Category Archives: Nachbesprechungen von Auftritten

Wie ist es gelaufen und welche Eindrücke nehmen wir von den Auftritten mit?

Nachbesprechung Gospelandacht Kreuzkirche 01.07.2012

Die Andacht sollte der Abschluss der Zusammenarbeit des Gospeltrain Hamm e.V. mit zwei extra für die gemeinsame Teilnahme am Gospelkirchentag 2012 gegründeten Projektchöre sein. Sie begann mit einem stillen Einzug des Gospeltrains, der nach wenigen Grußworten ein ruhiges und wohl gelungenes „Hallelujah“ erklingen ließ. Leider konnten einige Sänger nicht anwesend sei, so dass die Bassstimme zur „Chefsache“ wurde. Unser Chorleiter Sebastian Wewer sang also den Auftakt des Liedes, seine vorherige Sorge vor spontaner Textschwäche erwies sich als völlig unbegründet. Anschließend drehte er sich zum Publikum in der gut gefüllten Kreuzkirche um, und stellte fest: „Oh, ist das voll geworden“.

Nun erfolgte die offizielle Begrüßung durch die erwartungsfrohe Pfarrerin Rebekka Klein. Beim „Order my Steps“ spiegelten sich die verschiedenen Stimmungen des Liedes in den Gesichtern der Zuschauer, die im schwungvollen Mittelteil erstmals spontan mitklatschten. Das brachte natürlich ein Lob des Chorleiters ein, der jetzt zum Master of Ceremony wurde. Er forderte die Anwesenden zum Schnipsen auf, erbat sich lächelnde Gesichter, erlaubte das Aufstehen und sogar das Tanzen auf den Bänken. Während der Aufforderungen schnipste nicht nur der Gospeltrain, sondern auch die im Hintergrund auf ihren Auftritt wartenden Teilnehmer der Projektchöre.

Ihr Einzug erfolgte beim einstimmigen „Jesus is my salvation“. Als die SängerInnen ihren Platz im Altarraum zwischen den GospeltrainerInnen eingenommen hatten, wurde aus dem Lied ein vierstimmiger Kanon, den viele im Zuschauerraum mitsangen. Als Kontrast zum lebhaften Kanon erklang dann das langsame und berührende Lied „Deep river“. Obwohl das Publikum eben noch richtig mitgegangen war, hörte es jetzt still und aufmerksam zu. Im Anschluss kam wieder unser Chorleiter zu Wort, der erläuterte, dass Gospelmusik keine Halli-Galli-Musik sei, auch wenn viele Stücke geradezu zum singen, klatschen und sich bewegen einladen.

Beim „Heaven is a wonderful world“ konnte man die Männerstimmen der Projektchörler genießen, die den Auftakt des Liedes bestritten. Dann setzten nacheinander Alt und Sopran ein. Da auch das Publikum vielstimmig mitmachte, wurde der Titel in vielen Durchläufen gesungen, was einen Mitsänger zur Aussage animierte:“ „Ja, hier musse schonn aabeiten“. Die Arbeit für den Chor ging gleich weiter, denn nun erforderte „Joshua fit the battle of Jericho“ vollen Einsatz, es sollten schließlich die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht werden. Der Beginn unserer Version des Songs lässt die biblische Situation erahnen, auch in Bockum-Hövel wackelten sprichwörtlich die Wände.

Auch bei „This is the day“ sangen viele Gäste im Publikum mit, wie auch schon bei den Liedern zuvor. In weiteren Strophen steigerte sich das Lied bis die ganze Kirche sang und klatschte, natürlich stehend! Von der Stimmung angesteckt, leitete Sebastian Wewer bestens gelaunt zu unserem Gospeltriplett über, bei dem letzten Endes Chor und Publikum die Klassiker „Go, tell it on the mountains“, „He’s got the whole world in his hands“ und „Rock my soul“ zeitgleich sangen. Das in Gruppen eingeteilte Publikum musste nicht lange animiert werden, sondern folgte den Anweisungen Sebastians sofort vielstimmig. Als die SängerInnen die Stufen des Altarraums verließen, um sich an den Seiten der Bankreihen aufzustellen, war ein weiterer Höhepunkt erreicht. Das Triplett ist immer wieder ein Experiment, das ein aktives Publikum und eine gute Akustik erfordert – die Kreuzkirche und ihre Besucher haben ihr Potenzial eindeutig nachgewiesen!

Und es wurde noch einer draufgesetzt. Das als Battle zwischen Männern und Frauen angelegte „Rock my soul“ konnte die Zuhörer nicht kalt lassen, wieder wurde eifrig mitgesungen. Den Abschluss des Gospelkirchentag-programms bildete „Mögen sich die Wege“. Das sanfte Lied beruhigte die Stimmung, der Chor fand erneut intensive Begleitung durch die offensichtlich sehr textkundigen Gäste.

Gospelandacht Kreuzkirche 01.07.2012-18
Stellprobe und Einsingen

Zwischen den Stücken nutzte unser sehr gut aufgelegter Chorleiter immer wieder die Gelegenheit, vom Gospelkirchentag, unseren Erlebnissen und von der Arbeit mit den Projektchören zu berichten. Der Eine oder die Andere im Publikum hatte sicher durch Zeitungslektüre oder persönliche Erzählungen von den Hintergründen dieser Andacht gehört, jetzt waren sie durch die lebhaften Erzählungen ganz nah dabei. Bevor Wortanteile aber zu lang wurden ging es jeweils weiter zum nächsten Musikstück. Diese wurden immer mit Originaltitel und deutsche Übersetzung vorgestellt. Überhaupt wurde mal wieder der Beweis erbracht, dass eine der herausragenden Qualitäten unseres Chefs die Ansprache von Menschen ist, sie von einer Sache zu überzeugen und zu begeistern Außerdem hat er den Mut, ganz unkonventionell zu erzählen, zu erklären und vorzumachen. Dabei ist er derart spontan, dass keiner wissen kann, was als nächstes kommt. Somit sorgt er oft genug dafür, dass uns allen das Lächeln besonders leicht fällt.

Kurz vor dem Ende wieder eine der Spontanideen des Chefs – ein gemeinsames „Vater unser“. Es war für uns zwar überraschend, den Ereignissen der letzten Wochen aber durchaus angemessen. Da macht es Sinn, mal einen Moment in Dankbarkeit innezuhalten. Ein spezieller Höhepunkt für uns SängerInnen war die Danksagung von Karl-Heinz aus dem Projektchor Frömern. Die Frömeraner Aktiven kannten ihren Kollegen – wir Gospeltrainer waren gespannt was kommt, als er nach vorne drängte um das Wort zu ergreifen. Er erzählte in sehr persönlichen Worten, dass er vor einiger Zeit achtzig Jahre alt geworden sei und sich niemals habe vorstellen können, so etwas schönes und bereicherndes wie unsere Gospelzusammenarbeit erleben zu dürfen, zumal er sich damit auf völliges Neuland begeben habe. Ein besonderer Dank galt unserem Sebastian, der das alles ermöglicht habe. Dieser wechselte die Gesichtsfarbe und zeigte ein zufriedenes Lächeln; wir haben ihn wohl noch nie so verlegen gesehen.

Nun erwartete das Publikum noch eine Zugabe. Da unsere Projektchörler als Gospelneulinge nur die soeben gesungenen Lieder im Repertoire haben, wurde „Jesus is my salvation“ einfach wiederholt. Als Rausschmeißer stimmten wir zum Schluss noch mal “This ist the day“ an, zu dem wir aus der Kirche auszogen. Zögernd folgten die Zuschauer, als sie den endgültigen Schluss als solchen erkannten. Einer anwesenden Freundin hatte unser Auftritt gefallen; sie habe fast alles mitsingen können. Wie alle anderen konnten wir sie zufrieden auf den Heimweg entlassen.

Nachbesprechung Himmlische Nacht in Caldenhof 29.06.2012

Schön war’s. Wie schon letztes Jahr, als wir ebenfalls den als Feierabendmahl gestalteten Gottesdienst in der Kapelle der Tagungsstätte Caldenhof in Hamm musikalisch gestalten durften. In entspannter, aber stimmungsvoller Atmosphäre sollten die Besucher nach einer aufreibenden Woche zur Ruhe und zu sich selbst kommen. Nach der Klavierversion von „Tears in heaven“ als Eingangsmusik und Begrüßung durch Diakon Jürgen Ellinger lud das Gemeindelied „Komm, sag es allen weiter“ dazu ein, mit anderen bei Gott zusammenzukommen.

Das erste Lied des Gospeltrains war „Heaven is a wonderful world“ und kam gleich richtig gut bei den Zuhörern an. Durch die tolle Akustik und das zeitversetzte Einsetzen der Stimmen von den Männern über den Alt zum Sopran schien sich die Musik regelrecht im Raum auszubreiten.
Es folgte eine Musikaufnahme mit dem Titel „Feed the fire“ von John Kay. Die Übersetzung lag dem Faltblatt mit der Gottesdienstabfolge bei, ein Video mit wechselnd großen Flammen begleitete die Musik. Wie ein roter Faden zog sich das Thema Einzigartigkeit und Wert jedes Menschen durch Gebete und Textbeiträge. Das Gemeindelied „Vergiss es nie“ passte perfekt in den Kontext.

Foto: trainarchivator Gospeltrain beim Einsingen

Bei unserem „Hallelujah“ mussten wir angesichts der Akustik aufpassen, nicht zu laut zu werden. Durch die Körpersprache unseres Chorleiters Sebastian Wewer wurden wir an das rechte Maß herangeführt, und er schien ganz zufrieden zu sein. Das Publikum lauschte jedenfalls ganz andächtig. In solchen Situationen sollte Sebastian über Rückspiegel nachdenken, um die Wirkung seines Tuns direkt in den Gesichtern zu beobachten.
Es folgte das Abendmahl mit der Verteilung von Brot und Wein, musikalisch begleitet wurde dies von Klavierspiel und Sologesang unseres Chorleiters. Sein Gesang berührte die Anwesenden sehr, und es war bis auf Geräusche der Austeilung mucksmäuschenstill. In dem Moment waren sicher viele Gospeltrainer richtig stolz auf ihn! Die andächtige Stimmung wurde durch den Titel „Mögen sich die Wege“ auf angenehme Weise verlängert.

Beim Titel “This little light” konnte unsere Solistin B. durch beeindruckende Tagesform und viel Ausdruck überzeugen. Ansonsten sind wir „etwas vom Original abgewichen“, wozu sowohl unser Klavierartist als auch der Alt beitrug, der kurzfristig den Sopran unterstützte. Typisch Gospeltrain: schnell war alles wieder im Lot und die Welt um eine interessante Songvariante reicher ;-).

Nach Dankgebet, Vater unser und Segen wurde es mit dem Gemeindelied „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ wieder richtig schwungvoll. Die geforderte Zugabe „Rock my soul“ setzte noch einen drauf.
An die Dankesworte unseres Gastgebers anschließend, lud der Gospeltrain die Besucher zur Gospelandacht am Sonntag in die Kreuzkirche in Bockum-Hövel ein, wo letztmalig unser Gospelkirchentagsprogramm in Anwesenheit der dazugehörenden Projektchöre zu hören sein wird. Schließlich gab es für alle ein nettes „give away“ – eine Streichholzschachtel mit der Aufschrift:“Nähre dein Feuer -Christsein ist ansteckend“.

Nun ging es zum geselligen Teil des Abends über, der angesichts der gewittrigen Wetterlage in den mit zahllosen farbigen Windlichtern geschmückten Saal verlegt wurde. Bei Antipasti, Käse und Brot kam man schnell ins Gespräch mit bekannten und unbekannten Tischnachbarn. Man erzählte und fragte, tauschte Anekdoten aus. Häufig im Mittelpunkt: Chöre im allgemeinen und der Gospeltrain im besonderen. Gegen dreiundzwanzig Uhr machten wir uns nach diesem schönen Abend auf den Heimweg.

Nachbesprechung Open-Air-Auftritt in Frömern 17.06.2012

Foto: trainarchivatorNachdem der Gospeltrain Hamm  gemeinsam mit den beiden Projektchören aus Fröndenberg-Frömern + Hamm-Bockum-Hövel am Gospelkirchentag 2012 in Dortmund mit großem Erfolg teilgenommen hatte, sollte ein Auftritt beim Gemeindefest in Frömern die Zusammenarbeit abrunden. In der Heimat der Frömeraner sollte das Dortmunder Konzertprogramm auf einer Open-Air-Bühne vorgestellt werden.

Über Frömern lachte die Sonne. Schon die Hinfahrt war ein Genuss. Bei wunderbarem Sommerwetter fuhren wir von Hamm aus durch die abwechslungsreiche, leicht hügelige Landschaft der Hellwegregion Richtung Frömern. Immer wieder hatte man guten Fernblick Richtung Haarstrang und Sauerland oder zurück in Richtung Lippezone. Wir überlegten, ob wir uns bereits im Auto einsingen sollten, da wir später ankommen würden als alle anderen. Nach einigen kläglich gescheiterten Versuchen gaben wir auf. Stattdessen gab es reichlich „Lachgymnastik“, wir hatten also doch schon einiges für Atmung und Lockerheit getan.

In Frömern angekommen fragten wir uns, ob die anderen auf dem Festplatz zu finden seien oder man sich in der Kirche einsänge. Ja, man bereitete sich vor, wie es sich gehört. Wir Nachzügler kamen also doch noch zum Singen. Danach hatten wir noch eine gute halbe Stunde Zeit bis zum geplanten Auftritt um 17.00 Uhr. Es kam wie es kommen musste – wir bekamen die berühmte halbe Stunde Verspätung aufgebürdet. Egal. Wir waren ja seit Dortmund nichts anderes gewöhnt.

Bis es los ging, gab es Gelegenheit, sich an Getränke- und Imbisständen zu versorgen, etwas Small-Talk zu betreiben oder der Bigband der Gesamtschule Fröndenberg zuzuhören, die gerade das Unterhaltungsprogramm bestritt. In kleiner Runde einiger „Altgedienter“ kam etwas Sorge auf, ob die Atmosphäre für einen Gospelauftritt geeignet sei. Hintergrund sind weit zurückliegende Auftritte, wo „Rummelplatzstimmung“ herrschte. Man mag sich an ein verrauchtes Festzelt auf dem Weihnachtsmarkt mit entsprechender Geräusch-kulisse erinnern oder einen Auftritt in Pelkum, bei dem wir in einem Zelt außerhalb einer Festhalle singen mussten – die wenigen Zuschauer stellten sich bei uns eher vor dem Regen unter als dass sie zuhörten.

Foto: trainarchivator

Als die Band ihren Auftritt beendet hatte, gab es eine kurze Umbaupause und schon ging es los. Auf der Bühne schien uns die Sonne genau ins Gesicht, so dass einige die Sonnenbrille aufließen und unser Kollege am Drumset am Ende einen glühenden Kopf hatte. Zum Auftakt erklang „Jesus is my salvation“ als Kanon. Unser gut aufgelegter Chorleiter Sebastian Wewer begrüßte das Publikum, und erklärte kurz die Zusammenstellung unserer Truppe vor dem Hintergrund des Gospelkirchentags. Weiter ging es mit einem gut gelungenen „Deep river“, dass eigentlich gerade in ruhigen geschlossenen Räumen seine Wirkung erzielt. „Heaven is a wonderful place“ und „This ist the day“ bereitete uns keine Probleme, so oft wie wir es spontan in Dortmund an allen möglichen Orten gesungen hatten – diese Titel würden wir auch nachts um vier ordentlich hinkriegen. Zwischen diesen Songs erklang „Joshua fit the battle of Jericho“ und nach dem gestampften Ende waren einige froh, „dass die Bühne gehalten habe“. Unser Gospeltriplet (Go, tell it on the mountain, He’s got the whole world, Rock my soul) war dann etwas zäh, auch die Erklärung von Sebastian ungewohnt kompliziert. Das hat er sonst deutlich schwungvoller drauf – Tagesform halt. Der Klassiker „Rock my soul“ war ok, allerdings nicht so explosiv wie in Dortmund. Es fehlten Männerstimmen, und die Aufstellung war nicht ideal. Vor dem wunderbar klingenden Schlusslied „Mögen sich die Wege“ wurde daran erinnert, dass dieser Titel bereits vormittags beim hiesigen Gottesdienst vom Kirchenchor gesungen wurde – jetzt folge die Version eines Gospelchores. Ein Vergleich wäre für uns bestimmt mal interessant gewesen. Insgesamt war es ein gelungener Auftritt in heiterer Atmosphäre. Die kleinen Schwächen sind dem gut gelaunten Publikum nicht aufgefallen, so dass alle ihren Spaß hatten. Als Zugabe stimmten wir nochmals „This ist the day“ an.

Foto: trainarchivator

Im Nachhinein betrachtet war die Sorge bezüglich „Rummelplatzatmosphäre“ wenig berechtigt. Zwar ging der Betrieb während des Auftritts an den Ständen weiter, doch davon ging keine wesentliche Störung aus. Das Publikum war auf uns konzentriert, und die Textkundigen sangen einige Titel mit. Selbst die Dorfjugend wurde bei einem Titel aktiv. Eine Teilnehmerin des Frömeraner Projektchores erzählte später, dass sie beim ersten Treffen der Projektteilnehmer enttäuscht war, dass kaum jüngere Jahrgänge dabei waren, obwohl mit dem Gospelprojekt ein ganz neues Angebot gemacht wurde. Sie gäbe die Hoffnung aber nicht auf – vielleicht sei ja mit dem Live-Erlebnis Gospel und Sebastian Wewer in Action ein kleines Samenkorn in die Erde gelegt worden.

Übrigens fand die steile Karriere von A.L.T. an der Triangel seine Fortsetzung. Ihre überragende Leistung wurde vom stolzen Chorleiter direkt öffentlich lobend angesprochen, was sonst nur herausragenden Solokünstlern gewährt wird [Achtung: chorinterner Insiderwitz].

Aus Zeitgründen konnte ich meine Verzehrmarken nicht in Naturalien eintauschen und habe sie an Gabi R. verschenkt. Andere folgten dem Beispiel. Ob und in welchem Zustand die Beschenkte später nach Hause fand, ist derzeit nicht bekannt 😉

Nachbesprechung Gospelkirchentag: Teil 2 – Konzert in der Nicolaikirche

Von der Auftaktveranstaltung ging es zum Auftritt in die Nicolaikirche im Westen der Dortmunder Innenstadt. Ein Teil unseres Chores nutzte die U-Bahn, wo gleich mal wieder gesungen wurde.

Lied im U-Bahnhof 01.06.2012An der Kirche erwarten uns bereits viele Sänger anderer Chöre in Auftritts-kleidung. Der Chor „Living Gospel“ aus Schalksmühle/NRW sollte den Auftakt des Konzerts bestreiten, sodass die Mitglieder bald verschwanden, um Stellprobe, Soundcheck ihrer Band und Einsingen hinter sich zu bringen. Der Gospeltrain hatte noch etwas Zeit, sich zu sammeln und Heiko Fabig zu begrüßen, unseren ehemaligen Chorleiter. Diesen hatte es beruflich nach Cloppenburg verschlagen, wo sich seitdem die „Voices“ unter seiner Leitung entwickeln.

Plakat an Nicolaikirche 01.06.2012Es ging also los mit „Living Gospel“, gekleidet in violette Roben, begleitet von vielen Musikern (Keyboard, E-Gitarre, E-Bass, Schlagzeug, Posaune, Trompete, Saxophon). Stil und Repertoire des Auftritts lassen sich in den Bereich Modern Gospel einordnen, mit Anleihen aus dem Popsektor. Leider waren die Instrumente im Vergleich zum Gesang viel zu laut, speziell Schlagzeug und Bläser überdeckten fast alles, sodass die gesanglichen Qualitäten eher in den ruhigeren Stücken zur Geltung kamen, wo endlich mal das Keyboard zu hören war. Hier konnten sich auch die Solisten auszeichnen. Abgesehen von den Tonproblemen machte der Chor mit seinem charismatischen Leiter einen sehr routinierten, gut vorbereiteten Eindruck, und dem Publikum wurde gut eingeheizt. Zum Unmut der anderen Chöre wurde das vorgegebene Zeitfenster weit überzogen.

Es folgte der Auftritt der „TonArtisten“ aus Saarbrücken, die mit einem Lied einzogen, dessen Melodie bis heute im Ohr geblieben ist. Dieser Chor war individuell in Schwarz gekleidet, die Frauen trugen verschiedene einfarbige Schals. Auch musikalisch unterschieden sie sich stark von den Vorgängern, denn hier stand der Chor im Mittelpunkt; Keyboard und Saxophon waren wohldosierte Begleiter, der Chorleiter blieb dezent im Hintergrund. Die schönen, teils auch weniger bekannten Melodien wurden vorwiegend in Englisch, aber auch in Deutsch vorgetragen. Viele Titel wurden vom Chor klatschend begleitet. Die Zuhörer nahmen dies gerne auf und bewegten sich stehend  klatschend zur Musik. Insgesamt strahlten die Sänger/Innen viel Freude an der Musik aus und boten ein gleichbleibendes Niveau. Zum Auszug erklang wieder das gleiche Lied wie beim Einzug.

Als Dritte traten die “Voices“ aus Cloppenburg auf. Wie erst während des Konzerts bekannt wurde, musste der noch junge kleine Chor krankheitsbedingte Ausfälle verkraften, was die anderen Mitglieder durch Engagement größtenteils wettmachen konnten. Insgesamt war es ein eher ruhiger Auftritt eines weniger erfahrenen Chores, der aber dadurch eine Frische ausstrahlte, die routinierteren Ensembles häufig verlorengegangen ist. Der Chorleiter begleitete den Auftritt wunderbar am Keyboard, lieferte kleine Erklärungen zu den Stücken und war seinen Sängern ein Förderer und Unterstützer. Obwohl wir viele Jahre unter seiner Leitung gesungen haben und er den Gospeltrain stark geprägt und entwickelt hat, entsteht in Cloppenburg keine Kopie unseres Chores, sondern etwas ganz Eigenständiges. Auf die weitere Entwicklung darf man neugierig gespannt sein. Mit dem Titel „Git on board“ wurde der „Gospeltrain“ auf die Bühne gerufen, und man sang gemeinsam das Stück zu Ende. Danach gingen die Voices ab.

Leider dauerte der Wechsel der Keyboards aufgrund technischer Probleme einige Minuten, dennoch blieben wir ruhig und diszipliniert im grellen Scheinwerferlicht stehen. Überhaupt litt der Auftritt unter den Bedingungen, denn die massiven Verzögerungen und die räumliche Enge im Nebenraum der Kirche hatten Einsingen und Stellprobe verhindert.

Ansage vor Auftritt 01.06.2012

Jetzt ging es endlich richtig los, unser „Chef“ nahm die Zügel in die Hand: mit dem „Hallelujah“ und „Order my steps“ sang der Gospeltrain gleich zwei seiner Highlights, die beide vorzüglich gelangen, was uns der Applaus verriet. Unsere Freude darüber war allerdings dadurch getrübt, dass auch die „Voices“ diese Titel direkt vor uns präsentiert hatten. Gerade aufgrund unserer Kontakte hätten wir uns besser absprechen müssen!

Während des einstimmigen „Jesus is my salvation“ kamen die uns unter-stützenden Projektchöre aus Hamm-Bockum-Hövel und Fröndenberg-Frömern zu uns auf die Bühne, und der Titel wurde schließlich als Kanon gesungen. Hier war es nachteilig, dass wir keine Gelegenheit zur Stellprobe hatten, doch wir haben die Schwierigkeiten gelassen und souverän während des Auftritts gelöst. Beim wunderbar ruhigen „Deep river“ waren alle Aktiven auf einem Level, obwohl wir mit den Projektchörlern nur einmal haben proben können. Das folgende „Heaven is a wonderful place“ musste ja gelingen, so oft wie wir es an diesem Tag bereits angestimmt hatten.

Mit der Gestaltung von „Joshua fit the battle of Jericho“ gelang es uns, das Publikum zu überraschen. Die Kirche blieb stehen, obwohl es schon sehr gewaltig geklungen hatte. Es war bereits 00.10 Uhr, als „This is the day“ angestimmt wurde – welche Ironie. Wie jedesmal hatte unser Chorleiter Sebastian Wewer seinen großen Auftritt beim „Gospel Triplet“, denn zunächst musste dem Publikum das folgende Procedere erklärt werden. Trotz nacht-schlafener Zeit machten die Konzertbesucher zu unserer Freude engagiert mit; das müssen echte Gospelfreunde gewesen sein. Unser „Rock my soul“ war dann ein durchaus unerwartetes Highlight, denn so energiegeladen haben wir es wohl noch nie präsentiert. Einige Projektchörler sind geradezu über sich hinaus gewachsen, und das Publikum hatte seinen Spaß. Zum Abschluß entließen wir mit dem ruhigen „Mögen sich die Wege“ unsere Zuhörer, die sich zuvor mit viel Applaus von uns verabschiedeten,  in die Nacht.

Es bleibt zu erwähnen, dass die Sammlung zugunsten der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ während der Veranstaltung einen Betrag von über 800€ einbrachte.

Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Berge 26.05.2012

Was kann man an einem Samstagnachmittag Ende Mai besseres tun als heiraten? – Richtig, eine Hochzeit „rocken“!

Die Voraussetzungen waren perfekt: frühsommerliche Temperaturen bei strahlend blauem Himmel, die kleine nette Ev. Kirche Berge auf der Anhöhe, auf der auch die Wassertürme unserer Heimatstadt Hamm/Westf. stehen, überall noch rote Herzen aus Papier. Die Brauteltern U. und M., beide aktive Mitglieder unseres Gospeltrain Hamm e.V., hatten diesen Auftritt arrangiert und das Programm mit ausgewählt.

Zum Einzug der Brautleute fiel der „Song of Joy“ – mit einem schönen einleitenden Solo unseres Chorleiters Sebastian Wewer – gleich auf fruchtbaren Boden. Nach der Begrüßung erklang „Heaven is a wonderful world“, später „Jesus is my salvation“ als Kanon. Das „Hallelujah“ im Anschluß an die Traupredigt belohnte die Braut mit spontanem Applaus. Auf Traufrage, Ringwechsel und Segen folgte „Masithi“.

Zur Überraschung der meisten Gäste wurde das 30-jährige Ordinationsjubiläum der Pastorin durch herzliche Worte des Brautvaters gewürdigt und von uns mit „Shine your light“ gefeiert. Die Jubilarin war zutiefst gerührt, geriet „ganz nah ans Wasser“ und bedankte sich begeistert.

Nun wurde die Gemeinde beim bekannten „Irischen Segen“ von uns unterstützt, bevor unser Hit „Oh, happy day“ erklang. Während des Orgelnachspiels verließen Gäste und Chor die Kirche, um das Brautpaar beim Auszug draußen zu empfangen. Mit „This ist the day“ ließen wir in Spalierformation den Festtag hochleben, und „Rock my soul“ heizte der Hochzeitsgesellschaft nochmals ein. Viele positive Rückmeldungen rundeten einen gelungenen Auftritt in wunderbar heiterer Atmosphäre ab. <sus>

Nachbesprechung Erstkommunion in Herz-Jesu 22.04.2012

Erstmals hat der Gospeltrain Hamm e.V. die Erstkommunion in seiner Heimatgemeinde Clemens-August Kardinal von Galen mitgestaltet.  Der Gottesdienst fand  in der Herz-Jesu-Kirche (Hamm-Norden) statt, und wurde mit sehr viel Musik angereichert.

Nach klassischen Gemeindeliedern, die von der Orgel begleitet wurden,  fiel der Chor beim „Laudato si“ kanonartig in den Gemeindegesang ein. Zwischen Evangeliumslesung und der Predigt von Gemeindepfarrer Paul Markfort sorgte ein modernes „Hallelujah“ für Gänsehautfeeling. Beim „Wo zwei oder drei“ wurde die Gemeinde kräftig unterstützt. Für die stimmungsvolle Begleitung des Kommuniongangs haben wir die eher zarten Titel „Bless the Lord“ und „Shine your light“ gewählt. Nach dem Schlussgebet leitete unser „Sia hamba“ von einer eher andächtigen in eine heiter-schwungvolle Stimmung über. Während der Verabschiedung verschwand der Gospeltrain schnell aus der Kirche, um die Kommunionkinder mit einem Spalier vor der Kirche zu empfangen. Der Zug der Kinder mit dem Pfarrer um die Kirche wurde mit „Heaven is a wonderful place“ und „Jesus is my salvation“ begleitet.

Inzwischen haben uns viele positive Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern und Angehörigen der Kommunionkinder erreicht. Die Mischung aus Liedern zum Mitsingen und Zuhören, ob deutsch, englisch oder afrikanisch (Zulu), mal mit Orgel, Klavier oder auch a capella hat überzeugt und für alle ein Highlight geboten. Eine lose Anfrage für das nächste Jahr besteht bereits. <sus>