvorhalle. Es hörte sich toll an! „Jap, Mein Chor!“

Um nicht wieder von den Bahnmitarbeitern abgekanzelt zu werden, zogen wir singend weiter in Richtung Innenstadt. Auf dem Weg dorthin entstand folgendes Foto:
Auf dem Weg zum Hansaplatz gaben wir noch an einigen Stellen unseren Gesang zum Besten und kamen dann am Hansaplatz an. Dieser war gut gefüllt und es gab nun die Möglichkeit, sich umzuschauen. Die Veranstalter hatten durch eine gute Auswahl an Info- und Imbissständen dafür gesorgt, dass man viel zu sehen und zu erkunden hatte.

Während das Programm auf der Hauptbühne lief, fieberten alle dem Besuch eines „Promis“ entgegen: Nina Hagen – schräge Diva aus der Hauptstadt – hatte als selbsternannte Gospelsängerin und ziemlich frisch zum Christentum Konvertierte ihr Kommen angekündigt. Ihr Auftritt war zweifelhaft und wollte nicht recht in die freudige, erwartungsvolle Stimmung der kanpp 6000 Gospelfans und -sänger passen. Diese waren im Vorfeld von erstklassigen Chören der Gospelszene eingeheizt worden. Ich nahm Nina Hagen als – sagen wir – Schlafmittel wahr und war erschüttert, wie „groovelos“ man den Titel „This Train“ interpretieren kann – Das ich mit dieser Feststellung nicht alleine war, bestätigten mir die anderen 5999 Besucher der Eröffnungsfeier: Eine Zugabe wurde NICHT gefordert!

Ich tingelte nach diesem Erlebnis zu meinen Leuten, die sich derweil in Kleingruppen aufgeteilt hatten und sich über den ganzen Platz verteilten. Absprachen über das Weiterziehen zu unserem Auftrittsort wurden getroffen, und wir konnten uns um 20:00 Uhr gen Nicolaikirche im Dortmunder Westen aufmachen. Es folgte der erste Schock des Tages: Die Frömerner waren WEG!

Wie ein aufgescheuchtest Huhn rannte ich nun mit A. los, um meine Verlorenen in der Masse der Platzbesucher zu suchen – NICHTS! Angst machte sich in mir breit, und ich sah in Gedanken meine Frömerner nächtens durch Dortmund irren, auf der Suche nach der Nicolaikirche. Nach meiner erfolglosen Suche entschlossen wir uns, ohne die Frömerner aufzubrechen. Immerhin sind sie alle Volljährig und… naja, ich hatte mein Handy ja auch an.

Während ein Teil der Gruppe es vorzog, mit der U-Bahn in Richtund DO-West aufzubrechen, machten wir uns mit ca. 30 SängerInnen auf, um den Weg zu Fuß auf uns zu nehmen. Das tat mir gut, denn ich hatte unglücklicher Weise noch nicht richtig essen können und mir dummerweise Prossecco von bestimmten Leuten andrehen lassen, den ich im Anschluss mit einem halben Liter Weissbier krönte. Äh – ich war nicht beschwippst, merkte aber den Alkohol ein wenig. Das war aber in einer Hinsicht ganz gut: Voller Übermut folgte ich der Gruppe in einen Discounter, um dort im Eingangsbereich eben einen „musikalischen Akzent“ zu setzen. Die eilig herbeigerufene Security konnte ein „Heaven is a wonderful place“ nicht verhindern, und wir zogen nach einem herzlichen Applaus der Kunden weiter.

An der Kirche erwarteten uns freudestrahlend….. DIE FRÖMERNER! Sie hatten den Hansaplatz schon früher verlassen und mir das auch ausrichten lassen: Allerdings hatte ich das aufgrund der Lautstärke von Nina Hagens „Gospelgeschräbbel“ als Einzelmeldung verstanden. Naja – Ich war glücklich, nun alle (mittlerweile knapp 60 SängerInnen) wieder zusammen haben. UND: Eine der Anwesenden hatte Geburtstag und verteilte zu meiner großen Freude: SCHNAPS! – Ich konnte nun völlig relaxt den weiteren Geschehnissen des Abends entgegen sehen…. „JA, das ist MEIN CHOR!“

Während der Beiträge dreier anderer Chöre zur Gospelnacht zeichnete sich unweigerlich ab, dass der vorgesehene Programmablauf nicht eingehalten werden konnte. Vorgesehen waren pro Chor 40 Minuten plus 5 Minuten Auf- und Abbau. Dass alles nicht überpünktlich ablief, war mir im Vorfeld klar. Dass aber der erste Chor gleich runde 15 Minuten überzog, um dann noch sein aufwendiges Equipment abzubauen – war nicht geplant. Summasummarum kamen wir mit einer Verspätung von etwas über einer halben Stunde als letzte Gruppe des Abends dran.

An dieser Stelle seien meine Herren Kollegen ganz herzlich gegrüßt, die ganz beharrlich an ihrer Programmfolge festhielten und ALLE ihre Zeit überzogen, mit dem Ergebnis, dass ich vor unserem Auftritt wildfremde Menschen auf Fahrgemeinschaften ansprach, um meine Leute nach Hause zu bekommen. Es ist immer wieder toll, wenn man sich, statt sich auf seinen Auftritt vorzubereiten, um seine Organisation sorgen muss, nur weil die Herren Cantores anscheinend keine Uhrzeiten lesen können!
Allerdings haben alle Chöre ein gutes Ergebnis geliefert, dafür mein Lob!

Trotz dieser widrigen Umstände war ich an diesem Abend der glücklichste Mensch auf der Welt: Der Auftritt, den MEIN CHOR hinlegte, war grandios. Wir hatten im Vorfeld in der Zusammenstellung Gospeltrain & Projektchöre nur einmal proben können. Dennoch hatte ich einen hochkonzentrierten Chor vor mir, der mir während des Singens teilweise Freudentränen in die Augen trieb. (Offiziell waren die Scheinwerfer zu hell… nur damit das klar ist!!!). Es stellte sich schnell heraus, dass wir – im Gegensatz zu den anderen Gruppen – auch Acapella unser Handwerk verstanden. Von feinen Nuancierungen beim „Hallelujah“ (L.Cohen) oder „Deep River“ (trad.) bis hin zum brausenden und ausdrucksstarken „Jericho“ als Joshua in den Kampf zog, bereiteten wir der immer noch gutbesuchten Nicolaikirche weit nach Mitternacht einen tollen Auftritt. Wahnisnn, was diese Menschen vor meinem E-Piano da mit mir und dem Publikum veranstalteten. Mit dem acapella vorgetragenen Irischen Segen „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen!“ rührten wir einige Zuhörer zu Tränen, um im Anschluss singend von der Bühne zu ziehen. Es war einfach nur GEIL! (Gruß an H.G. aus Frömern! *grins*) – Das bestätigte uns auch der langanhaltende Applaus!

Zusammenfassung: Der Tag war furchtbar anstrengend, aber mit den letzten 40 Minuten des Abends habt IHR mich um 0:40 Uhr NACHTS zum stolzesten Chorleiter des Tages gemacht! IHR WART KLASSE!!!!! JA; DAS IST MEIN CHOR!

Im Anschluss kamen übrigens alle irgendwie nach Hause. Die Frömerner hatten sich selbst organisiert, und die Hammer haben mit Ach und Krach noch den letzten Zug bekommen – Eben MEIN Chor!

Wiedersehen in Frömern

Am Sonntag, den 17.06.2012, fährt der Gospeltrain Hamm e.V. nach Fröndenberg-Frömern, wo wir auf nette Bekannte treffen werden. Für den Gospelkirchentag 2012 in Dortmund hatte dort Sebastian Wewer, Chorleiter beim Gospeltrain und dem Kirchenchor Frömern, einen Projektchor gegründet. Dieser und ein weiterer Projektchor aus Hamm-Bockum-Hövel bildeten zusammen mit dem Gospeltrain einen Großchor für einen gemeinsamen Aufritt in der Gospelnacht des Gospelkirchentags. Nun wollen wir das Dortmunder Programm noch einmal gemeinsam in der Heimat des Projektchores vorstellen. Wir treffen uns um 15.00 Uhr am Gemeindehaus Frömern, der Auftritt startet um 17.oo Uhr. Neben dem Einsingen besteht sicher die Gelegenheit, sich über unsere Erlebnisse in Dortmund auszutauschen.

Zwar können wir nicht in voller Mannschaftsstärke anrollen, doch Klasse hat noch lange nichts mit Masse zu tun. Wir kommen voll motiviert, und wollen eine gute Leistung abliefern. Daß man in Frömern singen kann, haben uns die Projektchörler bei der gemeinsamen Generalprobe in Hamm bewiesen. Und in Dortmund wurde dann richtig Gas gegeben :-).

Falls dieser Blog „heimlich“ in Frömern verfolgt wird, so schicken wir Euch liebe Grüße. Wir freuen uns auf Euch, und hoffen auf einen netten gemeinsamen Auftritt in Eurer Kirche. Erinnert Euch an unser „Rock my soul“ in Dortmund und welche Energie dabei frei gesetzt wurde…

WICHTIG: bringt den bunten Schal vom Gospelkirchentag mit, sonst freie Wahl bei der Kleidung (vielleicht nicht schock-kribbel-bunt-gemustert, dann sähe man den schönen Schal nicht)

„Ihr seid so anders“

Das sagt Andrea R. bei der ersten Chorprobe nach dem Gospelkirchentag 2012 in Dortmund, an dem unser Gospeltrain teilgenommen hat. Sie muß es ja wissen. Wir haben uns vor weit über zehn Jahren im Chor kennen gelernt, sind heute sehr gut befreundet und vertraut miteinander. Was soll anders sein? Hat sie nicht vielleicht doch recht?? Mir fallen auch so einige Kleinigkeiten auf. Unsere E. aus dem Tenor ist nicht da. Normalerweise hätte ich dies gar nicht so mitbekommen, doch  ich habe sie nach mehreren netten Gesprächen auf verschiedenen Dortmunder Bahnsteigen irgendwie näher kennengelernt. Oder der eigentlich ruhige Franz: er muß während der Probe zur Ordnung gerufen werden, weil er quatscht. Außerdem scheint er irgendwie zu schweben. Habe ich heute eine gestörte Wahrnehmung – ich glaube nicht. Auch unser Chorleiter Sebastian ist wie frisch aufgeladen. Er sprüht vor Energie, hat offensichtlich viel Input aufgearbeitet, der jetzt an uns weiter gegeben werden muß. Ich ertappe mich dabei, daß ich ein wenig enttäuscht bin über Andrea L.-T.: sie trägt ein blaues Oberteil! Eigentlich voll in Ordnung, aber ich kann sie mir nur noch im T-Shirt mit dem riesigen pinkfarbigen Smiley vorstellen, welches sie in der Westfalenhalle trug. An der Triangel ist sie aber immer noch meisterlich. Wie  beruhigend ;-).

Offensichtlich haben wir die drei Tage unbewußt genutzt, um bekannte Leute nochmal neu kennenzulernen oder neue Seiten an ihnen zu entdecken. Wenn sich das mal nicht gelohnt hat! Jetzt müssen wir die wenigen „Daheimgebliebenen“ mit ins Boot der neuen Erfahrungen holen, aber die Blogbeiträge scheinen ja schon einiges in dieser Richtung bewirkt zu haben. Vielen Dank für die netten Rückmeldungen.

Nachbesprechung Gospelkirchentag: Teil 7 – Versuch einer Bilanz

Jetzt sind schon einige Tage vergangen, der Gospelkirchentag 2012 in Dortmund ist beendet. Irgendwie wirkt er aber immer noch nach. Entweder hat man noch Bilder im Kopf, oder ein hartnäckiger Ohrwurm lässt einen nicht los. Der Eine oder die Andere betreibt sicher auch eine Art private Nachbereitung, indem man sich bewusst erinnert, mit anderen austauscht, ins Programmheft oder Songbook schaut. Man bearbeitet seine Fotos, sucht im Internet nach Texten, Fotos und Videos. Am Ende zieht wahrscheinlich auch jeder seine eigene Bilanz. Sieht man die Veranstaltung als Ganzes oder setzt man seine persönlichen Schwerpunkte – es gibt vielfältige Möglichkeiten.

In den drei Tagen wurde ein unglaublich vielfältiges Programm geboten, das nah an den Menschen war. Alle Gospelfreunde wurden angesprochen. Ob man selber singen oder anderen zuhören wollte, mit dem eigenen Chor oder mit den anderen gut 6.000. Es gab die verschiedensten Veranstaltungsformen: von der heiteren, nicht zu förmlichen Auftaktveranstaltung über die Gospelnacht mit jeweils gut dreistündigen Festivals in über dreißig Kirchen und anderen Veranstaltungsräumen bis zum unverzichtbaren Mass-Choir. Außerdem fanden an verschiedenen Orten in der Innenstadt im Rahmen „Fest der Chöre“ Auftritte von Gospelchören statt. In zahlreichen Workshops zu den verschiedensten Themen rund um das Thema Gospel gab es viel zu lernen und auszuprobieren. Außer einem Gospelgottesdienst im Umfeld begleitender Workshops gab es als krönenden Schlusspunkt den Abschlussgottesdienst.

Moment: da gab es doch auch noch die vielen kleinen Flashmobs, sehr denkwürdig! Toll, wenn bei Spontangesang aus dummen Gesichtern nach und nach Zuhörer wurden. Manchem Neugierigen wurden gleich noch ein paar Informationen mit auf den Weg gegeben, auf was für merkwürdige Leute er da eben gestoßen war. Falls außer dem Gospeltrain andere Chöre anwesend waren, ob in der U-Bahn/DB oder im Freigelände, so hat man sie entweder an den bunten Schals des Gospelkirchentags erkannt oder spätestens, wenn sie uns singend unterstützten. Da wir meistens einfache Titel sangen, waren diese entweder bekannt oder konnten beim zweiten Durchlauf von Fachkräften mitgesungen werden. Einige Passagiere/Passanten blieben aber konsequent beim Muffelgesicht. Wetten, dass sie sich hinterher geärgert haben, dass sie nicht über ihren Schatten springen konnten?!

Foto: trainarchivator     Foto: trainarchivator

Die Workshops scheinen, unabhängig von persönlichen Meinungen, unter-schiedliche Qualität gehabt zu haben. Zu vernehmende Reaktionen reichten von großer Begeisterung, über „war ganz nett“ bis enttäuschend. Wenn man an anderer Stelle erlebt hat, welches „Feuer“ Gospel entzünden kann, so mag es frustrierend sein, wenn ein Dozent etwas lahm daher kommt. Nicht jeder musikalische Könner ist auch gleich ein guter Pädagoge; gerade in solchen Fällen spürt man aber, ob sich der Dozent gut vorbereitet hat. Bei den Konzerten gab es wohl weniger Qualitätsunterschiede, mögen und nicht mögen war eher ein Fall des persönlichen Geschmacks.

Informationsmöglichkeiten gab es jede Menge, z.B. in Form von Infopoints auf dem Hansaplatz und an der Westfalenhalle. Jeder angemeldete Teilnehmer hatte zuvor ein umfassendes Infopaket erhalten, mit dessen Hilfe schon zu Hause das individuelle Programm zusammengestellt werde konnte. Neben dem sehr umfangreichen und umfassenden Programmheft (Veranstaltungs-programm, Infos zu Teilnehmern, Hinweise zu Örtlichkeiten und Nahverkehr, u.s.w.), gab es einen Innenstadtplan samt Nahverkehrsplan, ein Faltblatt zum „Fest der Chöre“ und natürlich das Songbook. Mehr kann ein Veranstalter nicht tun!

Auf dem Hansaplatz oder auch im Bereich Westfalenhalle gab es Stände mit Informationen zum Gospelkirchentag, zum Gospelradio oder zu Initiativen wie „Gospel für eine gerechtere Welt“ oder den fairen Handel. Darüber hinaus konnte man neben Schal und Schlüsselband des Gospelkirchentags auch CDs, Noten und anderes rund ums Thema Gospel erwerben, selbstverständlich mit einem Schwerpunkt auf den teilnehmenden Künstlern. Schön zu erleben, das der Kommerz die Veranstaltung aber nicht dominierte, sondern eher der Befriedigung von Bedürfnissen galt.

Leider läuft gerade eine Internetdebatte, ob alles wirklich „Gospel“ war, was geboten wurde und ob die eine oder andere Darbietung überhaupt Platz hätte finden sollen auf dem Gospelkirchentag. Eine etwas kleingeistige Einstellung! Die „Creative Kirche e.V.“ als Träger der Gesamtveranstaltung hat sich für dieses weit gefasste Konzept entschieden, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Der Gospelkirchentag will den Menschen zugewandt sein. Eine Diskussion, die Türen zu macht und Menschen ausschließt, kann nicht im Sinne all’ der Christen sein, die manchmal die Enge in der Institution Kirche beklagen. Die Diskussion, was Gospel ist, darf zwar geführt werden, doch sie sollte niemals dogmatisch sein. Die Gesellschaft ist heute vielfältiger als 1-2 Generationen zuvor. Die Kirchen müssen dieser Tatsache Rechnung tragen und näher an die Menschen heran rücken. Zur Information: Die Creative Kirche – welch ein genialer, richtungweisender Name – entstammt der Jugendarbeit des Ev. Kirchenkreises Hattingen-Witten, hat sich aber längst zu einem übergemeindlichen, bundesweiten Ideen- und Impulsgeber für musik-missionarische Projektarbeit entwickelt (s. www.creative-kirche.de). Sie wird als gemeinnützige GmbH betrieben.

Ziel des Gospelkirchentags insgesamt ist nicht das Heranzüchten von Leistungschören, sondern eine derartige Förderung von Sänger/Innen, die Ausdruck und Inhalt zusammenführt. Dazu gehören Leidenschaft, Überzeugung und Spaß. Gerade der Dreiklang von Musik, Spiritualität und Gemeinschaft macht den besonderen Wert aus. Im Alltag vieler Christen scheinen sich Kreativität und Kirche auszuschließen, doch wer sucht, der findet diese Freiräume auch. Wie gut, dass der Gospeltrain einen solchen Finder an Bord hat – Insider wissen Bescheid. …und was hat er uns zugequatscht, wie toll es in Dortmund werde würde. Recht hatte er. VIELEN DANK.

Foto: trainarchivator

Musikhauptstadt Dortmund. Pressemeldungen konnte man entnehmen, dass über 6000 Aktive aus 14 Ländern beim 6. Intern. Gospelkirchentag dabei waren, somit ein neuer Besucherrekord aufgestellt worden sei. Die Organisatoren sprachen zudem von einer hervorragenden Kooperation und Ergänzung von Gospelkirchentag, dem „Fest der Chöre“ im Rahmen des Dortmunder „Klangvokal“-Festivals und dem „Day of Song“ des gesamten Ruhrgebiets. Insgesamt seien etwa 80.000 Musikfreunde in der Dortmunder Innenstadt unterwegs gewesen. Aus den Äußerungen kann man schlussfolgern, dass Kulturveranstaltungen sich nicht unbedingt gegenseitig kaputt-konkurrieren müssen, wenn einen Weg der Kooperation findet und v.a. den Willen dazu hat.

Hinter allem steckt viel Arbeit, Kreativität und v.a. persönliches Engagement von einigen Profis sowie unzähligen Laien und Freiwilligen. Man ist fasziniert, wenn man sich klar macht, dass in ganz Deutschland – über den Gospelkirchentag weit hinaus gedacht – Zehntausende von Menschen etwas Ähnliches tun wie unser eigener kleiner Gospeltrain. Sie treffen sich in ihrer Freizeit und studieren Lieder ein, gestalten Programme für Auftritte aller Art, entwickeln Konzepte für ihre weitere Entwicklung, meistern ihre Krisen und pflegen das soziale Miteinander. Manchmal muss man auf andere Dinge verzichten oder sie zurückstellen, Akzeptanz oder Unterstützung im Umfeld ist dann ganz wichtig. Und mit allen Aktiven steht man auf dem gleichen christlichen Fundament, ganz unabhängig von Konfessionszugehörigkeit und persönlicher Ausrichtung. Die Energie liefert uns immer wieder neu die Gospelmusik.

Foto: trainarchivator

Zwar ließ die „Mannschaftstärke“ des Gospeltrains und der uns verstärkenden Projektchöre von Tag zu Tag nach, doch dies war weitgehend von vorne herein so geplant, da bei vielen private und berufliche Belange zu berücksichtigen waren. Insgesamt haben sich alle Teilnehmer in irgendeiner Weise auf die Teilnahme am Gospelkirchentag eingestellt, z.B. indem man Urlaub nahm, Arbeitszeiten verschob, familiäre Angelegenheiten zurückstellte. Auch hatte man sich bequem gekleidet, auf das Wetter eingestellt, Verpflegung mitgenommen u.s.w. –nichts sollte einen bei der Teilnahme einschränken und behindern. Den „harten Kern“ des Gospeltrains, der immer dabei war, bildeten am Ende 11 Personen (Birgit, Eva, Franz + Kirsten, Gabi R., Iris, Monika, Sebastian, Susanne, Ursula, Uwe), sogar alle Stimmen waren vertreten. Ein besonderer Dank gilt den Projektchörlern, die es bis zum Schluss mit unserer bunten Truppe ausgehalten haben. Leider fallen mir nur Margret und Silvia namentlich ein, doch mindestens eine weitere Sängerin kam mit uns ins Ziel (Sorry, Namen und Überblick sind so eine Sache).

Zum Abschluss die Bitte, die Kommentarfunktion zu nutzen. Wir möchten von den Teilnehmern wissen, wie es Ihnen insgesamt gefallen hat. Hat es sich gelohnt? Was waren Eure persönlichen Highlights? War es die Großveranstaltung, die kleine kuriose Geschichte am Rande oder gar eine ganz persönlich Erkenntnis? Welche netten Begegnungen habt Ihr gehabt? Wo waren Stärken und Schwächen der Veranstaltung? Wie habt Ihr das Miteinander empfunden? – was immer Euch einfällt!

Nachbesprechung Gospelkirchentag: Teil 6 – Der Abschlussgottesdienst

Nach dem tollen, aber anstrengenden Vormittagsworkshop kam die lange Mittagspause gerade recht. Viele Leute begaben sich zur Westfalenhalle 2, um ein warmes Mittagessen zu bekommen. Gar nicht so einfach – die Schlange vor der Essensausgabe war gigantisch. Gerade eben waren wir seelisch neu aufgetankt worden, da fällt Geduld und Friedfertigkeit gleich viel leichter. Wir stellten uns also an und kamen schnell mit den Nachbarn ins Gespräch. Wo kommt Ihr her? Was für ein Chor seid ihr? Was macht Ihr für Musik? Was habt ihr auf dem Gospelkirchentag erlebt? – Es gab viel zu erfragen und selbst zu erzählen. So wurde auch die halbe Stunde Wartezeit angenehm überbrückt. Die anschließend ergatterte Gulaschsuppe war lecker. Nach der Stärkung noch ein paar Minuten an die frische Luft, dann beginnt bald der Abschlussgottesdienst.

Bevor diese letzte Veranstaltung des Gospelkirchentags 2012 begann, konnte man noch mal den Blick durch die große Halle 1 schweifen lassen. Im Hintergrund das Logo und das Motto der Veranstaltung, das uns immer und überall begleitet hat. Auch die Band hatte ihren angestammten Platz links auf der Bühne. Neu waren ein Altar, ein Pult für Lesung und Predigt sowie ein etwa drei Meter großes, komplett mit Sonnenblumen bedecktes Kreuz. Dadurch bekam die Bühne einen ganz anderen Charakter.

Erster Programmpunkt war das Jugendchorprojekt SoulTeens, das einen eigenen Workshop unter Leitung von Miriam Schäfer und Joakim Arenius absolviert hatte. Hier präsentierten sie einen schwungvollen Titel samt Choreographie, dabei übernahm Schäfer ein Solo, Arenius das Dirigat. Die Teenies hatten sichtlich viel Spaß bei ihrem Auftritt.

Foto: Creative Kirche

Der Gottesdienst begann mit einer Minute der Stille. In einer mit fast 6000 Menschen gefüllten Halle ein bewegender Moment. Im Laufe der nächsten ca. zwei Stunden sollten wir noch einmal alle Songs des Gospelkirchentags hören und mitsingen, präsentiert von den Künstlern der Mass-Choir-Workshops. Zur Eröffnung – oder soll man sagen zum „Einheizen“ – wurde erneut „Praise him“ angestimmt; immer wieder toll, was durch die Ansagen von Hans-Christian Jochimsen (lauter, leiser, einzelne Stimmlagen) aus diesem eigentlich schlichten Lied werden kann. Tausende Stimmen formten es zu einer echten Fanfare.

Foto: Creative Kirche

Foto: Creative Kirche

Im liturgischen Teil des Gottesdienstes kam Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der gastgebenden Ev. Kirche von Westfalen (EKvW) zu Wort. Sie war überzeugt, dass jeder von der inspirierenden Atmosphäre etwas mit nach Hause nimmt. Ein Zitat:“ Im Singen werden Sie zu Verkündigerinnen und Verkündigern des Glaubens […]. Und wer Gott für seine Güte lobt, kann nicht am Elend der Welt vorbeisehen.“ Singen habe auch politische Kraft und verändere die Welt. Damit war die Überleitung für die Initiative „Gospel für eine gerechtere Welt“ geschaffen. Nun wurde noch einmal von einem konkreten Projekt im Norden Kameruns berichtet, einer Ausbildungsinitiative für Mädchen und junge Frauen, die den Teufelskreis Armut zu durchbrechen helfen soll. Anschließend wurde in knallgelben Eimern für diese Aktion gesammelt. Dies geschah auch schon in allen Veranstaltungen der Gospelnacht. Am Ende dieses Gottesdienstes konnte eine Gesamtspendensumme für die Aktion von fast 35.000€ vermeldet werden. Dies entspräche nach Aussage der Initiatoren über 230 Ausbildungsplätzen. Super! Informationen zur Aktion gibt es im Internet unter http://gerechtigkeit.gospel.de/. Nach dieser Projektvortsellung war “I will lift up my hands” genau der richtige Titel, weil er eine motivierende Stimmung erzeugte.Foto: Creative Kirche

Die Lesung war eingebettet in das Lied „We can move mountains”. Es begann mit einem zarten Solopart der zauberhaften dänischen Sängerin Nina Luna Eriksen (ja, endlich habe ich den Namen herausgefunden, sie ist eine studierte Sängerin und Leiterin mehrerer Gospelchöre ), die uns schon beim Workshop unterstützt hat. Dann setzte der Mass Choir unter Leitung von Hans-Christian Jochimsen ein. Er führte den Chor in mehreren Phasen zu einem emotionalen Höhepunkt. Als das Lied ausklang, folgte die eigentliche Lesung. Anschließend setzte wieder Eriksen mit „We can move mountains“ ein, der Chor folgte. Der Song „Let me fly“ schloß sich an, und rundete diesen fast hymnischen Block ab.

Foto: Creative Kirche

Den Gottesdienst begleitete der etwa 120 Personen umfassende EKKW-Gospel-Choir (Gospelchor der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck), der extra für den Gospelkirchentag gegründet wurde, wie P.Hamburger, der zuständige Kantor für Popularmusik, mitteilte. Dieser Projektchor setzte sich aus Mitgliedern aus zehn Chören der Landeskirche zusammen. Die EKKW spielte insofern eine besondere Rolle, als sie Gastgeberin des im Jahr 2014 in Kassel stattfindenden 7. Internationalen Gospelkirchentags sein wird. Einblendungen von künstlerisch verfremdeten Fotos von Kasseler Sehenswürdigkeiten leiteten zur Einladung aller Anwesenden über, ausgesprochen durch Marita Natt, Prälatin der EKKW.

Foto: Creative Kirche

Die Predigt hielt Katr. Göring-Eckardt, Präses der Synode der EKD (Ev. Kirche in Deutschland), den Text finden Interessierte unter dem Link                                         http://www.gospelkirchentag.de/images/stories/Presse/GTK2012_Predigt_Goering-Eckardt.pdf . Es ging um Glaube, Musik, Zukunfts-perspektiven der Menschen und Initiativen wie „Gospel für eine gerechte Welt“, endete mit den Schlussworten „Es hilft nur eins: Glaube“.

Natürlich waren im Gottesdienst auch die Songs von Helmut Jost: „He shall reign (Hallelujah)“, „Peace shall be with you“ und „Mighty wind“ zu erleben. Die Einordnung in die Programmfolge habe ich nicht mehr parat (sorry, emotionaler Overload).

Im Mass-Choir-Workshop am morgen war eine Überraschung angekündigt worden und nicht wenige ahnten bereits, was kommen sollte. Mit Hilfe von Freiwilligen wurde in der Mitte des Gottesdienstes ein Riesengospelschal entrollt, der sich am Oberrang rund ums Hallenrund zog. Dieser Schal war zusammengesetzt worden aus all den von den teilnehmenden Chören selbst gestalteten Einzelstücken. Das Exemplar vom Gospeltrain war leider nicht auszumachen. Später entstand die Idee, diesen Riesenschal beim nächsten Gospelkirchentag erneut zu präsentieren und zu ergänzen, bis er „irgendwann rund um den Globus reicht“.

Foto: Creative Kirche

Foto: Creative KircheMartin Bartelworth, Geschäftsführer der „Creativen Kirche e.V.“ und damit Hauptverantwortlicher für den Dortmunder Gospelkirchentag, zog eine Bilanz der Gesamtveranstaltung und konnte nur Gutes berichten. Er erwähnte den gelungenen Auftakt auf dem Hansaplatz, die vielen lokalen Festivals der Gospelnacht, Workshops und Mass Choir. Hervorzuheben seien jedoch die vielen menschlichen Begegnungs-möglichkeiten. Bartelworth und „Klangvokal“-Direktor Torsten Mosgraber waren sich darin einig, dass sich Gospelkirchentag, „Fest der Chöre“ und „Day of Song“ gegenseitig bereichert hätten, und Musikfreunde an diesem Wochenende in Dortmund voll auf ihre Kosten gekommen seien.

Zum Abschluss noch einmal Musik: unter der Leitung von Carol Cymbala sang die Halle „Hallelujah, you’re worthy to be praised“ und „He reigns forever“. Cymbala und ihre beiden Sängerinnen hatten die Masse toll im Griff und übernahmen Soloparts. Während dessen wurden die hunderte von Sonnenblumen vom Kreuz abgenommen und in der Halle verteilt. Am Ende des Liedes sprach uns Cymbala aus der Seele:“It’s over, it’s really over?“

Foto: Creative Kirche

HINWEIS: Die Fotos in diesem Beitrag stellte die „Creative Kirche e.V.“ zur Verfügung (Anfrage 12.06.2012 bei Fr.Adam), vielen Dank, einige wurden durch Zuschnitt verändert