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Kleine Überraschung für den Kirchenmusiker

Typisch. Der Gospeltrain feiert die Feste mal wieder wie sie fallen. Jeder Anlass ist willkommen. Diesmal war es das fünfzehnjährige Berufsjubiläum unseres Chorleiters Sebastian Wewer als Kirchenmusiker, das Pfingstmontag auf dem Kalender stand. Der Jubilar selbst hatte sich in den letzten Wochen schlicht verquatscht und den entsprechenden Hinweis gegeben. Die Information fiel beim Vorstand auf fruchtbaren Boden, und man überlegte sich konspirativ eine kleine Überraschung.

Bei der dem Jubiläum folgenden Probe stellte sich der Chor, der mehrheitlich per Mail vorab informiert worden war, ahnungslos. Gerade bei derartigen Aktionen eine geschätzte Qualität des Gospeltrains. Dafür drehte der Chorleiter richtig auf! Aufgeladen wie nach einigen Minuten mit den Fingern in der Steckdose ging es ans Einsingen. Hatte er sich so auf uns gefreut? Mag sein, wahrscheinlicher waren aber Nachwirkungen seiner Arbeit mit den Soulteens in Unna-Massen, die unserer Probe voraus ging. Er hatte sichtlich Freude daran uns mit einigen Übungen zu provozieren bzw. herauszufordern. Als wir an unsere Grenzen kamen, tat er so, als ob er noch eine Schwierigkeitsstufe steigern wollte. Alles nur ein Scherz, doch viele sind darauf hereingefallen; es wäre ihm zuzutrauen gewesen.

Danach ging alles seinen Gang wie gewohnt. Fast jede Chorprobe bietet eine Mischung aus neuen und alten Titeln, die entweder neu einstudiert, umgebaut oder einfach auf aktuellem Niveau gehalten werden sollen. Dann trat Vereinsbossin Christa ans Klavier und eröffnete dem erstaunten Chorleiter unser Wissen über sein Jubiläum und gratulierte.

Foto: trainarchivator
Christa als souveräne Bossin, Sebastian verlegen und gespannt was kommt

Foto: trainarchivatorEs gab ein humoriges Buchgeschenk mit Anspielungen auf die berufliche Tätigkeit des Kirchenmusikers, eine persönliche Glückwunschkarte und als Sahnehäubchen eine frei gehaltene kleine Rede, welche die Situation auf den Punkt brachte:

Dass Sebastian „nicht wie ein abgeklärter Kirchenmusiker wirke und aussehe“, wie Christa schmunzelnd erläuterte, hatten die GospeltrainerInnen ja vom allerersten Augenblick erkannt. „Wir seien dankbar, dass seine Berufswahl ihn zu uns geführt hat“ war definitiv die Kernaussage. Wie so oft wurde auch die Metapher eines Zuges verwendet – „der Gospeltrain sei ja nur einer von vielen Waggons, die Sebastian als Zugführer im Schlepp habe“.

Foto: trainarchivatorgeschmeichelt und etwas ergriffen lauscht Sebastian den freundlichen Worten

Foto: trainarchivatorZum Abschluss gab es als Ausblick und Wunsch für die Zukunft noch ein besonderes Highlight. Empting’s Backstube aus Hamm, Hoflieferant des Gospeltrains bei wichtigen Ereignissen, hatte im Auftrag des Vorstands einen riesigen Notenschlüssel gebacken. Dieser wurde am Ende der Probe in der Hoffnung überreicht, noch viele große Dinge gemeinsam erleben zu dürfen. Aber das haben wir ja selbst in der Hand…

Herrlich für die Zuschauer. Sebastian ist immer so schön verlegen, wenn er mal gelobt wird oder man ihm Gutes tun möchte. Unser Rat: einfach ganz locker bleiben, ist doch nur ein aufrichtiges Zeichen der Anerkennung. Muss er sich halt dran gewöhnen, wenn er seinen Job so gut macht. Musik ist sein Schlüssel zu den Menschen, beim Gospeltrain Hamm hat er damit längst die Türen aufgemacht. Also nochmals herzlichen Glückwunsch und Danke für alles! Wir stehen zukünftigen Aufgaben und Abenteuern aufgeschlossen gegenüber.

Foto: trainarchivator

Zeit für freie Probenarbeit

Dass ein Chor ein neues Lied einstudiert oder am Repertoire arbeitet, ist eigentlich Routine. Beim Gospeltrain Hamm ist 2013 aus der vermeintlichen Routinesituation schon fast die Ausnahme geworden. Die Auftritte bei Hochzeiten, einer Erstkommunion sowie unsere beiden großen Konzerte in Beckum und Hamm machten es erforderlich, dass unser Augenmerk ganz auf den Feinschliff für die jeweiligen Veranstaltungen gelegt werden musste. Dabei war es egal, ob es sich um die Wunschtitel der jeweiligen Brautleute handelte oder um die von uns selbst zusammengestellten Konzertprogramme. Immer war diszipliniertes, zielstrebiges Proben mit Blick auf den jeweiligen Termin vorgegeben.

Nun ist es noch einige Zeit hin bis zum nächsten Auftritt, so dass wir im Moment mehr Freiheiten haben. Wir haben begonnen, einen neuen Titel einzustudieren und ein älteres Stück zu überarbeiten. Jetzt darf es auch mal kräftig holpern, Fehler sind erlaubt. Üben, ändern, ausprobieren – so könnte auch das aktuelle Motto lauten. Klar, am Ende soll ein ordentliches Ergebnis rauskommen, aber sich ohne besonderen Zeitdruck auf etwas Neues einzulassen, tut uns mal ganz gut. Irgendwann will man dann wissen, wie das Geprobte vor Publikum ankommt. Damit wäre man dann wieder beim zielstrebigen Feinschliff…

Frischer Input für den Chorleiter

Immer wieder kann festgestellt werden: Wir haben einen Multi-Funktions-Chorleiter! Sein Engagement geht weit über das Gesangliche hinaus und soll uns nicht nur helfen, die richtigen Töne zu treffen. Die ständige Weiterentwicklung des Chores und die Arbeit an Details ist Inhalt der routinemäßigen Probenarbeit. Als Gospeltrainer nimmt man manchmal gar nicht so genau war, an welcher Kleinigkeit gerade „geschraubt“ wird, doch mit dem Ergebnis kommt dann der „Aha-Effekt“.

In den letzten Jahren hat sich ja einiges in Sachen Chorpräsentation getan. Wir haben u.a. am musikalischen Ausdruck und der Bühnenpräsenz gearbeitet; ein anderer Schwerpunkt war die Belebung der Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus bekommen wir immer mal wieder etwas Neues vorgesetzt: das kann didaktisch-methodischer Natur sein, eine neue Einsingübung oder die Umgestaltung eines Songs.

Bei all‘ den Arbeitsfeldern fragt man sich, wo bekommt eigentlich Chorleiter Sebastian Wewer seine Anregungen und Inspiration her? Zu seiner Motivation habe ich da so eine These: es ist wohl eine glückliche Kombination aus Freude an der Musik und persönlicher Neugier. Natürlich gehört auch ein wenig Ehrgeiz und Fleiß dazu, abgerundet durch die Fähigkeit mit Menschen umgehen zu können.

Mit seinen Chören deckt er unterschiedliche Musikgenres ab, allerdings stehen wir alle auf dem gleichen spirituellen Fundament. Diese bunte Mischung ist schon faszinierend, zumal wir nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern ein und dieselbe Sache auf verschiedene Weisen ausdrücken. Stark verallgemeinert kann man sagen, dass in den Kirchenchören überwiegend die ältere Generation singt und ihren Schwerpunkt auf die klassische Kirchenmusik legt. Womit sich der Gospeltrain und andere Gospelprojekte befassen, sagt schon der Name. Hier sind besonders die mittleren Jahrgänge vertreten. Zuletzt kam eine neue Facette dazu – die Arbeit mit Jugendlichen.

In Hamm-Pelkum fand Anfang März ein zweitägiger Gospelworkshop mit Konfirmanden statt. Für einen Chorleiter stellten sich bei einer Gruppe chorunerfahrener Teilnehmer ganz andere Aufgaben als sonst bei der Arbeit mit altgedienten Chören. Also auch eine Art Selbsterfahrungs- und Erprobungsprojekt für den Leiter.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 06.03.2013
Klare Anweisungen und Motivation vom Chorleiter
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 06.03.2013

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, Internet-Fotostrecke 04.03.2013
Chorleiter inmitten der Workshopteilnehmer
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, Internet-Fotostrecke 04.03.2013

© Ev. Kirche Unna-Massen, Soulteens-ProjektEbenfalls Anfang März startete in der Ev. Gemeinde in Unna-Massen ein mehrwöchiges Gospelprojekt, welches in die aus Norwegen stammende „Soulteens“-Bewegung eingebunden war. Diese Jugendchorbewegung verbindet Musik aus dem Spektrum Gospel-Soul-Pop mit christlicher Jugendarbeit. Es ist kein Zufall, dass es gerade auch im Umfeld von Konfirmandengruppen zu Neugründungen von Chören kommt. Mehr Informationen zu den Soulteens allgemein findet man unter http://www.soulteens.de/. In Unna wurde der Chorleiter durch ein Team unterstützt, das für den nicht-musikalischen Teil verantwortlich war.

© F.Walke, Ev. Gemeinde Unna-Massen
Soulteens-Projektchor der Ev. Gemeinde Unna-Massen beim ersten Treffen
© F.Walke, Ev. Gemeinde Unna-Massen

Bei beiden Jugendprojekten gab es abschließend – pädagogisch wertvoll – die Gelegenheit, das Erlernte öffentlich in Gottesdiensten in der eigenen Gemeinde zu präsentieren.

Unserer Erfahrung nach hat unser Chef die Antennen immer auf Empfang. Von den Teenies kam bestimmt jede Menge frischer Input. Wer weiß, welche Folgen das für unser eigenes Tun haben wird?

Einmal im Jahr…

…erleben alle GospeltrainerInnen „Ihren“ Tag. Seit etlichen Jahren ist es beim Gospeltrain üblich, dass sich Geburtstagskinder zeitnah zu ihrem Ehrentag ein Lied freier Wahl aus unserem Repertoire für ein Ständchen wünschen dürfen. Dann wird man auf einem Stuhl vorne neben dem Klavier platziert und sitzt dem Chor direkt gegenüber. Man ist sozusagen der Ehrengast und bestimmt das Programm selbst.
Wie wir eigentlich dazu gekommen sind, weiß wahrscheinlich niemand mehr. Ja, richtig, es erinnert ein wenig an das Kindergartenritual, bei dem die Geburtstagskinder einen besonderen Platz einnehmen und eine Krone aufgesetzt bekommen. 😉

In den Anfängen war es noch etwas befremdlich, so im Mittelpunkt zu stehen. So viele Blicke ruhten auf einem und verfolgten die Reaktion des musikalisch Beschenkten. Da ja jeder im Laufe eines Jahres mal dran ist, haben die meisten diese Zeremonie schon mehrfach erlebt. Inzwischen weiß man dies sehr zu schätzen, denn man bekommt ein sehr persönliches Geschenk, ein echtes Unikat. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, seine Truppe aus Publikumsperspektive und aus nächster Nähe in Aktion zu erleben? Der Eindruck ist doch ein ganz anderer, als von seinem gewohnten Platz als einer unter vielen.

Irgendwer denkt irgendwann immer an die Geburtstage der letzten Zeit, meistens sogar unsere Chefin persönlich. Nun war ich also an der Reihe. Ausgerechnet gestern. Nach einem ganz grauenhaften Arbeitstag voller Frust und Ärger. Von der Chorprobe hatte ich mir etwas Angenehmes und aufmunterndes erhofft, was den Tagesausklang etwas freundlicher aussehen ließe. Meine Hoffnungen an einen netten Abend wurden absolut übererfüllt, an ein Ständchen hatte ich gar nicht gedacht.

Als man mich nach vorne bat, war mir gleich klar, welcher Titel es sein sollte. Keiner murrte, da der Titel zuvor schon einmal während der regulären Probenarbeit gesungen wurde; um so besser für mich, wenn man schon gut im Thema war. Der Chor sang richtig klasse, ich genoss und fühlte mich reich beschenkt. Sicher war ich auch etwas verlegen, die Röte stieg mir zu Kopfe und ein breites Grinsen ließ sich nicht zurückhalten – aber egal. Befand ich mich doch unter netten Menschen, mit denen man vertraut ist. Hier ist es nicht nötig Haltung zu wahren.

Am allerschönsten war, den Blick durch den Chor wandern zu lassen. Zu sehr vielen GospeltrainerInnen entstand ein direkter Blickkontakt und man schenkte mir ein ganz persönliches Lächeln, ein jeder auf seine Art. In dem Moment war Ärger und Trübsal vergessen, ich fühlte mich wie auf „Wolke sieben“. Danke, Gospeltrain.

Am Ende blieb ein wohliges Gefühl und die Gewissheit: hier bist Du richtig!

Erste Probe nach dem Konzert

Eineinhalb Wochen sind nach unserem Konzert in Hamm vergangen. Laut Chorleiter sollten wir uns in der Zwischenzeit gut erholen. Wovon oder Wofür? Sieht er uns „nach“ oder „vor“ einer Veranstaltung? Aber er hat schon recht. Es ist einiges an Einsatz in die Vorbereitung investiert worden.

Wir waren gespannt auf das erste Aufeinandertreffen nach dem Ereignis. Nachdem zu Beginn der Probe die Lieder für die nächste Hochzeit durchgesungen wurden, gab es danach einen Konzert-Nachschlag. Was gab es nicht noch alles zu erzählen, nachdem sich die Eindrücke etwas gesetzt hatten. Viele berichteten von Kontakten zu Konzertbesuchern, und wir bekamen viele begeisterte Aussagen zu hören. Rückmeldungen aus eigenen Reihen waren nicht weniger interessant. Speziell von Chorleiter Sebastian bekamen wir nochmals ein dickes Lob, denn seine Begeisterung hielt immer noch an. Hatte er nicht schon am Tag nach dem Auftritt in einer rührenden Mail sein ganzes Herz ausgeschüttet? Er war besonders erfreut über den generationenübergreifenden Erfolg. Er erinnerte daran, dass Gospel andernorts auch spalten kann, wenn diese Form der Kirchenmusik als etwas Neues auf Vorbehalte trifft.

Höhepunkt des Abends war allerdings das Anschauen eines Videos vom Auftritt, das wir für interne Zwecke aufgenommen hatten. In einer Totalen konnte man den Chor aus Zuschauersicht beobachten. Es war auffallend ruhig im Raum; man hörte, schaute und ging vielleicht seinen Erinnerungen nach. Am Chorleiter konnte man gut studieren, wie lebhaft diese noch präsent sind. Einige Passagen wurden geradezu nochmal erlebt. Wir hatten unsere Freude daran, ihn so glücklich und zufrieden zu sehen. Einige Male flippte er leicht enthusiastisch aus, uns ging es aber nicht anders. Szenenapplaus zur eigenen Leistung will schon etwas heißen. Bei „Let me fly“ kam bei mir Gospelkirchentagsfeeling auf, obwohl in Dortmund mehr als hundertmal mehr Sänger aktiv waren.

Foto: trainarchivator
Die Technik ist gleich startklar – man wartet gespannt auf das Video

Trotz allem konnte das Video nur ein schwaches Abbild des Liveerlebnisses sein. Speziell der Klang, einfach aus dem Raum der weitläufigen Kirche aufgenommen, erreichte nicht das Konzertniveau. Das war aber auch nicht der Zweck. Vielmehr konnte jeder für sich selbst überprüfen, inwieweit der eigene Eindruck vom Geschehen mit der Wirkung auf das Publikum übereinstimmt. Für viele war es das erste Mal die Truppe von außen in Aktion zu sehen. Gospeltrainer, die jemals einen Auftritt aus dem Zuschauerbereich miterlebt haben, wissen um den interessanten Perspektivwechsel. Auffällig war die gute Harmonie zwischen Gesang und Klavierspiel. Die Leistung unseres Pianisten Noel kann man gar nicht hoch genug einschätzen, denn nach der ersten gemeinsamen, noch holprigen Probe hat er sich an unsere Art und die Erfordernisse perfekt angepasst.

Seit es den Chor gibt, haben wir uns Schritt für Schritt verbessert. Eigenartig – nun haben wir ein richtig gutes Konzert hingelegt und doch finden wir hier und dort kleine Fehlerchen. Das ist allerdings „Jammern auf hohem Niveau“. Da scheinen die eigenen Ansprüche an uns selbst mitgewachsen zu sein. Das muss unsere Chefetage ja freuen, denn das spricht für zukünftige Lernbereitschaft, was Grundvoraussetzung für weitere Verbesserungen ist. Außerdem kann man ganz konkret feststellen, an welchen Dingen gearbeitet werden könnte. Auf zur nächsten Probe.

Zum Schluss gab es noch einen Ausblick auf die Zukunft. Welche Schlussfolgerungen zieht man aus den Konzerten in Beckum und Hamm, und mit welchen Ideen beschäftigen sich Chorleiter und Vorstand. Nun wird erst mal im kleinen Kreis diskutiert, und dann geht es ans schmieden konkreter Pläne. „Da kommen noch ein paar Kracher – dass sag‘ ich Euch“ kündigte Sebastian an. Nichts anderes haben wir erwartet.

3 Jahre Sebastian Wewer beim Gospeltrain – Der Einstieg

Ja, Sebastian Wewer wollte im März 2010 als neuer Chorleiter an Bord des Gospeltrains kommen. Er wollte unbedingt, zumindest nach einer Phase des Überlegens und sich Herantrauens. Das hat er uns später mal gestanden. Also wurde die in dem Jahr extra wegen des Auswahlverfahrens in den März verlegte Jahreshauptversammlung genutzt, um unseren „Neuen“ willkommen zu heißen.

Genau genommen hatten wir damals zwei Chorleiter, denn Heiko war ja noch bis Ende Mai 2010 ganz offiziell im Einsatz. Wer beide kennt, der weiß, dass es extrem verschiedene Persönlichkeiten sind. Wir mögen und schätzen beide auf ihre Art, doch der Unterschied war schon echt krass! Jetzt kommt aber eine Besonderheit des Gospeltrains: wir trauten uns eine sehr unkonventionelle Übergangslösung zu. Wir arbeiten parallel mit beiden. Eigentlich ein Unding, doch uns bescherte es am 30.05.2010 ein sehr gelungenes, denkwürdiges und emotionales Abschiedskonzert von Heiko, der damit endgültig an Sebastian übergab. Ein echtes Highlight.

Montage: trainarchivator
Sebastian erst noch entspannt nach dem Konzert, dann gibt es die offizielle Krawatte und dann wurde es ernst – wir hatten einen neuen „Chef“, der Wechsel war vollzogen.

Wie ging das praktisch ohne Chaos und Kompetenzgerangel?

Unterschätze keiner den Gospeltrain und seine Leader. Das gemeinsam von allen Beteiligten geplante Abschlusskonzert sollte sowohl Gospels unter Heikos als auch unter Sebastians Leitung präsentieren. Diese Idee machte es möglich, dass der Chor individuell mit den beiden üben konnte. Im Vorfeld von Heikos beruflicher Veränderung konnte er uns nur noch wenig und unregelmäßig für Proben zur Verfügung stehen. Also richteten wir uns weitgehend nach seinem Terminkalender, wichen auch mehrfach vom damals üblichen Freitagabend auf Samstagnachmittage aus. Den enormen Einsatz Heikos in dieser sicherlich sehr anstrengenden Zeit wissen wir bis heute sehr zu schätzen.
Mit Sebastian ging sowieso eine Verschiebung der Proben auf Mittwoch einher. So hatten wir ausreichend Gelegenheit auch mit dem Neuen zu proben und uns an ihn zu gewöhnen. Es waren sehr ereignisreiche und auch anstrengende drei Monate, die der Chor mit Einsatz und sowohl einem lachenden und als auch einem weinenden Auge absolviert hat. Am Ende wurden alle mit einem schönen Konzert belohnt und der Übergang reibungslos vollzogen.

„Order my steps“ – Die gemeinsame Neuorientierung

Zuletzt wurde im Zeitungsbericht über unser Konzert am 17.03.2013 in Hamm die große Bedeutung des Liedes „Order my steps“ für unser Zusammenwachsen in unserer gemeinsamen Startphase berichtet. Dabei gab es eine sehr unglückliche Formulierung, die einen falschen Eindruck der damaligen Zeit entstehen lassen könnte. Es war die Rede davon, dass wir „erst einmal Ordnung in alle Dinge gebracht haben“.
Richtig ist, dass Sebastian ein „bestelltes Feld“ übergeben wurde. Der Chor hatte ein breites, abwechslungsreiches Repertoire und sein Innenleben war geregelt und harmonisch. Die „Ordnung“ bezieht sich vielmehr auf die Umstellung zwischen den beiden stilistisch und charakterlich sehr unterschiedlichen Chorleitern, auf das gegenseitige Kennenlernen der Chormitglieder und ihres neuen Leiters. Es musste eine gemeinsame Zielrichtung entwickelt werden, was Stil, Repertoire, Probenarbeit und Auftrittspläne angeht. Wer bei uns der neue Chef sein wollte, musste auch die internen Abläufe und Spielregeln erst einmal kennen lernen. Insofern ist der Titel sowohl vom Text her passend, als auch musikalisch die erste gemeinsam bestandene Herausforderung.

3 Jahre Sebastian Wewer beim Gospeltrain – Das Kennenlernen

Manchmal stößt man auf alte Zeitungsartikel, die gleich die Erinnerung wieder wachrufen. In diesem Fall war es ein Bericht vom 25.03.2010 auf der Homepage unserer Lokalzeitung (Westfälischer Anzeiger).
http://www.wa.de/lokales/hamm/heessen/gospeltrain-begruesst-neuen-chorleiter-690421.html

Inhaltlich ging es um unsere damalige Jahreshauptversammlung. Dabei konnte auch Sebastian Wewer als neuer und aktueller Chorleiter  willkommen geheißen werden. Wahnsinn – so lange ist das schon wieder her. Und was seitdem alles passiert ist!
Der Reihe nach:
Schweren Herzens musste uns dessen Vorgänger, Heiko Fabig, aus beruflichen Gründen verlassen. Der Schock saß, große Ratlosigkeit lähmte erst mal alles. Würde der Chor weiter existieren können? Es war nicht der erste Wechsel, doch davor blieb alles in der Familie, denn Heiko Fabig hatte die Aufgabe von seinem Bruder Alexander übernommen. Es blieb also alles im vertrauten Rahmen.

Wie findet man einen neuen Leiter?

Keiner hatte wirklich Ahnung. Zudem sollte der „Neue“ richtig gut zu uns passen, da eine langfristige Zusammenarbeit angestrebt wurde. Mit damals immerhin auch schon knapp 15 Jahren war der Gospeltrain eine eingespielte Truppe, die sich ungern komplett verbiegen wollte. Nichts gegen Neuerungen, aber bei bestimmten Dingen können wir störrisch sein wie Esel (hat sich bewährt ;-)). Es wurde also an verschiedenen Stellen gezielt die Information verbreitet, dass wir jemanden suchen. Dabei war uns auch Heiko noch behilflich. Wir hofften auf irgendwelche Resonanz aus Musikerkreisen, auf Klatsch und Tratsch unter Insidern, vielleicht auch einfach auf wertvolle Tipps. So genau ist dem gemeinen Gospeltrainer gar nicht bekannt, was der Vorstand konkret alles unternommen hat – es soll nicht wenig gewesen sein! Es war eine sehr sorgenvolle und ungewisse Situation. Erst als sich potentielle Kandidaten meldeten, schöpfte man wieder etwas Hoffnung. Zugegeben: etwas mehr Rückmeldungen hatten wir uns schon erhofft.

Wie wählt man aus?

Der Vorstand hat die Idee entwickelt, dass sich jeder der Kandidaten einzeln vorstellt und eine Stunde Zeit bekommt, um etwas mit uns einzuüben. Wir wollten einfach sehen, wie der jeweilige Bewerber mit uns arbeitet und ob man sich mit Typ und Arbeitsweise wohl fühlt. Genauso wurde es dann gemacht. Als letzter kam unser Sebastian zu seinem Vorstellungabend. Was war das denn bitte für ein Typ? So etwas Ungewöhnliches hatten wir nicht erwartet. An sich wohl schon sehr lebhaft und hibbelig, war er an diesem Abend nervös bis in die Haarspitzen. Man war an eine gespannte Sprungfeder erinnert. Wie sollte das denn gut gehen? Irgendwie machte dieser Mann uns aber neugierig. Er ging offen auf uns zu, und ohne lange Vorrede ging es los. Alles sehr direkt, schnörkellos und mit viel Humor. Nach einer Stunde hatten wir die Grundlagen des von ihm für diese Probe ausgewählten Liedes gelernt und dabei sehr viel Spaß gehabt. Wie zuvor verabredet, verließ er die Probe ohne weitere Rückmeldungen unsererseits. Wir wollten erst mal in Ruhe intern beratschlagen.

Die Diskussion:

Den Moment vergesse ich nie! Die Tür schloss sich hinter Sebastian und alle GospeltrainerInnen schauten sich gegenseitig an. Ich persönlich war begeistert und echt neugierig auf mehr. Ob aber so ein Typ mehrheitsfähig wäre? Erst mal betretenes Schweigen. In den Köpfen der anderen schien es auch zu arbeiten. Unsere Vereinsvorsitzende übernahm zögernd das Wort und wollte langsam eine Diskussion einleiten. Man konnte die Meinungen der anderen einfach nicht einschätzen – begeistert oder geschockt? Nach ersten Wortmeldungen kam man sehr schnell auf einen Nenner. Mit dem wollten wir es probieren! Nach unserer familiären Situation mit den Fabig-Brüdern konnten wir uns einen strengen klassischen Chorleiter (es lebe das Vorurteil) einfach nicht vorstellen. Dann wollten wir lieber etwas Ungewöhnliches wagen, auch wenn es ein Risiko wäre. Andere Bewerber hatten letztlich keine Chance, und es war eigentlich keine Auswahl zwischen den Personen. Es wurde nur über Sebastian diskutiert, und wie eine zukünftige Zusammenarbeit wohl aussehen könnte. Wenn er uns denn auch wollte…

Nun wäre es wirklich interessant, diese Geschichte mal aus der Sicht unseres heutigen „Chefs“ kennen zu lernen! Wie hat er wohl von unserer Suche erfahren? Und wie hat er seinen Vorstellungsabend erlebt? Warum entschied er sich dann für uns? Da muss ja irgendetwas gewesen sein – sonst wären wir heute ja nicht sein „lovely gospeltrain“. Komm Sebastian, erzähl uns die Wahrheit!

Generalprobe mit mehreren Premieren

Mittwochabend traf sich der Gospeltrain zur Generalprobe für das Konzert am 17.03.2013 (17.00 Uhr) direkt am Ort des Geschehens – in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden. In zahlenmäßig starker Besetzung sollte das Programm noch ein letztes Mal durchgeprobt werden. Dabei war es eine Probe mit einigen Premieren.

Premiere Nr. 1: Zu Anfang eröffnete uns Chorleiter Sebastian Wewer, dass die Nebenstimmen durch zwei bereits aufgebaute Standmikrofone unterstützt werden sollten. Sebastian wollte einfach die in der Kirche in jüngerer Zeit erneuerte Mikro- und Lautsprecheranlage für unsere Zwecke nutzen. Das war für uns SängerInnen neu. Kaum jemand hatte entsprechende Erfahrung, und man war ein wenig scheu. Der Chef beruhigte die Betroffenen aus dem Alt und den Männerstimmen. Das Mikro stünde ja nicht direkt vor einer Person, sondern nähme den Klang aus der Luft über den Köpfen auf. Als dann gesungen wurde, kam der Klang gut in der Kirche an – viel klarer und störungsfreier als bei der alten Anlage. Die SängerInnen waren allerdings immer wieder irritiert, weil der Klang von den Boxen unter der Decke in Richtung Zuschauer ging und nicht zum Chor vor dem Altar. Das gleiche galt für das Keyboard. Man hatte offensichtlich Probleme einander zu hören und die Stimmen zu kontrollieren. Nach kurzer Diskussion wurde kurzerhand beschlossen, beim Konzert eine zusätzliche Box anzuschließen, die Richtung Chor ausgerichtet ist. Wie gut, dass wir den Technikeinsatz rechtzeitig vorher ausprobiert haben. Im Laufe der Probe lief es dann auch zunehmend sicherer.

Apropos „Nebenstimmen“: damit hat es der Herr Wewer locker auf die Liste „Unwort des (noch jungen) Jahres“ geschafft ;-). Hat er uns nicht immer wieder erzählt, es gäbe keine „ersten“ und „zweiten“ Stimmen und jede habe ihre eigene wichtige Rolle im Gesamtwerk? Wie will denn die Melodie ohne den perfekten Unterbau und die Begleitung glänzen? Damit hier aber kein falscher Eindruck entsteht: eine Probe läuft bei uns immer mit viel Humor ab. Da wird geflachst und auf den Arm genommen, auf kleinen Schwächen gnadenlos herumgeritten. Das vermeintliche Opfer kann dabei aber immer herzlich mit lachen – Selbstironie ist eine unserer Tugenden!

Foto: trainarchivatorGeneralprobe in Herz-Jesu – erstmals mit Mikros

Premiere Nr. 2: Es war überhaupt ein denkwürdiger Abend. In Rom fand das Konklave zur Wahl des neuen Papstes statt. Viele hatten offensichtlich die Live-Berichterstattung in den Medien verfolgt und mussten dann aber zur Probe aufbrechen. Zuvor hatten sicher etliche noch mitbekommen, dass weißer Rauch als Zeichen der erfolgreichen Wahl aus der Sixtinischen Kapelle aufgestiegen war. Außerdem hatten die Glocken der katholischen Kirchen lang anhaltend geläutet. Wer war aber nun der Gewählte? Zu Beginn der Probe versuchte man über Smartphones Nachrichten aus dem Internet zu erhalten. Es solle ruhig rein gerufen werden, wenn der Name verkündet werden würde, forderte Chorleiter Sebastian ausnahmsweise zur Störung der Probe auf. Per Nachrichten-Livestream wurden nun die Ereignisse verfolgt, über ein ans Handy gehaltenes Mikrofon waren in Hamm auf einmal Geläut, Applaus und Jubelrufe vom Petersplatz in Rom zu hören. Dann ging es ganz schnell. Nun erfuhren alle, auch ohne Blick auf den Bildschirm, von der Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof von Buenos Aires, zum Papst, der für sich den Namen Franziskus gewählt hat. Damit war die Neugier befriedigt, die sich interessanterweise auch in der Fraktion der Evangelen breit gemacht hatte. Nun konnte ernsthaft und konzentriert geprobt werden.

Premiere Nr. 3: Erstmals wird uns beim Konzert in der Heimatgemeinde Pianist Noel Brefried am Keyboard begleiten. Eine Art Vorpremiere hat es bereits in Beckum gegeben, doch „unser“ Publikum kennt ihn noch nicht. Da er ein viel ruhigerer Typ als unser Sebastian ist und eine etwas andere Art des Klavierspiels pflegt, sind wir bei der Umstellung und Anpassung alle gefordert. Aufmerksamkeit, klare Absprachen und wiederholtes Üben sind da die geeigneten Mittel. Das erfolgreiche Beckumer Konzert hat dies bereits bewiesen.

Der Vorteil dieser Kooperation? Endlich hat Sebastian die Hände frei und kann sich ganz auf seine Aufgabe als Chorleiter konzentrieren. Die Beobachter kommen nun in den Genuss von Ausdruckstanz der Stufe zwei; gestern wurde jedenfalls alles gegeben…! Mimik, Gestik, Körpersprache – das sind die Mittel, mit denen uns der Chef „in den Griff“ bekommt. Es muss aber nicht immer die eingesprungene große Geste sein, mal reicht selbstverständlich auch ein Lächeln oder die leicht hochgezogene Schulter. Wir sind halt im Laufe der Jahre – in jeder Beziehung – super aufeinander eingestimmt. Aber auch der ruhige Mann am Klavier passt sich bereits der Stimmung im Chor an. Kleine Frechheiten weiß er längst mit Wortwitz treffsicher zu kontern. Man sieht, da wächst etwas zusammen.

Eine Sache zum Schluss: ich muss dringend mal ein Kompliment an die GospeltrainerInnen loswerden. Was bei einigen Songs an Mimik und Ausdruck geboten wurde, nachdem der Chor gut eingesungen war, hatte echt klasse. Da ist echt eine Weiterentwicklung gelungen. Zu Beginn der Probe war die Aufmerksamkeit noch auf den richtigen Einsätzen und der sauberen Stimme. Als man sich dann aber auf den Text und die Stimmung der Lieder eingelassen hat, dabei immer lockerer wurde, ging eine Steigerung des Ausdrucks durch den ganzen Chor. Wir müssen uns nur trauen und auf die Unterstützung durch Sebastian achten.

Ich bin mir sicher: Sonntag wir toll!!!

Go – Go – Gospeltrain

Der Countdown läuft

Unmittelbar vor der Tür steht das Konzert in „unserer“ Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden (17.03.2013, 17.00 Uhr). Die aktuelle Probe wurde gleich in die Kirche verlegt, da auch ein paar Lauf- und Stellproben auf dem Programm standen.

Aber was sollte das bloß für eine Probe werden? Schon beim Einsingen wurde auffällig oft gegähnt, viele waren echt geschafft. Auch der Mann am Klavier sah schon mal fitter aus. Dennoch haben sie alle den Weg zur Probe gefunden und auf das heimische Sofa verzichtet – super! Die zahlenmäßige Teilnahme war wie immer gut, zudem waren einige wegen Krankheit entschuldigt. Der Gospeltrain hat sich halt etwas für sein „Heimspiel“ vorgenommen, und das verlangt eben Einsatz.

Foto: trainarchivatorIn die anfangs müde Truppe…

Als es dann an den musikalischen Teil ging, waren die GospeltrainerInnen dann gar nicht mehr so müde, sondern aufmerksam und engagiert bei der Sache. Die langjährigen Mitglieder erinnern sich bestimmt daran, wie unser früherer Chorleiter Heiko Fabig häufig an das Gähngefühl appellierte, was so herrlich locker macht und entspannt. Vielleicht war es genau das.

Foto: trainarchivator… kam dann richtig Schwung rein

Es war interessant, den Chor seit langer Zeit mal wieder von vorne aus Chorleiterposition zu sehen, statt selbst mitten im Pulk zu stehen. Man sieht manche Dinge dann einfach anders. Speziell den Gesamteindruck bekommt man so wesentlich besser mit. Der ist deutlich harmonischer als früher. Inzwischen bewegen sich alle mit, ohne dass es große Ausreißer gibt (also keine „Turner“ zwischen „Zinnsoldaten“). Besonders schön war das Lächeln auf vielen Gesichtern, obwohl vom Leiter gar nicht daran erinnert wurde. Training zahlt sich also doch aus. Man merkte, die geprobten Lieder sitzen gut, es ging lediglich um kleine aber feine Details.

Nach dem Einsingen hatte der künstlerische Leiter etwas an unserer Aufstellung gebastelt; hier und da die Leute etwas hin und her geschoben, so dass ein schöner Gesamteindruck entstand und alle sich wohl fühlten. Nun folgten noch zwei Laufproben für das Konzert und die nicht mehr fern liegende Erstkommunion (14.04.2013). Für diesen Festgottesdienst nahm der Gospeltrain auch schon mal seine vorgesehene Position neben der Orgel ein, um unseren Raumbedarf abzuschätzen. Zwar werden diese Übungen direkt vor den Veranstaltungen noch mal mit der dann aktuellen Besetzung wiederholt, doch jeder hat schon mal einen Eindruck bekommen, was gewünscht ist.

Foto: trainarchivatorUnser Platz neben der Orgel bei der Erstkommunion

Jetzt merkte man deutlich, dass bei vielen der Akku alle war. Die meisten zogen zwar voll mit und wollten es hinter sich bringen, einige träumten bereits ein wenig. Halb so wild – das klappt schon im „Ernstfall“. Die Probe wurde etwas früher als geplant beendet, endlich Feierabend. Ob als Belohnung für das Engagement der Leute oder weil auch der Chef sein Pulver verschossen hatte? Man weiß es nicht…

Start im Chor aus Sicht der Neuen – Teil 2

Warum seid Ihr nach der Probezeit endgültig an Bord gekommen?

Die Damen sind sich ja sowas von einig! Alle wollten gleich von Anfang der Probezeit an beitreten. „Daran hatte ich keine Zweifel“ meint Ina, „Ich hätte keine Probezeit benötigt“ ist sich Mechthild sicher. Ein Witzbold räumt allerdings ein: “Ihr hattet ja auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ihr wollt ja auch nicht jeden nehmen“. Petra erinnert an ihre Aussage von ihrer Aufnahmezeremonie mit Schalübergabe, bei der sie vor versammelter Truppe mitteilte, dass es nicht selbstverständlich sei in einen bestehenden Chor so herzlich aufgenommen zu werden. Mehrfach wird auf die Kombination von tollen Gospelsongs und das harmonische menschliche Miteinander hingewiesen. Statt Streit fände man bei uns einen verständnisvollen Umgang und sehr viel Spaß. Man ist sich einig, den richtigen Chor für sich gefunden zu haben. Außerdem freut sich jemand etwas gemeinsam mit ihrer „Schlepperin“ unternehmen zu können. Trotz der vielen positiven Zustimmung wird von einer Stimme die Probezeit als für viele hilfreich beschrieben. Die Aussage einer anderen Kandidatin „Die Gospelmusik liegt mir am Herzen“ beweist, dass wir mit dieser Person die Richtige an Bord geholt haben.

Seid Ihr gut in Kontakt gekommen zu Altmitgliedern oder anderen Neulingen?

Hier braucht nichts kommentiert oder zusammengefasst werden. Einfach die Originalaussagen:

  • Der Kontakt zu Altmitgliedern oder Neulingen ist gut. Ich fühle mich nicht ausgeschlossen, sondern aufgenommen in einer riesengroßen Familie.
  • Durch die Weihnachtsfeier und den Workshop im Januar kam man auch mal mit anderen Mitgliedern ins Gespräch, zu denen man während der Proben noch nicht so viel Kontakt hatte
  • Natürlich ist es nicht immer einfach an Gesprächen teilzunehmen, da sich die meisten von euch schon über Jahre kennen. Jedoch gibt es immer wieder eine Gelegenheit in Kontakt zu kommen.
  • Kontakt zu allen dauert so seine Zeit! Am ehesten fühlt man sich mit den SängerInnen der eigenen Stimme vertraut. Aber durch andere Projekte, Fahrgemeinschaften usw. habe ich auch schon Kontakt zu anderen Stimmen. Ich empfinde alle als sehr offen und zur Kontaktaufnahme immer bereit.
  • Ich habe schon viele Bekannte, spreche Leute von mir aus an.
  • Der Kontakt ist für die kurze Zeit, die wir miteinander verbringen, gut. Natürlich ist spürbar, dass sich ganz viele schon sehr lange kennen. Und unser „Kniefall“ der Neulinge hat doch wohl gezeigt, wie sehr wir bereit sind, uns einzugliedern. 🙂

Wie könnte die Eingewöhnung noch besser laufen? Gibt es Probleme?

Die offizielle Aufnahme hat bei vielen große Freude ausgelöst. Ganz große Probleme sieht niemand, ebenso nicht die dringende Notwendigkeit von Änderungen. Dennoch hier die persönlichen Schlussworte und Anregungen:

Silvia P. ist fein raus – sie ist wunschlos zufrieden mit der Situation. Ina hat die Namensliste geholfen, sich einen besseren Überblick über die vielen GospeltrainerInnen zum machen. Auch Margret ist zufrieden, sieht aber auch die Neuen in der Pflicht auf die Alten zuzugehen und für ein gutes Miteinander zu sorgen. Der Umgang mit den Neuen wird von ihr als freundlich und professionell beschrieben.

Ein schönes Zitat zum Abschluss: „Der erste Auftritt nach dem Workshop im Januar ist gut gelaufen, und es ist ein schönes Gefühl so richtig dazu zu gehören.“

GospeltrainerInnen – wir haben die Mission Integration erfolgreich und zum Wohle aller gemeistert. Da haben sich alle – Alte und Neue – für ihre aktive Bereitschaft ein dickes Lob verdient. Es zeigt sich, dass der Gospeltrain nicht nur fromme Lieder singt, sondern die Gemeinschaft mit Leben füllt. Genau das haben die Neuen, die uns einen Spiegel vorgehalten haben, mit ihren Aussagen bestätigt.

In eigener Sache: Vielen Dank für Euer Vertrauen und die Teilnahme an dieser Aktion.