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Start im Chor aus Sicht der Neuen – Teil 1

In den letzen Wochen und Monaten ist oft über unsere Neuen und die Eingliederung in den dadurch erheblich gewachsenen Chor geschrieben worden. Wir haben dies als Herausforderung an alle Beteiligten gesehen. Aus heutiger Sicht wurde diese Aufgabe gut gemeistert.

Aber wie sehen das eigentlich unsere Neuzugänge? Schätzen wir Alten die Situation überhaupt richtig ein? Es ist an der Zeit, unsere Neuen mal selbst zu Wort kommen zu lassen. Aber wie? Vor versammelter Mannschaft möchte ich dieses Thema eigentlich nicht ansprechen. Eine privatere ungezwungene Situation scheint mir geeigneter zu sein. Also schreibe ich die Damen der letzten Eintrittswelle einfach per E-Mail an. Ich erkläre worum es geht und stelle ein paar Fragen, an denen sie sich entlang hangeln können bei der Beurteilung der Situation. Selbstverständlich ist die Teilnahme an der Befragung ein Angebot und keine Verpflichtung. Bevor die ersten Antworten eintrudeln, bin ich sehr gespannt, ob bei den Angeschriebenen Interesse besteht und überhaupt jemand mitmacht. Ist ja eine recht persönliche Sache.

Meine Unsicherheit ist völlig unbegründet, Bedenken werden geradezu pulverisiert. Die erste Antwort ist bereits wenige Stunden später eingetroffen. Ich habe wohl irgendwie einen Nerv getroffen, denn es sprudelte förmlich heraus. Nach und nach kommen weitere Rückmeldungen mit interessanten Details. Für einen alten Hasen wie mich war es richtig spannend, mal einen Blick von außen auf unsere Truppe zu werfen. Um speziell uns Alten die Antworten vorzustellen gehe ich einfach die Fragen durch.

Wie seid Ihr zum Gospeltrain gekommen?

Wir haben es ja schon immer vermutet: der Gospeltrain ist eine Schlepperbande! Jede hatte zuvor persönlichen Kontakt zu Mitgliedern (Freundin, Kollegin, Eltern) oder unserm umtriebigen Chorleiter Sebastian Wewer, wurde letztlich in irgendeiner Form „angeschleppt“ und vom Virus „Gospeltrain“ angesteckt.

Viele Mitglieder haben offensichtlich im privaten Umfeld vom Chor erzählt und zu Auftritten eingeladen. Ankie berichtet von der sehr positiven Darstellung des Chores durch Danny, die eine frühere Beitrittswelle zu uns gespült hat. Bei Ina haben verschiedene besuchte Auftritte die Erkenntnis reifen lassen: „Da will ich auch mitmachen“. Petra betont die Dankbarkeit gegenüber ihrer Schlepperin; ebenso Mechthild, die erst langsam weichgeklopft werden musste. Als ein Zeitproblem gelöst worden war, gab es kein Halten mehr.

Eine der antwortenden Personen gesteht mir, dass „Gospel singen“ auf der To-do-Liste ihres Lebens stand. Hallo? Kennen wir dieses Motiv nicht?? Ja, genau, das war die Idee und Triebfeder von unserem Ex-Mitglied/-Vorsitzenden Peter B., auf dessen Initiative hin letztlich der Gospeltrain entstanden ist. Für dieses starke Motiv räumt man auch schon mal einige Hindernisse aus dem Weg und überwindet den inneren Schweinehund. Genau darum geht es ihr – sich auf etwas Neues einlassen, sich trauen, am Ende sogar die öffentliche Präsentation. Ein Wagnis und eine Chance zugleich. Liebe Befragte: es besteht Hoffnung! Ich habe es selbst erlebt. Inzwischen traue ich mich mit dem Gospeltrain Dinge, bei der ich früher akute Schnappatmung bekommen hätte ;-). Die GospeltrainerInnen werden in ihrer Mail übrigens liebevoll als „offiziell anerkannte Entwicklungshelfer“ beschrieben. Wenn das mal nichts ist…

Ein anderer Überzeugungstäter außer den Mitgliedern ist unser Sebastian. Als Chorleiter und Musiker in der Region bekannt wie ein bunter Hund, hat er natürlich jede Menge Kontakte. Margret hat sich lange genug als Mitglied eines der anderen Wewer-Chöre die begeisterten Erzählungen über den Gospeltrain anhören müssen. Insider wissen, dass mit unserem Chef gerne mal die Gäule durchgehen, wenn er von einer Sache überzeugt ist. Nach dem Besuch eines Auftritts war aber auch sie begeistert – Cheffe hatte nur die Wahrheit erzählt. So wurde der anlässlich des Gospelkirchentags 2012 gegründete Projektchor der Zubringerzug zum Gospeltrain. Diesen Weg schlug auch Silvia P. ein, die ebenfalls bereits einige Jahre bei Sebastian gesungen hatte. Sie berichtet, dass sie von etlichen Leuten aus dem Chor gefragt wurde, ob sie nicht an Bord kommen wolle. Ihr Zögern lag bis dahin vor allem an einem inzwischen gelösten Zeitproblem. Sowohl Margret als auch Silvia P. hat der Einstieg über die Projektchöre Gospelkirchentag und Gospelday gefallen und es einfacher gemacht. Margret meint, sie habe gleich gewusst, dass der Gospeltrain der richtige Chor für sie sei. Ankie, die Sebastian als Chorleiter ebenfalls schon kannte, mag die Kombination aus musikalischen Fähigkeiten und dem sympathischen persönlichen Miteinander.

Wie war die Pobezeit – Belastung oder Chance?

Die Befragten sind durchgehend der Meinung, dass die Probezeit recht schnell vorbei ging, in Ordnung gewesen sei und keinesfalls eine Belastung war. Margret beschreibt sie angesichts der Vorerfahrungen mit dem Gospeltrain augenzwinkernd als Formalie. Sie alle haben den Eindruck gehabt, willkommen und aufgenommen zu sein. Der Umgang der AltgospeltrainerInnen mit unseren Neuen wird als freundlich, liebevoll, herzlich oder aufgeschlossen beschrieben. Man habe sich gekümmert, jeder sei ansprechbar und hilfsbereit gewesen. Mechthild ist die wöchentliche persönliche Begrüßung durch Monika in positiver Erinnerung.

Wir Alten erinnern uns an die Diskussionen vor einigen Jahren, ob wir eine Probezeit einführen oder nicht. Einerseits wollten wir niemanden damit abstoßen, andererseits wünschten wir uns Leute, die sich mit einer gewissen Konsequenz für oder gegen eine Mitgliedschaft entscheiden. Da schien uns gegenseitiges Kennenlernen über einige Wochen das geeignete Mittel. Das Einsammeln der Noten nach Probenende während der Probezeit ist eine Maßnahme aufgrund schlechter Erfahrungen, da Beitrittskandidaten mehrfach das Material nicht zurückgegeben haben, es möglicherweise auch nur darauf abgesehen hatten.

Die Aus- und Rückgabe der Noten sei für Ina der einzige Punkt gewesen, wo sie sich als Neuling gefühlt habe. Ankie gesteht, sich wie ein kleines Kind gefreut zu haben, wenn ihr zu Beginn einer Probe die Notenmappe ausgehändigt worden sei und sie es kaum erwarten konnte aufgenommen zu werden, damit sie Noten und Texte mitnehmen durfte und zu Hause üben konnte. Silvia P. sah die Probezeit ganz locker, da sie viele Lieder und Texte ja schon kannte.

Zwischen den Highlights

Könnte auch heißen: zwischen den Konzerten. Unser erstes Wiedersehen nach dem gelungenen Konzert in Beckum verlief mit großem Hallo. Zu vieles an Eindrücken war untereinander auszutauschen. Es sollte ein nettes Miteinander sein, doch zuvor standen noch einige ernsthafte Angelegenheiten auf der Tagesordnung.

Als erstes galt es einige Hochzeitsstücke zu proben für die am Samstag, den 23.02.2013, in der Johanneskirche in Hamm-Norden stattfindende Trauung. Die gewünschten Titel standen auch beim Konzert auf dem Programm, so dass wir dies schnell abschließen konnten. Das Brautpaar kann sich freuen. Zufällig war eine andere zukünftige Braut zu Gast, die sich einen Eindruck vom Gospeltrain machen wollte, da sie uns für ihre eigene Hochzeit einladen möchte. Sie war ganz angetan, und wurde noch schnell auf unser Konzert in der benachbarten Herz-Jesu-Kirche am 17.03.2013 aufmerksam gemacht.

Jetzt ging es an den Konzertrückblick. Neben vielen positiven Rückmeldungen und persönlichen Anekdoten wollte Chorleiter Sebastian Wewer nun einige Kritikpunkte loswerden. Ein bisschen erschrocken waren wir schon, hatten wir den Aufritt doch als ausgesprochen positiv in Erinnerung. Sollten wir uns derart getäuscht haben? Schnelle Entwarnung. Es waren alles nur Kleinigkeiten. Das kommt davon, wenn man sich im Laufe der Zeit die Messlatte selbst immer höher hängt! Mal war es ein Hinweis zur Atemtechnik, dort eine kleine Textunsicherheit. Auch einige organisatorische Dinge kamen zur Sprache. Letztlich alles harmlos und leicht abzustellen. Dann ging aber die Lobhudelei los. Vom Chef bekamen wir es aber richtig! Er hatte so viele positive Dinge anzusprechen, von persönlichen Eindrücken über seine fachliche Meinung bis hin zu Rückmeldungen von Zuschauern oder der Pressekritik. Wahrscheinlich hatte er uns im Vorfeld mit den angesprochenen Fehlerchen erden wollen, damit wir nicht abheben. Dann wurde der Spieß umgedreht und er bekam den verdienten kräftigen Applaus, hatte er sich doch richtig ins Zeug gelegt, um mit uns die Christuskirche zu rocken. Mission erfüllt.

Inzwischen war auch unser Konzert-Keyboarder Noel eingetroffen, der ebenfalls mit dem verdienten Applaus bedacht wurde. Durch seinen Einsatz konnte sich Sebastian ganz auf seine Aufgabe als Leader konzentrieren, was dem Gesamtergebnis gut getan hat. Zu unserer Überraschung hatte die Führungsetage des Gospeltrains einen Angriff auf Noel geplant. Der hatte genauso wenig Ahnung wie der Chor, was nun geschehen könnte. Nach einer recht geheimnisvollen Ansprache wurde ihm von Chefin Christa die entscheidende Frage gestellt: „Möchtest Du an Bord des Gospeltrains kommen?“ Nachdem er mehrfach bei Veranstaltungen mitgewirkt hatte, war dies nur die logische Konsequenz. Nach dem etwas erschrocken Ja-Wort gab’s die offizielle Übergabe der Krawatte, die ihn zukünftig als echten Gospeltrainer auszeichnen wird.

Foto+Montage: trainarchivator
Willkommen an Bord – Gospeltrainer Nr. 49 (?)

Bevor es zum entspannten Small-Talk überging, wurden noch mal die Neuen nach ihren Eindrücken vom ersten großen Konzert in unseren Reihen gefragt. Alle hatten sich beim Auftritt wohl gefühlt und waren zufrieden sich für den Gospeltrain Hamm e.V. entschieden zu haben.

Generalprobe in Beckum bestanden

Foto: trainarchivatorVor dem ersten Konzert 2013 baut sich so langsam die Spannung auf. Es war klar, an welchen Kleinigkeiten bei der Generalprobe noch zu feilen war. Glücklicherweise bestand die Möglichkeit, diese Probe direkt vor Ort absolvieren zu können. Den meisten war die schön angestrahlte Christuskirche in Beckum unbekannt. Im Innenraum, frisch gestrichen und angenehm ausgeleuchtet, haben wir uns sofort wohl gefühlt. Bei der Stellprobe erwies sich der Altarraum als ideal für den Gospeltrain. Auf den drei Stufen fanden alle gut Platz und hatten Blickkontakt zum gut aufgelegten Chorleiter.

Foto: trainarchivator
Gospeltrain bei der Generalprobe

Nach einigen organisatorischen Ansagen ging es gleich daran das Konzertprogramm durchzusingen. Das bleibt aber bis zum Auftritt noch „geheim“! Bereits das Einsingen lief schon ganz gut. Als dann Titel für Titel geprobt wurde, musste kaum korrigierend eingegriffen werden. Es ging lediglich noch um Feinheiten beim Ausdruck oder um die Abstimmung zwischen Chorleiter, Chor und Pianisten. Beim Singen ließ man den Blick durch die Kirche schweifen und konnte sich mit dem Raum vertraut machen. Mancher sah vielleicht auch schon das hoffentlich zahlreiche Publikum in den Bänken.

Foto: trainarchivatorDas war’s. Chorleiter Sebastian und Pianist Noel klatschen sich ab. Nach der erfolgreichen Probe sind alle erleichtert und sehen in froher Erwartung dem Konzert-Sonntag entgegen. Sebastian war von unserer Leistung sehr angetan, und ihm sind wohl einige Steine vom Herzen gefallen. Warum nur immer so nervös sein? Er kennt den Gospeltrain doch schon drei Jahre und konnte sich immer auf uns verlassen. Schließlich wollen wir dem Publikum etwas bieten und die Christuskirche „rocken“.

Go – Go – Gospeltrain

17.02.2013, Ev. Christuskirche in Beckum, 18.15 Uhr

Gospeltrain nimmt Fahrt auf…

…und beendet endgültig den Winterschlaf, denn jetzt geht es richtig los!

Foto: trainarchivator
Bahnunterführung in Hamm-Norden, bearbeitet

Unser Lokführer schaltet ab sofort einen Gang hoch, damit der Gospeltrain richtig Fahrt aufnimmt. Es stehen zwei Konzerte vor der Tür, die ordentlich vorbereitet sein wollen. Bei der letzten Probe haben wir schon mal einen Eindruck bekommen, was noch zu tun ist. Da die nächste Probe schon die Generalprobe ist, zudem sogar am Ort des Auftritts in Beckum, werden wir konzentriert arbeiten müssen. Schließlich sind gerade die Feinheiten für den Gesamteindruck mitentscheidend.

Es soll aber nicht vergessen werden, dass bereits im Januar der Saisonauftakt mit relaxtem Workshop und einem kleinen gelungenen Auftritt in einer Vorabendmesse im Hammer Norden erfolgte. Bei der Gelegenheit hatte sich schon gezeigt, dass Alt- und NeugospeltrainerInnen zusammen gewachsen sind und harmonieren. Somit sollte sich das Lampenfieber vor dem Konzert in Beckum in Grenzen halten.

 Copyright: W.Boesen
Vorabendmesse am 12.01.2013 in der Herz-Jesu-Kirche ©Foto: W.Boesen

Frisch gestärkt und motiviert geht es nun in den Endspurt – man sieht sich bei den Konzerten in Beckum (17.02.2013, Christuskirche, 18.15 Uhr) oder Hamm (17.03.2013, Herz-Jesu-Kirche Hamm-Norden, 17.00 Uhr).

Nachbesprechung Auftakt 2013

Der Workshop

Foto: trainarchivatorDas ging ja gleich schwungvoll los. Direkt nach der mehrwöchigen Weihnachtspause sollte in der Vorabendmesse am 12.01.2013 gesungen werden. Um uns Singpraxis für die möglicherweise eingerosteten Stimmen zu verschaffen, war der ganze Samstagnachmittag in Form eines Workshops organisiert. Dazu hatten wir Kirsten G. eingeladen, eine Kollegin unseres Chorleiters Sebastian Wewer. Sie sollte mal eine Blick „von außen“ auf unser Tun werfen, ihre fachliche Meinung kundtun und uns Anregungen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen. Dabei sollte der Gesamteindruck der musikalischen Präsentation im Vordergrund stehen.

Die zu singenden Titel ergaben sich aus der geplanten Liedfolge des Gottesdienstes. Zunächst sangen wir uns aber unter der Beobachtung unseres Gastes ein wie immer, anschließend führte Kirsten G. mit uns weitere Einsingübungen mit uns durch. Dabei gab es Hinweise zur Durchführung und zum Zweck der Übungen. Schließlich wurde die Leitung wieder übergeben mit den Worten:“Sebastian, der Klangkörper ist vorbereitet“. Jetzt fand sich auch endlich die Gelegenheit Kirsten offiziell zu begrüßen. „Wir freuen uns, dass Du da bist“. Nach den guten ersten Eindrücken holte sich unser Gast gleich den ersten zustimmenden Applaus ab.

Foto: trainarchivatorLos ging es mit der Probe des Titels „Lord hold me“. Sebastian und Kirsten hatten sich nicht mit einem strengen Konzept für den Nachmittag vorbereitet, sondern ließen es relativ frei fließen. Sie hörten aufmerksam zu, beobachten uns und gaben Tipps, waren Ergänzung und Gegenpart zugleich. Während Sebastian Klavier spielte, unterstützte uns Kirsten durch Gestik und Mimik.

Mit „Tears in heaven” haben wir uns länger beschäftigt. Während sich Sebastian mehr um gesangstechnische Details kümmerte, versuchte Kirsten die richtige Stimmung zu erzeugen. Wichtig war ihr die Dosierung des Einsatzes hinsichtlich Intensität und Lautstärke. Wir sollten uns einfach in die Stimmung des Liedes emotional hinein versetzen, dann fände man schon den richtigen Ausdruck. Den Beweis haben wir gleich im nächsten Durchlauf erbracht. Kirsten lehnte das angebotene Dirigat mit dem Hinweis auf zu große Strenge ab, die dem Lied nicht gut täte; sie wolle sich mit kleinen „Zuckungen“ begnügen. Sie wurde aufgefordert „Achte mal darauf, ob die Seele haben!“. Prompte Antwort an Sebastian:“Haben die alle!“. Chor und Chorleiter bekamen vor Stolz rote Ohren. Ein Lob von extern ist besonders süß.

Bei „This little light“ wurde die Gelegenheit genutzt, mit der Solistin Birgit zu arbeiten. Die Erklärung zur unterschiedlichen Art des Singens als Solistin oder in der Gruppe war für alle interessant. Manchmal muss man Selbstverständlichkeiten einfach noch mal aussprechen und auf den Punkt bringen. In vielen Belangen konnte sich Birgit mit ihrer Art des Vortrags bestätigt fühlen, bekam über mehr Selbstsicherheit noch mehr Mut zum persönlichen Ausdruck.

Wie schon bei „Tears in heaven“ kam es beim Song „Let me fly“ speziell auf den Ausdruck und die Leichtigkeit an. Nach dem entsprechenden Lernerfolg zuvor musste jetzt nur unwesentlich durch die Workshopleiter eingegriffen werden. Man hatte fast den Eindruck die Wiederholungen sollten eher unserem Vergnügen als hartem Training dienen ;-). Es klang wirklich toll und erinnerte manchen Anwesenden an den Gospelkirchentag. Kirsten meinte, der Gänsehautfaktor sei erreicht. Speziell der Tipp, die Spannung am Ende zu halten und somit das Lied scheinbar nachklingen zu lassen entfaltete wie auch bei anderen Gospels seine besondere Wirkung.
Foto: trainarchivator
…when I feel the spirit moving (sprich: mu-hu-wing, hier demonstriert)

Auch Andrea L. als Solistin bei „Oh, happy day“ kam jetzt in den Genuss der Extraportion Aufmerksamkeit durch Kirsten. Die beiden gingen regelrecht in Zwiesprache miteinander – Andrea sang gut, Kirsten regte sie durch Mimik und Gestik an, Andrea sang noch besser. Wir anderen schauten fasziniert zu und hätten fast das Singen vergessen. Unser Chef überhörte großzügig einige Schwächen. Eigentlich können wir es deutlich besser, aber diesmal kam es bei den Übungen ja auch mehr auf die Solistin an.

Beim nächsten Titel ging es um ein ganz anderes Lernziel. Beim „Halleluja“ sollten verschiedene Stimmen an unterschiedlichen Passagen die Führung übernehmen, um die Feinheiten der Komposition besser zum Ausdruck zu bringen. Nach etwas Übung konnte man über das Ergebnis staunen, denn nun kamen ganz neue Facetten des Titels zum Vorschein. Die Passage des Alts war ja schon ganz gut, der Hammer war aber der Tenor. Klasse!
Foto: trainarchivator

teilweise schon in Auftrittskleidung

Dass wir schon einige Zeit intensiv geprobt hatten, als wir am Ende „Peace shall be with you“ sangen, merkte man sehr wohl. Es gab nichts auszusetzen, die zuvor angesprochenen Dinge wurden alle zur Zufriedenheit der beiden musikalischen Leiter umgesetzt. Nach diesem stimmungsvollen Abschluss des Workshops, der allen Teilnehmern sichtlich Spass gemacht hatte, ging es nach nebenan in die Kirche, wo schnell noch eine Stellprobe gemacht. Als eben noch mal ein Song angestimmt wurde, kamen bereits die ersten Gottesdienstbesucher.

Auftritt in der Vorabendmesse

Kirsten G. hatte ihre Arbeit im Workshop eigentlich erledigt, dennoch blieb sie und wollte uns im Gottesdienst erleben. Der gut informierte Pfarrer Markfort erwähnte bei der Begrüßung der Besucher unseren intensiven Probennachmittag im Pfarrheim und begrüßte unseren Gast namentlich.

Schon der Beginn der Messe war ungewöhnlich und für uns neu, denn wir waren vor dem Pfarrer in die Kirche eingezogen, wie es die Messdiener tun. Bei Konzerten ist es fast die Regel, dass wir mit einem Lied einziehen, in einem Gottesdienst war es allerdings eine Premiere. Sebastian fing einfach an den Titel „Lord, hold me“ auf dem Klavier im Altarraum zu spielen. Wir zogen nun aus Richtung Sakristei ein – beim ersten Lieddurchlauf summend, beim zweiten dann singend. Das lief schon mal gut, denn wir fanden gut ins unsere Stimmen; auch die Einnahme der Aufstellung vorne klappte reibungslos. Den Einzug hatten wir schließlich vorher geübt, nachdem die Stellprobe abgeschlossen war. Die Gottesdienstbesucher waren durchaus erstaunt, wie viele Leute da vor dem Pfarrer eingezogen kamen. Schließlich gab es noch einen letzten Durchlauf des Liedes, durch dezente Gesten und Mimik von Kirsten unterstützt.

Nach der Lesung erfolgte unser „Halleluja“, wobei unsere Workshopleiterin leicht in Verzückung geriet. Die Dinge, die wir zuvor intensiv geprobt hatten (u.a. Führung verschiedener Stimmen in unterschiedlichen Passagen), gelangen ausgezeichnet. Der Tenor konnte in seiner Passage glänzen, unsere beiden musikalischen Leiter nickten sich lächelnd zu.

Die Gabenbereitung wurde mit „This little light“ begleitet, das Solo von Birgit war auswogen und ausdrucksstark. Auch hier machte sich die Arbeit im Workshop mit unseren Solistinnen bemerkbar.
Bei der Austeilung erklang „Tears in Heaven“ so zart, wie wir es Stunden vorher einstudiert hatten. Einige von uns meinten gar, dass wir zu leise gesungen hätten, was sich aber als Fehleinschätzung erwies. In der Kirche waren einige Chormitglieder, die zwar nicht mitsingen konnten, unseren Einsatz aber miterleben und uns unterstützen wollten. Sie teilten uns später mit, alles sei sehr gut zu verstehen und in Lautstärke und Ausdruck genau passend gewesen. Da hatte uns wohl die Akustik unseres Standorts einen Streich gespielt. Direkt anschließend sangen wir das stimmungsmäßig gut zum Lied zuvor passende „Let me fly“, mit leichten Gesten von Kirsten angenehm zurückhaltend unterstützt.
Als Segenslied sollte „Peace shall be with you“ das Ende des Gottesdienstes einleiten. Hier gab es ein kleines Missverständnis: sollte der zweite Durchlauf gesummt oder gesungen werden? Kein Problem. Der Chor sang einfach weiter, den Zuhörern war nichts aufgefallen und der Pianist fügte sich lächelnd.

Zum Schluss bedankte sich Pfarrer Markfort für unser Mitwirken und kündigte eine Zugabe an. Fast zeitgleich kam ein entsprechender Zwischenruf aus dem Publikum. Applaus bestätigte den Wunsch der Anwesenden. Also wurde der Klassiker „Oh, happy day“ gesungen, diesmal mit Andrea L. als Solistin. Auch sie hielt während ihres Einsatzes Blickkontakt zu Kirsten, was Andrea zu einer guten selbstbewussten Darbietung ermutigte.
Jetzt war es an der Zeit, dass Sebastian mal wieder das Ruder in die Hand nahm. Bis dahin war er für seine Verhältnisse sehr zurückhaltend gewesen. Schließlich musste er konzentriert bleiben und sowohl Klavier- und Orgelspiel als auch die Chorleitung meistern. Nun spielte er einfach „Heaven is a wonderful world“ an, das wir zuvor gar nicht geprobt hatten. Dennoch wussten alle, was sie zu tun hatten und wir zogen zum Ende mit diesem Lied unter Applaus aus.

Als wir anschließend unsere Sachen packten, erhielten wir bereits erste Rückmeldungen von unseren Chormitgliedern aus dem Publikum. Auch durch den einen oder anderen persönlichen Kontakt zu den Besuchern ernteten wir Zustimmung und Applaus für unseren Auftritt. Vielleicht sieht man sich bei unserem Konzert am 17.03.2012 um 17.00 Uhr an gleicher Stelle wieder, auf das der Pfarrer die Gemeinde hingewiesen hatte.

Auftakt 2013

Nach einigen Wochen Weihnachtspause geht es gleich zu Jahresbeginn wieder los. Der erste Auftritt steht bei der Vorabendmesse am 12.01.2013 um 17.00 Uhr in unserer Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden an. Es ist geplant den Gottesdienst mit sechs Gospels zu bereichern.

 Genau genommen geht es sogar noch einige Zeit früher los! Wir treffen uns bereits „High noon“ im benachbarten Pfarrheim zu einem mehrstündigen Workshop, der rechtzeitig vor Beginn der Messe abgeschlossen sein wird. Bei der Gelegenheit werden die später zu singenden Titel geprobt; hoffentlich sind wir nach der mehrwöchigen Pause nicht allzu sehr „eingerostet“. Zu Gast wird eine studierte Sängerin aus dem musikalischen Umfeld unseres Chorleiters sein. Es ist sinnvoll das eigene Tun hin und wieder von Außenstehenden betrachten zu lassen. Wer weiß welche Ideen, welche Kritik und welche Anregungen da auf uns zukommen. Laut unseres internen Newsletters soll dabei sowohl auf gesangliche Grundlagen als auch auf die Außendarstellung hinsichtlich Mimik und Gestik geachtet werden. Da sind wir mal gespannt…

Git on board – Viele nehmen es wörtlich…

… und kommen beim Gospeltrain Hamm e.V. an Bord. Ein glücklicher Zug. Während allgemein in der Chorlandschaft bei vielen Chören Probleme bestehen, ihre Mitgliederzahlen zu halten und Ausscheidende durch Nachwuchs zu ersetzen, haben wir ganz andere „Probleme“.

Wir Altmitglieder haben in den letzten zwei Jahren mehrere Beitrittswellen bei nur wenigen altersbedingten Austritten erlebt. Es kam die Frage auf, inwieweit dies unseren Gospeltrain verändern würde und ob wir dies wollen. Nachdem wir es zum Glück geschafft haben, diese Diskussion von einer emotionalen auf eine sachliche Ebene zu leiten, sind wir ganz pragmatisch vorgegangen. Wir haben uns gefragt, wie wir die Eingliederung der „Neuen“ und ein harmonisches Miteinander hinbekommen? Dazu haben wir uns ganz konkrete Ziele gesetzt, die wir durch geeignete Maßnahmen erreichen wollen:

Bewährtes soll erhalten bleiben

Jeder Beitrittskandidat weiß ganz genau, auf was er sich einlässt, wenn er an Bord kommt. In der vor längerer Zeit eingeführten Probezeit lernt man die Truppe und den Übungsleiter kennen. Und eben nicht nur beim Auftritt aus Zuschauersicht, sondern in den unterschiedlichen Situationen des Probenalltags. Nach achtmaliger Teilnahme des Kandidaten wird dann eine Entscheidung fällig: ja (ich komme an Bord und nehme die Gruppe in ihrer Art an) oder nein (ist doch nicht so mein Ding). Auf diese Art soll sichergestellt werden, dass sich die „Neuen“ an uns anpassen und nicht umgekehrt. So können wir gewohnte Abläufe erhalten und bewahren eine vertraute Atmosphäre. Das schließt gemeinsam beschlossene Veränderungen natürlich nicht aus.

Regelmäßige Teilnahme an Proben und Auftritten

In der Probezeit können mögliche Neumitglieder auch überprüfen, ob sie die regelmäßige Teilnahme hinbekommen. An On-/Off-Mitgliedern, die nur alle paar Wochen mal auftauchen, die trotz Nicht-Verhinderung oft „blau“ machen, kann uns nicht gelegen sein. Natürlich haben auch wir den Lebenssituationen der Menschen Rechnung zu tragen. Gerade die Arbeitszeiten sind heutzutage viel unregelmäßiger und weniger gut planbar als früher. Wer wegen Krankheit oder wichtiger familiärer oder sonstiger privater Angelegenheiten verhindert ist, muss sich auch keinen Kopf machen. Die nach individueller Möglichkeit regelmäßige Teilnahme sichert uns schließlich eine effektive Probenarbeit und bei Auftritten eine angemessene Mannschaftsstärke, so dass darauf großer Wert gelegt wird.

Grüppchenbildung soll verhindert werden

Klar, in jeder größeren Gruppe hat mit man der einen mehr, mit dem anderen weniger zu tun. Dennoch soll keiner alleine stehen bleiben oder sich Gräben zwischen irgendwelchen Gruppen auftun. Dies verhindern wir, indem rege kommuniziert und eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird, in der Themen angesprochen werden, bevor sich ein Problem ergibt. Wenn Neue zu uns stoßen, werden sie nicht als eine Gruppe an den Rand gesetzt, sondern einzeln zwischen Altmitglieder ihrer Stimmlage. Vor einiger Zeit wurde in diesem Zusammenhang der Begriff „Patenschaft“ genutzt, der trifft es eigentlich ganz gut. Allerdings gibt es keine festen Paten. Man sucht halt den Kontakt, fragt mal nach, erklärt unsere Abläufe oder teilt Noten. Dann ergibt sich recht schnell ein persönliches Verhältnis und es kommt keine Fremdheit auf. Um ins Gespräch zu kommen, nutzen wir immer auch die geselligen Stunden unseres Bergfestes im Sommer oder die Weihnachtsfeier. Auch die beiden Highlights des Jahres, der Gospelkirchentag und der Gospelday, haben hier zusätzliche Impulse geliefert.

Alle sollen das gleiche Repertoire beherrschen

Ja, das ist im Moment sicherlich die größte Baustelle. Uns ist klar, dass hieran intensiv gearbeitet werden muss. Uns wird Fleiß und Disziplin abgefordert werden, der Chorleiter wird das seinige dazu tun. In nächster Zeit stehen keine größeren Auftritte an, also können wir in entspannter Atmosphäre daran arbeiten, die aktuellen Titel auftrittsbereit zu halten, neue Songs einzuüben oder auch Gospelklassiker/Choroldies hervor zu holen und aufzupeppen. Jede Wette, dass da schon Ideen im Hinterkopf eines einzelnen Herrn herumgeistern. Wir sind bereit und freuen uns…

Eine denkwürdige Probe

Mal wieder ein kleiner Einblick in unser „Innenleben“. Die gestrige Probe war wieder mal recht interessant – wie so oft. 

Zunächst hatte der Alt seine Registerprobe. Seit einigen Wochen nehmen wir uns die Zeit, vor der Hauptprobe mit einzelnen Stimmen intensiver zu proben. Eins war sofort klar, der Chorleiter war super gut drauf und ging gleich daran, seine Energie an uns abzuarbeiten.
Ganz am Anfang wurde mitgeteilt, dass der Alt generell noch ein bisschen (zu) lieb und wenig selbstbewusst sei. Daran sollte nun gearbeitet werden. Die Proteste unsererseits machten beim ihm keinerlei Eindruck. Chorleiter Sebastian hatte sich offensichtlich fortgebildet und wollte die neuen Impulse unbedingt gleich anwenden. Warum er sich wohl ausgerechnet (Achtung, Satire!) den „lieben“ Alt statt den „frecheren“ Sopran als Versuchskaninchen ausgewählt hat?
Ganz ernsthaft: es macht die Probenarbeit interessanter, wenn immer mal wieder neue Ideen mitgebracht werden. Bei den Erklärungen zu den verschiedenen Übungen verwendete Sebastian eine bildhafte Sprache,  angereichert durch Schauspielkunst und Körpereinsatz (für Insider: die Wurstfachverkäuferin wird mir wohl noch im Traum erscheinen 😛). OK, wir wissen doch längst, dass beim Singen der ganze Körper aktiv ist. In diesem Zusammenhang ist eine Sache ist positiv zu vermerken: im Gegensatz zu deren Anfangsphase bei uns stehen die „Neuen“ nicht mehr ganz so steif da und klammern sich an die Textblätter. Aus der letzten Reihe war gut zu beobachten, dass da langsam Schwung in die Hüften kommt. Alt- und Neugospeltrainerinnen wachsen zunehmen zusammen. Dem Einsatz der Beteiligten sei Dank.

Dann begann die Probe mit dem gesamten Chor. Sie fiel diesmal recht knapp aus, da anschließend noch eine Besprechung folgen sollte. Es ging schwungvoll wie immer los. Einem der Männer fiel auf, dass Sebastian irgendwie frisch aufgeladen wirkte. Man vermutete, dass er mit den Fingern in der Steckdose geschlafen habe – vielleicht hatte er aber auch einfach nur einen guten Tag gehabt. Oder eine schöne Alt-Probe!
Der eine Teil des Gospeltrains war schon intensiv eingesungen und dementsprechend gut bei Stimme. Laut Chorleiter sei diesmal der Sopran zu wenig zu hören gewesen. Frechheit. Diese Methode nennt man wohl „positive Provokation“. Im nächsten Durchlauf hielt der Sopran ordentlich dagegen, die Provokation war wie so oft erfolgreich. Wohl gemerkt: es wurde mit Einsatz gesungen, nicht einfach laut geschrien. Wir wissen schließlich, was der Meister wünscht.
Wir alle hatten mal wieder viel Spaß miteinander. Schaute man sich um, sah man in fröhliche Gesichter. Herrlich, wenn Erwachsene, die alltäglich in Beruf und Familie mit beiden Beinen fest im Leben stehen, mal so richtig heiter und albern sein können, so ganz losgelassen von vielen Konventionen. Gospeltrain ist auch aktive Erholung! Dennoch wurde ernsthaft geprobt und der Mann am Klavier dürfte mit dem Probenverlauf sehr zufrieden gewesen sein, wurden doch alle Anweisungen unmittelbar erfolgreich umgesetzt.

Nun galt es,  zwei neue Mitglieder an Bord des Gospeltrains zu holen, die ihre Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Silvia und Mechthild wurden in die Mitte gerufen, um von unserem Chorleiter offiziell die Chorschals in Empfang zu nehmen. Als er sie den beiden umlegen wollte, gingen diese wie zum Ritterschlag spontan auf die Knie. Was für eine witzige Szene: der Saal tobte vor Vergnügen – dem Chef stand der Mund offen (selten, selten). Die Kamera lag zu Hause, was ein Ärger. Die beiden haben echt schnell geschnallt, was hier für eine Truppe zusammen ist. Kein Wunder, dass sie unbedingt dabei sein wollen. Am nächsten Mittwoch gibt es erneut die Gelegenheit zu Spaß, Musik und guter Laune.

Was uns nun bevorsteht…

…konnten wir bei der gestrigen Probe am eigenen Leibe erfahren. Bis zum Konzert-Heimspiel am 17.03.2013 (17.00 Uhr) in unserer Herz-Jesu-Kirche der Clemens August Graf von Galen Gemeinde in Hamm sind noch vier Monate Zeit. Da wir das gleiche Programm bereits vier Wochen vorher in Beckum singen, muss dieses bereits zu diesem Termin sitzen. Das bedeutet ab sofort: drei Monate Trainingslager.

Hört sich ja furchtbar an, ist es aber nicht. Wenn es in nächster Zeit so abläuft wie gestern Abend, dann wird es eine arbeitsintensive Phase, die aber auch Spaß zu machen verspricht. Dem Chef am Klavier ist es gelungen, eine ausgewogene Mischung für unsere Probe auf den Stundenplan zu schreiben.

Nach dem aufwärmen und einsingen stand ein völlig neues Lied auf dem Plan. Der Text wurde nach Anleitung gesprochen, um den später zu singenden Rhythmus kennen zu lernen. Dann ging es ans singen, wobei Stimme für Stimme einzeln angeleitet wurde. Am Ende dieser Probenphase konnte der Refrain schon mehrstimmig gemeinsam gesungen werden. Man bekam einen Eindruck, wie es einmal klingen könnte. Klar, dass es noch wackelt und noch nicht so auf das endgültige Tempo geachtet wurde. Einige Chormitglieder hatten Gelegenheit, den Titel als Einzugslied eines anderen Chores beim Gospelkirchentag im Sommer zu erleben. Vielleicht wird es sich bei uns auch zu einem Ohrwurm entwickeln?

In der zweiten Probenphase widmeten wir uns einer der Hauptaufgaben der nächsten Zeit. Es gilt, die vielen Neuzugänge an das Repertoire heranzuführen und ein gleichmäßiges gutes Niveau bei allen zu erreichen. Dabei sollen die Neuen nicht überfordert werden und die Stammmitglieder nicht in Langeweile verfallen. Wir sind das zu übende Lied erst ganz langsam angegangen, um mit dem Text klarzukommen. Danach ging es auch schon an den ersten Feinschliff, was Tempo, Ausdruck, Klatschen u.s.w. angeht.

Es war schön zu erleben, wie beispielsweise der Alt mit seinen Neuen umgeht. Diese saßen nicht nebeneinander, sondern zwischen den alten Hasen. Diese gaben Tipps, halfen mit Noten aus oder erkundigten sich nach dem Befinden. Die Neuen schienen sich ganz gut aufgehoben zu fühlen. Beim sehr textlastigen Lied „Order my steps“ wurde z.B. auf Ankie von zwei Seiten eingeredet: „Leg den Text weg, Du bekommst das auch so hin – auch wenn Dir mal eine Textzeile fehlt. Du kommst bestimmt in der nächsten Zeile wieder rein“. Es kam wie es kommen musste. Die Angesprochene kam viel besser durch das Lied, als sie es sich vorher zugetraut hatte. Welch ein Erfolgserlebnis, die Nachbarinnen ernteten ein strahlendes Lächeln. Es macht schon Sinn, wenn wir Alten uns um die Neuen kümmern, die zuletzt an Bord des Gospeltrain gekommen sind. Mit ein bisschen Hilfe kann man die unruhige Übergangsphase, die von allen Disziplin verlangt, auf ein angemessenes Maß reduzieren.

Nach der konzentrierten Arbeit gab es am Ende noch etwas zum lockeren singen. In den Titel „Amen“ wurden nach Anweisung andere Gospelklassiker wie in einem Medley eingebunden. Überhaupt fällt auf, dass in letzter Zeit Übungen zum besseren Miteinander sowohl zwischen den einzelnen Stimmen und als auch zwischen Chor und Chorleiter gemacht werden. Aufmerksames zuhören und Blickkontakt halten sind schließlich einfache Mittel, um die Qualität und den Gesamteindruck eines Auftritts zu verbessern. Es war also ein kurzweiliger Abend, der nicht nur Fleiß und Konzentration gefordert hat, sondern auch Spaß gemacht hat. Das können wir jetzt in den nächsten Monaten wöchentlich erleben…

Novemberblues auf Caldenhof am 11.11.2012

Copyright: Ev. Kirchenkreis HammAm Sonntag, den 11.11.2012, ist der Gospeltrain auf Caldenhof in Hamm zu Gast. Die dortige Bildungsstätte veranstaltet dort unter dem Motto „Novemberblues“ von 14.00-19.00 Uhr einen Tag der offenen Tür. Bei dieser Gelegenheit möchten sich die dort ansässigen Einrichtungen der Öffentlichkeit vorstellen. Neben der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Hamm sind dies das Netzwerk Suchthilfe/KESH, die Diakonie Ruhr-Hellweg und das Fachseminar für Altenpflege. Den Besuchern soll mittels eines abwechslungsreichen Programms Einblick in die dortigen Arbeitsfelder geboten werden. Für Speis‘ und Trank ist gesorgt, aber natürlich soll auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen, und genau da kommt der Gospeltrain ins Spiel.

Seine Besuche auf Haus Caldenhof verbindet der Gospeltrain mit sehr angenehmen Erinnerungen. Bereits zweimal haben wir auf Einladung von Diakon Jürgen Ellinger den Gottesdienst der jeweils im Juni stattfindenden „Himmlischen Nacht“ musikalisch gestaltet. Wir erinnern uns sehr gerne an die heitere, ja fast familiäre Atmosphäre. Auch die Gelegenheit zum anschließenden gemütlichen Beisammensein haben wir gerne wahrgenommen. Darüber hinaus wissen wir die Räumlichkeiten der Bildungsstätte für Workshops zu schätzen.

Wir vermuten, dass die anstehende Veranstaltung relativ locker und formlos ablaufen wird und Raum für Spontanität gegeben sein wird. Für unseren für etwa 14.30 Uhr geplanten Auftritt werden wir zuvor bei unserem Probenabend sicher ein kleines Programm zusammenstellen, doch ob dieses vor Ort verändert oder ergänzt wird, vermag keiner zu sagen („Chorleiters Freistil-Event“ meint Trainarchivator). Es ist richtig schön den letzten Termin dieses Jahres gelassen, ohne Termindruck und ohne strenge Vorgaben angehen zu können. Gut vorbereitet können wir die Situation einfach auf uns wirken lassen und Spaß haben…

Quelle: Westfälischer Anzeiger, HammWestfälischer Anzeiger, Hamm, 06.11.2012