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Hochzeit in Hamm-Mitte 06.04.2013 St.Agnes

Nach den öffentlichen „Großveranstaltungen“, unseren Konzerten in Beckum und Hamm-Norden, wird die nächste Veranstaltung wieder kleiner und privater. Wir begleiten am 06.04.2013 um 14.00 Uhr (Einsingen 13.00 Uhr) die Trauung eines Paares in der St.Agnes-Kirche in der Innenstadt.

Im letzten Jahr standen viele Hochzeiten in verschiedenen Stadtteilen und im Hammer Umland auf dem Programm. Jetzt werden wir erstmals überhaupt bei einer Hochzeit in einer Stadtkirche in Hamm-Mitte singen. St.Agnes hat bisher noch keinen Gospeltrain-Auftritt erlebt. Mal sehen, ob die Stimmung in einer größeren Kirche wesentlich anders ist, als in den kleineren in den Bezirken.

Angesichts des derzeitigen Märzwinters mit eisigen Winden mag man den Brautleuten im April ein laues Frühlingslüftchen wünschen, das zur Stimmung dieses Festtages in besonderer Weise beitragen könnte.

Erste Probe nach dem Konzert

Eineinhalb Wochen sind nach unserem Konzert in Hamm vergangen. Laut Chorleiter sollten wir uns in der Zwischenzeit gut erholen. Wovon oder Wofür? Sieht er uns „nach“ oder „vor“ einer Veranstaltung? Aber er hat schon recht. Es ist einiges an Einsatz in die Vorbereitung investiert worden.

Wir waren gespannt auf das erste Aufeinandertreffen nach dem Ereignis. Nachdem zu Beginn der Probe die Lieder für die nächste Hochzeit durchgesungen wurden, gab es danach einen Konzert-Nachschlag. Was gab es nicht noch alles zu erzählen, nachdem sich die Eindrücke etwas gesetzt hatten. Viele berichteten von Kontakten zu Konzertbesuchern, und wir bekamen viele begeisterte Aussagen zu hören. Rückmeldungen aus eigenen Reihen waren nicht weniger interessant. Speziell von Chorleiter Sebastian bekamen wir nochmals ein dickes Lob, denn seine Begeisterung hielt immer noch an. Hatte er nicht schon am Tag nach dem Auftritt in einer rührenden Mail sein ganzes Herz ausgeschüttet? Er war besonders erfreut über den generationenübergreifenden Erfolg. Er erinnerte daran, dass Gospel andernorts auch spalten kann, wenn diese Form der Kirchenmusik als etwas Neues auf Vorbehalte trifft.

Höhepunkt des Abends war allerdings das Anschauen eines Videos vom Auftritt, das wir für interne Zwecke aufgenommen hatten. In einer Totalen konnte man den Chor aus Zuschauersicht beobachten. Es war auffallend ruhig im Raum; man hörte, schaute und ging vielleicht seinen Erinnerungen nach. Am Chorleiter konnte man gut studieren, wie lebhaft diese noch präsent sind. Einige Passagen wurden geradezu nochmal erlebt. Wir hatten unsere Freude daran, ihn so glücklich und zufrieden zu sehen. Einige Male flippte er leicht enthusiastisch aus, uns ging es aber nicht anders. Szenenapplaus zur eigenen Leistung will schon etwas heißen. Bei „Let me fly“ kam bei mir Gospelkirchentagsfeeling auf, obwohl in Dortmund mehr als hundertmal mehr Sänger aktiv waren.

Foto: trainarchivator
Die Technik ist gleich startklar – man wartet gespannt auf das Video

Trotz allem konnte das Video nur ein schwaches Abbild des Liveerlebnisses sein. Speziell der Klang, einfach aus dem Raum der weitläufigen Kirche aufgenommen, erreichte nicht das Konzertniveau. Das war aber auch nicht der Zweck. Vielmehr konnte jeder für sich selbst überprüfen, inwieweit der eigene Eindruck vom Geschehen mit der Wirkung auf das Publikum übereinstimmt. Für viele war es das erste Mal die Truppe von außen in Aktion zu sehen. Gospeltrainer, die jemals einen Auftritt aus dem Zuschauerbereich miterlebt haben, wissen um den interessanten Perspektivwechsel. Auffällig war die gute Harmonie zwischen Gesang und Klavierspiel. Die Leistung unseres Pianisten Noel kann man gar nicht hoch genug einschätzen, denn nach der ersten gemeinsamen, noch holprigen Probe hat er sich an unsere Art und die Erfordernisse perfekt angepasst.

Seit es den Chor gibt, haben wir uns Schritt für Schritt verbessert. Eigenartig – nun haben wir ein richtig gutes Konzert hingelegt und doch finden wir hier und dort kleine Fehlerchen. Das ist allerdings „Jammern auf hohem Niveau“. Da scheinen die eigenen Ansprüche an uns selbst mitgewachsen zu sein. Das muss unsere Chefetage ja freuen, denn das spricht für zukünftige Lernbereitschaft, was Grundvoraussetzung für weitere Verbesserungen ist. Außerdem kann man ganz konkret feststellen, an welchen Dingen gearbeitet werden könnte. Auf zur nächsten Probe.

Zum Schluss gab es noch einen Ausblick auf die Zukunft. Welche Schlussfolgerungen zieht man aus den Konzerten in Beckum und Hamm, und mit welchen Ideen beschäftigen sich Chorleiter und Vorstand. Nun wird erst mal im kleinen Kreis diskutiert, und dann geht es ans schmieden konkreter Pläne. „Da kommen noch ein paar Kracher – dass sag‘ ich Euch“ kündigte Sebastian an. Nichts anderes haben wir erwartet.

Zahlencode des Chorleiterwechsels

14:50

Meine Geschichte im Gospeltrain beginnt am 24.12.2009 um 14:50 Uhr. An Heilig Abend hatte ich einen Chorauftritt in der Jakobuskirche und kurz vorm Gottesdienst drückte mir die Küsterin einen Umschlag in die Hand. „Das ist für dich hier angekommen“ meinte sie. Ich sah mir den Umschlag an. Darauf, in fein säuberlicher Handschrift, die Anschrift der Kirchengemeinde in Pelkum mit mir als Ansprechpartner. Als Absender stand eine gewisse Frau Ch. Etzel vom Gospeltrain auf der Rückseite des Kuverts.

„Mh, komisch – was wollen die denn von mir? Und… wer is´n das überhaupt!?“ Weder diese Frau Etzel, noch dieser Gospeltrain sagten mir irgendetwas. Ich machte den Brief noch vor dem Gottesdienst auf und drinnen stand, wiederum in fein säuberlicher Handschrift ein Hilferuf. Der Chor versucht im Moment, die Leitung neu zu besetzen – ob ich mir nicht vorstellen könnte, wenn ich nicht selbst Interesse hätte, in irgendeiner Form zu helfen.

„Och nöööööö…. nicht schon wieder Gospelchor, das ist so gar nicht meins.“  – Mir schossen sofort Erinnerungen aus dem Juni des gleichen Jahres durch den Kopf. Damals ereilte mich ein Hilferuf aus dem Ruhrgebiet ähnlich überraschend. Nach dem Probedirigat habe ich beschlossen, nie wieder auch nur daran zu denken, in die Richtung christlicher Popularmusik zu gehen. Die Chemie passte nicht, es war alles relativ kurzfristig, egal… lassen wir das.
Ich hatte bereits einen kleinen, gutlaufenden Chor in Pelkum, der ansatzweise Gospelmusik sang, das reichte mir. Mit reinem Gospel wollte ich nichts zu tun haben. Ich nahm mir also vor, diese Frau Etzel anzurufen, um ihr meine Hilfe bei der Chorleitersuche anzubieten – Ich selbst wollte es nicht machen… ok, allenfalls als Vakanzvertretung… aber auch nur für ein paar Wochen, oder ein zwei Monate.

01:27

Irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr rief ich diese Frau Etzel an. Und wurde gleich mehrmals von ihrem Anrufbeantworter vertröstet – oder es war halt besetzt. Ich sprach ihr also eine Nachricht auf den AB und wartete auf eine Reaktion. Einen Tag später rief Frau Etzel an und trug mir ihr Anliegen noch einmal persönlich vor. Was soll ich sagen, diese Frau war einfach furchtbar hartnäckig.
„Ich muss ihnen sagen, dass ich kaum Erfahrung in diesem Bereich habe – meine Welt sind klassische Kirchenchöre!“ erklärte ich ihr sehr eindrücklich.  „Und ich habe Freitags auch keine Zeit, da habe ich meine Chorprobe in Pelkum und die steht nicht zur Debatte!“ suchte ich weiterhin nach Begründungen, meine Ablehnung zu untermauern. Schließlich erzählte ich ihr von meinem Probedirigat im Ruhrgebiet und schob dessen Scheitern allein auf mich.
Nichts zu machen, Frau Etzel war nicht abzuschütteln. Wir einigten uns also darauf, zumindest ein Probedirigat zu machen um zumindest eine Vakanzvertretung hinzubekommen. Ich unternahm noch einen letzten Versuch, damit sie von mir abließ und unterbreitete ihr meine Honorarvorstellungen. Nichts zu machen – ich gab’s auf – nach 15 Minuten des Telefonierens und meiner „Abschüttelungs-Strategie“ ließ diese Frau nicht von mir ab. Wir unterhielten uns dann weiter, kamen von „Höcksgen auf Stöcksgen“ und vereinbarten Freitag, 08.01.2010 als Termin für das Probedirigat – die Proben im Pelkumer Chor begannen erst eine Woche später.
Ich legte den Hörer auf und schaute auf Telefondisplay: EINE STUNDE UND SIEBENUNDZWANZIG MINUTEN! Herr Gott, das war mein längstes Telefongespräch, dass ich je mit einer Chorvorsitzenden hatte. Ich wunderte mich, weil ich ziemlich genau weiß, dass wir das eigentliche schon nach einer guten viertel Stunde durch hatten.

1:15

Am vereinbarten Tag stieg ich mit Bauchschmerzen ins Auto, um mich von Beckum nach Hamm aufzumachen. Mir hing die Ruhrpott-Probe im Hinterkopf und war ziemlich aufgeregt, was mich wohl im Hammer Norden erwartet. „This little light“ und „Shine your light“ hatte ich als Auswahlstücke im Gepäck – ich war gespannt. An diesem Abend des 08.01.2010 solle ich auch diese hartnäckige Chorvorsitzende kennenlernen, was mir noch als angenehmster Teil des Abends schien. Ich fuhr auf den Parkplatz, atmete tief durch und ging ins Pfarrheim. Frau Etzel nahm mich in Empfang, eine Frau Peters stellte sich vor, eine Frau Sand gesellte sich dazu. „Ich bin Kassiererin!“ stellte sich eine Frau Klönne vor. Dann ging alles ganz schnell – Einsingen/Sojani/Halleluja – ein kurzes Gespräch mit der gesamten Chorsängerschaft. Rumsbums – eineinviertel Stunde Probedirigat waren vorbei und – es war gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte.

0:25

Fünfundzwanzig Minuten dauerte meine Heimfahrt nach Beckum. „Es ist ja eigentlich ein ganz netter Haufen!“ dachte ich bei mir, „aber Gospelchor in Reinkultur? Ich weiß nicht… naja, wer weiß, wer sich da noch beworben hat. Eine Vakanzvertretung mache ich, wenn die mich überhaupt wollen.

Resümee

Wie es weiterging, liest man ja hier im Blog – das Christkind soll sich wohl etwas dabei gedacht haben, als ich den Brief von Frau E. an Heilig Abend 2009 erhielt. Mit „my lovely Gospeltrain“ habe ich den besten Fang gemacht, den ich in meinen derzeit 15 Jahren Kirchenmusik überhaupt hätte machen können. Wir ergänzten uns von Anfang an perfekt, lernten von einander, rieben uns oft auf, bewältigten manche Problematik und erlebten unzählige schöne Proben und Auftritte. Für mich ist sicher, dass ich mir momentan meinen Beruf ohne den Gospeltrain nicht vorstellen kann – dafür sind wir zu sehr verwachsen und aufeinander abgestimmt. Danke Gospeltrain!

Abschließend sei noch mal diese hartnäckige Frau Etzel erwähnt: Die 1:27 Stunden waren nur ein leichter Vorgeschmack – wenn’s uns heute in den Sinn kommt, kann’s auch mal etwas länger dauern. Unser derzeitiger Rekord liegt bei über 3 Stunden, wobei unsere Telefonate fast immer mit „Ich wollte nur mal eben kurz…“ beginnen.
Ach ja, mittlerweile duzen wir uns auch.

Nach den Konzert-Highlights

Ein paar Tage sind seit unserem Konzert-Heimspiel in Hamm vergangen. Nach dem erfolgreichen Auftritt und emotionalen Höhenflügen kehrt nun ein wenig Ruhe ein. Man kann sich besinnen und zurückblicken. Vielleicht sollte man auch mal Bilanz ziehen.

Das Jahr begann mit Arbeit! Bei einem Workshop haben wir uns nach der Weihnachtspause wieder in Schwung gebracht und den noch am selben Abend in einer Vorabendmesse eingebracht. Alles hat gut geklappt, unser Proben – und Auftrittsrhythmus war rasch wieder da. Wahrscheinlich weil der Workshop weniger Arbeit als Vergnügen war.

Nach dem Auftakt ging es gleich an die Vorbereitung der beiden Konzerte in Beckum und Hamm, bei denen ein neues Programm vorgestellt werden sollte. Zwei Highlights innerhalb von vier Wochen? Das war schon eine ganz ordentliche Herausforderung, doch Mannschaft und Trainer haben gut und fleißig trainiert. Beide Konzerte sind uns musikalisch gut gelungen, beim Publikum gut angekommen und haben uns persönlich bereichert. Dennoch waren sie von der Ausstrahlung verschieden. Dabei hat auch die Kirchenarchitektur eine Rolle gespielt: die Beckumer Ev. Christuskirche ist kleiner und mit einer Empore ausgestattet, die Hammenser Kath. Herz-Jesu-Kirche ist größer, weitläufiger und hat zwei Seitenschiffe. Außerdem waren die Zuhörerschaften etwas unterschiedlich zusammen gesetzt. Ich persönlich hatte außerdem die Gelegenheit die Konzerte mal aktiv mitsingend und mal passiv im Hintergrund miterleben zu dürfen. So ein Perspektivwechsel ist durchaus aufschlussreich.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Beckum, Christuskirche…………………………Hamm, Herz-Jesu-Kirche      ©Boesen

Wenn man den Chor schon lange kennt, so stellt man einen deutlichen Reifeprozess fest. Dieser zeigt sich vor allem im Ausdruck und in der Fähigkeit spontan handeln zu können. Im Falle eines Fehlers werden wir nicht aus der Bahn geworfen, sondern finden spontan gemeinsam einen harmonischen Ausweg (Ist das die berühmte Intelligenz der Masse?). Es war ja alles schon mal da – von vertauschten Strophen bis falschen Einsätzen. Meistens hat außer uns niemand etwas gemerkt. Diese Qualität nutzt unser Kreativdirektor nur zu gerne aus, wenn ihm während des Singens eine Idee kommt, die er direkt an uns zur Ausführung weiter gibt. Da reicht eine kleine Geste oder leichtes Minenspiel, wir setzen die Vorgabe um und ernten dann ein schmeichelndes Lächeln. Eigentlich halten wir den Spruch des Chefs „Wie sind ein professioneller Chor!“ für einen Gag; inzwischen kommen Zweifel auf – hat er vielleicht doch Recht?

Mit etwas Abstand erkennt man aber auch die Baustellen, an denen man arbeiten könnte. Okay, es handelt sich eher um Schönheitsreparaturen als um Totalsanierungen, denn das Fundament ist stark und solide. Einerseits könnte man den Einsatz bei leisen Textstellen noch optimieren. Mit Konzentration und der richtigen Atemtechnik dürfte man die richtigen Werkzeuge dafür zur Hand haben. Andererseits kann auch noch am Ausdruck gearbeitet werden. Wie im Januar-Workshop an einigen Beispielen geübt, sollten wir uns immer vergegenwärtigen, was wir singen. Ist der Inhalt präsent, folgt der passende Ausdruck fast automatisch und prägt auch die Körpersprache. Die Einstudierung künstlicher Choreographien ist dann überflüssig.

Foto: trainarchivatorGrößere Auftritte hinterlassen bei uns allen – wenn auch individuell verschieden – einen starken Eindruck. Die einen sind aufgekratzt und laut, die anderen ziehen sich eher leise lächelnd zurück. Allen gemeinsam scheint aber ein leichtes Schweben zu sein, ein echtes Glücksgefühl. Das tollste ist aber: wir sind selber „Schuld“. Wir selber haben durch eigenes Tun diesen Zustand ausgelöst. Da fällt mir spontan die „Himmlische Nacht 2012“ auf Caldenhof in Hamm-Westtünnen ein. Erinnert Ihr Euch an das Motto der Andacht mit Diakon Ellinger? – „Nähre Dein Feuer – Christsein ist ansteckend“. Auch Pfarrer Markfort hoffte in  seiner Begrüßung vor dem Konzert in Hamm, dass ein Licht angezündet werden möge. Offensichtlich wird beim Gospeltrain kräftig gezündelt.

Was soll noch kommen? Die beiden Konzert-Höhepunkte 2013 liegen ja bereits hinter uns. Eigentlich sollte es nach dem anstrengenden und ereignisreichen Jahr 2012 dieses Jahr etwas ruhiger zugehen. Ich traue dem Frieden aber nicht! Man weiß ja nie was kommt, was da in der Chefetage und beim Chorleiter wieder an Ideen ausgebrütet wird, von dem der gemeine Gospeltrainer noch keine Ahnung hat. Zudem sind im Kalender ja schon einige Hochzeiten eingetragen. Wir machen es einfach wie immer – wir warten geduldig ab und schauen, welche Entwicklung uns zu gegebener Zeit überrollen wird. Aber das kennen wir ja schon… 😉

Noch eine Anekdote am Rande. Ein älterer Herr sprach mich nach dem Konzert in Hamm begeistert aber auch irritiert an: “Die haben ja zwischen den Liedern gequatscht?!“ – Aber ja doch. So sind wir. Da ist Leben drin. Wir sind eben kein klassischer Gesangverein oder Kirchenchor. Gospel ist Emotion und die muss einfach raus. Ein Wort zwischendurch, man unterstützt sich und feuert  einander an. Man muss dazu sagen, dass es die GospeltrainerInnen nicht übertrieben und damit gestört haben. In den Rückmeldungen nach dem Auftritt durch Besucher kam ganz klar zum Ausdruck, dass diese sich mit uns gefreut haben.

Foto: trainarchivator
Begeisterung im Sopran, man tauscht sich aus

Lokalpresse über Konzert in Hamm

Heute Morgen erschien in unserer Lokalzeitung, dem Westfälischen Anzeiger, ein Artikel über unser Konzert in der Herz-Jesu-Kirche. Man räumte der Berichterstattung viel Platz ein und fügte ein sehr aussagekräftiges Foto bei. Da kommen doch gleich die noch frischen Erinnerungen an „unser“ Highlight wieder hoch. Schön war’s! Zu unserer Freude haben das unsere zahlreichen Gäste auch so gesehen.

© Westfälischer Anzeiger 20.03.2013
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 20.03.2013

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Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 2

Nach der Pause steht „Let me fly“ auf dem Programm. Natürlich wird an dieser Stelle vom Gospelkirchentag im vergangenen Jahr berichtet, der bei uns Teilnehmern immer noch positiv nachwirkt. Mit diesem Stück lernt das Publikum einen modernen europäischen Gospel des dänischen Komponisten Hans-Christian Jochimsen kennen. Es gelingt exzellent und löst vereinzelt Jubel aus. Diese Mischung aus stilleren und kräftigeren Abschnitten, ganz fließend miteinander verbunden, bietet ein ganz neues Hörerlebnis. Besonders die A-cappella-Passagen verbreiteten echt Gänsehautfeeling. Da hätte ich doch gerne mal den Gesichtsausdruck vom Chef gesehen…

Es geht emotional weiter. Mit einer Geste zum Herzen ruft der Chorleiter das Thema des bekannten Titels „Tears in heaven“ wach. Viele Besucher singen oder summen mit, genießen die melancholische Stimmung, die der Chor von Anfang an gut trifft. Wie schön, dass wir seit einigen Jahren endlich auch Tenöre haben! Das bereichert den akustischen Gesamteindruck. Direkt im Anschluss daran werden die Zuhörer mit dem dynamischen „This is the day“ aus der Ruhe (mit)gerissen. Sofort wird begeistert mit geklatscht, inzwischen sitzt der Gospelrhythmus annähernd perfekt.

© W.Boesen, Hamm
„This is the day “ – das ist unser Tag!          © W.Boesen

Da der Gospeltrain jetzt ordentlich eingeheizt hat, werden die Menschen beim nächsten Lied gleich mit einbezogen. „Heaven is a wonderful place“ soll gemeinsam gesungen werden. Nach Anleitung durch den Vorturner (aha, deshalb ohne Krawatte!) übt das Publikum mit dem Chor die Männerstimme des Liedes ein. Als das sitzt, steigen erst der Alt und dann der Sopran mit deren Stimmen ein. Jetzt singen mehrere hundert Menschen sinngemäß „der Himmel ist ein wunderbarer Ort“ – hier und jetzt ist es auf Erden aber mindestens genauso toll. Wenn ich bedenke, dass man den Gospeltrain schon beim Einsingen bis nach draußen gehört hat; was mag da jetzt abgehen?

© W.Boesen, HammDie ganze Kirche singt, alle stehen          © W.Boesen

Noch nicht genug Action? Ok. „Rock my soul“ setzt noch einen drauf. Männer und Frauen stehen sich im Gesangsduell mit viel Einsatz gegenüber, wobei sich die zahlenmäßig klar unterlegenen Männer aber Mikrofonunterstützung organisieren. Das Duell erzeugt viel Schmunzeln bei den Zuschauern. Etliche stehen der besseren Sicht wegen auf. Dieses bekannte Lied singen außerdem viele mit.

© W.Boesen, HammUnsere Männer – und Eva! geben richtig Gas          © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“! Der Titel des nächsten Songs könnte auch das Motto des Tages sein. Die GospeltrainerInnen schweben angesichts des gut laufenden Konzerts und der positiven Resonanz von den Bänken sowieso auf Wolke sieben. Zuvor berichtet Chorleiter Sebastian dem erstaunten Publikum, dass sich in unseren Reihen ein Jubilar befindet. Detlef feiere genau an diesem Tage seinen fünfzigsten Geburtstag und unterstütze dennoch den Gospeltrain beim Konzert. Riesenapplaus von allen Seiten. Das Geburtstagskind bedankt sich gerührt. Spontan wird „Happy Birthday“ angestimmt, sofort sind alle in der Kirche dabei. Jetzt ist Detlef aber richtig ergriffen; winkt, verbeugt sich und verteilt Handküsse. „Das nächste Lied ist nur für Dich“ kündet Sebastian an. Für ihn selbst sei ja jeden Mittwoch (Probentag) Happy Day. Los geht’s. Detlef setzt sich auf einen Stuhl genau dem Chor gegenüber, wie es sonst die Geburtstagskinder in den Chorproben machen, wenn sie sich ein Lied aussuchen dürfen. Das Publikum steht größtenteils und genießt den Klassiker mit Birgit als Solistin. Allerdings sind sie vom neu arrangierten Ende überrascht und begeistert zugleich. Die ganze Kirche swingt zur Zeile „Sing hallelujah“. Ohrwurmgefahr!!!          Foto © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“ für das Geburtstagskind – und alle anderen          © W.Boesen

Mancher habe Berührungsängste gegenüber Gospelkonzerten der englischen Sprache wegen, meint Sebastian. Einige wenige stimmen schüchtern zu. Die große Mehrheit im Raum versteht Englisch oder lässt sich einfach mitreißen. Als Beleg, dass der Gospeltrain auch anders kann, singen wir nun das deutschsprachige Lied „Mögen sich die Wege“, bei dem man sich nach den schwungvollen Titeln mal wieder ganz sanft getragen fühlen kann. Andächtiges Zuhören und verträumte Blicke.

Kurz vor dem Ende steht unser Medley mit dem Publikum auf dem Plan. Dabei singt je ein Zuschauerblock nach Anleitung und durch den Gospeltrain unterstützt einen der drei Gospelklassiker „Go, tell it on the mountain“, „He’s got the whole world“ und „Rock my soul“. Schließlich werden alle Songs gleichzeitig gesungen und harmonieren dennoch, die ganze Kirche steht und ist aktiv. Jetzt ist aber richtig Stimmung in der „Hütte“.

Mit dem Abschlusssegen „Peace shall be with you“ sollen die Menschen nach einem für alle ereignisreichen und gelungenem Konzert entlassen werden. Man kann noch einmal die wunderbare Stimmung genießen und sich von der weichen Musik tragen lassen. Da werden die Menschen plötzlich aus ihren Träumen gerissen. „Mist, jetzt habe ich meinen Einsatz verpasst“ gesteht Chorleiter Sebastian. Leichtes Gelächter. Hätte er nichts gesagt, wäre absolut niemandem etwas aufgefallen. Selbst ich als Insider habe in dem Moment den Fehler gar nicht wahrgenommen – ich war in Gedanken ganz woanders. Macht nichts. Einfach noch mal eingesetzt und dann sauber zu Ende gebracht. Viel humoriger Applaus.

© W.Boesen, Hammein stilleres Lied zum Schluss, nochmals Konzentration          © W.Boesen

Als das Lied verklungen ist, wollen viele aber einfach nicht gehen. Der Schlussapplaus steigert sich, doch bevor sich die Leute zu sehr verausgaben wird schnell noch mal „Sia hamba“ als Zugabe angestimmt. Nochmals werden wir mit viel Applaus bedacht. Anschließend zieht der Chor kurzerhand Richtung Hauptausgang, wo er sich als Spalier für die heimwärts bummelnden Zuschauer aufstellt. Immer noch wird gesungen, jetzt „Jesus is my salvation“; erst einstimmig, dann als Kanon.

Irgendwie haben es die Leute gar nicht eilig. Jeder kennt irgendwen. Man begrüßt sich und tauscht sich aus. Da wird sehr viel Lob und Anerkennung ausgesprochen. Viele wollen ihre Begeisterung direkt an den künstlerisch Hauptverantwortlichen loswerden, Sebastian ist dementsprechend umlagert. Ein Blick in die Gesichter reicht eigentlich. Die GospeltrainerInnen einschließlich Chorleiter sind mit sich und der Welt zufrieden, haben das große innerliche Strahlen. Dieses hat auch die Zuschauer ergriffen. Alle miteinander haben bereichernde eineinhalb Stunden miteinander erlebt. Als die letzten gegangen sind, wird schnell die Technik abgebaut und ein wenig klar Schiff gemacht, bevor es zum Ausklang ins Pfarrheim geht.

Dort sitzen bereits viele Gospeltrainer und deren Gäste aus dem engeren Umfeld an österlich geschmückten Tischen. Erst mal wird etwas zu trinken besorgt, dann wird erzählt und erzählt. Unser Haus- und Hoflieferant L.Kapschak von Empting’s Backstube hat uns mit Brot und Laugengebäck versorgt, so dass wir uns ordentlich stärken können. Seit vielen Jahren ist es bei uns üblich, dass man nach unseren Heimatkonzerten nicht sofort auseinanderläuft, sondern noch ein wenig Zeit miteinander verbringt und die Ereignisse nachwirken lässt. So wird die Spannung wieder runtergefahren, und man geht gemeinsam in die Genussphase über. Damit sollte man ganz beschwingt in die neue Woche starten können.

Foto: trainarchivatorLieferung vor dem Konzert:

Dieses Riesenbrot müssen wir uns erst noch verdienen !

Das haben wir zwei Stunden später geschafft !!

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Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 1

In der Herz-Jesu-Kirche ist die erste Reihe der Kirchenbänke mit Blumen in gospeltrain-orange geschmückt, Kerzen stehen für später bereit. Zügig und diszipliniert beginnt der zahlenmäßig starke Chor das Einsingen. Man istFoto: trainarchivator fein heraus geputzt, gibt ein gutes Bild ab, einige waren wohl gerade noch beim Friseur (meine Beobachtung wird später von einer verlegenen Zeugin bestätigt). Chefin Christa hatte zuletzt nochmals die Wichtigkeit der Einhaltung unseres Dress-Codes bei Auftritten betont. Alle halten sich perfekt daran – bis auf einen. Chorleiter Sebastian Wewer möchte sich vielleicht in seinem Bewegungsdrang nicht von einer Krawatte einschränken lassen; das kann ja was geben!

Diese Kirche will gerockt“ werden

Foto: trainarchivator
Gospeltrain beim Einsingen, Sebastian ist gerade aus dem Bild gesprungen

Kaum sind das Einsingen und eine kurze Laufprobe beendet, betreten die ersten Zuschauer die Kirche. Der Countdown läuft. Draußen strömen Fußgänger herbei, auf der kleinen Karlstraße ist Rushhour. Die GospeltrainerInnen gönnen sich inzwischen noch einige Minuten der Entspannung und Vorbereitung im benachbarten Pfarrheim.

Foto: trainarchivatornoch ein Paar Minuten, dann geht’s los

Foto: trainarchivatorLeider singe ich heute nicht mit, sondern übernehme die Gästebetreuung und nebenbei  Dienstleistungen aller Art. Zunächst werden Programme verteilt, dabei gleich viele Fragen zum Chor beantwortet und freudig einige ältere Ex-Mitglieder begrüßt, die mal sehen wollen, was ihre alte Truppe so treibt (schön, dass Ihr uns treu bleibt).

Fotografen sprechen sich ab, ich bekomme schnell noch eine Kurzschulung zum erstmalig eingesetzten Camcorder. Die Kirche ist inzwischen gut gefüllt. Neugierig zähle ich durch und komme auf 400-450 Besucher. Da haben sich unsere Werbemaßnahmen doch gelohnt. Es ist kurz vor 17.00 Uhr. Man ist gespannt, dabei brummt es leise wie in einem Bienenschwarm.

© W.Boesen, HammStatt mit einem musikalischen Kracher beginnt das Konzert ganz zart mit einem Solo des Chorleiters. Beim „Lord, hold me“, einer Art bittendem Zwiegespräch mit Gott, wendet er dem Publikum den Rücken zu und schaut auf das große Kruzifix im Altarbereich. Ein sehr intensiver Moment, bei dem die Gäste den Atem anhalten. Beim zweiten Lieddurchlauf zieht der Chor leise summend von der Sakristei in Richtung Altar ein. Als alle in der geprobten Aufstellung angekommen sind, wird das Lied kräftig und mit großer Intensität von allen gesungen. Ein gelungener Auftakt, der das Publikum etwas überrascht und den anschließenden Applaus verdient hat. Foto © W.Boesen

© W.Boesen, HammEinzug des Gospeltrains zum Solo von S. Wewer     © W.Boesen

Nun begrüßt unser Pfarrer Paul Markfort die Zuschauer und ist sehr erfreut über deren große Anzahl. Er wünscht allen ein schönes Konzert, das sprichwörtlich ein Licht anzünden möge. Auch unser Chef begrüßt die Menschen und fordert gleich zu Aktivität auf. „Hallo Hamm“ ruft er in den Raum, „Hallo Gospeltrain“ antwortet das Publikum. Nach dem ersten Übungsdurchlauf ist beim zweiten Durchgang schon ordentlich Leben drin. Es wird gefragt, wer schon einmal ein Konzert des Gospeltrains miterlebt habe. Viele Arme gehen hoch. Die Stammgäste werden ausdrücklich begrüßt. Danach wird gefragt, wer das erste Mal dabei sei. Wieder gehen viele Arme hoch. Diese Gäste werden ebenso herzlich begrüßt. Auf diese Art hat man schnell mal einen Eindruck von der Zusammensetzung seiner Zuhörerschaft gewonnen. Jetzt geht es musikalisch weiter. „This little light“ mit Solistin Birgit passt zu den einleitenden Worten des Pfarrers. Einigen ist der Titel bekannt, und man singt leise mit. Inzwischen ist ein Fotograf vom Westfälischen Anzeiger (Hammer Lokalzeitung) eingetroffen und macht Aufnahmen von der Veranstaltung.

Vor dem nächsten Lied kommen wir zur Spezialdisziplin des Chorleiters: Ansprache und Aktivierung des Publikums. Mit einfachen Stampf- und Klatschübungen nach Anleitung soll der richtige Gospelrhythmus einstudiert werden. Die Leute machen mit. Dabei wird viel gelacht und gekichert, denn noch nicht alle sind mit der Art unseres Sebastians vertraut. Nach diesem Vorlauf soll gemeinsam das bekannte „Taizé-Halleluja“ gesungen werden. Als der Zeremonienmeister provozierend die Hände hinter die Ohren legt, steigert sich die Lautstärke und der gute Besuch zahlt sich aus. Schließlich singt man stehend das Stück in fröhlichem Tempo als Kanon. Gospeltrain und Besucher applaudieren sich verdientermaßen gegenseitig.

© W.Boesen, HammHamm-Norden ist gospeltauglich, Applaus vom Chor          © W.Boesen

Jetzt lassen wir es richtig krachen! Nach kurzer Erläuterung der biblischen Geschichte lässt der Gospeltrain bei „Joshua fit the battle of Jericho“ die Fanfaren erklingen. Nachdem Sebastian mit Gestik und Mimik (das konnte ich sogar von hinten sehen!) den Chor zu vollem Einsatz auffordert, erklingt ein gewaltiger Sound zum Auftakt. Es ist ungeheuer intensiv und die Schallwellen erzeugen ein regelrechtes Kribbeln auf der Haut. Das Publikum staunt und ist hellwach. Anschließend erzählt uns der Gospeltrain wesentlich leiser, aber sehr eindringlich die Geschichte Joshuas. Jetzt schauen und hören die Besucher völlig gebannt zu, in den Klatschphasen macht man engagiert mit. Ausdruck und Spannung im Chor überzeugen, da macht schon das Zuschauen Spaß!

© W.Boesen, Hamm
Blick auf den Chef, auf den Einsatz kommt’s an          © W.Boesen

Bei den bisherigen Gospels hat uns unser frisch an Bord geholter Pianist Noel Brefried am Keyboard begleitet Bei „Order my steps“ greift Sebastian selbst in die Tasten – das lässt er sich nicht nehmen. Dieser Titel ist eines der ersten gemeinsamen Highlights, seitdem wir miteinander trainieren. Speziell an dieser Stelle ist positiv zu erwähnen, dass die erstmals eingesetzte Technik mit Mikros und Boxen gut abgestimmt ist, denn das Klavier klingt in angenehmer Lautstärke und begleitet den Chor, statt ihn zu übertönen. Unsere Chorneulinge meistern das Stück prima wie alle, stellt der Textumfang doch eine echte Herausforderung dar.

Bevor das „Hallelujah“ von L.Cohen an der Reihe ist, wird gefragt, ob jemand im Publikum sei, der mit dem Gospeltrain geheiratet hat oder es in nächster Zeit tun möchte. Treffer. Es sind tatsächliche mehrere Leute aus der Hochzeitsfraktion anwesend. Hintergrund für die Frage sei der, dass das Lied häufig bei Trauungen gewünscht werde und wir damit Erinnerungen an viele Kirchen in Hamm und Umgebung verbänden. Nun wird aber gesungen und das vorzüglich. Dies wird durch den auffällig energischen Applaus unseres Ehrenmitglieds Norbert bestätigt, der dieses Lied schon viele Male gehört hat und dementsprechend urteilen kann.

Nach dem auch als Popsong bekannten Hallelujah folgt mit „Deep River“ ein ausgesprochener Gospelklassiker. Kurz wird die Bedeutung des Mississippi als frühere Grenze zwischen Sklaverei und Freiheit erläutert, die Gegenstand dieses Liedes ist. Textkenntnisse erleichtern vielen Zuschauern das Mitsingen. Dank der neuen Mikrophontechnik in der Kirche sind die zahlenmäßig wenigen Tenöre wunderbar zu hören. Wie vom Chorleiter zuvor behauptet, sind die Mikrofone nur zur Unterstützung da, indem sie den Raumklang und nicht die einzelnen Sänger aufnehmen. Recht hat er. Der Klang der einzelnen Stimmlagen kommt auch ganz hinten gut hörbar, ausgewogen und sehr natürlich an. Leider kommen die Einsätze bei den stilleren Passagen etwas zögerlich, man dürfte sich ruhig mehr zutrauen

Als Vertreter der afrikanischen Gospels hat der Train „Sia hamba“ ausgewählt, das wir in einem tollen Sebastian-Wewer-Spezial-Arrangement im Repertoire haben. Hier gelingen die Einsätze richtig knackig. Der Chor ist aufmerksam, der Chorleiter engagiert, das Publikum folgt der gemeinsamen Arbeit fasziniert. Da klatscht man gerne in den geeigneten Abschnitten mit. Dabei bekommt man verschiedene Facetten des Liedes zu hören, die jeweils ihre ganz eigene Wirkung haben. A-cappella-Passagen geben dem ganzen eine besondere Note.

© W.Boesen, Hamm
Gospeltrain bei „Sia hamba“ mit Körpereinsatz          © W.Boesen

Nun hat der Chor sich erst mal genug verausgabt. Es folgt ein Klavierstück, bei dem unser Pianist Noel seine Soloqualitäten beweisen kann und an keinerlei Vorgaben gebunden ist. Seine Teamfähigkeit hat er bereits bewiesen, in dem er gut mit unserem Leader harmoniert, aufmerksam ist und spontan auf die Erfordernisse eingeht. Letztlich schafft er uns eine wunderbar sichere Instrumentalgrundlage. Da hat sich die gemeinsame Vorbereitung und das gegenseitige Kennenlernen doch gelohnt. Nicht unerwähnt bleiben soll auch Franz am Schlagzeug, der uns seit vielen Jahren immer mal wieder begleitet.

© W.Boesen, Hamm
Noel beim Klaviersolo, Chor und Leiter können pausieren          © W.Boesen

Konzert für Kurzentschlossene 17.03.2013

Sonntagmorgen. Draußen ist es kalt, feucht und grau. Man bleibt am liebsten Zuhause. Ein Blick in den Stadtanzeiger am Frühstückstisch macht dann doch ein attraktives Angebot. Das Konzert des Gospeltrains in der Herz-Jesu-Kirche könnte doch eine Alternative zum eigenen Sofa sein. Um 17.00 Uhr geht’s los. Bisher waren die Auftritte in unserer Gemeinde immer schöne Veranstaltungen, viel Anerkennung durch Besucher waren dem stets Chor sicher. Wie wird es diesmal? In die Vorbereitung wurde jedenfalls viel Arbeit gesteckt, um dem Publikum ein schönes, abwechslungsreiches Programm bieten zu können. Es geht halt nichts über ein Live-Konzert.

© Stadtanzeiger© Stadtanzeiger, Hamm, 17.03.2013

Nachbesprechung Goldhochzeit in Pelkum 16.03.2013

„Es war total schön“ lautete das Gesamturteil über diese Goldene Hochzeit. Alle hatten Spaß und unser Gesang hat das Brautpaar und deren Gäste erfreut. Der Gottesdienst in der Pelkumer Jakobus-Kirche war ganz klassisch und vom Ablauf her an eine Grüne Hochzeit angelehnt. Zum Orgelspiel unseres Chorleiters Sebastian Wewer wurden von der Gemeinde u.a. „Großer Gott, wir loben Dich“ gesungen und – in Abwandlung eines Klassikers – „Danke für diesen schönen Abend“.

Erstes Lied des Gospeltrains war „Heaven is a wonderful place“. Dabei feierte unser Pianist Noel seine Hochzeitspremiere als Begleiter des Chores, folglich auch zum ersten Mal offiziell mit Chorkrawatte. Seine musikalische Feuertaufe an den Gospeltrain-Tasten hatte er ja bereits bei unserem Konzert in Beckum vor gut vier Wochen super gemeistert.

Pfarrerin Gabriele Wedekind erzählte einige Geschichten aus dem Leben des rüstigen Paares, und da dieses durchaus Glück im Leben gehabt hätte, lautete das Motto des Gottesdienstes „Danke Gott für 50 Jahre“. Bei der offiziellen Zeremonie wurde gefragt, ob man weiterhin gemeinsam durch das Leben gehen wolle, man tauschte Ringe und verzichtete auch nicht auf den Brautkuss. Gefeiert wurde der Moment mit dem „Hallelujah“ des Gospeltrains. Später erklang als Segensgruß „Mögen sich die Wege“, diesmal in der A-cappella-Version.

Zum Schluss der gelungenen und harmonischen Feier sollte zum „Oh, happy day“, bei dem diesmal Andrea LT das Solo übernommen hatte, der Auszug erfolgen. Da die Pfarrerin zuvor auf den Chor hingewiesen hatte, standen viele Menschen der Empore zugewandt und hörten zu statt die Kirche zu verlassen. Also übernahm der Gospeltrain die Initiative und beendete das Lied, so dass nun Bewegung in die Festgesellschaft kam. Als man schließlich dem Ausgang entgegen zog, setzte der Chor spontan mit „Jesus is my salvation“ noch einen Titel drauf, der nun den Auszug untermalte.

Zur Überraschung der GospeltrainerInnen war das Jubelpaar vor der Kirche nicht gleich in der Gästeschar verschwunden, sondern bleib in Eingangsnähe stehen, wo sie Glückwünsche entgegen nahmen. So konnten wir persönlich gratulieren und erhielten direkt ein Dankeschön. Eine schöne bemerkenswerte Geschichte am Rande. Nun konnte man zufrieden nach Hause fahren, um wieder aufzutanken, denn nur einmal schlafen und dann steht ja schon unser Konzert in der Heimatgemeinde an.

Es war die Goldhochzeitspremiere des Gospeltrains. In der Regel haben jüngere Leute eher Zugang zu Gospelmusik, nicht zuletzt aufgrund der englischen Sprache. Im vergangenen Jahr hatte der Chor allerdings die Segnung eines älteren Paares in derselben Kirche begleitet, den das Goldhochzeitspaar miterlebt haben soll. Dabei haben wir wohl einen guten bleibenden Eindruck hinterlassen, der letztlich zur Einladung geführt hat. Bei der Kontaktaufnahme und der Liedauswahl hat zudem eine mit dem Paar bekannte Gospeltrainerin eine Rolle gespielt.

Inzwischen hat der Chor eine echte Hochzeitsroutine entwickelt und im Laufe der Zeit unterschiedlichste Veranstaltungen miterlebt. Dennoch kommt nie Langeweile auf, denn neben der individuellen Gestaltung durch die Paare gibt es ja auch immer noch die kleinen Geschichten am Rande. Der Chor hatte einfach schon mal mit dem Einsingen begonnen, bevor der Chorleiter eintraf – der Sopran war einfach nicht mehr zu halten gewesen und stimmte das Taizé-Halleluja an. Zuvor war der Ständer für das Keyboard beim Aufbau zusammengebrochen. Die dabei tätigen Herren aus unseren Reihen beichteten etwas schuldbewusst das Missgeschick der Pfarrerin, deren Gemeinde die Eigentümerin des Utensils ist. Zur Erleichterung der Herren war es aber wohl eher Altersschwäche des Objekts, wie die Pfarrerin gestand. Was aber nun tun? Viel Zeit blieb ja nicht. Schließlich diente ein wackeliger Campingtisch als Unterbau für das Keyboard, und unser Pianist bewies hier zusätzliche Qualitäten. Ein Notenständer ist hingegen in einer evangelischen Kirche kaum ein Problem, dem Posaunenchor sei Dank.

 Nun aber gute Nacht – man sieht sich in der Herz-Jesu-Kirche 🙂

Ankündigung Goldhochzeit in Pelkum 16.03.2013

Jetzt überschlagen sich aber die Ereignisse! Eben noch die Generalprobe hinter uns gebracht, Sonntag schon unser großes Jahreskonzert in Hamm-Norden. Da kann man ja durchaus noch eine Goldene Hochzeit mitgestalten. Diese findet Samstagnachmittag in Hamm-Pelkum in der Jakobus-Kirche statt.

Diese Veranstaltung ist eine echte Premiere für den Gospeltrain. Anlässlich einer solchen privaten kirchlichen Jubelfeier sind wir wirklich zum allerersten Male eingeladen worden. Mit Trauungen kennen wir uns ja bestens aus und sind viel in Hamm und der Region herum gekommen. Mal sehen, ob sich diese Feier von der Stimmung her von den Hochzeiten jüngerer Paare unterscheidet.

Musikalisch sind wir bestens vorbereitet. Aufgrund der Proben für unser Konzert und die reichhaltige Erfahrung mit Hochzeitsauftritten im Jahr 2012 werden wir dem Paar hoffentlich Freude bereiten.