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Gospelkirchentag Kassel – Workshop Nr. 2 in Unna 24.05.2014

© Creative Kirche, Witten

 

© Sebastian WewerGestern traf sich eine Gruppe von fast vierzig Sängerinnen und Sängern, die mit unserem Chorleiter Sebastian Wewer im September auf große Fahrt nach Kassel gehen wollen. Wir trafen uns im Gemeindehaus an der Friedenskirche in Unna-Massen. Mit dabei waren nicht nur viele Gospeltrainer, sondern auch viele andere aus den von Sebastian betreuten Chören. Reihum wird nun in loser Folge in den Heimatorten der Chöre geprobt, damit unser neu zusammenwachsender Projektchor ordentlich ‘was auf die Bühne bringen kann.

Es war interessant zu beobachten, wie sich die Probe gestaltete. Viele der Teilnehmer waren auch schon beim ersten Workshop in Hamm aktiv. Was war vom Auftakt noch hängen geblieben? Kommen neu hinzu gekommene Sänger gut in die Gruppe und die Musik rein? – Alles prima. Das Wewersche Konzept scheint aufzugehen. Das angestrebte Konzertprogramm für die Kasselaner Gospelnacht speist sich überwiegend aus Titeln, die zumindest in einigen der beteiligten Chöre schon gesungen werden. Die Repertoires überschneiden sich teilweise, ohne deckungsgleich zu sein. So ist einiges neu, anderes längst vertraut. Somit konnten schon bald Lernerfolge erzielt werden. Zu unserer Freude steht der Rahmen einiger Titel bereits, so dass man schon am künstlerischen Ausdruck arbeiten konnte. Bühnenreife ist zwar noch nicht erreicht, doch wir gewinnen an Sicherheit und Selbstbewusstsein, in Kassel ein gutes Programm anbieten zu können. Das ist durchaus wichtig, um keinen Zeitdruck aufkommen zu lassen.

Dieser Nachmittag muss unseren gemeinsamen Chef echt in seiner Berufswahl bestätigt haben! Es hat Spaß gemacht, die Leute waren lernwillig und bei aller Lockerheit durchaus konzentriert und diszipliniert. Bravo. Zur Belohnung durften wir mit dem Eindruck nach Hause gehen, dass wir einiges auf die Beine stellen werden. Man bekam einen Eindruck, wie es mal klingen könnte, wenn erst der Feinschliff erfolgt sein wird.

Ein Highlight war das freie Singen zum Abschluss des Workshops. Einfach im Kreis ums Klavier gestellt und zwei Lieder aus Spaß an der Freud‘ gesungen – ohne Qualitätsanspruch und Korrekturen. Wäre auch nicht nötig gewesen, denn das war richtig toll. Deshalb gibt’s auch kein Foto an dieser Stelle, sondern die Teilnehmer mögen sich an den tollen Klang erinnern, den sie sicher noch im Ohr haben…

Erstkommunion Herz-Jesu 2014 in der Lokalzeitung

Am 04.05.2014 fand in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden die diesjährige Erstkommunion der Gemeinde Clemens August Graf von Galen statt. Der Gospeltrain durfte diesen Festgottesdienst zum wiederholten Male mitgestalten. Anschließend lud die Gemeinde zum Gruppenfoto der Kommunionkinder mit Pfarrer Paul Markfort und Messdienern vor dem Pfarrheim. Dieses Foto erschien einige Tage später in der Lokalzeitung.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 09.05.2014©Westfälischer Anzeiger, Hamm, 09.05.2014

Nachbesprechung Erstkommunion in Herz-Jesu Hamm-Norden 04.05.2014

Sonntagmorgen. Nach einigen grauen Tagen gibt’s heute strahlenden Sonnenschein passend zum festlichen Anlass. Noch halten sich die Kommunionkinder und ihre Familien auf dem Platz vor der Herz-Jesu-Kirche im Hammer Norden auf. Wir Gospeltrainer sammeln uns in der Kirche, bereiten uns vor, nehmen unseren Platz ganz hinten auf den Stufen neben der Orgel ein. Zu Beginn des Gottesdienstes, der unter dem Motto „Freunde von Jesus“ steht, ist die Kirche voll besetzt.

Foto: trainarchivatorEinzug der Kommunionkinder

Als das Orgelspiel einsetzt, ziehen die Kommunionkinder hinter Pfarrer Paul Markfort von hinten ein und nehmen in den ersten Reihen Platz. Nach der Eröffnung singt die Gemeinde ein fröhliches Willkommen „Komm her, freu dich mit uns“. Feierlich wird es erstmals beim Taufgedächtnis, dem sich das Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehn“ anschließt. Kyrie und Gloria sind ganz klassisch gehalten und werden mit dem Loblied „Das ist der Tag, den Gott gemacht“ abgeschlossen.
Auf das Tagesgebet folgt das „Taizé-Halleluja“. Bisher hat der Gospeltrain die Gemeindelieder normal mitgesungen. Jetzt greift Chorleiter Sebastian Wewer erstmals in Geschehen ein, lässt den Chor versetzt einstimmen und erzeugt so zur Überraschung einiger Kirchbesucher einen Kanon.

Nun ist es Zeit für das Evangelium (LK 24, 13-35). Die Lesung des Pfarrers wird durch auf eine Leinwand projizierte Bilder farbig illustriert. Der Erkenntnis, dass Jesus immer unter uns ist, bekräftigen wir mit dem Gospel „Immanuel“. Das Publikum folgt dem Vortrag von Solistin Danny und dem Chor aufmerksam, ist durch die Steigerung des Liedes regelrecht gebannt.

Foto: trainarchivatorDas Evangelium wird illustriert

Damit man uns einmal zu Gesicht bekommt, ohne sich in den Bänken nach hinten drehen zu müssen, werden wir nach der Predigt nach vorne gebeten. An so einem Festtag sind schließlich nicht nur Gemeindemitglieder und Gospeltrainkenner anwesend, sondern auch viele auswärtige Gäste der Kommunionkinder. Das ist wieder so ein typischer Moment, in dem Chorleiter Sebastian das Wort ergreift und die Menschen freundlich aber bestimmt zum Mitmachen motiviert. Seiner ansteckenden Art kann natürlich niemand widerstehen, und so stehen die Leute auf und studieren nach Anleitung den Klassiker „Gottes Liebe ist so wunderbar“ ein. Die Kommunionkinder haben offensichtlich diesen Titel zuvor geübt und machen rege mit. Schließlich entsteht durch den gleichzeitigen Einsatz von Altos/Männerstimmen („He’s got the whole world“) und Sopranos („Go, tell it on the mountain“) ein Triplett, das die ganze Kirche füllt. Nach dem Wortgottesdienst, bei dem man eher aufmerksam zuhörte, ist etwas Aktivität ganz willkommen.

Foto: trainarchivatorDer Gospeltrain hat von den Stufen neben der Orgel einen guten Überblick über die vollbesetzte Kirche

Jetzt kommen die Kommunionkinder erneut zum Einsatz. Zu ihren Fürbitten bringen sie alles Notwendige nach vorne und decken den Altar. Nach jeder einzelnen Fürbitte erklingt immer der Liedruf „Herr, wir bringen in Brot und Wein“ durch die Gemeinde. Jeder Anwesende spürt, dass es jetzt auf den besonderen Moment zugeht, auf den alle so lange gewartet und sich vorbereitet haben.
Foto: trainarchivatorFür diesen Moment haben wir den Song „Angels by your side“ ausgewählt, der mit seiner Zartheit einen Augenblick des Innehaltens bietet. Da der Titel gaaanz frisch bei uns im Angebot ist (eigentlich noch in der Übungsphase), hängen auf der Rückseite des Klaviers Spickzettel mit dem Text, den man bis in die letzte Chorreihe lesen kann – natürlich nur für den „Notfall“ 🙂 . Hat der Chef etwa Angst vor Texthängern? Eigentlich ist es nur Fürsorge, reine Fürsorge. Insider wissen, dass auch auf der Pianistenseite des Klaviers schon Spickzettel zu sehen gewesen sein sollen.

Zum Sanctus singt die Gemeinde orgelbegleitet „Heilig ist Gott in Herrlichkeit“. Längst haben die Kommunionkinder einen Kreis um den Altar gebildet. Der Gabenbereitung folgen sie heute mit besonderer Aufmerksamkeit. Nach dem Friedensgruß erklingt verheißungsvoll „Wenn das Brot, das wir teilen“. Nun beginnt der Kommunionempfang. Pfarrer Markfort lässt sich viel Zeit, damit die bestellte Fotografin von jedem Kind eine Aufnahme machen kann. Erfreulicherweise halten sich die Familien an die vorher getroffene Absprache im Altarbereich nicht zu fotografieren. So bleibt die Zeremonie feierlich und ungestört.

Foto: trainarchivatorDie Kinder bilden einen Kreis um den Altar – ihre Erstkommunion steht unmittelbar bevor

Während die Gemeinde zur Kommunion geht, ist der Gospeltrain musikalisch im Einsatz. Zunächst heißt es „Order my steps“. Angesichts der vollen Kirche dauert die Zeremonie dementsprechend; dieses lange und abwechslungsreiche Stück ist folglich gut gewählt. Nach dem Lied schweigt das Klavier aber nicht, sondern untermalt weiterhin. Singen wir jetzt noch etwas oder „klimpert“ Sebastian weiter, bis es in der Gottesdienstabfolge weiter geht? Kenner erahnen: das ist echte Kirchenmusikerkunst! Das eine Lied klingt aus, es folgt eine geschmeidige Überleitung zu einem anderen (oder auch nicht). Man muss halt spontan auf das Geschehen am Altar reagieren. Da wird mal in die Länge gezogen oder gekürzt, immer wieder ein Schulterblick, um zu sehen wie es steht. Aha, es jetzt geht es weiter. Wir erkennen, wie sich langsam die Melodie eines bekannten Songs einschleicht und wir nehmen Bereitschaftshaltung ein. „This little light of mine“ bekommen die Besucher jetzt zu hören, seit langem einmal wieder ohne Solo. Altgediente Gospeltrainer haben Freude daran den Organisten in unmittelbarer Nähe zu beobachten. Er lächelt und singt leise auf der Orgelbank swingend das Lied mit, gelernt ist gelernt – ist er doch ein Ex-Gospeltrainer, der einige Jahre die Männer bei uns an Bord verstärkt hatte.

Foto: trainarchivatorOrganist T.B. (links unten) und Chorleiter/Pianist Sebastian Wewer (unten rechts) bereiten sich auf ihre nächsten Einsätze vor

Zwischen Schlussgebet und Segen geben wir allen Anwesenden den Friedensgruß „Peace shall be with you“ mit auf den Weg; in den letzten Jahren fast schon zum Klassiker bei Gospeltrainauftritten geworden. Ist aber auch einfach immer wieder schön! Nach diesem Titel – der Gottesdienst ist noch nicht zu Ende – huschen wir leise nach draußen zum Nebeneingang, um dort ein Spalier zu bilden.

Schon bald öffnet sich die Tür und Pfarrer und Kommunionkinder kommen heraus. Wir singen „Heaven is a wonderful place“ und schließen uns direkt an. Langsam geht es als Prozessionszug um die Kirche herum Richtung Kirchplatz, wo die Kommunionkinder von ihren Familien erwartet werden. Letztes Lied ist „Jesus is my salvation”, bevor sich der Zug auflöst.

Es war eine gelungene Erstkommunion! Der Ablauf war zwischen den Beteiligten gut abgesprochen, die Kinder offensichtlich bestens vorbereitet. Selbstbewusst haben sie ihre Aufgaben und Wortbeiträge wunderbar gemeistert und so zum Gelingen ihres Ehrentages selbst beigetragen. Der Wechsel zwischen Gemeindeliedern mit Orgelbegleitung und Gospels zum Klavierspiel bot musikalisch viel Abwechslung. Es ist für jeden etwas dabei gewesen, die Musiktitel waren der jeweiligen Situation entsprechend gut ausgewählt. Entsprechende Rückmeldungen nach dem Gottesdienst bestätigen dies. Jetzt können die Gospeltrainer in ihr privates Wochenende verschwinden, denn die nächsten Aufgaben werfen bereits ihre Schatten voraus – Training ist angesagt.

Erstkommunion in Herz-Jesu Hamm-Norden 04.05.2014

Am kommenden Sonntag ist der Gospeltrain bereits zum dritten Mal in Folge zur Erstkommunion in der „eigenen“ Herz-Jesu-Kirche eingeladen. Wir werden den Festgottesdienst musikalisch mitgestalten, und haben einige passende Titel ausgewählt. Dennoch kommen auch Orgel und Gemeindegesang nicht zu kurz. So hoffen alle Beteiligten den Kommunionkindern und allen anderen einen besonderen Tag zu schenken.

Überraschung zur Goldprofess 27.04.2014 Amelsbüren

Foto: trainarchivatorGestern starteten die ersten musikalischen Vorbereitungen für den Gospelkirchentag im September in Kassel in Form eines Workshops. Heute sind wir schon wieder im Spezial-Geheim-Einsatz im hier und jetzt.

Eher nebenbei war uns zu Ohren gekommen, dass unser Gründungsmitglied Schwester Maria Elisabeth ihre Goldprofess feiert – 50 Jahre sind seit dem Ablegen ihres Gelübdes vergangen. Zwar hat sie unsere Gemeinde und den Chor schon 2001 verlassen, der Kontakt ist aber niemals ganz abgerissen. Eine kleine Gruppe wollte privat zum Jubelgottesdienst ins münsterländische Amelsbüren fahren, um unserer Gospelfreundin zu gratulieren. „Da müssen wir ´was machen“ meinte unser Chef, Chorleiter Sebastian Wewer, als er davon erfuhr. Also marsch-marsch, die Gospeltrainer informiert und zusammengetrommelt. Sechzehn Leute konnten sich kurzfristig frei machen und wollten als Überraschungsgäste für Maria Elisabeth singen. Damit wir nicht ungelegen in die Feierlichkeiten hineinplatzen, haben wir Kontakt zu Mitwissern aus der Gemeinde aufgenommen. Eins vorweg: diese haben dicht gehalten!

Foto: trainarchivatorGedeckte Tische erwarten die Gäste, für uns steht ein Klavier bereit

Was für ein verregneter Sonntagmorgen. Egal, wir werden schon für etwas Sonne sorgen. Im Pfarrheim St.Sebastian (schmunzel) soll nach dem Gottesdienst ein Empfang stattfinden, bei dem wir mitwirken dürfen. Das Einsingen halten wir knapp, dann warteten wir auf Maria Elisabeth. Da kommen die ersten Kirchgänger. Die erste Nonne – nein, die ist es nicht. Die zweite Nonne – die ist es auch nicht. Die dritte – ja, das ist Maria Elisabeth, man erkennt sie gleich an ihrer Dynamik. Wie in alten Zeiten. Noch einen Moment, dann betritt sie den Saal. Genau in diesem Moment stimmen wir zum Auftakt den Song „Heaven is a wonderful place“ an.

Foto: trainarchivatorSie bleibt stehen; wer singt denn da? Sofort erkennt sie bekannte Gesichter aus Hamm. Das ist doch „ihr“ Gospelchor! Zur Freude von uns Alt-Gospeltrainer (an Mitgliedsjahren     🙂 ) sind auch viele Neu-Gospeltrainer mit von der Partie, um diese besondere Frau musikalisch zu überraschen. Sr. Maria Elisabeth hält es nicht lange im Eingangsbereich. Schnell stellt sie sich direkt zu uns. Die anderen Gäste bilden einen großen Kreis im Saal und verfolgen gerührt das Geschehen. Nach dem letzten Akkord gibt es kräftigen Applaus. Wir werden einzeln per Handschlag begrüßt. Sebastian Wewer ergreift das Wort, um den Gästen zu erklären, was hier gerade abgeht. Zunächst übermittelt er aber ganz herzliche Glückwünsche zum Jubiläum, erzählt dann wer wir sind, was uns mit der Jubilarin verbindet und dass sie nichts von unserem Kommen wusste.

Foto: trainarchivatorSr. Maria Elisabeth kommt gleich zu uns und geht ordentlich mit

„Let me fly“ heißt das nächste Stück. Da sie sechzehn Jahre im afrikanischen Malawi verbracht hat, versteht sie den englischen Text natürlich mühelos. Nun ergreift sie das Wort, bedankt sich begeistert für unser Kommen und ruft gemeinsame Zeiten ins Gedächtnis. Sie erinnert in ihrer Art kolossal an Sebastian, obwohl die beiden so vieles unterscheidet. Es eint sie die Fähigkeit frei und ungezwungen, dabei herzlich und überzeugend vor anderen Menschen zu sprechen, auf diese zuzugehen. Diese Leichtigkeit ist wohl eine echte Gottesgabe. Dennoch kann man mit beiden schon im nächsten Moment ganz ernsthaft sprechen, tiefgründige Momente erleben. Beneidenswert.

Ein letztes Lied noch. „This little light“ soll es sein. Maria Elisabeth sitzt inzwischen auf einem vom Chef angebotenen Stuhl, wie es bei uns im Chor bei Ehrungen üblich ist. Solistin Birgit hält sich bereit, wird aber gar nicht gebraucht, da der Mann am Klavier das Solo schlicht übersprungen hat. Wir gehen völlig ungerührt darüber hinweg, und verdienen uns mit einem stimmungsvollen Vortrag den Applaus des Publikums. Nun gibt es eine herzliche Umarmung und ein Geschenk – eine Tasse mit Gospeltrainmotiv, die alle Mitglieder ihr Eigen nennen.

Foto: trainarchivatorFoto: trainarchivator
blödes Gegenlicht – aber live is live,…………… alles Liebe, Maria Elisabeth

Chorleiter Sebastian bedankt sich dafür, dass Sr. Maria Elisabeth mit dem Gospelchor sprichwörtlich ein Apfelbäumchen in Hamm-Norden gepflanzt habe (Originalzitat: „in die Erde gerammt“), welches reichlich Früchte trägt und 2015 bereits zwanzig Jahre alt werde. Bei der Gelegenheit wird auch gleich zum Konzert in Münster-Wolbeck Anfang nächsten Jahres eingeladen. Außerdem bedankt er sich beim bereit stehenden Kirchenchor, der geduldig auf seine Gelegenheit zum Ständchen wartet und uns bereitwillig das Feld überließ. Danke, Kollegen.

Es folgen nette Worte von Vertretern ihrer jetzigen Gemeinde, ein Ständchen vom Kirchenchor mit allgemeiner Unterstützung und ein Gläschen zum Anstoßen. Als Sr. Maria Elisabeth nochmals das Wort ergreift, erfahren wir eine mögliche Ursache ihrer positiven Art. Sie erzählt, welche Wünsche sie nach ihrer Rückkehr aus Afrika für ihre persönliche Zukunft hatte: einen eher kleinen Konvent, große Nähe zu den Menschen/zur Gemeinde und einen Chor! Auch ein Kirchenschlüssel, um selbstständig handeln zu können, sei nicht schlecht. Alles lacht, so kennt man sie. Sie habe großes Glück gehabt diese Wünsche erfüllt zu bekommen, und das gleich dreimal an ihren Stationen Hamm, Wolbeck und jetzt Amelsbüren.

Jetzt ruft die Jubilarin zu Tisch, die Suppe wartet. Die Gospeltrainer ziehen sich dezent in den hinteren Bereich an die Stehtische zurück. Von dort werden einige freundlich von dienstbaren Gemeindemitgliedern vertrieben. Wir sollen bitte erst die Sitzplätze an den Tischen auffüllen. Keiner traut sich so recht an den Ehrentisch, doch einige haben keine Chance.

Foto: trainarchivatorSo sitzen wir schließlich direkt bei Maria Elisabeth und lernen Teile ihrer Familie kennen. Ein wunderbares Tischgespräch schließt sich an. Eine echte Bereicherung, zumal auch Ex-Mitglied Anne B. dabei ist, ebenfalls ein Urgestein der Hamm-Nordener Gospelmusik.

Foto: trainarchivator Anne und Sr. Maria Elisabeth – zwei langjährige Weggefährtinnen

Foto: trainarchivatorAm Nachbartisch treffen andere Gospeltrainer unverhofft auf Pfarrer B.Hertwig, den Vorgänger unseres jetzigen Pfarrers, an den man in unserer Gemeinde viele positive Erinnerungen hat.

Foto: trainarchivatorBirgit und Christa studieren die hochinteressante Fotowand, die liebevoll und detailreich vom Bruder Sr. Maria Elisabeths gestaltet wurde

So nach und nach machen sich die Gospeltrainer auf den Heimweg. Dabei kommt es noch zu einer sehr warmherzigen Szene: erst in jüngerer Zeit ist Ankie zum Train gestoßen, kennt Maria Elisabeth also nicht persönlich. Dennoch bedankt sie sich herzlich bei ihr dafür, dass sie mit uns Gospel singen dürfe. Sie weiß also um die besondere Rolle in der Geschichte des Gospeltrains Hamm. Die Angesprochene ist überrascht und ganz gerührt.

Gospelkirchentag Kassel – Auftakt zur Workshopserie

© Creative Kirche, Witten.
© Sebastian WewerWorkshop Nummer eins in Hamm. Die konkreten musikalischen Vorbereitungen für unsere Teilnahme am Gospelkirchentag im September laufen an. In der Gospelnacht werden wir mit einem großen Projektchor in einer kasselaner Kirche auftreten. Dieser setzt sich aus SängerInnen der von Sebastian Wewer betreuten Chöre zusammen, wobei der Gospeltrain Hamm stark vertreten ist.

Nun ging es also los. Im Pfarrheim der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden trafen sich erstmals Leute aus verschiedenen Chören der Region. Nach ein paar organisatorischen Hinweisen und dem altvertrauten Einsingen wurde uns die geplante Titelauswahl erläutert.
Damit niemand ein komplettes Auftrittsprogramm völlig neu erlernen muss, hat sich der Chorleiter aus den verschiedenen Repertoires bedient, die sich teilweise sowieso überschneiden. Jeder Teilnehmer trifft im Laufe der Vorbereitung also auf mehrere vertraute Titel und muss nur zwei bis drei Songs neu lernen. Man hat folglich immer einige Sänger um sich herum, die das jeweilige Lied schon kennen, und so eine wichtige Stütze beim Lernprozess sein können. Lediglich ein Stück ist für alle neu. Es sollte also genug Spielraum für den Feinschliff da sein. Welche Titel derzeit auf der Auswahlliste stehen, behalten wir erst mal für uns. Falls sich einer als wenig geeignet erweisen sollte, haben wir immer noch einige andere in der Hinterhand. Bunt gemischt wird es allemal.

Der Auftakt des Workshops mit einem deutschsprachigen Lied war schon mal recht gut. Auch wenn man zwischen vielen Leuten saß, denen der erste Song noch fremd war, so brachten die bereits erfahrenen Stimmen ein ganzes Stück Sicherheit. Natürlich wackelte es noch sehr, aber jeder bekam schon mal einen Eindruck, wie es später klingen könnte. Die Auswahl stieß jedenfalls auf Zustimmung.

Foto: trainarchivator
Da gilt es eine Menge Text zu lernen!

Als nächstes war ein englischsprachiger Gospel neueren Datums an der Reihe. Temporeich und stilistisch für uns etwas ungewöhnlich. Zunächst haben wir uns den Titel angehört, um das Ziel unserer Bemühungen kennen zu lernen. Könnte vor Publikum ein Knaller werden, verlangt aber Tempo und sehr präzise Aussprache. Eine Herausforderung.

Foto: trainarchivatorEin neues Stück wurde gemeinsam angehört

Foto: trainarchivatorEine Leseprobe machte den Rhythmus begreifbar

Foto: trainarchivatorDanach ging es an erste Singversuche

So, jetzt war eine Pause verdient. Untereinander harmonierte es prima. Dennoch gab es vom Chorleiter die klare Ansage: „Beschnuppert Euch mal ein bisschen“. Einige kannten sich bereits von früheren gemeinsamen Aktionen, andere lernten sich beim folgenden Small-Talk kennen. Die Stimmung war echt entspannt und man ging offen aufeinander zu.

Nach der Pause wurde schnell mal ein Klassiker angestimmt, um locker zu werden. Weiter ging es dann mit einem Anbetungssong, der eine weitere Klangfarbe in unser Programm für Kassel bringen soll. Noch stecken wir ganz im Anfangsstadium – da wird noch zu arbeiten sein. Eine Wiederholung des als erstes geübten Titels belegte den Lernerfolg bei diesem ersten Workshop. Man konnte mit gutem Gefühl nach Hause gehen.

Foto: trainarchivatorNach wie vor konzentriert bei der Sache

Zum Abschluss sangen wir uns selbst ein Segenslied. Wunderbar, den anderen mal so ins Gesicht sehen zu können, statt wie sonst nebeneinander zu stehen. Allgemeine Zufriedenheit machte sich breit. Es war ein schöner Nachmittag, der uns vielmehr Freude an der Musik bot als harte Trainingsqualen. So kann es weiter gehen.

Foto: trainarchivatorEine nette Truppe hatte der Chef um sich versammelt

Gospeltrain fährt zweigleisig

Die letzten Haltepunkte liegen hinter unserem Zug. In Beckum und Hamm gab es jeweils ausgiebige Konzertstopps. In den nächsten Wochen gibt’s auf der Kurzstrecke dann kein Halten mehr, es wird nur geprobt. Zur Erstkommunion in der heimatlichen Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden geht es per Sonderfahrt. Ansonsten fahren wir zweigleisig.

Die Mittelstrecke führt uns nach Kassel. Der dortige Gospelkirchentag im September muss nicht ohne Gospeltrainer auskommen. Natürlich werden wir nicht nur als passive Besucher dabei sein, sondern als aktive Teilnehmer in der Gospelnacht auftreten. Allerdings nicht als Gospeltrain Hamm e.V., sondern als Teil eines wesentlich größeren Projektchores. Näheres dazu bald an dieser Stelle.

Auf der Langstrecke ist dann richtig Ausdauer gefragt. 2015 ist unser Festjahr. Wir dürfen unser zwanzigjähriges Jubiläum feiern. Und das soll eine richtig tolle Sache werden. Wir sind in der Ideen-sammel-und-Planungsphase. Schon jetzt deutet sich an, dass es für unser Publikum musikalisch einiges auf die Ohren geben wird. Auch dazu an dieser Stelle zu gegebener Zeit mehr.

Überraschung am Morgen 02.04.2014

Schlägt man heute nichts ahnend die Tageszeitung auf, schauen einem unverhofft drei Gospeltrainer entgegen. Nettes Foto, aber worum geht’s?

Die Überschrift im Westfälischen Anzeiger als Hammenser Lokalzeitung lautet: „Sängerkreis-Vorstand wieder komplett“. Aha. Was hat das mit unseren drei Leutchen zu tun? Der Gospeltrain ist seit längerer Zeit Mitglied im Sängerkreis Hamm, hat diese Mitgliedschaft aber eher ruhig angehen lassen.

Nun also der Knaller: „Unsere“ Christa (Etzel), unsere Vereinsvorsitzende, unsere „Bossin“ hat als noch Neu-Rentnerin ein wenig Zeit gefunden, sich auch an anderer Stelle für die geliebte Musik und Chorarbeit einzusetzen. Nun ist sie für Viele sicherlich völlig unerwartet zur Vorsitzenden des Sängerkreises Hamm gewählt worden – mit großer Mehrheit, wie die Zeitung berichtet. Herzlichen Glückwunsch!
WIR wussten ja schon immer, was wir an Christa haben. Sie meistert schon sein Jahren mal locker, mal mit strenger Hand, immer aber mit viel Humor ihre Aufgabe als unsere Nummer Eins. Dabei beweist sie sowohl organisatorisches Talent als auch Übersicht, hat zudem immer Gespür und ein offenes Ohr für die vielen kleinen persönlichen Angelegenheiten von uns Mitgliedern.

 Jetzt der zweite Knaller: „Unser“ Sebastian (Wewer), unser Chorleiter, unser „Chef“ übernimmt ebenfalls eine weitere Aufgabe. Er übernimmt den Posten des Kreis-Chorleiters, der wohl länger unbesetzt gewesen war. Herzlichen Glückwunsch!
Wissen die Verantwortlichen, auf was sie sich da eingelassen haben? Wir kennen ihn als kreatives Energiebündel, das Neuem immer aufgeschlossen gegenüber ist, dabei Bewährtes nie aus den Augen verliert. Eine ausgezeichnete Wahl. Warum? Der Sängerkreis vereinigt unterschiedlichste Chöre und Musikgenres unter seinem Dach. Wie gut, dass sich Sebastian nie einseitig auf eine musikalische Stilrichtung festgelegt hat und immer neugierig geblieben ist. Zudem hat er ein unglaubliches Talent, nicht nur mit unterschiedlichsten Menschen zurechtzukommen, sondern sie vielmehr noch für eine gemeinsame Sache zu begeistern.

Die dritte Gospeltrainerin im Bunde, sprich auf dem Foto, ist Brigitte Hausmann. Diese sorgt im Gegensatz zu den anderen beiden nicht für eine Überraschung. Sie steht an dieser Stelle eher für die Beständigkeit. Im Vorstand des Sängerkreises bleibt sie weiterhin stellvertretende Schatzmeisterin und sorgt somit für ein solides Fundament des Ganzen. Weiterhin gutes Gelingen!

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 02.04.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 02.04.2014

Was bedeuten diese Neuigkeiten für den Gospeltrain? Man wird sehen. Vielleicht mag der Gospeltrain-Vorstand oder einzelne Mitglieder etwas von dieser Entwicklung zuvor erfahren haben – für die große Truppe dürfte es eine echte News-Bombe sein. Auf jeden Fall schreitet die Vernetzung unseres Chores voran. Wer weiß, was sich daraus irgendwann einmal für Chancen und Möglichkeiten ergeben. Für die Drei bedeutet dies zumindest zusätzliche Arbeit. Selbstgewähltes Schicksal 😉

 http://www.saengerkreis-hamm.de/

Lokalpresse über Konzert in Hamm 23.03.2014

Da hatte doch eine junge Dame während des Konzerts Fotos gemacht. War die von der Lokalpresse? – Jetzt weiß man mehr. Am Montagmorgen schauten einem die Gospeltrainer aus dem Westfälischen Anzeiger entgegen, der einen Artikel über die Veranstaltung einschließlich Foto veröffentlicht hat.

© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014

Auch in der Internetpräsenz der Hammenser Lokalzeitung ist der Gospeltrain vertreten:
http://www.wa.de/lokales/hamm/bockum-hoevel/gospeltrain-konzert-begeistert-zuhoerer-3446847.html

 

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 –Teil 2

Jetzt hat sich Chor eine kleine Pause verdient und tritt ab in Richtung seiner Sitzbänke. Auf der Leinwand wird nun „Angels“ als nächster Titel eingeblendet. Diesen hat der Chor nie in den Proben geübt, ihn überhaupt erstmals bei der Generalprobe gehört. Mal sehen, was jetzt passieren wird.
Foto: trainarchivatorEs ist ruhig in der Kirche, als Chorleiter Sebastian Wewer beginnt, diesen stillen Titel ganz alleine zu singen. Den Text kann man auf der Leinwand mitlesen. Beim zweiten Durchlauf dieses kurzen Stückes summt der Chor mit. Beim dritten Mal singen wir leise mit. Das ist so stimmungsvoll und ansteckend, dass beim vierten Durchlauf viele Gäste unaufgefordert mitsingen. So hatte es sich Sebastian offensichtlich im stillen Kämmerchen erhofft, als er dieses Lied in das Konzertprogramm aufnahm. Gänsehaut pur. Gospelmusik hat offensichtlich verschiedene Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen; mal laut, temporeich und dynamisch, mal ruhig, Herz und Seele ansprechend.

Foto: trainarchivatorChorleiter Sebastian stimmt sein Solo an,
Pfarrer Markfort – mit Chorschal – als Beobachter im Hintergrund

Auch beim nächsten Song „Order my steps“ werden Emotionen angesprochen. Sicher ist dessen Aufbau etwas komplexer und etwas weniger eingängig als so mancher Gospelgassenhauer. Unser Publikum ist aber durch den bisherigen Konzertablauf warmgelaufen und dementsprechend aufmerksam. An dieser Stelle muss es mal gesagt sein: es lohnt sich, ein solches Konzert mal von ganz hinten zu verfolgen, denn man bekommt ganz persönliche Einblicke in die Beziehungsgeflechte der Menschen. Da werden Arme um Sitznachbarn gelegt oder Hände gehalten, einer Person wird gar liebevoll der Nacken gekrault. Unglaublich, was unser Tun mit uns teilweise wildfremden Menschen anstellt. Der verdiente Applaus ist nicht laut und enthusiastisch, sondern drückt eher ein Gefühl echter Dankbarkeit für diesen Moment aus.

Jetzt wird es spannend. Wie wird „Wade in the water“ klappen? Damit gab es doch in den jüngsten Proben einige kleine Problemchen, obwohl wir den Titel doch längst sicher draufhatten! Doch wir haben erneut intensiv daran gearbeitet!! – Verblüffend. Die Einsätze klappen wie am Schnürchen, als ob nie etwas gewesen sei. Dafür machen wir einen altbekannten Textfehler. Aber was soll’s? Da der Gesamtablauf und der Ausdruck gelingen, dürfte dem Publikum nichts aufgefallen sein. Nur ausgesprochen Textkundige könnten etwas gemerkt haben. 😉 Der Chor selbst stellt den Fehler dann bei der zweiten Strophe ab. Gut gemacht!

„Immanuel“ steht nun auf dem Programm. Der Hinweis auf die Übersetzung (Gott komm, Gott sei bei uns) ist hilfreich für das Verständnis des sich steigernden Aufbaus. Leider kann die Stammsolistin dieses Liedes heute nicht bei uns sein. An ihrer Stelle gibt Sebastian alles, sein Solopart ist gut. Leider muss der liebgewonnene zweistimmige Teil der Beiden ausfallen. Dennoch gelingt ein beeindruckendes Stück. Trotzdem – Danny, Du fehlst.

Nach diesem persönlichen und flehenden Song ist es Zeit, es mal etwas krachen zu lassen. Bei der Ankündigung von „Rock my soul“ kommt spontane Zustimmung aus dem Publikum. Beim Duell der Männerstimmen gegen die Frauen geht es ordentlich zur Sache. Die Zuschauer gehen entsprechend mit. Dem Ruf „spitzenmäßig“ eines im Publikum sitzenden Neu-Gospeltrainers, der noch nicht am Auftritt teilnimmt, kontert unser Uwe mit der Aufforderung: „Beim nächsten Mal machst Du mit!“ Die Zuschauer haben ihren Spaß, bekommen sie doch mal einen Einblick in chorinterne Gepflogenheiten.

Spontane Idee: man sollte über Fanschals nachdenken. Der Grund? Der Titel „Let me fly“. In der letzten Reihe, sozusagen auf den Notsitzen neben der Orgel, wird ein Schal zum wunderbar schwebenden Klang geschwenkt. An dieser Stelle des Konzertes ist längst alles im Flow. Ob rockig, wie noch vor wenigen Minuten, oder leicht abgehoben, wie im Moment; alles läuft ganz leicht und wie von selbst. Klar, die intensive Probenarbeit zahlt sich aus. Doch erst live beim Auftritt, in Wechselwirkung mit dem Publikum, kann man diese ganz besonderen Momente erleben.

Es ist mal wieder an der Zeit, die Gemeinde zu aktivieren. Dies versuchen wir mit unserem Triplet. Dazu werden die Gospels „Rock my soul”, „He’s got the whole world” und „Go, tell it on the mountain” vom in Gruppen eingeteilten Publikum mit Chorunterstützung zeitgleich gesungen. Immer wieder spannend, was dabei am Ende herauskommt. Zur Verstärkung wird unser Neu-Gospeltrainer aus der Bank zum Chor gerufen. Wie so oft sind unsere Konzerte eher leger und spontan, bei Hochzeiten oder Auftritten bei anderen Veranstaltern können wir auch „förmlich und seriös“. 😉
Auf geht’s. Auch heute gelingt der Versuch, und ein gewaltiger Sound erfüllt die Kirche. Erstaunlich, dass das Ganze tatsächlich harmoniert. Dank der guten Beteiligung der Zuschauer. Diese haben aber zuvor vom Chef den Tipp mit auf den Weg bekommen, dass „Gospel aus Seele und Hüfte kommt“. Da mag sich jeder selbst überlegt haben, wie er diese Anleitung umzusetzen habe…

Nach richtig Action darf es jetzt etwas Ruhigeres sein. „Lord, hold me“ ist da genau das richtige Angebot. Nach den lauten, nach außen gewandten Titeln ist dieses Stück wesentlich ruhiger. In den gut eineinhalb Jahren, in denen wir es singen, hat es sich zu einem unserer Lieblingsstücke entwickelt. Wie viele andere Kompositionen des dänischen Gospelmusikers Hans Christian Jochimsen, einer der Hauptvertreter der aktuellen europäischen Gospelszene, kommt auch dieses Werk sehr persönlich rüber, wie eine individuelle Zwiesprache mit Gott. Vielleicht kommen die Texte so gut an, weil jeder seine eigene Geschichte darin wiederfindet.

Und schon geht es auf das Ende des Konzertes zu. Als Segensgruß wünschen wir allen Anwesenden „Heavenly peace“. Gleich ist diese gelungene Veranstaltung vorbei, also will man die letzten Momente noch mal bewusst genießen. Stilles Lächeln liegt auf vielen Gesichtern. Dazu passt der abendliche Sonnenschein, der die bunten Glasfenster noch mal aufleuchten lässt.

Konzert Herz-Jesu 23.03.2014-19
Die Abendsonne lässt die Glasfenster leuchten

Ein Gospelkonzert ohne „Oh, happy day“? – Schwer vorstellbar. Unzählige Male bei verschiedenen Anlässen gesungen, und doch mag man es immer noch. Es wirkt oft ein wenig nach (Ernte-)Danksong am Ende eines gelungenen Auftrittes. Man sollte nicht vergessen, dass wir Gospeltrainer nicht nur etwas geben, sondern auch etwas bekommen. Welch schönes Gefühl, andere glücklich zu machen, ein gutes Gelingen nach intensiver Vorbereitung, zum Schluss oft noch persönliche Rückmeldungen der Besucher im direkten Kontakt. Auch heute ist es wieder wunderbar. Nicht perfekt, aber wen interessiert das schon. Die Leute stehen, klatschen. Das Liveerlebnis steht über jeder Perfektion.

Foto: trainarchivatorOh, happy day – Alles ist in Bewegung

Die Verabschiedung schließt einen herzlichen Dank ans Publikum für ihr Erscheinen und die rege Teilnahme ein. Kräftiger Schlussapplaus fordert eine Zugabe, die gerne gewährt wird. Da es inzwischen in der Kirche leicht dämmert, fallen beim letzten Lied „This little light“ die zur Dekoration auf der ersten Bankreihe aufgestellten Kerzen besser auf. Solistin Birgit hat den Song wie immer gut im Griff, und der Gospeltrain sorgt für einen angemessenen Abschluss.

Wir ziehen singend aus, nur zögerlich kommt das Publikum, uns immer noch applaudierend, nach. Das Konzert ist nun endgültig Geschichte, die Zeit verging wie im Fluge. Schön war’s! Als die Menschen an uns Gospeltrainern vorbei nach draußen strömen, ergibt sich die Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen, Dank entgegenzunehmen und sich über das gemeinsam Erlebte auszutauschen.

Jetzt wird gemeinsam ruckzuck in der Kirche aufgeräumt und die Technik abgebaut. In einem Moment der Ruhe gehe ich auf die Sängerin zu, die mir vorhin so imponiert hat, dass mein Blick immer wieder bei ihr hängen blieb. Schnell etwas Mut zusammengenommen und ihr Dank und Bewunderung ausgesprochen. – Das überraschte Gesicht hätten man sehen sollen! Verwunderung und echte Rührung. Es lohnt sich, nicht immer nur zu meckern, sondern umgekehrt auch mal positive Eindrücke loszuwerden, mit denen man oftmals gar nicht rechnet.

Im Pfarrheim treffen sich jetzt alle Beteiligten, kommen etwas zur Ruhe und tauschen sich natürlich rege über das Erlebte aus. Man ist sich einig, ein gelungenes Konzert auf die Beine gestellt zu haben. Die „Neuen“ habe ihre Feuertaufe erfolgreich absolviert; sie sind inzwischen so weit integriert, dass sie ganz selbstverständlich Teil der Gruppe sind, ohne irgendwie besonders aufzufallen. Auch Pfarrer Markfort gönnt uns noch ein paar nette Worte zum Auftritt. Außerdem hat er für uns die gute Nachricht zu vermelden, dass uns die Gemeinde weiterhin wohlwollend unterstütze. Vielen Dank dafür. Dann wird das wie immer legendär ausgestattete Gospeltrain-Mitbring-Buffet eröffnet, und man genießt noch eine schöne Zeit in geselligen Tischrunden.

Foto: trainarchivator
entspannter Ausklang nach dem Konzert in Herz-Jesu