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Nach den Konzert-Highlights

Ein paar Tage sind seit unserem Konzert-Heimspiel in Hamm vergangen. Nach dem erfolgreichen Auftritt und emotionalen Höhenflügen kehrt nun ein wenig Ruhe ein. Man kann sich besinnen und zurückblicken. Vielleicht sollte man auch mal Bilanz ziehen.

Das Jahr begann mit Arbeit! Bei einem Workshop haben wir uns nach der Weihnachtspause wieder in Schwung gebracht und den noch am selben Abend in einer Vorabendmesse eingebracht. Alles hat gut geklappt, unser Proben – und Auftrittsrhythmus war rasch wieder da. Wahrscheinlich weil der Workshop weniger Arbeit als Vergnügen war.

Nach dem Auftakt ging es gleich an die Vorbereitung der beiden Konzerte in Beckum und Hamm, bei denen ein neues Programm vorgestellt werden sollte. Zwei Highlights innerhalb von vier Wochen? Das war schon eine ganz ordentliche Herausforderung, doch Mannschaft und Trainer haben gut und fleißig trainiert. Beide Konzerte sind uns musikalisch gut gelungen, beim Publikum gut angekommen und haben uns persönlich bereichert. Dennoch waren sie von der Ausstrahlung verschieden. Dabei hat auch die Kirchenarchitektur eine Rolle gespielt: die Beckumer Ev. Christuskirche ist kleiner und mit einer Empore ausgestattet, die Hammenser Kath. Herz-Jesu-Kirche ist größer, weitläufiger und hat zwei Seitenschiffe. Außerdem waren die Zuhörerschaften etwas unterschiedlich zusammen gesetzt. Ich persönlich hatte außerdem die Gelegenheit die Konzerte mal aktiv mitsingend und mal passiv im Hintergrund miterleben zu dürfen. So ein Perspektivwechsel ist durchaus aufschlussreich.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Beckum, Christuskirche…………………………Hamm, Herz-Jesu-Kirche      ©Boesen

Wenn man den Chor schon lange kennt, so stellt man einen deutlichen Reifeprozess fest. Dieser zeigt sich vor allem im Ausdruck und in der Fähigkeit spontan handeln zu können. Im Falle eines Fehlers werden wir nicht aus der Bahn geworfen, sondern finden spontan gemeinsam einen harmonischen Ausweg (Ist das die berühmte Intelligenz der Masse?). Es war ja alles schon mal da – von vertauschten Strophen bis falschen Einsätzen. Meistens hat außer uns niemand etwas gemerkt. Diese Qualität nutzt unser Kreativdirektor nur zu gerne aus, wenn ihm während des Singens eine Idee kommt, die er direkt an uns zur Ausführung weiter gibt. Da reicht eine kleine Geste oder leichtes Minenspiel, wir setzen die Vorgabe um und ernten dann ein schmeichelndes Lächeln. Eigentlich halten wir den Spruch des Chefs „Wie sind ein professioneller Chor!“ für einen Gag; inzwischen kommen Zweifel auf – hat er vielleicht doch Recht?

Mit etwas Abstand erkennt man aber auch die Baustellen, an denen man arbeiten könnte. Okay, es handelt sich eher um Schönheitsreparaturen als um Totalsanierungen, denn das Fundament ist stark und solide. Einerseits könnte man den Einsatz bei leisen Textstellen noch optimieren. Mit Konzentration und der richtigen Atemtechnik dürfte man die richtigen Werkzeuge dafür zur Hand haben. Andererseits kann auch noch am Ausdruck gearbeitet werden. Wie im Januar-Workshop an einigen Beispielen geübt, sollten wir uns immer vergegenwärtigen, was wir singen. Ist der Inhalt präsent, folgt der passende Ausdruck fast automatisch und prägt auch die Körpersprache. Die Einstudierung künstlicher Choreographien ist dann überflüssig.

Foto: trainarchivatorGrößere Auftritte hinterlassen bei uns allen – wenn auch individuell verschieden – einen starken Eindruck. Die einen sind aufgekratzt und laut, die anderen ziehen sich eher leise lächelnd zurück. Allen gemeinsam scheint aber ein leichtes Schweben zu sein, ein echtes Glücksgefühl. Das tollste ist aber: wir sind selber „Schuld“. Wir selber haben durch eigenes Tun diesen Zustand ausgelöst. Da fällt mir spontan die „Himmlische Nacht 2012“ auf Caldenhof in Hamm-Westtünnen ein. Erinnert Ihr Euch an das Motto der Andacht mit Diakon Ellinger? – „Nähre Dein Feuer – Christsein ist ansteckend“. Auch Pfarrer Markfort hoffte in  seiner Begrüßung vor dem Konzert in Hamm, dass ein Licht angezündet werden möge. Offensichtlich wird beim Gospeltrain kräftig gezündelt.

Was soll noch kommen? Die beiden Konzert-Höhepunkte 2013 liegen ja bereits hinter uns. Eigentlich sollte es nach dem anstrengenden und ereignisreichen Jahr 2012 dieses Jahr etwas ruhiger zugehen. Ich traue dem Frieden aber nicht! Man weiß ja nie was kommt, was da in der Chefetage und beim Chorleiter wieder an Ideen ausgebrütet wird, von dem der gemeine Gospeltrainer noch keine Ahnung hat. Zudem sind im Kalender ja schon einige Hochzeiten eingetragen. Wir machen es einfach wie immer – wir warten geduldig ab und schauen, welche Entwicklung uns zu gegebener Zeit überrollen wird. Aber das kennen wir ja schon… 😉

Noch eine Anekdote am Rande. Ein älterer Herr sprach mich nach dem Konzert in Hamm begeistert aber auch irritiert an: “Die haben ja zwischen den Liedern gequatscht?!“ – Aber ja doch. So sind wir. Da ist Leben drin. Wir sind eben kein klassischer Gesangverein oder Kirchenchor. Gospel ist Emotion und die muss einfach raus. Ein Wort zwischendurch, man unterstützt sich und feuert  einander an. Man muss dazu sagen, dass es die GospeltrainerInnen nicht übertrieben und damit gestört haben. In den Rückmeldungen nach dem Auftritt durch Besucher kam ganz klar zum Ausdruck, dass diese sich mit uns gefreut haben.

Foto: trainarchivator
Begeisterung im Sopran, man tauscht sich aus

Lokalpresse über Konzert in Hamm

Heute Morgen erschien in unserer Lokalzeitung, dem Westfälischen Anzeiger, ein Artikel über unser Konzert in der Herz-Jesu-Kirche. Man räumte der Berichterstattung viel Platz ein und fügte ein sehr aussagekräftiges Foto bei. Da kommen doch gleich die noch frischen Erinnerungen an „unser“ Highlight wieder hoch. Schön war’s! Zu unserer Freude haben das unsere zahlreichen Gäste auch so gesehen.

© Westfälischer Anzeiger 20.03.2013
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 20.03.2013

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Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 2

Nach der Pause steht „Let me fly“ auf dem Programm. Natürlich wird an dieser Stelle vom Gospelkirchentag im vergangenen Jahr berichtet, der bei uns Teilnehmern immer noch positiv nachwirkt. Mit diesem Stück lernt das Publikum einen modernen europäischen Gospel des dänischen Komponisten Hans-Christian Jochimsen kennen. Es gelingt exzellent und löst vereinzelt Jubel aus. Diese Mischung aus stilleren und kräftigeren Abschnitten, ganz fließend miteinander verbunden, bietet ein ganz neues Hörerlebnis. Besonders die A-cappella-Passagen verbreiteten echt Gänsehautfeeling. Da hätte ich doch gerne mal den Gesichtsausdruck vom Chef gesehen…

Es geht emotional weiter. Mit einer Geste zum Herzen ruft der Chorleiter das Thema des bekannten Titels „Tears in heaven“ wach. Viele Besucher singen oder summen mit, genießen die melancholische Stimmung, die der Chor von Anfang an gut trifft. Wie schön, dass wir seit einigen Jahren endlich auch Tenöre haben! Das bereichert den akustischen Gesamteindruck. Direkt im Anschluss daran werden die Zuhörer mit dem dynamischen „This is the day“ aus der Ruhe (mit)gerissen. Sofort wird begeistert mit geklatscht, inzwischen sitzt der Gospelrhythmus annähernd perfekt.

© W.Boesen, Hamm
„This is the day “ – das ist unser Tag!          © W.Boesen

Da der Gospeltrain jetzt ordentlich eingeheizt hat, werden die Menschen beim nächsten Lied gleich mit einbezogen. „Heaven is a wonderful place“ soll gemeinsam gesungen werden. Nach Anleitung durch den Vorturner (aha, deshalb ohne Krawatte!) übt das Publikum mit dem Chor die Männerstimme des Liedes ein. Als das sitzt, steigen erst der Alt und dann der Sopran mit deren Stimmen ein. Jetzt singen mehrere hundert Menschen sinngemäß „der Himmel ist ein wunderbarer Ort“ – hier und jetzt ist es auf Erden aber mindestens genauso toll. Wenn ich bedenke, dass man den Gospeltrain schon beim Einsingen bis nach draußen gehört hat; was mag da jetzt abgehen?

© W.Boesen, HammDie ganze Kirche singt, alle stehen          © W.Boesen

Noch nicht genug Action? Ok. „Rock my soul“ setzt noch einen drauf. Männer und Frauen stehen sich im Gesangsduell mit viel Einsatz gegenüber, wobei sich die zahlenmäßig klar unterlegenen Männer aber Mikrofonunterstützung organisieren. Das Duell erzeugt viel Schmunzeln bei den Zuschauern. Etliche stehen der besseren Sicht wegen auf. Dieses bekannte Lied singen außerdem viele mit.

© W.Boesen, HammUnsere Männer – und Eva! geben richtig Gas          © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“! Der Titel des nächsten Songs könnte auch das Motto des Tages sein. Die GospeltrainerInnen schweben angesichts des gut laufenden Konzerts und der positiven Resonanz von den Bänken sowieso auf Wolke sieben. Zuvor berichtet Chorleiter Sebastian dem erstaunten Publikum, dass sich in unseren Reihen ein Jubilar befindet. Detlef feiere genau an diesem Tage seinen fünfzigsten Geburtstag und unterstütze dennoch den Gospeltrain beim Konzert. Riesenapplaus von allen Seiten. Das Geburtstagskind bedankt sich gerührt. Spontan wird „Happy Birthday“ angestimmt, sofort sind alle in der Kirche dabei. Jetzt ist Detlef aber richtig ergriffen; winkt, verbeugt sich und verteilt Handküsse. „Das nächste Lied ist nur für Dich“ kündet Sebastian an. Für ihn selbst sei ja jeden Mittwoch (Probentag) Happy Day. Los geht’s. Detlef setzt sich auf einen Stuhl genau dem Chor gegenüber, wie es sonst die Geburtstagskinder in den Chorproben machen, wenn sie sich ein Lied aussuchen dürfen. Das Publikum steht größtenteils und genießt den Klassiker mit Birgit als Solistin. Allerdings sind sie vom neu arrangierten Ende überrascht und begeistert zugleich. Die ganze Kirche swingt zur Zeile „Sing hallelujah“. Ohrwurmgefahr!!!          Foto © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“ für das Geburtstagskind – und alle anderen          © W.Boesen

Mancher habe Berührungsängste gegenüber Gospelkonzerten der englischen Sprache wegen, meint Sebastian. Einige wenige stimmen schüchtern zu. Die große Mehrheit im Raum versteht Englisch oder lässt sich einfach mitreißen. Als Beleg, dass der Gospeltrain auch anders kann, singen wir nun das deutschsprachige Lied „Mögen sich die Wege“, bei dem man sich nach den schwungvollen Titeln mal wieder ganz sanft getragen fühlen kann. Andächtiges Zuhören und verträumte Blicke.

Kurz vor dem Ende steht unser Medley mit dem Publikum auf dem Plan. Dabei singt je ein Zuschauerblock nach Anleitung und durch den Gospeltrain unterstützt einen der drei Gospelklassiker „Go, tell it on the mountain“, „He’s got the whole world“ und „Rock my soul“. Schließlich werden alle Songs gleichzeitig gesungen und harmonieren dennoch, die ganze Kirche steht und ist aktiv. Jetzt ist aber richtig Stimmung in der „Hütte“.

Mit dem Abschlusssegen „Peace shall be with you“ sollen die Menschen nach einem für alle ereignisreichen und gelungenem Konzert entlassen werden. Man kann noch einmal die wunderbare Stimmung genießen und sich von der weichen Musik tragen lassen. Da werden die Menschen plötzlich aus ihren Träumen gerissen. „Mist, jetzt habe ich meinen Einsatz verpasst“ gesteht Chorleiter Sebastian. Leichtes Gelächter. Hätte er nichts gesagt, wäre absolut niemandem etwas aufgefallen. Selbst ich als Insider habe in dem Moment den Fehler gar nicht wahrgenommen – ich war in Gedanken ganz woanders. Macht nichts. Einfach noch mal eingesetzt und dann sauber zu Ende gebracht. Viel humoriger Applaus.

© W.Boesen, Hammein stilleres Lied zum Schluss, nochmals Konzentration          © W.Boesen

Als das Lied verklungen ist, wollen viele aber einfach nicht gehen. Der Schlussapplaus steigert sich, doch bevor sich die Leute zu sehr verausgaben wird schnell noch mal „Sia hamba“ als Zugabe angestimmt. Nochmals werden wir mit viel Applaus bedacht. Anschließend zieht der Chor kurzerhand Richtung Hauptausgang, wo er sich als Spalier für die heimwärts bummelnden Zuschauer aufstellt. Immer noch wird gesungen, jetzt „Jesus is my salvation“; erst einstimmig, dann als Kanon.

Irgendwie haben es die Leute gar nicht eilig. Jeder kennt irgendwen. Man begrüßt sich und tauscht sich aus. Da wird sehr viel Lob und Anerkennung ausgesprochen. Viele wollen ihre Begeisterung direkt an den künstlerisch Hauptverantwortlichen loswerden, Sebastian ist dementsprechend umlagert. Ein Blick in die Gesichter reicht eigentlich. Die GospeltrainerInnen einschließlich Chorleiter sind mit sich und der Welt zufrieden, haben das große innerliche Strahlen. Dieses hat auch die Zuschauer ergriffen. Alle miteinander haben bereichernde eineinhalb Stunden miteinander erlebt. Als die letzten gegangen sind, wird schnell die Technik abgebaut und ein wenig klar Schiff gemacht, bevor es zum Ausklang ins Pfarrheim geht.

Dort sitzen bereits viele Gospeltrainer und deren Gäste aus dem engeren Umfeld an österlich geschmückten Tischen. Erst mal wird etwas zu trinken besorgt, dann wird erzählt und erzählt. Unser Haus- und Hoflieferant L.Kapschak von Empting’s Backstube hat uns mit Brot und Laugengebäck versorgt, so dass wir uns ordentlich stärken können. Seit vielen Jahren ist es bei uns üblich, dass man nach unseren Heimatkonzerten nicht sofort auseinanderläuft, sondern noch ein wenig Zeit miteinander verbringt und die Ereignisse nachwirken lässt. So wird die Spannung wieder runtergefahren, und man geht gemeinsam in die Genussphase über. Damit sollte man ganz beschwingt in die neue Woche starten können.

Foto: trainarchivatorLieferung vor dem Konzert:

Dieses Riesenbrot müssen wir uns erst noch verdienen !

Das haben wir zwei Stunden später geschafft !!

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Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 1

In der Herz-Jesu-Kirche ist die erste Reihe der Kirchenbänke mit Blumen in gospeltrain-orange geschmückt, Kerzen stehen für später bereit. Zügig und diszipliniert beginnt der zahlenmäßig starke Chor das Einsingen. Man istFoto: trainarchivator fein heraus geputzt, gibt ein gutes Bild ab, einige waren wohl gerade noch beim Friseur (meine Beobachtung wird später von einer verlegenen Zeugin bestätigt). Chefin Christa hatte zuletzt nochmals die Wichtigkeit der Einhaltung unseres Dress-Codes bei Auftritten betont. Alle halten sich perfekt daran – bis auf einen. Chorleiter Sebastian Wewer möchte sich vielleicht in seinem Bewegungsdrang nicht von einer Krawatte einschränken lassen; das kann ja was geben!

Diese Kirche will gerockt“ werden

Foto: trainarchivator
Gospeltrain beim Einsingen, Sebastian ist gerade aus dem Bild gesprungen

Kaum sind das Einsingen und eine kurze Laufprobe beendet, betreten die ersten Zuschauer die Kirche. Der Countdown läuft. Draußen strömen Fußgänger herbei, auf der kleinen Karlstraße ist Rushhour. Die GospeltrainerInnen gönnen sich inzwischen noch einige Minuten der Entspannung und Vorbereitung im benachbarten Pfarrheim.

Foto: trainarchivatornoch ein Paar Minuten, dann geht’s los

Foto: trainarchivatorLeider singe ich heute nicht mit, sondern übernehme die Gästebetreuung und nebenbei  Dienstleistungen aller Art. Zunächst werden Programme verteilt, dabei gleich viele Fragen zum Chor beantwortet und freudig einige ältere Ex-Mitglieder begrüßt, die mal sehen wollen, was ihre alte Truppe so treibt (schön, dass Ihr uns treu bleibt).

Fotografen sprechen sich ab, ich bekomme schnell noch eine Kurzschulung zum erstmalig eingesetzten Camcorder. Die Kirche ist inzwischen gut gefüllt. Neugierig zähle ich durch und komme auf 400-450 Besucher. Da haben sich unsere Werbemaßnahmen doch gelohnt. Es ist kurz vor 17.00 Uhr. Man ist gespannt, dabei brummt es leise wie in einem Bienenschwarm.

© W.Boesen, HammStatt mit einem musikalischen Kracher beginnt das Konzert ganz zart mit einem Solo des Chorleiters. Beim „Lord, hold me“, einer Art bittendem Zwiegespräch mit Gott, wendet er dem Publikum den Rücken zu und schaut auf das große Kruzifix im Altarbereich. Ein sehr intensiver Moment, bei dem die Gäste den Atem anhalten. Beim zweiten Lieddurchlauf zieht der Chor leise summend von der Sakristei in Richtung Altar ein. Als alle in der geprobten Aufstellung angekommen sind, wird das Lied kräftig und mit großer Intensität von allen gesungen. Ein gelungener Auftakt, der das Publikum etwas überrascht und den anschließenden Applaus verdient hat. Foto © W.Boesen

© W.Boesen, HammEinzug des Gospeltrains zum Solo von S. Wewer     © W.Boesen

Nun begrüßt unser Pfarrer Paul Markfort die Zuschauer und ist sehr erfreut über deren große Anzahl. Er wünscht allen ein schönes Konzert, das sprichwörtlich ein Licht anzünden möge. Auch unser Chef begrüßt die Menschen und fordert gleich zu Aktivität auf. „Hallo Hamm“ ruft er in den Raum, „Hallo Gospeltrain“ antwortet das Publikum. Nach dem ersten Übungsdurchlauf ist beim zweiten Durchgang schon ordentlich Leben drin. Es wird gefragt, wer schon einmal ein Konzert des Gospeltrains miterlebt habe. Viele Arme gehen hoch. Die Stammgäste werden ausdrücklich begrüßt. Danach wird gefragt, wer das erste Mal dabei sei. Wieder gehen viele Arme hoch. Diese Gäste werden ebenso herzlich begrüßt. Auf diese Art hat man schnell mal einen Eindruck von der Zusammensetzung seiner Zuhörerschaft gewonnen. Jetzt geht es musikalisch weiter. „This little light“ mit Solistin Birgit passt zu den einleitenden Worten des Pfarrers. Einigen ist der Titel bekannt, und man singt leise mit. Inzwischen ist ein Fotograf vom Westfälischen Anzeiger (Hammer Lokalzeitung) eingetroffen und macht Aufnahmen von der Veranstaltung.

Vor dem nächsten Lied kommen wir zur Spezialdisziplin des Chorleiters: Ansprache und Aktivierung des Publikums. Mit einfachen Stampf- und Klatschübungen nach Anleitung soll der richtige Gospelrhythmus einstudiert werden. Die Leute machen mit. Dabei wird viel gelacht und gekichert, denn noch nicht alle sind mit der Art unseres Sebastians vertraut. Nach diesem Vorlauf soll gemeinsam das bekannte „Taizé-Halleluja“ gesungen werden. Als der Zeremonienmeister provozierend die Hände hinter die Ohren legt, steigert sich die Lautstärke und der gute Besuch zahlt sich aus. Schließlich singt man stehend das Stück in fröhlichem Tempo als Kanon. Gospeltrain und Besucher applaudieren sich verdientermaßen gegenseitig.

© W.Boesen, HammHamm-Norden ist gospeltauglich, Applaus vom Chor          © W.Boesen

Jetzt lassen wir es richtig krachen! Nach kurzer Erläuterung der biblischen Geschichte lässt der Gospeltrain bei „Joshua fit the battle of Jericho“ die Fanfaren erklingen. Nachdem Sebastian mit Gestik und Mimik (das konnte ich sogar von hinten sehen!) den Chor zu vollem Einsatz auffordert, erklingt ein gewaltiger Sound zum Auftakt. Es ist ungeheuer intensiv und die Schallwellen erzeugen ein regelrechtes Kribbeln auf der Haut. Das Publikum staunt und ist hellwach. Anschließend erzählt uns der Gospeltrain wesentlich leiser, aber sehr eindringlich die Geschichte Joshuas. Jetzt schauen und hören die Besucher völlig gebannt zu, in den Klatschphasen macht man engagiert mit. Ausdruck und Spannung im Chor überzeugen, da macht schon das Zuschauen Spaß!

© W.Boesen, Hamm
Blick auf den Chef, auf den Einsatz kommt’s an          © W.Boesen

Bei den bisherigen Gospels hat uns unser frisch an Bord geholter Pianist Noel Brefried am Keyboard begleitet Bei „Order my steps“ greift Sebastian selbst in die Tasten – das lässt er sich nicht nehmen. Dieser Titel ist eines der ersten gemeinsamen Highlights, seitdem wir miteinander trainieren. Speziell an dieser Stelle ist positiv zu erwähnen, dass die erstmals eingesetzte Technik mit Mikros und Boxen gut abgestimmt ist, denn das Klavier klingt in angenehmer Lautstärke und begleitet den Chor, statt ihn zu übertönen. Unsere Chorneulinge meistern das Stück prima wie alle, stellt der Textumfang doch eine echte Herausforderung dar.

Bevor das „Hallelujah“ von L.Cohen an der Reihe ist, wird gefragt, ob jemand im Publikum sei, der mit dem Gospeltrain geheiratet hat oder es in nächster Zeit tun möchte. Treffer. Es sind tatsächliche mehrere Leute aus der Hochzeitsfraktion anwesend. Hintergrund für die Frage sei der, dass das Lied häufig bei Trauungen gewünscht werde und wir damit Erinnerungen an viele Kirchen in Hamm und Umgebung verbänden. Nun wird aber gesungen und das vorzüglich. Dies wird durch den auffällig energischen Applaus unseres Ehrenmitglieds Norbert bestätigt, der dieses Lied schon viele Male gehört hat und dementsprechend urteilen kann.

Nach dem auch als Popsong bekannten Hallelujah folgt mit „Deep River“ ein ausgesprochener Gospelklassiker. Kurz wird die Bedeutung des Mississippi als frühere Grenze zwischen Sklaverei und Freiheit erläutert, die Gegenstand dieses Liedes ist. Textkenntnisse erleichtern vielen Zuschauern das Mitsingen. Dank der neuen Mikrophontechnik in der Kirche sind die zahlenmäßig wenigen Tenöre wunderbar zu hören. Wie vom Chorleiter zuvor behauptet, sind die Mikrofone nur zur Unterstützung da, indem sie den Raumklang und nicht die einzelnen Sänger aufnehmen. Recht hat er. Der Klang der einzelnen Stimmlagen kommt auch ganz hinten gut hörbar, ausgewogen und sehr natürlich an. Leider kommen die Einsätze bei den stilleren Passagen etwas zögerlich, man dürfte sich ruhig mehr zutrauen

Als Vertreter der afrikanischen Gospels hat der Train „Sia hamba“ ausgewählt, das wir in einem tollen Sebastian-Wewer-Spezial-Arrangement im Repertoire haben. Hier gelingen die Einsätze richtig knackig. Der Chor ist aufmerksam, der Chorleiter engagiert, das Publikum folgt der gemeinsamen Arbeit fasziniert. Da klatscht man gerne in den geeigneten Abschnitten mit. Dabei bekommt man verschiedene Facetten des Liedes zu hören, die jeweils ihre ganz eigene Wirkung haben. A-cappella-Passagen geben dem ganzen eine besondere Note.

© W.Boesen, Hamm
Gospeltrain bei „Sia hamba“ mit Körpereinsatz          © W.Boesen

Nun hat der Chor sich erst mal genug verausgabt. Es folgt ein Klavierstück, bei dem unser Pianist Noel seine Soloqualitäten beweisen kann und an keinerlei Vorgaben gebunden ist. Seine Teamfähigkeit hat er bereits bewiesen, in dem er gut mit unserem Leader harmoniert, aufmerksam ist und spontan auf die Erfordernisse eingeht. Letztlich schafft er uns eine wunderbar sichere Instrumentalgrundlage. Da hat sich die gemeinsame Vorbereitung und das gegenseitige Kennenlernen doch gelohnt. Nicht unerwähnt bleiben soll auch Franz am Schlagzeug, der uns seit vielen Jahren immer mal wieder begleitet.

© W.Boesen, Hamm
Noel beim Klaviersolo, Chor und Leiter können pausieren          © W.Boesen

Bloggerstress :-)

Du meine Güte. Die Zugriffszahlen auf unseren Blog sind richtig in die Höhe geschossen. Und das an einem Montag. Eigentlich sind doch Samstag und Sonntag die Tage, an denen man mal vorbei surft und nach Neuigkeiten schaut. Oder sollte da eine gewisse Erwartungshaltung entstanden sein? Wird da dem Blogger Druck gemacht?? Vor einem Jahr gab es überhaupt noch keinen Blog! Wie ging das bloß ohne?

Keine Sorge: die Nachbesprechung ist in Arbeit. Ich bemühe mich immer um zeitliche Nähe. Wenn Ihr GospeltrainerInnen beim Konzert da sprichwörtlich so ein dickes (goldenes !) Ei ins Nest legt, dann gibt es auch viel zu berichten. Also viel Arbeit für mich. Vielleicht hat aber auch unsere Internetadresse auf Flyern und Programmen neugierig gemacht. Erstleser sind besonders herzlich willkommen.

Eins aber vorweg, Leute:

boah, das Konzert war der Hammer!!!

Konzert für Kurzentschlossene 17.03.2013

Sonntagmorgen. Draußen ist es kalt, feucht und grau. Man bleibt am liebsten Zuhause. Ein Blick in den Stadtanzeiger am Frühstückstisch macht dann doch ein attraktives Angebot. Das Konzert des Gospeltrains in der Herz-Jesu-Kirche könnte doch eine Alternative zum eigenen Sofa sein. Um 17.00 Uhr geht’s los. Bisher waren die Auftritte in unserer Gemeinde immer schöne Veranstaltungen, viel Anerkennung durch Besucher waren dem stets Chor sicher. Wie wird es diesmal? In die Vorbereitung wurde jedenfalls viel Arbeit gesteckt, um dem Publikum ein schönes, abwechslungsreiches Programm bieten zu können. Es geht halt nichts über ein Live-Konzert.

© Stadtanzeiger© Stadtanzeiger, Hamm, 17.03.2013

Nachbesprechung Goldhochzeit in Pelkum 16.03.2013

„Es war total schön“ lautete das Gesamturteil über diese Goldene Hochzeit. Alle hatten Spaß und unser Gesang hat das Brautpaar und deren Gäste erfreut. Der Gottesdienst in der Pelkumer Jakobus-Kirche war ganz klassisch und vom Ablauf her an eine Grüne Hochzeit angelehnt. Zum Orgelspiel unseres Chorleiters Sebastian Wewer wurden von der Gemeinde u.a. „Großer Gott, wir loben Dich“ gesungen und – in Abwandlung eines Klassikers – „Danke für diesen schönen Abend“.

Erstes Lied des Gospeltrains war „Heaven is a wonderful place“. Dabei feierte unser Pianist Noel seine Hochzeitspremiere als Begleiter des Chores, folglich auch zum ersten Mal offiziell mit Chorkrawatte. Seine musikalische Feuertaufe an den Gospeltrain-Tasten hatte er ja bereits bei unserem Konzert in Beckum vor gut vier Wochen super gemeistert.

Pfarrerin Gabriele Wedekind erzählte einige Geschichten aus dem Leben des rüstigen Paares, und da dieses durchaus Glück im Leben gehabt hätte, lautete das Motto des Gottesdienstes „Danke Gott für 50 Jahre“. Bei der offiziellen Zeremonie wurde gefragt, ob man weiterhin gemeinsam durch das Leben gehen wolle, man tauschte Ringe und verzichtete auch nicht auf den Brautkuss. Gefeiert wurde der Moment mit dem „Hallelujah“ des Gospeltrains. Später erklang als Segensgruß „Mögen sich die Wege“, diesmal in der A-cappella-Version.

Zum Schluss der gelungenen und harmonischen Feier sollte zum „Oh, happy day“, bei dem diesmal Andrea LT das Solo übernommen hatte, der Auszug erfolgen. Da die Pfarrerin zuvor auf den Chor hingewiesen hatte, standen viele Menschen der Empore zugewandt und hörten zu statt die Kirche zu verlassen. Also übernahm der Gospeltrain die Initiative und beendete das Lied, so dass nun Bewegung in die Festgesellschaft kam. Als man schließlich dem Ausgang entgegen zog, setzte der Chor spontan mit „Jesus is my salvation“ noch einen Titel drauf, der nun den Auszug untermalte.

Zur Überraschung der GospeltrainerInnen war das Jubelpaar vor der Kirche nicht gleich in der Gästeschar verschwunden, sondern bleib in Eingangsnähe stehen, wo sie Glückwünsche entgegen nahmen. So konnten wir persönlich gratulieren und erhielten direkt ein Dankeschön. Eine schöne bemerkenswerte Geschichte am Rande. Nun konnte man zufrieden nach Hause fahren, um wieder aufzutanken, denn nur einmal schlafen und dann steht ja schon unser Konzert in der Heimatgemeinde an.

Es war die Goldhochzeitspremiere des Gospeltrains. In der Regel haben jüngere Leute eher Zugang zu Gospelmusik, nicht zuletzt aufgrund der englischen Sprache. Im vergangenen Jahr hatte der Chor allerdings die Segnung eines älteren Paares in derselben Kirche begleitet, den das Goldhochzeitspaar miterlebt haben soll. Dabei haben wir wohl einen guten bleibenden Eindruck hinterlassen, der letztlich zur Einladung geführt hat. Bei der Kontaktaufnahme und der Liedauswahl hat zudem eine mit dem Paar bekannte Gospeltrainerin eine Rolle gespielt.

Inzwischen hat der Chor eine echte Hochzeitsroutine entwickelt und im Laufe der Zeit unterschiedlichste Veranstaltungen miterlebt. Dennoch kommt nie Langeweile auf, denn neben der individuellen Gestaltung durch die Paare gibt es ja auch immer noch die kleinen Geschichten am Rande. Der Chor hatte einfach schon mal mit dem Einsingen begonnen, bevor der Chorleiter eintraf – der Sopran war einfach nicht mehr zu halten gewesen und stimmte das Taizé-Halleluja an. Zuvor war der Ständer für das Keyboard beim Aufbau zusammengebrochen. Die dabei tätigen Herren aus unseren Reihen beichteten etwas schuldbewusst das Missgeschick der Pfarrerin, deren Gemeinde die Eigentümerin des Utensils ist. Zur Erleichterung der Herren war es aber wohl eher Altersschwäche des Objekts, wie die Pfarrerin gestand. Was aber nun tun? Viel Zeit blieb ja nicht. Schließlich diente ein wackeliger Campingtisch als Unterbau für das Keyboard, und unser Pianist bewies hier zusätzliche Qualitäten. Ein Notenständer ist hingegen in einer evangelischen Kirche kaum ein Problem, dem Posaunenchor sei Dank.

 Nun aber gute Nacht – man sieht sich in der Herz-Jesu-Kirche 🙂

Ankündigung Goldhochzeit in Pelkum 16.03.2013

Jetzt überschlagen sich aber die Ereignisse! Eben noch die Generalprobe hinter uns gebracht, Sonntag schon unser großes Jahreskonzert in Hamm-Norden. Da kann man ja durchaus noch eine Goldene Hochzeit mitgestalten. Diese findet Samstagnachmittag in Hamm-Pelkum in der Jakobus-Kirche statt.

Diese Veranstaltung ist eine echte Premiere für den Gospeltrain. Anlässlich einer solchen privaten kirchlichen Jubelfeier sind wir wirklich zum allerersten Male eingeladen worden. Mit Trauungen kennen wir uns ja bestens aus und sind viel in Hamm und der Region herum gekommen. Mal sehen, ob sich diese Feier von der Stimmung her von den Hochzeiten jüngerer Paare unterscheidet.

Musikalisch sind wir bestens vorbereitet. Aufgrund der Proben für unser Konzert und die reichhaltige Erfahrung mit Hochzeitsauftritten im Jahr 2012 werden wir dem Paar hoffentlich Freude bereiten.

Konzertankündigung in der Lokalzeitung

© Gospeltrain Hamm e.V.Bisher haben wir verschiedene eigene Aktivitäten zur Bekanntmachung unseres Konzerts gestartet (17.03.2013, 17.00 Uhr, Herz-Jesu-Kirche, Hamm-Norden). Dazu gehören sowohl die Verteilung von Plakaten an öffentlichen Orten, als auch von Handzetteln im persönlichen Umfeld; außerdem natürlich jede Menge Mund-zu-Mund-Propaganda.

Heute ist nun auch eine Ankündigung im Westfälischen Anzeiger erschienen, der Lokalzeitung in Hamm. Damit wird die Information noch mal wesentlich weiter gestreut. Es ist immer wieder spannend, wie viele Leute kommen werden. Allerdings können wir ja schon auf einige Fans bauen, die regelmäßig seit Jahren kommen. Und dann sind da noch unsere „Friends“ aus dem persönlichen Umfeld der GospeltrainerInnen…

© Westfälischer Anzeiger © Westfälischer Anzeiger, 14.03.2013, Foto: W.Boesen

Nachbesprechung Hochzeit in der Johanneskirche 23.02.2013

Foto: trainarchivatorHeute stand die erste Hochzeit des Jahres an, zu welcher der Gospeltrain Hamm e.V. eingeladen war. Sie wurde in Hamm-Norden in der Johanneskirche gefeiert, zu der unsere katholische Heimatgemeinde Clemens August Graf von Galen gut nachbarschaftliche Beziehungen pflegt. Gut so. Auch der Gospeltrain Hamm e.V. ist, wie so viele andere Gospelchöre, ökumenisch.

Der Winter ließ nicht locker und hatte nochmal etwas Schnee gebracht. Die Kirche wirkte bei bedecktem Himmel mit ihrer massiven Architektur richtig trutzig. Im angenehm geheizten Innenraum fühlte man sich aber gleich angenehm behütet wie Zuhause.

Foto: trainarchivator
Der Innenraum war mit Kerzen und Bändern festlich geschmückt

Wer nicht ortskundig ist, kann unter folgendem Link interessante Details zur bewegten Geschichte der 1937/38 erbauten, heute denkmalgeschützten Kirche nachlesen.
http://www.wa.de/lokales/hamm/bockum-hoevel/denkmalplakette-johanneskirche-800807.html

Der ideale Standort für den Chor war schnell auf den Stufen zum weit oben liegenden Altarraum gefunden, zügig begann das Einsingen. Nach einer kleinen Geburtstagsepisode wurde seriös geprobt. Wir waren gut bei Stimme, was uns sehr erfreute. Angesichts etlicher Erkrankungen konnten wir nur in eher kleiner Besetzung angetreten, doch alle Stimmen waren gut besetzt.

Foto: trainarchivatorGospeltrain beim Einsingen auf den Altarstufen

Pfarrer Frank Millrath hatte uns vor Beginn kurz begrüßt und nahm bald darauf das Brautpaar in Empfang. Zum Orgelspiel von Sebastian Wewer, unseres Chorleiters, zogen Pfarrer und Brautpaar ein. Der kurzen Begrüßung folgte das Gemeindelied „Lobe den Herren“.

Nach Psalm und Gebet erklang als erster Gospel „Let me fly“ – ein prima Auftakt. Für einige der Festgesellschaft schien Gospelmusik Neuland zu sein, denn wir ernteten zum Teil fragende Blicke, aber durchaus wohlwollend und anerkennend. Bei „This little light“ war man dann schon ganz entspannt und erfreute sich des stimmungsvollen Augenblicks. Schade, dass wir keinen Blick auf das Brautpaar werfen konnten.

Nun wurde mit der Predigt, dem Gemeindelied „Komm, Herr, segne uns“ und der Lesung die eigentliche Trauung eingeleitet. Mit dem auch bei den Gästen bekannten „Hallelujah“ wurde der freudige Moment anschließend unterstrichen. Nach den Fürbitten und dem Vater unser unterstützte der Chor das Gemeindelied „Mögen uns die Straßen“, wie er es auch schon bei den anderen getan hatte.

Pfarrer Millrath sprach den Segen und kündigte unser „Oh, happy day“ an. Offensichtlich hatten es eine funktionierende Absprache zwischen Chorleiter und Pfarrer gegeben. Aufmerksame Beobachter konnten ein leichtes Tänzeln beobachten, als der Pfarrer hinter dem Brautpaar auszog. Die ganze Zeit über sangen wir das Lied in der neuen Version und erfreuten uns zugegebenermaßen an uns selbst. Diese Version hat uns einfach irgendwie gepackt. Unserem Musikdesigner sei Dank. Wie beim Einsingen vom Chef schon angedeutet, wurde hier von ihm etwas improvisiert. Da der Chor im aufs Wort gehorchte, war dies eine tolle Sache.

Als sich die Kirche geleert hatte, kam eine Dame auf uns zu, die uns schon zuvor aufgefallen war. Beim letzten Lied hatte sie sich als einzige spontan erhoben und ging ein wenig mit. Sie war begeistert, beglückwünschte uns und fragte nach Kontaktmöglichkeiten. Ihr konnte geholfen werden, indem ihr unsere Visitenkarte und ein Flyer unseres Konzerts am 17.03.2013 ausgehändigt wurde.

Auf einmal fiel dem Chef ein, dass dem Brautpaar noch eine Blume zu überreichen sei. Er flitzte nach draußen, wir hinterher und konnten einen Blick auf eine gewaltige Stretch-Limousine werfen, in der die Braut gerade verschwunden war. Die Blume und entsprechende Glückwünsche konnten dennoch überbracht werden. Der Gospeltrain hatte den ersten Hochzeitsauftritt gemeistert und konnte ab sofort ins Wochenende gehen.

Foto: trainarchivator

ein gewaltiger Eindruck… sieht man nicht alle Tage