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Gospelkirchentag 9.-11.9.2016 Teil 2 – Die Eröffnungsveranstaltung

© Creative KircheUm 17 Uhr soll die zentrale Eröffnungsfeier des 8. Inter-nationalen Gospelkirchentages beginnen. Zum Braunschweiger Schlossplatz sind es von unserem Hotel aus nur wenige Minuten zu Fuß. Bei herrlichem Sommerwetter erreichen wir den Veranstaltungsort vor den Schlossarkaden, dem großen Braunschweiger Einkaufszentrum. Dieses sieht aus wie ein Schloss, doch es handelt sich nur um eine rekonstruierte Scheinfassade.

© trainarchivator Festivalplatz vor den Schlossarkaden

Das erste Residenzschloss von 1717 brannte 1830 ab, das zweite Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer beschädigt und 1960 abgerissen ab (ein in Westdeutschland einmaliger Vorgang). Jahrzehnte bestand auf der Fläche ein Park, bevor dort ab 2005 ein neues Hybridgebäude entstand, das ein großes Einkaufszentrum beherbergt und einen Teil des zweiten Schlosses optisch rekonstruiert. Dieser Teil wird kulturell genutzt. Dort sind u.a. die Stadtbibliothek und das Schlossmuseum untergebracht. (©Infos aus WIKIPEDIA)

CC BY-SA 3.0Schlossneubau Jun 2006   (CC BY-SA 3.0)

Auf der Bühne ist schon etwas los. Der „Gospelchor Braunschweig“ unter Leitung von Eggo Fuhrmann bestreitet den Auftakt und hat die Aufgabe das Publikum in Stimmung zu bringen. Das gelingt prima, zumal das Publikum sehr aufgeschlossen ist. Der Platz ist schon ordentlich gefüllt, doch viele Besucher sind noch im Anmarsch.

© Creative KircheDer Gospelchor Braunschweig sorgt für einen gelungenen Auftakt
© Karsten Socher/Creative Kirche

© trainarchivatorDer Platz füllt sich beim Auftritt des ersten Chores

© trainarchivatorRund um den Platz sind Zelte aufgebaut, in denen der Markt der Möglichkeiten seine Angebote präsentiert. Kirchliche und weltliche Anbieter präsentieren sich und ihre Angebote, wobei es immer um Werte geht, die durch den Gospelkirchentag gefördert werden sollen. Es geht um fairen Handel, Solidarität mit der Dritten Welt, Umweltschutz und nachhaltige Produktions-bedingungen. So ist es nur logisch, dass Fair-Trade-Produkte im Angebot sind oder sich Brot für die Welt präsentiert. Außerdem kann man sich den aktuellen Gospelschal besorgen oder mit CDs und Noten eindecken.

Unerwartet steht Matthias Kleiböhmer vor uns, der bei der Creativen Kirche als Mitveranstalter (neben der Ev-luth. Landeskirche Braunschweig) für die Organisation des Gospelkirchentags verantwortlich ist. Wetten, dass er in diesem Moment aufgeregt ist und sich fragt, ob alles so läuft wie geplant und gewünscht? Beim Smalltalk ist bei allen die Vorfreude spürbar.
http://www.creative-kirche.de/

© trainarchivatorKurzes Hallo mit Matthias Kleiböhmer

© trainarchivatorEndlich Gospelkirchentag – viele sehen’s wie unser „Boss“

Nachdem der Gospelchor Braunschweig seinen Auftritt beendet hat, erfolgt die offizielle Gospelkirchentagseröffnung und die Begrüßung der Gäste. Bischof Christoph Meyns und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil werden von einem Moderator interviewt, heißen die Gäste zum Gospelkirchentag willkommen und äußern sich zu Ihrer Beziehung zur Gospelmusik.

© trainarchivatorBischof Christoph Meyns und der niedersächs. Ministerpräsident Stephan Weil

Auf einmal sind sie da! Merkwürdige Gestalten mischen sich unter die vielen Besucher, machen Faxen und dienen als Fotomotiv. Es sind die Gospelmännchen, die man bisher nur vom Gospelkirchentagslogo und den Gospelschals kannte. Jetzt können sie sich vor Selfie-Wünschen kaum retten. Sie machen alles mit – gehört wohl zur Arbeitsplatzbeschreibung. Ob das ein Traumjob ist, bei den hochsommerlichen Temperaturen?

© trainarchivatorDie Gospelmännchen – vom Logo in die Wirklichkeit

Weiter geht es mit Musik. „Undivided“ aus den USA betreten die Bühne. Vielen ist die A-capella-Gruppe bekannt. Da sind Könner am Werk, das merkt man gleich. Die Stimmung ist sowieso bestens, man hört zu und tanzt teilweise schon. Weitere Ankömmlinge werden begrüßt oder man besorgt sich ein Kaltgetränk. Am Ende des Auftritts werden die Sänger vorgestellt, und angesichts ihrer z.T. spanisch-sprachigen Herkunftsländer wird der letzte Song in Spanisch gesungen – für Gospel ungewohnt aber reizvoll.
www.youtube.com/watch?v=2iOzZxGWOHI

© trainarchivator   „Undivided“ – ein Highlight der Eröffnungsveranstaltung

© trainarchivatorGesprächsrunde mit Pröpstin Uta Hirschler und Bürgermeister Ulrich Markurth

Gegen 19 Uhr steht jetzt mit dem „Chor der Nationen“ ein ganz besonderes Projekt auf dem Programm. Gut 50 Braunschweiger Jugendliche der Klassen 5 bis 10 haben einen gemeinsamen Auftritt mit Cassandra Steen. Dabei vertreten sie verschiedenste Nationen, aus denen ihre Familien stammen oder für die sie Sympathien haben. Unter Leitung von Gerd-Peter Münden, Leiter der Domsingschule Braunschweig, haben die Jugendlichen ein Programm einstudiert. Höhepunkt ist Steens Hit „Ich bau ’ne Stadt für dich“, den viele Besucher textsicher mitsingen, was für die Jugendlichen sicher ein tolles Erlebnis ist. Das ganze Projekt soll ein Zeichen setzen für ein buntes Braunschweig, das Heimat von Menschen unterschiedlicher Herkunft ist.
www.youtube.com/watch?v=65_vjKKhWQo&list=PLStCpPlpPtNgYbOua1ZZYBRturUjcZWVm&index=3

© trainarchivatorJugendliche in T-Shirts mit Flaggen ihrer Herkunfts- oder Sympathieländer

Mit den „Soulteens Langenberg“ stehen im Anschluss erneut Jugendliche auf der Bühne. Im Gegensatz zum Chor der Nationen, für die alles neu war, merkt man diesen SängerInnen ihre größere Bühnenerfahrung an. Keck, selbstbewusst und originell zeigen sie den überraschten Zuhörern, was sie drauf haben – eine ganze Menge, was mit begeistertem Applaus belohnt wird.

© trainarchivatorDie „Soulteens Langenfeld“ zeigen den alten Hasen wie’s geht

Zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung kommen Joakim Arenius und „Praise Unit“ aus Schweden auf die Bühne. Sie bieten tanzbare Gospelsongs in verschiedenen Facetten aktueller Popmusik. Der Funke springt schnell über, zumal alle anderen Formationen gute Vorarbeit geleistet haben.

© Creative KircheJoakim Arenius und mit Praise Unit geben richtig Gas   © Creative Kirche

Den Auftritt können wir nicht bis zum Ende miterleben, denn gleich beginnt die Gospelnacht mit einem eigenen Auftritt in der St.Martinikirche. Wir machen uns rechtzeitig auf den Weg – sozusagen von einem Highlight zum nächsten.

Teil 3 folgt.

Gospelkirchentag 9.-11.9.2016 – wir kommen

© Creative KircheGleich geht es los. Wir sitzen „auf gepackten Koffern“. In wenigen Minuten begeben wir uns zum Bahnhof, um uns nach Braunschweig aufzumachen. Mit im Gepäck Vorfreude und Spannung darauf, was uns wohl erwarten wird. Auf jeden Fall ist das Programmheft voll mit Angeboten für jeden Geschmack – Wir müssen nur auswählen. Und singen, singen , singen. Heute Abend in der Gospelnacht haben wir unter dem Namen WeST – We sing together! sogar einen eigenen Auftritt in der St.Martinikirche, einer großen Stadtkirche. Also los, mein „Taxidienst“ zum Bahnhof kommt gleich…

© Creative KircheVolles Programm für Gospelfreunde   © Creative Kirche

Gospelkirchentag 9.-11.9.2016 in Braunschweig ruft

© Creative KircheDie Ev.-lutherische Landeskirche Braunschweig lädt in Kooperation mit der Stiftung Creative Kirche und anderen zum 8. Internationalen Gospelkirchentag ein. Viele Gospeltrainer werden dem Ruf folgen, um sich das reichhaltige Programm rund um das Thema Gospel nicht entgehen zu lassen.
www.gospelkirchentag.de

© Sebastian WewerAm Freitag werden wir nach der Open-Air-Eröffnungsveranstaltung in der anschlie-ßenden Gospelnacht einen eigenen Auftritt haben. Wie auch bei anderer Gelegenheit werden wir, wenn nicht der ganze Gospeltrain beteiligt ist, mit SängerInnen eines befreundeten Chores (diesmal „Rainbow Gospelchor“ aus Herzebrock) unter dem Namen WeST! (=We sing together!) auftreten.

Gemeinschaftskonzert in der St.Martinikirche, 20.30Uhr
An der Martinikirche 10, 38100 Braunschweig
martiniforte/Braunschweig
New City Voices/Neustadt am Rübenberge
WeST – We sing together/Beckum
GospelFire/Hamburg

Ein Highlight wird, wie bei früheren Gospelkirchentagen, der Mass Choir Workshop am Samstag mit mehreren tausend Aktiven werden. Vier Chorleiter/Komponisten möchten mit uns arbeiten und uns ihre Kompositionen/Arrangements beibringen, unterstützt von professionellen Sängern und Musikern.
Nachmittags besteht die Gelegenheit, sich sein Programm individuell zusammenzustellen. Was darf es ein? Teilnahme an einem Workshop zu verschiedensten Themen rund um die praktische Arbeit in und mit einem Gospelchor? Oder lieber ein Konzert? – Zum Zuhören oder Mitsingen, mit Gospelchören ganz unterschiedlicher Art.
Beim abendlichen Galakonzert können wir amerikanische und europäische Größen der Gospelmusik live erleben (Israel & New Breed/USA, Oslo Gospel Choir(/NOR).

Sonntags findet der Festivalgottesdienst als Open-Air-Veranstaltung statt. Danach geht es erneut in den Mass Choir Workshop. Bevor wir schließlich angefüllt mit vielen neuen Eindrücken nach Hause fahren, wird es einen gemeinsamen Abschluss geben.

Mit den Erfahrungen der Teilnahme an den Gospelkirchentagen 2012 in Dortmund und 2014 in Kassel steht so gut wie fest:

  • Es wird anstrengend
  • Es wird informativ und lehrreich
  • Wir werden viele Eindrücke und neue Impulse mitnehmen
  • Wir werden uns von Liveerlebnissen begeistern lassen

Und

  • 2018 sind wir – vielleicht – wieder dabei

Winterschlaf? Nichts los beim Gospeltrain?

Die Konzerte des Jahres 2015 sind gesungen, Hochzeiten und Taufen mitgestaltet, Gottesdienste begleitet. Winterschlaf beim Gospeltrain? So scheint es. Doch das täuscht!

Bis zum Auftakt unserer Chorsaison 2016 mit einem kleinen Workshop und anschließendem Auftritt in der eigenen Gemeinde geht es ruhig zu. Dennoch laufen die Proben bis dahin fast durchgehend weiter. Es ist die Zeit, in der am Repertoire gearbeitet wird. Es gilt neue Songs zu lernen und lange nicht mehr Gesungenes aufzufrischen. Nebenbei wird am Programm für die Konzerte des kommenden Jahres gebastelt. Natürlich werden wir uns auch eine chorinterne Weihnachtsfeier gönnen, um uns am Ende dieses wie immer ereignisreichen Jahres zu belohnen.

Nebenbei haben einige Gospeltrainer die Zeit genutzt, um über den Tellerrand des eigenen Tuns hinaus zu schauen und neue Erfahrungen in Sachen Gospel und Chorgesang zu sammeln. Mal sang man bei externen Veranstaltungen mit oder war als Zuschauer bei Konzerten unterwegs.

Da war zunächst der Gospelday am 11.09.2015 in Herzebrock-Clarholz. Der Herzebrocker Rainbow Gospelchor war Gastgeber eines Konzertes in „seiner“ Kreuzkirche. Über Chorleiter Sebastian Wewer steht man in Verbindung zum Gospeltrain Hamm und zum Gemeindechor CHORios aus Ahlen, mit denen man bereits mehrfach kooperiert hat. Die Herzebrocker hatten sich CHORios eingeladen, die ihrerseits von einigen Gospeltrainern ergänzt wurden. Einige Überschneidungen im Repertoire und der gemeinsame „Trainer“ machten es möglich. Es standen aber nicht nur Gospeltrainer mit auf der Bühne, sondern einige erlebten die Veranstaltung als Zuschauer aus anderer Perspektive. Das musikalisch gelungene Benefizkonzert zugunsten des durch den Gospelday unterstützten Projekts „Happy Home“ gegen Benefizkinderarbeit/-sklaverei in Bangladesh war ein voller Erfolg. Das wohlgestimmte Publikum sorgte zudem für eine großzügige Spende zugunsten des Projekts, das ihm in einem kurzen Wortbeitrag näher gebracht wurde.

© trainarchivatorGospelday in Herzebrock

Über Monate hinweg zog sich für einige Gospeltrainer eine ganz andere Aktion – ihre Teilnahme am Pop-Oratorium „Luther“, dass am 31.10.2015 in der Dortmunder Westfalenhalle seine Welturaufführung erlebte. Als Teil eines 3000 Köpfe starken Chores durfte man die Zusammenarbeit mit echten Bühnenprofis (Musicalsänger, Sinfonieorchester und Band) erleben. Bei mehreren gemeinsamen Proben mit allen Beteiligten sowie weiterer Probenarbeit in den Heimatchören erarbeitete man sich die extra für dieses Stück geschaffenen Songs (Musik Dieter Falk, Text Michael Kunze). Lohn waren zwei Aufführungen in der Westfalenhalle mit sehr positiver Publikumsresonanz, bundesweiter Berichterstattung und v.a. unbezahlbarer Erlebnisse mit vielen anderen Gospelaktivisten.

© A.RemmertGospeltrainer als Teil des Riesenchores in weiß – die Perspektive der Aktiven
© A.Remmert

Natürlich verfolgen wir, was an Gospelkonzerten in der Nähe geboten wird. Privat verabreden sich dann gelegentlich interessierte Gospeltrainer, um diese Konzerte zu besuchen. Man möchte sich unterhalten und inspirieren lassen; vielleicht gibt es auch etwas abzuschauen oder zu lernen.

Kürzlich veranstaltete der Kulturarbeitskreis unseres Stadtteils Hamm-Norden in der Ev.Johanneskirche ein Konzert unter dem Titel „Shout to the Lord“, bei der afrikanischer Gospel auf europäische Orgelmusik traf. War ja klar, dass einige von uns dabei waren, wenn in der Nachbarschaft ein solches Angebot gemacht wird. Gerade afrikanische Songs interessieren uns im Moment, nachdem wir uns in unserer Chorgeschichte zunächst nur mit amerikanischen Gospels beschäftigt und in den letzten Jahren europäische Kompositionen kennen und schätzen gelernt haben. Die „Harmonie Singers“ sind ein Laienchor afrikanischer Frauen aus Hamm, die nicht nur englischsprachige Liedern sangen, sondern sich auch erfolgreich an deutschsprachige Kirchenlieder mit Orgelbegleitung heranwagten.

© Westfälischer Anzeiger, 07.11.2015, Online-Fotoserie, Peter Sudermann© Westfälischer Anzeiger, 07.11.2015, Online-Fotoserie, Peter Sudermann

Auch das nächste Konzert steht für einige bereits im Kalender: der Gospelchor „Rejoice“ aus Langenberg (Kreis Gütersloh) gibt in Lippstadt am 15.11.2015 ein Konzert unter dem Titel „Joy to my soul“ – wir sind schon gespannt.

Nachbesprechung Gospeltrain im Lokalradio am 01.03.2015

@ Radio Runde HammGestern war es so weit: im Lokalradio Lippewelle Hamm lief im Rahmen des Bürgerfunks der „Stammtisch“. In dieser Talkreihe können sich Vereine und Gruppen aller Art vorstellen. Der Gospeltrain war nach 2013 zum zweiten Mal zu Gast, heute mit dem Schwerpunkt „20 Jahre Gospeltrain“.

Nach der Erkennungsmelodie begrüßte Moderator Ralf Grote die Zuhörer sowie unsere dreiköpfige Abordnung und nannte das Thema. Dann wurde ein Konzertmitschnitt des Traditionals „Deep River“ gesendet. Obwohl die ursprünglich nur für uns selbst gemachte Aufnahme nicht höchsten technischen Anforderungen entspricht, vermittelte sie einen positiven Eindruck.

Als erstes wurde die Vereinsvorsitzende Christa Etzel gefragt, wie sie zum Gospeltrain gekommen sei. – Gospel habe sie immer schon gerne gehört, doch ihr sei nicht in den Sinn gekommen, in einen Gospelchor einzutreten. „Das ist etwas für jungen Leute“, so ihr damaliges Vorurteil. Dieses musste sie revidieren, als sie bei einem Besuch eines unserer Konzerte auch „graue Köpfe“ bei den Aktiven entdeckte. – „Jetzt stand einer steilen Karriere in Sachen Gospel nichts mehr im Wege, nach dem Mitgliedsantrag ging es gleich in die erste Reihe?“ fragte Moderator Grote scherzhaft-provozierend. Christa berichtete, dass es bei ihrem Beitritt 2003 (wie bis heute) kein Vorsingen gegeben habe und der Anfang ein Ausprobieren und Kennenlernen gewesen sei. Eigentlich wollte sie nur singen, doch als sie Jahre später gefragt wurde, ob sie zur Kandidatur für den Vorsitz bereit sei, habe sie zugesagt – Gospel liege ihr schließlich am Herzen. Die Arbeit im sechsköpfigen Vorstand habe schon einiges zeitliche Gewicht, speziell vor dem Jubiläum, doch man habe ein tolles, tatkräftiges Team.

Jetzt war es Zeit für Musik: „Rock my soul“, ein Gospel in der Version von den Les Humphries Singers.

In der zweiten Interviewrunde kam Gründungsmitglied Monika zum Einsatz. Sie berichtete vom Start im Jahr 1995, als sich einige Leute zu einer Gospelgruppe zusammenfanden. Moderator Grote wollte es genau wissen: „Da muss doch eine Muse erschienen sein und gesagt haben, gehen wir los, du könntest Gospelstar werden“. Monika ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie erzählte vom Vorlauf und den entscheidenden Personen, die den Gospelvirus in unsere Gemeinde gebracht haben. So habe Peter Bunke, damals Hauptschuldirektor und Mitglied im Gemeinderat, begeistert von seinen Eindrücken eines Gospelchores in San Francisco erzählt. Bei der damaligen Pastoralreferentin Christa Harling traf er auf offene Ohren; ebenso bei der afrikaerfahrenen Gemeindeschwester Maria Elisabeth, die in ganz kleinem Kreise Gospels zur Gitarre sang, um den anderen das Englischlernen zu vereinfachen. Die entscheidenden Fragen seien gewesen, wo man einen Chorleiter und Mitglieder für eine Gospelgruppe in Hamm-Norden herbekäme. Kirchenmusiker Alexander Fabig, der nach eigener Aussage zuvor kaum mit Gospelmusik in Berührung gekommen war, ließ sich nach der Anfrage auf das Abenteuer ein. Nach einer Bekanntmachung im Pfarrbrief meinte Monika, das könne etwas für sie sein. Schließlich habe man 10-12 Leute zusammen gehabt, man wollte es miteinander probieren.

„Gospel ist mehr Power, mehr Party?“ lautete die nächste Frage. – „Lebendiger, gefühlvoller, ich kann mich in das Lied einbringen, ich finde mich wieder in den Texten. Ich habe schnell gemerkt – das ist meine Musik!“ Monika hat es mit diesen Aussagen perfekt auf den Punkt gebracht.

Es sei zunächst nur eine kleine Gruppe gewesen, die Spaß gehabt und dennoch schon 1996 ein erstes kleines Konzert in der Gemeinde gegeben habe – bereits unter dem Namen Herz-Jesu-Gospelchor. Die englische Sprache sei erst eine Herausforderung gewesen, da die Schulzeit schon lange zurück gelegen habe. Weiteren Zulauf habe es nach einem Zeitungsbericht einer Volontärin gegeben. Lange Jahre sei der Chor dann 20-25 Mitglieder stark gewesen, die längst auch aus anderen Stadtteilen gekommen seien. Heute habe man inzwischen vierundfünfzig Mitglieder bei starkem Frauenüberschuss, was zu einem Aufnahmestopp geführt habe. Männerstimmen könne man jedoch weiterhin an Bord nehmen.

Ist es Zufall, dass ausgerechnet mit „Loved“ jetzt der Mottosong unserer diesjährigen Jubiläumssaison gespielt wurde? In diesem Fall war es keine Gospeltrainaufnahme, sondern eine der Creativen Kirche Witten.

Nach den Damen kam Chorleiter Sebastian Wewer zu Wort – wie im echten Chorleben. Moderator Grote wollte überleitend wissen, wie unser Chef sich gegen die vielen Frauen durchsetze. Er schätzte die Lage völlig richtig ein: „Ich glaube, das kann der!“ Chorleiter Sebastian war auch 2013 beim Besuch im Studio dabei. Wir durften mit dem Ohr am Radio beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass er uns so schnell nicht loswerden wolle. Dito!
Die Frage, ob viel Herzblut dabei sei, beantwortete er mit „ja“. Zwar habe er mit uns viel Arbeit, speziell auch wegen der Jubiläumskonzerte, aber wir wollen uns musikalisch Stück für Stück weiter entwickeln. Auch das soziale Miteinander wurde erwähnt.

Unsere vielfältigen Aktivitäten, das große ehrenamtliche Engagement, werden offensichtlich auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen, nicht zuletzt in der Lokalzeitung, so dass der Moderator mal genauer nachfragte. – Wir kämen jährlich auf 18-21 Auftritte. Darunter seien meistens zwei große Konzerte und zahlreiche Hochzeiten. Wichtig seien auch Ereignisse in der Heimatgemeinde, so die Ausführungen des Chorleiters. „Wer Lebendigkeit im Gottesdienst haben wolle – immer nur ran, rufen Sie den Gospeltrain an. Wir singen, wo man uns braucht.“
Nächstes Thema war die Arbeit an Verbesserungen. Dies geschehe in der Nachlese der Auftritte in den Proben. Grobe Fehler passierten bei Auftritten sehr selten. Man sei gut eingespielt und trage Fehler gemeinsam, so dass diese dem Publikum in der Regel nicht auffielen.

„Ist es manchmal schwierig, sich da durchzusetzen?“ wollte der Moderator mit Blick auf den Frauenüberschuss wissen. – „Ooooh ja!“, kam es Sebastian aus tiefster Seele. Als Chefdiplomat bekam er elegant die Kurve und meinte, es sei nicht wirklich schwierig, es seien ja angenehme Frauen! – Der Insider grinst am Radio. – Dennoch wünsche er sich noch ein paar Männerstimmen mehr. Er sei mit seinen Männern zwar zufrieden, doch für das musikalische Gleichgewicht und die Abrundung des Klanges wäre es gut.
Eher scherzhaft war der Wunsch nach mehr Männerthemen in den Pausen. Man stelle sich Sebastian im Fachgespräch über Autotechnik, Baumarktschnäppchen, Fußballergebnisse und Bierpreise vor – ob das seine Themen sind??? 🙂

„Order my steps“, lenke meine Schritte, ist an dieser Stelle die geeignete musikalische Bitte. Eine Aufzeichnung vom Gospeltrain. Dann kommt mit Etta James beim „Swing low, sweet chariot“ ein Blues-Jazz-Gospel-Profi zu Gehör.

© Radio Runde HammMonika, Sebastian und Christa zu Besuch im Studio

Zum zweiten Male durfte dann Christa Etzel die Interviewpartnerin geben. Vorher hatte schon Sebastian unser „ewiges“ Thema, die schwarzen Socken, erwähnt. Inzwischen ein „running gag“. Christa berichtete, dass das von uns selbst gewählte Auftritts-Outfit uni-schwarz mit orangem Schal sei. Anfangs habe es mal Probleme mit dem Durchsetzen des Schwarz‘ von Kopf bis Fuß gegeben, doch das habe man inzwischen im Griff. Dem Moderator schien unser orange gut zu gefallen, beschrieb er doch unsere in orange gehaltene Homepage.

Dieses Outfit gebe es seit vielen Jahren und sei unser Markenzeichen, erläuterte die Bossin, die dies auch durchsetzt. Offensichtlich hat diese konsequente Umsetzung unseres Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit (Kleidung, Internet, Plakate) unsere Bekanntheit und den Wiedererkennungswert deutlich erhöht. Ein entsprechender Aufruf des Moderators lautete: „Welcher Mann zu Hause schwarze Socken hat und einigermaßen bei Stimme ist, der möge sich melden“.

Zum Jubiläumskonzert wollte die Vereinsvorsitzende nicht allzu viel verraten, außer, dass es etwas Besonderes werden solle, was über den üblichen Rahmen hinaus gehe. Es sei einiges mehr an organisatorischen Vorbereitungen zu erledigen, zumal man anschließend Chor und geladene Gäste bei einem Empfang bewirten wolle.
Der Moderator nannte die Daten des Konzerts (22.03.2015, 17.00 Uhr, Herz Jesu Kirche, Hamm-Norden) und fragte: „Wenn ich da jetzt hinmöchte, muss ich mir da Karten im Vorverkauf besorgen?“ – „Nein, wir verkaufen keine Karten, man kann aber bei Gefallen eine Kleinigkeit spenden. Dieser bewährten Vorgehensweise bleiben wir weiterhin treu.“

Nächstes Thema war unsere Minitournee. Es verwunderte Moderator Grote etwas, dass mit dem Jubiläumskonzert das Highlight schon so früh im Jahr gesetzt werde. Ihm wurde nun berichtet, dass dies das letzte Konzert in einer bisher erfolgreichen Minitournee sei, die uns zuvor nach Münster-Wolbeck und nach Beckum geführt habe. – Jetzt wollte Grote wissen, ob man bei den beiden bisherigen Konzerten schon das Hammenser Programm präsentiert habe oder ob man noch einen musikalischen Joker aus der Tasche ziehen könne. – Im Prinzip sei es das gleiche Programm, allerdings in einer etwas abgespeckten Version, mit ein paar weniger Titeln und dementsprechend kürzer als in Hamm. Wir seien schon ein wenig aufgeregter durch die Vorbereitung und gleichermaßen gespannt, wie alles so abläuft.

Puh, das waren eine Menge Infos. Also etwas Musik auf die Ohren in Gestalt eines „Gospelmedleys“ (Creative Kirche Witten). Anschließend gleich noch Neil Diamond mit „Thank the Lord for the night time“ hinterher.

Nach den organisatorischen Themen sollte es jetzt mit musikalischen Inhalten weitergehen. Da war Sebastian Wewer als der Verantwortliche wieder gefragt. Schon vorher war so manche Methapher aus dem Fußball verwendet worden. Jetzt stand die Frage an, ob das Jubiläumskonzert mit einem Finale zu vergleichen sei. – „Eigentlich nicht, denn nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Es geht ja immer weiter.“ Allerdings wolle man mit diesem Auftritt einen Hattrick erzielen. (Gut gekontert! möchte der Fußballfan antworten.) Das Konzert solle begeistern und einen Streifzug durch unsere Chorgeschichte bieten: vom ganz traditionellen Gospel über den Contemporary Gospel bis zum christlichen Pop. Wir möchten zeigen, dass Gospel nicht immer nur Halli-Galli-Klatschen ist, sondern auch ganz gefühlvoll sein kann.

Es folgte ein weiterer Hinweis des Moderators auf unseren Blog, der ihm offensichtlich zur Vorbereitung des Gospeltrain-Stammtisches gedient hatte.
Ein weiteres Thema war das Klatschen im Konzert, speziell, wenn im Publikum im falschen Takt geklatscht wird. „Für unser Stammpublikum könnten wir längst Klatschdiplome ausstellen“, so S. Wewer. „Ansonsten biegen wir das so hin, dass die breite Masse ganz schnell richtig klatscht und nicht mehr im Schützenfestrhythmus. Wir lassen uns längst nicht mehr aus der Ruhe bringen.“ (Die Insider schmunzeln sicher an dieser Stelle im Rückblick auf viele Jahre Klatscherfahrung).

Fordert man als Chorleiter zum Jubiläum vom Chor noch mal etwas Besonderes? Sozusagen Champions League? – Nichts da. Für Sebastian Wewer ist jedes Stück Champions League. Ziel ist die Aneinanderreihung vieler ganz toller Titel. Derzeit stehen die wöchentlichen Proben ganz im Zeichen des anstehenden Konzertes.
Bei der Gelegenheit ging ein Dank an die Gemeinde Clemens August Graf von Galen Hamm-Norden, die uns das Pfarrheim für Proben und gelegentliche Workshops zur Verfügung stellt und zu der eine enge und gute Verbindung besteht. Ausdrücklich erwähnt wurde der inzwischen in den Ruhestand verabschiedete langjährige Pfarrer und Förderer Paul Markfort. „Der Gospeltrain sei sehr glücklich“, so S. Wewer, dass diese Tradition unter dem neuen Pfarrer Davis Puthussery fortgesetzt werde.“ – „Ihr gebt ja auch etwas zurück, tragt den Namen der Pfarrgemeinde hinaus in die „großen Metropolen“ (des Umlandes), so die scherzhafte Ergänzung des Moderators.

Das war mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Chorleiter Sebastian Wewer bekommt – quasi als Schlusswort – die Gelegenheit, zum Konzert einzuladen. Er hoffe auf gutes Wetter, und man könne auf einem Spaziergang bei freiem Eintritt um 17.00 Uhr eine zweistündige Pause in der Herz-Jesu-Kirche einlegen. „Wir freuen uns, wenn die Kirche rappelvoll wird und wir mit Ihnen allen unser zwanzigjähriges Chorjubiläum feiern dürfen.“

Nach der Verabschiedung durch Ralf Grote ist – wie in vielen unserer Konzerte – zum Abschluss unser „Oh, happy day“ zu hören. Die allerletzten Sendeminuten gehören Bill Ramsey mit dem Song „Wo ist er“, einer deutsch-englischen Variante des George-Harrison-Ohrwurms „My sweet Lord“

Jubiläumskonzert des Gospeltrain Hamm e.V
anlässlich des 20jährigen Bestehens
22.03.2015
Beginn 17 Uhr, Einlass 16 Uhr

Herz Jesu Kirche, Hamm-Norden
Karlsplatz 1, 59065 Hamm

Gospel-Chormusical „Amazing Grace“ Thema im TV

Heute haben wohl viele Gospelfreunde eine E-Mail von der „Creativen Kirche“ erhalten. Darin wird ein Fernsehbeitrag angekündigt, der vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte. Es geht um das Chormusical „Amazing grace“, dass beim Gospelkirchentag in Kassel uraufgeführt wurde und bei dem viele Gospeltrainer live dabei waren.

SWR-Fernsehen
Frank Elstner „Menschen der Woche“
Sa 07.02.2015, 21.50 Uhr

© Creative Kirche© Creative Kirche

http://www.creative-kirche.de/
http://www.amazing-grace.de/

Gospelkirchentag Kassel – Teil 4 Nachmittag mit Workshops und Konzerten

© Creative Kirche, Witten

© Sebastian WewerDer Mass Choir Workshop liegt hinter uns. Jetzt erst mal raus an die frische Luft. Der Kopf schwirrt noch von den vielen Eindrücken, auch ein leichtes Schweben ist noch spürbar. Jetzt trifft man auch so manchen wieder, der in der Halle im Block einer anderen Stimme gesessen hat. Also tauscht man sich aus, gönnt sich erst mal zur Erfrischung ein Kaltgetränk oder macht Erinnerungsfotos. Wie geht aber der Tag weiter?

© trainarchivatorEinige Ahlener Kollegen von CHORios zwischen Mass Choir und Aufbruch

Nachmittags stehen in der Innenstadt einerseits Workshops auf dem Programm, andererseits gibt es auf Open-Air-Bühnen und in Kirchen Konzerte. Wofür entscheidet man sich? Mancher hat schon zu Hause das umfangreiche Programmheft studiert und einen persönlichen Plan. Andere überlegen noch oder suchen Begleiter für die nächsten Stunden. Nach und nach lassen wir uns mit den schier zahllosen Einsatzbussen zum Auestadion chauffieren, von wo aus die Tram in die Innenstadt fährt. Sehr praktisch, dass im Ticket für den Gospelkirchentag gleich die Fahrkarte für den Nahverkehr eingeschlossen ist. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn tausende Ortsunkundige versuchen ein fremdes Tarifsystem inklusive Netzplan zu verstehen oder zu erfragen – Chaos! So jedoch geht alles ganz easy.

© trainarchivatorNoch ganz friedlich – wenige Minuten später unser Musik-Express

In der Tram herrscht gute Stimmung. Sind wir eigentlich alle Gospelkirchentagsbesucher oder haben sich tatsächlich Einheimische unter uns gemischt? Schlüsselbänder mit Tickets, die Regenbogenschals der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ und vielerlei Chorkleidung lassen uns fast wie eine geschlossene Gesellschaft erscheinen. Kein Wunder also, dass gleich ordentlich mit eingestiegen wird, als jemand ein Lied anstimmt. Dass die Mitsingenden verschiedenen Chören angehören macht sich gar nicht bemerkbar – haben wir doch soeben mehrere Stunden des gemeinsamen Singens und aufeinander Hörens hinter uns gebracht. Die meisten steigen am heute wieder mit der Bahn erreichbaren Königsplatz aus, der gestern aufgrund der Auftaktveranstaltung nicht angefahren wurde. Hier trennen sich jetzt unsere Wege.

In den Workshops wird so ziemlich jedes Thema rund um Gospel behandelt. Da findet jeder ein passendes Angebot – ob Praxis oder Theorie, für Anfänger oder Fortgeschrittene. Man kann lernen und ausprobieren, Kontakte knüpfen und sich Anregungen holen. Mancher hat bei der Auswahl ein ganz bestimmtes Thema im Sinn, anderen ist es wichtiger mit bestimmten Leuten gemeinsam etwas zu unternehmen. Die Dozenten sind jeweils Fachleute aus dem entsprechenden Bereich.

Konzerte gibt es sowohl auf Open-Air-Bühnen als auch in Kirchen der Innenstadt. Das Programm ist bunt gemischt, deutsch und international. Eine Besonderheit stellt die Hessenbühne auf dem Opernplatz dar, wo die Veranstalter den hessischen Chören eine Präsentationsmöglichkeit geben, und wo sich das Publikum eine Übersicht über die Gospelszene des Landes verschaffen kann. Außerdem finden mehrere Offene Gospelsingen mit namhaften musikalischen Leitern statt – just for fun, um selbst aktiv zu werden

Wir trennen uns also und streben verschiedenen Zielen zu. Ich habe mich mit Ankie zusammengetan und wir wollen zu „Groove im Chor“. Da sich der Weg zum Veranstaltungsort einigermaßen zieht und die Zeit drängt, steigen wir spontan wieder in eine Tram, die direkt vor der Tür des Zieles hält. Super. Rechtzeitig geschafft. Hoffentlich ist der Workshop nicht überfüllt, so dass wir draußen bleiben müssen, wie ich es einmal beim letzten Gospelkirchentag in Dortmund erlebt habe. Aber nichts da – wir gehören zu den Ersten. In den Minuten bis zum Beginn strömen noch viele Leute in den kleinen Saal; immer schwungweise, so wie die Trams ihre Ladung vor der Tür abliefern. Jetzt sind wir mal gespannt, was jetzt passieren wird.

Leiter des Workshops ist Martin Carbow. Nach Auskunft des Programmheftes arbeitet der Vocal-Coach u.a. als Chorleiter und Arrangeur. Carbow stellt sich kurz vor, alles im lockeren Plauderton. Der wird sich auch die folgende Stunde nicht ändern – egal, was wir jetzt auch machen. Genau genommen weiß niemand, wie der Workshop ablaufen soll. Wir singen ein bisschen. Außerdem wird gestampft, geklatscht und geschnippt. Wann geht es endlich richtig los?! Bin ein bisschen verwirrt. Jetzt wird etwas vom Laptop an die Wand geworfen: „Beat im Körper verankern“. Okay, das können wir nachvollziehen, das haben wir gerade gemacht. Immer noch ein wenig Verwirrung. Neue Übung, eine kleine Melodie auf ha-ha-ha. Jetzt dasselbe auf he-he-he. Wirkt vollkommen anders. Anschließend auf ho-ho-ho. „So, jetzt singt wie Fußballfans“. Aus dem Singen wird eher ein Rufen. „Eure Mannschaft hat gewonnen“. Das Rufen bekommt einen eigenartig selbstbewusst-machomäßigen Unterton. „Ihr habt das eine oder andere Bier getrunken“. Jetzt klingt es eher gegröhlt, die Lautstärke ist deutlich erhöht. „Es ist Euch scheißegal, ob Euch einer hört!“ Uih, das geht aber ab. Gut, dass mich in Kassel keiner kennt! Wie mag sich dieser Lärm wohl für andere im Gebäude befindliche Personen anhören.
Was das alles soll? Allmählich dämmert uns das didaktische Konzept. Schon winzige Veränderungen können eine große Wirkung haben. Das haben wir soeben mehr als deutlich gespürt; es v.a. nicht vorgeführt bekommen, sondern mit dem eigenen Körper erlebt. An der Wand zeigt uns die Projektion inzwischen die vier Schritte zum perfekten Groove. Angesichts der Fachbegriffe sind wir geschockt, verstehen als Nicht-Musikstudenten nur Bahnhof. Carbow beruhigt uns. „Alles was zum perfekten Groove gehört, kennt Ihr längst.“ Stimmt. Es muss uns nur an lebendigen Beispielen deutlich vor Augen geführt werden. Carbow nutzt witzige und schräge Bilder, um uns die musiktheoretischen Inhalte praktisch vorzuführen. Beim Thema Groove werde ich ab sofort immer an Einkaufswagen und Gummimatten denken – die Insider wissen Bescheid.

© trainarchivatorCarbow genießt es uns mit Fachbegriffen zu schocken – alles halb so wild

Am Ende des Workshops haben wir so manchen Aha-Effekt erlebt. Wir wissen, dass man durch winzige Abweichungen vom Stammrhythmus eine besondere Dynamik und Spannung erzeugen und beim Publikum geradezu eine Erwartungshaltung wecken kann. Außerdem hat es echt Spaß gemacht mit netten Leuten viele verrückte Dinge ausprobiert zu haben.
Als wir den Saal verlassen, starren uns etwas irritiert viele Leute an, die bei der Wiederholung des Workshops dabei sein wollen. Was die sich wohl angesichts der Geräuschkulisse gedacht haben mögen? Das letzte Lied war übrigens ein Weihnachtslied. Im September!

© Creative Kirche365 Tage Badewetter – Dusche am Nachmittag….………………….© Creative Kirche

Der Regen, der zwischenzeitlich niedergegangen war, hat inzwischen aufgehört. Mit der Tram fahren wir ohne besonderen Plan zurück zum Königsplatz. Dort herrscht eine heitere Stimmung. Die Sonne ist inzwischen rausgekommen und auf der Bühne gibt’s Livemusik. Noch sind Ten Sing aus Hessen aktiv, dann folgt der Auftritt von Gospel Connection aus Bremen – klasse.

© Creative KircheGospel Connection auf der Bühne auf dem Königsplatz………….© Creative Kirche
http://www.youtube.com/watch?v=rq5wsMz7gcU&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

Wir lassen uns ein wenig treiben, wie so viele andere auch. Schließlich gönnen wir uns eine warme Mahlzeit vom Imbiss, hören Musik, plaudern ein wenig und genießen einfach das hier und jetzt. Als das Chris Lass Trio startet, denken wir das erste Mal daran, dass nachher der Musicalbesuch ansteht. Wie lange werden wir bis zur Rothenbachhalle brauchen? Schwer einzuschätzen. Auf den letzten Drücker wollen wir nicht kommen, denn wir möchten die Aufführung gerne im Kreise unserer Lieben erleben. Noch ist allerdings Zeit.

© trainarchivatorGospelkirchentag live auf dem Königsplatz – alles passt

Inzwischen fahren die ersten Trams mit dem Hinweis „Einsatzwagen Auestadion“. Die Verkehrsbetriebe haben ordentlich Betriebsmittel auf Schiene und Straße gebracht, um einige Tausend Menschen von der Innenstadt zum Messegelände zu transportieren. Irgendwann steigen wir ein. Und schon an der nächsten Station wieder aus. Vom Opernplatz klingt die Musik zu verlockend. Auf der Bühne singt gerade die Kurhessische Kantorei „Joy of Life“ aus Marburg. Herrlich swingend. Im Schnitt sind die gesanglichen Fähigkeiten höher als beim Gospeltrain, viele sicher mit Soloqualitäten. Im Laufe des Auftritts wird der Chor aber immer klassischer, immer jazziger. Das gefällt Ankie und mir dann weniger gut. Da ist der gute alte Train unserer Meinung nach wieder im Vorteil. Bei uns ist mehr Leben drin, mehr Gospel, irgendwie echter und authentischer.

© trainarchivatorDie Hessenbühne auf dem Opernplatz, unter dem Denkmal von Louis Spohr

  • Von Louis Spohr weiß das HNA-Regiowiki zu berichten, dass dieser ein Komponist und Dirigent war, zeitweise Hofkapellmeister in Kassel und neben Paganini einer der berühmtesten Violinvirtuosen seiner Zeit war. (HNA= Hessische/Niedersächsische Allgemeine). Also ganz große Kunst.

Dann können wir uns jetzt auch auf den Weg zur Rothenbachhalle machen. Aber wen sehen wir da an der Haltestelle? Birgit und Danny, die uns begeistert von ihrem Workshopbesuch erzählen. Die beiden, die bei uns auch Soloparts übernehmen, waren in Sachen Stimmbildung unterwegs. In ihrem Workshop haben sie wohl unglaublich viel Input bekommen, was die Zusammenhänge bei der Lautbildung und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten angeht. So vergeht die Fahrt zur Halle bei interessanten Erzählungen über die Erlebnisse des Nachmittags.

Mehr zur Musicalaufführung „Amazing grace“ in Teil 5.

Gospelkirchentag Kassel – Teil 3 Der Mass Choir Workshop

© Creative Kirche, Witten

© Sebastian WewerAuf geht’s. Nach kurzer Nacht ist heute echt Stehvermögen gefragt. Vormittags erwartet uns mit dem Mass Choir Workshop ein echtes Highlight des Gospelkirchentages. Den Nachmittag gestaltet jeder selbst mit Workshop- oder Konzertbesuchen. Abends werden wir dann das neue Chormusical „Amazing grace“ erleben.

Wer bei einem früheren Gospelkirchentag einen vergleichbaren Mass Choir Workshop mitgemacht hat, der weiß: das kann nur gut werden! Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, mit Hochkarätern der Gospelszene Songs einzustudieren. Teilweise sind diese Leute sogar selbst die Komponisten der Stücke. Außerdem ist singen inmitten von mehreren tausend anderen Gospelfans schon sehr speziell.

Erst einmal pendeln wir wieder von Melsungen nach Kassel. Im Bulli haben wir wie immer Spaß, und lassen den gestrigen Abend noch ein Mal an uns vorüber ziehen. Der Workshop findet in der erst 2007 erbauten multifunktionalen Rothenbachhalle statt, der mit 5000 Plätzen größten der Kasselaner Messehallen. Auf dem Messegelände angekommen sind wir schon in guter Gospelstimmung. Das scheint all´ den vielen anderen, die auf den Eingang zuströmen genauso zu gehen. Gospel scheint die Leute locker und geschmeidig zu machen. Trotz der vielen Menschen keine Hektik, kein Gedränge und Geschiebe.
In der Halle erst mal orientieren – wo müssen wir hin? Vom Veranstalter sind einige freundliche Helfer da, die uns einweisen. Klar, die Stimmen sitzen getrennt. Zur besseren Orientierung hat man im Innenraum mit Schildern die Blöcke der jeweiligen Stimmen gekennzeichnet. Sopranos und Altos sitzen auf den sich gegenüber liegenden Tribünen, Tenöre und Bässe nehmen zwischen den Tribünen im Innenraum Platz. Da es in der Halle keine störenden Pfeiler gibt, haben die Frauen perfekte freie Sicht in alle Richtungen. Die weiter hinten sitzenden Männer müssen hoffen, dass der Vordermann kein Riese ist. Immerhin wird das Bühnengeschehen gefilmt und live auf die gigantische Leinwand projiziert. Rechts und links sind jeweils diese Filmaufnahmen zu sehen. In der Mitte wird der aktuell gesungene Text eingeblendet, damit man nicht immer nach unten in das Notenheft schauen muss. Alles perfekt vorbereitet, so dass man sich ganz auf die Musik, den Referenten und das Singen konzentrieren kann. Wir haben uns also in der Halle eingerichtet. „Unsere“ Leute sitzen verteilt in kleinen Grüppchen unter gut viertausend anderen Teilnehmern.

© trainarchivatorWorkshopbeginn aus der Sicht der Altos Ankie, Birgit und Susanne

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Schon betritt der erste Referent die Bühne. Es ist der Schwede Joakim Arenius, der uns begrüßt, als ob wir uns seit Ewigkeiten kennen. Unter Gospelfreunden ist man selbstverständlich per „Du“. Irgendwie strahlt der Mann Vorfreude aus. Ganz relaxed beginnt er mit Einsingübungen. Ohne ins Detail zu gehen – zum Ende hin geht es um Lautfolgen, die zunehmend komplexer werden. Es endet, wie zu erwarten war, im Chaos und mit viel Gelächter. Jetzt sind wir jedenfalls so richtig locker.

© Creative KircheArenius hat nicht „Rücken“ – Gospel wird mit Körpereinsatz gesungen
………………………………………………………………………………………….© Creative Kirche

Der Song, den er mit uns einüben möchte, heißt „Now“. Die ersten Textzeilen werden auf der Videowand eingeblendet, Arenius singt den Sopranos deren Stimme Abschnitt für Abschnitt vor. Dann dürfen sich diese selbst daran versuchen. Danach kommen die anderen Stimmen nacheinander an die Reihe: wie immer erst vorsingen, dann nachmachen. Schließlich versuchen wir es alle gemeinsam. – Aha. Man kann das musikalische Thema zwar gut erkennen, doch es wackelt ordentlich.
Nun geht es an die Vertiefung, um Sicherheit in der eigenen Stimme zu finden, Wie gut, dass so viele Leute um einen herum stehen, so dass man genug Unterstützung findet. Für die Teilnehmer ist es ohne Belang, ob das Lied für einen vollkommen neu ist, ob man es schon von der bereits vor einiger Zeit erschienenen Gospelkirchentags-CD kennt oder ob man es gar schon im eigenen Chor geprobt hat.
Dieser Workshop bringt einen dazu, auf die anderen rund um einen herum zu hören. Eine Grundfähigkeit für alle ChorsängerInnen. Schließlich habe wir das Lied soweit drauf, dass es schon ordentlich klingt, dabei mächtig groovt und uns in seinen Bann zieht. Achtung, Ohrwurmgefahr! Auf der gelegten Grundlage kann man morgen Vormittag weiter machen oder den Titel in das Repertoire de eigenen Chores aufnehmen. Arenius bekommt kräftigen Schlussablauf für diesen schwungvollen Auftaktes, nach dem jetzt alle richtig wach in den weiteren Verlauf des Workshops gehen können.

Video „Now“, Mass Choir mit Joakim Arenius, Gospelkirchentag Kassel 20.09.2014…………………………………………………………………………© Creative Kirche
http://www.youtube.com/watch?v=6i9zsO9Ab4w

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Die Bühne betritt nun Matthias Kleiböhmer als Vertreter der Creativen Kirche, der uns ebenfalls begrüßt. Er berichtet in persönlichen Worten von einem merkwürdigen Phänomen, welches in Kassel um sich greift und er selbst zu fortgeschrittener Stunde live miterlebt hat: Gospelschock! Man habe Teilnehmer des Gospelkirchentags erlebt, die nicht mehr aufhören können zu singen. Dies sei nicht einmal ein Einzelfall, sondern greife mehr und mehr um sich. Zeit und Ort seien völlig egal. Als einziges Gegenmittel hob er einen Gegenstand auf und hielt ihn hoch – eine Holzlatte! Im Publikum breites Grinsen und verständnisvolles Nicken.
Einen weiteren Nachtrag zum gestrigen Tag hat er noch: rund um die Gospelnacht sei eine Spendensumme von gut 18.000 Euro gesammelt worden. Das ist doch mal ein toller Zwischenstand.
Kurz berichtet Kleiböhmer von eigenen Gehversuchen als Gospelkeyboarder und der Inspiration durch ein Klavierbuch, verfasst vom nächsten Workshopleiter. Nun hat er Gelegenheit seinem ehemaligen „Hero“ persönlich zu begegnen.

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Es handelt sich um Peter Hamburger, Kantor für Popularmusik der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck. Dieser hatte gestern den Gospelkirchentag mit dem Chor Get up! musikalisch eröffnet. Heute möchte er mit uns am Gospel-Medley arbeiten, das für das heute Abend zur Uraufführung anstehende Chormusical „Amazing Grace“ arrangiert wurde. Dieses Medley umfasst die Songs „Glad to be in the service“, „Jesus is the light of the world“ und „This little light of mine“. Täuscht der Eindruck oder ist Hamburger etwas aufgeregt angesichts der Menschenmassen vor ihm? Eigentlich ist er doch ein erfahrener Bühnenprofi.

© Creative KirchePeter Hamburger mit großer Geste – oder trägt er unsere Sigrid, Monika und Gabi fast auf Händen 🙂 ?………………………………………………….© Creative Kirche

Leider macht er den didaktischen Fehler, indem er offensichtlich davon ausgeht, dass jeder im Saal alle Songs des Medleys kennt. Anders ist das enorme Tempo, mit dem er seine Aufgabe angeht, kaum zu erklären. So kann man sich leicht „abgehängt“ fühlen. Dies ist allerdings nur ein winziger Nebenaspekt. Ansonsten bietet Hamburger eine klasse Leistung! Gute Erklärungen und emotionale Gesten, die jedem das Medley näher bringen. Am Ende hört es sich gut an, und wir sind gespannt, in welcher Weise wir es heute Abend im Musical wieder hören werden. Verdienter Applaus für den Übungsleiter.
Eine Sache ist aber unbedingt noch zu erwähnen: der professionelle Einsatz der Musiker. Diese begleiten den ganzen Workshop, müssen sehr aufmerksam und reaktionsstark sein und jederzeit auf die Wünsche des Dozenten eingehen. Das heißt, immer wieder wiederholen, neu einsetzen, Tempo nach Vorgabe variieren. Dazu kommt noch die Abstimmung mit den Kollegen. Alle beherrschen ihr Handwerk und bieten eine perfekte Grundlage für uns SängerInnen. Auch wenn sie mehrfach verdienten Applaus bekommen, so bleiben sie doch immer dezent im Hintergrund. Vielen Dank.

© Creative KircheDie Musiker liefern perfekte Arbeit, im Rampenlicht Peter Hamburger
………………………………………………………………………………………….© Creative Kirche

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Mit Malcolm Chambers kommt als nächstes ein für viele Unbekannter. Mal sehen, was der so drauf hat. Wir lassen uns ja gerne immer wieder auf Neues ein. Dass das in diesem Fall extrem lohnenswert ist, wird sehr schnell klar. Der Mann ist der Hammer! Scheinbar mühelos singt er uns die verschiedenen Stimmen vor. Bis in solche Höhen, dass so mancher Sopran neidisch wird. Wer meint, jetzt bekäme er aber Probleme bei den Bässen, der sieht sich getäuscht. Das ganze vor allen Dingen mit einer beeindruckenden Leichtigkeit – sowohl die Sicherheit in den Stimmlagen, als auch der rasante Wechsel dazwischen. Und der Mann soll angeblich erst seit seinem zwanzigsten Lebensjahr singen? Unglaublich.
Chambers ist aber nicht nur ein guter Sänger, sondern auch ein talentierter Chorleiter. Irgendwie passend, dass er uns mit „Souled out“ ein temporeiches emotionales Stück präsentiert. Mit großer Leichtigkeit gehen wir das Lied Stück für Stück durch, gelenkt durch den uns begeisternden Mann auf der Bühne.

© Creative KircheChorleitung ist Hochleistung –am Ende ist der Mann fertig……© Creative Kirche

Bei einem solchen Mass Choir Workshop arbeiten alle Dozenten mit großen Gesten, die auch weit hinten im der Halle ankommen. Dennoch ist die Übertragung von Nahaufnahmen auf die Videowand sehr lohnenswert. So schaut man den Chorleitern direkt ins Gesicht, und somit sind alle emotional nah beieinander. Was haben wir für einen Spaß an diesem Workshop. Man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. Ein gutes Zeichen.
Auf der Homepage des Gospelkirchentags heißt es in der Vorstellung Chambers‘: „[…] wird es sicher auch in die Herzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schaffen.“ – Prust, „schaffen“- welche Untertreibung. Eher im Sturm erobert! Frenetischer Applaus für einen nach vollem Einsatz abgekämpften Chambers, sein verlegen-glückliches Lächeln über so viel Anerkennung können wir uns in Großaufnahme anschauen.

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Hans Christian Jochimsen. Mehr muss man Gospelfreunden nicht sagen. Der Name bürgt für Qualität. Nicht umsonst ist der Däne musikalischer Leiter des Gospelkirchentags. Komponieren, Singen, Klavierspiel, Chorleitung – alles aus einer Hand. Als er die Bühne betritt bekommt er schon mal einen kräftigen Begrüßungsapplaus. Musikalisch kommen wir gleich zur Sache. „Loved“ heißt der von Jochimsen selbst komponierte Titel.

© trainarchivatorDie Videowand als geniales Hilfsmittel

Wer ihn bei früherer Gelegenheit schon mal als Workshopleiter erlebt hat, war nun vielleicht gespannt, ob die positive Erinnerung vielleicht ein wenig verklärt ist oder ob Jochimsen diese Eindrücke bestätigt. – Klares „ja“. Absolut souverän, kurzweilig und mit künstlerisch ganz wesentlichen Hinweisen zur Emotionalität des Songs.
Stark ist immer seine Beurteilung der zuletzt gebotenen Leistungen der jeweiligen Stimmen. Sehr charmant benennt er ganz klar die Schwächen und Fehler, immer jedoch mit einem positiv-motivierendem Unterton. Didaktisch klug und mit viel Spaß für alle Teilnehmer stachelt er die Stimmen im „Wettkampf“ miteinander zu immer besseren Leistungen an. Erfahren beispielsweise die Aktiven, dass sie die Töne gut getroffen haben und sich dementsprechend freuen, so kommt prompt die Einschränkung, dass es sich aber noch nicht überzeugend anhört. Da die Kritik immer geschickt formuliert ist, wird niemand bloßgestellt.
Im Gegenteil: es wird sehr viel gelacht – auch von den Betroffenen. Konkrete Anregungen Jochimsens führen immer zu einer deutlichen Steigerung im nächsten Durchgang. Immer wieder gibt es in solchen Situationen Szenenapplaus von den jeweils anderen Stimmen. So haben wir alle ein echtes Gemeinschaftserlebnis, denn nicht nur das selber üben verbessert uns, sondern auch das zuhören.
Den SängerInnen zu vermitteln, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen und in sich hinein zu hören, ist ein ganz wesentliches Anliegen Jochimsens. Wenn man dann erlebt, wie sich gleichzeitig Tausende trauen, ihr Innerstes in den Gesang zu legen, dann erlebt man einen Qualitätssprung, der bei manchen zu Gänsehaut und Tränen der Rührung führt. Genau das sind die Momente, an die sich die Teilnehmer noch Jahre später dankbar erinnern werden; so tief brennen sich diese Erlebnisse ein.

© Creative KircheJochimsen, unterstützt von Profisängern……………………………..© Creative Kirche

Jetzt ist es an der Zeit, auch mal die Profisänger zu erwähnen, die den Workshop unterstützen. Wie auch die Instrumentalisten liefern sie eine tolle Leistung ab, ohne sich in den Vordergrund zu stellen. Alle auf der Bühne sind gut miteinander eingespielt, und so reicht oft ein Blick oder eine Geste, um sich zu verständigen. Die Profis liefern uns eine sichere Grundlage, um unsere eigenen Stimmen zu lernen. Auch die Tontechniker machen ihren Job richtig klasse. Die Stimmen der Sänger und Referenten kommen klar und natürlich rüber, speziell wenn uns mal ein Solo der Könner gegönnt wird.

© trainarchivatorNina Luna Eriksen beim Solo. Traumhaft. Nina – wir sind Deine Fans.

Die Lautstärke ist optimal. Alles ist gut zu hören, auch wenn bei so vielen Menschen immer jede Menge andere Geräusche zuhören sind. Dennoch brüllt es uns aus den Boxen nicht entgegen.

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Jetzt kommt etwas Besonderes auf uns zu. Matthias Kleiböhmer kommt wieder auf die Bühne, denn heute ist auch bundesweiter Gospelday. Das heißt, zahlreiche Gospelchöre singen zeitgleich um 12 Uhr mittags gemeinsam das gleiche Lied, 2014 ist es „Amazing grace“. Ziel ist es, auf Hunger und soziale Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam zu machen und ein konkretes Hilfsprojekt durch eine Spendenaktion zu unterstützen.

© Creative KircheEin paar Infos zum Gospelday……………………………………………..© Creative Kirche

Kleiböhmer nennt die Zahl der teilnehmenden Chöre, die geringer ist als im letzten Jahr. Schade. – Aber halt: die meisten auch gesellschaftlich aktiven Chöre sind ja nicht in ihren Heimatorten, sondern hier in Kassel. Außerdem wird auch auf der Open-Air-Bühne auf dem Königsplatz gemeinsam mit dem dortigen Publikum gesungen. Schnell liefert Kleiböhmer noch ein paar Infos zum diesjährigen Hilfsprojekt, dem „Happy home“ in Bangladesh; sowohl von der schockierenden Ausgangslage, als auch von der Mut machenden Perspektive, die einigen jungen Menschen durch das Projekt geboten werden kann.

© Creative Kirchehttp://www.gospelday.de/
http://www.gospelday.de/spendenprojekte/happy-home-bangladesch-2014/

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© Creative KircheKurz vor „High noon“, Jochimsen übernimmt das musikalische Kommando
………………………………………………………………………………………….© Creative Kirche

Punkt zwölf geht es los. Mehrere tausend Menschen stimmen in der Rothenbachhalle „Amazing grace“ an. Gleichzeitig legen Chöre überall in Deutschland los, ebenso wird auf dem Königsplatz hier in Kassel gesungen. In der Halle werden wir so wunderbar dirigiert, dass ein ganz besonderes Stück Musik aus diesem altbekannten Gospel entsteht. Absolut rührend.

© trainarchivatorNicht nur die Singenden geben alles

Natürlich haben sich alle erhoben, die meisten halten einander an den Händen. Wenn man doch bloß die hier spürbare Energie direkt an die Notleidenden Menschen in den diversen Krisenszenarien der Welt schicken könnte…! Immerhin hoffen wir auf ein gutes Spendenergebnis zugunsten des Projekts „Happy home“ in Dakha/Bangladesh. Auch als der letzte Ton verklungen ist, wirkt das Lied irgendwie noch in uns nach, auch wenn jetzt ohrenbetäubender Jubel aufbrandet.

© Creative Kirche„Amazing grace“ – die ganze Halle in Aktion…………………………© Creative Kirche

Video „Gospelday – Amazing grace“, Mass Choir mit Hans Christian Jochimsen, Gospelkirchentag Kassel 20.09.2014…………………………………….© Creative Kirche
http://www.youtube.com/watch?v=uexUwGqpDNU&list=UUtn9ykXa8dXSOrG_i5EHKww

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Gar nicht so einfach nach dieser Gospeldayaktion wieder zum Alltag des Workshops zurückzukommen. Ein Lied steht aber noch auf dem Programm. „We are changing the world“ heißt es und ist als Mottosong des Gospeldays 2015 ausgewählt worden. Wir kommen nun in den Genuss, dass es uns jetzt von dessen Komponisten näher gebracht wird. Hans Christian legt also wieder in der gewohnten Art los. Allerdings absolvieren wir bei diesem Stück nur eine Art Schnelldurchlauf, da die Zeit des Workshops gleich abgelaufen ist. Immerhin haben wir das Stück schon einmal kennen gelernt und gesungen, so dass man jetzt damit zu Hause weiter arbeiten kann. Ein letzter kräftiger Applaus für den Referenten und ein wenig auch für uns selbst.

Am Ende des Workshops ist man ganz schön geschafft. Bei aller Freude hat man eine ganze Menge geleistet. Allein dreieinhalb Stunden die Konzentration hoch zu halten ist nicht ganz ohne. Die Veranstalter haben es uns aber möglichst leicht gemacht, indem nach einiger Zeit jeweils Referenten und Lieder wechseln. So wird immer ein neuer Reiz gesetzt. Außerdem herrscht eine leichte heitere Stimmung, die nicht den Eindruck vermittelt, hier arbeiten zu müssen. Toll ist auch, wie diszipliniert und lernwillig alle sind. Es ist ein angenehmes Miteinander – egal, ob man die Sitznachbarn kennt oder nicht; schließlich verbindet uns ein unsichtbares Gospelband.

Mehr zum Nachmittag mit Workshops und Konzerten in Teil 4.

An dieser Stelle ein Dankeschön an die Stiftung Creative Kirche in Witten, die uns die Nutzung ihrer Fotos für unseren Blog gestattet hat.

Gospelkirchentag Kassel – Teil 2 Die Gospelnacht

© Creative Kirche, Witten

© Sebastian WewerJetzt steht sie bevor, die Gospelnacht. Wir sitzen in den Bänken der ansonsten noch leeren Christuskirche und lauschen letzten Ansagen unseres Chefs. Heute werden wir als WeST! (We Sing Together!) auftreten. Der Name ist Programm. Unter diesem Dach versammeln sich Mitglieder verschiedener Chöre unseres gemeinsamen Chorleiters Sebastian Wewer.

© trainarchivatorAuf geht’s – fertig machen für den Auftritt

Große Gruppen stellen jeweils der „Gospeltrain Hamm“ und „CHORios“ aus Ahlen, dazu kommen einige Aktive von „Come on and sing“ aus Unna. Begleitet werden wir zudem vom „Rainbow Gospelchor“ aus Herzebrock-Clarholz. Ob sich unter diese bunte Truppe noch weitere Sänger gemischt haben, weiß wahrscheinlich nur der Chef ;-). Jedenfalls haben wir in einer Reihe von Workshops fleißig daran gearbeitet, eine Einheit zu werden und ein gemeinsames Repertoire für diesen Auftritt zu erarbeiten. Nun steht also der Ernstfall kurz bevor.

© trainarchivatorDie 50 Leute von WeST! beim Einsingen

Jetzt geht es ans Einsingen. Wir stellen uns auf den Stufen vor dem Altar auf. Zum Glück ist die Kirche für die Größe unseres Chores geeignet. Es hat also Sinn gemacht, dass die Veranstalter die an der Gospelnacht teilnehmen Chöre gefragt haben, mit welcher Personenzahl zu rechnen ist und welches technische Equipment benötigt wird. Auch wurden Möglichkeiten besprochen z.B. Keyboards gemeinsam zu nutzen, um unnötigen Aufwand bei der Anreise zu ersparen. Wie wir von Sebastian erfahren haben, hatte er Kontakt zu den Chorleitern der anderen beiden Chöre, die den heutigen Abend gemeinsam mit uns bestreiten. Dies sind GospelFire aus Hamburg und der Gospelchor Waltrop. Man muss wohl einen guten Draht zueinander gefunden haben, so dass Sebastian sicher ist, dass wir nicht in Konkurrenz zu einander stehen werden, sondern gemeinsam ein tolles Konzert für Zuhörer und Beteiligte auf die Beine stellen wollen. So soll es sein!

© trainarchivatordraußen Dunkelheit, drinnen geht’s gleich ab

Während wir uns in der Kirche einsingen, sind die anderen im benachbarten Gemeindezentrum mit ihrer Vorbereitung beschäftigt. So nach und kommen die ersten Gäste, die das Einsingen interessiert verfolgen. Obwohl mehr und mehr Leute eintreffen, bleibt der Geräuschpegel angenehm ruhig und unsere Vorbereitung wird nicht gestört. Man hat den Eindruck, als ob eine ganze Menge Fachpublikum unterwegs ist.
Pfarrer Martin Becker von der hiesigen Gemeinde trifft ein und stellt sich vor. Er begrüßt uns und drückt seine Vorfreude aus. Willkommen ist sein Angebot, sich im Gemeindezentrum an bereit gestellten Getränken zu bedienen. Der Mann weiß, was SängerInnen brauchen. Auch stellt er uns noch ein wenig die 1903 gebaute Kirche vor.

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Es geht los. Wir haben auf unseren Bänken im Seitenschiff Platz genommen, während der Hamburger Chor „GospelFire“ die Bühne betritt. Es sind nur sechzehn Leute eines an sich fast sechzig Mitglieder starken Chores, wie Chorleiter Daniel Zickenrott erklärt. Dieser hat seinen musikalischen Schwerpunkt als Chorleiter und Keyboarder im Gospel- und Popbereich. Man sei in dieser Formation noch niemals aufgetreten und dementsprechend gespannt. Es geht gleich richtig los. Schnell ist klar, dass die SängerInnen auftrittserfahren sind. Von der ungewöhnlichen Besetzung lässt sich niemand irritieren, sondern man strahlt große Selbstsicherheit aus. Die Mitglieder kommen sehr individuell daher, sowohl was Kleidung als auch den Ausdruck betrifft. Die vorgetragenen Songs sind alle modern und schwungvoll. Überhaupt ist der ganze Chor in Bewegung. Ganz alte Gospelklassiker sind nicht im Angebot, doch diese werden auch nicht vermisst. Das Publikum ist begeistert von diesem sehr frischen Auftritt und spendet großzügig Applaus. Am Ende strahlen die SängerInnen angesichts ihres sehr gelungenen Auftritts und die Besucher verabschieden den Chor stehend.
Wer vor dem Gospelkirchentag mal einen Blick auf die Homepage des Chores geworfen hatte, der erinnert sich an die Aussage: „Wir verstehen Gospelmusik als einen wichtigen Teil zeitgemäßer Kirchenmusik. Von daher ist GospelFire nicht nur ein Name, sondern auch Ausdruck für die Freude und Energie, die wir aus der Gospelmusik schöpfen“. – Da kann man nur sagen: gute Beschreibung und ihrem Namen machen sie in Kassel alle Ehre.

© trainarchivator Von der Seite aus verfolgen wir den Auftritt von GospelFire

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So. Jetzt kommt der Augenblick, auf den wir uns Monate lang gemeinsam vorbereitet haben. Wir betreten die Altarstufen. Angesichts der Zahl von 50 SängerInnen geht ein Raunen durch’s Publikum. „Herr, wir beten dich an” heißt unser erstes Lied. Nach den englischen Songs zuvor ist dieses ruhige, aber intensive Stück ein großer Kontrast. Das Publikum ist offensichtlich neugierig, was da jetzt für ein Chor auf der Bühne steht. Schnell ist aber klar, dass wir die Leute erreichen. Man hört still und aufmerksam zu, applaudiert anschließend gerne.

Chorleiter Sebastian begrüßt die Zuschauer und stellt uns kurz vor. Mit „Jesus is right here“ schließt sich nun ein ebenfalls ruhiger Song an, der sich aber gehörig steigert. Damit holen wir die Zuhörer ein wenig aus einer passiv-zuhörenden Haltung heraus. Man merkt’s auch gleich am Applaus, viel weniger dezent.

Dass wir auch richtig abgehen können beweisen wir mit „Heaven is a wonderful place“. Gerade am Beginn, den die Herren allein bestreiten, bewährt es sich, dass WeST! viele Männerstimmen an Bord hat – das macht schon Eindruck beim staunenden Publikum. Als dann nach und nach Alt und Sopran einsetzten, wird es erstmals richtig laut. Dementsprechend gehen jetzt die Leute mit. Reine Zuhörer sind sie längst nicht mehr. Etliche stehen auf und singen mit.

Chorleiter Sebastian Wewer verweist auf die Jahreslosung 2014 „Gott nahe zu sein ist mein Glück“, die im nächsten Lied vertont ist. „Lebensglück“ heißt das Stück, vor dem einige angesichts der Textfülle ein wenig Bammel haben. Wider erwarten nutzen nur sehr wenige die verpönten (streng verbotenen 🙂 ) Spickzettel. – Wo ist das befürchtete Problem? Wir kommen wunderbar durch den Text und vergessen dabei auch den Ausdruck nicht. Wir erleben einen hoch konzentrierten und uns bestens unterstützenden Chorleiter. Falls irgendjemand tatsächlich ein Problem haben sollte, dann wird dies durch die Fülle der Stimmen völlig ausgeglichen. Auch hier sind die Besucher sehr aufmerksam. Wie bei anderen ruhigen Stücken haben auffallend viele die Augen geschlossen und genießen still. Intensiver, leiser Applaus. Niemand mag die Stimmung durch überschäumenden Lärm zerstören.

„I will be there“ ist ein besonderer Titel, denn hier wird die Perspektive umgekehrt. In vielen Gospels sprechen die Menschen/die Singenden zu Gott. In diesem Fall ist es umgekehrt: Gott spricht zum einzelnen Menschen, der sich in einer Situation verloren fühlt und der Unterstützung bedarf. Vielleicht spricht hier aber auch ein aufmerksamer Mensch, der die Situation des anderen erkennt und ihm beisteht. Philosophisch betrachtet mag es sogar ein und dasselbe sein…

Natürlich darf in Kassel auch nicht unser Test fehlen, ob die Stadt gospeltauglich ist. Wir stimmen nach energiegeladener Anleitung durch unseren Chef unser Triplet an, bei dem drei Titel gleichzeitig gesungen werden. „Go, tell it on the mountains“ singt der Sopran, „He’s got the whole world“ der Alt und die Männer tragen „Rock my soul“ bei. Auch die Besucher werden mit einbezogen, so dass schließlich alle stehen und singen, die Stimmung tobt. Rasender Applaus. Wir kennen’s ja schon, für Kassel ist das neu. Test bestanden!

  • Jetzt ist es an der Zeit, das Sebastian Wewer die Rolle eines Vertreters der Creativen Kirche übernimmt. Er berichtet dem Publikum von der Initiative „Gospel für eine gerechtere Welt“, die jedes Jahr ein anderes Hilfsprojekt durch Spendenaktionen unterstützt. Dazu nutzt man den jährlichen Gospelday, alle zwei Jahre den Gospelkirchentag und viele andere unterschiedliche Veranstaltungen der Unterstützer. 2014 hat man das Projekt „Happy Home“ in Bangladesh ausgewählt. Dieses unterstütze ehemalige Kindersklaven, die in Privathaushalten oder verschiedenen anderen Branchen ausgenutzt wurden. Man bietet Unterkunft, Bildung und den Aufbau eines selbstbestimmten Lebens.
    Wewer bittet die Anwesenden auf eindringliche und überzeugende Weise dieses Projekt zu unterstützen, indem man die gleich durch die Reihen wandernden gelben Eimer ordentliche fülle. Wem die Eimer mit den Münzen zu schwer seien, der dürfe auch Scheine hinein tun. – Diese Bitte kann man eigentlich nicht ausschlagen…

© Creative Kirchehttp://www.creative-kirche.de/

http://www.gospelday.de/

http://www.gospelday.de/spendenprojekte/happy-home-bangladesch-2014/

Was sollen wir nun tun? Eigentlich steht nun „Let me fly“ auf dem Programm. Allerdings hat auch GospelFire dieses Lied schon gesungen. Sollen wir nun unsere Gäste mit einer Wiederholung langweilen? – Wir singen es trotzdem! Es ist einer unserer Lieblingssongs, und wir haben uns so lange darauf gefreut es mit einer so großen Gruppe zu singen. Ein Auslassen kommt auch für unseren Chef nicht in Frage; diesen Genuss wollen wir uns einfach gönnen. Schnell ist klar, dass wir niemanden langweilen Es kommt halt auch ein wenig anders rüber als bei GospelFire. Unter den Menschen in der Kirche sind etliche textsicher und singen mit. Überhaupt sind heute Abend viele voll mit dabei – mal aktiv singend, mal versonnen träumend. Keiner lässt sich einfach nur berieseln. Das macht diese Gospelnacht aus. Trotz der Wiederholung bekommen wir einiges mehr als Höflichkeitsapplaus. Den Leuten hat es gefallen, auch für uns war’s toll.

Jetzt geht es langsam dem Ende zu. „Angels by your side” wird, wie so oft, als Segenslied gesungen. Alle kommen wieder ein wenig runter und lassen sich tragen. Wir wollen die Menschen schließlich nachher mit einem guten Gefühl in die Nacht entlassen, So weit ist es aber noch lange nicht. Unsere Angels erreichen jedenfalls die Menschen und deren Lächeln erreicht uns. Das geplante „Heavenly peace“ lassen wir angesichts fortgeschrittener Zeit weg. Mit den anderen Chören gibt es schließlich die Absprache, dass sich keiner der Chöre auf Kosten der anderen mehr Zeit nimmt, als zuvor geplant war.

Einen Knaller haben wir noch zum Abschluss unseres Auftritts. Den Gopelklassiker „This little light of mine“ scheinen fast alle mitzusingen. Auch GospelFire und der Gospelchor Waltrop sind im Seitenschiff der Kirche mit dabei. Wunderschön. Laut. Intensiv. Von Herzen eben. Wir holen uns kräftigen Schlussapplaus ab und verlassen geschafft die Bühne.

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Als dritter Chor betritt der „Gospelchor Waltrop“ die Bühne. Wir können jetzt ganz entspannt zuschauen, nachdem wir unseren Auftritt erfolgreich hinter uns gebracht haben. Dieser Chor ist wesentlich kleiner als WeST! und umfasst ca. 20 SängerInnen. Man trägt schwarz und dazu einen violetten Schal. Begleitet werden sie von ihrer Chorleiterin, der Kirchenmusikerin Angelika Neuleben.
Vor einiger Zeit hatte ein Blick auf die Homepage des Gospelkirchentages, wo sich viele Chöre kurz vorgestellt haben, erstaunliche Parallelen zu unserem Gospeltrain aufgezeigt. In der Ev. Gemeinde Waltrop sollen Gospelbegeisterte diesen Chor gegründet haben und hauptsächlich englischsprachige Titel singen. Man ließe sich vom Klavier begleiten, habe aber auch A-capella-Stücke im Repertoire. Man trete in Gottesdiensten auf, gebe Konzerte und könne für Hochzeiten gebucht werden. Auch die Geselligkeit spiele eine Rolle. – Interessant. Ein ganz ähnlicher Werdegang wie bei uns.
Nun geht es los. Offensichtlich ist man recht aufgeregt. Vielleicht Lampenfieber ob des Auftritts beim Gospelkirchentag; oder man hat sich von den Auftritten von GospelFire und WeST! beeindrucken lassen. Gar nicht nötig. Der Chor hat ja etwas zu bieten. Außerdem haben wir selbst zuvor feststellen können, dass das Publikum wohlwollend ist und keine unangenehme Erwartungshaltung zeigt. GospelFire und WeST! zollen demonstrativ verdienten Applaus und ernten dankbares Lächeln. Auch die Chorleiterin der Waltroper wirkt ruhig und vermittelt ihren Leuten Sicherheit. So langsam schwimmen sie sich frei. Das Repertoire bietet bekannte Gospelsongs, doch man bewegt sich nicht nur auf ausgetretenen Pfaden, sondern hat auch Überraschungen parat. So singt man z.B. Popsongs mit Gospelthematik wie z.B. „What a wonderful world“ oder „Lean on me“
Langjährigen Gospeltrainern fallen sicher immer wieder Parallelen zu unserer eigenen Entwicklung auf. Bei einigen Stücken singen die Waltroper eher klassisch und ein wenig sopranlastig statt gospeltypisch zu grooven. Man steht recht ruhig und gerät nur wenig ins swingen. Genau diesen Entwicklungsschritt haben auch wir in den letzten Jahren hinter uns gebracht. Kostet erst etwas Überwindung, bereichert aber enorm. Man hat den Eindruck, als ob der Chor seinen ganz eigenen Stil entwickelt hat und diesen konsequent umsetzt. Wir jedenfalls genießen das Zuhören, ebenso das Publikum.

© trainarchivatorAuch bei den Auftritten der anderen Chöre sind wir voll mit dabei

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Als der Gospelchor Waltrop sein Programm unter kräftigem Applaus beendet hat, kommt es zum großen Finale. Die Chorleiter hatten zuvor einen Titel ausgewählt, den alle Chöre kennen und nun gemeinsam singen wollen. Dabei stellen sich alle Aktiven bunt gemischt auf die Altarstufen, lediglich nach Stimmen getrennt. „Lord, hold me“ wird nun angestimmt. Das Keybordspiel übernimmt der Hamburger Chorleiter, das Dirigat – Kenner sprechen auch von Ausdruckstanz – ist Aufgabe von unserem Sebastian Wewer. Außer zwei, drei Hinweisen zur Gestik gibt es keinerlei Abstimmungen, erst recht hat es zuvor keine ausgiebige Probe gegeben. Was sind wir gespannt! –

© trainarchivatorBlick in die gut besuchte Kirche

Wow, wer hätte das gedacht. Da steht doch tatsächlich EIN Chor auf der Bühne. Das glaubt einem niemand, dass wir niemals zuvor gemeinsam gesungen haben. Am Keyboard werden keine Experimente gemacht, die zu Missverständnissen führen könnten. Ganz klar wird lediglich die vertraute Melodie gespielt, was uns Sicherheit gibt und dennoch wunderbar gefühlvoll klingt. Sebastian ist in seinem Element: so viele Leute, die widerspruchslos seinen Vorgaben folgen. Ein Traum für jeden Chorleiter. Trotz aller Konzentration zeigt er sein allerschönstes Honigkuchenpferdgesicht. Das sind die besonderen Glücksmomente, die uns Gospeltrainer mit unserem „Chef“ zusammenschweißen. Dem Publikum gefällt´s, was sage ich – man ist begeistert. Man erkennt die harmonische Gemeinschaftsleistung der sich bis dahin völlig fremden Chöre an, und wir alle bekommen sehr kräftigen Applaus auf die Ohren. Längst hat man konzentrierte Sachlichkeit abgelegt und ist in Feierlaune. Wenn das Publikum wüsste, was – vielen Blicken verborgen – bei uns so partytechnisch in der letzten Reihe abgeht…

© trainarchivatorBei den Altos ist was los, ob das der Sopran auch so kann?

Ja, auf dieses Konzert können alle Teilnehmer stolz sein! Die Chöre bringen ein echtes Gemeinschaftswerk auf die Bühne. Jeder versucht sein vorbereitetes Programm optimal anzubieten und Spaß dabei zu haben. Hier muss man keine Konkurrenten um die Publikumsgunst ausstechen, sondern man rockt mit Gleichgesinnten die Christuskirche in Kassel-Wilhelmshöhe! Danke an alle!!!

© trainarchivatorSchluss, aus, es ist vollbracht! Geschafft, aber glücklich

Die Besucher genießen es offensichtlich. Auch bei ihnen ist definitiv Gospelkirchentagsfeeling aufgekommen. Sehr positiv: niemand rennt schon während des letzten Liedes hinaus. Das Kommen und Gehen während der Auftritte ist wohl eher der Tatsache geschuldet, dass mancher Zuschauer in der Gospelnacht verschiedene Veranstaltungsorte aufsuchen und möglichst viele Chöre erleben möchte. Auch jetzt verlassen die Menschen nur langsam die Kirche. Lieber hält man noch ein Schwätzchen mit Bekannten oder Unbekannten, lässt das gemeinsam Erlebte nachwirken.

© trainarchivatorDas schöne Konzert klingt noch nach, da hat es niemand eilig

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Eine wunderbare Gospelnacht in Kassel-Wilhelmshöhe liegt hinter uns. Wir sitzen wieder in unserem Bulli und fahren durch die Nacht unserer Unterkunft entgegen. Es tut gut eine Weile Zeit zu haben, um wieder runter zu kommen. Man ist doch noch einigermaßen energiegeladen. Der Kopf ist noch voller Musik und vieler Eindrücke. Da wäre an Schlaf noch nicht zu denken. Eines ist aber jetzt schon klar: an diesen Abend werden wir auch in Zukunft noch des Öfteren denken. Der Gospeltrain und sein musikalisches Umfeld mit all‘ den verschiedenen Chorfreundschaften und Kooperationen bietet uns immer wieder tolle Erlebnisse, die wir uns aber auch durch viel persönliches Engagement verdienen. Dann darf man ein angenehm warmes Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit genießen, dass alle Kümmernisse des Alltags für einen Augenblick ausgeblendet. Danke euch allen, die ihr dabei wart.

© trainarchivatorEin toller Abend mit fast 90 Aktiven – Dank ans Publikum

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Und was das Beste ist – morgen geht es weiter auf dem Gospelkirchentag. Der Mass Choir Workshop steht als nächstes an. Ein neuer Tag, neue Erfahrungen. Erst aber müssen in der Nachtruhe die Kräfte ein wenig aufgetankt werden.

Mehr vom Mass Choir Workshop in Teil 3.

Gospelkirchentag Kassel – Teil 1 Der Auftakt

© Creative Kirche, Witten

© Sebastian WewerWenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Genau so ist es! Viele Gospeltrainer fahren als Teil des Chores WeST! zum Gospelkirchentag nach Kassel. Zahlreiche Fahrgemeinschaften sind verabredet, sieben Damen finden sich im Kleinbus der Gemeinde wieder. Um dem einzigen Herrn in Sicherheit zu wiegen, überlässt man ihm vertrautes Terrain – das Lenkrad.

© trainarchivator Schnell noch ein Fotogruß an Daheimgebliebene

Gut gelaunt und erwartungsfroh geht es los, ein intensiv geprobtes Programm für unseren Auftritt in der heutigen Gospelnacht im Gepäck. Auf nicht einmal halber Strecke geht es los – Stau! Wir müssen sehr langsam fahren, dann noch langsamer, schließlich stehen bleiben. Es erreicht uns die Nachricht einer Vollsperrung. Dann dürfen die Telefonanbieter etwas verdienen, die Handynetze glühen. Wo sind die anderen? Mit welcher Ankunftszeit ist zu rechnen? Kommen wir sogar zu spät zur Eröffnungsveranstaltung? Wir lassen uns die Laune nicht verderben und haben viel Spaß miteinander. Nach längerer Standzeit erreichen wir im Schneckentempo die letzte Ausfahrt vor der Sperrung und können unseren Weg mit einem kleinen Umweg zügig fortsetzen.

© trainarchivatorEs gibt wieder Hoffnung auf pünktliches Eintreffen

Ohne weitere Verzögerungen erreichen wir unser Quartier in Melsungen, von wo aus wir nach Kassel einpendeln werden. Vor dem Hotel sitzt bereits ein Empfangskomitee anderer Mitglieder von WeST!

© trainarchivatorEin paar Minuten Pause nach der Anreise

Schnell einchecken, in schwarze Auftrittskleidung schlüpften, die persönlich als überlebensnotwendig eingestuften Kleinigkeiten geschnappt und auf geht es nach Kassel.

© trainarchivatorDank Navi ist „unsere“ Christuskirche in Kassel-Wilhelmshöhe, in der wir in der heutigen Gospelnacht mit zwei anderen Chören auftreten werden, in der für uns fremden Stadt ganz einfach zu finden. Direkt an der Kirche können wir in die Tram steigen und sind ruck zuck in der Innenstadt. Der Königsplatz als zentraler Veranstaltungsort ist heute für den Tramverkehr gesperrt.

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© trainarchivatorHeute gehört der Königsplatz dem Gospel – das Leben macht einen Umweg

© trainarchivatorSo laufen wir die wenigen hundert Meter und bekommen einen ersten Eindruck. An vielen Laternenmasten hängen Plakate mit Hinweisen auf den Gospelkirchentag und das morgen Abend zur Uraufführung anstehende Musical „Amazing Grace“.

Als jemand mal eben eine zu Hause vergessene Kleinigkeit in einem Drogeriemarkt besorgt, nutzt unser „Chef“ Sebastian Wewer die Gelegenheit, mit uns ein Lied anzustimmen. „Heaven is a wonderful place“ – direkt vor dem Kasselaner Rathaus. Dieses dient übrigens auch als Veranstaltungsort beim Gospelkirchentag. Speziell die Stufen vor dem Gebäude werden den teilnehmenden Chören als Bühne für Spontanauftritte angeboten.

© trainarchivatorGut gelaunt und singend der Auftaktveranstaltung entgegen

Endlich. Der Königsplatz ist erreicht. Wie auch an anderen Stellen hat man Stellwände mit einem Willkommensgruß und dem Programm auf den fünf Innenstadtbühnen aufgestellt.

© trainarchivatorInfostellwand auf dem Opernplatz

© trainarchivatorAuftakt des Gospelkirchentages bei Sonnenschein

Auf der Hauptbühne hat das Eröffnungsprogramm bereits angefangen. Es singt der Chor Get Up! der gastgebenden Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Einige tausend Besucher bevölkern den Platz. Viele klatschen, singen und tanzen bereits mit.

© Creative KircheGet up! mit Band                                                                                   © Creative Kirche

© Creative KircheAuch einige von uns sind schon da – der schwarze Trupp neben dem Oberleitungsmasten (u.a. Uwe, Ankie, Susanne, Sigrid)              © Creative Kirche

Andere treffen sich mit Bekannten oder schauen sich das Angebot der rund um den Platzes aufgebauten Pavillons und Buden an. Neben Noten und CDs werden verschiedene Speisen und Getränke angeboten.

© trainarchivatorStärkung zwischen Anreise und Auftritt

© Creative KircheDie Gospelszene setzt sich seit Jahren im Rahmen von „Gospel für eine gerechtere Welt“ mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit in der Welt ein. Dementsprechend findet man zahlreiche Infoangebote zu den Themen Fairtrade, Umweltschutz/Energiesparen oder nachhaltiger Geldanlage.

© trainarchivatorRund um den Platz zahlreiche Infostände

© Creative KircheAuf der Bühne ist inzwischen Nyassa Alberta aktiv. Manchem ist sie als Hauptdarstellerin im Musical „Sister Act“ bekannt, dessen Kostüm sie gerade trägt. Später sehen wir sie als Mitglied des Gospelquartetts, das wir morgen Abend noch einmal bei der Premiere des Musicals „Amazing Grace“ erleben werden.
© Creative Kirche, Daniel Czapp, bearbeitet

Die Stimmung ist ausgelassen und überaus positiv. Das Publikum ist bestens gelaunt; besteht sowohl aus aktiven Chormitgliedern, die sich oft durch Chorkleidung mit Aufdruck „outen“, als auch aus Festivalbesuchern aus Kassel und der übrigen Welt.

© trainarchivatorImmer mehr Menschen strömen auf den Platz

Natürlich gibt es eine offizielle Eröffnung und einige Grußworte. Diese sind jedoch angenehm kurz, heiter und haben Gospelbezug. Zu Wort kommen Prof. Dr. Martin Hein (Bischof der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck), Volker Jung (Kirchenpräsident der Ev. Kirche in Hessen und Nassau EKHN), Dr. Alexander Lorz (Hess. Kultusminister), Bertram Hilgen (OB Kassel) und Christa Kirschbaum (Landeskirchenmusikdirektorin EKHN).

© Creative KircheBischof, Bürgermeister, Kultusminister mit Moderatorin
© Creative Kirche, Daniel Czapp

© Creative KircheMatthias Kleiböhmer als Vertreter der Creativen Kirche
© Creative Kirche, Daniel Czapp

Schließlich laden Stadtdekanin Barbara Heinrich und Dechant Harald Fischer zur „Ökumenischen Gospelnacht“ in 25 verschiedenen Kirchen und Veranstaltungsorten im Anschluss an diesen Open-Air-Auftakt. Da sind wir natürlich mit dabei – schließlich haben wir unseren eigenen Auftritt in der Christuskirche.

© trainarchivatorDas Bühnengeschehen wird auf Großleinwand übertragen

Jetzt betreten Hans Christian Jochimsen & Friends die Bühne. Jochimsen ist auch der Künstlerische Leiter des Gospelkirchentags. Die Leute auf der Bühne und im Publikum gehen ganz vertraut miteinander um – viele GospelsängerInnen kennen einander von Konzerten, Workshops oder anderen Veranstaltungen. Man duzt sich größtenteils, echt familiär das Ganze. Das spüren auch diejenigen Besucher, die mit Gospel bisher wenig zu tun hatten.

© Creative KircheHans Christian Jochimsen                                       © Creative Kirche, Daniel Czapp

Ein Blick rundherum zeigt, dass hier auf dem Platz viele sehr unterschiedliche Menschen friedlich und fröhlich gemeinsam zuhören, mitsingen und feiern. Der Wunsch der Honoratioren vorhin auf der Bühne, dass die ganze Stadt swingen möge, wird hier direkt realisiert. Ganz schnell hatte schon der musikalische Auftakt mit Get up! das Publikum angesteckt.

© trainarchivatorMan kennt sich – Sängerinnen von WeST!/CHORios mit M.Kleiböhmer

Gerade stimmen Jochimsen & Friends den neuen Song „Loved“ an, der auch zum Programm des morgen und übermorgen statt findenden Mass Choir Workshops gehört. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es Zeit wird, sich in Richtung Kassel-Wilhelmshöhe zu begeben. Wo sind bloß die anderen? Kein vertrautes Gesicht mehr in der Nähe?? Irgendwie ist der Abmarsch an mir vorüber gegangen. Macht nichts. Einfach den selben Weg zurück zur Tramhaltestelle – und siehe da – dort wartet eine kleine Gruppe ebenfalls Abgehängter. Mit der Bahn geht es direkt zur Christuskirche. Als wir dort eintreffen, haben wir noch nicht einmal etwas verpasst, denn man bereitet sich gerade erst auf das Einsingen vor.

Mehr von der Gospelnacht in Teil 2.