Category Archives: Nachbesprechungen von Auftritten

Wie ist es gelaufen und welche Eindrücke nehmen wir von den Auftritten mit?

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 3

Die Wortbeiträge in der kurzen Musikpause stimmen die Menschen nachdenklich. Vielleicht geht der Eine oder die Andere in sich und überprüft die eigene Position zur Flüchtlingsthematik. Unser erstes Stück nach der Unterbrechung heißt „Lord, hold me”. Diese Bitte ist ewig aktuell, denn wer sucht nicht hin und wieder nach Orientierung und Unterstützung. Der Titel ist an dieser Stelle des Programms genau richtig platziert und holt die Menschen in ihrer gegenwärtigen Stimmung ab. Man lässt sich vom Gesang einfangen und ist ab sofort wieder ganz in der Musik. Wir lassen uns von Chorleiter Sebastian Wewer ganz leicht führen, und so bekommen wir die Steigerung vom zarten Einstieg bis zum kräftigen selbstbewussten Ausruf sehr gut hin. Der Applaus ist so intensiv, als habe es überhaupt keine Unterbrechung gegeben.

© Daniel DeppeKonzentration: Einstimmung auf den Song schon bei den ersten Tönen

Nach so einem ruhigen Song darf es jetzt aber mal richtig krachen: „Rock my soul“ in der Gospeltrain-Battle-Version steht an. Viele Zuschauer kennen diese mit dem auf die Spitze getriebenen Wechselgesang schon. Dennoch ist man gespannt, wie es heute ablaufen wird und ob das Publikum richtig mitgeht. Immerhin sind die Zuschauer schon ordentlich aufgewärmt, und es hat sich eine Beziehung zwischen Chor und Gästen entwickelt, wenn dieser Gassenhauer gesungen wird.
Bässe und Tenöre werden nach vorne gerufen und bauen sich gegenüber den zahlenmäßig gnadenlos überlegenen Sopranos und Altos auf. Dennoch legen die Herren sofort forsch los und fordern die Damen damit richtig heraus. Jetzt fliegen die Einsätze hin und her, es geht immer lebhafter zu; ein bisschen Show ist auch dabei. Schließlich gibt es donnernden Applaus, und man lässt sich durchschnaufend wieder in die Bänke fallen. Dass wir zunächst deutlich zu tief angesetzt haben und einfach mit einem Lächeln neu starten, nimmt niemand dem Chor übel – im Gegenteil: es ist nur eine Randnotiz zum Schmunzeln.

© Daniel DeppeFünf gegen den Rest der Welt, äh , des Chores

© Daniel DeppeDer Augenblick zum Innehalten ist gekommen. Ein emotionales Lied mit ruhigem Auftakt ist genau das richtige. „Immanuel“ ist vielen ebenfalls vom Jubiläumskonzert im März bekannt, doch ein solches Stück mag man immer wieder hören. Das Solo von Danny kommt sehr gefühlvoll rüber, und die Menschen sind offensichtlich angerührt. Nachdem man eben noch getobt hatte, ist man nun hoch konzentriert und nimmt die Musik mit allen Sinnen auf. Der Chor steht der Solistin nicht nach und zaubert eine sehr intensive Atmosphäre in den Kirchenraum.

Bei der Erstellung des Programms für dieses Benefizkonzert war von Anfang an klar, dass dieses keine Wiederholung des Jubiläumskonzertes vom März sein würde. Insofern hat Chorleiter Sebastian Wewer gut daran getan, direkt ab April neue Stücke einzuüben. Eines haben wir schon im ersten Teil gesungen („In your arms“). Ein weiteres folgt nun mit „I want to love you, Lord”, das wir  schon bei Hochzeiten vor Publikum gesungen haben. Du meine Güte – was wurde in den Proben an Details gefeilt, bis der strenge Chef mit uns zufrieden war. Heute passt alles! Wir sind glücklich mit dem geschmeidigen Klang, das Publikum strahlt, und wir bekommen Kusshändchen vom Chef! Schon das dritte Sonderlob nach „Loved“ und „In your arms“!! Das gab es noch bei keinem Konzert.

He’s got my soul on the mountain“. Schon mal gehört? Ne? Kein Wunder – eine der unnachahmlichen Wortschöpfungen unseres Kreativdirektors. Dahinter verbirgt sich unser Triplett aus den Gospelklassikern „He’s got the whole world“, „Rock my soul“ und „Go, tell it on the mountain“, das wir gleich gemeinsam mit den Zuschauern singen werden. Wie immer gibt es kurzweilige Anweisungen vom Chorleiter, und die Menschen machen sofort engagiert mit. Schließlich werden alle Lieder zeitgleich gesungen und füllen die ganze Kirche mit Gospelmusik.

Zum Abschluss des Konzertes steht „Oh, happy day“ auf dem Programm. Solistin Andrea blickt uns Gospeltrainern unmittelbar vor Beginn tief in die Augen und scheint sich mit Energie aufzuladen. Vor wenigen Tagen noch auf einer Silberhochzeit gesungen, geht uns der Song leicht und sicher über die Lippen. Diesen Ohrwurm-Klassiker kennt jeder, mag jeder und viele Zuschauer singen unaufgefordert mit. Inzwischen ist längst klar, dass das Konzert ein musikalischer Erfolg ist, folglich trifft er genau die Stimmung in der Herz Jesu Kirche. Alles steht, applaudiert nach Kräften und ist bester Stimmung.

© Daniel DeppeSolistin Andrea bringt den Train in Schwung

Damit wären wir für heute am Ende, doch da ist es wieder – unser Luxusproblem! Die Besucher wollen nicht gehen. Schnell machen sie durch ihren Applaus deutlich, noch nicht genug zu haben. Wir lassen uns nicht lange bitten und singen als Zugabe „This little light“. Auch hier nutzen viele ihre Textkenntnisse und singen völlig losgelöst mit. Das ist es, was viele am Gospel so begeistert. Man hat Freiraum die Musik so zu erleben, wie man sie gerade empfindet. Die einen versinken ganz still in Gedanken, während andere ihre Emotionen rauslassen.

Das ist aber immer noch nicht das Ende. Mann, sind die Zuhörer heute hartnäckig – auch eine Form des Lobes und der Anerkennung. Als endgültigen Abschluss wählen wir das Segenslied „Mögen sich die Wege“, welchen wir gerne als charmanten „Rausschmeißer“ nutzen. Wieder singen viele mit. Es ist definitiv ein gemeinsames Konzert von Chor und Zuschauern. Diese konsumieren nicht passiv die Musik, sondern beteiligen sich aktiv; singend, klatschend, sich bewegend und oft im Austausch mit den Banknachbarn.

© Daniel DeppeSpontan reicht man sich bis in die letzte Reihe die Hände – wunderbar!

Eine ganz besondere Freude für uns Gospeltrainer ist es zu beobachten, dass die anwesenden Flüchtlinge, die anfangs noch unsicher und schüchtern sind, zunehmend entspannter und heiterer werden. Wir Hammenser gehen gleich in unsere geordneten und sicheren Verhältnisse zurück, während die Flüchtlinge mit einem Rucksack voller Ungewissheit bezüglich ihrer Zukunft in ihre schlichte Unterkunft zurückkehren. Wenn wir diesen Menschen ein paar schöne Augenblicke geschenkt haben, so ist dies unser schönster Lohn.

© Alle Fotos von D.Deppe

Teil 4 der Nachbesprechung folgt.

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 2

Pünktlich um 18 Uhr winkt uns Chorleiter Sebastian Wewer nach vorne zu den Altarstufen. Jetzt haben wir einen Überblick, wie viele Menschen heute zu uns gekommen sind: mit gut 250-300 Gästen ist der Besuch etwas schwächer als erträumt, doch draußen rauscht der Regen unentwegt weiter. Egal, die Menschen schauen uns erwartungsfroh an und wir werden jetzt unser Bestes geben, um dieses Konzert zu etwas Besonderem werden zu lassen.

© Daniel DeppeAlles ist vorbereitet – los geht’s

Mucksmäuschenstill ist es, als Chorleiter Sebastian dem Chor und Franz am Schlagzeug einen Blick zuwirft und leise einzählt. Los geht es mit dem Stück „Jesus is my salvation”, dessen freudiger Klang dem Grau des Tages etwas entgegensetzt. Das scheint das Publikum genauso zu empfinden und spendet herzlichen Applaus.

© Daniel Deppe  Schwungvoller Konzertauftakt, heißt es doch in einer Zeile „I‘m so happy“

© Daniel DeppePfarrer Puthussery tritt nach vorne, und begrüßt als Hausherr alle Anwesenden. Er drückt seine Freude darüber aus, dass sich der Gospeltrain dem Thema Flüchtlinge zugewandt hat und dieses bei den Besuchern auf offene Ohren stößt. Er erinnert daran, dass niemand ohne Grund seine Heimat, Familie und Freunde sowie seine Sprache und Kultur verlasse. Letztlich ist es ein Appell für das Zuhören, das Ernstnehmen und die Menschlichkeit.

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Seitens des Chores übernimmt die Begrüßung Vereinsvorsitzende Christa Etzel. Sie berichtet, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass dieses Konzert innerhalb nur weniger Wochen auf die Beine gestellt worden ist. Von einer spontanen Idee einer chorinternen Sammlung ausgehend, war man ganz schnell der Überzeugung, ein öffentliches Konzert wäre wirkungsvoller – sowohl, was die erhoffte Spendensumme angeht, als auch, um das Thema von einer rational-pekunären Ebene wieder in Richtung Mitmenschlichkeit und sozialer Verantwortung zu lenken. Etzel bedankt sich für das Engagement der Chormitglieder und die Unterstützung durch die Gemeinde und vieler anderer.

© Daniel DeppeBegrüßung durch die Vereinsvorsitzende

„This is the day! heißt der zweite Titel. Klingt prima, doch das kritische Gesicht von Chorleiters Wewer irritiert uns und wir verlieren fast unsere Sicherheit. Der Chef bricht den Gesang ab und wendet sich an das Publikum. Man dürfe ruhig mitmachen, singen und tanzen; nur die nassen Schuhe haben von den Polstern der Bänke zu bleiben. Puh, was ein Entertainer! Fast sind auch wir Gospeltrainer auf diese Aktion hereingefallen. Die Menschen freut’s. So ist Sebastian Wewer unseren langjährigen Gästen bekannt. Also mit breitem Grinsen einen lockeren Neustart des Songs, der auch das Motto des Tages sein könnte. Alle stehen mit Nachdruck hinter dieser Aussage, und so singen wir auch das Ausrufezeichen mit. Vielleicht muss man in aufregenden Zeiten einfach mal klar Position beziehen – ob im Privatleben, in der Gemeinschaft oder im Glauben.

© Daniel DeppeDies ist der Tag – das spüren die Zuhörer

© Daniel DeppeNach dem kräftigen Applaus begrüßt auch Wewer kurz alle Anwesenden. Es geht anschließend mit dem besinnlichen zeitgenössischen Gospel „Loved“ weiter, der uns durch das Jahr 2015 begleitet, in dem wir unser zwanzigjähriges Bestehen feiern dürfen. Solistin Birgit singt emotional von den Schatten des Lebens, man hört nachdenklich zu. Dann steigt der Chor ein, singt von Gottes Liebe, die uns alle stärkt. Am Schluss ist alles hell und zuversichtlich, und eine positive Grundstimmung breitet sich im Raum aus. Genau so haben wir uns die Atmosphäre gewünscht, als wir mit dem Einüben dieses Liedes begonnen haben.

Mit „Sia hamba“ hält südafrikanisches Flair Einzug in die Kirche. Dieser in Zulu-Sprache gesungene Song gehört seit Jahren zu unserem Repertoire. Typisch ist das abwechslungsreiche originelle Arrangement – ein typisches Wewer-Werk. Hier kann der Chef ganz kreativer Leiter sein. Wir folgen seinen Anweisungen durch Mimik, Gestik und Körpersprache. Die Variationen von einem Auftritt zum nächsten entstehen ganz spontan aus dem Bauch heraus. Als eingespieltes Team verstehen wir die Anweisungen und können sie unmittelbar umsetzen; besonders stark in a cappella-Passagen. Das Stück ist vielen im Publikum bekannt, doch man hört es immer wieder gerne. Heute werden wir zudem von Iris an den Congas unterstützt.

© Daniel DeppeDer Chef in seinem Element – ein echter Chor-Leiter

© Daniel DeppeErneut steht eine skandinavische Komposition auf dem Programm „Shine your light“ ist inzwischen ein weit bekannter moderner Klassiker. So singen einige offensichtlich textkundige Menschen mit. Als Solistin Gabi einsetzt, schweigt man gerührt, um dann beim Chorgesang wieder einzustimmen. Spontan, herzlich, ungezwungen. Wie es bei Gospelkonzerten üblich ist.

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Das nächste Lied „In your arms“ ist erst nach unserem großen Jubiläumskonzert im März eingeübt worden. Somit ist es auch den Stammgästen unter den Besuchern nicht bekannt. Inzwischen haben wir es sicher drauf und lassen es einfach fließen, locker und leicht. Ein emotionales Rührstück wie ein Blick ins Publikum bestätigt. Die Solopassagen übernimmt Chorleiter Sebastian, der heute Lockerheit und Konzentration optimal kombiniert. Die Gänsehautatmosphäre löst sich schließlich in dankbarem Applaus. Man hat besondere Momente erlebt.

© Daniel DeppeUwe spricht ein paar Solozeilen

„Masithi“ lautet der Titel des zweiten afrikanischen Gospels. Die solistischen Zwischenrufe übernimmt Anja, Iris begleitet uns mit den Congas. Der kurze, Gott lobpreisende Text wird ständig wiederholt, wobei Variationen von Tempo und Lautstärke dem Stück die Spannung verleihen. Vor wenigen Jahren ist es nach längerer Aufführungspause mal wieder frisch eingeübt worden. Seitdem wird es gerne gesungen, auch als chorinternes Geburtstagsständchen. Die Zuschauer steigen sofort in die Klatschpassagen mit ein und lassen sich mitreißen.

© Daniel DeppeAnja mit „Masithi“-Ruf, Iris an den Congas

Nun bekommt der Chor eine kleine Trinkpause, die mit Wortbeiträgen gefüllt wird. Wir haben uns überlegt, dem Publikum einige Infos zur aktuellen Situation der Flüchtlinge in Hamm aus erster Hand anzubieten. Wir sind froh, dass unserer Einladung hochkarätige Gäste gefolgt sind.

© Daniel DeppeAls Vertreterin der Stadt berichtet Ulrike Wäsche (1. Bürgermeisterin) stolz und dankbar von zahlreichen und vielfältigen Hilfsangeboten und Aktivitäten seitens der Hammenser Bevölkerung. Neben tatkräftiger Mithilfe vor Ort gäbe es Sach- und Geldspenden, darüber hinaus Angebote für Freizeitaktivitäten und Übersetzungs-unterstützung. Dies alles sei die richtige Antwort auf die großen Herausforderungen, die man nur gemeinsam bewältigen könne.

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© Daniel DeppeFür den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der die Betreuung der Flüchtlinge in der befristet zur Notunterkunft gewordenen Alfred-Fischer-Halle übernimmt, kommt Rene Kloppenburg zu Wort. Er berichtet, wie die riesige Veranstaltungshalle (ehemals Maschinenhalle der stillgelegten Zeche Sachsen) mit vereinten Kräften extrem kurzfristig hergerichtet wurde. Er lobte das außerordentliche Engagement und die gute Zusammenarbeit der Sozialdienste (ASB, DRK), freiwilligen Helfern und der Stadt Hamm. Die Kooperation sei beispielgebend.

© Daniel DeppeSpontan meldet sich auch noch Chorleiter Wewer zu Wort, der von einem Gespräch mit einer Frau berichtet, die mit drei kleinen Kindern ihre Heimat verlassen und in der Fremde einen Neubeginn starten musste; die persönliche Geschichte der eigenen Familie, die sich bis heute mit anderen Menschen und anderen Kriegskonflikten wiederholt. Außerdem betont er, dass es gut sei, den Problemen mit Engagement und Menschlichkeit zu begegnen, statt mit Ressentiments gegenüber Flüchtlingen; gerade in einer Stadt, die auch eine „Rechte Szene“ hat.

© Alle Fotos von D.Deppe

Teil 3 der Nachbesprechung folgt.

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 1

Monotones Rauschen über Stunden – es gießt wie aus Kübeln. Bei diesem Wetter sollen sich möglichst viele Menschen auf den Weg zu unserem Konzert am frühen Abend machen? Oh je, wir hoffen auf Wetterfeste und Unentwegte. Wir werden sehen.

© trainarchivatorIn der Kirche ist alles vorbereitet

Zwei Stunden vor Beginn treffen wir uns im Pfarrheim neben der Herz Jesu Kirche in Hamm-Norden. Es kribbelt schon richtig, als wir beginnen uns mit den üblichen Übungen einzusingen.

© trainarchivator © trainarchivator

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Noch sind wir ganz unter uns. Unser Fotograf D. Deppe als Beobachter

Bald darauf gehen wir in die Kirche hinüber, wo das Einsingen fortgesetzt wird. Alles läuft wie immer, denn Routine verleiht Sicherheit. Die meisten Songs werden kurz angestimmt, dabei legen wir v.a. Wert auf Übergänge, Stimmungen und die Zusammenarbeit von Chor und Chorleiter. Außerdem bekommen die Solistinnen Gelegenheit ihre Songs anzusingen.

© Fotos: D.Deppe, Bearbeitung: trainarchivatorBirgit, Danny, Gabi und Anja bei ihren Einsätzen

© Daniel Deppe„Chef“ und „Bossin“ können bisher mit ihrer Truppe zufrieden sein

© Daniel DeppeAlles schick in schwarz!

© trainarchivator.© trainarchivator

Wirklich alles? – Ok, beim Einsingen ist Freestyle zugelassen

© trainarchivatorEs herrscht erhebliche Vorstartspannung, und so verläuft die Stellprobe etwas „komplizierter“ als eigentlich nötig. Das beunruhigt uns allerdings nicht, denn wir liegen gut in der Zeit, und diese Spannung wird uns gleich im Konzert ordentlich pushen – jede Wette. Endlich ist alles gerichtet und manches Detail besprochen; schon betreten die ersten Zuschauer die Kirche.

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© Daniel DeppeChef Sebastian Wewer dirigiert die Aufstellung

Jetzt haben wir noch eine gute halbe Stunde Zeit, die wir entspannt im Pfarrheim verbringen wollen. Es gießt weiterhin, doch das Gebäude ist verschlossen; also warten. Endlich kommt der Mann mit dem Schlüssel angesaust. Ob er sich wundert, dass die Leute geduldig und lächelnd unter ihren Schirmen ausharren, statt griesgrämig zu schimpfen?

© trainarchivatorSonne im Herzen – da wird der Regen weggelächelt

© trainarchivatorDann kommt der Schließer

Irgendjemand hat einen Kuchen für die Allgemeinheit mitgebracht, man unterhält sich, verleiht der Auftrittskleidung den letzten Schliff oder greift nochmal zur Wasserflasche.

© trainarchivator Vor dem Beginn tun ein paar Minuten für uns selbst gut

© trainarchivatorUnser „Best of“! Die sind ganz lieb – die wollen nur singen.

Dann geht es zurück in die Kirche, wo gleich am Haupteingang ein Roll-up auf den Gospeltrain als Veranstalter hinweist. Eintreffenden Zuschauern wird ein Programmzettel angeboten. Pfarrer Davis Puthussery ist ebenfalls schon da und lässt es sich nicht nehmen, Gäste zu begrüßen. Auch er scheint gespannt zu sein, wie die Veranstaltung hier gleich ablaufen wird. Wir setzen uns in den hinteren Bänken der Seitenschiffe auf reservierte Plätze.

© trainarchivatorPfarrer Puthussery empfängt als Hausherr die Gäste

Teil 2 der Nachbesprechung folgt.

© Alle Fotos von D.Deppe und Trainarchivator

Benefizkonzert in der Lokalzeitung 19.08.2015

Nach unseren Konzerten in Hamm schaut man in der folgenden Woche immer neugierig in den Westfälischen Anzeiger (WA), die Hammenser Lokalzeitung. Man ist der Hoffnung, dass diese Auftritte öffentlich wahrgenommen werden. Das bedeutet zunächst warten. Montag kommt der Sport zu seinem Recht, dienstags ist die Kultur dran und mittwochs können wir dann lesen, wie der jüngste Auftritt angekommen ist.

Schlägt man heute den Lokalteil auf, so wird man gleich vom Gospeltrain „überrollt“. Man hat uns einen sehr großen Artikel mit ausführlicher Besprechung der Gesamtveranstaltung einschließlich Foto gewidmet. Musikalisch haben wir offensichtlich überzeugt und die Menschen mitgerissen. Viel wichtiger ist aber, dass das Flüchtlingsthema sowohl im Konzert als auch in der Zeitung ausführlich Berücksichtigung gefunden hat. Wenn man die für alle schwierige Situation mit ihren vielfältigen Problemen und Herausforderungen meistern will, muss man möglichst viele Menschen mit ins Boot holen.

Wir freuen uns darüber, einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben und bedanken uns bei unserem Publikum, der Gemeinde Clemens August Graf von Galen, dem WA und allen, die uns unterstützt haben. Schließlich ein dickes Dankeschön an unseren „Chef“ Sebastian Wewer, der mal wieder mit seinen Ideen überzeugt hat, und an alle Gospeltrainer, die diese Hauruck-Aktion migestaltet haben.

Dass am Ende auch noch ein tolles Spendenergebnis von 2270,18 € zu Stande kam, setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf

© Westfälischer Anzeiger, 19.08.2015© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.08.2015

Nachbesprechung Silberhochzeit in Hamm-Berge 08.08.2015

© trainarchivatorNach einigen Hitzetagen konnte man sich heute bei gemäßigteren Temperaturen etwas erholen. Da fiel es deutlich leichter, sich in die schwarze Auftrittskleidung zu werfen. Aber wir wollten ja gut aussehen, wenn wir für unsere Gospeltrainerin Iris singen, die heute mit ihrem Mann die Silberne Hochzeit feierte. Der Gottesdienst fand in der uns vertrauten Ev. Kirche in Hamm-Berge auf der Anhöhe nahe den Wassertürmen statt.

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© trainarchivatorGospeltrainer beim Small Talk vor dem Einsingen

Wie immer trafen wir uns frühzeitig vor Ort, Stellprobe und Einsingen waren schnell erledigt. In der Kirche wurden letzte Vorbereitungen getroffen.

© trainarchivatorDie Kerze brennt, das Keyboard ist angeschlossen und man räumt auf

Unerwartet gab es noch eine süße Überraschung vom Brautpaar – als ob wir ihm nicht auch so gewogen gewesen wären…!

© trainarchivatorMilde Gabe vom Silberpaar – Uwe teilt aus

Die letzten Minuten galten der Entspannung und Einstimmung. Wir nahmen unsere Plätze ein und warteten ab, was gleich passieren würde.

© trainarchivatorKein Auftritt ohne Wasser

Kurze Begrüßung durch Pfarrer Michael Schmidt, dann ein paar Minuten Musikgenuss bei der Probe einer jungen Sängerin, die ebenfalls für das Jubelpaar singen wollte.

© trainarchivator .© trainarchivator

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Die Gospeltrainer lauschen, als Sängerin Paula probt

Wir standen nahe des Altars bereit, es sollte jeden Moment losgehen. Doch wo war Chorleiter Sebastian Wewer? – Aha. Orgelklänge! Er begleitete also den Einzug des Silberpaares von der Orgelempore aus. Kaum war der letzte Ton verklungen ging’s im Sprint die Treppe runter und dann – gesetzteren Schrittes – nach vorne zu uns ans Keyboard. Einen Moment inne gehalten, konzentriert und los ging’s mit dem Wunschtitel „This is the day“ zum Auftakt des Gottesdienstes. Die Steigerung gelang prima und wir bekamen anerkennendes Lächeln von Chorleiter und Brautpaar.

Pfarrer Schmidt begrüßte die Festgemeinde in kurzen herzlichen Worten und freute sich schon auf weitere Gospeltrain-Songs. Ein kurzes Gebet folgte und gab dem Anlass den richtigen Rahmen. Auch die Gemeinde bekam Gelegenheit zu singen. Man hatte das ewig aktuelle Lied „Lobe den Herren” mit Orgelbegleitung ausgewählt.

Die Lesung aus dem Korintherbrief haben wir in diesem Jahr schon mehrfach gehört, doch heute trug die zurückhaltende, fast demütige Stimme des Pfarrers zu einer besonderen intensiven Wahrnehmung des Textes bei. So bescheiden vorgetragen hatte die Lesung eine besondere Wirkung; das ging wohl auch dem Brautpaar so, denn es nickte zustimmend.

„Halleluja“! Zeit für einen Jubelruf. Wir konzentrierten uns auf die Körpersprache des Chorleiters und schufen die richtige Atmosphäre für dieses Stück. Vom Altarraum aus singend konnten wir dem Paar direkt in die Gesichter schauen. Deren Anblick motivierte uns zusätzlich: mal verträumt geschlossene Augen, dann strahlendes Lächeln oder auf dem Stuhl mitswingend. Musikalische Zwiesprache. Dass Iris phasenweise textsicher mitsang, versteht sich von selbst.

In der Ansprache wählte Pfarrer Schmidt ganz persönliche Worte. Wenn ein Paar so lange zusammenbleibe, habe es vieles richtig gemacht, was zu einer stabilen Beziehung nötig sei. Damit ließen sich auch die Widrigkeiten und Herausforderungen des Alltags meistern. Dies sei ein Grund dankbar zu sein. Er zitierte aus Psalm 106: „Halleluja! Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich“. Kurzweilig spielte er auch die Gedanken durch, welche Worte wohl die Partner zum jeweils anderen rückblickend auf die gemeinsamen Ehejahre sagen mögen. Das folgende Lied „Jesus is my salvation“ erinnerte daran, dass in jeder christlichen Ehe immer noch ein Dritter mit im Bunde ist.

© trainarchivator Die Segenshandlung – schlicht, einfühlsam und optimistisch

Höhepunkt des Gottesdienstes war die Segenshandlung, die vom Rückblick auf die zurückliegenden Jahre zum Ausblick auf die gemeinsame Zukunft überleitete. Da lag spürbar ganz viel Zuversicht und Gewissheit in der Luft, die dem Paar sicher Mut für den gemeinsamen weiteren Lebensweg gemacht hat.

Nun kam der Auftritt von Paula, die den Song „Was wirklich bleibt“ (Christina Stürmer) vortrug. Die schöne, natürliche Stimme berührte die Anwesenden, und man folgte dem sehr gut zu verstehenden Text, der die Menschen mit seinem nachdenklichen Inhalt ansprach.

© trainarchivatorEinige Momente des Innehaltens bei Paulas Auftritt

Anschließend wurden die Fürbitten von Menschen aus dem Umfeld des Paares vorgetragen. Das Vaterunser sprachen dann alle Anwesenden gemeinsam. Einige letzte Worte zum Abschluss, und der Gospeltrain war nochmals an der Reihe. „Oh, happy day“ sollte es auf Iris‘ Wunsch sein. Wie schön, wenn man nach fünfundzwanzig Ehejahren das Jubiläum mit einer solchen Aussage krönen kann. Also legten wir uns gemeinsam mit Solistin Andrea nochmals so richtig in Zeug. Für Iris gab es kaum noch ein Halten. Singend und swingend ging sie richtig mit; Thomas war zwar weitaus zurückhaltender, doch genauso ergriffen.
Singen, Freude schenken und dafür mit einem Lächeln belohnt werden – in solchen Augenblicken wissen die Chormitglieder, warum man den hohen Einsatz für den Gospeltrain auf sich nimmt!

Der Auszug war mal wieder ganz nach Gospeltrainart. Spontan forderte uns Chorleiter Sebastian Wewer auf, vor dem Silberpaar auszuziehen und dabei nochmals den Song „Jesus is my salvation“ zu singen. Als Kennerin solcher Augenblicke hängte sich Gospeltrainerin Iris mit ihrem Mann an den Chor an, der draußen noch ein Spalier bildete.

© trainarchivatorEchte Feierstimmung nach dem Gottesdienst

© trainarchivatorWährend Familie und Freundeskreis schon zum Gratulieren übergingen, präparierten diese drei Gospeltrainerinnen noch eine ganz persönliche Überraschung für das Brautpaar.

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© trainarchivatorDem Silberpaar wird ein silberner Herzballon überreicht…

© trainarchivator…an den viele Herzenswünsche angehängt werden.

© trainarchivator Dann gibt es kein Halten mehr. Herzlichen Glückwunsch!!!

© trainarchivatorAlles Gute zur Silberhochzeit
wünscht Euch
Euer Gospeltrain Hamm

Nachbesprechung Hochzeit in Münster-Hiltrup 01.08.2015

© trainarchivatorWettermäßig war an diesem Hochzeitssamstag der Sommer zurück. Die Kirche St.Clemens in Münster–Hiltrup erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein. In der Kirche wurde gerade noch die Dekoration an den Kirchenbänken angebracht, als wir uns vorne in Altarnähe zum Einsingen aufstellten.

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© trainarchivatorDiesen Weg ging später das Brautpaar

Der Standort bot genug Platz und wir bereiteten uns vor. „Das hat ganz toll geklungen!“ Plötzlich stand Pfarrer Mike Netzler vor uns und begrüßte uns alle per Handschlag. Ein Lob tut ja schon mal gut – erst Recht so kurz vor Beginn, dennoch können wir erfahrungsgemäß „im Ernstfall“ immer noch etwas drauflegen.

© trainarchivatorFrühzeitiges Erscheinen ermöglicht Relaxen nach dem Einsingen

Es war bis zu Beginn des Gottesdienstes noch etwas Zeit, so dass wir uns ein wenig in der 1913 erbauten Basilika umschauen konnten. Das wuchtige Gebäude zeigte sich bis auf sakrale Figuren und Abbildungen sehr schlicht.

© trainarchivator© trainarchivator

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Letzte Vorbereitungen, Pfarrer und Fotograf sprechen sich ab

Von unserem Standort aus schauten wir Richtung Eingang und waren somit die ersten, die Braut und Bräutigam zu sehen bekamen. Zum Einzug wurde Wagners Hochzeitsmarsch „Treulich geführt“ auf der Orgel gespielt, den wir erst zwei Wochen zuvor bei einer anderen Hochzeit gehört hatten. Wieder zeigte sich, dass die Orgel einfach das perfekte Instrument für diese Komposition ist – so schön feierlich!

Direkt im Anschluss daran traten wir mit dem Titel „Shine your light“ erstmals in Aktion. Die Reaktion unter den Gästen verriet uns, dass einige dieses Lied kannten und ganz angetan waren. Erst jetzt begrüßte der Pfarrer das Paar und alle anderen Anwesenden. Zum Schuldbekenntnis (Kyrie) sang die Gemeinde „Herr, erbarme dich“; es folgte das Tagesgebet.

© trainarchivatorDer Gospeltrain im Seitenschiff, dennoch gut zu hören

Für die Lesung hatte man einen Auszug aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer (Römer 13,8-10) gewählt. Die Mahnungen und Ratschläge werden am Ende zusammengefasst: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Erfüllung des Gesetzes [der Gebote] ist also die Liebe.“ – Dem kann man nur zustimmen, und hat hiermit einen guten Leitfaden für das Leben zur Hand.

Musikalisch ging es weiter mit dem Gemeindelied „Geht nicht auf in den Sorgen der Welt“, bevor mit dem Evangelium ein nächster Text folgte (Johannes 15,9-17). Es geht um das Gebot der Liebe und stellt eine Ergänzung zum Text des zuvor gelesenen Römerbriefes dar.

Wie bei jeder Hochzeit ist man immer besonders auf die Predigt oder Ansprache gespannt. Im Gegensatz zu den Lesungen hat der Pfarrer hier Gelegenheit eigene Gedanken zu formulieren. Was haben wir bei unseren vielen Hochzeitsauftritten schon alles erlebt! Von feierlich bis hemdsärmelig, von sehr persönlich bis formell. Am interessantesten sind die Reden, bei der sich ein Gedanke wie ein roter Faden konsequent durchzieht; von ersten theoretischen Überlegungen oder biblischen Texten bis zur Übertragung auf die Lebenssituation des zukünftigen Ehepaares.

Heute war früh klar, dass Pfarrer Netzler einen herzlichen und direkten Stil pflegte. Der Trauspruch „Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander“ (erster Petrusbrief) war das Fundament seines Beitrags. Es gelte die Hochzeit als Fest der Liebe und der Beziehung zu feiern. Er warnte scherzhaft davor, den heutigen Tag als DEN schönsten des Lebens zu bezeichnen – dann müsste es ab jetzt „bergab“ gehen, obwohl doch noch viele Höhepunkte auf das Paar warten mögen. Plötzlich verschwand er eilig hinter einer Säule und kam mit einer Flasche Sekt zurück (damit war das Rätsel der lila Kühlbox gelöst ;-)). Er wolle gleich vor der Kirche mit dem Brautpaar anstoßen. Man solle das Gute und Besondere feiern, das man erst in Kenntnis von Alltag, Trott und Ballast richtig erkenne und zu schätzen wisse. Der Pfarrer gab noch zwei praktische Tipps mit auf den weiteren Lebensweg: der Genuss ohne Reue sei wie alles im Leben eine Sache der Dosis und die Liebe brauche Worte, denn die Gesprächskultur entscheide über Leben und Tod der Beziehung. Die Ansprache hatte offenbar ihre Wirkung, denn Braut und Bräutigam hörten und schauten sehr aufmerksam zu; oft zeigte sich ein zustimmendes Kopfnicken.

© trainarchivatorPfarrer Netzler lud zum gemeinsamen Anstoßen

Und nun Musik! Das Thema der Liebe fand sich auch in unserem zweiten Beitrag „In your arms“ wieder. Die Braut schenkte uns ein beseeltes Lächeln. Dann wurde es ernst. Die Befragung des Brautpaares war wie immer denkwürdig. Während Er sein knappes „ja“ lächelnd und nickend unterstrich, legte Sie die volle stimmliche Überzeugung in ihr „ja“. Nach dem Ringwechsel wurde die Vermählung bestätigt, die Traukerze angezündet und feierlich der Segen gespendet.

© trainarchivatorDas Weihwasser für den Segen stand bereit

Puh, durchatmen, es ist vollbracht. Die Neu-Eheleute schwebten bestimmt auf Wolke sieben. Sollten sie ruhig eine Weile dort bleiben, denn mit dem Gospel „Loved“ ergänzten wir musikalisch das Thema des Tages. Gemäß liturgischem Ablauf folgten Fürbitten, Vaterunser und der Friedensgruß. Nach Schlussgebet und Segen erklang das Gemeindelied „Danke“ in der Hochzeitsversion.

Zum Auszug hatte man sich nach so viel Feierlichkeit mit dem Gospelklassiker „Rock my soul“ etwas Schwungvolles gewünscht. Dem kamen wir gerne nach, doch auf die gelegentlich in Konzerten gesungene „Battleversion“ verzichteten wir an dieser Stelle. Gesungen wurde mit viel Einsatz, doch wir fanden instinktiv das richtige Maß. Allerdings war das Tempo recht hoch.

Jetzt ließ sich Chorleiter Sebastian Wewer nicht mehr bremsen und hängte spontan „He’s got the whole world“ und „Go, tell it on the mountain“ an. In mittlerweile wildem Galopptempo lotste uns der Chef durch den Übergang zum Triplett aus den drei letztgesungenen Songs, die nun gleichzeitig erklangen. Mit Routine und meisterten wir das Tempo und die Aussprache des Textes. Das Brautpaar war längst verschwunden, doch noch immer verweilten einige Menschen in unserer Nähe, die uns abschließend mit herzlichem Applaus bedachten. Kurz danach verließen auch wir die Kirche und machten uns auf ins private Wochenende.

© trainarchivatorWie immer gab’s persönliche Glückwünsche vom Gospeltrain

© trainarchivator Diese Truppe hatte die Akustik der Kirche im Griff und sorgte für stimmungsvolle musikalische Begleitung. Zum Schluss gab’s lächelnde Gesichter und Applaus vom Publikum.

© trainarchivatorKönnte unser Motto sein…(Fundstück in der Kirche)

Nachbesprechung Gospeltrain in der Sommerkirche 19.07.2015

© trainarchivatorSommerkirche? Wo ist die denn? – Die ist da, wo man sich ein besonderes Projekt in den Sommerferien ausgedacht hat! Die Evangelische Kirchengemeinde Hamm hatte sich überlegt, an zwei Feriensonntagen statt mehrerer Veranstaltungen über das Stadtgebiet verteilt einen zentralen Gottesdienst in der Pauluskirche in Hamm-Mitte zu veranstalten. Etliche Kirchgänger sind sowieso im Urlaub; den anderen wollte man etwas bieten, was neue Sichtweisen und Denkanstöße bietet.

© trainarchivatorNoch wissen wir nicht, was uns gleich erwartet

2015 scheint für uns ein Jahr der Premieren zu sein. Auch in der Pauluskirche singen wir erstmalig. Uns war ein besonderer Gottesdienst angekündigt worden, was gleich nach Betreten der Kirche offensichtlich wurde. Sonnenschirm und Planschbecken in der Kirche – sonst eher selten. Pfarrer Ralph Haitz und sein Gemeindeteam haben den ersten von zwei Terminen der Sommerkirche unter das Motto „Urlaub in der Kirche“ gestellt. Man hatte einige Stationen entwickelt, die in der ganzen Kirche verteilt unterschiedliche Urlaubstypen darstellen.

© trainarchivatorBeim Einsingen – wir sind schon gespannt

In der großen Stadtkirche gab es reichlich Platz für uns auf den Altarstufen, so dass wir schnell Aufstellung nahmen. Während wir uns einsangen, wurden in der Kirche letzte Vorbereitungen getroffen. Erste Besucher trafen ein. Die Unruhe störte uns nicht, sondern weckte eher Neugier.

© trainarchivatorPfarrer Haitz geht noch einmal den Ablauf durch

Um gleich am Eingang auf die Besonderheit der heutigen Veranstaltung hinzuweisen, bekamen alle Ankömmlinge ein Eis angeboten. Wir setzten uns für die letzten Minuten bis zum Beginn auf unsere Plätze an der Seite, und wurden ebenfalls verwöhnt.

© trainarchivator   Bei der gestrigen Hochzeit gab’s Likör, heute Eis.

Los ging’s. Pfarrer Haitz begrüßte alle Anwesenden. Den Talar hatte er gegen ein schwarzes T-Shirt mit aufgedrucktem weißen Beffchen und dem Spruch „Unterwegs im Namen des Herrn“ getauscht. Hammenser sind sich sicher, diese T-Shirts schon beim AOK-Firmenlauf gesehen zu haben, bei dem sich die Teilnehmer durch ihre T-Shirts als Mitglieder ihrer jeweiligen (Betriebs-)Gruppe ausweisen.

Bei unserem ersten Einsatz sangen wir „Order my steps“. Herr, lenke meine Schritte. Das mag ein guter Vorsatz sein, wenn man nach dem hektischen Alltag im Urlaub etwas zur Ruhe kommt und erst einmal seine Gedanken ordnet. Das Publikum wurde vom Pfarrer aufgefordert, aufzustehen und sich die verschiedenen Stationen anzuschauen.

© trainarchivatorEin paar schöne Tage mit der Familie…

© trainarchivator… oder einfach nur „faul abhängen“

„Welcher Urlaubstyp sind Sie? Was spricht sie an?“ Viele Menschen folgten der Aufforderung und sahen sich um; verweilten an manchen Stationen länger als an anderen. Was darf es sein? Sport und Aktivität für den Schreibtischtäter oder Beine hoch für den körperlich Belasteten? Vielleicht eine Kultur- oder Fernreise mit neuen Erfahrungen? Geht’s an die See oder ins Gebirge? Nimmt man sich Zeit für Familie und Freunde?

© trainarchivatorPfarrer Haitz hat seinen Platz gefunden – Kollegin Schmidt dokumentiert

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ war das erste Gemeindelied. Der Urlaub als Freiraum für Lebensfreude und lange Aufgeschobenes. Heitere Leichtigkeit machte sich breit. Gospeltrain und Gemeinde wurden von Chorleiter Sebastian Wewer am Flügel begleitet. Die Orgel blieb heute ausnahmsweise stumm. Unser zweiter Song „Let me fly“ griff ebenfalls diese Stimmung auf.

Heute gab es keine großen Wortbeiträge, Lesungen oder eine ausufernde Predigt. Alles war ein wenig kleiner. Dafür gab es viele Anregungen, das eigene Leben zu reflektieren. Was haben die ganzen Aktionen mit dem Glauben zu tun? Der Pfarrer machte deutlich, dass es nicht nur unterschiedliche Urlaubstypen gäbe, sondern auch unterschiedliche Glaubenstypen. Er forderte erneut auf, die Stationen zu besuchen und sie in Bezug auf den eigenen Glauben zu betrachten.

© trainarchivatorRundgang und gegenseitiger Austausch – mit dezenter Musikbegleitung

Zur Auflockerung stand das Gemeindelied „Klüger“ auf dem Programm, welches Haitz erst vor wenigen Wochen vom Ev. Kirchentag in Stuttgart mitgebracht habe, wie er begeistert berichtete. Wir Gospeltrainer erinnerten uns spontan an unsere Teilnahmen an Gospelkirchentagen in Dortmund und Kassel, die bei uns bis heute einen Nachhall hinterließen

Unterschiedlich gelebter Glaube könne unter Umständen schwierig im Miteinander sein, meinte der Pfarrer. Dieses müsse man aber aushalten. Auf eine Art mag sich der eine oder andere ertappt haben. Dennoch fiel es nun wesentlich einfacher, die eigene Einzigartigkeit auch anderen zuzugestehen. Eine sehr interessante Erfahrung. Jetzt war es Zeit für unseren Song „I want to love you Lord”, den wir gemeinsam mit dem Publikum im kanonartigen Wechsel sangen. Vor Beginn des Gottesdienstes hatten wir das Stück bereits mit den Besuchern kurz eingeübt mit klaren Anweisungen unseres Gospel-Trainers.

So haben wir heute einen Gottesdienst erlebt, der sich ein wenig von liturgischen Regeln gelöst und dadurch viel Freiraum für eigene Empfindungen und Überlegungen geschaffen hatte. „Erleuchte und bewege uns” hieß passend das letzte Gemeindelied. Wir schlossen mit dem Lied „This is the day“. Am Ende blieben die Besucher weitgehend sitzen, eine merkwürdige Pause. Es dauerte einen Moment, bis wir registrierten, dass eine Zugabe von uns gewünscht war. Was singen wir? „Heaven is a wonderful place“. Das kannte auch Pfarrer Haitz, der gleich aufgefordert wurde, die Männerstimme zu verstärken. So wurde der originelle Gottesdienst musikalisch abgeschlossen.

Es folgte die Einladung zum angekündigten Imbiss, der von der Gemeinde vorbereitet worden war. Bereits ab der Hälfte der Veranstaltung waren unverschämt verlockende Düfte durch eine offene Seitentür hereingezogen. Schnell füllten sich die Plätze an den gedeckten Tischen, und man kam bei Grillwürstchen und Kartoffelsalat ins Gespräch.

© trainarchivator Fachsimpeln mit Bratwurst

Nach und nach machten sich die Gospeltrainer auf den Heimweg. Nur eine Vierergruppe hatte noch eine Fahrt ins Sauerland vor sich – aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

© trainarchivator An die Daheimgebliebenen

Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Heessen 18.07.2015

© trainarchivatorEin sonniger Samstagnachmittag – wie gemacht zum Heiraten. Für den Gospeltrain eine vertraute Situation. Als wir an der St. Stephanus-Kirche in Hamm-Heessen ankamen, wussten wir noch nicht, dass uns heute etwas Besonderes erwartete: eine internationale Hochzeit; sozusagen „Heessen trifft den Rest der Welt“. Spannend.

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© trainarchivator Der Sonnenschein lockte…

© trainarchivator…doch „Chef“ und „Bossin“ trieben ihre Schäfchen zusammen

In der St. Stephanus-Kirche traten wir heute zum ersten Male auf. Also schauten wir uns zunächst einmal um. Die große Kirche ist vor wenigen Jahren umfassend renoviert und teilweise neu gestaltet worden. Uns empfing ein heller, weiter Kirchenraum von großer gestalterischer Klarheit. Auch die Empore konnte gleich Pluspunkte verbuchen, da sie richtig viel Platz und außerdem eine Tribüne für eine gute Aufstellung bot.

© trainarchivator Hell, klar und schlicht – die Kirche nach der 2013 abgeschlossenen Renovierung

© trainarchivatorSo weiträumig treffen wir es auf den Emporen selten an

Eine kurze Ansage von Chorleiter Sebastian Wewer und der Chor nahm Aufstellung. Das Einsingen verlief reibungslos, die Akustik und der Nachhall versprach kein Problem zu werden. Lediglich die Schwüle sollte uns noch etwas zu schaffen machen. Vor Beginn der Trauung hatten wir wie immer noch einige Minuten Zeit, die man sich individuell vertrieb.

© trainarchivator..© trainarchivator

Einsingen, vorbereiten, Atmosphäre aufnehmen, Hochzeitslieder studieren

Dann ging es los. Wewer, der heute, wie so oft, neben der Chorleitung auch die Orgel übernahm, spielte zum Einzug Wagners Hochzeitsmarsch „Treulich geführt“. Ein schöner, festlicher Auftakt vor einer bunt gemischten Hochzeitsgesellschaft. Dass es sich um eine internationale Trauung handelte, zeigte schon das Hochzeitsprogramm, in dem die einzelnen Programmpunkte jeweils deutsch, französisch, portugiesisch und englisch angekündigt waren.

Pfarrer Wilhelm Lohle begrüßte das Brautpaar und seine Gäste auf Deutsch und erklärte, dass er sein Schulfranzösisch versucht habe zu reaktivieren und schloss eine Begrüßung auf Französisch in freier Rede an. Der Pfarrer hatte sich gut vorbereitet und las alle wesentlichen liturgischen Inhalte zusätzlich auf Französisch vor. Das klappte ganz gut und verhalf manchem Anwesenden wahrscheinlich zu einem besseren Verständnis des Geschehens.

© trainarchivatorEine Empore ist immer auch ein perfekter Ausguck

Nach der Gottesdiensteröffnung kam der Gospeltrain erstmals zum Einsatz. „Lord, hold me“ hieß der erste Song; quasi ein Motto für eine kirchliche Trauung. Die Akustik hatten wir gut im Griff, das Tempo stimmte und so klang es leicht und überzeugend. Auf Kyrie und Tagesgebet folgte die Lesung „Das Hohelied der Liebe“ aus dem ersten Brief Paulus‘ an die Korinther, zweisprachig vorgetragen von Mitgliedern der Hochzeitsgesellschaft.

© trainarchivatorEinsatz – jetzt waren wir ganz bei der Sache

Diese schöne Text durfte sich nun erst einmal setzen, während auf der Orgel „Ombra mai fu“ aus der Oper „Xerxes“ von G.F.Haendel gespielt wurde. In der Liturgie schloss sich das Halleluja an, dann die Lesung aus dem Evangelium (Mt 5,37-48, Über die Nächstenliebe). In der Predigt wurde das Thema erneut aufgegriffen. Unser nächster Titel „Loved“ passte thematisch ganz ausgezeichnet, und bot Raum für persönliches Innehalten. Diese Stimmung war deutlich zu spüren beim Blick auf das ganz andächtige Publikum. In der Kirche waren besondere Momente zu erleben, draußen ging die Samstag-Nachmittag-Routine weiter, wie uns dezente, aber ausdauernde Rasenmähergeräusche verrieten.

© trainarchivator„Loved“ schuf eine ganz besondere Stimmung, Solistin Birgit

Jetzt war alles bereitet für die eigentliche Trauzeremonie. Eine knisternde Spannung lag im Raum; man schien den Atem anzuhalten, um das Geschehen genau zu verfolgen. Selten hat man eine derartige Aufmerksamkeit erlebt. Pfarrer Lohle schritt zur Tat und stellte die entscheidenden Fragen. Der anschließende Segen für das Paar löste die Spannung und der Gospeltrain stimmte „Hallelujah“ als Ausdruck der großen Freude an. Bei genauem Hinsehen konnte man erkennen, dass einige der Gäste dem bekannten Lied leicht swingend folgten.

© trainarchivatorDer entscheidende Moment vor Zeugen

Nach diesem Höhepunkt sorgten die Fürbitten und das gemeinsam von allen Anwesenden gesprochen Vater Unser dafür, dass sich der Blick von der ganz persönlichen Freude wieder etwas „über den Tellerrand“ auf viele andere Aspekte des Lebens richtete. Letztmals traten wir nach Schlussgebet und Abschlusssegen in Aktion, als wir mit dem absoluten Hochzeits-Evergreen „Oh, happy day“ zu den weiteren Feierlichkeiten des Tages überleiteten. Beim Auszug des Paares erklang nochmals die Orgel, ganz feierlich mit dem Hochzeitsmarsch von Mendelssohn. Die sich anschließenden Gäste warfen einen Blick zu uns rauf auf die Empore, und wir durften häufig Applaus entgegen nehmen oder bekamen erhobene Daumen entgegen gestreckt. Wunderbar, so unmittelbar eine Rückmeldung zu bekommen; umso schöner, wenn sie so positiv ausfällt.

© trainarchivator© trainarchivator.

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Auszug der frisch Vermählten…..beobachtet von den Kiebitzen

Die Gospeltrainer hatten sich jetzt den freien Restsamstag verdient, doch schon am nächsten Morgen stand der nächste Auftritt auf dem Terminplan.

Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Mark 20.06.2015

© trainarchivatorIn die Mark fahren wir immer wieder gerne, denn die dortige St.Pankratius-Kirche hat eine besondere Atmosphäre. Mit gut neunhundert Jahren gehört sie zu den ältesten Kirchen in Hamm. Äußerlich eine schlichte Dorfkirche, überrascht sie mit aufwendiger Bemalung des Chores. Außerdem liegt sie etwas abseits der Hauptstraße inmitten eines geschlossenen Kirchplatzes. Von der Bedeutung der Kirche für die Stadtgeschichte wird auf einer Stele berichtet.

© trainarchivator © Hans BlosseyDie Stele zeigt den Kirchplatz von oben © Luftbild Hans Blossey

Wie immer waren wir frühzeitig vor Ort, um uns in Ruhe vorbereiten zu können. In der Kirche fanden wir unseren Platz im Seitenschiff und legten gleich mit dem Einsingen los. Irgendwie war es recht unruhig, denn die Hochzeitsgesellschaft traf ebenfalls früh ein. Es war ein Summen und Brummen wie im Bienenstock; es gab viel zu erzählen und hier und da noch am Blumenschmuck zu werken. Wir ließen uns davon kaum beeindrucken. Mit Routine konzentrierten wir uns auf das Wesentliche.

© trainarchivatorEinsingen im Seitenschiff

Jetzt fehlte nur noch die Braut. Wann mochte sie kommen? Vorfreude, Unruhe, immer wieder ein Blick zum Eingang. Das heutige Paar hatte sich im Gegensatz zu vielen anderen Brautleuten kein Orgelstück zum Einzug gewünscht, sondern den modernen Gospel „Let me fly“. Eine ungewöhnliche, aber schöne Idee. Vielleicht hatte sie der Text besonders angesprochen, vielleicht ein Ausdruck der zu erwartenden emotionalen Höhenflüge des heutigen Tages. Ein langes instrumentales Vorspiel überbrückte die Zeit, bis es los ging. Wir summten zur Einstimmung mit. Schließlich war das Paar im Chorraum angekommen und wurde von Pfarrerin Ute Brünger begrüßt.

© trainarchivatorDer Chorraum vor der Trauung

Wie so oft übernahm Chorleiter Sebastian Wewer auch das Orgelspiel. Das Gemeindelied „Liebe ist nicht nur ein Wort“ konnte der Gospeltrain dank Liedblatt mitsingen. Mit der liturgischen Grußformel wurde der Gottesdienst offiziell eröffnet und anschließend ein Tagesgebet gesprochen. Nach der durch Hochzeitsgäste vorgetragenen Lesung aus dem Paulusbrief an die Korinther stand das Lied „Loved“ auf dem Programm, das sich nach und nach zu einem modernen Klassiker bei Hochzeiten entwickeln könnte. Bei jeder Eheschließung ist schließlich Gottes universelle Liebe mit im Bunde.

In der Predigt ging die Pfarrerin genau darauf ein. Liebe sei nur ein Wort, das bei der Verflechtung zweier Lebensgeschichten mit Inhalt gefüllt werden müsse. Wenn man liebe, schaue einen die Welt freundlich an. Man sehe dann das Positive besser. Perfekter kann man die Trauhandlung kaum einleiten. Zunächst gab es noch eine kurze Lesung zum Thema Ehe, bevor das Traubekenntnis gesprochen und die Ringe getauscht wurden. Der Segen des Brautpaares schloss die Zeremonie ab.

© trainarchivatorDer entscheidende Moment

Jetzt war wieder Zeit für Musik, so dass man einen Moment innehalten konnte. „In your arms“ war ausgesucht worden. Ein musikalischer Ausdruck des Gefühls der Geborgenheit und der Sicherheit, wie man es vielleicht in diesen Minuten empfunden haben könnte.

Nach den Fürbitten wurde das Gemeindelied „Danke“ gesungen, passend zur Hochzeit in der Variante, in der es um Glaube, Liebe und Hoffnung geht. Das Vater Unser rundete den Gottesdienst ab, und die Pfarrerin entließ die Anwesenden mit dem Schlusssegen. Unseren letzten Einsatz hatten wir beim Evergreen „Oh, happy day“, der die Hochzeitshitparade unangefochten anführt. Passt aber auch immer wieder perfekt. Der Auszug erfolgte dann aber wieder zu festlichem Orgelspiel.

© trainarchivatorHeute war ein schöner Tag zum Heiraten.

Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Pelkum 13.06.2015

© trainarchivatorSchon zum zweiten Male waren wir in diesem Jahr bei einer Hochzeit in der Pelkumer Jakobuskirche zu Gast. Herrliches Sommerwetter lud zum Feiern ein. Nachdem wir unsere Plätze auf der Empore eingenommen hatten, begannen wir routiniert das Einsingen. Nach und nach trafen unten im Kirchenschiff die Hochzeitsgäste ein, die Spannung stieg.

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© trainarchivatorNoch einige Minuten bis zum Beginn

Nach dem orgelbegleiteten Einzug begrüßte Pfarrerin Claudia Latzel-Binder das Brautpaar und alle anderen Anwesenden. Beim ersten Gemeindelied „Lobe den Herren“ stieg der Gospeltrain unterstützend mit ein, bevor Psalm 118 (Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich) gelesen wurde, an den sich ein Gebet anschloss.

Als ersten Beitrag des Gospeltrains hatte man sich den Song „I want to love you, Lord“ ausgesucht. Noch ganz neu im Repertoire, könnte er zu einem echten Renner werden. Das Lied klang richtig gut! Dennoch ist es noch nicht fertig und am Ende seiner Entwicklung. Es scheint ein Eigenleben zu haben und sich von Mal zu Mal zu verändern. Vielleicht sind wir es aber auch, die sich das Stück erst nach und nach erschließen und immer wieder neu entdecken – spannende Sache.

Das Grundthema der Predigt – die Gegensätzlichkeit der Partner – zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Gottesdienst. Wer live dabei war, spräche eher von einem pinkfarbenen Faden (Regieanweisung: bitte wissendes Lächeln zeigen!). Als persönliche Bekannte des Paares wusste die Pfarrerin einige Details zur Unterstreichung der These beizusteuern, dass sich Gegensätze nicht nur anzögen, sondern auch ergänzten. Sehr schön war die Formulierung, dass die Lebenswelt des einen Partners in die des anderen eindränge. Hat man jemals deutlicher ausgedrückt, wie sehr sich das Leben eines Menschen durch das Eingehen einer Partnerschaft/Ehe verändern kann mit allen seinen Facetten?!

© trainarchivatorEine kurzweilige, sehr persönliche Predigt

Dass sich die Partner nicht nur miteinander, sondern auch mit Gott verbunden wissen, unterstrich das Gemeindelied „Du hast uns Herr in dir verbunden“. Dann kam mit der Trauung der große Augenblick, auf den alle gewartet hatten. Eine schlichte, aber herzliche Zeremonie mit kräftigen Ja-Worten schloss den Bund für’s Leben.

© trainarchivatorKeine Trauung ohne Segnung des Paares

„In your arms“ sang nun der Gospeltrain, der Text genau passend zur Situation. Wenn nicht jetzt, wann dann, konnte sich das Paar wohl und geborgen fühlen; sich sowohl durch den Partner als auch durch Gott gestärkt und unterstützt wissend. Mag die Braut das genau so empfunden haben, als sie sich zu uns auf der Empore umdrehte?

Im Gegensatz zu vielen anderen Traugottesdiensten wollte man heute nicht auf das Abendmahl verzichten. Sehr schön, denn es wurde zu einem weiteren stimmungsvollen Highlight. Die Pfarrerin bat die Festgemeinde sich um den Altar zu versammeln, um das Abendmahl in Empfang zu nehmen. Angesichts der kleinen Kirche und der zahlreichen Hochzeitsgäste vollzog man diesen feierlichen Akt in zwei Durchgängen, um den Andrang um den Altar nicht zu groß werden zu lassen.

Für uns bedeutete dies, dass wir viel Zeit bekamen – weit mehr, als für den eingeplanten Gospel benötigt wurde. Das ist der Moment für Freestyle, unsere Spezialdisziplin. Los ging es mit dem gewünschten Titel „Loved“ mit Birgit als Solistin. Jetzt konnten viele der um den Altar versammelten Menschen erstmals einen Blick auf den Chor oben auf der Empore werfen. Eine angenehm heiter-entspannte Atmosphäre erfüllte den Raum. Am Ende des Liedes galt unsere besondere Aufmerksamkeit unserem Gospel-Trainer Sebastian Wewer, der uns – wie so oft in ähnlichen Situationen – spontan durch den weiteren Ablauf führte. Per kleinem, improvisiertem Instrumentalzwischenspiel lenkte er uns zum Stück „I belong to you“, welches den Übergang zum nächsten Song „Lord, hold me“ bildete. Dabei überprüfte er immer wieder durch Schulterblick, wie weit das Geschehen am Altar fortgeschritten war. Die Zeit reichte, um am Ende nochmals „Loved“ anzustimmen, um den ganzen musikalischen Block rund um das Abendmahl abzurunden. Wenn das Publikum manchmal wüsste, dass wir als Aktive selbst nicht wissen, was im nächsten Moment zu singen sei – aber da verlassen wir uns voll und ganz auf Erfahrung, Kreativität und Bauchgefühl unseres Chefs.

© trainarchivatorDas Abendmahl in zwei Durchgängen

Mit dem Vater Unser folgt man wieder dem festgelegten Ablauf, der anschließend das Gemeindelied „Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn“ vorsah. Als der Punkt „Ankündigungen“ auf dem Ablaufplan stand, freute sich die aufgeregte Braut über die Gelegenheit „auch mal etwas sagen zu dürfen“, die sie für Danksagungen nutzte. Da merkte man als Zuschauer, wie sehr Brautleute bei ihrer Trauung unter Spannung stehen!

© trainarchivatorChorleiter Wewer übernahm auch das Orgelspiel

Nach den Fürbitten leitete das Gemeindelied „Geh unter der Gnade“ zum Abschlusssegen über. Zum letzten Mal trat der Gospeltrain in Aktion. „Order my steps“ hatte sich das Brautpaar gewünscht; wahrscheinlich als Bitte für den weiteren gemeinsamen Lebensweg gedacht. Man hörte dem textreichen Lied aufmerksam zu, bevor man zu festlicher Orgelmusik aus der Kirche auszog.

© trainarchivatorSonnenschein beim Empfang vor der Kirche