Category Archives: Nachbesprechungen von Auftritten

Wie ist es gelaufen und welche Eindrücke nehmen wir von den Auftritten mit?

Nachbesprechung Hochzeit in Beckum mit Nachschlag 09.08.2014

Foto: trainarchivatorSo sieht sie aus, die Sommerpause beim Gospeltrain: mal eben unterbrochen für eine Hochzeit in der Propsteikirche St. Stephanus zu Beckum. Trotz Ferienzeit war der Train mit beachtlicher Stärke angerollt – Vielen Dank für den Einsatz!

.

.

.

Foto: trainarchivatorDer Innenraum der gotischen Kirche

Hatte man mit einer kühlen Kirche gerechnet, so sah man sich getäuscht. Nachdem man über die Wendeltreppe auf die Empore gestiegen war, spürte man die noch im Gebäude hängende feuchte Wärme der letzten Wochen. Wie gut, hier oben mal zur Flasche Wasser greifen oder sich Luft zufächeln zu können, ohne die Brautmesse zu stören. Dennoch galt es sich zu konzentrieren und ein ordentliches Einsingen hinter sich zu bringen. Dieses verlief routiniert-reibungslos. Die Akustik mit einigem Hall bekamen wir durch eine besonders deutliche Aussprache in den Griff.

Foto: trainarchivatorBeim Einsingen auf der Empore

Einige Gospeltrainer gingen vor Beginn noch einmal hinunter, während im Kirchenschiff letzte Vorbereitungen getroffen wurden. Bei der Gelegenheit bekamen wir von einer der Mütter des Brautpaares zu hören, dass schon das Einsingen ganz wundervoll geklungen habe, sie sich auf die Brautmesse freue und überzeugt sei, dass unser musikalischer Beitrag dem Paar gefallen werden.

Foto: trainarchivator.Foto: trainarchivatorNoch total cool – gleich tauen sie auf, dann geht’s los

Zu Beginn erklang auf der Orgel ein Stück von Bach, zu dem Pastor Bruno Suren das Brautpaar an der Kirchentür abholte und nach vorne geleitete. Als erstes Lied dieser ganz klassischen katholischen Brautmesse sang die Gemeinde mit Unterstützung des Gospeltrains „Lobe den Herren“. Der Begrüßung, dem Kyrie und dem Tagesgebet folgte die Lesung aus dem 1. Korintherbrief mit dem Hohelied der Liebe. Wie oft haben wir diesen Text schon gehört; heute ließ der Vortragende genug Zeit zwischen den Zeilen, um den Inhalt intensiv nachwirken zu lassen.

Da passte unser erster Beitrag mit dem „Halleluja“ ganz ausgezeichnet. Wir waren sicher gut in Form und auch die Akustik trug ihren Teil dazu bei, dass die Kirche mit wundervollem Klang gefüllt wurde. So kann auch ein englischsprachiger Gospel eine traditionell-elegante Hochzeit in ihrer Atmosphäre unterstützen.

Dem Evangelium schloss sich nun die Predigt an. Pfarrer Suren sprach über das Wesen der Liebe, die weniger mit Bleiben und Erhalten zu tun habe, sondern mehr mit Bewegung und dauernder Erneuerung. Das Paar könne sich sicher sein, als Getaufte seien sie für Gott keine ungeschriebenen Blätter und dieser sei unsichtbar immer der Dritte im Bunde. Die Eheschließung sei eine der weitreichendsten Entscheidung im Leben eines Menschen. Auch alle Anwesenden seien Betroffene, jeder einbezogen mit verschiedenen eigenen Gefühlen und Gedanken. Ob Erinnerung an die eigene Hochzeit und was daraus geworden ist oder die Erwartung, wie es wohl einmal sein werde, wenn man selbst diesen Schritt gehe. Zum Abschluss des Beitrags wünschte der Pastor dem Paar, dass es sich am Ende des Lebens sagen könne „Es war schön mit Dir zu leben“. Wie auf Regieanweisung wendeten sich die bis dahin ganz ruhig zuhörenden Brautleute ruckartig die Gesichter zu – wie romantisch.

Foto: trainarchivatorBlick von oben während der Predigt

Jetzt stand der entscheidende Höhepunkt an. Die Trauung erfolgte streng nach klassischem Ritus, die Predigt zuvor hatte genug Raum für begleitende Worte bereit gehalten. Das Ja-Wort war deutlich bis auf die weit entfernte Empore zu hören. Einige Momente des Innehaltens, in denen sich die aufgebaute Spannung lösen konnte, bot anschließend ein besonderes Orgelstück. Der Organist spielte „Comptine d’Un Autre Été“, bekannt aus dem poetischen Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Das sonst auf dem Klavier gespielte Stück strahlte etwas Faszinierendes aus und ließ sicherlich die Gedanken und Gefühle vieler Anwesenden fliegen.

Die Fürbitten holten einen in das Hier und Jetzt zurück. Zur Gabenbereitung wurde von der Gemeinde „Wenn das Brot, das wir teilen“ angestimmt. Nach dem Sanctus folgte das Lied „Heilig, heilig, heilig – heilig ist der Herr“. Wie immer Gänsehaut bei dieser Schubert-Komposition – nie wird man sich an diesem Stück satt hören können! Da kommt mir ein vor Jahren von unserem evangelischen Chorleiter gemachter Spruch in den Sinn „Ihr Katholiken habt so wundervolle Lieder im Gesangbuch, darum beneide ich Euch“. Ganz davon ab: der Gospeltrain ist trotz seiner katholischen Herkunft immer ökumenisch gewesen und das ist gut so!

Im Anschluss an das Vater Unser und das Agnus Dei sangen alle „Herr, gib uns deinen Frieden“, dem der Friedensgruß folgte. Die Kommunionausteilung begleitete der Gospeltrain, wobei die Liedauswahl uns überlassen wurde. „Jesus is right here“ erschien uns für diese Gelegenheit genau passend. Schon der Einsatz des Alt zur ersten Strophe gelang prima, der Tenor lieferte mit seiner zweiten Strophe eine ganz besondere Klangfarbe, bevor der Sopran zuckersüß seine dritte Strophe sang. Die Besucher, die von der Kommunion zurück in ihre Bänke gingen, verlangsamten ihre Schritte, um einen Blick auf uns hoch über ihnen auf der Empore zu werfen.
Jetzt sollten diese aber erst mal richtig etwas auf die Ohren bekommen, als in der vierten Strophe alle Stimmen ihre Texte kompositorisch geschickt verwoben gemeinsam sangen. In der Bridge des Liedes nahm sich der Chor zurück, um im Finale noch mal laut und wie zur Bekräftigung zur Kernaussage (Jesus is right here now to say he loves you) zurück zu kommen. Wow, das hatte Power, die Akustik war voll auf unserer Seite. Und dennoch zu einer solch klassischen Trauung passend. Eben genau die richtige Aussage im richtigen Moment. Und dann geschah es: Chorleiter Sebastian Wewer flüsterte uns strahlend „perfekt“ zu. Das hatte es noch nie gegeben, obwohl wir schon so manches Lob von ihm kassiert haben.

Foto: trainarchivatorChorleiter bei der Arbeit – so wird Musik vorgelebt

Der Segen leitete das Ende des Gottesdienstes ein, zu dem das Loblied „Großer Gott, wir loben dich“ von der Gemeinde gesungen wurde. Für den orgelbegleiteten Auszug hatte das Paar einen Titel gewählt, der uns überraschte, obwohl wir im Laufe der Jahre schon so viele Auszüge erlebt haben. Gespielt wurde Tschaikowskys Nussknacker-Marsch, herrlich heiter und beschwingt und insofern wunderbar passend. Eine originelle Idee. Für uns war nun der „Arbeitstag“ beendet, und wir brachen auf in Richtung des nun folgenden geselligen Teils des Nachmittags.

  • Ein Nachtrag sei erlaubt: der Bericht erstattende „Trainarchivator“ hat einige ganz besondere Augenblicke erlebt – möglich machte es der erhöhte Platz auf der Treppe zur Orgel. Als nach der Trauung das Instrumentalstück gespielt wurde, wanderte der Blick hinüber zu den anderen Gospeltrainern. Welch wunderbarer Anblick, wie ihn sonst nur der Chef von vorne genießen darf! Ganz versunken in der Musik waren alle ganz bei sich. Die Gesichter verträumt, melancholisch oder nachdenklich, oft mit einem leisen Lächeln. Man meinte, an den zum Teil seit vielen Jahren bekannten Personen ganz neue Facetten entdecken zu können. Es war einer dieser Momente, für die man einfach dankbar sein muss. Was hätte man für ausdrucksstarke Porträts machen können…

Nach der Hochzeit ging es nun zum „Nachschlag“. Auf dem Landsitz Schulze-Pellengahr bei Beckum hatten wir uns zum Kaffeeklatsch angemeldet und freuten uns auf ein ungezwungenes Miteinander. Auch im letzten Jahr hatten wir einen auswärtigen Hochzeitsauftritt mit einem Besuch eines Hofcafes abgerundet, was sehr gut bei den Gospeltrainern angekommen war.

Foto: trainarchivatorDer Landsitz Schulze-Pellengahr empfing uns bei Sonnenschein

Die Tische waren hübsch eingedeckt, das Kuchenbuffet lockte mit verführerischem Angebot. An den großen runden Tischen kam die Unterhaltung schnell in Gang. Solche chorinternen Aktivitäten sind ganz wichtig, damit man mal abseits des Probenalltags miteinander ins Gespräch kommt, speziell auch über die Stimmgrenzen hinweg; damit auch Neumitglieder schnell eingebunden werden.

Foto: trainarchivatorIn wunderschöner Atmosphäre genossen wir Kaffee und Kuchen

Gospeltrain-typisch spontan ging es zu, als es galt der Chefin des Hauses ein Ständchen zu bringen – wenn man schon mal einen Chor im Hause hat! Schnell wurde Aufstellung genommen. Erstaunlich, dass scheinbar immer ein Klavier bereit steht, wenn man es gebrauchen kann.

Foto: trainarchivatorSorry, aber das ist die falsche Truppe

Foto: trainarchivatorSo sah es aus, als der Gospeltrain zur Aktion schritt

Abschied von Pfarrer Paul Markfort 29.06.2014 in der Lokalzeitung

Heute morgen befasst sich ein großer Artikel im Westfälischen Anzeiger mit der Verabschiedung von Pfarrer Paul Markfort, der in den Ruhestand geht. Eine brechend volle Kirche zum Festgottesdienst, Grußworte voller Anerkennung und Dankbarkeit sowie eine schier endlose Gratulantenschlange bescherten dem Pfarrer einen ganz besonderen Abschied. Im Pfarrheim ließ man den Tag gemütlich bei Kaffe und Kuchen ausklingen.

Das Foto zeigt den Pfarrer im Spalier des Gospeltrains, der ihm gerade ein Ständchen bringt.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.07.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.07.2014

Nachbesprechung Abschied von Pfarrer Paul Markfort 29.06.2014

Abschied Paul Markfort 29.06.2014-22-PorträtAm heutigen Tage wurde Paul Markfort, Pfarrer unserer Clemens August Graf von Galen Gemeinde, mit einem Festgottesdienst von der Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet. Den Termin, am Namenstag von Peter und Paul, hatte er sich selbst ausgesucht.

.

.

.

Der Gottesdienst

Schon weit vor Beginn war die Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden gut gefüllt, denn viele Gemeindemitglieder wollten den Abschiedsgottesdienst miterleben. Viele Nordener Vereine hatten Abordnungen geschickt – u.a. vom Schützenverein 1839 Hamm-Nordenfeldmark inklusive Königspaar über die Freiwillige Feuerwehr bis zum Gesangverein Konstantia 1889. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann war anwesend, weiterhin der Bockum-Höveler Bezirksvorsteher Udo Helm, sein Heessener Amtskollege Heinrich Klockenbusch, Klaus Köller als Vertreter des Stadtteilbüros Hamm-Norden sowie Christel Schmidt als Pfarrerin der benachbarten ev. Johanneskirche. Alle Parkplätze belegt, die benachbarten Straßen zugeparkt – da blieb nur das Ausweichen auf die Pfarrwiese. Ist doch schön, wenn so viele Anteil nehmen an Pastors Abschied! Etlichen Besuchern blieb nur ein Stehplatz.

Foto: trainarchivatorEin Riesenandrang zum Abschiedsgottesdienst

Los ging es mit einem großen Einzug mit Orgelbegleitung. Dem vorangetragenen Kreuz folgten fast alle Messdiener, welch die Gemeinde aufzubieten hat. Dann kamen sage und schreibe vier Pfarrer. „Unser“ Paul Markfort wurde begleitet von Pfarrer Wilhelm Lohle aus der benachbarten Papst Johannes Gemeinde in Heesen. Weiterhin war Heinz Czogalla dabei, dessen Gemeinde Maria Königin nach dessen Versetzung in den Ruhestand mit unserer damaligen Herz Jesu Gemeinde zur neuen Clemens August Graf von Galen Gemeinde fusioniert wurde. Auch der schon lange emeritierte Pfr. Gerken aus Bockum-Hövel, der häufiger Vertretungen in unserer Kirche übernommen hatte, ließ sich die Teilnahme nicht nehmen. Die Organisatoren dieses Gottesdienstes hatten gute Vorarbeit geleistet, Sitzplätze für die riesige Anzahl der Messdiener geschaffen und den zahlreichen Bannerträgern der Vereine und Verbände Stehplätze im Rückraum zugewiesen. Dementsprechend harmonisch verlief der Einzug. Die Besucher waren beeindruckt und gespannt.

Pfarrer Lohle eröffnete die Veranstaltung mit der Begrüßung des Neu-Ruheständlers und der Gemeinde. Er fasste das Schreiben des Münsteraner Bischofs Dr. Felix Genn in wenigen aussagekräftigen Worten zusammen, in dem der Antrag von Pfarrer Markfort auf Entpflichtung von seiner Aufgabe, um in den Ruhestand gehen zu können, stattgegeben wurde. Dann überließ er Pfarrer Markfort die Zelebrierung der Heiligen Messe, heute erstmals als Pfarrer emeritus. Dieser, immer etwas verlegen bei Ehrungen, nahm jetzt sein Tagwerk auf. Alles wie immer, alles vertraut. Zum Kyrie sang der Kirchenchor der Gemeinde, der im Laufe des Gottesdienstes noch mehrfach zum Einsatz kam.

Auch die Lesungen verliefen wie immer, mit vertrauten Personen. Es war kein Zufall den Abschied auf den Namenstag von Peter und Paul zu legen. Zuvor gab es bereits eine Gratulation zum Namenstag des Pfarrers, dann griff er in seiner Predigt die Lebensgeschichte dieser beiden biblischen Männer auf. So unterschiedlich sie gewesen waren, so hatten doch beide auf ihre eigene Weise zu Gott gefunden. Dass davon eine besondere Faszination für Pfarrer Markfort ausging, war zu spüren. Im Anblick seiner eigenen Lebensgeschichte, die vereinzelt Gegenstand in Wortbeiträgen war, kam er zur wegweisenden Erkenntnis „Ich muss kein Übermensch sein, um für Gott einen Wert haben“.

Zur Kommunion hin war aber Unterstützung durch die anderen Pfarrer und mehrere Kommunionhelfer nötig; man hatte sich auf eine volle Kirche eingerichtet. Immer überließ man aber Pfarrer Markfort die Leitung des Gottesdienstes. Nach der Kommunionausteilung sang der Kinderchor „Clemenskids“ das Lied „Mögen sich die Wege“. Pfarrer Markfort zeigte spontan und gerührt sein breitestes Lächeln, hätte fast ein Tränchen verdrückt. Zum Glück musste noch der Kelch vom Abendmahl poliert werden, daran konnte er seine Emotionen „abarbeiten“. Der Gesang der hellen Kinderstimmen wurde bei weiteren Strophen durch die Erwachsenen des Kirchenchores ergänzt. Angesichts des im Text des Liedes thematisierten Abschieds wurde manchem Anwesenden sicherlich etwas wehmütig ums Herz.

Nach dem Ende der Liturgie erkannte der Pfarrer völlig richtig „Ich kann Sie noch nicht nach Hause entlassen. „Da will bestimmt noch jemand etwas sagen“. Erster war M. Langen vom Pfarrgemeinderat, der kurz und herzlich an viele gemeinsame Begegnungen erinnerte und sich wünschte, dass der Emeritierte auch in Zukunft viel zu lachen haben möge. Als Vertreter des Kirchenvorstandes war W.Ruhmann deutlich förmlicher, betonte aber immer die gute Zusammenarbeit und schaute auf gemeinsame Anstrengungen und Erfolge zurück.

Dann bekam Pfarrer Markfort große Augen, als ein nagelneues hochwertiges Fahrrad als Abschiedsgeschenk der Gemeinde zum Altar gebracht wurde. Jeder in der Gemeinde kennt unseren Pfarrer auf dem Rad, wie er im Stadtteil von Termin zu Termin unterwegs ist. Aufmerksamen Beobachtern war nicht entgangen, dass sein alter Untersatz in die Jahre gekommen ist. Dieses Geschenk traf voll ins Schwarze! Auch als Ruhmann von diesem Gemeinschaftswerk der Gemeindemitglieder berichtete, die zusammengelegt haben, als Gruppe oder Einzelperson, wanderte der Blick des Beschenkten mit strahlendem Lächeln immer wieder zum blitzenden Drahtesel.

Auch Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann ergriff das Wort. Zur Überraschung der anwesenden Gospeltrainer verwies er direkt zu Beginn seiner Grußworte darauf hin, dass der Pfarrer ja seit einiger Zeit einen Chorschal des Gospeltrains sein Eigen nennen dürfe, nachdem er ja im letzten Jahr anlässlich seines siebzigsten Geburtstages förmlich zum Praeses honoris des Chores ernannt wurde. Woher weiß er das eigentlich? War er dabei? Hat er gute Ghostwriter oder hat er mal gegoogelt? Auf jeden Fall weiß er, was bei uns in der Gemeinde so abgeht. Er betonte, dass Chor und Pfarrer ihre Stimme zum Lobe Gottes erheben, sozusagen an einem Strang ziehen, der Chor dabei aber wohl etwas wohlklingender. Der Insider schmunzelt. Ansonsten stand die Leistung und das Engagement in Gemeinde und Stadtteil im Mittelpunkt des Beitrags. Ein kleines Geschenk in Form einer Radwegekarte hatte er für den Fahrradbegeisterten auch noch dabei.

Natürlich waren auch Vertreter der Bezirke Bockum-Hövel (Udo Helm) und Heessen (Heinrich Klockenbusch), zu denen der Hammer Norden anteilig gehört, mit Grußworten vertreten. Den Abschluss machte Pfarrerin Christel Schmidt von der ev. Johanneskirche, zu der seit vielen Jahren eine sehr enge ökumenische Freundschaft besteht. Sie brachte eine Klingel als Geschenk mit, verbunden mit dem Hinweis „Gott hört dich!“. Mit einem von allen Anwesenden gemeinsam gesungenen Abschiedslied ging dieser denkwürdige Gottesdienst zu Ende.

Die Feier

Foto: trainarchivatorDer Kirchplatz füllte sich schnell nach der Messe

Inzwischen hatten sich auf dem Kirchplatz viele Menschen versammelt. Kindergartenkinder bildeten ein Spalier, dem sich die Gospeltrainer und die Musiker vom Spielmannszug 1975 Hamm-Nordenfeldmark anschlossen. Beim Auszug übernahm der Kreuzträger die Regie, bestimmte Tempo und Pausen, damit Pfarrer Markfort Zeit für die ihn verabschiedenden Menschen hatte. Die Kinder sangen ein fröhliches Lied.

Foto: trainarchivatorUnser Spalier erwartete den Pfarrer

Als er auf Höhe des Gospeltrains ankam, hatte er eine Blume und eine selbst gestaltete Karte der Kinder in Händen. Ein kurzes Zeichen vom Chorleiter und der Gospeltrain sang ein Ständchen „Heaven is a wonderful place“. Wie immer freute er sich uns singen zu hören – Pfarrer und Gospelchor haben inzwischen viele gemeinsame Jahre auf dem Buckel, in denen er sich immer als Fan und Förderer erwiesen hatte.

Foto: trainarchivatorDrei emeritierte Pfarrer – Czogalla, Gerken und Markfort

Foto: trainarchivatorWir sangen ihm ein Ständchen

Jetzt ging’s weiter mit Flöten und Trommeln des Spielmannszuges. Weiterhin Händeschütteln und Dankeschön, besonderes Augenmerk galt aber dem Musikernachwuchs.

Foto: trainarchivatorDer Spielmannszug hatte seinen Nachwuchs dabei

Vor dem Pfarrheim, in dem gleich ein Mittagessen ausgegeben werden sollte, hatte man ein großes Zeltdach aufgebaut, um sich ggf. gegen den angesagten Regen schützen zu können. Die Avantgarde des Schützenvereins machte sich an der Biertheke nützlich, um die Gemeindemitglieder mit frischem Bier zu versorgen. Pfarrer Markfort blieb an der Treppe zum Pfarrheim stehen und die Menschen, die persönlich gratulieren oder sich verabschieden wollten, bildeten geduldig eine Schlange.

Foto: trainarchivatorViele Gratulanten standen geduldig an

Für alle nahm sich der Pfarrer einen Moment Zeit, wechselte ein paar persönliche Worte. Die ersten hatten sich mit Suppe oder Sekt versorgt, pflegten in netter Atmosphäre ein Schwätzchen mit Bekannten. Mancher der Wartenden in der Schlange überreichte ein Geschenk, so dass der Pfarrer Unterstützung bei der Bewältigung des Ansturms benötigte. Chorleiter Sebastian Wewer und Vereinsvorsitzende Christa Etzel hatten sich ebenfalls eingereiht, um unser Geschenk zu überreichen – eine sehr persönliche Karte mit vielen Unterschriften. Natürlich hatten wir uns auch am Fahrrad beteiligt!

Foto: trainarchivatorChrista und Sebastian überreichten unser Geschenk

Wir Gospeltrainer warteten größtenteils im Pfarrheim, wo wir eigentlich noch etwas singen wollten. Letztlich war es aber so eng und lebhaft, so dass wir den Auftritt abgesagt haben. Später am Nachmittag sollten verschiedene Gemeindegruppen noch Gelegenheit zur Präsentation bekommen, doch diesen Termin konnten wir aus praktischen Gründen nicht wahrnehmen.

Foto: trainarchivatorTreten wir noch auf oder nicht?

Pfarrer Paul wird uns vermisst haben, doch er wird schon nicht zu kurz kommen. Wir haben schon in den nächsten Tagen die Gelegenheit im gospelmäßig etwas auf die Ohren zu geben. Dann werden wir Zeit und Raum haben, gemeinsam essen und unsere Freundschaft im persönlichen Gespräch pflegen.

Nachbesprechung Himmlische Nacht auf dem Caldenhof 27.06.2014

© Ev. Kirchenkreis HammCaldenhof – die Vierte! Zum vierten Mal übernahm der Gospeltrain Hamm die musikalische Begleitung der Himmlischen Nacht in der Hammenser Bildungstätte. Ums es vorweg zu nehmen: es war wieder sehr schön. Danke für die Einladung!

Die Andacht:

Im ersten Teil fand eine Andacht in der hauseigenen Kapelle statt. Darauf freuten wir uns schon im Vorfeld, da diese eine wunderbare Akustik hat. Diakon Jürgen Ellinger hatte die Andacht unter das Motto „Leben in Balance“ gestellt. Wie immer gab es viel Musik zu hören; mal vom Gospeltrain, mal von der Gemeinde. Zur Eröffnung sangen wir – wie passend – „Jesus is right here“. Es folge die Begrüßung und das Gemeindelied „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ Ellinger und die Gemeinde lasen anschließend im Wechsel den bekannten Psalm von Hanns Dieter Hüsch „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, dem ein Moment des stillen Innehaltens folgte.

Dann kam ein ganz besonderer Moment: die Welturaufführung eines neu einstudierten Songs. Bei der Probe hatten wir uns noch gefragt, ob wir uns dieses trauen sollen, aber die Akustik der Kapelle reizte uns einfach sehr. Diese Entscheidung für den Titel „Holy ist the lamb“ war vollkommen richtig, denn einerseits klappte alles wie geübt und andererseits war der Klang einfach toll. Außerdem herrscht bei der Himmlischen Nacht immer eine derart familiäre Atmosphäre, dass wir uns auf dem Caldenhof trauen, mal mutig zu sein und etwas zu experimentieren. Falls uns wirklich mal etwas misslingen sollte, dann wäre das vor diesem Publikum, das uns immer herzlich unterstützt, nicht so tragisch.

Nach der Ansprache zum Schwerpunkt „Leben in Balance“ sang die Gemeinde „Wir strecken uns nach dir“. Danach leitete der Gospeltrain mit dem Stück „All night, all day“ zum Abendmahl über. Auch hier kam die Akustik wunderbar zum Tragen. Es klang sehr harmonisch, obwohl an diesem Abend nur wenige Alt- und Männerstimmen anwesend sein konnten. Hervorzuheben ist, dass man sich nicht hetzen ließ und das Tempo exakt beibehalten hat. Umso stärker war der Kontrast zum schneller gesungenen letzten Durchlauf. Als die Andacht dem Ende entgegen ging, war unser nächster Titel „Mögen sich die Wege“. Zwar wurde alles sehr korrekt gesungen, von den Einsätzen bis zur klaren Aussprache, doch es hätte etwas weniger energiegeladen sein können. Vielleicht hat uns die Superakustik ein wenig verleitet…!

Foto: trainarchivatorDie Gemeinde kam nach dem gemeinsam gesprochenen Vater Unser nochmals beim Lied „Herr, wir bitten: komm und segne uns“ zum Einsatz. Mit dem Segen beendete der Diakon die Andacht, der wir noch mit dem Gospel „Angels by your side“ Nachdruck verliehen. Was war das für ein Ohrenschmaus. Tempo und Lautstärke super kontrolliert, dabei dennoch emotional im Ausdruck. Die Gäste hatten ein Lächeln im Gesicht, als sie nach und nach die Kapelle verließen.

Der gemütliche Teil:

Im Saal des Caldenhofs stärkten sich alle Anwesenden erst mal mit Getränken und kleinen Snacks. Ein Teil des Publikums gehört zum Gospeltrain-Umfeld, andere Leute kann man zu den Dauergästen dieser Veranstaltung zählen. Wie beim letzten Mal war auch der Chor CHORios aus Ahlen mit von der Partie. Als wir uns für einige musikalische Beiträge aufstellten, bekamen wir erst mal ein Kompliment dafür, dass sich Altos und Männerstimmen trotz der starken zahlenmäßigen Unterlegenheit gegenüber dem Sopran wacker geschlagen hätten. So habe man gemeinsam ein harmonisches Ganzes abgeliefert. Aber dafür haben wir ja unseren Chef, Chorleiter Sebastian, der für das Feintuning der Stimmen verantwortlich ist.

Nach dem Song „I will be there“ ergriff er das Wort, bedankte sich für die Einladung bei den Gastgebern und machte uns auf eine Besonderheit aufmerksam: im Gegensatz zu den meisten anderen Gospels, in denen man Gott anspricht, wendet sich dieser in diesem Lied an die Menschen. Auch wenn man es schon häufiger gesungen hat, so muss man manchmal offensichtlich erst ausdrücklich auf dieses Detail hingewiesen werden.
Bei den Stücken „Hallelujah“ und „Let me fly“ bemerkte man gar nicht, dass hier eigentlich zwei Chöre aktiv waren. Bunt durchmischt harmonierten die Teilnehmer so gut miteinander, weil wir nicht nur den gleichen Trainer haben, sondern auch gelegentlich einander bei Auftritten unterstützen.

„This little light” hieß es dann, bevor wir uns eine Pause mit netten Gesprächen mit den jeweiligen Tischnachbarn gönnen durften. Kurz vor Ende der Himmlischen Nacht brachten wir noch einige weitere Lieder zu Gehör. „This ist the day“ hieß es zu Beginn. Irgendwie hatte man den Eindruck dass unser Chef keinen Ablaufplan im Kopf hatte, sondern sich vom Bauchgefühl und spontanen Eingebungen leiten ließ bei der Auswahl des jeweils nächsten Songs. Miteinander sind wir soweit eingespielt, dass wir uns von Programmumstellungen nicht verunsichern lassen. Es ist manchmal einfach spannend mitzuerleben, wie sich eine Veranstaltung entwickelt und wir die Stimmung vor Ort einfach aufnehmen.

„Heavenly peace“ zeigte uns Aktiven dann das bevorstehen de Ende des Abends an. Man war im Chor angenehm zufrieden mit der eigenen Leistung und der Applaus des Publikums gab uns viel Bestätigung. Als Rausschmeißer diente uns der zuvor schon in der Andacht gesungene Song „Angels by your side“, der erneut prima gelang.
Unsere Vorfreude auf den Caldenhof hatte sich wieder einmal bestätigt. Diese kleine familiäre Veranstaltung macht einfach Spaß! Wir wurden in kein strenges Konzept gepresst, sondern hatten weitgehend freie Hand, welche Titel wir vortrugen. Vielen Dank an die Gastgeber für das Vertrauen in uns und die gewährte große Gestaltungsfreiheit.

Nachbesprechung Doppelhochzeit am 21.06.2014 – Teil 2 Kamen-Methler

Foto: trainarchivatorNachdem wir uns bei einer Hochzeit in Hamm schon warm gesungen haben, soll jetzt unser Highlight des Tages folgen: die Vermählung von Kathrin, die unseren Alt verstärkt, mit ihrem Nils. Der Polterabend vor wenigen Tagen war schon eine schöne Einstimmung auf diesen Festtag, der in der gut achthundert Jahre alten Margaretenkirche in Kamen-Methler seinen Höhepunkt erreichen soll.

.

Foto: trainarchivatorDank Steffi sind wir auf alles vorbereitet

Foto: trainarchivatorIn dieser Kirche singen wir zum ersten Mal und sind dementsprechend begeistert, als wir den prachtvollen Innenraum mit den aufwendigen Bemalungen betreten. In dieser wuchtigen romanischen Kirche fühlt man sich gleich wohl. Sie ist zwar recht dunkel, doch der weiße Blumenschmuck an Bänken und Altar verleiht ihr etwas Festliches.

.

Foto: trainarchivatorWunderbar – schon beim ersten Eindruck

Foto: trainarchivatorDer perfekte Blick von der Empore in den Altarraum

Singen werden wir von der Empore, von wo man einen herrlichen Blick hat. Das kurze Einsingen verläuft problemlos. Ein wenig wird noch an der Aufstellung arrangiert, dann können wir in der Zeit bis zum Beginn der Trauung die Atmosphäre ganz individuell genießen.

Foto: trainarchivatorDas Einsingen auf der Empore

Wir sind noch ganz entspannt, da setzt plötzlich Orgelspiel ein. Schnell aufgesprungen und nach unten geschaut. Da kommen sie. Selbst für uns ein spannender Moment – wie mag es erst den Brautleuten gehen?

Foto: trainarchivatorDen Einzug des Brautpaares will niemand verpassen

Das Paar ist vorne angekommen, es wird ganz still. Pastor Jochen Voigt schaut erwartungsvoll nach oben und gibt Chorleiter Sebastian ein Zeichen. Man erwartet unser erstes Lied. „Sia hamba“ hat sich Kathrin gewünscht. Ein sehr ungewöhnlicher Titel für die Eröffnung einer Trauung, doch sie kennt sich ja im Repertoire aus. Und wir freuen uns auch mal etwas anderes als die oft gefragten Hochzeitsklassiker zu singen. Es klingt ganz wunderbar! Wir sind hoch konzentriert, wollen wir doch eine sehr gute Leistung abliefern. Die Einsätze sind ganz sauber, wir reagieren gut auf jede Anweisung unseres Chefs. Bei unseren Auftritten ist es typisch, dass die Songs immer mal wieder unterschiedlich vorgetragen werden – je nachdem, zu welchen Anweisungen sich unser Chorleiter durch sein Bauchgefühl leiten lässt. Das Publikum ist ausgesprochen aufmerksam, weiß es doch, dass die Braut Teil unserer Truppe ist.

Jetzt begrüßt der Pastor das Paar und alle anderen Anwesenden. Irgendwie ist sofort klar, dass diese Trauung nicht mit kühler Strenge ablaufen wird, sondern in lockerer und heiterer Atmosphäre. Das anschließende Gemeindelied „Da berühren sich Himmel und Erde“ begleitet Sebastian an der Orgel, während bei unseren Gospels das Keyboard zum Einsatz kommt. Ein schöner großer Chor fühlt die ganze Kirche mit Gesang, wir sind natürlich mit dabei. Überhaupt ein gut gewählter Titel, denn er besingt passend zur Situation einen optimistischen Neuanfang.

Nach der liturgischen Eröffnung hat eine Gruppe von Kindergartenkindern ihren großen Auftritt. Bevor sie „Ich schenk’ Dir einen Regenbogen“ singen, dauert ihre Vorbereitung einige Zeit. Das sehr angenehme Publikum wartet jedoch ruhig und geduldig. Dafür bekommen wir alle ein rührendes Lied zu hören, bei dem die besungenen Gegenstände (Regenbogen, Luftballon, Herz) in die Höhe gehalten werden. Da gibt es dann den hoch verdienten Applaus.

Foto: trainarchivatorWird da etwa ein Spickzettel geschrieben?

Auf die Minis folgt wieder der Gospeltrain. „You are my song“ heißt der gewünschte Titel, der ruhig und emotional die Beziehung des Singenden zu Gott beschreibt. Ein schöner Moment des Innehaltens, bevor es gleich zur Trauung geht. Zwar ist das Stück bei uns noch ganz neu im Angebot, doch der Text sitzt und wir haben den Kopf dementsprechend frei für den Ausdruck. Es gelingt gut, die Akustik ist prima und man möchte wissen, wie es sich unten bei der Gemeinde anhört. Auf jeden Fall hat der Song Potential sich zu einem Hochzeitslied zu entwickeln.

In der Predigt befasst sich Pastor Voigt mit dem Trauspruch „Lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken“ (Hebräer 10, 24). Dabei erhebt er nicht sprichwörtlich den mahnenden Zeigefinger, sondern zeigt die im Spruch liegenden Chancen für die Zukunft auf. Sehr schön gemacht. Durchaus als Unterstreichung der Predigt kann man den anschließenden Gospel „Angels by your side“ verstehen, den wir gerne als Segenslied singen. Beim Blick von oben hat man den Eindruck, als mache sich eine wohlige Stimmung in der Kirche breit.

Foto: trainarchivatorJetzt wird es ernst

Der entscheidenden Zeile aus der Lesung „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1.Mose 2,18) schließt sich als logische Konsequenz die Trauung an. Die eigentliche Zeremonie ist kurz und herzlich, alle Augen liegen gebannt auf dem Paar. Was ist das aufregend!

Foto: trainarchivatorWir sind alle als Trauzeugen dabei

Zur Entspannung erklingt „Shine your light“. Die Braut singt teilweise mit, scheint beschwingter Stimmung zu sein. So haben wir uns das erträumt. Trotzdem scheint sie mit feuchten Händen zu kämpfen zu haben. Drängt da vielleicht auch ein Tränchen ins Auge? 🙂

Foto: trainarchivatorDie Braut weiß genau, dass ihr die Gospeltrainer im Nacken sitzen

Als Gemeindelied wird der Segen „Mögen sich die Wege“ gesungen. Die Aufregung macht entspannter Dankbarkeit Platz. Nach den Fürbitten und einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser fehlt nur noch ein Jubelruf zum Abschluss. „Hallelujah“ schallt es durch die Kirche, dieser Hochzeitsevergreen rührt doch immer wieder.

Doch genug der Rührung! Zum Auszug wird aus der ruhig begonnenen Orgelimprovisation ein richtiger Kracher! „Heaven is a wonderful place“ erkennen die Gospeltrainer. Sehr ungewöhnlich, da brummen die Bässe aber mal so richtig. Manchen Kirchgänger mag es irritiert haben, die Braut wird darin aber einen ganz speziellen Gruß ihres Gospeltrains erkannt haben. Wir haben damit jedenfalls unseren Spaß.

Foto: trainarchivatorKaum ist dieser Traugottesdienst mit viel Musik beendet, erklingt draußen kurz ein Martinshorn. Als wir den Kirchplatz erreichen, hat sich schon eine große Menge um das Brautpaar geschart. Irgendwo bei der dort aufgerichteten großen Feuerwehrleiter und den Seifenblasen müssen sie sein. Die Gospeltrainer sammeln sich etwas abseits, bekommen eine Rose für die Gratulation in die Hand gedrückt und beobachten das Geschehen.

Foto: trainarchivatorWir warten auf unseren Gratulationseinsatz

Wir reihen uns hinter Familie und Freundeskreis in die Schlange der Gratulanten ein, und als erstes erreicht unsere „Chefetage“ das Brautpaar. Jetzt kann man ihnen mal in die Augen schauen. Eine tolle Braut, ein schönes Paar und doch unverkennbar „unsere“ Kathrin. Sie scheint sich über unser Kommen und unseren musikalischen Beitrag sehr zu freuen. Zwar hat sie selbst uns eingeladen und ihre Wunschtitel ausgewählt, doch wenn dann aus Planungen und Phantasien feierlicher Ernst wird, ist das etwas ganz anderes. Scheint alles in ihrem Sinne gelaufen zu sein; wir werden es bei einer der nächsten Proben erfahren.

Foto: trainarchivatorDie Bossin und der Chef beim Brautpaar

Foto: trainarchivatorInzwischen völlig entspannt – gleich ist die Gratulantenschlange „abgearbeitet“

Foto: trainarchivator„Achtung – wir nehmen Kathrin gleich in die Mitte, mach ´n Foto!“

So, unser samstäglicher Spezialeinsatz ist hiermit beendet. Ein anstrengender Nachmittag mit zwei Hochzeiten liegt hinter uns, doch wir können sehr zufrieden sein. Musikalisch hat alles geklappt, und der Gospeltrain ist offensichtlich gut angekommen. Ein glückliches Paar aus nächster Nähe zu erleben ist zusätzliche Belohnung. Ab nach Hause und selbst etwa runterkommen. Was sind wir gespannt darauf, von der Braut ihre Eindrücke erzählt zu bekommen.

Nachbesprechung Doppelhochzeit am 21.06.2014 – Teil 1 Ostwennemar

Foto: trainarchivatorHeute stehen gleich zwei Hochzeiten auf dem Kalender des Gospeltrains. Bevor es später nach Kamen–Methler geht, bereiten wir unseren Auftritt in der St.-Michael-Kirche in Hamm-Ostwennemar vor. Wir begeben uns auf die Empore, bringen das Keyboard neben dem Spieltisch der Orgel unter und machen eine Stellprobe. Dann beginnt das übliche Einsingprogramm.

Foto: trainarchivatorHaben alle Blickkontakt zum Chef? – Eng aber machbar

Foto: trainarchivatorDer Chef besetzt den Ausguck – gleich geht es los

Zum Einzug spielt Chorleiter Sebastian Wewer, der auch den Orgeldienst übernimmt, das Gemeindelied „Lobe den Herren“. Da wir eine Überraschung für den Bräutigam sind, machen wir uns auf der Empore „unsichtbar“ und singen das Lied nicht wie sonst üblich mit.

Foto: trainarchivatorAlle weg von der Brüstung und leise sein!

Pastor Ludgerus Poggel begrüßt das Brautpaar und die Hochzeitsgäste. Dem Kyrie als Anrufung des Herrn folgt passend unser erster Beitrag „I will be there“. Das bekommen wir prima hin und klingt zart wie gewünscht. Gar nicht so selbstverständlich, da das Lied noch ganz neu im Repertoire ist und wir noch an den Feinheiten feilen. Was Konzentration und Unterstützung durch den Chorleiter so ausmachen! Hat er doch immer das richtige Näschen, ob wir neue Songs schon öffentlich singen können oder besser noch etwas trainieren.

Nach einem kurzen Gebet geht es in der Lesung (Kohelet 4, 8-12) um das Thema „Zwei sind besser als einer allein“. Dem stimmt der Gospeltrain mit dem „Hallelujah“ zu, welches offensichtlich schon bei den ersten Klängen des Keyboards vom Publikum erkannt wird.

Als Grundlage für die Predigt nimmt Pastor Poggel den Text des Evangeliums (Mat 5, 13-16, „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“). Er macht deutlich, dass jeder Mensch positives bewirken könne, er aber auch eine Verantwortung zu tragen und sich einem Urteil zu stellen habe.

Jetzt kommt der von allen erwarte Moment der Trauung: nachdem die Brautleute befragt und die Ringe gesegnet sind, erfolgt die Vermählung durch das Ja-Wort. Natürlich wird das Paar anschließend gesegnet. Diese feierliche Stimmung unterstreichen wir mit dem Gospel „Immanuel“, wobei sich der Klang wunderbar im weiten Kirchenschiff ausbreitet.

Foto: trainarchivatorDas Brautpaar bei der Eheschließung

An die Fürbitten schließt sich die Gabenbereitung an, die durch das orgelbegleitete Gemeindelied „Wenn das Brot, das wir teilen“ ergänzt wird. Dieses singen wir mit, wie auch das Loblied „Großer Gott, wir loben dich“. Nach Vaterunser und Friedensgruß ist wieder Zeit für Gospelmusik.
Die Austeilung der Kommunion untermalen wir mit dem Song „Let me fly“. Da die Zeremonie am Ende des Stücks noch nicht beendet ist, schließt sich der Titel „Heavenly peace“ nach kurzem Zwischenspiel an. Klingt alles wie aus einem Guss, gehören beide Lieder doch zu den häufig bei Hochzeiten gewünschten Stücken.

Der Dauerbrenner „This little light“ kommt dieses Mal als Dankeslied zum Einsatz. Für Solistin Birgit ist es egal, an welcher Stelle der Programmfolge ihr Auftritt erfolgt – gewohnt emotional ist auch heute ihr Vortrag. Nach einem Schlussgebet und gibt es noch einen besonderen Moment zu erleben. Pastor Poggel beginnt „Mögen sich die Wege“ als Segenslied zu singen; für das Brautpaar, für die Gemeinde. Auch der Gospeltrain fühlt sich sofort angesprochen, und wir trauen uns einfach in den Sologesang einzustimmen. Auch das Keyboard kommt zum Einsatz. Sebastian schafft es, den Chor, der dieses Lied seit längerer Zeit im Repertoire hat, von unserem Stil an den des Pfarrers heranzuführen. Alles spontan, ein bisschen unorganisiert, aber herrlich authentisch.

Den Abschluss des Traugottesdienstes bildet der Evergreen „Oh, happy day“, wobei heute Andrea L. den Solopart übernimmt. Als sich die Kirche rasch leert, ist Andrea in Sorge, ob ihr Gesang dazu beigetragen habe. – Nichts da, Andrea. Dein Solo war prima! Auch der Chor hat eine ansprechende Leistung geboten. Das Publikum will halt nur rasch dem Brautpaar hinterher und seine Glückwünsche an das junge Paar übermitteln.

Auch wir machen uns recht zügig auf den Weg. Es geht weiter zur nächsten Hochzeit in Kamen, wo eine Chorkollegin als Braut auf unseren Einsatz wartet. Nichts wie hin!

Nachbesprechung Hochzeit im Maxipark 07.06.2014

Foto: trainarchivatorPuh, ist das warm heute. Kaum im Maxipark angekommen, versammeln sich die Gospeltrainer im Schatten eines großen Baumes. Der familienfreundliche Freizeitpark entstand 1984 als NRW-Landesgartenschau auf einer Zechenbrache.

.

.

Foto: trainarchivatorMit Brautmutter Gabi, ihres Zeichens selbst Gospeltrainerin, werden letzte Absprachen getroffen.

Foto: trainarchivatorWir gehen rüber zum Auftrittsort, der Restauration in der ehemaligen Werkstatthalle. Dort ist vor der Tür noch Gelegenheit für kühle Getränke.

Foto: trainarchivator Was macht denn da der Chef? Etwa Hausaufgaben vergessen?

Foto: trainarchivator Oder Eintrag ins Poesiealbum?? – Gar nicht so falsch. Er schreibt den Text eines Segensliedes in das Erinnerungsalbum des Brautpaares.

Foto: trainarchivatorAlle anwesenden Chormitglieder verewigen sich.

Auf geht’s. Hinein in den Saal, in dem es sich die Festgesellschaft gerade bei Kaffee und Kuchen hat gut gehen lassen. Jetzt bekommen wir die ungeteilte Aufmerksamkeit. Schnell aufgestellt und los geht’s. Statt eines geordneten Einsingens muss das „Taizé-Halleluja“ vor dem erwartungsfrohen Publikum zum Aufwärmen reichen. Dann begrüßt Chorleiter Sebastian Wewer die Anwesenden und stellt den Gospeltrain kurz vor. Das Brautpaar wird auf die bereit gestellten Stühle im Vordergrund gebeten.

Auf Wunsch der Braut steht als allererstes L.Cohens „Hallelujah“ auf dem Programm. Das kann ´was geben: heute ist der Alt dem Sopran zahlenmäßig sehr weit unterlegen. Also sind unsere Tugenden gefordert, um diese Situation spontan zu bewältigen. Erfahrung, die nötige Gelassenheit und den Spruch vom Chef im Ohr, welchen er immer mal wieder in Proben und Auftrittsvorbereitungen einfließen lässt („Ihr könnt das“) helfen weiter. Mit höchster Konzentration bei den Einsätzen und der Verstärkung durch Tenörin Eva sind wir auf einem guten Weg, die nonverbale Unterstützung des Chorleiters tut sein übriges. Das Stück gelingt, das Brautpaar kuschelt miteinander trotz der schwülen Wärme im Saal.

Jetzt ist es Zeit für ein „Oh, happy day“. Schließlich hat das Brautpaar die Eheschließung oben im großen gläsernen Elefanten bereits hinter sich. Solistin Steffi legt nach den ersten Tönen des Keyboards los, die Braut auch! Sie springt auf und animiert ihre Gäste aktiv zu werden. Es wird rege mitgeklatscht, die Stimmung ist heiter.

Etwas besinnlicher wir es beim nächsten Song „Let me fly“. Der Alt hat sich längst mit seiner zahlenmäßigen Unterlegenheit arrangiert und ist sicher in seiner Stimme. Wir hören aufeinander, statt uns vom Sopran irritieren zu lassen. Das Stück kommt irgendwie richtig romantisch rüber, das Brautpaar hält Händchen und schaut sich tief in die Augen.

Richtig rührend wird es, als jetzt Brautmutter Gabi in Aktion tritt. Das Solo bei „This little light“ singt eigentlich eine andere Solistin, die heute nicht mit an Bord ist. Sie verpasst einen ganz bezaubernden Moment, in dem die Mutter für ihre Tochter singt. Der ganze Saal hält den Atem an, ist zutiefst gerührt. Gabis Stimme trifft mitten ins Herz. Da wird manches Tränchen verdrückt, auch anwesende Männer kämpfen nicht dagegen an. Selbst bei den Gospeltrainerinnen blinkt es bei einigen im Auge. Anschließend ergreift Sebastian das Wort und empfiehlt den Frischvermählten sich immer an diesen Titel zu erinnern, auf dass er ihnen Kraft auf ihrem Lebensweg geben möge.

Jetzt fehle noch ein Segen. Musikalisch heißt es nun „Peace shall be with you“. Wieder wird gekuschelt, der Text wird verstanden und verfehlt nicht seine Wirkung. Eine ganz zarte Stimmung leitet das Paar optimistisch in dessen Zukunft.

Zum Abschluss wird das Paar in die Mitte gebeten, wir bilden einen großen Kreis um die beiden. Sie sind gespannt, was nun kommen möge. Wir singen „Angels by your side“ als weiteren Segenswunsch. Die Lautstärke ist schön zurückgenommen und erinnert an einen Segen, wie man ihn in einem vertrauten persönlichen Moment übermittelt. In einigen Tagen werden die beiden diesen Text beim blättern in ihrem Hochzeitsalbum wieder finden und sich bestimmt an diesen besonderen Augenblick mit dem Gospeltrain erinnern.

Foto: trainarchivator.Foto: trainarchivator

.

.

.

.

Jetzt sind wir eigentlich fertig, es gibt ordentlich Applaus. Wir bedanken uns für die Einladung und sprechen nochmals unsere Glückwünsche aus. Das Brautpaar strahlt, bedankt sich für unser Kommen, aber irgendwie mögen wir noch nicht auseinander gehen. „Einen machen wir noch“ löst Sebastian die Situation. Spontan wird „Jesus is my salvation“ angestimmt. Nach dem ersten Durchlauf wird aus dem einfachen Lied ein Kanon. Leicht und locker werden ruck-zuck die Gruppen eingeteilt – haben wir schließlich schon unzählige Male gemacht. Immer wieder toll zu erleben, wie eingespielt Chorleiter und seine Gospeltrainer sind. Das macht es einfach, in allen Situationen unverkrampft reagieren zu können, das Programm kurzfristig zu verändern oder die Stimmung im Publikum zu lenken. Das sind Momente, in denen es besonderen Spaß macht an Bord des Trains zu sein.

Foto: trainarchivator Foto: trainarchivator

Freundschaftssingen in Hamm-Pelkum 01.06.2014 in der Lokalzeitung

Am vergangenen Sonntag stand der Gospeltrain in der Bürgerhalle in Hamm-Pelkum auf der Bühne. Der Frauensingekreis Pelkum veranstaltete anlässlich seines sechzigjährigen Bestehens ein großes Freundschaftssingen mit vielen anderen Hammenser Chören. Von dieser Veranstaltung berichtet der Westfälische Anzeiger in seiner heutigen Ausgabe.

© Westfälischer Anzeiger, 04.06.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 04.06.2014

Nachbesprechung Freundschaftssingen in Hamm-Pelkum 01.06.2014

Die Bürgerhalle in Hamm-Pelkum war Veranstaltungsort für das große Freundschaftssingen anlässlich des sechzigjährigen Geburtstags des Frauensingekreises Pelkum. Unser Chorleiter Sebastian Wewer hatte eine Gelegenheit zum Einsingen im benachbarten Pelikanum, dem ev. Gemeindehaus, für uns organisiert. Bei dieser Gelegenheit haben wir die vorgesehene Titelauswahl für unseren Auftritt erfahren – natürlich wie immer ohne Gewähr. Alle Lieder kurz angestimmt und die Solistinnen auf ihren Einsatz vorbereitet; das war’s dann schon.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-02Die Gospeltrainer verfolgen die Ansagen vom „Chef“

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-11 Die letzten Minuten vor der Halle

Vor der Bürgerhalle wurde man gleich am Eingang durch einen Bogen herzlich willkommen geheißen. Der Frauensingekreis Pelkum hatte sechs weitere Chöre eingeladen, um ein buntes Programm auf die Bühne zu bringen. Der fröhliche Auftaktsong der Gastgeberinnen rief die letzten Besucher in die dann voll besetzte Halle. Man hatte für alle Chöre eigene Tische reserviert, Programme ausgelegt und den Veranstaltungsablauf mit den Chorleitern besprochen; bei diesem Freundschaftssingen sollte nur die Chormusik im Mittelpunkt stehen.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-08Netter Gruß an alle Gäste

Nach dem musikalischen Auftakt erfolgte die kurze und herzliche Begrüßung der Anwesenden, die dann schnell zum nächsten Lied überleitete. Das Jubiläum der Gastgeberinnen hatten Bürgermeisterin Monika Simshäuser und Bezirksvorsteher Udo Schulte zum Besuch dieser Veranstaltung veranlasst. Beide fassten sich in ihren Grußworten angenehm kurz, betonten den Wert der Musik für das kulturelle Spektrum der Stadt und das soziale Miteinander. Wie vom Frauensingekreis erhofft, hatten beide „Flachgeschenke“ (Geldspenden) für das Hammer Hospiz dabei, das durch diese Veranstaltung finanziell unterstützt werden sollte.

Nun betrat der MGV Eintracht Pelkum die Bühne und bot traditionellen Chorgesang; ganz klassisch in einheitlichen Jacketts und mit Notenmappe. Das abschließende Udo-Jürgens-Medley reizte zum Mitsingen. Darf man das bei einer solchen Veranstaltung? Wir sind etwas unsicher, wollen den Train ja nicht blamieren. Ein Blick zum Nebentisch verrät: alles ok – also weiter machen. 🙂

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-14Wir lauschen dem MGV Eintracht Pelkum

Da gleich drei reine Frauenchöre am Start waren, hatten die Organisatoren dafür gesorgt, dass diese nicht in einem Block hintereinander auftraten, sondern sich mit den anderen Chören abwechselten. Nach dem Männergesangverein folgten die Damen des Frauenchores Lohauserholz. Dass man deren Auftritt aus Termingründen kurzfristig im Programm nach vorne gezogen hatte, ließen sich die Sängerinnen nicht anmerken und absolvierten routiniert ihren Auftritt.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-16Am choreigenen Tisch wurde noch schnell aufgetankt

Der Gesangverein Konstantia war ein gutes Beispiel für einen Chor, bei dem man sehr deutlich die Handschrift ihres Chorleiters spürte. Man legte großen Wert auf exakte Einsätze und einen schönen sauberen Ausklang eines jeden Stückes. Hier und da eine kleine originelle oder kreative Idee eingebaut und schon kam altbekanntes Liedgut jung und spritzig daher. Betont energischer Applaus war die verdiente Belohnung.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-17Unser „Chef“ als aufmerksamer Zuhörer

Wie die beiden anderen Frauenchöre trat der Frauenchor „de Wendel“ ebenfalls in weißer Bluse mit farbigem Schal auf. Insgesamt fällt auf, dass Volkslieder im Repertoire der Chöre nach wie vor eine große Rolle spielen (den Gospeltrain mal ausgenommen), aber zunehmend auch Schlager und englischsprachige Klassiker im Angebot sind.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-18Letzte Konzentration – Augenblicke später rollte der Train in Richtung Bühne

So, jetzt wurde der Gospeltrain aufgerufen. Täuscht der Eindruck, dass man uns, sozusagen die Exoten unter den Teilnehmern, mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte? Chorleiter Sebastian setzte sich ans Keyboard, ein letzter aufmunternder Blick. Wir hatten uns schließlich vorgenommen die Halle „zu rocken“, einfach unser Ding zu machen.
„Lord, hold me“ hieß der erste Titel. Der Einsatz kam schon mal richtig klasse, so dass wir uns vor den vielen alten Hasen im Saal nicht die Blöße gegeben haben. Im Saal sitzend hatten wir den Eindruck gehabt, die Holzdecke wäre der Akustik abträglich; auf der Bühne bestätigte sich dieser Eindruck nicht. Im Gegenteil – unser Auftaktlied war schon mal voll gelungen, was uns kräftiger Applaus und Chorleiters Gesicht verrieten. Jetzt ging dieser selbst ans Mikro, bedankte sich artig für die Einladung, übersetzte den Namen des ersten Titels und sagte schnell noch den nächsten an. Auch Vereinsvorsitzende Christa Etzel ergriff das Wort, bedankte sich ebenfalls und richtete als frischgebackene Vorsitzende des Sängerkreises Hamm einige Worte an das Publikum, warb um Unterstützung seitens der Chöre für ihre neue Aufgabe.
Jetzt kam die große Stunde von Solistin Danny, die eben noch ein wenig „Muffensausen“ vor dem für uns eher ungewohnten Publikum hatte. Warum bloß? Ihr Soloauftakt des Gospels „Immanuel“ bot Klasse und Ausstrahlung. Die Gäste staunten, wir waren richtig stolz auf sie. Aber auch wir als Chor haben den Song mit seinen Steigerungen richtig gut vorgetragen. Einer Dame in der ersten Reihe war dieses noch recht junge Stück bekannt und sie sang sogar mit. Fachpublikum halt. Von anderen Chorleitern im Saal kam für unsere Umsetzung der Komposition sehr anerkennendes Kopfnicken. Das konnte unser Musikdirektor mit dem Rücken zum Saal natürlich nicht sehen; hätte bestimmt wieder für einen Satz roter Ohren gesorgt.
Wo die Gäste gerade mal etwas in Wallung geraten waren, haben wir mit „This little light“ noch einen draufgesetzt. Eine gute Wahl, erkannten doch etliche Zuschauer das Lied gleich beim Einsatz von Solistin Birgit und sangen textsicher mit. Viel Applaus erklang und wir gingen von der Bühne. Auf dem Weg zu unseren Plätzen ernteten wir viel anerkennendes Kopfnicken, und man konnte hier und da Aussagen aufschnappen wie: „Die waren gut!“

Letzter Chor vor der Pause war dann der Gesangverein Ostwennemar, der ein Programm anbot, dass vom Genre her dem der anderen Chöre zuvor ähnelte. Zugegebenermaßen waren wir zu diesem Zeitpunkt eher mit eigener Manöverkritik beschäftigt, die ganz positiv ausfiel. Die anschließende Pause nutzen die Festbesucher dann, um sich bei Speis‘ und Trank zu stärken und dem Small-Talk zu frönen, teils auch über Chorgrenzen hinweg.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-20Dieses Schwein schaute uns während des Auftritts zu – mancher fühlte sich beobachtet und konnte kaum den Blick von ihm lassen. Mal ernsthaft: hoffentlich haben viele dessen Bauch mit Spenden zugunsten des Hammer Hospizes gefüttert!

Nach der Pause absolvierten die Chöre ihre Auftritte in umgekehrter Reihenfolge, der Gospeltrain war also schon als Zweiter an der Reihe. Viele, die uns vor diesem Freundschaftssingen noch nicht kannten, schauten uns nach den Eindrücken unseres ersten Auftritts gespannt an. Wetten, dass wir die Leute mit dem afrikanischen Gospel „Sia hamba“ mal so richtig überrascht haben?! Trotz der fremden Sprache vermochte die eingängige Melodie und der originelle Aufbau die Menschen zu erreichen und schon bald klatschten viele mit.
Nächster Titel war „Jesus is right here“. Da war keine Übersetzung nötig – die Zeile verstanden alle im Saal. Vielen ist an dieser Stelle offensichtlich wieder zu Bewusstsein gekommen, das unser Train ein Gospelchor ist. Dass wir bei diesem Auftritt leider auf einige unserer Männerstimmen verzichten mussten, hat Chorleiter Sebastian gut in den Griff bekommen, indem er den Männerpart als Solist übernahm. Wer kein Insider war, hielt dies sicherlich für das normale Arrangement. Auch dieser Titel kam gut an, obwohl er eben nicht zu den weithin bekannten Gospelklassikern zählt.
Zum Abschluss wollten wir das Publikum auch mal mit einem sehr bekannten Lied verwöhnen. „Oh, happy day“ war insofern taktisch perfekt gewählt. Solistin Steffi stand bereit, Sebastian gönnte sich direkt zum Auftakt mal einen falschen Tastendruck am Keyboard und hatte mit seinem herrlich direkten und entwaffnenden Ausspruch „Oh, verkehrt!“ die Lacher auf seiner Seite. Beim Neustart lief alles wunderbar; die Solistin war sicher und gelöst, das Publikum machte gleich mit. Nach einigem Zögern waren die meisten auch vom Schützenfestklatschen auf den Gospelklatschrhythmus umgeschwenkt. Zunächst hatten wir das klassische Ende des Liedes gesungen, doch der kräftige Applaus ließ Sebastian den Song wieder aufnehmen und unsere zweite Schlussvariante singen. Diese Spontanität überraschte die Zuhörer erneut und kam offensichtlich gut an. Der Abgang erfolgte bei kräftigem Applaus und wir waren sehr froh dieses nicht unbedingt gospeltypische Publikum für uns gewonnen zu haben. Der Gospeltrain hat vor diesen vielen erfahrenen Chorsängern gut bestehen können und sicher einige neue Freunde gewonnen.

Freundschaftssingen Pelkum 01.06.2014-19Zuversichtlich vor dem Auftritt – zufrieden danach

Die Veranstaltung wurde von vielen Gospeltrainern als eine Art Studienreise in Sachen Chormusik gesehen. Es war uns schon vorher klar, dass sich der Gospeltrain in seiner Art deutlich von den anderen Teilnehmern unterscheiden werde, aber wir haben uns mit Neugier auf diese Einladung eingelassen. Das Beobachten und Zuhören bei den Auftritten der anderen Chöre hat uns sprichwörtlich einen Spiegel vorgehalten und bei vielen sicherlich die Selbstwahrnehmung geschärft.

Worin bestanden nun die wesentlichen Unterschiede?

  • Unser Bühnenoutfit ist trotz einheitlich schwarzer Kleidung und der orangen Schals wesentlich individueller. Jeder wählt seine persönlichen Wohlfühlklamotten, ob elegant oder leger, dem Wetter und Anlass entsprechend, letztlich Ausdruck der Persönlichkeit.
  • Wir stehen nicht still trotz geordneter Aufstellung. Heraus kommt nicht etwa ein totales Gezappel, sondern mal eine gemeinsame Bewegung, bei anderen Titeln ein individuelles Swingen. Spätestens wenn uns Chorleiter Sebastian auffordert „Macht Euch mal locker“ gibt’s kein Halten mehr.
  • Gesungen wird auswendig, was schon bei den Proben neuer Lieder frühzeitig gefördert wird. Obwohl wir also ohne Mappen dastehen, stellt sich das „wohin-mit-den-Händen-Problem“ für uns schon lange nicht mehr. Sobald man Text und Melodie nachvollzieht, entwickelt sich eine Körpersprache, die die Hände selbstverständlich mit einbezieht.
  • Unser Repertoire setzt einen klaren Schwerpunkt in der englischsprachigen Gospelmusik. Zwar haben wir auch afrikanische Songs und deutschsprachige Titel jüngeren Datums im Angebot, doch wir betonen immer die christlichen Grundlagen. Dass wir damit andere Stücke oder manche Veranstaltungsformen ausschließen, ist eine bewusste Entscheidung, die auf den Reifeprozess des Chores und dessen gewachsenes Selbstbewusstsein zurückzuführen ist.

Es hat uns sehr gefreut, dass man uns trotz unserer etwas anderen Art zum Freundschaftssingen eingeladen hat. Wir nehmen eine Reihe neuer Erfahrungen und interessante Vergleiche mit nach Hause. Unser Auftritt war gelungen und hat uns gute Kritiken eingebracht.

Nachbesprechung Erstkommunion in Herz-Jesu Hamm-Norden 04.05.2014

Sonntagmorgen. Nach einigen grauen Tagen gibt’s heute strahlenden Sonnenschein passend zum festlichen Anlass. Noch halten sich die Kommunionkinder und ihre Familien auf dem Platz vor der Herz-Jesu-Kirche im Hammer Norden auf. Wir Gospeltrainer sammeln uns in der Kirche, bereiten uns vor, nehmen unseren Platz ganz hinten auf den Stufen neben der Orgel ein. Zu Beginn des Gottesdienstes, der unter dem Motto „Freunde von Jesus“ steht, ist die Kirche voll besetzt.

Foto: trainarchivatorEinzug der Kommunionkinder

Als das Orgelspiel einsetzt, ziehen die Kommunionkinder hinter Pfarrer Paul Markfort von hinten ein und nehmen in den ersten Reihen Platz. Nach der Eröffnung singt die Gemeinde ein fröhliches Willkommen „Komm her, freu dich mit uns“. Feierlich wird es erstmals beim Taufgedächtnis, dem sich das Lied „Fest soll mein Taufbund immer stehn“ anschließt. Kyrie und Gloria sind ganz klassisch gehalten und werden mit dem Loblied „Das ist der Tag, den Gott gemacht“ abgeschlossen.
Auf das Tagesgebet folgt das „Taizé-Halleluja“. Bisher hat der Gospeltrain die Gemeindelieder normal mitgesungen. Jetzt greift Chorleiter Sebastian Wewer erstmals in Geschehen ein, lässt den Chor versetzt einstimmen und erzeugt so zur Überraschung einiger Kirchbesucher einen Kanon.

Nun ist es Zeit für das Evangelium (LK 24, 13-35). Die Lesung des Pfarrers wird durch auf eine Leinwand projizierte Bilder farbig illustriert. Der Erkenntnis, dass Jesus immer unter uns ist, bekräftigen wir mit dem Gospel „Immanuel“. Das Publikum folgt dem Vortrag von Solistin Danny und dem Chor aufmerksam, ist durch die Steigerung des Liedes regelrecht gebannt.

Foto: trainarchivatorDas Evangelium wird illustriert

Damit man uns einmal zu Gesicht bekommt, ohne sich in den Bänken nach hinten drehen zu müssen, werden wir nach der Predigt nach vorne gebeten. An so einem Festtag sind schließlich nicht nur Gemeindemitglieder und Gospeltrainkenner anwesend, sondern auch viele auswärtige Gäste der Kommunionkinder. Das ist wieder so ein typischer Moment, in dem Chorleiter Sebastian das Wort ergreift und die Menschen freundlich aber bestimmt zum Mitmachen motiviert. Seiner ansteckenden Art kann natürlich niemand widerstehen, und so stehen die Leute auf und studieren nach Anleitung den Klassiker „Gottes Liebe ist so wunderbar“ ein. Die Kommunionkinder haben offensichtlich diesen Titel zuvor geübt und machen rege mit. Schließlich entsteht durch den gleichzeitigen Einsatz von Altos/Männerstimmen („He’s got the whole world“) und Sopranos („Go, tell it on the mountain“) ein Triplett, das die ganze Kirche füllt. Nach dem Wortgottesdienst, bei dem man eher aufmerksam zuhörte, ist etwas Aktivität ganz willkommen.

Foto: trainarchivatorDer Gospeltrain hat von den Stufen neben der Orgel einen guten Überblick über die vollbesetzte Kirche

Jetzt kommen die Kommunionkinder erneut zum Einsatz. Zu ihren Fürbitten bringen sie alles Notwendige nach vorne und decken den Altar. Nach jeder einzelnen Fürbitte erklingt immer der Liedruf „Herr, wir bringen in Brot und Wein“ durch die Gemeinde. Jeder Anwesende spürt, dass es jetzt auf den besonderen Moment zugeht, auf den alle so lange gewartet und sich vorbereitet haben.
Foto: trainarchivatorFür diesen Moment haben wir den Song „Angels by your side“ ausgewählt, der mit seiner Zartheit einen Augenblick des Innehaltens bietet. Da der Titel gaaanz frisch bei uns im Angebot ist (eigentlich noch in der Übungsphase), hängen auf der Rückseite des Klaviers Spickzettel mit dem Text, den man bis in die letzte Chorreihe lesen kann – natürlich nur für den „Notfall“ 🙂 . Hat der Chef etwa Angst vor Texthängern? Eigentlich ist es nur Fürsorge, reine Fürsorge. Insider wissen, dass auch auf der Pianistenseite des Klaviers schon Spickzettel zu sehen gewesen sein sollen.

Zum Sanctus singt die Gemeinde orgelbegleitet „Heilig ist Gott in Herrlichkeit“. Längst haben die Kommunionkinder einen Kreis um den Altar gebildet. Der Gabenbereitung folgen sie heute mit besonderer Aufmerksamkeit. Nach dem Friedensgruß erklingt verheißungsvoll „Wenn das Brot, das wir teilen“. Nun beginnt der Kommunionempfang. Pfarrer Markfort lässt sich viel Zeit, damit die bestellte Fotografin von jedem Kind eine Aufnahme machen kann. Erfreulicherweise halten sich die Familien an die vorher getroffene Absprache im Altarbereich nicht zu fotografieren. So bleibt die Zeremonie feierlich und ungestört.

Foto: trainarchivatorDie Kinder bilden einen Kreis um den Altar – ihre Erstkommunion steht unmittelbar bevor

Während die Gemeinde zur Kommunion geht, ist der Gospeltrain musikalisch im Einsatz. Zunächst heißt es „Order my steps“. Angesichts der vollen Kirche dauert die Zeremonie dementsprechend; dieses lange und abwechslungsreiche Stück ist folglich gut gewählt. Nach dem Lied schweigt das Klavier aber nicht, sondern untermalt weiterhin. Singen wir jetzt noch etwas oder „klimpert“ Sebastian weiter, bis es in der Gottesdienstabfolge weiter geht? Kenner erahnen: das ist echte Kirchenmusikerkunst! Das eine Lied klingt aus, es folgt eine geschmeidige Überleitung zu einem anderen (oder auch nicht). Man muss halt spontan auf das Geschehen am Altar reagieren. Da wird mal in die Länge gezogen oder gekürzt, immer wieder ein Schulterblick, um zu sehen wie es steht. Aha, es jetzt geht es weiter. Wir erkennen, wie sich langsam die Melodie eines bekannten Songs einschleicht und wir nehmen Bereitschaftshaltung ein. „This little light of mine“ bekommen die Besucher jetzt zu hören, seit langem einmal wieder ohne Solo. Altgediente Gospeltrainer haben Freude daran den Organisten in unmittelbarer Nähe zu beobachten. Er lächelt und singt leise auf der Orgelbank swingend das Lied mit, gelernt ist gelernt – ist er doch ein Ex-Gospeltrainer, der einige Jahre die Männer bei uns an Bord verstärkt hatte.

Foto: trainarchivatorOrganist T.B. (links unten) und Chorleiter/Pianist Sebastian Wewer (unten rechts) bereiten sich auf ihre nächsten Einsätze vor

Zwischen Schlussgebet und Segen geben wir allen Anwesenden den Friedensgruß „Peace shall be with you“ mit auf den Weg; in den letzten Jahren fast schon zum Klassiker bei Gospeltrainauftritten geworden. Ist aber auch einfach immer wieder schön! Nach diesem Titel – der Gottesdienst ist noch nicht zu Ende – huschen wir leise nach draußen zum Nebeneingang, um dort ein Spalier zu bilden.

Schon bald öffnet sich die Tür und Pfarrer und Kommunionkinder kommen heraus. Wir singen „Heaven is a wonderful place“ und schließen uns direkt an. Langsam geht es als Prozessionszug um die Kirche herum Richtung Kirchplatz, wo die Kommunionkinder von ihren Familien erwartet werden. Letztes Lied ist „Jesus is my salvation”, bevor sich der Zug auflöst.

Es war eine gelungene Erstkommunion! Der Ablauf war zwischen den Beteiligten gut abgesprochen, die Kinder offensichtlich bestens vorbereitet. Selbstbewusst haben sie ihre Aufgaben und Wortbeiträge wunderbar gemeistert und so zum Gelingen ihres Ehrentages selbst beigetragen. Der Wechsel zwischen Gemeindeliedern mit Orgelbegleitung und Gospels zum Klavierspiel bot musikalisch viel Abwechslung. Es ist für jeden etwas dabei gewesen, die Musiktitel waren der jeweiligen Situation entsprechend gut ausgewählt. Entsprechende Rückmeldungen nach dem Gottesdienst bestätigen dies. Jetzt können die Gospeltrainer in ihr privates Wochenende verschwinden, denn die nächsten Aufgaben werfen bereits ihre Schatten voraus – Training ist angesagt.