Category Archives: Nachbesprechungen von Auftritten

Wie ist es gelaufen und welche Eindrücke nehmen wir von den Auftritten mit?

Auftakt zur Hochzeitssaison 2015 – Teil 2 Hamm-Pelkum 16.05.

© trainarchivatorDas geht ja Schlag auf Schlag! Gestern die erste Hochzeit im Gospeltrain-Jahr, heute schon die nächste. Zu Gast sind wir in der St.Jakobus-Kirche in Hamm-Pelkum, die wir schon von mehreren Auftritten kennen. Hier müssen wir uns nicht lange mit den Gegebenheiten vertraut machen, sondern können gleich mit dem Einsingen auf der Empore starten.

© B.Hausmann    Kurze Pause nach dem Einsingen  © B.Hausmann

© B.HausmannDer Gottesdienst beginnt mit dem Einzug des Brautpaares, begleitet vom Sologesang unseres Chorleiters Sebastian Wewer. Er singt den Phil-Collins-Titel „Dir gehört mein Herz“, komponiert für Disney’s Tarzanfilm.
Foto: © B.Hausmann

Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Katharina Eßer singt die Gemeinde das bei Trauungen beliebte Lied „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer“. Anschließend wird Psalm 23 vorgetragen, „Der Herr ist mein Hirte“.

Jetzt ist der Gospeltrain erstmals im Einsatz und singt „Let me fly“. Für die Predigt lässt sich die Pfarrerin von Erinnerungen an das Kennenlernen aus den Vorgesprächen mit dem Brautpaar inspirieren, bevor sie den Text „Insel der Gefühle“ vorliest.

© B.HausmannVor der Trauung wird gemeinsam das Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“ gesungen. Dann beginnt die klassische Trauzeremonie, assistiert von einem Jungen, der die Ringe bringt. Es wird eine spezielle Doppelkerze angezündet, welche die Brautleute dauerhaft zusammenschweißen möge.
„Hallelujah“ heißt es im Anschluss, ein gesungener Jubelruf des Gospeltrains.

Foto: © B.Hausmann

In Dankbarkeit folgen Fürbitten, Vater Unser und das Gemeindelied „Herr, wir bitten komm und segne uns“. Nach dem Segen hatte sich das Brautpaar den Song „Jesus is right here“ vom Gospeltrain gewünscht, der jetzt angestimmt wird. Zum Auszug steht – wie so oft – „Oh, happy day“ auf dem Programm. Heute ist Andrea L. unsere Solistin.

© B.HausmannDie Trauzeremonie ist beendet, es folgt der Auszug   © B.Hausmann

Beobachtern fällt auf, dass man besonders langsam in Richtung Ausgang geht, um möglichst viel von der Musik mitzubekommen. Eine Bestätigung für den Chor, der gerade eine schöne Trauung mitgestaltet hat und nun verdient ins Wochenende gehen darf.

© B.HausmannGratulation an die Frischvermählten, die Jugend setzt andere Prioritäten
Foto © B.Hausmann

Auftakt zur Hochzeitssaison 2015 – Teil 1 Hamm-Herringen 15.05.

© trainarchivatorWas für ein Wetter, was für ein Datum – ein Tag zum Heiraten! Heute führt uns eine Einladung zu einem Hochzeitsauftritt in die St.Victor-Kirche in Hamm-Herringen. In dieser Kirche haben wir noch niemals gesungen, und wir sind schon auf die Atmosphäre gespannt.

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© trainarchivatorSt. Victor aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts

Ein Chormitglied, das sich schon mehrfach als Zuträger für den Trainarchivator bewährt hat, fordert diesen auf, unverzüglich mitzukommen: „Das musst du sehen. Das haben wir auch noch nicht erlebt!“ Hört sich spannend an. Schnell hinterher in die Kirche und rauf auf die Empore. – Ein Blick auf die bereit- stehenden Stühle, und wir müssen schmunzeln. Man hat jeweils ein Programm und ein Likörfläschchen für die Gospeltrainer bereitgelegt. Eine nette Geste. Man freut sich auf uns, und wir fühlen uns willkommen geheißen.

© trainarchivatorErst singen, dann belohnen?

Jetzt aber schnell unsere Plätze einnehmen und das Einsingen starten. Dieses läuft routiniert wie immer. Wir bekommen schon mal einen Eindruck von der guten Akustik. Da die Stuhlreihen L-förmig in einer Ecke der Empore angeordnet sind, können wir uns besonders gut selbst hören, weil der Schall gleich von zwei Wänden zurückgeworfen wird. Noch bevor wir unsere Vorbereitungen beendet haben, taucht überraschend der Bräutigam auf, um uns zu begrüßen. Sein Lächeln überträgt seine Vorfreude auch auf uns.

© trainarchivatorBräutigam lauscht dem Einsingen

Ein paar Minuten haben wir noch, die wir draußen vor der Tür verbringen. Während dessen treffen immer mehr Hochzeitsgäste ein, die ebenfalls die Sonne vor dem Eingang genießen. Sonderbar – überall ist ganz gewöhnlicher Alltag, doch unmittelbar vor der Kirche ist Feiertag. Als Kenner sind wir sicher: die heitere Stimmung wird sich sicher auch auf die Zeremonie übertragen.

© trainarchivatorChor und Hochzeitsgäste in der Herringer Mai-Sonne

© trainarchivatorSo, jetzt geht es hinein, und wir nehmen Aufstellung. Wann geht es los? Chorleiter Sebastian Wewer, der heute nicht nur den Chor mit dem Keyboard begleiten wird, sondern auch das Orgelspiel übernimmt, greift schon mal in die Tasten. Was hören wir da? „Can you feel the love tonight?“ Eine wunderbare Überbrückung.

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© trainarchivatorDie Hochzeitsgesellschaft ist längst in der Kirche, als durch ein Gitter hinter der Orgel ein Blick zum Eingang gelingt. Ganz allein steht dort das Brautpaar mit der Pfarrerin Heike Park und bekommt von ihr noch ein paar Worte mit auf den Weg. Nach diesem Moment des Innehaltens ziehen die Drei unter Orgelspiel in die Kirche ein.

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© trainarchivatorBlick vom Logenplatz des Gospeltrains

Kaum hat das Paar Platz genommen, starten wir mit dem ersten Lied „Let me fly“. So mag sich das Paar in diesem Moment fühlen: beschwingt und dem Alltag ein wenig entrückt. Jetzt begrüßt die Pfarrerin das Brautpaar und alle anderen Anwesenden. Dann singt die Gemeinde das Lied „Danke“, natürlich vom Gospeltrain unterstützt. Der anschließende Psalm 36,6-10 („Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist“) wird gemeinsam gelesen. Bevor Pfarrerin Park ein Gebet spricht, sagt sie „Die Liebe wollen wir feiern“ und hat damit quasi ein Motto dieses Traugottesdienstes formuliert.

Thematisch passend lautet unser zweiter musikalischer Beitrag „I want to love you, Lord“. Dieser Song ist absolut frisch bei uns im Angebot und erlebt hier und jetzt seine öffentliche Feuertaufe. Als das Brautpaar kürzlich in einer unserer Proben zu Gast war, um sich einen Eindruck von uns zu verschaffen und Titel für den heutigen Tag auszuwählen, hatten wir dieses Stück geübt. Obwohl wir diesbezüglich noch in der Lernphase waren, hatte es offensichtlich so gut gefallen, dass man es sich für den heutigen Tag wünschte. Mutig und mit viel Vertrauen auf unser Können. Am Ende des Liedes sind wir mehr als zufrieden. Es klang wunderbar und wir sind ganz sicher durch den Ablauf gekommen, natürlich durch die dezenten Anweisungen und Hilfestellungen unseres Gospel-Trainers.

„Merkt Ihr, wie viel Freude heute hier in der Kirche ist?“ Mit dieser Frage beginnt die Predigt. Pfarrerin Park berichtet von Eindrücken aus Vorgesprächen mit dem Brautpaar, das die heutige Zeremonie wichtig nehme. Ganz locker und entspannt spricht sie von den Werten einer Ehe, der Liebe und zwischenmenschlicher Beziehungen – die ganze Zeit rege von mehreren Kleinkindern kommentiert. Ein kleiner Versprecher gibt Anlass zum Schmunzeln. So angenehm heiter, positiv der Zukunft zugewandt und gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger kann eine Traupredigt sein. Das von allen Anwesenden gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis verleiht dem Moment eine besondere Würde und Wertigkeit, bevor das Gemeindelied „Wenn der Weg, den wir gehen“ erklingt.

Die folgende Trauung ist zwar eine förmliche Zeremonie, doch mit viel menschlicher Ausstrahlung. Als die Pfarrerin ihre Hand segnend auf die Hände des Paares legt, sieht es von der Empore aus, als ob sie besonders herzlich zudrücke – vielleicht eine ganz persönliche Geste.

© trainarchivator Der Bräutigam leistet sein Eheversprechen vor Gott und der Welt

In diesem besonderen Moment kann man sich sicher sein: „Jesus is right here“, wie unser folgender Song heißt. Der Gospeltrain scheint frisch beseelt, denn das Stück klingt super! Belohnungen haben wir uns jedenfalls verdient: vom Chorleiter die Küsschen-Geste und Applaus vom Publikum. Aber warum sind wir heute so gut drauf? Wir sind zwar gut bei Stimme und konzentriert, doch die L-förmige Aufstellung motiviert wohl einige besonders, da man einander beim Singen sehen kann und in die rechte Stimmung kommt.

Mit den Fürbitten geht es weiter im Ablauf. Anschließend singt die Gemeinde das bei Traugottesdiensten beliebte Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ und wird dabei feierlich von der Orgel begleitet Das Vater Unser wird von allen gemeinsam gesprochen, bevor der Segen zum Abschluss erteilt wird.
Keine Hochzeit ohne DEN Gospel-Evergreen „Oh, happy day“! Tatsächlich erleben wir als erfahrener Hochzeitschor kaum einmal eine Ausnahme. Heute übernimmt Birgit das Solo, und schon bald wird unten im Kirchenraum mit- geklatscht. Nach dem Verklingen erklärt Pfarrerin Park, dass das Paar nach der Hochzeitsgesellschaft ausziehen möchte. – Schöne Idee, denn so kann es draußen von seinen Gästen in Empfang genommen werden.

© trainarchivatorGospeltrainerinnen beim beliebten „Braut gucken“

© trainarchivatorDer Auszug wird von der Orgel feierlich begleitet. Wegen eines Staus am Ausgang endet das Stück, bevor das Paar draußen angekommen ist. Von unten ruft die Pfarrerin „Mehr Musik“! Spontan, ungezwungen, kein Problem für unseren Mann an der Orgel.

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Hiermit endet unser erster Hochzeitsauftritt des Jahres. Wir haben sicher zum Gelingen einer wunderbar leichten und feierlichen Trauung beigetragen. Mal sehen, ob es am morgigen Samstag genauso schön wird, wenn der nächste Einsatz ansteht.

© trainarchivatorPerfektes 2-PS-Wetter

Kleiner Nachtrag: Vorsicht, Gospeltrain-Auftritte sind nicht ohne Nebenwirkungen. Selbst Profis wie die Pfarrerin sind davor nicht sicher – sang sie doch ganz für sich „Oh, happy day“, als sie Ihre Unterlagen zusammen- suchte und in der Kirche aufräumte. Herrlich, die Anekdoten am Rande.

Nachbesprechung Kreis-Chorkonzert Hamm 19.04.2015

© trainarchivator© Sängerkreis Hamm

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Bei herrlichem Sonnenschein strömten die Menschen zur Agneskirche in der Hammer Innenstadt. Viele waren gleich gekleidet – na klar, die Mitglieder der teilnehmenden Chöre versammelten sich zum Kreis-Chorkonzert des Sängerkreises Hamm.
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© trainarchivatorIn einer benachbarten Schule standen Räume zum Einsingen zur Verfügung, wo sich die Chöre individuell vorbereiten konnten. Aber wo blieb nur unser Chef? Da kam er auch schon angesaust. Chorleiter Sebastian Wewer war ein gefragter Mann, der heute in erster Linie als Kreis-Chorleiter und Mitorganisator fungieren sollte. Für seinen Gospeltrain hatte er aber dennoch einige Minuten – die reichten auch, denn wir sind gut aufeinander eingespielt.

Zu Konzertbeginn war die Kirche so voll, dass man noch zusätzliche Stühle besorgen musste. Gut dreihundert Sänger gingen an den Start und ungefähr genauso viele Zuhörer wollten dieses Konzert miterleben.

© trainarchivatorVolle Agneskirche: 300 Sänger treffen auf 300 Zuschauer

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.04.2015Als Kreis-Chorleiter war es die Aufgabe Wewers, die Besucher und die Chöre zu begrüßen. Er hielt sich nicht lange damit auf, denn heute sollte der Chorgesang im Mittelpunkt stehen. Um die hohe Teilnehmerzahl an Chören zu bewältigen, hatten sich die Organisatoren etwas einfallen lassen. Es nahmen immer drei Chöre gleichzeitig Aufstellung – einer auf den Altarstufen und zwei andere rechts und links im Kirchenschiff. Erst als alle drei ihren Beitrag geleistet hatten, nahmen die nächsten drei deren Plätze ein. Die Wechselpausen im Programm konnten somit kurz gehalten werden. In diesen wurden dem Publikum Informationen zum Sängerkreis und dessen Aufgaben vermittelt.
Foto: © Westfälischer Anzeiger, 19.04.2015, Ausschnitt

Block 1:

Das Konzert wurde durch den FRAUEN-SINGEKREIS PELKUM eröffnet. „Horch, der erste Laut“ hieß es im ersten Stück zunächst noch recht zaghaft, doch mit dem heiter-beschwingten „Kuckuck im Mai“ war das Eis gebrochen, und dem Kuckucksruf des Chores folgten viele andere aus der Zuhörerschaft.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.04.2015Frauen-Singekreis Pelkum, Leitung B.Röing   © Westf. Anzeiger, 19.04.2015

Der GESANGVEREIN KONSTANTIA 1889 bot allein durch die wesentlich höhere Personenzahl eine größere Klangfülle beim Lied „Wie ist die Welt so schön“. Der Titel „Komm, komme auf’s Meer“ hatte einen ausdrucksstarken lautmalerischen Beginn und wusste mit einem schönen Wechselgesang mit verlockenden Solopassagen zu überzeugen.

© trainarchivatorGesangverein Konstantia 1889, Leitung M.Tegethoff, dahinter wartende Chöre

Der Jazzchor OUT OF TUNE stand im interessanten Kontrast zu den vorherigen Chören. Beide Songs, „Sentimental Journey“ und „Blue Moon“ wurden hinsichtlich der Stimmen und der Einsätze sehr rein gesungen, dennoch keinesfalls leblos, sondern wunderbar swingend. Die kleine Choreographie zum ersten Song war originell, diesem angemessen und nicht übertrieben. Damit endete der erste Block, und die drei Chöre räumten unter verdientem Applaus ihre Plätze für die nachfolgenden.

© trainarchivatorOut of Tune, Leitung Ch.Pente

Block 2:

Im zweiten Block stellte sich auf den Altarstufen zunächst der GESANGVEREIN „CONCORDIA“ 1875 auf, der das Lied „Willkommen o Nacht“ wunderbar ruhig vortrug. Dann stellte sich der MGV „EINTRACHT“ RHYNERN 1874 dazu und man sang gemeinsam „Halleluja“. Trotz der gut sechzig Sänger wirkte es etwas zaghaft. Der Titel „The Rose“ mit deutschem Text klang sehr harmonisch und bot schöne Steigerungen. Mit dem nächsten Beitrag dieser Singgemeinschaft hatte man echten Mut bewiesen; „You’ll never walk alone“ kann schräg klingen, wenn man das Stück nicht wirklich gut einstudiert. Diese Herren hatten das Lied aber voll im Griff – wegen solcher Klänge mag man Männerchöre!

© trainarchivatorvorne MGV „Eintracht“ Rhynern 1874, dahinter  GV „Concordia“ 1875 Hamm,
Leitung beider Chöre F.-J.Kistner

Nun war der FRAUENCHOR DE WENDEL 1949 an der Reihe. Man hatte die japanische Volksweise „Furusato“ im Angebot, gesungen in deutscher und japanischer Sprache – ungewöhnlich, aber gelungen. Als zweites sang man das alpenländische Volkslied „Fein sein, beieinander bleiben“, dessen schöner Text aufmerksames Zuhören verdient hatte.

© trainarchivatorFrauenchor De Wendel 1949, Leitung F.-J.Kistner

Beim Auftritt von MUR IS DOLL gefielen die klaren Stimmen und sauberen Einsätze. Mit viel Schwung trug man seine beiden Titel vor. „Every breath you take“ hätte durch einige kleine Akzente noch knackiger klingen können, doch „All the things you are“ war umso expressiver. Zum Abschluss dieses zweiten Blocks erhielten die vier abgehenden Chöre nochmals kräftigen Applaus.

© trainarchivatorMur is Doll, Leitung R.Marihart

Block 3:

THE CROONERS boten als Sextett-Ableger von OUT OF TUNE A-Cappella-Gesang vom Feinsten. Bei „Gabriellas Song“ füllte zunächst eine Solistin das ganze Kirchenschiff mit zarter und doch ausdrucksstarker Stimme, bevor sie von ihren fünf Mitstreitern perfekt ergänzt wurde. Mit heftigem Applaus bedankte sich das Publikum für „Zwei kleine Italiener“, denn man verstand es, aus einem Uralt-Schlager einen hinreißenden zeitgemäßen Evergreen zu machen.

© trainarchivatorThe Crooners

Der FRAUENCHOR HAMM 1985 hatte zwei ganz unterschiedliche Lieder vorbereitet. Beim Marienlied „Wenn ich ein Glöcklein wär“ war ein sehr heller Solo-Sopran zu hören, der vom Chor zart begleitet wurde. Dabei hätte sich der Chor ruhig etwas mehr trauen dürfen. Der zweite Beitrag hieß „Song of Glory“, ein Gospelmedley u.a. mit „He’s got the whole world“ und „Oh, when the Saints“. Da der Chor ohne Mappen sang, hatte man Bewegungsfreiheit und geriet leicht ins Swingen.

© trainarchivatorFrauenchor Hamm 1985, Leitung W.Bersch

Nun war mit den CHORFREUNDEN MHP HAMM 1967 wieder ein Männerchor an der Reihe. Beide Stücke, „Ave Maria no morro“ und „Mit Gesang durchs Leben“, unterhielten das Publikum mit gutklassigem Chorgesang, an dem nicht nur Traditionalisten Gefallen gefunden haben dürften. Verdienter Applaus verabschiedete die Chöre dieses Blocks.

© trainarchivatorChorfreunde MHP Hamm 1967, Leitung H.Henryk

Block 4:

Im vierten Block startete A BARREL OF FUN mit dem Song „Broken Hallelujah“, den viele im Publikum kannten. In dieser ganz eigenen A-Cappella-Version begleitete sich der Chor selbst durch Vocal percussion, wobei der reine Frauenchor eine tolle Klangfülle bis hin zu den tieferen Tönen lieferte. Ein echter Kracher war der ebenfalls bekannte Titel „Sweet dreams“, präsentiert mit eigener Handschrift und ganz starkem Groove.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammA barrel of fun, Leitung B.Kockelke
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Der MGV „HARMONIE“ 1899 WIESCHERHÖFEN ist einerseits ein traditioneller Männergesangverein, und doch war er deutlich anders als die zuvor gehörten. Man trat im weißen Kurzarmhemd auf, sang ohne Liedermappen und zeigte mehr Mimik und Gestik. So bekamen die Titel „Die Nacht“ und „Guter Mann“ eine ganz eigene Leichtigkeit. Rein gesanglich war alles sehr harmonisch, die Texte gut zu verstehen und man spürte die Freude am Singen.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammMGV „Harmonie“ 1899 Wiescherhöfen, Leitung B.Kockelke
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Das Ende dieses Blocks bestritt unser GOSPELTRAIN HAMM. Nachdem wir das Konzert zuvor von der Empore aus verfolgt hatten, schauten wir jetzt in die erwartungsvollen Gesichter des Publikums, wussten zudem die Sängerkollegen, die ihre Auftritte schon absolviert hatten, im Rücken.

© trainarchivatorDer Gospeltrain hat einen guten Überblick auf das Konzert von der Empore

Wir begannen mit dem Medley „The singers prayer”, das wir erst in jüngerer Zeit zusammengestellt und zum Auftakt unseres Jubiläumskonzerts gesungen hatten. Es war gar nicht so einfach, in der gelösten Stimmung der Kirche die richtige Konzentration für diesen ruhigen Beitrag zu finden. Ein Blick, eine Geste von Chorleiter Sebastian Wewer und schon waren wir richtig eingestellt. Dass wir heute keinen Tenor an Bord hatten, stellte kein Problem dar, denn der Chorleiter übernahm kurzerhand dessen Part. So wurde das Medley eine runde Sache. Um einen Gegensatz zu schaffen, hatten wir den viel lebhafteren Gospel „This little light of mine“ als unsere Nummer Zwei ausgewählt. Schon nach den ersten Klängen erkannten viele Zuschauer das Stück und gingen mit. Offensichtlich waren wir von der Stimmung so angetan, dass uns am Ende das Tempo ein wenig durchging, doch auch diese Schwierigkeit haben wir schließlich souverän gemeistert. Den Konzertbesuchern hat es jedenfalls gefallen, und sie verabschiedeten uns, sowie die anderen Chöre des vierten Blocks, mit viel Applaus.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammGospeltrain Hamm, Leitung S.Wewer
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Abschluss:

Um das Kreis-Chorkonzert abzurunden, hatten die Veranstalter ein gemeinsames Abschiedslied aller Chöre mit dem Publikum geplant. Die Wahl war auf „Der Mond ist aufgegangen“ gefallen. Mancher Chor hatte das Lied kurzfristig in den Proben einstudiert, ansonsten waren alle, einschließlich der Besucher, mit Texten ausgestattet worden. Der Gospeltrain blieb nach seinem Auftritt einfach stehen, und die anderen kamen hinzu, wie wir es in der Generalprobe geübt hatten.
© trainarchivator Kreis-Chorleiter Wewer stieg zwecks besserer Übersicht über seinen Riesenchor auf einen Stuhl, was im Publikum Ausrufe der Sorge auslöste. Wir kennen das – wir blieben ganz gelassen. Und schon ging’s los. Da war mächtig Musik in der Agneskirche, als so viele Stimmen gemeinsam sangen. Die ersten beiden Strophen sangen wir vierstimmig, die dritte unisono mit dem Publikum. Es war beeindruckend, wenn auch weit von Perfektion entfernt. Die meisten hatten nie oder nur selten miteinander gesungen, kannten den Chorleiter noch nicht. Egal – es war ein schöner Schlusspunkt eines gelungenen Gemeinschaftskonzerts.

Ein Fazit:

Die Besucher der Agneskirche haben ein sehr abwechslungsreiches Programm erlebt, das die vielen Facetten des Chorgesangs vorstellte. Gleichberechtigt standen verschiedene Genres nebeneinander, wobei sich zwei Strömungen abzeichneten.
Die traditionellen Gesangvereine fallen schon durch ihre einheitliche Chorkleidung und die sehr geordnete Aufstellung auf. Eine gelegentlich recht strenge Haltung wird durch die häufig verwendeten Chormappen unterstrichen. Man singt Volkslieder, Schlager und zunehmend auch Stücke aus anderen Genres, wobei großer Wert auf Harmonien gelegt wird.
Chöre aus dem Bereich Jazz/Pop/Gospel wirken wesentlich individueller. Zwar hat jeder Chor einen farblichen Leitfaden, doch letztlich kleiden sich alle individuell. Die Aufstellung ist lockerer, beim Singen bewegt man sich, Gestik und Mimik sind wichtige Elemente – gelegentlich sogar kleine Choreographien.

Letztlich dürfte jeder Zuhörer seinen Lieblingschor und seinen Lieblingsstil geboten bekommen haben. Man konnte Freude und Einsatz der Aktiven miterleben, die das zuvor Geprobte den Besuchern präsentierten. Das Raumkonzept mit unterschiedlichen Standorten für die Chöre hat sich bewährt. Verbesserungen kleiner Details kann man für zukünftige Veranstaltungen ins Auge fassen. Man darf allerdings niemals vergessen, dass fast alle Beteiligten Amateure sind, die ihrem Hobby nachgehen und dennoch eine so große Gemeinschaftsveranstaltung erfolgreich gemeistert haben.

 Auftrag an den Sängerkreis Hamm:

Aus vielen Rückmeldungen des zufriedenen Publikums, das sich bestens unterhalten fühlte, war der Wunsch zu entnehmen, dass nicht erst wieder mehrere Jahre ins Land gehen mögen, bis das nächste Kreis-Chorkonzert stattfinden wird.

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 – Teil 2

Wir stehen aufgereiht in der Sakristei und warten auf den Einzug. Jetzt setzt das Keyboardspiel ein, wir konzentrieren uns. Als Chorleiter Sebastian Wewer zum Auftakt sein Solo des Liedes „Lord, hold me“ anstimmt, setzen wir uns in gesetztem Tempo durch den Mittelgang nach vorne in Bewegung. Es sieht wohl recht feierlich aus, wie wir mit Windlichtern in den Händen nach vorne gehen und auf abgestimmten Laufwegen unsere Plätze auf der Bühne einnehmen. Als alle angekommen sind, stimmen wir, die bisher zum Sologesang nur gesummt haben, in das Lied ein. Klappt alles reibungslos und verfehlt deshalb auch nicht seine Wirkung.

© Daniel DeppeZum Solo ziehen wir summend ein und setzen Windlichter ab

Erst jetzt kann mal ein Blick durch die Kirche wandern, die zu unserer Freude sehr gut gefüllt ist. Aufpassen! Jetzt geht es in den Übergang zum nächsten Titel. Es war eine Idee unseres Kreativdirektors mit einem Medley zu starten, welches thematisch eine Brücke schlägt von der flehenden Anrufung Gottes bis zur Gewissheit, geliebt zu sein. So heißen die Stücke zwei und drei „I belong to you“ und „Loved“. Wunderbar klingt es, als „I belong to you“ mit dem zarten Sopran startet, anschließend durch den Alt verstärkt wird. Als dann Tenor und Bass dazukommen, hat man hinter die Aussage „Ich gehöre zu dir“ ein dickes musikalisches Ausrufezeichen gesetzt.

© Daniel DeppeBei einem Konzert stehen wir erstmals hinter dem Altar

© Daniel DeppeLogisch, dass es im Anschluss heißt: „Loved“. Solistin Birgit singt nur den Refrain, den der Chor dann einmalig wiederholt und damit das Medley abschließt. Der Applaus des Publikums versichert uns: der Start ins Konzertprogramm ist geglückt und bei den Menschen gut angekommen. Man muss nicht immer mit einem lauten Kracher starten, um Aufmerksamkeit zu erzielen. So haben wir es uns erhofft.

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© Daniel DeppePfarrer Davis Puthussery tritt kurz ans Mikrofon und begrüßt als Vertreter der gastgebenden Gemeinde Clemens August Graf von Galen die Besucher und den Gospeltrain. Außerdem drückt er seine Vorfreude auf das Konzert aus. Er setzt sich zurück in die Bank, direkt neben seinen Vorgänger Pfarrer em. Paul Markfort – unseren großen Förderer seit unseren Anfangstagen. Ein gutes Gefühl, von Gemeinde und Pfarrer nach dem Wechsel weiterhin unterstützt zu werden und willkommen zu sein. Vielen Dank, so können wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen.
© Daniel DeppeAls Vorsitzende des Gospeltrains ergreift Christa Etzel das Wort. Nach der Begrüßung des Publikums erinnert sie an die Anfänge des Chores, der unter den Augen langjähriger Besucher unserer Konzerte gewachsen und gereift ist.

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© Daniel DeppeZum Ende stellt sie Kirsten Gerndt vor, die wir als Moderatorin gewonnen haben. Diese gute Freundin, ebenfalls Chorleiterin, kennt den Chor und das Konzertrepertoire gut. Sie wird den Zuschauern im Laufe der Veranstaltung Inhalt und Wesen der Songs vorstellen. Sebastian Wewer soll sich zum Jubiläum ganz um die musikalische Leitung kümmern können.

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Es geht weiter mit dem Chor. Mit „Sia hamba“ steht jetzt ein afrikanischer Song auf dem Programm. Der Chorleiter geht vor uns in Stellung, fordert ganze Konzentration. A cappella werden keine Fehler verziehen, alles ist direkt hörbar. Wir hängen mit den Augen am Chef, der uns detailliert durch das Stück leitet. Sehr schön präzise folgen wir seinen Anweisungen und verdienen uns sein breit gelächeltes Lob. Teamarbeit at it’s best. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass die Zuhörer ganz schnell klatschend einsteigen – fast komplett im korrekten Gospelrhythmus. Fachpublikum und langjährige Besucher brauchen keinerlei Nachhilfe!

© Daniel DeppeDer Gospel-Trainer kitzelt den gewünschten Klang heraus

Wieder gehen wir in Hab-Acht-Stellung, doch diesmal geht es krachend los. Fanfarenartig laut erklingt der Auftakt zu „Joshua fit the battle of Jericho“. Der Blick in die erstaunten Gesichter im Publikum macht uns Gospeltrainern immer wieder Spaß, wenn wir unsere Version dieses alten Spirituals zu Gehör bringen. Dem imposanten Beginn steht die geheimnisvoll-erzählende Art des Refrains gegenüber. Jetzt zahlt sich die intensive Probenarbeit an diesem Stück aus. So muss es sich Chorleiter Sebastian gedacht haben, als er dieses Arrangement entwickelt hat. Man scheint live dabei zu sein bei den Ereignissen in Jericho.

© Daniel Deppe Beim nächsten Gospel „Immanuel“ wird mindestens ein Gang zurückgeschaltet. Moderatorin Kirsten spricht vorweg von engelgleichem Gesang in Bezug auf das Anfangssolo. Ob Solistin Danny in diesem Moment ganz mulmig wird? Kurzer Blickkontakt zu Chorleiter Sebastian, der sendet ihr ein zuversichtliches Lächeln und schon erklingen die ersten Gesangspassagen. Klingt wirklich toll. Von einer Erkältung, die in den letzten Wochen so viele Gospeltrainer heimgesucht hat, ist nichts mehr zu spüren. Wie schafft man es, sich alleine da vorne hinzustellen und so zu singen?! Nach der beeindruckenden Vorgabe der Solistin lässt sich der Chor auch nicht lumpen und bietet ein gutes Niveau. Deutlich ist zu spüren, dass man sich individuell zurücknimmt zugunsten eines gemeinsamen Ausdrucks. Dem Workshop vor einiger Zeit sei Dank.

© Daniel DeppeDie Menschen werden still, sind ganz bei sich

© Daniel DeppeHat das Publikum gerade noch andächtig zugehört, so wird es jetzt mit einbezogen. „Heaven is a wonderful place“ ist ein Song, der als Endlosschleife nach Anweisungen des Chorleiters gesungen wird. Den kurzen, einfachen Text haben wir den Zuschauern mit dem Konzertprogramm an die Hand gegeben. Zunächst singt der Chor den Gästen die Männerstimme vor, anschließend singen alle gemeinsam. Chorleiter Sebastian lässt den Chor einen Moment schweigen, um zu überprüfen, ob die Lektion beim inzwischen stehenden Publikum ankommt. – Und ob. Man ist heute singfreudig, und macht die Aktion gerne mit. Nach und nach wechseln Sopran und Alt in ihre eigenen Stimmen, Männer und Publikum singen weiterhin gemeinsam. Das beeindruckt. Die ganze Kirche ist aktiv, gut 500 SängerInnen bei guter Akustik. Tolle Sache. Man bedankt sich durch kräftigen Applaus, ist stolz auf sich selbst.

© Daniel DeppeDie Kirche ist voll, alle machen mit

Ein Klassiker wie „Go down, Moses“ bietet zum soeben Gesungenen einen guten Kontrast. Aber, oh weia, den Einsatz der Stimmen haben wir verbockt. Irgendwie ist der Wurm drin. Nach einem Moment haben wir uns aber gefangen und gewinnen zunehmend an Sicherheit. Dem Chef steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Soll er sich mal umsehen! Die Zuhörer nehmen’s nicht übel. Bei allen Beiträgen zuvor haben Einsätze, Übergänge und Abschlüsse sehr sauber und sicher geklungen. Man weiß also, dass wir es können. So ist der Fehler nicht mehr als eine Anekdote in einem bisher gelungenen Konzert. Erleichtertes Lächeln überzieht anschließend die Gesichter der Gospeltrainer.

© Daniel DeppeErst in jüngster Zeit haben wir Steffis Solo eingebaut

Jetzt wollen wir aber zeigen, dass wir es drauf haben. Mit „Holy ist the lamb“ bietet sich die perfekte Gelegenheit. Bei diesem Lied hört man jedes Detail, also gegebenenfalls auch jeden Fehler. Außerdem gilt es, die innere Ruhe zu bewahren, um Zugang zum Inhalt zu bekommen. – Es klappt wie am Schnürchen! Sicher, ruhig, ganz leicht – wir schweben durch diesen Song. Wer jetzt kein Strahlen auf dem Gesicht hat, dem ist nicht zu helfen. Die Menschen erkennen unsere Leistung nach dem Faux pas zuvor an und belohnen uns mit warmherzigem Applaus.

Vor dem nächsten Stück „Jesus is right here“ verdeutlicht Moderatorin Kirsten die Innigkeit des Textes und ruft quasi Jesus in unsere Mitte. Wir befinden uns hier schließlich in einer Kirche. Kirsten spricht zu den versammelten Menschen wie zu uns im Workshop. Das kommt an, macht dadurch aus einem belanglosen Text etwas ganz Persönliches. Deutlich ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer während unseres Vortrags zu spüren. Bevor der Applaus aufbrandet, gönnt man sich noch eine kleine Pause des Innehaltens, indem die Musik nachzuwirken scheint. Sehr sensibel wahrgenommen!

© Daniel DeppeModeratorin Kirsten Gerndt im Einsatz

Mancher Besucher kennt den Gospeltrain seit Jahren und weiß von unseren Aktivitäten. Den übrigen wird von unseren Gospelkirchentagsteilnahmen berichtet und den vielfältigen dort gewonnenen Erfahrungen. Dazu gehört auch das folgende Lied. 2012 war „Let me fly“ ein Höhepunkt der Veranstaltung in Dortmund. Seitdem ist es fester Bestandteil unseres Repertoires, mit der Chance, ein Evergreen zu werden. Wir wissen genau, wie es geht. Die Gospelkirchentagsteilnehmer sowieso. Es gilt, dieses eine Gefühl wachzurufen, das den ganzen Song trägt. Kirsten sitzt ganz ruhig in der Bank. Wir sehen sie jedoch vor unserem geistigen Auge mit weit ausgestreckten Flügeln, wie wir es in einem früheren Workshop geprobt haben.

Das war der letzte Titel im ersten Konzertblock. Wir gehen geordnet ab, nehmen unsere reservierten Plätze in den Seitenschiffen ein und nutzen die Pause zum Trinken, während von Chorleiter Sebastian ein Instrumentalstück am Keyboard gespielt wird.

© Daniel DeppeDer Chorleiter am Keyboard, der Chor bekommt eine kleine Auszeit

Teil 3 folgt.

© alle Fotos dieses Artikels wurden von Daniel Deppe zur Verfügung gestellt.

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 in der Lokalzeitung

Von unserem Jubiläumskonzert berichtet natürlich auch unsere Lokalzeitung, der Westfälische Anzeiger. Man gönnt uns einen großen Artikel einschließlich Foto. Am nächsten Tag gibt es noch eine kleine, aber feine Ergänzung.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.03.2015 Westfälischer Anzeiger, Hamm, 31.03.2015

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.03.2015Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.04.2015

Mal unter uns:
Wer an dieser Stelle die Fortsetzung der chorinternen Berichterstattung vermisst, dem kann geholfen werden. Der Trainarchivator ist bei der Arbeit! Inzwischen sind ihm Fotos zugespielt worden, die gesichtet, ausgewählt und im Einzelfall bearbeitet werden müssen. Wer den Trainarchivator kennt, der weiß, dass das mit Freude und Leidenschaft gemacht wird. – Jede Wette, jetzt seid Ihr so richtig neugierig! Könnt ihr auch sein, denn die Aufnahmen halten wunderbare Momente eines gelungenen Konzerts fest. An dieser Stelle geht schon mal ein herzlicher Dank an Daniel Deppe (www.deppe-solutions.de).

Ein Tip: Teil 1 der Nachbesprechung des Jubiläumskonzertes ist um einige Fotos ergänzt worden…

Nachbesprechung kleiner Auftritt beim Kreissängertag 28.03.2015

© Sängerkreis HammDer Sängerkreis Hamm, dem auch der Gospeltrain angehört, hielt am Samstag, den 28.03.2015, seine Jahreshauptversammlung ab. Man traf sich in einem Tagungsraum des Kurhauses Hamm; anwesend waren v.a. Vorsitzende und Leiter der im Sängerkreis vereinten Chöre.
Es ist üblich, dass einer der Chöre die Versammlung mit einem musikalischen Beitrag eröffnet. In diesem Jahr durfte der Gospeltrain seine musikalische Visitenkarte abgeben. Wir waren gespannt, wie viele Gospeltrainer nach dem großen Jubiläumskonzert an diesem Kurzauftritt teilnehmen würden. Angesichts der erheblichen Belastung, die wir bei der Konzertvorbereitung zu tragen hatten, und trotz Erkältungswetter haben wir eine ordentliche Mannschaft an den Start bringen können.

Das Einsingen fand recht formlos in einem Nebenraum statt. Es musste überhaupt erst einmal festgelegt werden, was wir eigentlich singen wollten. In vielen anderen Chören wäre eine derartige Spontanität vielleicht gar nicht möglich – bei uns ist es fast schon ein Markenzeichen. Allerdings hatten wir durch die intensiven Proben die Gewissheit, dass wir viele Titel sicher drauf haben.

Wir wurden dann in den Tagungsraum gerufen, wo uns das Fachpublikum erwartungsvoll ansah. Die große Mehrheit gehörte klassischen Gesangvereinen an, die v.a. deutschsprachige Lieder im Repertoire haben; bevorzugt aus den Genres Volkslied, Schlager/Chanson, Oper/Operette/Musical, aber auch Klassik und Geistliches Liedgut.
Eigentlich hätte unsere Vorsitzende Christa Etzel, in Personalunion auch Vorsitzende des Sängerkreises, die Tagung eröffnen sollen. Angesichts von Stimmproblemen, die sie zum Glück erst nach unseren Konzert erwischt hatten, übernahm jemand anderes die Begrüßung der Teilnehmer und des Gospelchores. Der Begrüßende erwähnte, dass er seit gut fünfzig Jahren einem Männergesangverein verhaftet sei – nun wussten wir, woran wir waren.

Nach wenigen Worten zur Tagesordnung – wir befanden uns schließlich auf einer Jahreshauptversammlung – ging es los. Chorleiter Sebastian nahm am Keyboard Platz, hielt einen Moment inne und los ging’s. Für „Loved“ als ersten Titel hatten wir uns erst vor wenigen Minuten entschieden, dennoch fanden Solistin Birgit und anschließend der Chor gut in das Stück. Für einige Herren im Saal war unsere Art des Vortrags etwas fremd und neu, andere schauten eher neugierig interessiert. Die Damen waren weniger reserviert. Eine kannte das Stück offensichtlich und sang leise mit. Alles etwas ungewohnt für uns, doch das anerkennende Lächeln eines Chorleiters, der unser Konzert besucht und sich anschließend lobend geäußert hatte, zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Der Applaus lieferte zusätzlich Bestätigung.

Chorleiter Sebastin Wewer ergriff das Wort, bedankte sich für die Einladung und wies darauf hin, dass es sich bei dem soeben gehörten Titel um den Mottosong unserer diesjährigen Konzerte handelte. Offensichtlich waren noch weitere Anwesende bei unserem Konzert gewesen, wie diverse Reaktionen deutlich machten. Wewer wies darauf hin, dass wir heute nur eine reduzierte Teamstärke hätten, wir aber dennoch auftrittsfähig seien; anerkennendes Nicken. Ob das wohl alle Chöre von sich sagen könnten?

Als zweites Lied haben wie mit „Sia hamba“ ein afrikanisches Stück ausgewählt; mutig und ein schöner Kontrast zum vertrauten Repertoire der Mehrzahl der Anwesenden. Da wir konzentriert und gut bei Stimme die Anweisungen vom Chef prima umgesetzt bekamen, machte der Vortrag ordentlich Eindruck. Zum Schluss gab es verdienten Applaus und ein Dankeschön für unseren Besuch. Offensichtlich hatte man Gefallen an unserer Art gefunden, auch wenn wir „einen ganz anderen Chorstil“ pflegen, wie es jemand formulierte.

Nach dem aufwendigen Konzert vor einer Woche, wo vieles vorab besprochen, organisiert und festgelegt worden war, zeigte dieser Kurzauftritt die andere Seite des Gospeltrains. Außer einer guten musikalischen Grundlage hatten wir keinerlei Vorbereitung mit ins Kurhaus gebracht. Diese Fähigkeit, spontan sein und kurzfristig agieren zu können, zeichnet uns aus; ist v.a. die Handschrift unseres Chorleiters. Es hat Sinn gemacht, diese Auftrittsmöglichkeit wahrzunehmen, denn wir konnten eine gute Visitenkarte unseres Chores vor Fachpublikum abgeben. Außerdem war die lockere Art angenehm für die Aktiven, die sich jetzt eine kleine Chorpause verdient haben. Mitte April geht es dann mit frischem Schwung weiter.

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 – Teil 1

© trainarchivatorUnsere Herz Jesu Kirche empfängt uns bei strahlendem Sonnenschein. Heute geht es endlich los, unser Jubiläumskonzert beginnt in drei Stunden. Die GospeltrainerInnen wollen endlich losgelassen werden und erfahren, ob sich die Vorbereitungen gelohnt haben und sich unsere Ideen umsetzen lassen wie gewünscht.

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© trainarchivatorZunächst steht aber das Einsingen in der Kirche an. Erstmals zum Einsatz kommen unsere neuen Roll-Ups, die als Markenzeichen im Bereich der Eingänge und neben der Bühne stehen.

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© trainarchivatorDer Innenraum beeindruckt schon ein wenig, sieht irgendwie professionell aus. Auch wenn wir die Bühne gestern bei der Generalprobe schon getestet haben, so ist deren Einsatz noch recht ungewohnt. Die Instrumente und Mikrofone sind einsatzbereit, die Dekoration ist seit gestern vervollständigt worden.

© trainarchivatorPassend zur Passionszeit – Weißdorn, Brombeerranken, violetter Dekostoff und Lichtertüten

Also ab auf die Bühne, Plätze einnehmen und die Aufstellung von Chorleiter Sebastian Wewer noch ein wenig optimieren lassen.

© Daniel DeppeWir wollen gleich einen guten Eindruck machen   © Daniel Deppe

Dann geht es gleich los mit den altvertrauten Einsingübungen. Der Chef findet das richtige Maß, um uns aufzuwärmen und dennoch nicht zu überfordern. Es gilt, unsere Kräfte wohldosiert einzusetzen – es wird heute noch einiges von uns verlangt werden. Insgesamt klappen die Übungen und angesungenen Titel recht gut.

© trainarchivatorDie Gospeltrainer beim Einsingen – noch ganz unter sich

© Daniel DeppeEtwas aufgeregt sind wir schon, und so passieren kleine Flüchtigkeitsfehler. Kein Problem, die sind durch klare Absprachen einfach zu beheben. Auch unser Chef scheint ein wenig Lampenfieber zu haben, doch er nimmt’s routiniert und mit Humor.
© Daniel Deppe

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Es wird überhaupt viel gelacht. Konzentrierte Vorbereitung und Lockerheit sind gut im Gleichgewicht. Es bewährt sich, dass wir uns frühzeitig getroffen haben und so nicht unter Zeitdruck geraten.

© Daniel DeppeLachen löst die Vorstartspannung   © Daniel Deppe

© trainarchivatorEine ahnt, die Kamera sieht alles

Inzwischen ist auch Kirsten Gerndt eingetroffen. Die befreundete Chorleiterin hat uns bei der Konzertvorbereitung unterstützt, indem sie mit dem Blick einer Außenstehenden auf Fehler und Korrekturmöglichkeiten hingewiesen hat. Außerdem haben wir einen Bekannten gewinnen können, der Fotos vom Konzert machen wird. So wird die Veranstaltung nachher sicher eine runde Sache.

© Daniel DeppeEnde des Einsingens – geordneter Abgang   © Daniel Deppe

Ruckzuck können wir den gesanglichen Teil abschließen. Jetzt muss noch der Einzug geprobt werden. Also gibt es klare Anweisungen, wie wir von der Bühne abzugehen haben, um zu Konzertbeginn in umgekehrter Reihenfolge unser Plätze einzunehmen. Letzte Absprachen gelten der Organisation der zwei kleinen Trinkpausen, die für uns SängerInnen während des Auftritts eingeplant sind. Nur der Chef muss durchziehen und die Pause mit Keyboardspiel gestalten.

© Daniel DeppeDie besten Plätze sind direkt nach Einlassbeginn schon weg   © Daniel Deppe

Inzwischen ist es sechszehn Uhr. Einlassbeginn. Kaum sind die Türen geöffnet, strömen die ersten gut fünfzig Gäste in die Kirche. Im Vorraum werden diese von dazu eingeteilten Gospeltrainern begrüßt und mit einem Konzertprogramm ausgestattet. Wir anderen verlassen die Kirche und ziehen uns in den Jugendkeller des Pfarrheims zurück, um eine gute halbe Stunde der Ruhe zu genießen.

© Daniel Deppe, Bearbeitung TrainarchivatorEin Gruß, ein Schluck, ein Häppchen. Schick machen, konzentrieren, nochmals alles checken – gleich gilt es!   © Daniel Deppe/Collage Trainarchivator

Die letzten Minuten der Vorbereitung sind immer ganz individuell. Was darf es sein? Kaffee oder Wasser? Ein paar Leckereien oder noch ein dringender Gang?

© trainarchivator Gospeltrainer kreativ – die Lok ist schon verputzt

© trainarchivatorBald schon wird zum Aufbruch gerufen

Wir verlassen das Pfarrheim durch den Hintereingang und nähern uns der Sakristei, durch die wir vom Publikum unbemerkt in die Kirche gelangen können. Einen Moment noch, dann wird uns die Tür geöffnet.

© trainarchivatorAufstellung in der geprobten Reihenfolge

Leise schleichen wir in die Sakristei, damit man uns nicht in der Kirche hört. Jeder erhält ein Glas mit großem Teelicht, das beim Einzug vor dem Betreten der Bühne auf den Alterstufen abgestellt werden wird. Chorleiter Sebastian Wewer kommt und blickt seinem erwartungsvollen Klangkörper ins Gesicht. Ein letztes Toi-toi-toi schweißt uns zusammen. Der Chef geht nach vorne in Richtung Keyboard, und wir warten auf das Zeichen zum Einzug.

Teil 2 folgt.

Nachbesprechung Gospeltrain im Lokalradio am 01.03.2015

@ Radio Runde HammGestern war es so weit: im Lokalradio Lippewelle Hamm lief im Rahmen des Bürgerfunks der „Stammtisch“. In dieser Talkreihe können sich Vereine und Gruppen aller Art vorstellen. Der Gospeltrain war nach 2013 zum zweiten Mal zu Gast, heute mit dem Schwerpunkt „20 Jahre Gospeltrain“.

Nach der Erkennungsmelodie begrüßte Moderator Ralf Grote die Zuhörer sowie unsere dreiköpfige Abordnung und nannte das Thema. Dann wurde ein Konzertmitschnitt des Traditionals „Deep River“ gesendet. Obwohl die ursprünglich nur für uns selbst gemachte Aufnahme nicht höchsten technischen Anforderungen entspricht, vermittelte sie einen positiven Eindruck.

Als erstes wurde die Vereinsvorsitzende Christa Etzel gefragt, wie sie zum Gospeltrain gekommen sei. – Gospel habe sie immer schon gerne gehört, doch ihr sei nicht in den Sinn gekommen, in einen Gospelchor einzutreten. „Das ist etwas für jungen Leute“, so ihr damaliges Vorurteil. Dieses musste sie revidieren, als sie bei einem Besuch eines unserer Konzerte auch „graue Köpfe“ bei den Aktiven entdeckte. – „Jetzt stand einer steilen Karriere in Sachen Gospel nichts mehr im Wege, nach dem Mitgliedsantrag ging es gleich in die erste Reihe?“ fragte Moderator Grote scherzhaft-provozierend. Christa berichtete, dass es bei ihrem Beitritt 2003 (wie bis heute) kein Vorsingen gegeben habe und der Anfang ein Ausprobieren und Kennenlernen gewesen sei. Eigentlich wollte sie nur singen, doch als sie Jahre später gefragt wurde, ob sie zur Kandidatur für den Vorsitz bereit sei, habe sie zugesagt – Gospel liege ihr schließlich am Herzen. Die Arbeit im sechsköpfigen Vorstand habe schon einiges zeitliche Gewicht, speziell vor dem Jubiläum, doch man habe ein tolles, tatkräftiges Team.

Jetzt war es Zeit für Musik: „Rock my soul“, ein Gospel in der Version von den Les Humphries Singers.

In der zweiten Interviewrunde kam Gründungsmitglied Monika zum Einsatz. Sie berichtete vom Start im Jahr 1995, als sich einige Leute zu einer Gospelgruppe zusammenfanden. Moderator Grote wollte es genau wissen: „Da muss doch eine Muse erschienen sein und gesagt haben, gehen wir los, du könntest Gospelstar werden“. Monika ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie erzählte vom Vorlauf und den entscheidenden Personen, die den Gospelvirus in unsere Gemeinde gebracht haben. So habe Peter Bunke, damals Hauptschuldirektor und Mitglied im Gemeinderat, begeistert von seinen Eindrücken eines Gospelchores in San Francisco erzählt. Bei der damaligen Pastoralreferentin Christa Harling traf er auf offene Ohren; ebenso bei der afrikaerfahrenen Gemeindeschwester Maria Elisabeth, die in ganz kleinem Kreise Gospels zur Gitarre sang, um den anderen das Englischlernen zu vereinfachen. Die entscheidenden Fragen seien gewesen, wo man einen Chorleiter und Mitglieder für eine Gospelgruppe in Hamm-Norden herbekäme. Kirchenmusiker Alexander Fabig, der nach eigener Aussage zuvor kaum mit Gospelmusik in Berührung gekommen war, ließ sich nach der Anfrage auf das Abenteuer ein. Nach einer Bekanntmachung im Pfarrbrief meinte Monika, das könne etwas für sie sein. Schließlich habe man 10-12 Leute zusammen gehabt, man wollte es miteinander probieren.

„Gospel ist mehr Power, mehr Party?“ lautete die nächste Frage. – „Lebendiger, gefühlvoller, ich kann mich in das Lied einbringen, ich finde mich wieder in den Texten. Ich habe schnell gemerkt – das ist meine Musik!“ Monika hat es mit diesen Aussagen perfekt auf den Punkt gebracht.

Es sei zunächst nur eine kleine Gruppe gewesen, die Spaß gehabt und dennoch schon 1996 ein erstes kleines Konzert in der Gemeinde gegeben habe – bereits unter dem Namen Herz-Jesu-Gospelchor. Die englische Sprache sei erst eine Herausforderung gewesen, da die Schulzeit schon lange zurück gelegen habe. Weiteren Zulauf habe es nach einem Zeitungsbericht einer Volontärin gegeben. Lange Jahre sei der Chor dann 20-25 Mitglieder stark gewesen, die längst auch aus anderen Stadtteilen gekommen seien. Heute habe man inzwischen vierundfünfzig Mitglieder bei starkem Frauenüberschuss, was zu einem Aufnahmestopp geführt habe. Männerstimmen könne man jedoch weiterhin an Bord nehmen.

Ist es Zufall, dass ausgerechnet mit „Loved“ jetzt der Mottosong unserer diesjährigen Jubiläumssaison gespielt wurde? In diesem Fall war es keine Gospeltrainaufnahme, sondern eine der Creativen Kirche Witten.

Nach den Damen kam Chorleiter Sebastian Wewer zu Wort – wie im echten Chorleben. Moderator Grote wollte überleitend wissen, wie unser Chef sich gegen die vielen Frauen durchsetze. Er schätzte die Lage völlig richtig ein: „Ich glaube, das kann der!“ Chorleiter Sebastian war auch 2013 beim Besuch im Studio dabei. Wir durften mit dem Ohr am Radio beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass er uns so schnell nicht loswerden wolle. Dito!
Die Frage, ob viel Herzblut dabei sei, beantwortete er mit „ja“. Zwar habe er mit uns viel Arbeit, speziell auch wegen der Jubiläumskonzerte, aber wir wollen uns musikalisch Stück für Stück weiter entwickeln. Auch das soziale Miteinander wurde erwähnt.

Unsere vielfältigen Aktivitäten, das große ehrenamtliche Engagement, werden offensichtlich auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen, nicht zuletzt in der Lokalzeitung, so dass der Moderator mal genauer nachfragte. – Wir kämen jährlich auf 18-21 Auftritte. Darunter seien meistens zwei große Konzerte und zahlreiche Hochzeiten. Wichtig seien auch Ereignisse in der Heimatgemeinde, so die Ausführungen des Chorleiters. „Wer Lebendigkeit im Gottesdienst haben wolle – immer nur ran, rufen Sie den Gospeltrain an. Wir singen, wo man uns braucht.“
Nächstes Thema war die Arbeit an Verbesserungen. Dies geschehe in der Nachlese der Auftritte in den Proben. Grobe Fehler passierten bei Auftritten sehr selten. Man sei gut eingespielt und trage Fehler gemeinsam, so dass diese dem Publikum in der Regel nicht auffielen.

„Ist es manchmal schwierig, sich da durchzusetzen?“ wollte der Moderator mit Blick auf den Frauenüberschuss wissen. – „Ooooh ja!“, kam es Sebastian aus tiefster Seele. Als Chefdiplomat bekam er elegant die Kurve und meinte, es sei nicht wirklich schwierig, es seien ja angenehme Frauen! – Der Insider grinst am Radio. – Dennoch wünsche er sich noch ein paar Männerstimmen mehr. Er sei mit seinen Männern zwar zufrieden, doch für das musikalische Gleichgewicht und die Abrundung des Klanges wäre es gut.
Eher scherzhaft war der Wunsch nach mehr Männerthemen in den Pausen. Man stelle sich Sebastian im Fachgespräch über Autotechnik, Baumarktschnäppchen, Fußballergebnisse und Bierpreise vor – ob das seine Themen sind??? 🙂

„Order my steps“, lenke meine Schritte, ist an dieser Stelle die geeignete musikalische Bitte. Eine Aufzeichnung vom Gospeltrain. Dann kommt mit Etta James beim „Swing low, sweet chariot“ ein Blues-Jazz-Gospel-Profi zu Gehör.

© Radio Runde HammMonika, Sebastian und Christa zu Besuch im Studio

Zum zweiten Male durfte dann Christa Etzel die Interviewpartnerin geben. Vorher hatte schon Sebastian unser „ewiges“ Thema, die schwarzen Socken, erwähnt. Inzwischen ein „running gag“. Christa berichtete, dass das von uns selbst gewählte Auftritts-Outfit uni-schwarz mit orangem Schal sei. Anfangs habe es mal Probleme mit dem Durchsetzen des Schwarz‘ von Kopf bis Fuß gegeben, doch das habe man inzwischen im Griff. Dem Moderator schien unser orange gut zu gefallen, beschrieb er doch unsere in orange gehaltene Homepage.

Dieses Outfit gebe es seit vielen Jahren und sei unser Markenzeichen, erläuterte die Bossin, die dies auch durchsetzt. Offensichtlich hat diese konsequente Umsetzung unseres Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit (Kleidung, Internet, Plakate) unsere Bekanntheit und den Wiedererkennungswert deutlich erhöht. Ein entsprechender Aufruf des Moderators lautete: „Welcher Mann zu Hause schwarze Socken hat und einigermaßen bei Stimme ist, der möge sich melden“.

Zum Jubiläumskonzert wollte die Vereinsvorsitzende nicht allzu viel verraten, außer, dass es etwas Besonderes werden solle, was über den üblichen Rahmen hinaus gehe. Es sei einiges mehr an organisatorischen Vorbereitungen zu erledigen, zumal man anschließend Chor und geladene Gäste bei einem Empfang bewirten wolle.
Der Moderator nannte die Daten des Konzerts (22.03.2015, 17.00 Uhr, Herz Jesu Kirche, Hamm-Norden) und fragte: „Wenn ich da jetzt hinmöchte, muss ich mir da Karten im Vorverkauf besorgen?“ – „Nein, wir verkaufen keine Karten, man kann aber bei Gefallen eine Kleinigkeit spenden. Dieser bewährten Vorgehensweise bleiben wir weiterhin treu.“

Nächstes Thema war unsere Minitournee. Es verwunderte Moderator Grote etwas, dass mit dem Jubiläumskonzert das Highlight schon so früh im Jahr gesetzt werde. Ihm wurde nun berichtet, dass dies das letzte Konzert in einer bisher erfolgreichen Minitournee sei, die uns zuvor nach Münster-Wolbeck und nach Beckum geführt habe. – Jetzt wollte Grote wissen, ob man bei den beiden bisherigen Konzerten schon das Hammenser Programm präsentiert habe oder ob man noch einen musikalischen Joker aus der Tasche ziehen könne. – Im Prinzip sei es das gleiche Programm, allerdings in einer etwas abgespeckten Version, mit ein paar weniger Titeln und dementsprechend kürzer als in Hamm. Wir seien schon ein wenig aufgeregter durch die Vorbereitung und gleichermaßen gespannt, wie alles so abläuft.

Puh, das waren eine Menge Infos. Also etwas Musik auf die Ohren in Gestalt eines „Gospelmedleys“ (Creative Kirche Witten). Anschließend gleich noch Neil Diamond mit „Thank the Lord for the night time“ hinterher.

Nach den organisatorischen Themen sollte es jetzt mit musikalischen Inhalten weitergehen. Da war Sebastian Wewer als der Verantwortliche wieder gefragt. Schon vorher war so manche Methapher aus dem Fußball verwendet worden. Jetzt stand die Frage an, ob das Jubiläumskonzert mit einem Finale zu vergleichen sei. – „Eigentlich nicht, denn nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Es geht ja immer weiter.“ Allerdings wolle man mit diesem Auftritt einen Hattrick erzielen. (Gut gekontert! möchte der Fußballfan antworten.) Das Konzert solle begeistern und einen Streifzug durch unsere Chorgeschichte bieten: vom ganz traditionellen Gospel über den Contemporary Gospel bis zum christlichen Pop. Wir möchten zeigen, dass Gospel nicht immer nur Halli-Galli-Klatschen ist, sondern auch ganz gefühlvoll sein kann.

Es folgte ein weiterer Hinweis des Moderators auf unseren Blog, der ihm offensichtlich zur Vorbereitung des Gospeltrain-Stammtisches gedient hatte.
Ein weiteres Thema war das Klatschen im Konzert, speziell, wenn im Publikum im falschen Takt geklatscht wird. „Für unser Stammpublikum könnten wir längst Klatschdiplome ausstellen“, so S. Wewer. „Ansonsten biegen wir das so hin, dass die breite Masse ganz schnell richtig klatscht und nicht mehr im Schützenfestrhythmus. Wir lassen uns längst nicht mehr aus der Ruhe bringen.“ (Die Insider schmunzeln sicher an dieser Stelle im Rückblick auf viele Jahre Klatscherfahrung).

Fordert man als Chorleiter zum Jubiläum vom Chor noch mal etwas Besonderes? Sozusagen Champions League? – Nichts da. Für Sebastian Wewer ist jedes Stück Champions League. Ziel ist die Aneinanderreihung vieler ganz toller Titel. Derzeit stehen die wöchentlichen Proben ganz im Zeichen des anstehenden Konzertes.
Bei der Gelegenheit ging ein Dank an die Gemeinde Clemens August Graf von Galen Hamm-Norden, die uns das Pfarrheim für Proben und gelegentliche Workshops zur Verfügung stellt und zu der eine enge und gute Verbindung besteht. Ausdrücklich erwähnt wurde der inzwischen in den Ruhestand verabschiedete langjährige Pfarrer und Förderer Paul Markfort. „Der Gospeltrain sei sehr glücklich“, so S. Wewer, dass diese Tradition unter dem neuen Pfarrer Davis Puthussery fortgesetzt werde.“ – „Ihr gebt ja auch etwas zurück, tragt den Namen der Pfarrgemeinde hinaus in die „großen Metropolen“ (des Umlandes), so die scherzhafte Ergänzung des Moderators.

Das war mal ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Chorleiter Sebastian Wewer bekommt – quasi als Schlusswort – die Gelegenheit, zum Konzert einzuladen. Er hoffe auf gutes Wetter, und man könne auf einem Spaziergang bei freiem Eintritt um 17.00 Uhr eine zweistündige Pause in der Herz-Jesu-Kirche einlegen. „Wir freuen uns, wenn die Kirche rappelvoll wird und wir mit Ihnen allen unser zwanzigjähriges Chorjubiläum feiern dürfen.“

Nach der Verabschiedung durch Ralf Grote ist – wie in vielen unserer Konzerte – zum Abschluss unser „Oh, happy day“ zu hören. Die allerletzten Sendeminuten gehören Bill Ramsey mit dem Song „Wo ist er“, einer deutsch-englischen Variante des George-Harrison-Ohrwurms „My sweet Lord“

Jubiläumskonzert des Gospeltrain Hamm e.V
anlässlich des 20jährigen Bestehens
22.03.2015
Beginn 17 Uhr, Einlass 16 Uhr

Herz Jesu Kirche, Hamm-Norden
Karlsplatz 1, 59065 Hamm

Nachbesprechung Konzert „Loved“ in Beckum 08.02.2015 – Teil 2 Der Auftritt

© trainarchivatorDie Begrüßung der Besucher übernimmt Kirsten G. als Vertreterin der Gemeinde; die erfahrene Chorleiterin ist uns von gemeinsamen Workshops bekannt. Von Anfang an ist in der angenehm temperierten Kirche die Atmosphäre positiv und fast familiär. Als unser Chef später nachfragt, wer von den Zuschauern bei einem der beiden vorherigen Gospeltrainkonzerte in der Christuskirche war, zeigt gut ein Drittel der Leute auf. Das ist doch mal eine solide Basis! Es scheint Freude gemacht zu haben, so dass man heute erneut dabei sein möchte. Auf geht‘s!

Zu Beginn singen wir „Shine your light” mit Gabi als Solistin. Ein guter Start ins Konzert! Den altbekannten Titel haben wir gut drauf, nichts wackelt, und dennoch klingt es nicht wie eine belanglose Wiederholung. In den Proben haben wir schließlich daran gefeilt, dass jeder Song frisch und ausdrucksstark rüber kommt. Den Gästen hat es ganz offensichtlich gefallen, und man schaut uns vor dem zweiten Beitrag erwartungsvoll an.

Zunächst ergreift aber Chorleiter Sebastian Wewer die Gelegenheit zur Begrüßung der Zuschauer. Er stellt den Chor kurz vor und bedankt sich für die Möglichkeit, in Beckum auftreten zu dürfen. Dann winkt er Danny nach vorne, die beim folgenden Lied den Soloauftakt übernimmt. Bei „Immanuel“ lohnt es sich immer, das Publikum zu beobachten, denn die Komposition bricht aus dem häufigen Muster von Refrain-Strophe-Refrain-Strophe aus. Die Menschen sind aufgeschlossen und hören aufmerksam zu, lassen die Steigerung des Stücks auf sich wirken. Am Ende ist die ganze Kirche mit der Musik erfüllt – so hat es sich die Komponistin Miriam Schäfer vermutlich gewünscht.

© trainarchivatorWir freuen uns über eine sehr gut besuchte Christuskirche

Als nächstes steht der Klassiker „Rock my soul“ auf dem Programm. Zuvor stellt Sebastian Wewer die Zuschauer auf die Probe, ob sie im Gospelrhythmus klatschen können. – Kein Problem, viele sind offensichtlich Gospelkenner, springen sofort auf, als dezent darum gebeten wird. Hat man geradezu auf Action gewartet? Die können die Leute bekommen! Unsere Männerstimmen kommen nach vorne und stellen sich den Frauen gegenüber auf. Im Wechsel singen nun Männer und Frauen, duellieren sich scheinbar. Das zahlenmäßige Ungleichgewicht macht die Sache nur origineller, denn die wenigen Männer legen sich richtig ins Zeug. Natürlich steht das Publikum inzwischen und singt das weithin bekannte Stück mit. In der Hoffnung, dass die Zuhörer von sich aus aktiv werden, haben wir auf den ausgelegten Programmzetteln den Text ausgedruckt. Begeisterter Applaus, strahlende Gesichter.

Es erweist sich als positiv, dass in den Ansagen kurz auf den Inhalt eingegangen wird und die wesentlichen Aussagen übersetzt werden. Eine spontane Zuschaueräußerung bestätigt uns dahingehend. Nach dem sehr lebhaften Song bieten wir den totalen Gegensatz dazu an – einfach um die große Bandbreite der Gospelmusik zu verdeutlichen. „Holy is the lamb“ ist im Unterschied zum Vorgängerstück zwar wesentlich jünger, erinnert in seiner Ruhe und ungeheuren Intensität aber an ganz alte Klosterchoräle. Gospel kennt da keine Konventionen. Alle Stilmittel, die dem Inhalt und Ausdruck dienen, sind willkommen. Egal aus welchem Musikgenre und egal aus welcher Epoche.

Wie auch in Wolbeck werden die beiden nächsten Lieder aneinander gehängt. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Thematisch und stilistisch passen „Let me fly“ und „I will be there“ gut zueinander – stammen sie doch vom selben Komponisten, dem Dänen Hans Christian Jochimsen. Dieser ist eine feste Größe in der Europäischen Gospelszene, und etliche Gospeltrainer haben bei den Gospelkirchentagen Dortmund 2012 und Kassel 2014 in Workshops unter seiner Leitung gesungen. Daher sind seine Songs für uns immer auch ein Stück schöner Erinnerung. Verblüffend ist aber immer wieder, dass diese Kompositionen sowohl im Mass Choir mit mehreren tausend Teilnehmern funktionieren, als auch z.B. in Beckum mit 34 SängerInnen vor ca. 150 Zuschauern. Vielleicht liegt es daran, dass man die Texte einerseits als persönliches inniges Gebet oder Versprechen auffassen kann, aber auch als lauten Ruf an die ganze Welt. Hier in Beckum kommt die Musik jedenfalls gut an, wie der herzliche Applaus verrät.

Haben die Zuschauer bei den beiden ruhigen Songs eben noch entspannt in den Bänken gesessen, so wird jetzt wieder Tempo aufgenommen und Gelegenheit zum Mitsingen geboten. Nach Anleitung wird gemeinsam „Heaven is a wonderful place“ gesungen. Erst singt der gesamte Chor die Männerstimme vor, dann übernimmt das Publikum. Zur Unterstützung gehen unsere Männer in den Mittelgang. Nach und nach wechseln Alt und Sopran von der Männerstimme in ihre eigene. Der Funke springt gleich zu Beginn über. Die ganze Kirche steht. Spaß an der Musik seitens des Publikums und unsere Textvorlage machen sich positiv bemerkbar. Am Ende spenden die Menschen uns kräftigen Applaus – uns, aber sicher auch sich selbst für die engagierte Teilnahme.

© trainarchivatorAlle machen stehend mit – die Textvorlage zu einigen Songs baut Brücken

„Lenke meine Schritte, meine Worte“ heißt es übersetzt im Gospel „Order my steps“. Das versteht jeder – ob direkt aus dem Englischen oder aufgrund der gut gemachten Ansage. Wer nicht oder wenig Englisch versteht, muss sich bei unserem Konzert nicht ausgeschlossen fühlen. Gerade auch die ältere Generation ist voll dabei, wird sicher durch die Bibelzitate in den übersetzten Liedtexten speziell angesprochen. So entsteht Verständnis, dass Gospelmusik genau die gleichen Inhalte transportiert wie z.B. mehrere hundert Jahre alte Kirchenlieder aus dem katholischen Gotteslob. Den Rest erfasst man durch genaues Zuhören, denn die musikalische Stimmung erzählt viel zwischen den Zeilen. Man folgt also ganz still dem anspruchsvollen Song, hat ein Gespür dafür, wann Ausgelassenheit und wann Aufmerksamkeit angemessen ist.

Es ist zwanzig Jahre her, dass sich in unserer Heimatgemeinde ein paar Gospelfreunde zusammenschlossen und die Grundlage des heutigen Gospeltrains schufen. Zu den ersten eingeübten Liedern gehörte das uralte Spiritual „Deep river“. Bei unseren Jubiläumskonzerten sollen Beiträge aus verschiedenen Phasen des Chores zu hören sein. Also haben wir den Klassiker in den Proben wieder neu eingeübt. Klingt richtig gut – mit wesentlich mehr Stimmen als in den Anfangstagen; zudem mit mehr Erfahrung und Gelassenheit. Vielleicht braucht man für manche Songs einfach auch eine gewisse Reife, um sie in ihrer Tiefe zu erfassen. Im Publikum kennen etliche dieses Stück und singen mit. Wunderbar.

Es schließt sich eine kurze Trinkpause für den Chor an, für die wir kurz in reservierten Bänken Platz nehmen. Geschickt überbrückt wird diese Pause durch ein Instrumentalstück, gespielt von Sebastian Wewer auf dem Keyboard.

Nach der Pause geht es mit einem Kracher weiter. Wortwörtlich. Wir stellen uns auf, man schaut uns neugierig an. Dann erschallen die Fanfaren von „Joshua“ (fits the battle of Jericho). Es ist richtig laut bis in den hintersten Winkel der Kirche. „Gospel hat viel mit rufen/anrufen zu tun“, hatte uns der Vorgänger unseres heutigen Chorleiters immer wieder mit auf den Weg gegeben. Recht hat er. Das aktuelle Konzertprogramm bietet viele Beispiele. Unsere Version des Songs hat etwas Dramatisches, fast wie ein Theaterstück. Es gibt halt viele Varianten, ein und dasselbe Lied zu präsentieren. Dementsprechend ist die Beobachtung des Publikums immer wieder spannend. Tun wir gerne und ausgiebig, auch wenn wir eigentlich immer die Augen für die Anweisungen unseres Chefs offen haben sollen. Erfahrene Gospeltrainer können beides, sind multifunktional ;-). Es ist doch schön, in die Gesichter zu blicken: in die der eifrigen Mitsänger, der lebhaften Tänzer oder entrückten Träumer. Sicher haben viele von uns im Publikum ihre Lieblinge, die einen besonders inspirieren.

© trainarchivatorWir geben nicht nur, wir nehmen auch persönlich etwas mit

„Amazing grace“ muss man nicht mehr vorstellen, so bekannt ist das Lied; weit weniger jedoch die Geschichte seiner Entstehung, die den Zuschauern von Sebastian Wewer nahegebracht wird. Er erzählt vom Komponisten John Newton, der vom ehemaligen Kapitän und Sklavenhändler später durch Läuterung zum Priester und Aktivisten gegen die Sklaverei wird. Vielleicht hört der eine oder andere Besucher anschließend den Song mit ganz anderer Aufmerksamkeit. Obwohl das Stück schon ewig im Repertoire ist, hatten wir es lange nicht gesungen und erst wieder für die Jubiläumskonzerte aufgefrischt. Jetzt sind wir mit dem Resultat recht zufrieden, denn wir waren zuvor etwas unsicher, wie es uns wohl gelingen werde.

Im Gegensatz zu diesem alten Gospel ist „Loved“ noch ganz frisch. Eine junge Komposition, die wir vom Gospelkirchentag 2014 in Kassel mitgebracht und zum Titel der diesjährigen Konzerte gewählt haben. Als Solistin macht Danny den Auftakt, bevor der Chor einsetzt. In der ersten Reihe sitzt Kirsten G., mit der wir bei einem Workshop an genau diesem Song gearbeitet haben. Aufmerksam verfolgt sie, inwieweit wir das Erlernte erfolgreich umsetzen – sie kann ganz zufrieden sein. Die gegensätzlichen Inhalte und Stimmungen kommen rüber, man hört gebannt zu.

Jetzt wird das Publikum wieder mit einbezogen. „All night, all day” hat einen einfachen kurzen Text, der als Endlosschleife gesungen wird. Seine Spannung erhält das Lied durch verschiedene Variationen von z.B. Tempo, Lautstärke, Stimmeinsatz. Im Wesentlichen wird dies in den Proben zuvor eingeübt, im Detail kommen die Anweisungen aber in der jeweiligen Situation; bei jedem Auftritt kann es also ein wenig anders wirken. Wir beginnen langsam und zart, wie bei einem Wiegenlied. Nach mehreren Durchläufen singt ein Teil des Publikums längst mit, die übrigen kommen jetzt der Aufforderung durch den Chorleiter gerne nach. Die gesamte Kirche singt stehend. Plötzlich zieht das Tempo an, wir klatschen dazu, und schon hat das eben noch so getragene Lied richtig Pep. Sofort machen die Menschen dementsprechend mit. Gospeltauglich!

In seiner Moderation meint Sebastian Wewer, bei einer solchen Veranstaltung dürfe ein Gebet nicht fehlen. Mancher mag jetzt an das Vater Unser denken, doch wir haben anderes vor. Ein musikalisches Gebet soll es sein, zusammengesetzt aus drei thematisch zueinander passenden Stücken. Zuerst heißt es bittend „Lord, hold me!“, wobei man sich noch klein und schutzbedürftig vorkommen mag. Im Übergang singen wir „I belong to you“. Speziell die Steigerung mit den nach und nach vom Sopran bis zum Bass einsteigenden Stimmen sorgt für Gänsehaut. Immer wieder, sowohl bei Zuhörern als auch bei Gospeltrainern. Aus diesem besungenen Vertrauen entsteht die Gewissheit, die in „Loved“ ausgedrückt wird. Vorhin haben wir den Song schon einmal gesungen, so dass die Menschen ihn beim abschließenden Solo von Sebastian Wewer sofort wieder erkennen. Das Arrangement aus drei Titeln kommt sehr gut an. Man versteht, dass darin alles enthalten ist, was Gospelmusik inhaltlich ausmacht.

Das Konzert ist auf der Zielgeraden; wir sind erleichtert und glücklich, das Publikum hat bisher viel geboten bekommen und ist gut mitgegangen. Als Abschlusssegen singen wir „Angels by your side“. Der Text liegt aus, niemand muss erst zum Mitsingen aufgefordert werden – man will von sich aus. So mancher hat inzwischen die Ärmel hochgeschoben. Singen, Swingen und Klatschen bringt Energie, die man auch mit in die neue Woche nehmen kann. Wir gönnen uns also alle gemeinsam einen wunderschönen musikalischen Abschluss. Für den kräftigen Applaus bedanken wir uns herzlich, doch man ist noch nicht bereit, den Heimweg anzutreten.

© trainarchivatorEin gelungener Tag

Für eine Zugabe haben wir uns den bekannten Song „This little light of mine“ ausgesucht, damit das Publikum weiterhin aktiv dabei bleibt. Man enttäuscht uns nicht. Schon bei den ersten Worten von Solistin Birgit singen viele mit, einige Gäste auf der Empore sind ausgesprochene Aktivposten, die ihre Nachbarn anstecken. Recht so! Genauso geht es beim Evergreen „Oh, happy day“ mit Solistin Steffi weiter. Die Stimmung ist nun auf dem Höhepunkt! Es kommt die Frage auf, wie man ein solches Konzert stilvoll beendet, ohne zu abrupt die Bühne zu verlassen und die Menschen in die kalte Nacht zu schicken. – Die Lösung: Tempo rausnehmen, ein nachdenklicheres Lied wählen. Unser „Hallelujah“ passt genau zur Situation. Immer singen noch einige Textsichere mit, die anderen hören mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu. Allen ist klar: jetzt ist Schluss, aber nach einem wunderbaren Konzert kann man mit einem wohligen Gefühl im Bauch nach Hause gehen.

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Wenn wir eine Bilanz ziehen wollen, so kann man sagen, dass wir gegenüber dem Konzert zwei Wochen zuvor „noch ´ne Schüppe draufgelegt haben“, obwohl auch der Auftritt in Wolbeck gut gelungen war. Wir waren heute gut bei Stimme und die Abstimmung mit unserem Gospeltrainer funktionierte gut. Der bot eine souveräne Leistung, sowohl bei der Chorleitung, als auch bei der Moderation. Das Publikum hat es uns in Beckum sehr leicht gemacht und uns durch das aktive Mitwirken zusätzlich motiviert. Sehr schön auch, dass ein Neu-Gospeltrainer sein Auftrittsdebut ausgerechnet bei so einem schönen Konzert erleben darf. Nochmals herzlich willkommen an Bord, Hermann.

Bei einem Blick in den Zuschauerraum konnte man einige bekannte Gesichter entdecken. Es waren nicht nur einige Verwandte und Bekannte anwesend, sondern auch Mitglieder eines befreundeten Chores, die sehr häufig mitgesungen haben. Die Krönung waren aber Ex-Gospeltrainer, die uns mal wieder live erleben wollten. Die noch vorhandenen Textkenntnisse von Liedern, die schon während deren Mitgliedschaft gesungen wurden, wurden genutzt.

Nachbesprechung Konzert „Loved“ in Beckum 08.02.2015 – Teil 1 Die Vorbereitung

© trainarchivatorDie Beckumer Christuskirche liegt im Sonnenschein, als wir am Ort unseres zweiten Jahreskonzertes eintreffen. Bereits zum dritten Male sind wir heute hier zu Gast, und hoffen, dass das Publikum wie bei den beiden Malen zuvor gut mitgeht.
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Prima, die Gospeltrainer sind pünktlich, und es geht hinein. Bis zum Konzertbeginn ist noch einiges zu tun.

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Noch haben wir die Kirche ganz für uns. Unsere Vorbereitungen beginnen mit der Stellprobe der 34 Gospeltrainer, die auf den drei Altarstufen ausreichend Platz haben.

© trainarchivatorZwei fehlen noch – Christa und Susanne haben derzeit noch andere Aufgaben

© trainarchivatorVersprochen – bevor die Gäste kommen wird die Kirche aufgeräumt

Ganz routiniert laufen das Einsingen und die letzten Ansagen von Chorleiter Sebastian Wewer ab. Der Chor arbeitet diszipliniert und ist gut bei Stimme, der Chef hat sich top vorbereitet und ist gut aufgelegt. Beste Voraussetzungen für einen gelungenen Auftritt.

© trainarchivatorDie Truppe bringt sich in Schwung

Wir finden das richtige Maß für das Einsingen: nicht zuviel, nicht zu wenig. Speziell schwierige Passagen werden geübt, und auch die Solistinnen bekommen noch einmal die Gelegenheit Atmosphäre zu schnuppern.

© trainarchivatorDer Sopran ist von Danny beeindruckt

Nach dem Einsingen haben wir noch mehr als eine halbe Stunde Zeit. Eine Vorbereitung ohne Zeitdruck ist doch schon sehr angenehm. Also setzen wir uns ins benachbarte Gemeindehaus, unterhalten uns und präparieren uns individuell. Einige reichen Kuchen und Plätzchen herum, es ist völlig entspannt.

© trainarchivatortypische Konzertvorbereitung

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Viele Gospeltrainer haben in den vergangenen Wochen fleißig Texte gelernt. Besonders Eifrige tun es auch jetzt noch. Die (verbotenen) Spickzettel werden immer kleiner!

© trainarchivatorLetzte Minuten im großen Saal des Gemeindehauses

Chorleiter Sebastian ruft uns zusammen, um einen Titel nochmals anzustimmen. Klappt. Wir sind sehen dem Konzert optimistisch entgegen.

 Teil 2 „Der Auftritt“ folgt