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Abschied von Pfarrer Paul Markfort 29.06.2014 in der Lokalzeitung

Heute morgen befasst sich ein großer Artikel im Westfälischen Anzeiger mit der Verabschiedung von Pfarrer Paul Markfort, der in den Ruhestand geht. Eine brechend volle Kirche zum Festgottesdienst, Grußworte voller Anerkennung und Dankbarkeit sowie eine schier endlose Gratulantenschlange bescherten dem Pfarrer einen ganz besonderen Abschied. Im Pfarrheim ließ man den Tag gemütlich bei Kaffe und Kuchen ausklingen.

Das Foto zeigt den Pfarrer im Spalier des Gospeltrains, der ihm gerade ein Ständchen bringt.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.07.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.07.2014

Nachbesprechung Abschied von Pfarrer Paul Markfort 29.06.2014

Abschied Paul Markfort 29.06.2014-22-PorträtAm heutigen Tage wurde Paul Markfort, Pfarrer unserer Clemens August Graf von Galen Gemeinde, mit einem Festgottesdienst von der Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet. Den Termin, am Namenstag von Peter und Paul, hatte er sich selbst ausgesucht.

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Der Gottesdienst

Schon weit vor Beginn war die Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden gut gefüllt, denn viele Gemeindemitglieder wollten den Abschiedsgottesdienst miterleben. Viele Nordener Vereine hatten Abordnungen geschickt – u.a. vom Schützenverein 1839 Hamm-Nordenfeldmark inklusive Königspaar über die Freiwillige Feuerwehr bis zum Gesangverein Konstantia 1889. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann war anwesend, weiterhin der Bockum-Höveler Bezirksvorsteher Udo Helm, sein Heessener Amtskollege Heinrich Klockenbusch, Klaus Köller als Vertreter des Stadtteilbüros Hamm-Norden sowie Christel Schmidt als Pfarrerin der benachbarten ev. Johanneskirche. Alle Parkplätze belegt, die benachbarten Straßen zugeparkt – da blieb nur das Ausweichen auf die Pfarrwiese. Ist doch schön, wenn so viele Anteil nehmen an Pastors Abschied! Etlichen Besuchern blieb nur ein Stehplatz.

Foto: trainarchivatorEin Riesenandrang zum Abschiedsgottesdienst

Los ging es mit einem großen Einzug mit Orgelbegleitung. Dem vorangetragenen Kreuz folgten fast alle Messdiener, welch die Gemeinde aufzubieten hat. Dann kamen sage und schreibe vier Pfarrer. „Unser“ Paul Markfort wurde begleitet von Pfarrer Wilhelm Lohle aus der benachbarten Papst Johannes Gemeinde in Heesen. Weiterhin war Heinz Czogalla dabei, dessen Gemeinde Maria Königin nach dessen Versetzung in den Ruhestand mit unserer damaligen Herz Jesu Gemeinde zur neuen Clemens August Graf von Galen Gemeinde fusioniert wurde. Auch der schon lange emeritierte Pfr. Gerken aus Bockum-Hövel, der häufiger Vertretungen in unserer Kirche übernommen hatte, ließ sich die Teilnahme nicht nehmen. Die Organisatoren dieses Gottesdienstes hatten gute Vorarbeit geleistet, Sitzplätze für die riesige Anzahl der Messdiener geschaffen und den zahlreichen Bannerträgern der Vereine und Verbände Stehplätze im Rückraum zugewiesen. Dementsprechend harmonisch verlief der Einzug. Die Besucher waren beeindruckt und gespannt.

Pfarrer Lohle eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung des Neu-Ruheständlers und der Gemeinde. Er fasste das Schreiben des Münsteraner Bischofs Dr. Felix Genn in wenigen aussagekräftigen Worten zusammen, in dem der Antrag von Pfarrer Markfort auf Entpflichtung von seiner Aufgabe, um in den Ruhestand gehen zu können, stattgegeben wurde. Dann überließ er Pfarrer Markfort die Zelebrierung der Heiligen Messe, heute erstmals als Pfarrer emeritus. Dieser, immer etwas verlegen bei Ehrungen, nahm jetzt sein Tagwerk auf. Alles wie immer, alles vertraut. Zum Kyrie sang der Kirchenchor der Gemeinde, der im Laufe des Gottesdienstes noch mehrfach zum Einsatz kam.

Auch die Lesungen verliefen wie immer, mit vertrauten Personen. Es war kein Zufall den Abschied auf den Namenstag von Peter und Paul zu legen. Zuvor gab es bereits eine Gratulation zum Namenstag des Pfarrers, dann griff er in seiner Predigt die Lebensgeschichte dieser beiden biblischen Männer auf. So unterschiedlich sie gewesen waren, so hatten doch beide auf ihre eigene Weise zu Gott gefunden. Dass davon eine besondere Faszination für Pfarrer Markfort ausging, war zu spüren. Im Anblick seiner eigenen Lebensgeschichte, die vereinzelt Gegenstand in Wortbeiträgen war, kam er zur wegweisenden Erkenntnis „Ich muss kein Übermensch sein, um für Gott einen Wert haben“.

Zur Kommunion hin war aber Unterstützung durch die anderen Pfarrer und mehrere Kommunionhelfer nötig; man hatte sich auf eine volle Kirche eingerichtet. Immer überließ man aber Pfarrer Markfort die Leitung des Gottesdienstes. Nach der Kommunionausteilung sang der Kinderchor „Clemenskids“ das Lied „Mögen sich die Wege“. Pfarrer Markfort zeigte spontan und gerührt sein breitestes Lächeln, hätte fast ein Tränchen verdrückt. Zum Glück musste noch der Kelch vom Abendmahl poliert werden, daran konnte er seine Emotionen „abarbeiten“. Der Gesang der hellen Kinderstimmen wurde bei weiteren Strophen durch die Erwachsenen des Kirchenchores ergänzt. Angesichts des im Text des Liedes thematisierten Abschieds wurde manchem Anwesenden sicherlich etwas wehmütig ums Herz.

Nach dem Ende der Liturgie erkannte der Pfarrer völlig richtig „Ich kann Sie noch nicht nach Hause entlassen. „Da will bestimmt noch jemand etwas sagen“. Erster war M. Langen vom Pfarrgemeinderat, der kurz und herzlich an viele gemeinsame Begegnungen erinnerte und sich wünschte, dass der Emeritierte auch in Zukunft viel zu lachen haben möge. Als Vertreter des Kirchenvorstandes war W.Ruhmann deutlich förmlicher, betonte aber immer die gute Zusammenarbeit und schaute auf gemeinsame Anstrengungen und Erfolge zurück.

Dann bekam Pfarrer Markfort große Augen, als ein nagelneues hochwertiges Fahrrad als Abschiedsgeschenk der Gemeinde zum Altar gebracht wurde. Jeder in der Gemeinde kennt unseren Pfarrer auf dem Rad, wie er im Stadtteil von Termin zu Termin unterwegs ist. Aufmerksamen Beobachtern war nicht entgangen, dass sein alter Untersatz in die Jahre gekommen ist. Dieses Geschenk traf voll ins Schwarze! Auch als Ruhmann von diesem Gemeinschaftswerk der Gemeindemitglieder berichtete, die zusammengelegt haben, als Gruppe oder Einzelperson, wanderte der Blick des Beschenkten mit strahlendem Lächeln immer wieder zum blitzenden Drahtesel.

Auch Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann ergriff das Wort. Zur Überraschung der anwesenden Gospeltrainer verwies er direkt zu Beginn seiner Grußworte darauf hin, dass der Pfarrer ja seit einiger Zeit einen Chorschal des Gospeltrains sein Eigen nennen dürfe, nachdem er ja im letzten Jahr anlässlich seines siebzigsten Geburtstages förmlich zum Praeses honoris des Chores ernannt wurde. Woher weiß er das eigentlich? War er dabei? Hat er gute Ghostwriter oder hat er mal gegoogelt? Auf jeden Fall weiß er, was bei uns in der Gemeinde so abgeht. Er betonte, dass Chor und Pfarrer ihre Stimme zum Lobe Gottes erheben, sozusagen an einem Strang ziehen, der Chor dabei aber wohl etwas wohlklingender. Der Insider schmunzelt. Ansonsten stand die Leistung und das Engagement in Gemeinde und Stadtteil im Mittelpunkt des Beitrags. Ein kleines Geschenk in Form einer Radwegekarte hatte er für den Fahrradbegeisterten auch noch dabei.

Natürlich waren auch Vertreter der Bezirke Bockum-Hövel (Udo Helm) und Heessen (Heinrich Klockenbusch), zu denen der Hammer Norden anteilig gehört, mit Grußworten vertreten. Den Abschluss machte Pfarrerin Christel Schmidt von der ev. Johanneskirche, zu der seit vielen Jahren eine sehr enge ökumenische Freundschaft besteht. Sie brachte eine Klingel als Geschenk mit, verbunden mit dem Hinweis „Gott hört dich!“. Mit einem von allen Anwesenden gemeinsam gesungenen Abschiedslied ging dieser denkwürdige Gottesdienst zu Ende.

Die Feier

Foto: trainarchivatorDer Kirchplatz füllte sich schnell nach der Messe

Inzwischen hatten sich auf dem Kirchplatz viele Menschen versammelt. Kindergartenkinder bildeten ein Spalier, dem sich die Gospeltrainer und die Musiker vom Spielmannszug 1975 Hamm-Nordenfeldmark anschlossen. Beim Auszug übernahm der Kreuzträger die Regie, bestimmte Tempo und Pausen, damit Pfarrer Markfort Zeit für die ihn verabschiedenden Menschen hatte. Die Kinder sangen ein fröhliches Lied.

Foto: trainarchivatorUnser Spalier erwartete den Pfarrer

Als er auf Höhe des Gospeltrains ankam, hatte er eine Blume und eine selbst gestaltete Karte der Kinder in Händen. Ein kurzes Zeichen vom Chorleiter und der Gospeltrain sang ein Ständchen „Heaven is a wonderful place“. Wie immer freute er sich uns singen zu hören – Pfarrer und Gospelchor haben inzwischen viele gemeinsame Jahre auf dem Buckel, in denen er sich immer als Fan und Förderer erwiesen hatte.

Foto: trainarchivatorDrei emeritierte Pfarrer – Czogalla, Gerken und Markfort

Foto: trainarchivatorWir sangen ihm ein Ständchen

Jetzt ging’s weiter mit Flöten und Trommeln des Spielmannszuges. Weiterhin Händeschütteln und Dankeschön, besonderes Augenmerk galt aber dem Musikernachwuchs.

Foto: trainarchivatorDer Spielmannszug hatte seinen Nachwuchs dabei

Vor dem Pfarrheim, in dem gleich ein Mittagessen ausgegeben werden sollte, hatte man ein großes Zeltdach aufgebaut, um sich ggf. gegen den angesagten Regen schützen zu können. Die Avantgarde des Schützenvereins machte sich an der Biertheke nützlich, um die Gemeindemitglieder mit frischem Bier zu versorgen. Pfarrer Markfort blieb an der Treppe zum Pfarrheim stehen und die Menschen, die persönlich gratulieren oder sich verabschieden wollten, bildeten geduldig eine Schlange.

Foto: trainarchivatorViele Gratulanten standen geduldig an

Für alle nahm sich der Pfarrer einen Moment Zeit, wechselte ein paar persönliche Worte. Die ersten hatten sich mit Suppe oder Sekt versorgt, pflegten in netter Atmosphäre ein Schwätzchen mit Bekannten. Mancher der Wartenden in der Schlange überreichte ein Geschenk, so dass der Pfarrer Unterstützung bei der Bewältigung des Ansturms benötigte. Chorleiter Sebastian Wewer und Vereinsvorsitzende Christa Etzel hatten sich ebenfalls eingereiht, um unser Geschenk zu überreichen – eine sehr persönliche Karte mit vielen Unterschriften. Natürlich hatten wir uns auch am Fahrrad beteiligt!

Foto: trainarchivatorChrista und Sebastian überreichten unser Geschenk

Wir Gospeltrainer warteten größtenteils im Pfarrheim, wo wir eigentlich noch etwas singen wollten. Letztlich war es aber so eng und lebhaft, so dass wir den Auftritt abgesagt haben. Später am Nachmittag sollten verschiedene Gemeindegruppen noch Gelegenheit zur Präsentation bekommen, doch diesen Termin konnten wir aus praktischen Gründen nicht wahrnehmen.

Foto: trainarchivatorTreten wir noch auf oder nicht?

Pfarrer Paul wird uns vermisst haben, doch er wird schon nicht zu kurz kommen. Wir haben schon in den nächsten Tagen die Gelegenheit im gospelmäßig etwas auf die Ohren zu geben. Dann werden wir Zeit und Raum haben, gemeinsam essen und unsere Freundschaft im persönlichen Gespräch pflegen.

Erstkommunion Herz-Jesu 2014 in der Lokalzeitung

Am 04.05.2014 fand in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden die diesjährige Erstkommunion der Gemeinde Clemens August Graf von Galen statt. Der Gospeltrain durfte diesen Festgottesdienst zum wiederholten Male mitgestalten. Anschließend lud die Gemeinde zum Gruppenfoto der Kommunionkinder mit Pfarrer Paul Markfort und Messdienern vor dem Pfarrheim. Dieses Foto erschien einige Tage später in der Lokalzeitung.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 09.05.2014©Westfälischer Anzeiger, Hamm, 09.05.2014

Nachbesprechung Erstkommunion in Herz-Jesu Hamm-Norden 04.05.2014

Sonntagmorgen. Nach einigen grauen Tagen gibt’s heute strahlenden Sonnenschein passend zum festlichen Anlass. Noch halten sich die Kommunionkinder und ihre Familien auf dem Platz vor der Herz-Jesu-Kirche im Hammer Norden auf. Wir Gospeltrainer sammeln uns in der Kirche, bereiten uns vor, nehmen unseren Platz ganz hinten auf den Stufen neben der Orgel ein. Zu Beginn des Gottesdienstes, der unter dem Motto „Freunde von Jesus“ steht, ist die Kirche voll besetzt.

Foto: trainarchivatorEinzug der Kommunionkinder

Als das Orgelspiel einsetzt, ziehen die Kommunionkinder hinter Pfarrer Paul Markfort von hinten ein und nehmen in den ersten Reihen Platz. Nach der Eröffnung singt die Gemeinde ein fröhliches Willkommen „Komm her, freu dich mit uns“. Feierlich wird es erstmals beim Taufgedächtnis, dem sich das Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehn“ anschließt. Kyrie und Gloria sind ganz klassisch gehalten und werden mit dem Loblied „Das ist der Tag, den Gott gemacht“ abgeschlossen.
Auf das Tagesgebet folgt das „Taizé-Halleluja“. Bisher hat der Gospeltrain die Gemeindelieder normal mitgesungen. Jetzt greift Chorleiter Sebastian Wewer erstmals in Geschehen ein, lässt den Chor versetzt einstimmen und erzeugt so zur Überraschung einiger Kirchbesucher einen Kanon.

Nun ist es Zeit für das Evangelium (LK 24, 13-35). Die Lesung des Pfarrers wird durch auf eine Leinwand projizierte Bilder farbig illustriert. Der Erkenntnis, dass Jesus immer unter uns ist, bekräftigen wir mit dem Gospel „Immanuel“. Das Publikum folgt dem Vortrag von Solistin Danny und dem Chor aufmerksam, ist durch die Steigerung des Liedes regelrecht gebannt.

Foto: trainarchivatorDas Evangelium wird illustriert

Damit man uns einmal zu Gesicht bekommt, ohne sich in den Bänken nach hinten drehen zu müssen, werden wir nach der Predigt nach vorne gebeten. An so einem Festtag sind schließlich nicht nur Gemeindemitglieder und Gospeltrainkenner anwesend, sondern auch viele auswärtige Gäste der Kommunionkinder. Das ist wieder so ein typischer Moment, in dem Chorleiter Sebastian das Wort ergreift und die Menschen freundlich aber bestimmt zum Mitmachen motiviert. Seiner ansteckenden Art kann natürlich niemand widerstehen, und so stehen die Leute auf und studieren nach Anleitung den Klassiker „Gottes Liebe ist so wunderbar“ ein. Die Kommunionkinder haben offensichtlich diesen Titel zuvor geübt und machen rege mit. Schließlich entsteht durch den gleichzeitigen Einsatz von Altos/Männerstimmen („He’s got the whole world“) und Sopranos („Go, tell it on the mountain“) ein Triplett, das die ganze Kirche füllt. Nach dem Wortgottesdienst, bei dem man eher aufmerksam zuhörte, ist etwas Aktivität ganz willkommen.

Foto: trainarchivatorDer Gospeltrain hat von den Stufen neben der Orgel einen guten Überblick über die vollbesetzte Kirche

Jetzt kommen die Kommunionkinder erneut zum Einsatz. Zu ihren Fürbitten bringen sie alles Notwendige nach vorne und decken den Altar. Nach jeder einzelnen Fürbitte erklingt immer der Liedruf „Herr, wir bringen in Brot und Wein“ durch die Gemeinde. Jeder Anwesende spürt, dass es jetzt auf den besonderen Moment zugeht, auf den alle so lange gewartet und sich vorbereitet haben.
Foto: trainarchivatorFür diesen Moment haben wir den Song „Angels by your side“ ausgewählt, der mit seiner Zartheit einen Augenblick des Innehaltens bietet. Da der Titel gaaanz frisch bei uns im Angebot ist (eigentlich noch in der Übungsphase), hängen auf der Rückseite des Klaviers Spickzettel mit dem Text, den man bis in die letzte Chorreihe lesen kann – natürlich nur für den „Notfall“ 🙂 . Hat der Chef etwa Angst vor Texthängern? Eigentlich ist es nur Fürsorge, reine Fürsorge. Insider wissen, dass auch auf der Pianistenseite des Klaviers schon Spickzettel zu sehen gewesen sein sollen.

Zum Sanctus singt die Gemeinde orgelbegleitet „Heilig ist Gott in Herrlichkeit“. Längst haben die Kommunionkinder einen Kreis um den Altar gebildet. Der Gabenbereitung folgen sie heute mit besonderer Aufmerksamkeit. Nach dem Friedensgruß erklingt verheißungsvoll „Wenn das Brot, das wir teilen“. Nun beginnt der Kommunionempfang. Pfarrer Markfort lässt sich viel Zeit, damit die bestellte Fotografin von jedem Kind eine Aufnahme machen kann. Erfreulicherweise halten sich die Familien an die vorher getroffene Absprache im Altarbereich nicht zu fotografieren. So bleibt die Zeremonie feierlich und ungestört.

Foto: trainarchivatorDie Kinder bilden einen Kreis um den Altar – ihre Erstkommunion steht unmittelbar bevor

Während die Gemeinde zur Kommunion geht, ist der Gospeltrain musikalisch im Einsatz. Zunächst heißt es „Order my steps“. Angesichts der vollen Kirche dauert die Zeremonie dementsprechend; dieses lange und abwechslungsreiche Stück ist folglich gut gewählt. Nach dem Lied schweigt das Klavier aber nicht, sondern untermalt weiterhin. Singen wir jetzt noch etwas oder „klimpert“ Sebastian weiter, bis es in der Gottesdienstabfolge weiter geht? Kenner erahnen: das ist echte Kirchenmusikerkunst! Das eine Lied klingt aus, es folgt eine geschmeidige Überleitung zu einem anderen (oder auch nicht). Man muss halt spontan auf das Geschehen am Altar reagieren. Da wird mal in die Länge gezogen oder gekürzt, immer wieder ein Schulterblick, um zu sehen wie es steht. Aha, es jetzt geht es weiter. Wir erkennen, wie sich langsam die Melodie eines bekannten Songs einschleicht und wir nehmen Bereitschaftshaltung ein. „This little light of mine“ bekommen die Besucher jetzt zu hören, seit langem einmal wieder ohne Solo. Altgediente Gospeltrainer haben Freude daran den Organisten in unmittelbarer Nähe zu beobachten. Er lächelt und singt leise auf der Orgelbank swingend das Lied mit, gelernt ist gelernt – ist er doch ein Ex-Gospeltrainer, der einige Jahre die Männer bei uns an Bord verstärkt hatte.

Foto: trainarchivatorOrganist T.B. (links unten) und Chorleiter/Pianist Sebastian Wewer (unten rechts) bereiten sich auf ihre nächsten Einsätze vor

Zwischen Schlussgebet und Segen geben wir allen Anwesenden den Friedensgruß „Peace shall be with you“ mit auf den Weg; in den letzten Jahren fast schon zum Klassiker bei Gospeltrainauftritten geworden. Ist aber auch einfach immer wieder schön! Nach diesem Titel – der Gottesdienst ist noch nicht zu Ende – huschen wir leise nach draußen zum Nebeneingang, um dort ein Spalier zu bilden.

Schon bald öffnet sich die Tür und Pfarrer und Kommunionkinder kommen heraus. Wir singen „Heaven is a wonderful place“ und schließen uns direkt an. Langsam geht es als Prozessionszug um die Kirche herum Richtung Kirchplatz, wo die Kommunionkinder von ihren Familien erwartet werden. Letztes Lied ist „Jesus is my salvation”, bevor sich der Zug auflöst.

Es war eine gelungene Erstkommunion! Der Ablauf war zwischen den Beteiligten gut abgesprochen, die Kinder offensichtlich bestens vorbereitet. Selbstbewusst haben sie ihre Aufgaben und Wortbeiträge wunderbar gemeistert und so zum Gelingen ihres Ehrentages selbst beigetragen. Der Wechsel zwischen Gemeindeliedern mit Orgelbegleitung und Gospels zum Klavierspiel bot musikalisch viel Abwechslung. Es ist für jeden etwas dabei gewesen, die Musiktitel waren der jeweiligen Situation entsprechend gut ausgewählt. Entsprechende Rückmeldungen nach dem Gottesdienst bestätigen dies. Jetzt können die Gospeltrainer in ihr privates Wochenende verschwinden, denn die nächsten Aufgaben werfen bereits ihre Schatten voraus – Training ist angesagt.

Erstkommunion in Herz-Jesu Hamm-Norden 04.05.2014

Am kommenden Sonntag ist der Gospeltrain bereits zum dritten Mal in Folge zur Erstkommunion in der „eigenen“ Herz-Jesu-Kirche eingeladen. Wir werden den Festgottesdienst musikalisch mitgestalten, und haben einige passende Titel ausgewählt. Dennoch kommen auch Orgel und Gemeindegesang nicht zu kurz. So hoffen alle Beteiligten den Kommunionkindern und allen anderen einen besonderen Tag zu schenken.

Gospeltrain fährt zweigleisig

Die letzten Haltepunkte liegen hinter unserem Zug. In Beckum und Hamm gab es jeweils ausgiebige Konzertstopps. In den nächsten Wochen gibt’s auf der Kurzstrecke dann kein Halten mehr, es wird nur geprobt. Zur Erstkommunion in der heimatlichen Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden geht es per Sonderfahrt. Ansonsten fahren wir zweigleisig.

Die Mittelstrecke führt uns nach Kassel. Der dortige Gospelkirchentag im September muss nicht ohne Gospeltrainer auskommen. Natürlich werden wir nicht nur als passive Besucher dabei sein, sondern als aktive Teilnehmer in der Gospelnacht auftreten. Allerdings nicht als Gospeltrain Hamm e.V., sondern als Teil eines wesentlich größeren Projektchores. Näheres dazu bald an dieser Stelle.

Auf der Langstrecke ist dann richtig Ausdauer gefragt. 2015 ist unser Festjahr. Wir dürfen unser zwanzigjähriges Jubiläum feiern. Und das soll eine richtig tolle Sache werden. Wir sind in der Ideen-sammel-und-Planungsphase. Schon jetzt deutet sich an, dass es für unser Publikum musikalisch einiges auf die Ohren geben wird. Auch dazu an dieser Stelle zu gegebener Zeit mehr.

Lokalpresse über Konzert in Hamm 23.03.2014

Da hatte doch eine junge Dame während des Konzerts Fotos gemacht. War die von der Lokalpresse? – Jetzt weiß man mehr. Am Montagmorgen schauten einem die Gospeltrainer aus dem Westfälischen Anzeiger entgegen, der einen Artikel über die Veranstaltung einschließlich Foto veröffentlicht hat.

© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014© Westfälischer Anzeiger , Hamm, 31.03.2014

Auch in der Internetpräsenz der Hammenser Lokalzeitung ist der Gospeltrain vertreten:
http://www.wa.de/lokales/hamm/bockum-hoevel/gospeltrain-konzert-begeistert-zuhoerer-3446847.html

 

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 –Teil 2

Jetzt hat sich Chor eine kleine Pause verdient und tritt ab in Richtung seiner Sitzbänke. Auf der Leinwand wird nun „Angels“ als nächster Titel eingeblendet. Diesen hat der Chor nie in den Proben geübt, ihn überhaupt erstmals bei der Generalprobe gehört. Mal sehen, was jetzt passieren wird.
Foto: trainarchivatorEs ist ruhig in der Kirche, als Chorleiter Sebastian Wewer beginnt, diesen stillen Titel ganz alleine zu singen. Den Text kann man auf der Leinwand mitlesen. Beim zweiten Durchlauf dieses kurzen Stückes summt der Chor mit. Beim dritten Mal singen wir leise mit. Das ist so stimmungsvoll und ansteckend, dass beim vierten Durchlauf viele Gäste unaufgefordert mitsingen. So hatte es sich Sebastian offensichtlich im stillen Kämmerchen erhofft, als er dieses Lied in das Konzertprogramm aufnahm. Gänsehaut pur. Gospelmusik hat offensichtlich verschiedene Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen; mal laut, temporeich und dynamisch, mal ruhig, Herz und Seele ansprechend.

Foto: trainarchivatorChorleiter Sebastian stimmt sein Solo an,
Pfarrer Markfort – mit Chorschal – als Beobachter im Hintergrund

Auch beim nächsten Song „Order my steps“ werden Emotionen angesprochen. Sicher ist dessen Aufbau etwas komplexer und etwas weniger eingängig als so mancher Gospelgassenhauer. Unser Publikum ist aber durch den bisherigen Konzertablauf warmgelaufen und dementsprechend aufmerksam. An dieser Stelle muss es mal gesagt sein: es lohnt sich, ein solches Konzert mal von ganz hinten zu verfolgen, denn man bekommt ganz persönliche Einblicke in die Beziehungsgeflechte der Menschen. Da werden Arme um Sitznachbarn gelegt oder Hände gehalten, einer Person wird gar liebevoll der Nacken gekrault. Unglaublich, was unser Tun mit uns teilweise wildfremden Menschen anstellt. Der verdiente Applaus ist nicht laut und enthusiastisch, sondern drückt eher ein Gefühl echter Dankbarkeit für diesen Moment aus.

Jetzt wird es spannend. Wie wird „Wade in the water“ klappen? Damit gab es doch in den jüngsten Proben einige kleine Problemchen, obwohl wir den Titel doch längst sicher draufhatten! Doch wir haben erneut intensiv daran gearbeitet!! – Verblüffend. Die Einsätze klappen wie am Schnürchen, als ob nie etwas gewesen sei. Dafür machen wir einen altbekannten Textfehler. Aber was soll’s? Da der Gesamtablauf und der Ausdruck gelingen, dürfte dem Publikum nichts aufgefallen sein. Nur ausgesprochen Textkundige könnten etwas gemerkt haben. 😉 Der Chor selbst stellt den Fehler dann bei der zweiten Strophe ab. Gut gemacht!

„Immanuel“ steht nun auf dem Programm. Der Hinweis auf die Übersetzung (Gott komm, Gott sei bei uns) ist hilfreich für das Verständnis des sich steigernden Aufbaus. Leider kann die Stammsolistin dieses Liedes heute nicht bei uns sein. An ihrer Stelle gibt Sebastian alles, sein Solopart ist gut. Leider muss der liebgewonnene zweistimmige Teil der Beiden ausfallen. Dennoch gelingt ein beeindruckendes Stück. Trotzdem – Danny, Du fehlst.

Nach diesem persönlichen und flehenden Song ist es Zeit, es mal etwas krachen zu lassen. Bei der Ankündigung von „Rock my soul“ kommt spontane Zustimmung aus dem Publikum. Beim Duell der Männerstimmen gegen die Frauen geht es ordentlich zur Sache. Die Zuschauer gehen entsprechend mit. Dem Ruf „spitzenmäßig“ eines im Publikum sitzenden Neu-Gospeltrainers, der noch nicht am Auftritt teilnimmt, kontert unser Uwe mit der Aufforderung: „Beim nächsten Mal machst Du mit!“ Die Zuschauer haben ihren Spaß, bekommen sie doch mal einen Einblick in chorinterne Gepflogenheiten.

Spontane Idee: man sollte über Fanschals nachdenken. Der Grund? Der Titel „Let me fly“. In der letzten Reihe, sozusagen auf den Notsitzen neben der Orgel, wird ein Schal zum wunderbar schwebenden Klang geschwenkt. An dieser Stelle des Konzertes ist längst alles im Flow. Ob rockig, wie noch vor wenigen Minuten, oder leicht abgehoben, wie im Moment; alles läuft ganz leicht und wie von selbst. Klar, die intensive Probenarbeit zahlt sich aus. Doch erst live beim Auftritt, in Wechselwirkung mit dem Publikum, kann man diese ganz besonderen Momente erleben.

Es ist mal wieder an der Zeit, die Gemeinde zu aktivieren. Dies versuchen wir mit unserem Triplet. Dazu werden die Gospels „Rock my soul”, „He’s got the whole world” und „Go, tell it on the mountain” vom in Gruppen eingeteilten Publikum mit Chorunterstützung zeitgleich gesungen. Immer wieder spannend, was dabei am Ende herauskommt. Zur Verstärkung wird unser Neu-Gospeltrainer aus der Bank zum Chor gerufen. Wie so oft sind unsere Konzerte eher leger und spontan, bei Hochzeiten oder Auftritten bei anderen Veranstaltern können wir auch „förmlich und seriös“. 😉
Auf geht’s. Auch heute gelingt der Versuch, und ein gewaltiger Sound erfüllt die Kirche. Erstaunlich, dass das Ganze tatsächlich harmoniert. Dank der guten Beteiligung der Zuschauer. Diese haben aber zuvor vom Chef den Tipp mit auf den Weg bekommen, dass „Gospel aus Seele und Hüfte kommt“. Da mag sich jeder selbst überlegt haben, wie er diese Anleitung umzusetzen habe…

Nach richtig Action darf es jetzt etwas Ruhigeres sein. „Lord, hold me“ ist da genau das richtige Angebot. Nach den lauten, nach außen gewandten Titeln ist dieses Stück wesentlich ruhiger. In den gut eineinhalb Jahren, in denen wir es singen, hat es sich zu einem unserer Lieblingsstücke entwickelt. Wie viele andere Kompositionen des dänischen Gospelmusikers Hans Christian Jochimsen, einer der Hauptvertreter der aktuellen europäischen Gospelszene, kommt auch dieses Werk sehr persönlich rüber, wie eine individuelle Zwiesprache mit Gott. Vielleicht kommen die Texte so gut an, weil jeder seine eigene Geschichte darin wiederfindet.

Und schon geht es auf das Ende des Konzertes zu. Als Segensgruß wünschen wir allen Anwesenden „Heavenly peace“. Gleich ist diese gelungene Veranstaltung vorbei, also will man die letzten Momente noch mal bewusst genießen. Stilles Lächeln liegt auf vielen Gesichtern. Dazu passt der abendliche Sonnenschein, der die bunten Glasfenster noch mal aufleuchten lässt.

Konzert Herz-Jesu 23.03.2014-19
Die Abendsonne lässt die Glasfenster leuchten

Ein Gospelkonzert ohne „Oh, happy day“? – Schwer vorstellbar. Unzählige Male bei verschiedenen Anlässen gesungen, und doch mag man es immer noch. Es wirkt oft ein wenig nach (Ernte-)Danksong am Ende eines gelungenen Auftrittes. Man sollte nicht vergessen, dass wir Gospeltrainer nicht nur etwas geben, sondern auch etwas bekommen. Welch schönes Gefühl, andere glücklich zu machen, ein gutes Gelingen nach intensiver Vorbereitung, zum Schluss oft noch persönliche Rückmeldungen der Besucher im direkten Kontakt. Auch heute ist es wieder wunderbar. Nicht perfekt, aber wen interessiert das schon. Die Leute stehen, klatschen. Das Liveerlebnis steht über jeder Perfektion.

Foto: trainarchivatorOh, happy day – Alles ist in Bewegung

Die Verabschiedung schließt einen herzlichen Dank ans Publikum für ihr Erscheinen und die rege Teilnahme ein. Kräftiger Schlussapplaus fordert eine Zugabe, die gerne gewährt wird. Da es inzwischen in der Kirche leicht dämmert, fallen beim letzten Lied „This little light“ die zur Dekoration auf der ersten Bankreihe aufgestellten Kerzen besser auf. Solistin Birgit hat den Song wie immer gut im Griff, und der Gospeltrain sorgt für einen angemessenen Abschluss.

Wir ziehen singend aus, nur zögerlich kommt das Publikum, uns immer noch applaudierend, nach. Das Konzert ist nun endgültig Geschichte, die Zeit verging wie im Fluge. Schön war’s! Als die Menschen an uns Gospeltrainern vorbei nach draußen strömen, ergibt sich die Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen, Dank entgegenzunehmen und sich über das gemeinsam Erlebte auszutauschen.

Jetzt wird gemeinsam ruckzuck in der Kirche aufgeräumt und die Technik abgebaut. In einem Moment der Ruhe gehe ich auf die Sängerin zu, die mir vorhin so imponiert hat, dass mein Blick immer wieder bei ihr hängen blieb. Schnell etwas Mut zusammengenommen und ihr Dank und Bewunderung ausgesprochen. – Das überraschte Gesicht hätten man sehen sollen! Verwunderung und echte Rührung. Es lohnt sich, nicht immer nur zu meckern, sondern umgekehrt auch mal positive Eindrücke loszuwerden, mit denen man oftmals gar nicht rechnet.

Im Pfarrheim treffen sich jetzt alle Beteiligten, kommen etwas zur Ruhe und tauschen sich natürlich rege über das Erlebte aus. Man ist sich einig, ein gelungenes Konzert auf die Beine gestellt zu haben. Die „Neuen“ habe ihre Feuertaufe erfolgreich absolviert; sie sind inzwischen so weit integriert, dass sie ganz selbstverständlich Teil der Gruppe sind, ohne irgendwie besonders aufzufallen. Auch Pfarrer Markfort gönnt uns noch ein paar nette Worte zum Auftritt. Außerdem hat er für uns die gute Nachricht zu vermelden, dass uns die Gemeinde weiterhin wohlwollend unterstütze. Vielen Dank dafür. Dann wird das wie immer legendär ausgestattete Gospeltrain-Mitbring-Buffet eröffnet, und man genießt noch eine schöne Zeit in geselligen Tischrunden.

Foto: trainarchivator
entspannter Ausklang nach dem Konzert in Herz-Jesu

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 – Teil 1

Foto: trainarchivatorUm 17 Uhr soll es in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden losgehen. Die ersten Zuschauer sind bereits über eine Stunde früher da. Trotz eines kleinen Schauers bleibt man erwartungsfroh vor der noch verschlossenen Tür stehen. Derzeit läuft das Einsingen des Gospeltrains.

Foto: trainarchivatorWann geht die Tür auf? Die besten Plätze sind begehrt

Nach dem Einlass schauen wir uns ein wenig unter den Besuchern um und können einige „Ehemalige“ entdecken. Wie üblich ist auch viel persönlicher Anhang aus Familie und Freundeskreis anwesend. Das ist doch schon mal eine gute Basis. Die Kirche füllt sich weiter.

Foto: trainarchivatorJetzt wird per Beamer eine Projektion auf eine Leinwand gestartet, die zunächst das Publikum willkommen heißt und dann einige Fotoimpressionen größerer Auftritte des Gospeltrains liefert.

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Foto: trainarchivatorDie Bühne ist bereitet, das Publikum erwartet den Beginn

Nach einer Erfrischung im Pfarrheim betreten die Gospeltrainer einige Minuten vor Beginn den Kirchenraum und nehmen reservierte Plätze in den Seitenschiffen ein. Heute beginnt das Konzert ohne großen Einzug. Die eingesetzte Technik mit Mikrofonen und Boxen ist für uns noch neu und soll nicht zur Stolperfalle werden. Nun also Aufstellung auf den Altarstufen genommen, Chorleiter Sebastian Wewer setzt sich ans Keyboard, es herrscht gespannte Stille.

Und los. Der Einsatz zum Auftakttitel „This is the day“, der dem Konzert den Namen verliehen hat, sitzt. Und der Sound ist richtig gut! Bis in die letzte Reihe sind alle Stimmen gut zu hören, das Keyboard hat die richtige Lautstärke, und alles wirkt harmonisch und natürlich. Technik-Skeptiker können also ganz beruhigt sein. Ganz hinten steht Norbert, ein anverwandter Chorinsider, und geht gleich klatschend mit. Das ist der Beweis für den gelungenen Auftakt – hat er doch schon viele Auftritte miterlebt und kann sich ein Urteil erlauben. Unser Seismometer für eine ehrliche Rückmeldung. Auch der Applaus der Besucher nach der letzten gesungenen Zeile bestätigt dies.

Pfarrer Paul Markfort geht nach vorne und begrüßt alle Zuhörer und den Chor in „seiner“ Kirche. Als Fan und Förderer wählt er wohlwollende und warmherzige Worte und freut sich auf dieses Konzert. Ganz offen drückt er seine Hoffnung aus, dass die katholische Kirche neu belebt werde, den Schwung der Basis aufnähme und näher an die Menschen rücken möge. Die Zustimmung des Publikums ist ihm sicher. Dabei trägt er den Chorschal, der ihm im letzten Jahr anlässlich seines siebzigsten Geburtstages feierlich verliehen wurde. Unsere enge Verbundenheit belegt auch die damalige Ernennung zum „Praeses honoris“. Unsere kleine Geste für ein großes Dankeschön.
https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2013/10/13/nachster-einsatz-pastors-siebzigster-13-10-2013/

Jetzt aber Musik. „Heaven is a wonderful place” – was für ein Versprechen. Klingt zuversichtlich und glaubwürdig, wie es vom Chor gesungen wird. Auch Chorleiter Sebastian Wewer nutzt anschließend die Gelegenheit zur Begrüßung der Zuschauer. Neugierig will er wissen, wer noch nie bei einem Gospeltrain-Konzert war. Denen erklärte er, dass man im Gegensatz zum förmlichen Gottesdienst hier alles dürfe – aufstehen, tanzen, mitsingen. Schmunzeln im Raume.

Gospel sei längst keine rein afroamerikanische Sache mehr, sondern an vielen Orten der Welt zuhause. So auch in Afrika, von wo die nächsten beiden Stücke stammen. „Mayenziweh“ und „Sia hamba“ zu kombinieren, erweist sich als gute Idee. Unsere Arrangements unterstreichen die kulturelle Andersartigkeit dieser Stücke gegenüber den uns vertrauteren Liedern. Das Publikum lässt sich interessiert darauf ein und kann die ausgesprochen guten Übergänge sowohl innerhalb als auch zwischen den Songs genießen. So reibungslos leicht gelingt es nicht immer. Prima.

Foto: trainarchivatorDie Titel sowie die zentralen Aussagen und Übersetzungen werden eingeblendet

Erneut ergreift Sebastian das Wort und kündigt einen unserer beliebtesten Hochzeitsschlager an. Das „Hallelujah“ von L.Cohen. Ein Raunen geht durchs Publikum. Aha, ist also bekannt. „Sind Heiratswillige anwesend?“ will der Chef wissen. Tatsächlich wird er fündig. „Vielleicht sieht man sich an Ihrem großen Tag“. Los geht’s. Das Lied sitzt einfach und zieht die Leute in den Bann. So auch Pfarrer Markfort, der sich längst ganz hinten auf die leicht erhöhte Orgelbank zurückgezogen hat, von wo er durch den Mittelgang freie Sicht auf das Geschehen hat. Ganz bei sich und der Musik, baumelt er leicht entrückt mit den Füßen. Nach dem Schluss gönnt man sich einen Moment des stillen Nachklingens, dann brandet energischer Applaus auf.

„Glorify Jesus“ ist ein nur ein kleines Stück, das von uns in den Proben mal so zwischendurch zum Lockerwerden gesungen wird. Eigentlich nichts Besonderes. Heute aber geht davon eine ganz besondere Wirkung aus. Wie auch sonst wird dieser Gospel nach einem einstimmigen Durchlauf zum Kanon entwickelt. Allerdings gelingt dies heute derart geschmeidig, dass es einen regelrecht verzaubert. So hat man es wohl noch nie von uns gehört. Dem Publikum hat dieses schwungvolle Stückchen offensichtlich gefallen.

Mit „Jesus is right here“ steht jetzt ein Lied auf dem Programm, das wir noch nicht so lange im Repertoire haben. Schnell weist Chorleiter Sebastian auf Jesus als zentrale Figur hin, der für die Gläubigen nicht abstrakt ist, sondern ein Begleiter in allen Lebenslagen.
Beim Zuhören bekommen viele bald eine Gänsehaut vor Verzückung. Leichte Einsatzschwächen, mit denen man in den Proben noch zu kämpfen hatte, sind wie weggeblasen. Alles ist sicherer, dynamischer, eine runde Sache eben. Über den Inhalt finden viele auch den Weg zum perfekten Ausdruck. Der Anblick einer Gospeltrainerin fasziniert mich besonders: da ist alles so echt, so authentisch. Sie ist ganz bei sich und dem Inhalt. Ich nehme mir vor, ihr nach dem Konzert meine Eindrücke mitzuteilen. Liebe Annegret – Du bist wunderbar!

Damit das Publikum nicht nur rein passiv am Konzert teilnimmt, wird nun ein Experiment gestartet. Chorleiter Sebastian fordert die Leute geschickt zum Aufstehen auf, indem er auf die Härte und Unbequemlichkeit der Bänke hinweist. Da lässt man sich nicht lange bitten, steht auf und ist gespannt, was jetzt kommt. Nach der Einteilung in drei Gruppen sollen diese nach Anleitung die Zeile „in his hand“ aus dem Song „He’s got the whole world“ in unterschiedlichen Tonlagen singen. Ruckzuck füllt sich die Kirche mit dem Dreiklang dieses Riesenchores, weiterhin angefeuert durch den Chef. Als dieser nun die Strophen des Songs als Solokünstler singt, antwortet jeweils das Publikum in der einstudierten Weise. Die allermeisten sind aktiv dabei, und so ist der ganze Raum erfüllt mit Musik. In der weitläufigen Kirche klingt dies beeindruckend, das Experiment ist gelungen. Den Menschen gefällt es offensichtlich, ihren Anteil an dieser Aktion gehabt zu haben.

–> Teil 2 der Nachbesprechung folgt

„This is the day“- heute Konzert in Hamm 23.03.2014

This is the day! Wann passt das Motto eines Konzerts, angelehnt an einen Songtitel, so gut wie heute. Seit Wochen läuft die Vorbereitung auf unser Konzert am späten Nachmittag. Die Einladung ist verbreitet, ob mittels Plakat und Flyer, über die Medien oder das persönliche Gepräch.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 15.03.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 15.03.2014

© Stadtanzeiger, Hamm, 23.03.2014© Stadtanzeiger, Hamm, 23.03.2014

© Pfarrnachrichten, 23.-30.03.2014© Pfarrnachrichten 23.-30.03.2014, Gemeinde Clemens August Graf von Galen, Hamm

Das Programm steht, die Songs sitzen. Dennoch fanden sich auch gestern Nachmittag bei der Generalprobe wieder ein paar Kleinigkeiten, an denen noch ein wenig gebastelt wurde. Genau genommen ging es vielmehr um einige Absprachen und den Gewinn letzter Sicherheit. Nun ist alles Mögliche getan und wir gehen mit gutem Mut in den Auftritt.

Generalprobe Herz-Jesu 22.03.2014-1-b
Generalprobe am Nachmittag vor dem Konzert

Generalprobe Herz-Jesu 22.03.2014-7-b_filteredWir durften im Anschluss an die Generalprobe zwei weitere Sänger- innen an Bord des Gospeltrains begrüßen. Wie immer bei solchen Gelegenheiten wurde den Kandidatinnen vor versammelter Mannschaft hochoffiziell von Chorleiter Sebastian Wewer der Chorschal umgelegt, und man hieß sie herzlich willkommen. Statt mit ’ner gemütlichen Probe im Pfarrheim geht es für die beiden gleich richtig los mit einem Konzert. Auf ein gutes Gelingen.

Nun liegt es am Publikum. Wie voll wird die Kirche? Bringen alle gute Laune mit? Ist man bereit sich auf unser musikalisches Angebot einzulassen? Und mitzumachen?
Wir sehen uns:

23.03.2014
Beginn 17.00 Uhr, Einlass 16.30 Uhr
Herz-Jesu-Kirche, Hamm-Norden
Karlsplatz, 59065 Hamm

Der Eintritt ist frei.
Eine Spende zugunsten der Chorarbeit wird am Ausgang erbeten.