Category Archives: Nachbesprechungen von Auftritten

Wie ist es gelaufen und welche Eindrücke nehmen wir von den Auftritten mit?

Nachbesprechung Hochzeit in der Johanneskirche 23.02.2013

Foto: trainarchivatorHeute stand die erste Hochzeit des Jahres an, zu welcher der Gospeltrain Hamm e.V. eingeladen war. Sie wurde in Hamm-Norden in der Johanneskirche gefeiert, zu der unsere katholische Heimatgemeinde Clemens August Graf von Galen gut nachbarschaftliche Beziehungen pflegt. Gut so. Auch der Gospeltrain Hamm e.V. ist, wie so viele andere Gospelchöre, ökumenisch.

Der Winter ließ nicht locker und hatte nochmal etwas Schnee gebracht. Die Kirche wirkte bei bedecktem Himmel mit ihrer massiven Architektur richtig trutzig. Im angenehm geheizten Innenraum fühlte man sich aber gleich angenehm behütet wie Zuhause.

Foto: trainarchivator
Der Innenraum war mit Kerzen und Bändern festlich geschmückt

Wer nicht ortskundig ist, kann unter folgendem Link interessante Details zur bewegten Geschichte der 1937/38 erbauten, heute denkmalgeschützten Kirche nachlesen.
http://www.wa.de/lokales/hamm/bockum-hoevel/denkmalplakette-johanneskirche-800807.html

Der ideale Standort für den Chor war schnell auf den Stufen zum weit oben liegenden Altarraum gefunden, zügig begann das Einsingen. Nach einer kleinen Geburtstagsepisode wurde seriös geprobt. Wir waren gut bei Stimme, was uns sehr erfreute. Angesichts etlicher Erkrankungen konnten wir nur in eher kleiner Besetzung angetreten, doch alle Stimmen waren gut besetzt.

Foto: trainarchivatorGospeltrain beim Einsingen auf den Altarstufen

Pfarrer Frank Millrath hatte uns vor Beginn kurz begrüßt und nahm bald darauf das Brautpaar in Empfang. Zum Orgelspiel von Sebastian Wewer, unseres Chorleiters, zogen Pfarrer und Brautpaar ein. Der kurzen Begrüßung folgte das Gemeindelied „Lobe den Herren“.

Nach Psalm und Gebet erklang als erster Gospel „Let me fly“ – ein prima Auftakt. Für einige der Festgesellschaft schien Gospelmusik Neuland zu sein, denn wir ernteten zum Teil fragende Blicke, aber durchaus wohlwollend und anerkennend. Bei „This little light“ war man dann schon ganz entspannt und erfreute sich des stimmungsvollen Augenblicks. Schade, dass wir keinen Blick auf das Brautpaar werfen konnten.

Nun wurde mit der Predigt, dem Gemeindelied „Komm, Herr, segne uns“ und der Lesung die eigentliche Trauung eingeleitet. Mit dem auch bei den Gästen bekannten „Hallelujah“ wurde der freudige Moment anschließend unterstrichen. Nach den Fürbitten und dem Vater unser unterstützte der Chor das Gemeindelied „Mögen uns die Straßen“, wie er es auch schon bei den anderen getan hatte.

Pfarrer Millrath sprach den Segen und kündigte unser „Oh, happy day“ an. Offensichtlich hatten es eine funktionierende Absprache zwischen Chorleiter und Pfarrer gegeben. Aufmerksame Beobachter konnten ein leichtes Tänzeln beobachten, als der Pfarrer hinter dem Brautpaar auszog. Die ganze Zeit über sangen wir das Lied in der neuen Version und erfreuten uns zugegebenermaßen an uns selbst. Diese Version hat uns einfach irgendwie gepackt. Unserem Musikdesigner sei Dank. Wie beim Einsingen vom Chef schon angedeutet, wurde hier von ihm etwas improvisiert. Da der Chor im aufs Wort gehorchte, war dies eine tolle Sache.

Als sich die Kirche geleert hatte, kam eine Dame auf uns zu, die uns schon zuvor aufgefallen war. Beim letzten Lied hatte sie sich als einzige spontan erhoben und ging ein wenig mit. Sie war begeistert, beglückwünschte uns und fragte nach Kontaktmöglichkeiten. Ihr konnte geholfen werden, indem ihr unsere Visitenkarte und ein Flyer unseres Konzerts am 17.03.2013 ausgehändigt wurde.

Auf einmal fiel dem Chef ein, dass dem Brautpaar noch eine Blume zu überreichen sei. Er flitzte nach draußen, wir hinterher und konnten einen Blick auf eine gewaltige Stretch-Limousine werfen, in der die Braut gerade verschwunden war. Die Blume und entsprechende Glückwünsche konnten dennoch überbracht werden. Der Gospeltrain hatte den ersten Hochzeitsauftritt gemeistert und konnte ab sofort ins Wochenende gehen.

Foto: trainarchivator

ein gewaltiger Eindruck… sieht man nicht alle Tage

Konzert verpasst? – Chance vertan!

Leider waren einige GospeltrainerInnen der aktuell wütenden Krankheitswelle zum Opfer gefallen. Sie verpassten das tolle Konzert in Beckum, das den SängerInnen und den Besuchern noch lange lebhaft in bester Erinnerung bleiben wird. Wenn sie dann noch die Berichterstattung darüber verfolgen, sind sie gleich doppelt „bestraft“. Aus dem Blog, den E-Mails zwischen den Aktiven und den persönlichen Berichten springt ihnen überall Begeisterung entgegen.

Man weiß gar nicht, was das Beste war. Jeder erinnert sich sicher an seine persönlichen Highlights. Versuchen wir trotzdem mal eine Bewertung:
Musikalisch         abwechslungsreich, verschiedene Gospelgenres/Stimmungen
Stimmlich            harmonisch und ausdruckstark
Emotional            von besinnlich bis mitreißend
Atmosphärisch   sehr positive aufgeschlossene Grundstimmung
Publikum             sehr zahlreich, begeisterungsfähig, leicht zu animieren
Leitung                 energiegeladen, gut vorbereitet, dennoch spontan
Keyboard             klasse, harmoniert mit Leader und Chor
Organisation       reibungslos
Okay, ich gestehe: es ist herrlich, hemmungslos parteiisch zu sein. Wer kann denn neutral bleiben, wenn man mitten drin war, im Geschehen? Aber jetzt mal ganz sachlich: das Gesamtpaket stimmte und alle waren begeistert.

Jetzt aber der Lichtblick für alle, dies es verpasst haben:
Wir machen es einfach nochmal!

Am 17.03.2013 um 17.00 Uhr haben wir erneut die Gelegenheit, aus einem Konzert etwas ganz besonderes zu machen. Und das auch noch in unserer Heimatkirche Herz-Jesu in Hamm-Norden. Klar. Die Karten werden neu gemischt. Andere Kirche, anderes Publikum. Einige Erkrankte werden uns wieder verstärken können, und hoffentlich erwischt es dann nicht andere. Immerhin haben wir jetzt die Gewissheit, dass wir es können und dass das neu zusammen gestellte Programm ankommt. Jetzt laden wir unsere Akkus wieder auf und machen noch ein bisschen Werbung, um die Hütte ordentlich voll zu bekommen, dann wird das schon, wetten?

Vielleicht sollte man nochmal unsere beiden Aktivposten am Eingang erwähnen. Gesundheitlich angeschlagen zwar nicht singend dabei, so haben sie dennoch ihren Beitrag geleistet. Aus erster Hand ist mir zugetragen worden, welche multifunktionalen Dienste dort übernommen wurden. Regelrechte Managementaufgaben. Von der Kontaktpflege bis zur Publikumsbetreuung, Lichttechnik, Infotisch und Entgegennahme von Publikumsspenden am Ausgang. So im Detail haben wir das von vorne gar nicht mitbekommen. Und wir haben gedacht, die machen nur ein wenig auf gute Laune…

Beckumer Lokalpresse über Gospeltrain-Konzert

Die Lokalpresse hat unserem gelungenen Konzert in der Beckumer Christuskirche einen Besuch abgestattet und einen Artikel samt Foto veröffentlicht. Dieser ist am 18.02.2013 in der Online-Fassung erschienen unter

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/beckum/Gospeltrain-mit-solider-Chorarbeit-767dcb2c-c20a-4098-b373-5ecec9ab58fc-ds

Am heutigen Dienstag erschien der Bericht in der Printversion.

© Die Glocke 19.02.2013
© Die Glocke, Ausgabe Beckum, Ressort Beckum, 19.02.2013

Zuvor hatte die Zeitung bereits eine groß aufgemachte Ankündigung veröffentlicht. Schön für uns, dass dem Konzert in der Christuskirche so viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde.

© Die Glocke, Beckum, 09.02.2013 © Die Glocke, Beckum, 09.02.2013

Nachbesprechung Konzert in Beckum am 17.02.2013

Foto: trainarchivatorSing halleluja, sing halleluja. Was für ein Ohrwurm. Komme gerade vom Konzert nach Hause und stehe noch völlig unter den vielen Eindrücken. Eigentlich ist gemütliche Entspannung angesagt, doch der PC lockt. Im Postfach finde ich eine Nachricht, dass jemand einen Kommentar zu unserem Blog geschrieben hat. Eine Konzertbesucherin musste ihre Meinung so schnell loswerden, dass sie nicht mal darauf warten konnte, dass diese Nachbesprechung geschrieben wurde. Egal. Ihren Kommentar hat sie einfach dem Bericht über die Generalprobe angehängt. „Es war hammergeil! Singe jetzt noch zu Hause!“ Recht hat sie. Der Gospeltrain sieht das genauso.

Jetzt mal der Reihe nach. Das Einsingen in der Christuskirche klappt bereits prima. Das ist zwar Routine und doch vor jedem Auftritt wieder neu. Wir belassen es nach der gelungenen Generalprobe vor wenigen Tagen bei einigen wenigen Titeln, proben nochmal den Einzug und besprechen organisatorisches. In den ansonsten leeren Bänken sitzt Mechthild, die krankheitsbedingt nicht mitsingen kann, uns jedoch aufmunternde Blicke zuwirft – später wird sie noch zu großer Form auflaufen.

Foto: trainarchivator
Innenraum kurz vor dem Einsingen

Da wir beim Einsingen ungestört sein wollen, haben wir die Eingangstür verschlossen. Als wir vor dem Auftritt noch für einige Minuten zum Pfarrsaal ins Nachbargebäude gehen wollen, müssen wir uns zu unserer Überraschung durch eine große Gruppe wartender Konzertbesucher drängen, die sich nun endlich in der geheizten Kirche aufwärmen können.

Foto: trainarchivatorwartende Konzertbesucher vor der Kirche

Im Pfarrsaal haben wir noch einige Minuten für uns. Die Auftrittskleidung wird nochmals überprüft, ein Schluck Wasser getrunken, ein Pfefferminzbonbon rausgekramt. Ein jeder hat seine individuelle Vorbereitung. Dann ruft uns Chorleiter Sebastian Wewer zusammen, stimmt mit uns noch einen Gassenhauer zum einswingen an und los geht’s.

Foto: trainarchivator

18.10 Uhr, in fünf Minuten geht’s los

Ein erster Blick durch das geöffnete Portal in die Kirche. Ganz vorne steht Sebastian mit dem Rücken zum Publikum und stimmt solo „Lord, hold me“ an, den namensgebenden Titel dieses Konzerts. Beim zweiten Durchlauf ziehen wir summend in Zweierreihe durch den Mittelgang Richtung Altarraum ein. Klappt wir geprobt; als alle richtig stehen, stimmt der Chor gefühlvoll in den Gesang ein. Nach dem zarten Beginn steigern wir uns zur vollen Klangfülle. Das war schon mal ein gelungener Auftakt, wie uns der Blick zum Publikum verrät.
Uns gehen die Augen über – die Kirche ist voll, richtig voll. Auch die Empore ist gut besucht, einige stehen sogar. In der ersten Reihe sitzt Kirsten G., mit der wir vor wenigen Wochen bei uns in Hamm einen Workshop absolviert haben. Viele freuen sich über die non-verbale Kommunikation und die mimische Unterstützung während des Konzerts. Gerade unsere Solistinnen wissen dies im Laufe des Konzerts zu schätzen.

Nach einer kurzweiligen Begrüßung und der Vorstellung des Chores folgt Titel Nummer zwei. „This little light auf mine“ beginnt mit dem eher nachdenklichen Solo von Birgit. Als dann der Chor einsteigt, ist das Publikum gleich mit dabei. Die Gospeleignung der Beckumer war zuvor schon zur allgemeinen Erheiterung überprüft und bestätigt worden. Im schwungvollen Teil des Liedes ist schon ordentlich Leben in der Kirche.
Da bietet es sich geradezu an, dass das Publikum nach kurzer Anleitung durch unseren musikalischen Direktor mit einsteigt. Beim allgemein bekannten „Taizé-Halleluja“ singen Chor und Gäste gemeinsam; erst langsam und getragen á la Schützenmarsch, dann schneller und swingender, schließlich als raumfüllender Kanon. Fast alle machen mit und stehen auf.

Bei „Joshua fit the battle of Jericho” passiert dann der Klassiker: ein nicht näher genannter Textlegastheniker macht DEN Fehler (den er fast immer macht), doch der Gospeltrain rollt einfach wohlgestimmt darüber hinweg. Außer den Insidern hat’s sowieso niemand gemerkt. Wir schmunzeln. Spätestens jetzt haben alle die nötige Lockerheit. Mögliches Lampenfieber ist verschwunden. Bisher haben wir bei allen Songs wunderbaren Applaus erhalten, jetzt wird es richtig laut. Unsere Interpretation hat wohl ordentlich Eindruck gemacht.

Es wird höchste Zeit unserem Keyboarder Noel Brefried (Hamm) mal ein großes Dankeschön auszusprechen. Ganz dezent aus dem Hintergrund verschafft er dem Chor den sicheren und leichten Klangteppich, der uns durch das ganze Konzert trägt. Außerdem hat der Chorleiter deshalb beide Hände frei, die er folglich eifrig einsetzt. Die Energie muss ja raus. Auch heute kann man in Mimik, Gestik und Körpersprache lesen wie in einem vertrauten Buch.
Nun setzt sich aber Sebastian selbst ans Keyboard, das lässt er sich nicht nehmen. „Order my steps“ ist wohl sein Lieblieblingslied, außerdem sind wir speziell bei dessen Einübung als Chor und Leiter besonders zusammen gewachsen. Das vergisst man eben nicht, auch wenn es schon fast drei Jahre her ist. Das Proben hat sich jedenfalls gelohnt, denn das Ergebnis stellt uns mehr als zufrieden.

Nun folgt ein ganz anderes „Hallelujah“. Es wird kaum aktiv mitgemacht, sondern still und aufmerksam zugehört, teils mit verklärtem Blick. Wie bei allen Beiträgen zuvor erfährt das Publikum etwas zum Hintergrund oder der Übersetzung des Titels durch die Ansagen unsere Chefs. Wie immer im typischen „Wewer-Style“:  mal sachlich, mal ein wenig frech, immer aber spontan und durch die Live-Situation geprägt. Die Zuhörer nehmen es dankbar auf.
Der anschließende Gospelklassiker „Deep River“ gehört fast seit der Gründungsphase in den neunziger Jahren zum Repertoire des Gospeltrains. Zwar haben die Besetzungen mal ein wenig gewechselt, die Art des Vortrags ist glücklicherweise unverändert geblieben. Es gab eine Zeit, in der der Song etwas in Vergessenheit geraten ist, nun ist er seit einiger Zeit wieder hervorgeholt und bei Auftritten gesungen worden. Wir erinnern uns daran, dass er bei einigen Proben noch etwas „geeiert“ hat, denn er verzeiht im Gegensatz zu anderen Stücken keine Fehler. Heute gelingt der Vortrag wie erwünscht, denn alle SängerInnen sind voll konzentriert.

Nach verschiedenen Gospelgenres ist nun das südafrikanische „Sia hamba“ an der Reihe. Die Wewersche Interpretation ist ungewöhnlich, abwechslungsreich und für die Zuhörer immer wieder spannend. Spätestens hier merken die GospeltrainerInnen, dass ihnen heute ein sehr aufmerksames und aufgeschlossenes Publikum gegenüber sitzt. Mal geht man begeistert klatschend und stehend mit, mal hört man sitzend andächtig den stilleren Stücken zu. Da ist Neugier und Sachkunde vorhanden, viele singen nach Möglichkeit auch mit.
Als „Tears in heaven“ angesagt wird, geht ein Raunen durch die Kirche. Der poppige Titel ist sehr bekannt. Mancher Gast freut sich schon, andere erinnern sich vielleicht an sehr kitschige Versionen, die man einfach nicht mehr hören mag. Wir singen ihn sehr persönlich und emotional, im Wesentlichen eher recht still. Wie gut, dass wir uns mit der Stimmung des Liedes im Januar-Workshop intensiv beschäftigt haben und die damalige Workshopleiterin direkt vor uns sitzt. Sofort ist das damals Geübte wieder gegenwärtig. Das Publikum ist beeindruckt und belohnt uns mit reichlich Applaus.

Mit seinem besinnlichen Anfang holt „Let me fly“ die Menschen wunderbar aus der gegenwärtigen Stimmung ab, um dann alle – dem Text folgend – abheben zu lassen. Es wird gefragt, ob Teilnehmer des Gospelkirchentags anwesend seien, was der Fall ist. Speziell diese Personen können angesichts dieser Musik in Erinnerungen schwelgen; Gesichter erzählen da Bände. Überhaupt lohnt sich der Blick ins Publikum. (Ich weiß, Chefin, ein Auge immer auf den Vorturner! Ist aber schwierig, da er wieder viele Kilometer macht). Als GospeltrainerIn bekommt man einfach viel zurück, wenn man in begeisterte, aktiv mitgehende oder verträumte Gesichter schaut.
Der folgende Gassenhauer „This ist the day“ hält die ausgelassene Stimmung oben. Wieder macht sich die Textkenntnis etlicher Gäste positiv bemerkbar. Schon die ganze Zeit über singen und swingen übrigens die Gospeltrainerinnen Mechthild und Gabi P. ganz hinten in der Nähe des Portals und machen Stimmung. So krank sehen die beiden dabei gar nicht aus?! Von da hinten kommt ununterbrochen positives Feedback und Motivation bis zu uns nach vorne. Wenn die beiden wüssten, das sie zeitweise durch die Beleuchtung geradezu angestrahlt sind. Wir haben unseren Spaß. Die beiden offensichtlich auch. Wie schön, dass sie sich von Bett oder Sofa an den Ort des Geschehens aufgemacht haben.

Es ist nun Zeit das Publikum wieder aktiv einzubinden, welches die Gelegenheit dankbar annimmt. Wir singen gemeinsam „Heaven is a wonderful place“, erst komplett einstimmig, dann als dreistimmigen Kanon. Der ganze Kirchenraum ist angefüllt mit Musik und viele erleben beglückende Momente.
Endgültig zum kochen bringt die Christuskirche unser „Rock my soul“. Unsere Männer plus Eva, wie immer wieder gerne vergessen wird, legen schon mal richtig vor, bevor Alt und Sopran mit noch mehr Power antworten. Unsere Form des Duells zieht die Zuschauer in den Bann und man geht ausgelassen mit. Inzwischen sind alle im ganzen Raum aktiv dabei, nicht nur der Gospeltrain.

Foto: trainarchivator Rock my soul – unsere Bässe und Tenöre

Jetzt der beliebte Klassiker „Oh, happy day“, ohne den kaum ein Gospelkonzert auskommt. In jüngerer Zeit haben wir die Art des Vortrags etwas verändert, so dass wir in Beckum eine kleine Premiere feiern dürfen. Nachdem wir in den Proben endlich gescheckt hatten, was der Chef da überhaupt von uns will, sind wir von der neuen Version begeistert. Solistin Andrea L. ist gut in Form, durch die lächelnde Kirsten G. ermutigt. Der Erfolg des Liedes ist sensationell. Da ist er, der Ohrwurm. Alle dachten, sie kennen das Stück in und auswendig, aber die neue Variante mit dem veränderten Ende hat es echt gebracht. Die ganze Kirche swingt! Moment, hatte Sebastian da nicht vorhin etwas von statischen Problemen der Kirche erzählt? Egal, wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs (frei nach „Blues Brothers“), was soll da schon passieren?
Jetzt mal wieder etwas runterkommen: etwas Entspannung bietet kurz vor dem Ende das Segenslied „Mögen sich die Wege“. Hier können wir zeigen, dass wir nicht nur powern können, sondern auch leicht und weich a capella singen können. Jetzt verstehen wir langsam, weshalb Sebastian dies immer wieder hervorhebt. Es ist wirklich schön – auch für uns, die es schon oft gesungen und gehört haben. Man muss einfach auch selbst Freude haben am eigenen Tun, dass spüren auch die Zuhörer.

Unser Medley geht immer mit dem großen Auftritt von Sebastian einher, der schwungvoll erklärt, was nun passieren wird. Das Publikum bekommt wieder eine tragende Rolle zugewiesen. Am Ende singen Gospeltrain und Gäste, in drei Gruppen eingeteilt, zeitgleich „He’s got the whole world“, „Rock my soul“, „Go, tell it on the mountain“. Die Kirche bebt.
Offizielles Schlusslied ist „Peace shall be with you“, ebenfalls ein Segenslied. Einerseits kann man bei diesem Stück wieder etwas abkühlen, andererseits ist es dennoch ein emotionaler Höhepunkt. Passt ideal an diese Stelle des Konzertprogramms. Das Publikum sieht das genauso.

Foto: trainarchivatorOhne Zugabe kommen wir hier nicht raus…

Es kommt, wie es kommen musste: das Publikum lässt uns nicht ziehen, kommt gar nicht in Frage. Man möchte die Stimmung, das Erlebte noch ein wenig auskosten. Der Applaus fordert mehr. Mit Rücksicht auf unsere Neu-GospeltrainerInnen wählen wir als Zugaben zwei Titel, die schon zuvor im Programm standen: „This little light“ und „Rock my soul“. Auch diesmal klappt der Vortrag. Man bekommt noch einmal verschiedene Facetten der Gospelmusik zu Gehör. Aber auch jetzt bleibt es für uns schwierig. Letztlich ziehen wir mit „Jesus is my salvation“ einfach vom Altarraum Richtung Ausgang aus, bleiben im hinteren Teil der Kirche singend stehen und entlassen die Gäste in die kalte Nacht.

 *          *          *          *          *

Es muss noch erwähnt werden, dass der Gospeltrain auch bei dieser Veranstaltung die Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ unterstützte, wie wir es bereits bei anderer Gelegenheit wie dem Gospelday getan haben. Aus diesem Anlass stand im Eingangsbereich ein Tisch mit Infomaterial und Sammeldose. Dort fand man auch Flyer für das anstehende Konzert in Hamm am 17.03.2013 und unsere Visitenkarte mit Kontaktdaten.

Foto: trainarchivatorGospeltrain Hamm e.V. unterstützt „Gospel für eine gerechtere Welt“

Ziehen wir ein Fazit des Konzerts: ein tolles Erlebnis war’s, für die Gäste wie für den Gospeltrain selbst. Das neu zusammen gestellte Programm kam an und bot viel Abwechslung. Stimmlich waren wir gut drauf, top vorbereitet sowieso dank unseres Gospel-Trainers. Dem schlug anschließend viel Lob und Anerkennung von verschiedenen Seiten entgegen. Auch uns GospeltrainerInnen sind nur positive Kritiken übermittelt worden. Die vielen zufriedenen, glücklichen Gesichter allerseits erzählten Bände. Am Ende waren wir alle geschafft aber glücklich.
Unsere Neu-GospeltrainerInnen waren ebenfalls mit ihrer Konzertpremiere zufrieden. Es gibt nun kein Alt und Neu mehr – wir sind ein Gospeltrain! Wir sind lediglich an verschiedenen Stationen zugestiegen!

Noch etwas: Chef, fand ich prima, dass Du Dich noch am selben Abend bei Deiner Bande, wie Du sie liebevoll genannt hast, per E-Mail bedankt hast. Das rundet unser gemeinsames Erlebnis noch mal so richtig ab.

Gospeltrain mit Nebenwirkungen

Hilfe! Gestern noch ein super tolles Konzert in Beckum, heute muss ich leiden. Diagnose: hartnäckiger Ohrwurm im fortgeschrittenen Stadium und dazu leichtes Schweben. Immer wieder das gleiche Stück, und nochmal und nochmal.

Eigentlich möchte ich mich konzentrieren, denn die Nachberichterstattung zum Konzert will geschrieben sein. Einige GospeltrainerInnen haben bereits kurz nach dem Auftritt ihre Vorfreude darauf ausgedrückt. Da besteht also eine gewisse Erwartungshaltung…! Auch wenn es mit Arbeit verbunden ist, so ist es immer eine große Freude.

Foto: trainarchivatorMan kann so herrlich in Erinnerungen schwelgen, im Kopf die Musik noch mal hören. Es war so beeindruckend, als wir uns nach dem Einzug im Altarraum zum Publikum umdrehten und in eine so volle Kirche geschaut haben. Ich spüre immer noch die erwartungsfrohen Blicke, die Luft knistert angesichts des mit positiver Energie aufgeladenen Chefs. Und dann muss alles raus! Und wie! Das Publikum lässt sich anstecken und geht mit. Auch unsere beiden Gospeltrainerinnen im Portalbereich, die leider gesanglich aussetzen müssen, sind sehr aktiv und motivieren uns zusätzlich.  Was erzähle ich – Ihr erlebt das ja wahrscheinlich selbst gerade alle nach, ob als Aktive oder Zuschauer.

Konzentration. Ich versuche es weiter. Vielleicht mal ein wenig Radio hören, damit ich eine andere Melodie auf die Ohren bekomme. Totale Pleite – ich komme vom Regen in die Traufe. Es läuft gerade „Lass die Musik an“ von Madsen (ich schwöre, das ist die Wahrheit!!!). Ihr ahnt, was passiert: Doppelohrwurm.

Ich finde mich jetzt einfach mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr mit meinem Schicksal ab. Bis Mittwoch zur Therapiestunde.

Foto: trainarchivator
hier schlägt gerade musikalisch der Blitz ein. Die Damen schweigen, weil sie gerade „Rock my soul“ von den Männerstimmen hören.

Nachbesprechung Auftakt 2013

Der Workshop

Foto: trainarchivatorDas ging ja gleich schwungvoll los. Direkt nach der mehrwöchigen Weihnachtspause sollte in der Vorabendmesse am 12.01.2013 gesungen werden. Um uns Singpraxis für die möglicherweise eingerosteten Stimmen zu verschaffen, war der ganze Samstagnachmittag in Form eines Workshops organisiert. Dazu hatten wir Kirsten G. eingeladen, eine Kollegin unseres Chorleiters Sebastian Wewer. Sie sollte mal eine Blick „von außen“ auf unser Tun werfen, ihre fachliche Meinung kundtun und uns Anregungen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen. Dabei sollte der Gesamteindruck der musikalischen Präsentation im Vordergrund stehen.

Die zu singenden Titel ergaben sich aus der geplanten Liedfolge des Gottesdienstes. Zunächst sangen wir uns aber unter der Beobachtung unseres Gastes ein wie immer, anschließend führte Kirsten G. mit uns weitere Einsingübungen mit uns durch. Dabei gab es Hinweise zur Durchführung und zum Zweck der Übungen. Schließlich wurde die Leitung wieder übergeben mit den Worten:“Sebastian, der Klangkörper ist vorbereitet“. Jetzt fand sich auch endlich die Gelegenheit Kirsten offiziell zu begrüßen. „Wir freuen uns, dass Du da bist“. Nach den guten ersten Eindrücken holte sich unser Gast gleich den ersten zustimmenden Applaus ab.

Foto: trainarchivatorLos ging es mit der Probe des Titels „Lord hold me“. Sebastian und Kirsten hatten sich nicht mit einem strengen Konzept für den Nachmittag vorbereitet, sondern ließen es relativ frei fließen. Sie hörten aufmerksam zu, beobachten uns und gaben Tipps, waren Ergänzung und Gegenpart zugleich. Während Sebastian Klavier spielte, unterstützte uns Kirsten durch Gestik und Mimik.

Mit „Tears in heaven” haben wir uns länger beschäftigt. Während sich Sebastian mehr um gesangstechnische Details kümmerte, versuchte Kirsten die richtige Stimmung zu erzeugen. Wichtig war ihr die Dosierung des Einsatzes hinsichtlich Intensität und Lautstärke. Wir sollten uns einfach in die Stimmung des Liedes emotional hinein versetzen, dann fände man schon den richtigen Ausdruck. Den Beweis haben wir gleich im nächsten Durchlauf erbracht. Kirsten lehnte das angebotene Dirigat mit dem Hinweis auf zu große Strenge ab, die dem Lied nicht gut täte; sie wolle sich mit kleinen „Zuckungen“ begnügen. Sie wurde aufgefordert „Achte mal darauf, ob die Seele haben!“. Prompte Antwort an Sebastian:“Haben die alle!“. Chor und Chorleiter bekamen vor Stolz rote Ohren. Ein Lob von extern ist besonders süß.

Bei „This little light“ wurde die Gelegenheit genutzt, mit der Solistin Birgit zu arbeiten. Die Erklärung zur unterschiedlichen Art des Singens als Solistin oder in der Gruppe war für alle interessant. Manchmal muss man Selbstverständlichkeiten einfach noch mal aussprechen und auf den Punkt bringen. In vielen Belangen konnte sich Birgit mit ihrer Art des Vortrags bestätigt fühlen, bekam über mehr Selbstsicherheit noch mehr Mut zum persönlichen Ausdruck.

Wie schon bei „Tears in heaven“ kam es beim Song „Let me fly“ speziell auf den Ausdruck und die Leichtigkeit an. Nach dem entsprechenden Lernerfolg zuvor musste jetzt nur unwesentlich durch die Workshopleiter eingegriffen werden. Man hatte fast den Eindruck die Wiederholungen sollten eher unserem Vergnügen als hartem Training dienen ;-). Es klang wirklich toll und erinnerte manchen Anwesenden an den Gospelkirchentag. Kirsten meinte, der Gänsehautfaktor sei erreicht. Speziell der Tipp, die Spannung am Ende zu halten und somit das Lied scheinbar nachklingen zu lassen entfaltete wie auch bei anderen Gospels seine besondere Wirkung.
Foto: trainarchivator
…when I feel the spirit moving (sprich: mu-hu-wing, hier demonstriert)

Auch Andrea L. als Solistin bei „Oh, happy day“ kam jetzt in den Genuss der Extraportion Aufmerksamkeit durch Kirsten. Die beiden gingen regelrecht in Zwiesprache miteinander – Andrea sang gut, Kirsten regte sie durch Mimik und Gestik an, Andrea sang noch besser. Wir anderen schauten fasziniert zu und hätten fast das Singen vergessen. Unser Chef überhörte großzügig einige Schwächen. Eigentlich können wir es deutlich besser, aber diesmal kam es bei den Übungen ja auch mehr auf die Solistin an.

Beim nächsten Titel ging es um ein ganz anderes Lernziel. Beim „Halleluja“ sollten verschiedene Stimmen an unterschiedlichen Passagen die Führung übernehmen, um die Feinheiten der Komposition besser zum Ausdruck zu bringen. Nach etwas Übung konnte man über das Ergebnis staunen, denn nun kamen ganz neue Facetten des Titels zum Vorschein. Die Passage des Alts war ja schon ganz gut, der Hammer war aber der Tenor. Klasse!
Foto: trainarchivator

teilweise schon in Auftrittskleidung

Dass wir schon einige Zeit intensiv geprobt hatten, als wir am Ende „Peace shall be with you“ sangen, merkte man sehr wohl. Es gab nichts auszusetzen, die zuvor angesprochenen Dinge wurden alle zur Zufriedenheit der beiden musikalischen Leiter umgesetzt. Nach diesem stimmungsvollen Abschluss des Workshops, der allen Teilnehmern sichtlich Spass gemacht hatte, ging es nach nebenan in die Kirche, wo schnell noch eine Stellprobe gemacht. Als eben noch mal ein Song angestimmt wurde, kamen bereits die ersten Gottesdienstbesucher.

Auftritt in der Vorabendmesse

Kirsten G. hatte ihre Arbeit im Workshop eigentlich erledigt, dennoch blieb sie und wollte uns im Gottesdienst erleben. Der gut informierte Pfarrer Markfort erwähnte bei der Begrüßung der Besucher unseren intensiven Probennachmittag im Pfarrheim und begrüßte unseren Gast namentlich.

Schon der Beginn der Messe war ungewöhnlich und für uns neu, denn wir waren vor dem Pfarrer in die Kirche eingezogen, wie es die Messdiener tun. Bei Konzerten ist es fast die Regel, dass wir mit einem Lied einziehen, in einem Gottesdienst war es allerdings eine Premiere. Sebastian fing einfach an den Titel „Lord, hold me“ auf dem Klavier im Altarraum zu spielen. Wir zogen nun aus Richtung Sakristei ein – beim ersten Lieddurchlauf summend, beim zweiten dann singend. Das lief schon mal gut, denn wir fanden gut ins unsere Stimmen; auch die Einnahme der Aufstellung vorne klappte reibungslos. Den Einzug hatten wir schließlich vorher geübt, nachdem die Stellprobe abgeschlossen war. Die Gottesdienstbesucher waren durchaus erstaunt, wie viele Leute da vor dem Pfarrer eingezogen kamen. Schließlich gab es noch einen letzten Durchlauf des Liedes, durch dezente Gesten und Mimik von Kirsten unterstützt.

Nach der Lesung erfolgte unser „Halleluja“, wobei unsere Workshopleiterin leicht in Verzückung geriet. Die Dinge, die wir zuvor intensiv geprobt hatten (u.a. Führung verschiedener Stimmen in unterschiedlichen Passagen), gelangen ausgezeichnet. Der Tenor konnte in seiner Passage glänzen, unsere beiden musikalischen Leiter nickten sich lächelnd zu.

Die Gabenbereitung wurde mit „This little light“ begleitet, das Solo von Birgit war auswogen und ausdrucksstark. Auch hier machte sich die Arbeit im Workshop mit unseren Solistinnen bemerkbar.
Bei der Austeilung erklang „Tears in Heaven“ so zart, wie wir es Stunden vorher einstudiert hatten. Einige von uns meinten gar, dass wir zu leise gesungen hätten, was sich aber als Fehleinschätzung erwies. In der Kirche waren einige Chormitglieder, die zwar nicht mitsingen konnten, unseren Einsatz aber miterleben und uns unterstützen wollten. Sie teilten uns später mit, alles sei sehr gut zu verstehen und in Lautstärke und Ausdruck genau passend gewesen. Da hatte uns wohl die Akustik unseres Standorts einen Streich gespielt. Direkt anschließend sangen wir das stimmungsmäßig gut zum Lied zuvor passende „Let me fly“, mit leichten Gesten von Kirsten angenehm zurückhaltend unterstützt.
Als Segenslied sollte „Peace shall be with you“ das Ende des Gottesdienstes einleiten. Hier gab es ein kleines Missverständnis: sollte der zweite Durchlauf gesummt oder gesungen werden? Kein Problem. Der Chor sang einfach weiter, den Zuhörern war nichts aufgefallen und der Pianist fügte sich lächelnd.

Zum Schluss bedankte sich Pfarrer Markfort für unser Mitwirken und kündigte eine Zugabe an. Fast zeitgleich kam ein entsprechender Zwischenruf aus dem Publikum. Applaus bestätigte den Wunsch der Anwesenden. Also wurde der Klassiker „Oh, happy day“ gesungen, diesmal mit Andrea L. als Solistin. Auch sie hielt während ihres Einsatzes Blickkontakt zu Kirsten, was Andrea zu einer guten selbstbewussten Darbietung ermutigte.
Jetzt war es an der Zeit, dass Sebastian mal wieder das Ruder in die Hand nahm. Bis dahin war er für seine Verhältnisse sehr zurückhaltend gewesen. Schließlich musste er konzentriert bleiben und sowohl Klavier- und Orgelspiel als auch die Chorleitung meistern. Nun spielte er einfach „Heaven is a wonderful world“ an, das wir zuvor gar nicht geprobt hatten. Dennoch wussten alle, was sie zu tun hatten und wir zogen zum Ende mit diesem Lied unter Applaus aus.

Als wir anschließend unsere Sachen packten, erhielten wir bereits erste Rückmeldungen von unseren Chormitgliedern aus dem Publikum. Auch durch den einen oder anderen persönlichen Kontakt zu den Besuchern ernteten wir Zustimmung und Applaus für unseren Auftritt. Vielleicht sieht man sich bei unserem Konzert am 17.03.2012 um 17.00 Uhr an gleicher Stelle wieder, auf das der Pfarrer die Gemeinde hingewiesen hatte.

Nachbesprechung Gospeltrain am 03.12.2012 im Radio

Nun ist es schon wieder vorbei. Der Gospeltrain war tatsächlich im Radio zu hören. Schon mächtig ungewohnt – wir als lokale Vertreter der Gospelmusik mitten unter einigen Größen der aktuellen Charts.

Die Bürgerfunksendung „KESH-RÄDIO“ auf unserem Lokalsender Radio Lippewelle Hamm bot einen Rückblick auf die Veranstaltung „Novemberblues“. Bei diesem Tag der offenen Tür auf Haus Caldenhof in Hamm stellten sich alle dort ansässigen Institutionen der Öffentlichkeit vor, für musikalische Unterhaltung sorgte dabei u.a. unser Chor.

Im Wechsel mit Musik wurden von den Radiomachern Mitarbeiter der Institutionen und deren Arbeit vorgestellt. Die Interviews schienen am Veranstaltungstag selbst aufgezeichnet worden zu sein. Der Gospeltrain war erstmals an prominenter Stelle gleich zu Beginn zu hören. Schon während der Begrüßung durch den Moderator erklang das Keyboardvorspiel des Titels „Deep river“. Wir erinnern uns, dass dieses ruhige Lied im Anschluss an einen Moment der Stille während der Andacht sehr gut gelungen war. Die Andacht hatte in der Kapelle des Gebäudekomplexes stattgefunden. Da man hier den Raumklang aufgezeichnet hatte und nicht etwa Mikrofone genutzt worden waren, mussten Abstriche an die akustische Qualität gemacht werden. Dennoch kam die Stimmung des Liedes gut rüber. Als dann zwischen den Interviews Musiktitel in Studio-/CD-Qualität gespielt wurden, kamen die Unterschiede deutlich heraus. Als zweiten Gospel bekamen die Zuhörer kurz vor Ende der Sendung „Heaven is a wonderful world“ zu hören. Dieses völlig andersartige Stück kam mit seinem beschwingten Charakter ebenfalls gut rüber. Schön zu erleben, dass unsere zahlenmäßig nicht so stark vertretenen Männer hierbei aber akustisch einen richtig tollen Eindruck hinterließen.

Abschließend kann man sagen, dass diese Radiosendeng für uns eine hoch interessante Erfahrung war. Einerseits war dies für uns absolutes Neuland. Andererseits bot die Aufzeichnung die Möglichkeit, sich mal in der „Ansicht von außen“ zu erleben. Wir kennen ja nur die aktive Ansicht von innen. Selten sitzt mal eines unserer Mitglieder bei Auftritten im Publikum und gibt uns später entsprechende Rückmeldungen. Es kann schließlich wohltuend und inspirierend sein, sich mal zu hinterfragen und neue Ansätze für die Probenarbeit und Auftritte aller Art zu entwickeln. Die wertvollsten Rückmeldungen bekommen wir aber immer direkt vom Publikum: Blicke in die Gesichter und kurze Gespräche nach den Auftritten sind durch nichts zu ersetzen.

Nachbesprechung Novemberblues auf Caldenhof am 11.11.2012

Eins vorweg: was war das für ein schöner Saisonabschluss!

Foto: trainarchivatorUnsere Vorfreude auf den Auftritt war mehr als berechtigt. So locker und leicht hatten wir uns die Veranstaltung erhofft. Schon die Anfahrt durch die herbstlich gelbbelaubte Allee im Sonnenschein machte gute Laune.

Foto: trainarchivatorMitarbeiter der auf dem Caldenhof tätigen Institutionen waren mit letzten Vorberei-tungen für Angebote und Aktionen dieses Tags der offenen Tür beschäftigt. Uns hatte man für zwei kleine Musikblöcke eingeplant. Zuerst sollte die den Veranstaltungs-nachmittag einleitende kurze Andacht untermalt werden, dann einige Zeit später ein zweiter Auftritt im Saal stattfinden. Es gab noch Gelegenheit sich umzuschauen, bevor wir uns vorbereiten mussten.

Foto: trainarchivator
Eine Künstlerin war aktiv – eines von vielen Angeboten des Tages

Pünktlich und zahlenmäßig gut aufgestellt machten wir uns an das Einsingen in der uns nach mehreren Gastspielen schon fast heimatlich vertrauten Kapelle. Sobald wir loslegten, hatten wir schon Zaungäste, darunter einige uns von früheren Terminen bekannte Gesichter. Wir schienen freudig erwartet worden zu sein. Das Einsingen klappte gut, das Publikum hatte seine Freude daran, v.a. an einigen Einsingübungen und den Anweisungen von unserem Vorturner (wie viele Kilometer macht der Mann eigentlich in dieser winzigen Kapelle?).

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Sopran des Gospeltrains bei denVorbereitungen zur Andacht

Chorleiter Sebastian Wewer, der vormittags schon den ersten Einsatz beim Festgottesdienst zum 100jährigen Bestehen der Bockum-Höveler Kreuzkirche hinter sich hatte, war offensichtlich gut aufgelegt.

Foto: trainarchivatorUns blieben noch einige Minuten Zeit bis zum Beginn, man unterhielt oder konzentrierte sich – jeder wie er wollte. Sebastian hatte sich gerade noch einen Kaffee gönnen wollen, doch bei seiner Rückkehr vom Buffet war die Kapelle bereits gut gefüllt und der gastgebende Diakon eingetroffen. Nix mit Kaffee, ab ans Keyboard.

Die Andacht:

Zu Beginn erklang das ruhige und stimmungsvolle Lied „Lord, hold me“; ein Solo von Sebastian vorweg, dann setzte der Chor ein. Gänsehaut pur. Wir stimmlich gut in Form, die Akustik perfekt und dazu das milde herbstliche Sonnenlicht. Das machte richtig Eindruck. Nach der Begrüßung durch Diakon Jürgen Ellinger ein Moment der Stille. Nachdem Gott angerufen wurde, sangen wir das ebenfalls ruhige „Deep river“. Auch dieser Titel war gut gelungen, die Mimik des Mannes am Klavier übermittelte uns das erste Lob des Tages. Für das Publikum ist es manchmal echt schade, dass es die interne non-verbale Kommunikation nicht miterlebt und unser anschließendes schmunzeln nicht recht deuten kann.

Im Publikum waren vier (?) Gospeltrain-Beitritts-Anwärterinnen, die sich z.T. als echte Aktivposten erwiesen. Zwar noch nicht „auftrittsberechtigt“, waren sie zur Unterstützung gekommen (Respekt und Danke!). Da war offensichtlich schon einiges an Textkenntnissen vorhanden und wurde mitsingend zum Besten gegeben.

Sehr schön war dann der nach Psalm 126 von Hans Dieter Hüsch, dem Kabarettisten und Sprachakrobaten, verfasste Text, der gemeinsam gelesen wurde. In der folgenden kurzen Ansprache von J. Ellinger ging es um die Frage: Hast Du heute schon getankt? Dem vielleicht irritierten Zuhörer wurde anschließend schnell vermittelt, wie wichtig es sei, etwas für sich zu tun, sich etwas zu gönnen, den eigenen Akku wieder aufzuladen. Eine perfekte Überleitung zu den Angeboten dieses Nachmittags auf Caldenhof.

Nun sollte das Lied „Komm, Herr, segne uns“ gemeinsam gesungen werden, und der offensichtlich gut gelaunte Diakon fragte Sebastian, ob dieser das Stück am Keyboard begleiten könne. Was für eine Frage an einen Kirchenmusiker – das ist doch ein Klassiker, um den niemand herum kommt. Sebastian spielte den Empörten und hatte mit der Gegenfrage, ob Ellinger das „Vater unser“ kenne, die Lacher auf seiner Seite. Das Gebet wurde dann – zur Sicherheit 😉 – gemeinsam gesprochen. Nach dem Segen wurde es mit dem Gospel „Heaven is a wonderful place“ recht beschwingt. Unsere Beiträge kamen gut an, was den Diakon zur Frage: „Habt Ihr noch einen?“ veranlasste. Das Publikum schaute auch schon erwartungsfroh. Na klar, „Oh, happy day“ schien uns der richtige Titel zu sein. Heute sang mal wieder Andrea L. das Solo, die einen guten Tag erwischt hatte und sehr zu überzeugen wusste. Nach der Andacht konnten sich alle GospeltrainerInnen eine Pause gönnen, sich auf dem Caldenhof umsehen, das Kaffee- und Kuchenangebot nutzen und die Zeit bis zum nächsten Auftritt frei gestalten.

Der Auftritt im Saal:

Sebastian hatte uns vorgewarnt, das es im Saal unruhig sein könne, weil Gäste umherliefen und sich am Kuchenbuffet bedienten. Seine Sorge war unbegründet. Die Leute im vollen Saal erwarteten uns bereits, hatten sich rechtzeitig mit Kaffee versorgt oder waren schon fertig. Die Unruhe brachte der Gospeltrain rein, der begann das Publikum aufzumischen. In der Ankündigung des „Novemberblues“ hier im Blog war vermutet worden, dass es sich um ein „Freestyle-Event“ des Chorleiters handeln könne. Selten traf eine Formulierung so ins Schwarze! Sebastian war inzwischen richtig heiß gelaufen und spielte voller Freude seine Stärke im Umgang mit dem Publikum aus.

Zum Einstieg begann es ganz harmlos mit dem Kanon „Jesus is my salvation“. Die uns offensichtlich wohlgesonnenen Menschen im Saal hörten aufmerksam zu, einige klatschten im Takt. Beim sehr schönen „Let me fly“ strahlte der Chorleiter, unsere Choranwärterin Marianne schaute uns aus dem Publikum mit ganz verträumten Blick zu – vielleicht wäre sie gerne schon dabei gewesen. Inzwischen blieben Leute im Treppenhaus stehen und schauten uns durch die weit geöffnete Tür zu. Wer im Alt ganz außen stand, hatte das Vergnügen während des Auftritts in Richtung gegenüber liegender Küche zu schauen. Die dort aktive Mannschaft fühlte sich wahrscheinlich unbeobachtet und ließ sich zur Musik gehen. Da wurden mit schwingenden Hüften Waffeln gebacken oder Teller abgetrocknet. Man hatte richtig Spaß. Die Beobachterinnen auch.

Foto: trainarchivatorDer Chef hatte das Publikum schnell im Griff – man muss ihn einfach mögen

Jetzt wurde deutlich mehr Fahrt aufgenommen, das Publikum sollte aktiviert werden, Sebastian schritt zur Tat. Provozierend fragte er, ob man südlich der Lippe, welche mit ihrem Lauf die Stadt Hamm teilt, ebenso gospeltauglich sei wie im Norden. Anhand von rhythmischen Klatsch- und Stampfübungen nach Anleitung konnte dies bewiesen werden. Nun wurden die Gospelklassiker „Rock my soul“, „Go, tell it on the mountain“ und „ He’s got the whole world” mit den Besuchern geübt. Anschließend erklangen die Titel gleichzeitig als Gospeltriplett. Nach dem Gospeltrain sollte eigentlich der Ahlener Chor „Chorios“, das jüngste Mitglied der Chorfamilie Wewer-Chöre, seinen Auftritt haben. Die bereits im Saal anwesenden Mitglieder wurden sofort aktiv mit einbezogen. Da fast alle Menschen im Saal mitsangen, war richtig etwas los. Die Küchenmannschaft tanzte inzwischen.

Die ursprüngliche Auftrittsfolge der Chöre wurde kurzerhand gestrichen, aber wen interessierte schon die Planung von gestern…? Wir hatten doch einen Kreativdirektor! Schwuppdiwupp, lassen wir die Chöre doch gemeinsam singen. Jetzt klärte sich auch die Frage, warum wir in unserer Alternativ-Auftrittskleidung (weiß-grau-schwarz) antreten sollten, statt wie üblich schwarz mit orangem Schal. Hatte der Direktor etwa alles bereits im Vorfeld geplant? Ohne uns zu fragen?? Zufälligerweise erfüllte „Chorios“ die gleiche Kleiderordnung, so ein Zufall!

Foto: trainarchivator„Chorios“ aus Ahlen in der ersten Reihe

Nun wurden die Ahlener nach vorne gerufen; sie sollten sich einfach aufgereiht vor den Gospeltrain stellen und sich nicht irgendwo am Rande verstecken. Obwohl erst einige Monate alt, wusste der kleine Chor mit dem Lied „Über allem ist die Liebe“ zu überzeugen. Einige Kundige im Publikum sangen mit, der Chor wurde zunehmend selbstbewusster, der Gospeltrain summte dazu. Mit „Let me overflow“ folgte ein Titel, den einige Gospeltrainerinnen vom Gospelkirchentag kannten, doch man blieb dezent summend im Hintergrund und überließ der ersten Reihe die Bühne. Anschließend unterstrich das gefühlvolle Lied „Mighty wind“ die wunderbare Atmosphäre auf Caldenhof: tolle Musik, gut gelaunte Menschen und dazu der Ausblick durch die große Glasfront in den herbstlich-goldenen Park bei Sonnenschein.

Anschließen übernahm wieder der Gospeltrain das Kommando, Chorios mischte sich unterstützend unter uns. Teilweise waren unsere folgenden Titel den anderen bekannt oder man summte dazu. Die Zusammenarbeit klappte übrigens völlig reibungslos – man hat ja den gleichen Trainer. „This little light“ erklang in einer gerade ganz frisch einstudierten Version; ziemlich mutig vom Chef, doch das Ergebnis war zufrieden stellend. Beim „Hallelujah“ fühlten wir uns dann wieder völlig sicher, so dass ein Highlight gelang, was uns der Blick ins Publikum verriet. Die Männerstimmen bekamen ihren großen Auftritt, als sie für „Heaven is a wonderful place“ nach vorne gerufen wurden. Das Lied hätte auch Mottolied des Tages sein können.

Foto: trainarchivatorGospeltrain und Chorios mit ihrem Leiter

Den Abschluss sollte das Segenslied „Peace shall be with you” bilden, das trotz des Klangvolumens der vielen SängerInnen wunderbar weich klang. Aber von wegen Ende – das applaudierende Publikum ließ uns nicht gehen. Also eine Zugabe. Als Zeichen, dass wir auch anders können, nochmal ganz heftig „Rock my soul“, das viele der Gospeltrain- und Chorios-Aktiven in der ultimativen Gospelkirchentags-Version noch im Ohr haben. Die ist zwar unerreicht, doch die Caldenhof-Ausführung hat auch ganz schön gerockt. Damit ist die Auftrittssaison des Gospeltrains endgültig beendet – schön wars!

Foto: trainarchivatorBevor wir zufrieden nach Hause fuhren, wurden noch Wertmarken am Bratwurststand in Naturalien umsetzt. Man nutzte die Gelegenheit zu Gespräch und Flachs, wollte den Nachmittag angenehm abschließen. Dabei sollen einige Leute von anderen ein wenig „auf die Schippe genommen“ worden sein – kaum vorstellbar in einem Chor, der fromme Lieder singt! Unsere Erwartungen an die Veranstaltung hinsichtlich der guten Stimmung und der angenehmen Atmosphäre wurden jedenfalls erfüllt oder gar übertroffen. Wir haben es mit einer guten musikalischen Leistung gedankt und dafür viele Sympathien gewonnen.

Titelverleihung „Fairtrade Town“ 20.10.2012 – Berichterstattung in Hamm

Eine für die Stadt Hamm so wichtige Veranstaltung findet natürlich auch ein Echo in der Lokalpresse. Für die Erreichung dieses Titels musste u.a. die Bedingung erfüllt werden, dass das Thema Fairtrade in den Medien behandelt wird. In der Lokalpresse sind zahlreiche Artikel sowohl über den Fortgang der Bewerbung als auch über Hintergründe der Thematik erschienen. Darum soll es in dieser Zusammenstellung nicht gehen. Hier sind nur die eingescannten Artikel der eigentlichen Feierstunde zu finden, da der Gospeltrain daran aktiv teilgenommen hat und die Berichterstattung folglich in unser Archiv Eingang findet.

Sowohl im „Westfälischen Anzeiger“ als auch im „Stadtanzeiger“ erschienen Vorberichte zur Titelverleihung, in denen das Thema und der Ablauf der Bewerbung geschildert werden.

Quelle: Westfälischer Anzeiger, HammVorbericht im „Westfälischer Anzeiger“ am 16.10.2012

Quelle: Stadtanzeiger, Hamm
Vorbericht im „Stadtanzeiger“ am 17.10.2012

Nach der Titelverleihung erschienen in der Lokalpresse mehrere Artikel zum Ablauf der Veranstaltung, in denen auch noch mal die thematischen Schwerpunkte angesprochen wurden. Natürlich durfte das offizielle Foto nicht fehlen, der Gospeltrain schmückend im Hintergrund.

Quelle: Stadtanzeiger, Hamm
Bericht im „Stadtanzeiger“ am 21.10.2012

Quelle: Sonntags-Rundblick, Hamm
Bericht im „Sonntags-Rundblick“ am 21.10.2012

Quelle: Westfälischer Anzeiger, Hamm
Bericht im „Westfälischen Anzeiger“ am 22.10.2012

Auf der Homepage der Stadt Hamm findet man einen Artikel samt Foto:
http://www.hamm.de/news/artikel/hamm-ist-offiziell-fairtrade-stadt.html?no_cache=1&cHash=2a06f5ba5e84537e5305858f4bdb78a7
und eine kleine Bildergalerie:
http://www.hamm.de/bildergalerie/newsgalerie/hamm-ist-offiziell-fairtrade-stadt.html

Auch der „Westfälische Anzeiger“ hat eine Fotostrecke veröffentlicht:
http://www.wa.de/nachrichten/hamm/stadt-hamm/hamm-100-fair-tradestadt-lutherkirche-ausgezeichnet-2557296.html

Nachbesprechung Abschluss der Hochzeitssaison am 20.10.2012 in Werne

Hochzeit in Werne:

Nach dem Auftritt bei der öffentlichen Veranstaltung am Mittag in Hamm (Verleihung des Titels „Stadt des Fairen Handels“) ging es am Nachmittag zu einer Hochzeit in der Nachbarstadt Werne. Ein Paar ließ sich in der Kirche des dortigen Kapuzinerklosters trauen und hatte uns zur musikalischen Unterstützung eingeladen. Bisher waren wir dort noch nie aufgetreten, fanden vorne im Altarraum ausreichend Platz für unsere Aufstellung. Das bedeutete aber, dass unser Chorleiter Sebastian Wewer, der auch das Orgelspiel bei den Gemeindeliedern übernahm, zur allgemeinen Erheiterung so manchen Meter zwischen dem Altarraum und der Orgelempore während des Gottesdienstes zurückzulegen hatte.

Zur heiteren Atmosphäre der sehr feierlich gestalteten Zeremonie trug auch Pfarrer Ulf Doppelfeld bei, der mit Humor auf das fast zeitgleich stattfindende Revierderby zwischen Dortmund und Schalke verwies. So ein kleiner „Eisbrecher“ ist schon eine prima Sache, wenn das Brautpaar unmittelbar vor einem der aufregendsten und wichtigsten Momente seines Lebens steht, und so einen Augenblick entspannt schmunzeln kann. Zu seinem Einzug hatte sich das Paar „Order my steps“ gewünscht, was wir bisher noch nie zu Beginn einer Trauung gesungen hatten. Thematisch sicher eine schöne Wahl, musikalisch eher ungewöhnlich, denn als innige Zwiesprache mit Gott beginnt es sehr ruhig, bevor es wesentlich lebhafter wird.

Nach einem Gemeindelied erfolgte der Wortgottesdienst, darin eingebettet unser „This little light of mine“ zwischen Lesung und Evangelium. Die Ansprache des Pfarrers leitete zur Trauung über. Als die Vermählung vollzogen war und der Trausegen gesprochen, sollte unser „Hallelujah“ der allgemeinen Freude Ausdruck verleihen. Nach den Fürbitten wurde es mit „Lord hold me“ wieder deutlich besinnlicher. Ganz klassisch schloss sich daran die Eucharistiefeier an. Einen schwungvollen Akzent kurz vor Ende der Hochzeit setzte danach das „Rock my soul“. Zum feierlichen Abschluss nach Schlussgebet und Segen sang die Festgemeinde „Großer Gott wir loben dich“. Beim Auszug, als alle Anspannung der Freude gewichen war, sorgte „Oh, happy day“ für einen fröhlichen Ausklang.

Hochzeitssaison 2012:

Mit dem Auftritt in Werne hat der Gospeltrain die sehr interessante Hochzeitssaison 2012 abgeschlossen. Rückblickend beindruckt nicht nur die Anzahl von sieben Terminen, sondern auch die Länge der Saison von Januar bis Oktober. Wir haben Paare in der Stadt und auf dem Land begleitet, in evangelischen und katholischen Gottesdiensten. In der Regel wurden wir vom Keyboard begleitet, gelegentlich auch von der Orgel, aber auch A-capella-Stücke gehörten zum gebotenen Repertoire. Des öfteren haben wir auch die Gemeindelieder singend unterstützt, in seltenen Fällen sang Sebastian Wewer ein speziell gewünschtes Sololied. Überhaupt haben wir viele liebevoll von Familien und Freundeskreisen unterschiedlich gestaltete Feierlichkeiten erlebt. Mal bevorzugte eine Hochzeitsgesellschaft eine ganz klassische Hochzeit, eine andere mochte es besonders elegant und feierlich, wieder andere Paare wollen besonders leicht und heiter in die Ehe gehen. In der Regel waren es natürlich junge Paare, doch ein auch ein Paar im Rentenalter erhielt den Segen für seine Lebenspartnerschaft mit unserer musikalischen Begleitung.