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Nachbesprechung Konzert „Loved“ in Beckum 08.02.2015 – Teil 2 Der Auftritt

© trainarchivatorDie Begrüßung der Besucher übernimmt Kirsten G. als Vertreterin der Gemeinde; die erfahrene Chorleiterin ist uns von gemeinsamen Workshops bekannt. Von Anfang an ist in der angenehm temperierten Kirche die Atmosphäre positiv und fast familiär. Als unser Chef später nachfragt, wer von den Zuschauern bei einem der beiden vorherigen Gospeltrainkonzerte in der Christuskirche war, zeigt gut ein Drittel der Leute auf. Das ist doch mal eine solide Basis! Es scheint Freude gemacht zu haben, so dass man heute erneut dabei sein möchte. Auf geht‘s!

Zu Beginn singen wir „Shine your light” mit Gabi als Solistin. Ein guter Start ins Konzert! Den altbekannten Titel haben wir gut drauf, nichts wackelt, und dennoch klingt es nicht wie eine belanglose Wiederholung. In den Proben haben wir schließlich daran gefeilt, dass jeder Song frisch und ausdrucksstark rüber kommt. Den Gästen hat es ganz offensichtlich gefallen, und man schaut uns vor dem zweiten Beitrag erwartungsvoll an.

Zunächst ergreift aber Chorleiter Sebastian Wewer die Gelegenheit zur Begrüßung der Zuschauer. Er stellt den Chor kurz vor und bedankt sich für die Möglichkeit, in Beckum auftreten zu dürfen. Dann winkt er Danny nach vorne, die beim folgenden Lied den Soloauftakt übernimmt. Bei „Immanuel“ lohnt es sich immer, das Publikum zu beobachten, denn die Komposition bricht aus dem häufigen Muster von Refrain-Strophe-Refrain-Strophe aus. Die Menschen sind aufgeschlossen und hören aufmerksam zu, lassen die Steigerung des Stücks auf sich wirken. Am Ende ist die ganze Kirche mit der Musik erfüllt – so hat es sich die Komponistin Miriam Schäfer vermutlich gewünscht.

© trainarchivatorWir freuen uns über eine sehr gut besuchte Christuskirche

Als nächstes steht der Klassiker „Rock my soul“ auf dem Programm. Zuvor stellt Sebastian Wewer die Zuschauer auf die Probe, ob sie im Gospelrhythmus klatschen können. – Kein Problem, viele sind offensichtlich Gospelkenner, springen sofort auf, als dezent darum gebeten wird. Hat man geradezu auf Action gewartet? Die können die Leute bekommen! Unsere Männerstimmen kommen nach vorne und stellen sich den Frauen gegenüber auf. Im Wechsel singen nun Männer und Frauen, duellieren sich scheinbar. Das zahlenmäßige Ungleichgewicht macht die Sache nur origineller, denn die wenigen Männer legen sich richtig ins Zeug. Natürlich steht das Publikum inzwischen und singt das weithin bekannte Stück mit. In der Hoffnung, dass die Zuhörer von sich aus aktiv werden, haben wir auf den ausgelegten Programmzetteln den Text ausgedruckt. Begeisterter Applaus, strahlende Gesichter.

Es erweist sich als positiv, dass in den Ansagen kurz auf den Inhalt eingegangen wird und die wesentlichen Aussagen übersetzt werden. Eine spontane Zuschaueräußerung bestätigt uns dahingehend. Nach dem sehr lebhaften Song bieten wir den totalen Gegensatz dazu an – einfach um die große Bandbreite der Gospelmusik zu verdeutlichen. „Holy is the lamb“ ist im Unterschied zum Vorgängerstück zwar wesentlich jünger, erinnert in seiner Ruhe und ungeheuren Intensität aber an ganz alte Klosterchoräle. Gospel kennt da keine Konventionen. Alle Stilmittel, die dem Inhalt und Ausdruck dienen, sind willkommen. Egal aus welchem Musikgenre und egal aus welcher Epoche.

Wie auch in Wolbeck werden die beiden nächsten Lieder aneinander gehängt. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Thematisch und stilistisch passen „Let me fly“ und „I will be there“ gut zueinander – stammen sie doch vom selben Komponisten, dem Dänen Hans Christian Jochimsen. Dieser ist eine feste Größe in der Europäischen Gospelszene, und etliche Gospeltrainer haben bei den Gospelkirchentagen Dortmund 2012 und Kassel 2014 in Workshops unter seiner Leitung gesungen. Daher sind seine Songs für uns immer auch ein Stück schöner Erinnerung. Verblüffend ist aber immer wieder, dass diese Kompositionen sowohl im Mass Choir mit mehreren tausend Teilnehmern funktionieren, als auch z.B. in Beckum mit 34 SängerInnen vor ca. 150 Zuschauern. Vielleicht liegt es daran, dass man die Texte einerseits als persönliches inniges Gebet oder Versprechen auffassen kann, aber auch als lauten Ruf an die ganze Welt. Hier in Beckum kommt die Musik jedenfalls gut an, wie der herzliche Applaus verrät.

Haben die Zuschauer bei den beiden ruhigen Songs eben noch entspannt in den Bänken gesessen, so wird jetzt wieder Tempo aufgenommen und Gelegenheit zum Mitsingen geboten. Nach Anleitung wird gemeinsam „Heaven is a wonderful place“ gesungen. Erst singt der gesamte Chor die Männerstimme vor, dann übernimmt das Publikum. Zur Unterstützung gehen unsere Männer in den Mittelgang. Nach und nach wechseln Alt und Sopran von der Männerstimme in ihre eigene. Der Funke springt gleich zu Beginn über. Die ganze Kirche steht. Spaß an der Musik seitens des Publikums und unsere Textvorlage machen sich positiv bemerkbar. Am Ende spenden die Menschen uns kräftigen Applaus – uns, aber sicher auch sich selbst für die engagierte Teilnahme.

© trainarchivatorAlle machen stehend mit – die Textvorlage zu einigen Songs baut Brücken

„Lenke meine Schritte, meine Worte“ heißt es übersetzt im Gospel „Order my steps“. Das versteht jeder – ob direkt aus dem Englischen oder aufgrund der gut gemachten Ansage. Wer nicht oder wenig Englisch versteht, muss sich bei unserem Konzert nicht ausgeschlossen fühlen. Gerade auch die ältere Generation ist voll dabei, wird sicher durch die Bibelzitate in den übersetzten Liedtexten speziell angesprochen. So entsteht Verständnis, dass Gospelmusik genau die gleichen Inhalte transportiert wie z.B. mehrere hundert Jahre alte Kirchenlieder aus dem katholischen Gotteslob. Den Rest erfasst man durch genaues Zuhören, denn die musikalische Stimmung erzählt viel zwischen den Zeilen. Man folgt also ganz still dem anspruchsvollen Song, hat ein Gespür dafür, wann Ausgelassenheit und wann Aufmerksamkeit angemessen ist.

Es ist zwanzig Jahre her, dass sich in unserer Heimatgemeinde ein paar Gospelfreunde zusammenschlossen und die Grundlage des heutigen Gospeltrains schufen. Zu den ersten eingeübten Liedern gehörte das uralte Spiritual „Deep river“. Bei unseren Jubiläumskonzerten sollen Beiträge aus verschiedenen Phasen des Chores zu hören sein. Also haben wir den Klassiker in den Proben wieder neu eingeübt. Klingt richtig gut – mit wesentlich mehr Stimmen als in den Anfangstagen; zudem mit mehr Erfahrung und Gelassenheit. Vielleicht braucht man für manche Songs einfach auch eine gewisse Reife, um sie in ihrer Tiefe zu erfassen. Im Publikum kennen etliche dieses Stück und singen mit. Wunderbar.

Es schließt sich eine kurze Trinkpause für den Chor an, für die wir kurz in reservierten Bänken Platz nehmen. Geschickt überbrückt wird diese Pause durch ein Instrumentalstück, gespielt von Sebastian Wewer auf dem Keyboard.

Nach der Pause geht es mit einem Kracher weiter. Wortwörtlich. Wir stellen uns auf, man schaut uns neugierig an. Dann erschallen die Fanfaren von „Joshua“ (fits the battle of Jericho). Es ist richtig laut bis in den hintersten Winkel der Kirche. „Gospel hat viel mit rufen/anrufen zu tun“, hatte uns der Vorgänger unseres heutigen Chorleiters immer wieder mit auf den Weg gegeben. Recht hat er. Das aktuelle Konzertprogramm bietet viele Beispiele. Unsere Version des Songs hat etwas Dramatisches, fast wie ein Theaterstück. Es gibt halt viele Varianten, ein und dasselbe Lied zu präsentieren. Dementsprechend ist die Beobachtung des Publikums immer wieder spannend. Tun wir gerne und ausgiebig, auch wenn wir eigentlich immer die Augen für die Anweisungen unseres Chefs offen haben sollen. Erfahrene Gospeltrainer können beides, sind multifunktional ;-). Es ist doch schön, in die Gesichter zu blicken: in die der eifrigen Mitsänger, der lebhaften Tänzer oder entrückten Träumer. Sicher haben viele von uns im Publikum ihre Lieblinge, die einen besonders inspirieren.

© trainarchivatorWir geben nicht nur, wir nehmen auch persönlich etwas mit

„Amazing grace“ muss man nicht mehr vorstellen, so bekannt ist das Lied; weit weniger jedoch die Geschichte seiner Entstehung, die den Zuschauern von Sebastian Wewer nahegebracht wird. Er erzählt vom Komponisten John Newton, der vom ehemaligen Kapitän und Sklavenhändler später durch Läuterung zum Priester und Aktivisten gegen die Sklaverei wird. Vielleicht hört der eine oder andere Besucher anschließend den Song mit ganz anderer Aufmerksamkeit. Obwohl das Stück schon ewig im Repertoire ist, hatten wir es lange nicht gesungen und erst wieder für die Jubiläumskonzerte aufgefrischt. Jetzt sind wir mit dem Resultat recht zufrieden, denn wir waren zuvor etwas unsicher, wie es uns wohl gelingen werde.

Im Gegensatz zu diesem alten Gospel ist „Loved“ noch ganz frisch. Eine junge Komposition, die wir vom Gospelkirchentag 2014 in Kassel mitgebracht und zum Titel der diesjährigen Konzerte gewählt haben. Als Solistin macht Danny den Auftakt, bevor der Chor einsetzt. In der ersten Reihe sitzt Kirsten G., mit der wir bei einem Workshop an genau diesem Song gearbeitet haben. Aufmerksam verfolgt sie, inwieweit wir das Erlernte erfolgreich umsetzen – sie kann ganz zufrieden sein. Die gegensätzlichen Inhalte und Stimmungen kommen rüber, man hört gebannt zu.

Jetzt wird das Publikum wieder mit einbezogen. „All night, all day” hat einen einfachen kurzen Text, der als Endlosschleife gesungen wird. Seine Spannung erhält das Lied durch verschiedene Variationen von z.B. Tempo, Lautstärke, Stimmeinsatz. Im Wesentlichen wird dies in den Proben zuvor eingeübt, im Detail kommen die Anweisungen aber in der jeweiligen Situation; bei jedem Auftritt kann es also ein wenig anders wirken. Wir beginnen langsam und zart, wie bei einem Wiegenlied. Nach mehreren Durchläufen singt ein Teil des Publikums längst mit, die übrigen kommen jetzt der Aufforderung durch den Chorleiter gerne nach. Die gesamte Kirche singt stehend. Plötzlich zieht das Tempo an, wir klatschen dazu, und schon hat das eben noch so getragene Lied richtig Pep. Sofort machen die Menschen dementsprechend mit. Gospeltauglich!

In seiner Moderation meint Sebastian Wewer, bei einer solchen Veranstaltung dürfe ein Gebet nicht fehlen. Mancher mag jetzt an das Vater Unser denken, doch wir haben anderes vor. Ein musikalisches Gebet soll es sein, zusammengesetzt aus drei thematisch zueinander passenden Stücken. Zuerst heißt es bittend „Lord, hold me!“, wobei man sich noch klein und schutzbedürftig vorkommen mag. Im Übergang singen wir „I belong to you“. Speziell die Steigerung mit den nach und nach vom Sopran bis zum Bass einsteigenden Stimmen sorgt für Gänsehaut. Immer wieder, sowohl bei Zuhörern als auch bei Gospeltrainern. Aus diesem besungenen Vertrauen entsteht die Gewissheit, die in „Loved“ ausgedrückt wird. Vorhin haben wir den Song schon einmal gesungen, so dass die Menschen ihn beim abschließenden Solo von Sebastian Wewer sofort wieder erkennen. Das Arrangement aus drei Titeln kommt sehr gut an. Man versteht, dass darin alles enthalten ist, was Gospelmusik inhaltlich ausmacht.

Das Konzert ist auf der Zielgeraden; wir sind erleichtert und glücklich, das Publikum hat bisher viel geboten bekommen und ist gut mitgegangen. Als Abschlusssegen singen wir „Angels by your side“. Der Text liegt aus, niemand muss erst zum Mitsingen aufgefordert werden – man will von sich aus. So mancher hat inzwischen die Ärmel hochgeschoben. Singen, Swingen und Klatschen bringt Energie, die man auch mit in die neue Woche nehmen kann. Wir gönnen uns also alle gemeinsam einen wunderschönen musikalischen Abschluss. Für den kräftigen Applaus bedanken wir uns herzlich, doch man ist noch nicht bereit, den Heimweg anzutreten.

© trainarchivatorEin gelungener Tag

Für eine Zugabe haben wir uns den bekannten Song „This little light of mine“ ausgesucht, damit das Publikum weiterhin aktiv dabei bleibt. Man enttäuscht uns nicht. Schon bei den ersten Worten von Solistin Birgit singen viele mit, einige Gäste auf der Empore sind ausgesprochene Aktivposten, die ihre Nachbarn anstecken. Recht so! Genauso geht es beim Evergreen „Oh, happy day“ mit Solistin Steffi weiter. Die Stimmung ist nun auf dem Höhepunkt! Es kommt die Frage auf, wie man ein solches Konzert stilvoll beendet, ohne zu abrupt die Bühne zu verlassen und die Menschen in die kalte Nacht zu schicken. – Die Lösung: Tempo rausnehmen, ein nachdenklicheres Lied wählen. Unser „Hallelujah“ passt genau zur Situation. Immer singen noch einige Textsichere mit, die anderen hören mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu. Allen ist klar: jetzt ist Schluss, aber nach einem wunderbaren Konzert kann man mit einem wohligen Gefühl im Bauch nach Hause gehen.

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Wenn wir eine Bilanz ziehen wollen, so kann man sagen, dass wir gegenüber dem Konzert zwei Wochen zuvor „noch ´ne Schüppe draufgelegt haben“, obwohl auch der Auftritt in Wolbeck gut gelungen war. Wir waren heute gut bei Stimme und die Abstimmung mit unserem Gospeltrainer funktionierte gut. Der bot eine souveräne Leistung, sowohl bei der Chorleitung, als auch bei der Moderation. Das Publikum hat es uns in Beckum sehr leicht gemacht und uns durch das aktive Mitwirken zusätzlich motiviert. Sehr schön auch, dass ein Neu-Gospeltrainer sein Auftrittsdebut ausgerechnet bei so einem schönen Konzert erleben darf. Nochmals herzlich willkommen an Bord, Hermann.

Bei einem Blick in den Zuschauerraum konnte man einige bekannte Gesichter entdecken. Es waren nicht nur einige Verwandte und Bekannte anwesend, sondern auch Mitglieder eines befreundeten Chores, die sehr häufig mitgesungen haben. Die Krönung waren aber Ex-Gospeltrainer, die uns mal wieder live erleben wollten. Die noch vorhandenen Textkenntnisse von Liedern, die schon während deren Mitgliedschaft gesungen wurden, wurden genutzt.

Nachbesprechung Konzert „Loved“ in Beckum 08.02.2015 – Teil 1 Die Vorbereitung

© trainarchivatorDie Beckumer Christuskirche liegt im Sonnenschein, als wir am Ort unseres zweiten Jahreskonzertes eintreffen. Bereits zum dritten Male sind wir heute hier zu Gast, und hoffen, dass das Publikum wie bei den beiden Malen zuvor gut mitgeht.
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Prima, die Gospeltrainer sind pünktlich, und es geht hinein. Bis zum Konzertbeginn ist noch einiges zu tun.

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Noch haben wir die Kirche ganz für uns. Unsere Vorbereitungen beginnen mit der Stellprobe der 34 Gospeltrainer, die auf den drei Altarstufen ausreichend Platz haben.

© trainarchivatorZwei fehlen noch – Christa und Susanne haben derzeit noch andere Aufgaben

© trainarchivatorVersprochen – bevor die Gäste kommen wird die Kirche aufgeräumt

Ganz routiniert laufen das Einsingen und die letzten Ansagen von Chorleiter Sebastian Wewer ab. Der Chor arbeitet diszipliniert und ist gut bei Stimme, der Chef hat sich top vorbereitet und ist gut aufgelegt. Beste Voraussetzungen für einen gelungenen Auftritt.

© trainarchivatorDie Truppe bringt sich in Schwung

Wir finden das richtige Maß für das Einsingen: nicht zuviel, nicht zu wenig. Speziell schwierige Passagen werden geübt, und auch die Solistinnen bekommen noch einmal die Gelegenheit Atmosphäre zu schnuppern.

© trainarchivatorDer Sopran ist von Danny beeindruckt

Nach dem Einsingen haben wir noch mehr als eine halbe Stunde Zeit. Eine Vorbereitung ohne Zeitdruck ist doch schon sehr angenehm. Also setzen wir uns ins benachbarte Gemeindehaus, unterhalten uns und präparieren uns individuell. Einige reichen Kuchen und Plätzchen herum, es ist völlig entspannt.

© trainarchivatortypische Konzertvorbereitung

© trainarchivator © trainarchivator

Viele Gospeltrainer haben in den vergangenen Wochen fleißig Texte gelernt. Besonders Eifrige tun es auch jetzt noch. Die (verbotenen) Spickzettel werden immer kleiner!

© trainarchivatorLetzte Minuten im großen Saal des Gemeindehauses

Chorleiter Sebastian ruft uns zusammen, um einen Titel nochmals anzustimmen. Klappt. Wir sind sehen dem Konzert optimistisch entgegen.

 Teil 2 „Der Auftritt“ folgt

Nachbesprechung Konzert Wolbeck 25.01.2015

© trainarchivatorWas für ein winterliches Schmuddelwetter: Regen, Schneereste, Sorge um Eisglätte. Die Straßen um die St. Nikolaus-Kirche in Münster-Wolbeck sind bei unserer Ankunft menschenleer. In der typisch westfälischen Hallenkirche ist es zwar recht kühl, doch hell und einladend.

© trainarchivatorDie gelungene Ausleuchtung unterstreicht die Architektur

© trainarchivatorIn einer Ecke befindet sich noch eine sehr große, wöchentlich umgestaltete Wandelkrippe, die heute die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten zeigt.

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Wir beginnen mit der Stellprobe. Gar nicht so einfach, denn wir nähern uns zahlenmäßig der Bestbesetzung. Die drei Stufen zum Altarraum bieten in der Breite zwar schon viel Raum, dennoch etwas zu wenig für uns alle. Chorleiter Sebastian Wewer korrigiert hier und da, und schließlich finden alle ihren Platz.

© trainarchivatorAnweisungen bei der Stellprobe. Bitte aufrücken – dann passt es

Konzert Wolbeck 25.01.2015-15Haben doch noch alle ihren Platz gefunden

Unter den Augen eines Neu-Gospeltrainers, der dieses Konzert noch aus Zuschauersicht erleben möchte, findet routiniert das Einsingen statt. Akustisch bietet die Kirche einiges; der lange Nachhall ist bei deutlicher Aussprache unproblematisch. Wir scheinen ganz gut bei Stimme zu sein. Der Raum ist nur leicht geheizt – zum Singen ideal.

© H.RathViele noch warm eingepackt     © H.Rath

Irgendwie herrscht in der Truppe eine gewisse Unruhe. Ist’s Lampenfieber? Oder Vorfreude, dass es gleich endlich los geht nach langer intensiver Probenarbeit? Erste Gäste treffen ein und erleben unsere letzten Vorbereitungen.

© H.RathHeutige Besetzung des Gospeltrains     © H.Rath

In einem Nebenraum haben wir noch einige ruhige Minuten für uns, die jeder individuell nutzt: ein Schluck Wasser oder Tee, ein Biss ins Pausenbrot, ein letzter Blick auf’s Handy. Da wird die Auftrittskleidung noch einmal gerichtet oder ein Halsbonbon rausgekramt. Dann geht es in die Kirche auf die für uns reservierten Plätze.

© trainarchivatorKleine Stärkung – Vorbereitung ganz individuell

© trainarchivatorEin paar Minuten warme Luft für kalte Füße

Die Begrüßung der Besucher seitens der gastgebenden Gemeinde übernimmt Kirchenmusiker Thorsten Schwarte. Bei der Gelegenheit erfahren wir, dass unser Konzert der Auftakt zur Konzertreihe des Jahres 2015 ist. Interessant zu wissen. Nach einem Blick auf unser ausliegendes Programm verrät er der Gemeinde, man könne sich auf Bekanntes und Unerhörtes freuen. Auf den eben noch geübten Einzug verzichten wir spontan und begeben uns direkt in Auftrittsposition.

© trainarchivatorWir sitzen im Startblock

In der Kirche ist es ganz leise. Das Publikum wartet gespannt auf den Beginn des Konzerts, das lautstark mit dem fanfarenartigen Auftakt des ersten Titels „Joshua fits the battle of Jericho“ startet. Die Rufe kommen schön sauber rüber, die Akustik unterstützt den gewünschten Effekt. Das Lied ist vielen im Auditorium bekannt, und so singen einige leise für sich mit. Immer wieder spannend zu sehen, ob sich die Zuschauer zunächst passiv verhalten oder ob sie früh aktiv werden. Zum Schluss werden die Mauern Jerichos symbolisch durch Stampfen eingerissen.

© H.RathAchtung, es geht los … „Joshua!“ tönen die Fanfaren     © H.Rath

Sebastian begrüßt nun unsererseits die Zuhörer und sagt sogleich „Shine your light“ als zweiten Titel an. Dabei verweist er auf die inzwischen starke europäische Gospelszene, aus der dieses Lied stammt. Wir beginnen sehr dosiert, wie geprobt. Die Akustik macht es uns leicht, uns selbst zu kontrollieren. Umso beeindruckender kommt dann die interne Steigerung zur Geltung. Solistin Gabi verzaubert mit ihrer Stimme, die Nervosität hat sie Dank Sebastians Unterstützung im Griff.

© H.RathSolo? Gabi!     © H.Rath

Auch im nächsten Lied kommt mit Danny eine Solistin zum Einsatz. „Hallelujah, Immanuel“ ist eine noch recht junge Komposition, die aber einiges zu bieten hat. Wie gut, dass wir die Dosierung von Lautstärke und Temperament kürzlich noch in einem Workshop geübt haben – hier können wir deren Bedeutung live erfahren. Wir sind mit uns zufrieden.

Sebastian wendet sich den Menschen zu und fragt diese, ob man das „Taizé-Halleluja“ kenne. Ein kurzes Ansingen verleiht der Frage Nachdruck. – Klar, das kenne man. – Zuvor hatten schon einige während der Lieder mit geklatscht. Jetzt gibt es durch eine kleine Übung Nachhilfe, um gospeltypisch auf die Takte 2 und 4 zu klatschen, statt im Marschrhythmus auf 1 und 3. Klappt sofort im ersten Versuch. Wir stellen nun unsere Version des Hallelujas vor, deutlich schneller und beschwingter als in der geläufigen Kirchenversion zuvor. Das Publikum nimmt die Vorgabe gut auf und singt und klatscht engagiert mit, stehend wohlgemerkt. Während des gemeinsamen Singens wird auch noch ein Kanon daraus entwickelt; ohne lange Erklärungen, sondern nur durch knappe Ansagen und Gesten. Klappt prima.

Der Titelsong unserer Konzerte, „Loved“, steht nun auf dem Programm. In der Vorabendmesse Anfang Januar ist dieses Stück erstmals von uns öffentlich gesungen worden. Die Leistung war damals in Ordnung, doch das gewisse Etwas fehlte noch. Heute kommt es erheblich ausdrucksstärker rüber. Was ein wenig mehr Übung und Sicherheit ausmachen! Vielleicht hat auch die Einleitung des Chorleiters dazu beigetragen, der soeben davon sprach, das Gottes Liebe überall und ewig sei. Auch in jedem Lächeln spräche Gott; man solle im Alltag häufiger mal ein Lächeln verschenken, gerade wenn es nicht erwartet wird, regt er an. Solistin Birgit singt zum Auftakt, bevor der Chor einsetzt. Am Ende sind wir sehr zufrieden, es klingt wunderbar. Mancher Gospeltrainer mag an den Workshop mit Kirsten G. denken, wo an der Verbindung von Inhalt und Ausdruck gearbeitet wurde.

© H.RathIn der nächsten Anmoderation wird auf die Besonderheit des folgenden Liedes hingewiesen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Songs spricht hier Gott zu den Menschen, statt die Menschen zu Gott. „I will be there“ ist ein Versprechen, das Zuversicht vermitteln kann. In unserem Arrangement wird eine musikalische Verbindung zum nächsten Stück „Let me fly“ geschaffen – thematisch eigentlich eine logische Folge: wer Zuversicht und Liebe erfährt, der fühlt sich leicht und unbeschwert. Bei vielen Gospeltrainern kommt bei diesen Titeln wohlige Erinnerungen an Gospelkirchentage auf, denn die dortige Stimmung wird hier wiederbelebt.

Eine ähnliche heitere Atmosphäre vermittelt auch der Gospel „Heaven is a wonderful place“. Der Text vermittelt die Hoffnung auf ein besseres Jenseits, was für alle diejenigen besonders attraktiv ist, deren diesseitige Lebenssituation grau und belastet ist.

Die Hälfte des Konzerts ist inzwischen absolviert, uns wird eine kurze Trinkpause in den Bänken gegönnt. Während dessen spielt Sebastian ein Instrumentalstück auf dem Keyboard. Anschließend geht es mit dem Beitrag „Holy is the lamb“ weiter. In den Proben hatten wir immer mal wieder davon gesprochen, wie es wohl sein möge, wenn man diesen Song bei einer guten Akustik sänge. Ganz zart und zurückgenommen gehen wir dieses Stück an, und doch durchdringt der Gesang die ganze Kirche. Andächtig hören die Menschen zu und lassen sich tragen. Obwohl sich das Lied von Strophe zu Strophe steigert und energischer wird, bleibt eine große Leichtigkeit. Die Musik zeichnet quasi die Entwicklung von einer persönlichen Erkenntnis bis zu einem öffentlichen Glaubensbekenntnis nach. Der Applaus des Publikums passt genau zum Wesen des Songs – intensiv, aber nicht tobend; man hat ein feines Gespür für die Stimmung.

Wenn jemand schon ein solches Bekenntnis ablegt, dann liegt die Bitte nahe, Gott möge die Schritte desjenigen lenken: „Order my steps“. Zwar ist dieses Stück gar nicht so einfach zu singen, wenn man alle Nuancen korrekt ausdrücken möchte, und auch die Textfülle stellt eine Herausforderung dar, doch es geht um eine ganz zentrale Bitte eines jeden Gebetes. Vielleicht passt es deshalb zu so vielen Gelegenheiten – wenn man sich die Mühe macht, sich mit dem Text zu beschäftigen. Ein Gassenhauer, bei dem man in den Bänken tanzt, wird dieses Lied allerdings nie. Der aufmerksame Zuhörer wird dessen innere Werte aber sehr zu schätzen wissen.

Hohen Wiedererkennungswert hat L.Cohens „Hallelujah“, unser Hit für den besonderen Moment. Wie überall kommt dieses Werk gut an, auch hier in Wolbeck singen etliche Zuschauer mit. Solange wir ruhig bleiben und nicht hetzen, entsteht ein zeitlos schönes Stück Musik, das man immer wieder gerne hört.

© H.RathGospeltrain geht seiner Leidenschaft nach     © H.Rath

„Lord, hold me“ gehört seit dem Gospelkirchentag 2012 in Dortmund, wo wir es kennen gelernt haben, zu unseren Lieblingsliedern. Seit dem haben wir es oft gesungen, bei verschiedensten Anlässen. Für die Konzerte im Jubiläumsjahr hat Chorleiter Wewer ein Medley mit diesem Song am Anfang entwickelt. Diesem innigen Auftakt schließt sich als Bridge „I belong to you“ an, thematisch passend. Dieser Übergang intensiviert sich zunehmend, indem die Stimmen vom zarten Sopran bis zum dunklen Bass nacheinander einsetzen. Faszinierend, wie die verschiedenen Stimmen und Melodien schließlich zu großer Klangfülle harmonisch verschmelzen. Quasi als Höhepunkt wird nochmals der Refrain von „Loved“ gesungen. Die Premiere dieses Arrangements vor Publikum ist absolut gelungen und hat nicht nur das Publikum, sondern auch uns in seinen Bann gezogen.

Auch die Besucher sollen nun erneut Gelegenheit zum Mitsingen bekommen, nachdem die zuletzt vorgetragenen Songs weit weniger bekannt waren. Echte Gospelohrwürmer, deren Melodien auch mit deutschen Texten inzwischen weithin bekannt sind, werden gleich von uns gemeinsam mit den Zuschauern zeitgleich als Triplett gesungen. Chorleiter Sebastian holt sich als erstes Schwester Maria Elisabeth, einem jetzt in Münster lebenden Gründungsmitglied unseres Chores, aus dem Publikum und reiht sie bei uns ein. Sie müsse keine Sorgen haben – die Lieder kenne sie alle. Anschließend leitet er Publikum und Chor an, nacheinander „Go, tell it on the mountain“, „He’s got the whole world“ und „Rock my soul“ zu singen. Schließlich singen alle Anwesenden, in Gruppen eingeteilt, die drei Songs gleichzeitig. Die meisten machen aktiv mit und füllen den ganzen Kirchenraum mit Musik.

Auf diese quirlige Aktion lassen wir mit „Deep river“ ein ganz ruhiges Stück folgen; ein gewaltiger Unterschied, der allen die Vielfalt der Gospelmusik verdeutlicht. Dass wir daran zuletzt intensiv geprobt haben, ist dem Auftritt deutlich anzumerken. Die notwendige Sicherheit ist da, um dem Gesang eine große Ausstrahlung zu verleihen.

Auch wenn im Triplett eben schon „Rock my soul“ gesungen wurde, möchten wir es noch einmal in unserer Battleversion vorstellen. Bässe und Tenöre gehen Richtung Publikum und stellen sich dem sonstigen Chor direkt gegenüber auf. Es erfolgt ein – gespielter – Kampf der hohen und tiefen Stimmen gegeneinander, die einander abwechseln und aufeinander antworten. Den Zuschauern gefällt die Aktion und auch wir haben unseren Spaß daran; läuft es doch vor jedem Publikum immer etwas anders ab.

Zum Abschluß steht „All night, all day“ auf dem Programm, oft genug als Segenslied zum Abschluss einer Veranstaltung ausgewählt. Es beginnt mit dem engelhaften Refrain des Soprans, was wie ein zärtliches Wiegenlied klingt. Auch die Strophen und der Einsatz der anderen Stimmen bleiben weiterhin relativ leise und weich. Gänsehautstimmung. Dabei bleibt es aber nicht, denn der letzte Durchgang wird kräftiger und swingender im „Gospelmodus“ gesungen; zudem wird dazu geklatscht. Ein schönes Ende einer gelungenen Veranstaltung. Wir bekommen verdienten Applaus und freuen uns über die geglückte Premiere des Jubiläumsprogramms.

Noch lässt man uns nicht ziehen, und so bekommt das Publikum noch eine Zugabe. „Oh, happy day“ passt zur Situation und wird immer wieder gerne gehört. Ausgerechnet bei diesem so oft gesungenen Klassiker verpatzen wir den Auftakt. Vielleicht haben wir nach der Erleichterung über die bestandene Premiere die Spannung etwas abfallen lassen. „Live is live“ heißt es ans Publikum gerichtet und wir fangen lächelnd noch einmal an. Diesmal sitzt alles, und Solistin Andrea und der Chor singen mit gewohnter Sicherheit.

© trainarchivatorZugabe „Oh, happy day“

Den endgültigen Schlusspunkt setzt unser Auszug mit nochmaligen „All night, all day“. Von den Stufen des Altarraums ziehen wir durch den Mittelgang Richtung Turmeingang. So nach und nach verlässt das Publikum die Kirche, wobei viele Gäste noch das kurze Gespräch mit uns suchen und sich für den Auftritt bedanken. Auch für uns war es ein Erlebnis. Besonders interessant war die Erfahrung, wie manche Lieder in dieser Akustik klingen. Unser Übungsraum im heimischen Pfarrheim ist ganz okay, doch die dortige Holzdecke schluckt dennoch einigen Klang. In der St. Nikolauskirche wirken manche Details viel besser, denn der Klang hat viel Raum, um sich auszubreiten. Einige Lieder klingen nicht langsam aus, sonder haben ein abruptes Ende. Toll, dass nach dem Abwinken Sebastians wirklich absolute Stille herrscht. Dieser Effekt wirkt hier in Wolbeck natürlich viel knackiger. So bringt jeder Auftritt, jedes Publikum und jeder Auftrittsort für uns neue Erfahrungen, die unserer Entwicklung wichtige Impulse verleihen.

– Denn nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Schon in wenigen Tagen sind wir in der Christuskirche in Beckum zu Gast.

Nachbesprechung Stippvisite in Herzebrock-Clarholz 02.11.2014

© Creative Kirche, Witten

© trainarchivatorAls wir Gospeltrainer in Herzebrock ankommen, klingt aus der Kreuzkirche schon Gesang. Der hiesige Rainbow Gospelchor stimmt sich auf das am Abend stattfindende Konzert ein. Dazu hat er alle Leute aus befreundeten Chören eingeladen, die gemeinsam mit unser aller Chorleiter Sebastian Wewer am Gospelkirchentag in Kassel teilgenommen haben. Wewer hatte im Vorfeld dieser Großveranstaltung im September alle Interessierten aus seinen Chören unter dem inzwischen eingeführten Namen „WeST!“ (We sing together) vereinigt. Nun gibt es also ein Wiedersehen, um Herzebrock und Umgebung an Musik und Stimmung des Gospelkirchentages teilhaben zu lassen. Ein Highlight war der gemeinsame Auftritt in der Gospelnacht.

https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2014/09/29/gospelkirchentag-kassel-teil-2-die-gospelnacht/

Die Gastgeber sollen erst mehrere Titel alleine singen, bevor ihre angereisten Gäste hinzukommen. Der Rainbow Gospelchor hat nun seine Vorbereitungen abgeschlossen, und alle anderen kommen jetzt nach vorne. Man hat im Altarraum die vorhandenen Stufen nach hinten mit Podesten ergänzt, so dass wir einerseits dem Publikum attraktiv präsentiert werden können und andererseits jederzeit Blickkontakte zwischen Sängern und Chorleiter möglich ist.

© trainarchivatorSeriös vorbereiten und Spaß haben – wir können beides

Dementsprechend ist zuerst eine Stellprobe Pflicht. Dann kurzes gemeinsames warmmachen und einsingen. Seit dem Gospelkirchentag haben wir uns nicht mehr gesehen und auch keine Probe gemeinsam absolviert. Die zahlreichen Workshops vor dem Großereignis und das heutige Einsingen sollten reichen – man muss der gelegten Basis einfach mal vertrauen. Den Rest macht der musikalische Leiter je nach Bedarf ganz spontan.

© trainarchivatorGleich wird noch aufgeräumt

Zum Abschluss der Vorbereitungen wird schnell noch der Einzug geprobt. Die ganze Zeit über haben schon einige frühe Gäste unsere Aktivitäten interessiert verfolgt. Sicher ganz spannend Anweisungen, Wiederholungen und Verbesserungen zu erleben. Auch kann man mal in das Innenleben unserer gemischten Truppe hineinschauen und deren Stimmung aufnehmen. Das weckt bestimmt Vorfreude auf das gleich beginnende Konzert.

© trainarchivatorUnter den Blicken erster Gäste wird der Einzug geprobt

Uns bleibt noch eine knappe halbe Stunde Zeit, um sich in den Gemeindesaal zurückzuziehen. Man sucht das Gespräch, trinkt noch mal einen Schluck und lässt sich von der gespannten Vorfreude der anderen anstecken. Gleich soll es losgehen, doch der Chef ruft uns noch einmal kurz zusammen. „Ich freue mich, dass ihr alle da seid. Das wird richtig toll. Lasst uns die Kirche rocken!“ Ja, so kennen wir ihn. Wir schenken seinen Worten Glauben und wollen sehen, was in Herzebrock so möglich ist.

© trainarchivator© trainarchivator

Vorstartfieber – der Chef heizt ein

© trainarchivatorInzwischen ist es dunkel geworden, die Beleuchtung sieht von außen einladend aus. Die Nachricht „Die Kirche ist voll“ geht rum wie ein Lauffeuer. Umso besser. Der Rainbow Gospelchor zieht ein. Wir anderen folgen wie geprobt und nehmen unsere Plätze in der reservierten ersten Reihe ein. Einen Moment der gespannten Ruhe, dann zählt Sebastian für den ersten Titel ein. „All night, all day“ heißt der Song, mit dem es los geht. Man ist beim Heimspiel etwas aufgeregt, doch Sebastian am Keyboard vermittelt durch Blickkontakte Sicherheit. Bemerkenswert: das Publikum braucht keine lange Anlaufphase, um warm zu werden. Man ist entspannt, neugierig und wohlwollend positiv eingestellt. Keine starren Sitzhaltungen und keine abweisenden Minen, die erst mal gelöst werden wollen.

© trainarchivatorSängerInnen aus Ahlen, Hamm und Unna hören den Gastgebern zu

Jetzt ist es an der Zeit, dass ein Rainbow-Mitglied die Gäste in der Kreuzkirche, in der kaum ein Platz frei bleibt, begrüßt. Bei der Gelegenheit wird den Menschen vom Gospelkirchentag 2014 in Kassel berichtet, der für alle heute in Herzebrock auf der Bühne stehenden GospelsängerInnen eine Bereicherung und Inspiration gewesen sei. „Inspired“ heißt der dementsprechend ausgewählte Titel. Wir Gospeltrainer sind gespannt, denn auch wir haben dieses Stück schon geprobt, es aber noch nicht ins Auftrittsrepertoire aufgenommen. Es klingt gut, doch auch völlig anders als in der Dortmunder Westfalenhalle, wo ihn einige der Gospeltrainer beim Gospelkirchentag 2012 kennen gelernt haben. Die riesige Halle 1 in Dortmund und diese eher kleine kompakte Kirche sind einfach zu unterschiedlich.

© trainarchivatorDer Rainbow Gospelchor vor Fachpublikum

Etliche Wochen hatte man sich auf den heutigen Auftritt vorbereitet und konnte den Tag kaum erwarten. Jetzt ist er endlich da und die Spannung löst sich. „This is the day“ möchte man ausrufen, was der Rainbow Gospelchor mit dem gleichlautenden Lied auch tut. Nach dem gelungenen Auftakt ist dies auch mehr als berechtigt. Alle drei bisherigen Titel kennen wir auch und singen leise mit. Ein zweites Warm-up sozusagen. Auch für diesen Beitrag bekommen die Rainbows herzlichen Applaus. Damit geht es gleich für uns anderen los.

© Sebastian WewerAls die ersten Töne von „Lord, hold me“ am Keyboard erklingen, beginnt der Rainbow Gospelchor mit zu summen. Auch alle anderen SängerInnen stimmen mit ein. Auf ein Zeichen vom Chorleiter gehen wir nach vorne und mischen uns, wie zuvor geprobt, unter die Herzebrocker. Jetzt steht der Original-Gospelkirchentag-2014-Chor „WeST!“ auf der Bühne – von wenigen Verhinderten mal abgesehen. Das Publikum schaut den inzwischen auf 44 Personen angewachsenen Chor gespannt an, denn der Konzertbeginn mit den Gastgebern hatte schon mal viel Anklang gefunden.
Unser erstes gemeinsames Stück gelingt prima, schießt nahtlos an die zuvor gebotene Leistung der Rainbows an. Wir fühlen uns gleich wohl, alles passt. Dass sich das Publikum anstecken und begeistern lässt, haben wir bei den ersten Songs der Veranstaltung erfahren dürfen.

Ohne großen Übergang beginnen wir den Refrain des Titels „I belong to you“ zu singen, der zukünftig beim Gospeltrain – und wahrscheinlich auch bei anderen der Wewer-Chöre – die Verbindung innerhalb eines noch in der Entwicklung befindlichen Medleys sein soll. Heute erleben die Zuschauer die öffentliche Premiere, die schon mal richtig Eindruck macht. Im Wesentlichen ist es nur eine Zeile, die immer und immer wieder wiederholt wird. Es ist das Arrangement, was daraus etwas Besonderes machen kann. Erst singt nur der Sopran. Sehr schön. Dann steigt der Alt ein und erzeugt gleich viel mehr Fülle. Wunderbar. Anschließend sorgt der Tenor, der wie in mancher Komposition etwas aus der Reihe tanzt, für die besondere Würze. Der Bass erzeugt dann endgültig Gänsehautstimmung. Mancher auf der Bühne wird in diesem Moment die Rothenbachhalle in Kassel vor Augen haben, wo wir Teil eines fast 5000 Personen umfassenden Chores beim Workshop des Gospelkirchentags waren. Auf so einen Moment hatten wir bei der Vorbereitung dieses Auftritts in Herzebrock gehofft. Die Erfahrungen in Kassel haben uns gezeigt, dass dieses langsame Stück umso besser wirkt, umso mehr die Mitwirkenden in sich selbst ruhen und in sich hinein horchen. Dann gelingt genau der Qualitätssprung, an dem die Gospeltrainer erst kürzlich in einem chorinternen Workshop gearbeitet haben. Beim Einsingen haben wir die Augen geschlossen, um genau diese Wirkung zu erreichen. Beim Publikum ist dieses Übergangsstück sehr gut angekommen. Das belegt uns weniger der kräftige Applaus, als vielmehr der Blick in selig lächelnde Gesichter.

Gospel kann laut und actionreich sein, mit Bühnenshow und Choreographie. Muss aber nicht. Das beweisen wir den Zuhörern mit dem Lied „Herr, wir beten dich an“. Zuvor hat Chorleiter Sebastian kurz erläutert, dass Gospel nicht mehr nur afroamerikanisch ist, sondern in Europa längst eine starke, selbstbewusste und authentische Gospelszene existiert. Gerne singt man die amerikanischen Klassiker, allerdings gleichberechtigt neben europäischen Kompositionen jüngeren Datums. Selbst der ruhige Westfale könne in Gospel seinen Ausdruck finden. Gelächter im Publikum, man fühlt sich verstanden! Sehr ruhig und getragen kommt also das Stück daher, aber mit einer Steigerung zur Verdeutlichung der wesentlichen Aussage. Gospel ist immer auch Gebet, was in diesem Moment und an diesem Ort sehr deutlich wird. Viel zustimmender Applaus.

Wieder wendet sich Sebastian ans Publikum, und erinnert daran, dass man Jesus nicht nur an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten erreichen könne. Er sei vielmehr immer und überall in der Nähe und ansprechbar. So auch am Abend des 2. November 2014 in Herzebrock. Gespannte Gesichter schauen uns an. Der Song „Jesus is right here“ entwickelt über die Einsätze der verschiedenen Stimmen hinweg eine besondere Stimmung. Jeder mag es anders erfahren, doch man kann sich sicher sein: Jesus ist hier mitten unter uns. Die Menschen hören völlig gelöst zu, einige Textkundige singen mit.

Um dem Publikum die harten, unbequemen und zum Büßen für die eigenen Verfehlungen geeigneten Kirchenbänke zu ersparen (Trainarchivator zitiert nur!), wird es kurzerhand in das Programm einbezogen. Das „Taizé-Halleluja“ kennen die meisten aus den Gottesdiensten. Schnell mal zur Probe angesungen – alles klar, wenn auch tempomäßig recht getragen. Nun kommt aber „Beschleuniger“ Sebastian ins Spiel und sorgt für Schwung, gibt Anweisungen für einen Kanon. Es endet wie so oft: die ganze Kirche singt mit, ist ausgelassen. Wir sind glücklich, dass in Herzebrock der Funken so schnell überspringt. Da muss der Rainbow Gospelchor aber sehr gute Vorarbeit durch seine Auftritte geleistet haben.

Jetzt werden wir vom Chef überrascht. Er trifft Vorbereitungen für den Song „Now“, den wir erst vor wenigen Wochen in Kassel kennen gelernt und anschließend einstudiert haben. Sollte der nicht erst gegen Ende des Konzertes gesungen werden? Egal. Zunächst wird den Besuchern das gospeltypische Klatschen beigebracht, welches sich grundsätzlich vom Marschrhythmus unterscheide, was dem Westfalen eher vom Schützenfest vertraut sei. Die direkte und unverblümte Ansprache Sebastians kommt gut an, auch wenn viele etwas überrascht zu sein scheinen. Sind Chorleiter sonst nicht viel zurückhaltender? Unserer nicht. Der ist frisch, manchmal auch ein bisschen frech, immer mit dem richtigen Gespür für die Situation. Man schaut dem manchen Meter in der Kirche machenden Mann hinterher und ist gespannt, was jetzt kommen mag. Nach dem Klatschen wird auch noch das Stampfen geübt, schließlich beides im Wechsel. Genau so werden wir es gleich bei „Now“ machen.

© Rainbow Gospelchor Herzebrock-ClarholzAllmählich durchschauen wir das Vorhaben des Musikdirektors. Für diese Songpremiere will er uns durch das mitmachende Publikum eine Hilfe an die Hand geben, falls jemand mal aus dem Tritt kommt. Das ist mal richtig clever! In diesem Song gibt es die Zeile „When is a good time?“, die zum Titel des Konzerts auserkoren wurde. Die Töne werden den Stimmen angegeben, es liegt jede Menge Spannung in der Luft und los geht’s. Wir singen, klatschen, stampfen – das Publikum macht mit. Zum Glück gelingt es uns, trotz der Spannung das Tempo zu halten und nicht schneller zu werden. Langsam und dennoch mit Power kommt das Stück daher, erzielt bei uns und bei den Zuhörern seine Wirkung. Die spüren, eine besondere Situation mitzuerleben. Am Ende gibt es donnernden Applaus, die Kirche bebt.

Nach zwei Mitmach-Liedern brauchen alle etwas Besinnlicheres. Der Gospel „I will be there” erzählt von der Gewissheit, nicht alleine zu sein. Gott ist immer da, vielleicht auch in Gestalt eines guten Freundes. Wie schnell das eben noch stehend tobende Auditorium wieder still und aufmerksam in den Bänken sitzt ist faszinierend. Es scheinen echte Gospelfreunde zu sein und auch manche echte Kenner; einige können fast jedes Stück mitsingen, obwohl nicht die altbekannten Gassenhauer auf dem Programm stehen. Beeindruckend! Auch für diesen Beitrag gibt es viel Zustimmung, doch der Applaus ist weniger krachend als zuvor, passt sich sensibel der soeben gehörten zarten Melodie an.

Hat man vor wenigen Minuten Chorleiter Sebastian Wewer noch eher als Lausbuben und Powerpaket erlebt, so ist man nun von der Ernsthaftigkeit überrascht, mit der er glaubwürdig und schließlich auffordernd von der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ und dem „Gospelday“ erzählt. Wie viele andere Gospelchöre unterstützen wir das für das Jahr 2014 ausgewählte Projekt „Happy Home“ in Bangladesh, welches ehemaligen Kindersklaven Heimat, Bildung und Zukunftsperspektive gibt. Angesichts des Berichts und der eben erlebten Glücksgefühle im reichen sicheren Deutschland fühlt man sich schon sehr privilegiert. Was liegt da näher, als dieses Projekt durch eine kleine Spende zu unterstützen und etwas in Dankbarkeit zurückzugeben. Zwei Körbchen werden durch die Reihen gegeben, um die Zuschauer zu „erleichtern“.

http://www.gospelday.de/

http://www.gospelday.de/spendenprojekte/happy-home-bangladesch-2014/

Welch ein Schock, als wir die Körbchen nach der Sammlung zu Gesicht bekommen. Unsere Hoffnungen an die Spendenbereitschaft der Menschen wird weit übertroffen. Was liegt näher, als sich vom folgenden Stück „Let me fly“ tragen zu lassen. Direkt nach dem Gospelkirchentag 2012 haben wir das Lied ins Repertoire aufgenommen und seitdem viele Male zu verschiedenen Anlässen gesungen. Gerade mit vielen anderen wie heute macht es besonders viel Spaß. Aber es ist nicht nur eines unserer Lieblingsstücke, sondern auch viele Besucher kennen und lieben es offensichtlich. Da wird mitgesungen und man breitet die Arme aus wie zum Flug. Was sind das wohl im einzelnen für Leute, die dieses Konzert gemeinsam mit uns erleben und gestalten. Ja, sie gestalten mit. Man singt, man tanzt, man kuschelt, träumt oder rockt. Für uns auf der Bühne toll zu beobachten, wie das eigene Tun seine Wirkung bei anderen, fremden Menschen erzielt. Schade, Sebastian, da geht mit dem Rücken zum Publikum manches an Dir vorbei.

Damit die Gäste sich nicht all‘ zu bequem in den Bänken einrichten, kommt nun unser Triplet. Sebastian schaltet wieder einige Gänge hoch und erläutert, was nun zu geschehen habe. Nacheinander werden die Klassiker „Go, tell it on the mountains”, „He’s got the whole world” und „Rock my soul” gemeinsam angesungen. Anschließend teilt der Chef Publikum und Chor in Gruppen, die jeweils eines der Lieder singen – zeitgleich wohlgemerkt. Man hat Spaß an der Art und Weise, wie der Chorleiter Anweisungen gibt, bei den Einsätzen hilft und alle anfeuert. Der Mann ist heute in absoluter Höchstform, wie selbst altgediente Gospeltrainer feststellen müssen. Spätestens jetzt tobt die Masse. Mit kräftigem Applaus belohnt man den Chor und sich selbst.

© trainarchivatorAufmerksam folgt man den Anweisungen…

© trainarchivator…bevor es so richtig abgeht!

So langsam geht es auf das Ende des Konzertes zu. Nach den aufregenden Momenten gilt es wieder etwas runterzufahren und den Menschen noch ein paar nachhaltige Eindrücke mit nach Hause zu geben. Da tun ein paar Engel immer gutJ. „Angels by your side“ lautet unser Wunsch für alle, die diesen Abend hier gemeinsam erleben. Das kommt gut an, die aufgeheizte Stimmung weicht einer stillen Sentimentalität und ein wenig Träumerei. Der Segenswunsch „Peace shall be with you“ ist im Anschluss daran genau passend. Wir reichen einander die Hände. Das Publikum macht es ebenso, der Mittelgang ist längst nicht mehr vorhanden. Selbst zwei Damen von der Presse haben ihre Professionalität abgelegt und sich anstecken lassen.

Man ist offensichtlich begeistert, welch‘ unterschiedliche Stücke das Konzert bietet. Wir wollen immer gerne zeigen, welche Facetten Gospel heutzutage haben kann. Außerdem ist das Publikum sehr aktiv mitgegangen; von Anfang an und ohne ein Programm, wo sich ein Gassenhauer an den anderen reiht. Heute muss Sebastian nicht mal dazu auffordern, sich gehen zu lassen – das geschieht ganz von alleine. Die Leute finden ganz individuell ihren Weg die Musik mitzuerleben. Alles vorhanden: extrovertierte Sänger und Tänzer neben stillen Genießern und Träumern. Inzwischen ist uns so richtig warm geworden. Fast eineinhalb Stunden Leistung abliefern bei voller Konzentration und dennoch emotional teilhaben am Geschehen. Ein bisschen neidisch schaut man auf den Chorleiter, der im Gegensatz zu uns schon mal zur Wasserflasche greifen kann.

Einen Klassiker haben wir uns doch noch für den Schluss aufgehoben: Schon bei den ersten Tönen erkennen viele „This little light of mine“ und singen wie erhofft mit. Jede Wette, dass die Mischung aus passivem Erleben und eigenem Mitmachen sich nachhaltig einprägt. Der Schlussapplaus ist heftig, richtig heftig. Und lang anhaltend. Da müssen wir uns gleich mehrfach verbeugen. Doch wie kommen wir hier ohne Zugabe raus? Bei so vielen beteiligten Chören an WeSt! ist es schwierig, denn die Repertoires unterscheiden sich. Die gemeinsamen Songs haben wir im Konzert schon zu Gehör gebracht. Bis auf einen. Zu „Heaven is a wonderful place“ ziehen wir einfach durch den Mittelgang aus. Schön an den Gästen in Augenhöhe vorbei zu gehen. So manches Wort der Anerkennung und der Beglückwünschung erreicht uns. Der schönste Lohn.

© trainarchivatorAuszug unter viel Applaus und mit vielen netten Worten vom Publikum

So, jetzt erst mal einen Schluck trinken. Doch Sebastian gibt uns den Rat, uns unter die Menschen zu mischen und Rückmeldungen einzuholen. Der Mann versteht seinen Beruf. So ist es halt, wenn jemand mit Freude seinem Beruf nachgeht. Was sage ich? Wohl eher seinem Hobby oder seiner Leidenschaft! Authentisch und überzeugend. Ansteckend!

Tatsächlich kommen viele mit Besuchern ins Gespräch, wobei die Rainbows natürlich noch den Heimvorteil mit vielen Bekannten im Publikum haben. Dennoch höchst interessant, was da noch alles an Meinungen aufzuschnappen ist. Ein paar Minuten setze ich mich draußen auf eine Bank. Wie zu einem festlichen Anlass läuten nach Ende des Konzertes die Glocken. Vielleicht wird hier immer um zwanzig Uhr geläutet, doch diese Möglichkeit ist fast zu profan.
Beteiligte aus Herzebrock werden von Bekannten gedrückt und beglückwünscht. Besucher erzählen von ihren Eindrücken. „Es war wirklich toll, ich bin begeistert, ich bin zum ersten Mal da“. „Meiner Schwiegermutter hat es gefallen“ – wenn das nicht mal die höchste aller möglichen Belobigungen ist. „Ich war froh, dass die Kirche voll war – da macht es gleich doppelt Spaß“ meint ein beteiligter Sänger. Volle Zustimmung.

Als sich etliche Radfahrer auf den Heimweg machen, die roten Rücklichter in alle Richtungen verschwinden, ist man an die Ausbreitung des Osterfeuers erinnert. – Da ist es wieder. Das Phänomen. Der Gospelschock! Teilnehmer des Gospelkirchentags kennen das. Emotionaler Overflow bei gleichzeitigem Ohrwurm.

© trainarchivatorMüde, aber zufrieden

Im Gemeindesaal gibt es jetzt noch einen kleinen gemütlichen Ausklang bei Fingerfood vom Mitbringbuffet. Außerdem kann man sich erst mal über den Auftritt austauschen. Haben die anderen das Konzert genauso erlebt und empfunden wie man selbst? Ein Knaller ist noch die Verkündigung des Spendenergebnisses von 802€, die ohne Abzüge an das Projekt „Happy Home“ in Bangladesh gehen. Vielen Dank allen Spendern!

© trainarchivator20.04 Uhr, Zeit für eine erste Bilanz

Mit diesem gelungenen Gemeinschaftskonzert in Herzebrock-Clarholz geht für den Gospetrain Hamm das Thema Gospelkirchentag 2014 endgültig zu Ende. Ein würdiger und erlebnisreicher Abschluss. Ab sofort wenden wir uns dem Programm des Jahres 2015 zu, in dem wir es so richtig krachen lassen wollen. Zwanzigjähriges Chorbestehen ist das Stichwort.

Ab sofort gehen die beteiligten Chöre wieder eigene Wege, doch bei irgendeiner passender Gelegenheit werden sich unsere Wege kreuzen – spätestens beim Gospelkirchentag 2016 in Braunschweig.

Danke an:

CHORios, Ahlen
Come on and sing, Unna
Gospeltrain Hamm e.V.
Rainbow Gospelchor, Herzebrock-Clarholz

Gospelkirchentag Kassel – Teil 2 Die Gospelnacht

© Creative Kirche, Witten

© Sebastian WewerJetzt steht sie bevor, die Gospelnacht. Wir sitzen in den Bänken der ansonsten noch leeren Christuskirche und lauschen letzten Ansagen unseres Chefs. Heute werden wir als WeST! (We Sing Together!) auftreten. Der Name ist Programm. Unter diesem Dach versammeln sich Mitglieder verschiedener Chöre unseres gemeinsamen Chorleiters Sebastian Wewer.

© trainarchivatorAuf geht’s – fertig machen für den Auftritt

Große Gruppen stellen jeweils der „Gospeltrain Hamm“ und „CHORios“ aus Ahlen, dazu kommen einige Aktive von „Come on and sing“ aus Unna. Begleitet werden wir zudem vom „Rainbow Gospelchor“ aus Herzebrock-Clarholz. Ob sich unter diese bunte Truppe noch weitere Sänger gemischt haben, weiß wahrscheinlich nur der Chef ;-). Jedenfalls haben wir in einer Reihe von Workshops fleißig daran gearbeitet, eine Einheit zu werden und ein gemeinsames Repertoire für diesen Auftritt zu erarbeiten. Nun steht also der Ernstfall kurz bevor.

© trainarchivatorDie 50 Leute von WeST! beim Einsingen

Jetzt geht es ans Einsingen. Wir stellen uns auf den Stufen vor dem Altar auf. Zum Glück ist die Kirche für die Größe unseres Chores geeignet. Es hat also Sinn gemacht, dass die Veranstalter die an der Gospelnacht teilnehmen Chöre gefragt haben, mit welcher Personenzahl zu rechnen ist und welches technische Equipment benötigt wird. Auch wurden Möglichkeiten besprochen z.B. Keyboards gemeinsam zu nutzen, um unnötigen Aufwand bei der Anreise zu ersparen. Wie wir von Sebastian erfahren haben, hatte er Kontakt zu den Chorleitern der anderen beiden Chöre, die den heutigen Abend gemeinsam mit uns bestreiten. Dies sind GospelFire aus Hamburg und der Gospelchor Waltrop. Man muss wohl einen guten Draht zueinander gefunden haben, so dass Sebastian sicher ist, dass wir nicht in Konkurrenz zu einander stehen werden, sondern gemeinsam ein tolles Konzert für Zuhörer und Beteiligte auf die Beine stellen wollen. So soll es sein!

© trainarchivatordraußen Dunkelheit, drinnen geht’s gleich ab

Während wir uns in der Kirche einsingen, sind die anderen im benachbarten Gemeindezentrum mit ihrer Vorbereitung beschäftigt. So nach und kommen die ersten Gäste, die das Einsingen interessiert verfolgen. Obwohl mehr und mehr Leute eintreffen, bleibt der Geräuschpegel angenehm ruhig und unsere Vorbereitung wird nicht gestört. Man hat den Eindruck, als ob eine ganze Menge Fachpublikum unterwegs ist.
Pfarrer Martin Becker von der hiesigen Gemeinde trifft ein und stellt sich vor. Er begrüßt uns und drückt seine Vorfreude aus. Willkommen ist sein Angebot, sich im Gemeindezentrum an bereit gestellten Getränken zu bedienen. Der Mann weiß, was SängerInnen brauchen. Auch stellt er uns noch ein wenig die 1903 gebaute Kirche vor.

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Es geht los. Wir haben auf unseren Bänken im Seitenschiff Platz genommen, während der Hamburger Chor „GospelFire“ die Bühne betritt. Es sind nur sechzehn Leute eines an sich fast sechzig Mitglieder starken Chores, wie Chorleiter Daniel Zickenrott erklärt. Dieser hat seinen musikalischen Schwerpunkt als Chorleiter und Keyboarder im Gospel- und Popbereich. Man sei in dieser Formation noch niemals aufgetreten und dementsprechend gespannt. Es geht gleich richtig los. Schnell ist klar, dass die SängerInnen auftrittserfahren sind. Von der ungewöhnlichen Besetzung lässt sich niemand irritieren, sondern man strahlt große Selbstsicherheit aus. Die Mitglieder kommen sehr individuell daher, sowohl was Kleidung als auch den Ausdruck betrifft. Die vorgetragenen Songs sind alle modern und schwungvoll. Überhaupt ist der ganze Chor in Bewegung. Ganz alte Gospelklassiker sind nicht im Angebot, doch diese werden auch nicht vermisst. Das Publikum ist begeistert von diesem sehr frischen Auftritt und spendet großzügig Applaus. Am Ende strahlen die SängerInnen angesichts ihres sehr gelungenen Auftritts und die Besucher verabschieden den Chor stehend.
Wer vor dem Gospelkirchentag mal einen Blick auf die Homepage des Chores geworfen hatte, der erinnert sich an die Aussage: „Wir verstehen Gospelmusik als einen wichtigen Teil zeitgemäßer Kirchenmusik. Von daher ist GospelFire nicht nur ein Name, sondern auch Ausdruck für die Freude und Energie, die wir aus der Gospelmusik schöpfen“. – Da kann man nur sagen: gute Beschreibung und ihrem Namen machen sie in Kassel alle Ehre.

© trainarchivator Von der Seite aus verfolgen wir den Auftritt von GospelFire

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So. Jetzt kommt der Augenblick, auf den wir uns Monate lang gemeinsam vorbereitet haben. Wir betreten die Altarstufen. Angesichts der Zahl von 50 SängerInnen geht ein Raunen durch’s Publikum. „Herr, wir beten dich an” heißt unser erstes Lied. Nach den englischen Songs zuvor ist dieses ruhige, aber intensive Stück ein großer Kontrast. Das Publikum ist offensichtlich neugierig, was da jetzt für ein Chor auf der Bühne steht. Schnell ist aber klar, dass wir die Leute erreichen. Man hört still und aufmerksam zu, applaudiert anschließend gerne.

Chorleiter Sebastian begrüßt die Zuschauer und stellt uns kurz vor. Mit „Jesus is right here“ schließt sich nun ein ebenfalls ruhiger Song an, der sich aber gehörig steigert. Damit holen wir die Zuhörer ein wenig aus einer passiv-zuhörenden Haltung heraus. Man merkt’s auch gleich am Applaus, viel weniger dezent.

Dass wir auch richtig abgehen können beweisen wir mit „Heaven is a wonderful place“. Gerade am Beginn, den die Herren allein bestreiten, bewährt es sich, dass WeST! viele Männerstimmen an Bord hat – das macht schon Eindruck beim staunenden Publikum. Als dann nach und nach Alt und Sopran einsetzten, wird es erstmals richtig laut. Dementsprechend gehen jetzt die Leute mit. Reine Zuhörer sind sie längst nicht mehr. Etliche stehen auf und singen mit.

Chorleiter Sebastian Wewer verweist auf die Jahreslosung 2014 „Gott nahe zu sein ist mein Glück“, die im nächsten Lied vertont ist. „Lebensglück“ heißt das Stück, vor dem einige angesichts der Textfülle ein wenig Bammel haben. Wider erwarten nutzen nur sehr wenige die verpönten (streng verbotenen 🙂 ) Spickzettel. – Wo ist das befürchtete Problem? Wir kommen wunderbar durch den Text und vergessen dabei auch den Ausdruck nicht. Wir erleben einen hoch konzentrierten und uns bestens unterstützenden Chorleiter. Falls irgendjemand tatsächlich ein Problem haben sollte, dann wird dies durch die Fülle der Stimmen völlig ausgeglichen. Auch hier sind die Besucher sehr aufmerksam. Wie bei anderen ruhigen Stücken haben auffallend viele die Augen geschlossen und genießen still. Intensiver, leiser Applaus. Niemand mag die Stimmung durch überschäumenden Lärm zerstören.

„I will be there“ ist ein besonderer Titel, denn hier wird die Perspektive umgekehrt. In vielen Gospels sprechen die Menschen/die Singenden zu Gott. In diesem Fall ist es umgekehrt: Gott spricht zum einzelnen Menschen, der sich in einer Situation verloren fühlt und der Unterstützung bedarf. Vielleicht spricht hier aber auch ein aufmerksamer Mensch, der die Situation des anderen erkennt und ihm beisteht. Philosophisch betrachtet mag es sogar ein und dasselbe sein…

Natürlich darf in Kassel auch nicht unser Test fehlen, ob die Stadt gospeltauglich ist. Wir stimmen nach energiegeladener Anleitung durch unseren Chef unser Triplet an, bei dem drei Titel gleichzeitig gesungen werden. „Go, tell it on the mountains“ singt der Sopran, „He’s got the whole world“ der Alt und die Männer tragen „Rock my soul“ bei. Auch die Besucher werden mit einbezogen, so dass schließlich alle stehen und singen, die Stimmung tobt. Rasender Applaus. Wir kennen’s ja schon, für Kassel ist das neu. Test bestanden!

  • Jetzt ist es an der Zeit, das Sebastian Wewer die Rolle eines Vertreters der Creativen Kirche übernimmt. Er berichtet dem Publikum von der Initiative „Gospel für eine gerechtere Welt“, die jedes Jahr ein anderes Hilfsprojekt durch Spendenaktionen unterstützt. Dazu nutzt man den jährlichen Gospelday, alle zwei Jahre den Gospelkirchentag und viele andere unterschiedliche Veranstaltungen der Unterstützer. 2014 hat man das Projekt „Happy Home“ in Bangladesh ausgewählt. Dieses unterstütze ehemalige Kindersklaven, die in Privathaushalten oder verschiedenen anderen Branchen ausgenutzt wurden. Man bietet Unterkunft, Bildung und den Aufbau eines selbstbestimmten Lebens.
    Wewer bittet die Anwesenden auf eindringliche und überzeugende Weise dieses Projekt zu unterstützen, indem man die gleich durch die Reihen wandernden gelben Eimer ordentliche fülle. Wem die Eimer mit den Münzen zu schwer seien, der dürfe auch Scheine hinein tun. – Diese Bitte kann man eigentlich nicht ausschlagen…

© Creative Kirchehttp://www.creative-kirche.de/

http://www.gospelday.de/

http://www.gospelday.de/spendenprojekte/happy-home-bangladesch-2014/

Was sollen wir nun tun? Eigentlich steht nun „Let me fly“ auf dem Programm. Allerdings hat auch GospelFire dieses Lied schon gesungen. Sollen wir nun unsere Gäste mit einer Wiederholung langweilen? – Wir singen es trotzdem! Es ist einer unserer Lieblingssongs, und wir haben uns so lange darauf gefreut es mit einer so großen Gruppe zu singen. Ein Auslassen kommt auch für unseren Chef nicht in Frage; diesen Genuss wollen wir uns einfach gönnen. Schnell ist klar, dass wir niemanden langweilen Es kommt halt auch ein wenig anders rüber als bei GospelFire. Unter den Menschen in der Kirche sind etliche textsicher und singen mit. Überhaupt sind heute Abend viele voll mit dabei – mal aktiv singend, mal versonnen träumend. Keiner lässt sich einfach nur berieseln. Das macht diese Gospelnacht aus. Trotz der Wiederholung bekommen wir einiges mehr als Höflichkeitsapplaus. Den Leuten hat es gefallen, auch für uns war’s toll.

Jetzt geht es langsam dem Ende zu. „Angels by your side” wird, wie so oft, als Segenslied gesungen. Alle kommen wieder ein wenig runter und lassen sich tragen. Wir wollen die Menschen schließlich nachher mit einem guten Gefühl in die Nacht entlassen, So weit ist es aber noch lange nicht. Unsere Angels erreichen jedenfalls die Menschen und deren Lächeln erreicht uns. Das geplante „Heavenly peace“ lassen wir angesichts fortgeschrittener Zeit weg. Mit den anderen Chören gibt es schließlich die Absprache, dass sich keiner der Chöre auf Kosten der anderen mehr Zeit nimmt, als zuvor geplant war.

Einen Knaller haben wir noch zum Abschluss unseres Auftritts. Den Gopelklassiker „This little light of mine“ scheinen fast alle mitzusingen. Auch GospelFire und der Gospelchor Waltrop sind im Seitenschiff der Kirche mit dabei. Wunderschön. Laut. Intensiv. Von Herzen eben. Wir holen uns kräftigen Schlussapplaus ab und verlassen geschafft die Bühne.

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Als dritter Chor betritt der „Gospelchor Waltrop“ die Bühne. Wir können jetzt ganz entspannt zuschauen, nachdem wir unseren Auftritt erfolgreich hinter uns gebracht haben. Dieser Chor ist wesentlich kleiner als WeST! und umfasst ca. 20 SängerInnen. Man trägt schwarz und dazu einen violetten Schal. Begleitet werden sie von ihrer Chorleiterin, der Kirchenmusikerin Angelika Neuleben.
Vor einiger Zeit hatte ein Blick auf die Homepage des Gospelkirchentages, wo sich viele Chöre kurz vorgestellt haben, erstaunliche Parallelen zu unserem Gospeltrain aufgezeigt. In der Ev. Gemeinde Waltrop sollen Gospelbegeisterte diesen Chor gegründet haben und hauptsächlich englischsprachige Titel singen. Man ließe sich vom Klavier begleiten, habe aber auch A-capella-Stücke im Repertoire. Man trete in Gottesdiensten auf, gebe Konzerte und könne für Hochzeiten gebucht werden. Auch die Geselligkeit spiele eine Rolle. – Interessant. Ein ganz ähnlicher Werdegang wie bei uns.
Nun geht es los. Offensichtlich ist man recht aufgeregt. Vielleicht Lampenfieber ob des Auftritts beim Gospelkirchentag; oder man hat sich von den Auftritten von GospelFire und WeST! beeindrucken lassen. Gar nicht nötig. Der Chor hat ja etwas zu bieten. Außerdem haben wir selbst zuvor feststellen können, dass das Publikum wohlwollend ist und keine unangenehme Erwartungshaltung zeigt. GospelFire und WeST! zollen demonstrativ verdienten Applaus und ernten dankbares Lächeln. Auch die Chorleiterin der Waltroper wirkt ruhig und vermittelt ihren Leuten Sicherheit. So langsam schwimmen sie sich frei. Das Repertoire bietet bekannte Gospelsongs, doch man bewegt sich nicht nur auf ausgetretenen Pfaden, sondern hat auch Überraschungen parat. So singt man z.B. Popsongs mit Gospelthematik wie z.B. „What a wonderful world“ oder „Lean on me“
Langjährigen Gospeltrainern fallen sicher immer wieder Parallelen zu unserer eigenen Entwicklung auf. Bei einigen Stücken singen die Waltroper eher klassisch und ein wenig sopranlastig statt gospeltypisch zu grooven. Man steht recht ruhig und gerät nur wenig ins swingen. Genau diesen Entwicklungsschritt haben auch wir in den letzten Jahren hinter uns gebracht. Kostet erst etwas Überwindung, bereichert aber enorm. Man hat den Eindruck, als ob der Chor seinen ganz eigenen Stil entwickelt hat und diesen konsequent umsetzt. Wir jedenfalls genießen das Zuhören, ebenso das Publikum.

© trainarchivatorAuch bei den Auftritten der anderen Chöre sind wir voll mit dabei

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Als der Gospelchor Waltrop sein Programm unter kräftigem Applaus beendet hat, kommt es zum großen Finale. Die Chorleiter hatten zuvor einen Titel ausgewählt, den alle Chöre kennen und nun gemeinsam singen wollen. Dabei stellen sich alle Aktiven bunt gemischt auf die Altarstufen, lediglich nach Stimmen getrennt. „Lord, hold me“ wird nun angestimmt. Das Keybordspiel übernimmt der Hamburger Chorleiter, das Dirigat – Kenner sprechen auch von Ausdruckstanz – ist Aufgabe von unserem Sebastian Wewer. Außer zwei, drei Hinweisen zur Gestik gibt es keinerlei Abstimmungen, erst recht hat es zuvor keine ausgiebige Probe gegeben. Was sind wir gespannt! –

© trainarchivatorBlick in die gut besuchte Kirche

Wow, wer hätte das gedacht. Da steht doch tatsächlich EIN Chor auf der Bühne. Das glaubt einem niemand, dass wir niemals zuvor gemeinsam gesungen haben. Am Keyboard werden keine Experimente gemacht, die zu Missverständnissen führen könnten. Ganz klar wird lediglich die vertraute Melodie gespielt, was uns Sicherheit gibt und dennoch wunderbar gefühlvoll klingt. Sebastian ist in seinem Element: so viele Leute, die widerspruchslos seinen Vorgaben folgen. Ein Traum für jeden Chorleiter. Trotz aller Konzentration zeigt er sein allerschönstes Honigkuchenpferdgesicht. Das sind die besonderen Glücksmomente, die uns Gospeltrainer mit unserem „Chef“ zusammenschweißen. Dem Publikum gefällt´s, was sage ich – man ist begeistert. Man erkennt die harmonische Gemeinschaftsleistung der sich bis dahin völlig fremden Chöre an, und wir alle bekommen sehr kräftigen Applaus auf die Ohren. Längst hat man konzentrierte Sachlichkeit abgelegt und ist in Feierlaune. Wenn das Publikum wüsste, was – vielen Blicken verborgen – bei uns so partytechnisch in der letzten Reihe abgeht…

© trainarchivatorBei den Altos ist was los, ob das der Sopran auch so kann?

Ja, auf dieses Konzert können alle Teilnehmer stolz sein! Die Chöre bringen ein echtes Gemeinschaftswerk auf die Bühne. Jeder versucht sein vorbereitetes Programm optimal anzubieten und Spaß dabei zu haben. Hier muss man keine Konkurrenten um die Publikumsgunst ausstechen, sondern man rockt mit Gleichgesinnten die Christuskirche in Kassel-Wilhelmshöhe! Danke an alle!!!

© trainarchivatorSchluss, aus, es ist vollbracht! Geschafft, aber glücklich

Die Besucher genießen es offensichtlich. Auch bei ihnen ist definitiv Gospelkirchentagsfeeling aufgekommen. Sehr positiv: niemand rennt schon während des letzten Liedes hinaus. Das Kommen und Gehen während der Auftritte ist wohl eher der Tatsache geschuldet, dass mancher Zuschauer in der Gospelnacht verschiedene Veranstaltungsorte aufsuchen und möglichst viele Chöre erleben möchte. Auch jetzt verlassen die Menschen nur langsam die Kirche. Lieber hält man noch ein Schwätzchen mit Bekannten oder Unbekannten, lässt das gemeinsam Erlebte nachwirken.

© trainarchivatorDas schöne Konzert klingt noch nach, da hat es niemand eilig

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Eine wunderbare Gospelnacht in Kassel-Wilhelmshöhe liegt hinter uns. Wir sitzen wieder in unserem Bulli und fahren durch die Nacht unserer Unterkunft entgegen. Es tut gut eine Weile Zeit zu haben, um wieder runter zu kommen. Man ist doch noch einigermaßen energiegeladen. Der Kopf ist noch voller Musik und vieler Eindrücke. Da wäre an Schlaf noch nicht zu denken. Eines ist aber jetzt schon klar: an diesen Abend werden wir auch in Zukunft noch des Öfteren denken. Der Gospeltrain und sein musikalisches Umfeld mit all‘ den verschiedenen Chorfreundschaften und Kooperationen bietet uns immer wieder tolle Erlebnisse, die wir uns aber auch durch viel persönliches Engagement verdienen. Dann darf man ein angenehm warmes Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit genießen, dass alle Kümmernisse des Alltags für einen Augenblick ausgeblendet. Danke euch allen, die ihr dabei wart.

© trainarchivatorEin toller Abend mit fast 90 Aktiven – Dank ans Publikum

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Und was das Beste ist – morgen geht es weiter auf dem Gospelkirchentag. Der Mass Choir Workshop steht als nächstes an. Ein neuer Tag, neue Erfahrungen. Erst aber müssen in der Nachtruhe die Kräfte ein wenig aufgetankt werden.

Mehr vom Mass Choir Workshop in Teil 3.

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 –Teil 2

Jetzt hat sich Chor eine kleine Pause verdient und tritt ab in Richtung seiner Sitzbänke. Auf der Leinwand wird nun „Angels“ als nächster Titel eingeblendet. Diesen hat der Chor nie in den Proben geübt, ihn überhaupt erstmals bei der Generalprobe gehört. Mal sehen, was jetzt passieren wird.
Foto: trainarchivatorEs ist ruhig in der Kirche, als Chorleiter Sebastian Wewer beginnt, diesen stillen Titel ganz alleine zu singen. Den Text kann man auf der Leinwand mitlesen. Beim zweiten Durchlauf dieses kurzen Stückes summt der Chor mit. Beim dritten Mal singen wir leise mit. Das ist so stimmungsvoll und ansteckend, dass beim vierten Durchlauf viele Gäste unaufgefordert mitsingen. So hatte es sich Sebastian offensichtlich im stillen Kämmerchen erhofft, als er dieses Lied in das Konzertprogramm aufnahm. Gänsehaut pur. Gospelmusik hat offensichtlich verschiedene Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen; mal laut, temporeich und dynamisch, mal ruhig, Herz und Seele ansprechend.

Foto: trainarchivatorChorleiter Sebastian stimmt sein Solo an,
Pfarrer Markfort – mit Chorschal – als Beobachter im Hintergrund

Auch beim nächsten Song „Order my steps“ werden Emotionen angesprochen. Sicher ist dessen Aufbau etwas komplexer und etwas weniger eingängig als so mancher Gospelgassenhauer. Unser Publikum ist aber durch den bisherigen Konzertablauf warmgelaufen und dementsprechend aufmerksam. An dieser Stelle muss es mal gesagt sein: es lohnt sich, ein solches Konzert mal von ganz hinten zu verfolgen, denn man bekommt ganz persönliche Einblicke in die Beziehungsgeflechte der Menschen. Da werden Arme um Sitznachbarn gelegt oder Hände gehalten, einer Person wird gar liebevoll der Nacken gekrault. Unglaublich, was unser Tun mit uns teilweise wildfremden Menschen anstellt. Der verdiente Applaus ist nicht laut und enthusiastisch, sondern drückt eher ein Gefühl echter Dankbarkeit für diesen Moment aus.

Jetzt wird es spannend. Wie wird „Wade in the water“ klappen? Damit gab es doch in den jüngsten Proben einige kleine Problemchen, obwohl wir den Titel doch längst sicher draufhatten! Doch wir haben erneut intensiv daran gearbeitet!! – Verblüffend. Die Einsätze klappen wie am Schnürchen, als ob nie etwas gewesen sei. Dafür machen wir einen altbekannten Textfehler. Aber was soll’s? Da der Gesamtablauf und der Ausdruck gelingen, dürfte dem Publikum nichts aufgefallen sein. Nur ausgesprochen Textkundige könnten etwas gemerkt haben. 😉 Der Chor selbst stellt den Fehler dann bei der zweiten Strophe ab. Gut gemacht!

„Immanuel“ steht nun auf dem Programm. Der Hinweis auf die Übersetzung (Gott komm, Gott sei bei uns) ist hilfreich für das Verständnis des sich steigernden Aufbaus. Leider kann die Stammsolistin dieses Liedes heute nicht bei uns sein. An ihrer Stelle gibt Sebastian alles, sein Solopart ist gut. Leider muss der liebgewonnene zweistimmige Teil der Beiden ausfallen. Dennoch gelingt ein beeindruckendes Stück. Trotzdem – Danny, Du fehlst.

Nach diesem persönlichen und flehenden Song ist es Zeit, es mal etwas krachen zu lassen. Bei der Ankündigung von „Rock my soul“ kommt spontane Zustimmung aus dem Publikum. Beim Duell der Männerstimmen gegen die Frauen geht es ordentlich zur Sache. Die Zuschauer gehen entsprechend mit. Dem Ruf „spitzenmäßig“ eines im Publikum sitzenden Neu-Gospeltrainers, der noch nicht am Auftritt teilnimmt, kontert unser Uwe mit der Aufforderung: „Beim nächsten Mal machst Du mit!“ Die Zuschauer haben ihren Spaß, bekommen sie doch mal einen Einblick in chorinterne Gepflogenheiten.

Spontane Idee: man sollte über Fanschals nachdenken. Der Grund? Der Titel „Let me fly“. In der letzten Reihe, sozusagen auf den Notsitzen neben der Orgel, wird ein Schal zum wunderbar schwebenden Klang geschwenkt. An dieser Stelle des Konzertes ist längst alles im Flow. Ob rockig, wie noch vor wenigen Minuten, oder leicht abgehoben, wie im Moment; alles läuft ganz leicht und wie von selbst. Klar, die intensive Probenarbeit zahlt sich aus. Doch erst live beim Auftritt, in Wechselwirkung mit dem Publikum, kann man diese ganz besonderen Momente erleben.

Es ist mal wieder an der Zeit, die Gemeinde zu aktivieren. Dies versuchen wir mit unserem Triplet. Dazu werden die Gospels „Rock my soul”, „He’s got the whole world” und „Go, tell it on the mountain” vom in Gruppen eingeteilten Publikum mit Chorunterstützung zeitgleich gesungen. Immer wieder spannend, was dabei am Ende herauskommt. Zur Verstärkung wird unser Neu-Gospeltrainer aus der Bank zum Chor gerufen. Wie so oft sind unsere Konzerte eher leger und spontan, bei Hochzeiten oder Auftritten bei anderen Veranstaltern können wir auch „förmlich und seriös“. 😉
Auf geht’s. Auch heute gelingt der Versuch, und ein gewaltiger Sound erfüllt die Kirche. Erstaunlich, dass das Ganze tatsächlich harmoniert. Dank der guten Beteiligung der Zuschauer. Diese haben aber zuvor vom Chef den Tipp mit auf den Weg bekommen, dass „Gospel aus Seele und Hüfte kommt“. Da mag sich jeder selbst überlegt haben, wie er diese Anleitung umzusetzen habe…

Nach richtig Action darf es jetzt etwas Ruhigeres sein. „Lord, hold me“ ist da genau das richtige Angebot. Nach den lauten, nach außen gewandten Titeln ist dieses Stück wesentlich ruhiger. In den gut eineinhalb Jahren, in denen wir es singen, hat es sich zu einem unserer Lieblingsstücke entwickelt. Wie viele andere Kompositionen des dänischen Gospelmusikers Hans Christian Jochimsen, einer der Hauptvertreter der aktuellen europäischen Gospelszene, kommt auch dieses Werk sehr persönlich rüber, wie eine individuelle Zwiesprache mit Gott. Vielleicht kommen die Texte so gut an, weil jeder seine eigene Geschichte darin wiederfindet.

Und schon geht es auf das Ende des Konzertes zu. Als Segensgruß wünschen wir allen Anwesenden „Heavenly peace“. Gleich ist diese gelungene Veranstaltung vorbei, also will man die letzten Momente noch mal bewusst genießen. Stilles Lächeln liegt auf vielen Gesichtern. Dazu passt der abendliche Sonnenschein, der die bunten Glasfenster noch mal aufleuchten lässt.

Konzert Herz-Jesu 23.03.2014-19
Die Abendsonne lässt die Glasfenster leuchten

Ein Gospelkonzert ohne „Oh, happy day“? – Schwer vorstellbar. Unzählige Male bei verschiedenen Anlässen gesungen, und doch mag man es immer noch. Es wirkt oft ein wenig nach (Ernte-)Danksong am Ende eines gelungenen Auftrittes. Man sollte nicht vergessen, dass wir Gospeltrainer nicht nur etwas geben, sondern auch etwas bekommen. Welch schönes Gefühl, andere glücklich zu machen, ein gutes Gelingen nach intensiver Vorbereitung, zum Schluss oft noch persönliche Rückmeldungen der Besucher im direkten Kontakt. Auch heute ist es wieder wunderbar. Nicht perfekt, aber wen interessiert das schon. Die Leute stehen, klatschen. Das Liveerlebnis steht über jeder Perfektion.

Foto: trainarchivatorOh, happy day – Alles ist in Bewegung

Die Verabschiedung schließt einen herzlichen Dank ans Publikum für ihr Erscheinen und die rege Teilnahme ein. Kräftiger Schlussapplaus fordert eine Zugabe, die gerne gewährt wird. Da es inzwischen in der Kirche leicht dämmert, fallen beim letzten Lied „This little light“ die zur Dekoration auf der ersten Bankreihe aufgestellten Kerzen besser auf. Solistin Birgit hat den Song wie immer gut im Griff, und der Gospeltrain sorgt für einen angemessenen Abschluss.

Wir ziehen singend aus, nur zögerlich kommt das Publikum, uns immer noch applaudierend, nach. Das Konzert ist nun endgültig Geschichte, die Zeit verging wie im Fluge. Schön war’s! Als die Menschen an uns Gospeltrainern vorbei nach draußen strömen, ergibt sich die Gelegenheit, Bekannte zu begrüßen, Dank entgegenzunehmen und sich über das gemeinsam Erlebte auszutauschen.

Jetzt wird gemeinsam ruckzuck in der Kirche aufgeräumt und die Technik abgebaut. In einem Moment der Ruhe gehe ich auf die Sängerin zu, die mir vorhin so imponiert hat, dass mein Blick immer wieder bei ihr hängen blieb. Schnell etwas Mut zusammengenommen und ihr Dank und Bewunderung ausgesprochen. – Das überraschte Gesicht hätten man sehen sollen! Verwunderung und echte Rührung. Es lohnt sich, nicht immer nur zu meckern, sondern umgekehrt auch mal positive Eindrücke loszuwerden, mit denen man oftmals gar nicht rechnet.

Im Pfarrheim treffen sich jetzt alle Beteiligten, kommen etwas zur Ruhe und tauschen sich natürlich rege über das Erlebte aus. Man ist sich einig, ein gelungenes Konzert auf die Beine gestellt zu haben. Die „Neuen“ habe ihre Feuertaufe erfolgreich absolviert; sie sind inzwischen so weit integriert, dass sie ganz selbstverständlich Teil der Gruppe sind, ohne irgendwie besonders aufzufallen. Auch Pfarrer Markfort gönnt uns noch ein paar nette Worte zum Auftritt. Außerdem hat er für uns die gute Nachricht zu vermelden, dass uns die Gemeinde weiterhin wohlwollend unterstütze. Vielen Dank dafür. Dann wird das wie immer legendär ausgestattete Gospeltrain-Mitbring-Buffet eröffnet, und man genießt noch eine schöne Zeit in geselligen Tischrunden.

Foto: trainarchivator
entspannter Ausklang nach dem Konzert in Herz-Jesu

Nachbesprechung Konzert in Hamm 23.03.2014 – Teil 1

Foto: trainarchivatorUm 17 Uhr soll es in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden losgehen. Die ersten Zuschauer sind bereits über eine Stunde früher da. Trotz eines kleinen Schauers bleibt man erwartungsfroh vor der noch verschlossenen Tür stehen. Derzeit läuft das Einsingen des Gospeltrains.

Foto: trainarchivatorWann geht die Tür auf? Die besten Plätze sind begehrt

Nach dem Einlass schauen wir uns ein wenig unter den Besuchern um und können einige „Ehemalige“ entdecken. Wie üblich ist auch viel persönlicher Anhang aus Familie und Freundeskreis anwesend. Das ist doch schon mal eine gute Basis. Die Kirche füllt sich weiter.

Foto: trainarchivatorJetzt wird per Beamer eine Projektion auf eine Leinwand gestartet, die zunächst das Publikum willkommen heißt und dann einige Fotoimpressionen größerer Auftritte des Gospeltrains liefert.

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Foto: trainarchivatorDie Bühne ist bereitet, das Publikum erwartet den Beginn

Nach einer Erfrischung im Pfarrheim betreten die Gospeltrainer einige Minuten vor Beginn den Kirchenraum und nehmen reservierte Plätze in den Seitenschiffen ein. Heute beginnt das Konzert ohne großen Einzug. Die eingesetzte Technik mit Mikrofonen und Boxen ist für uns noch neu und soll nicht zur Stolperfalle werden. Nun also Aufstellung auf den Altarstufen genommen, Chorleiter Sebastian Wewer setzt sich ans Keyboard, es herrscht gespannte Stille.

Und los. Der Einsatz zum Auftakttitel „This is the day“, der dem Konzert den Namen verliehen hat, sitzt. Und der Sound ist richtig gut! Bis in die letzte Reihe sind alle Stimmen gut zu hören, das Keyboard hat die richtige Lautstärke, und alles wirkt harmonisch und natürlich. Technik-Skeptiker können also ganz beruhigt sein. Ganz hinten steht Norbert, ein anverwandter Chorinsider, und geht gleich klatschend mit. Das ist der Beweis für den gelungenen Auftakt – hat er doch schon viele Auftritte miterlebt und kann sich ein Urteil erlauben. Unser Seismometer für eine ehrliche Rückmeldung. Auch der Applaus der Besucher nach der letzten gesungenen Zeile bestätigt dies.

Pfarrer Paul Markfort geht nach vorne und begrüßt alle Zuhörer und den Chor in „seiner“ Kirche. Als Fan und Förderer wählt er wohlwollende und warmherzige Worte und freut sich auf dieses Konzert. Ganz offen drückt er seine Hoffnung aus, dass die katholische Kirche neu belebt werde, den Schwung der Basis aufnähme und näher an die Menschen rücken möge. Die Zustimmung des Publikums ist ihm sicher. Dabei trägt er den Chorschal, der ihm im letzten Jahr anlässlich seines siebzigsten Geburtstages feierlich verliehen wurde. Unsere enge Verbundenheit belegt auch die damalige Ernennung zum „Praeses honoris“. Unsere kleine Geste für ein großes Dankeschön.
https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2013/10/13/nachster-einsatz-pastors-siebzigster-13-10-2013/

Jetzt aber Musik. „Heaven is a wonderful place” – was für ein Versprechen. Klingt zuversichtlich und glaubwürdig, wie es vom Chor gesungen wird. Auch Chorleiter Sebastian Wewer nutzt anschließend die Gelegenheit zur Begrüßung der Zuschauer. Neugierig will er wissen, wer noch nie bei einem Gospeltrain-Konzert war. Denen erklärte er, dass man im Gegensatz zum förmlichen Gottesdienst hier alles dürfe – aufstehen, tanzen, mitsingen. Schmunzeln im Raume.

Gospel sei längst keine rein afroamerikanische Sache mehr, sondern an vielen Orten der Welt zuhause. So auch in Afrika, von wo die nächsten beiden Stücke stammen. „Mayenziweh“ und „Sia hamba“ zu kombinieren, erweist sich als gute Idee. Unsere Arrangements unterstreichen die kulturelle Andersartigkeit dieser Stücke gegenüber den uns vertrauteren Liedern. Das Publikum lässt sich interessiert darauf ein und kann die ausgesprochen guten Übergänge sowohl innerhalb als auch zwischen den Songs genießen. So reibungslos leicht gelingt es nicht immer. Prima.

Foto: trainarchivatorDie Titel sowie die zentralen Aussagen und Übersetzungen werden eingeblendet

Erneut ergreift Sebastian das Wort und kündigt einen unserer beliebtesten Hochzeitsschlager an. Das „Hallelujah“ von L.Cohen. Ein Raunen geht durchs Publikum. Aha, ist also bekannt. „Sind Heiratswillige anwesend?“ will der Chef wissen. Tatsächlich wird er fündig. „Vielleicht sieht man sich an Ihrem großen Tag“. Los geht’s. Das Lied sitzt einfach und zieht die Leute in den Bann. So auch Pfarrer Markfort, der sich längst ganz hinten auf die leicht erhöhte Orgelbank zurückgezogen hat, von wo er durch den Mittelgang freie Sicht auf das Geschehen hat. Ganz bei sich und der Musik, baumelt er leicht entrückt mit den Füßen. Nach dem Schluss gönnt man sich einen Moment des stillen Nachklingens, dann brandet energischer Applaus auf.

„Glorify Jesus“ ist ein nur ein kleines Stück, das von uns in den Proben mal so zwischendurch zum Lockerwerden gesungen wird. Eigentlich nichts Besonderes. Heute aber geht davon eine ganz besondere Wirkung aus. Wie auch sonst wird dieser Gospel nach einem einstimmigen Durchlauf zum Kanon entwickelt. Allerdings gelingt dies heute derart geschmeidig, dass es einen regelrecht verzaubert. So hat man es wohl noch nie von uns gehört. Dem Publikum hat dieses schwungvolle Stückchen offensichtlich gefallen.

Mit „Jesus is right here“ steht jetzt ein Lied auf dem Programm, das wir noch nicht so lange im Repertoire haben. Schnell weist Chorleiter Sebastian auf Jesus als zentrale Figur hin, der für die Gläubigen nicht abstrakt ist, sondern ein Begleiter in allen Lebenslagen.
Beim Zuhören bekommen viele bald eine Gänsehaut vor Verzückung. Leichte Einsatzschwächen, mit denen man in den Proben noch zu kämpfen hatte, sind wie weggeblasen. Alles ist sicherer, dynamischer, eine runde Sache eben. Über den Inhalt finden viele auch den Weg zum perfekten Ausdruck. Der Anblick einer Gospeltrainerin fasziniert mich besonders: da ist alles so echt, so authentisch. Sie ist ganz bei sich und dem Inhalt. Ich nehme mir vor, ihr nach dem Konzert meine Eindrücke mitzuteilen. Liebe Annegret – Du bist wunderbar!

Damit das Publikum nicht nur rein passiv am Konzert teilnimmt, wird nun ein Experiment gestartet. Chorleiter Sebastian fordert die Leute geschickt zum Aufstehen auf, indem er auf die Härte und Unbequemlichkeit der Bänke hinweist. Da lässt man sich nicht lange bitten, steht auf und ist gespannt, was jetzt kommt. Nach der Einteilung in drei Gruppen sollen diese nach Anleitung die Zeile „in his hand“ aus dem Song „He’s got the whole world“ in unterschiedlichen Tonlagen singen. Ruckzuck füllt sich die Kirche mit dem Dreiklang dieses Riesenchores, weiterhin angefeuert durch den Chef. Als dieser nun die Strophen des Songs als Solokünstler singt, antwortet jeweils das Publikum in der einstudierten Weise. Die allermeisten sind aktiv dabei, und so ist der ganze Raum erfüllt mit Musik. In der weitläufigen Kirche klingt dies beeindruckend, das Experiment ist gelungen. Den Menschen gefällt es offensichtlich, ihren Anteil an dieser Aktion gehabt zu haben.

–> Teil 2 der Nachbesprechung folgt

Nachbesprechung Konzert in Beckum 23.02.2014 – Teil 2

Foto: trainarchivatorAm Eingang gibt Chorleiter Sebastian uns den Ton an, alle sind konzentriert, schon geht es los. Wir ziehen zu „Jesus is my salvation“ in das Kirchenschiff ein. Da der Mittelgang vorne durch das Keyboard blockiert ist, gehen wir an den Seiten Richtung Altarraum. Eng, aber machbar. Da bewährt sich der Probelauf in der Vorbereitung.
Unmittelbar vor Beginn hat das Publikum per Beamer einige Infos zum Gospeltrain serviert bekommen, außerdem einige Fotos früherer Auftritte. Nach diesen Appetithäppchen ist das Publikum gespannt und empfängt uns freundlich applaudierend. Das fängt ja schon mal gut an.

Eine ganz kurze Begrüßung, weiter geht es mit Musik. „Heaven is a wonderful place“ verspricht uns das Lied. Gut, dass unsere Männerstimmen heute so gut besetzt sind. Jetzt haben wir Gelegenheit uns in der Kirche umzusehen. Aha, einige Gesichter kennt man vom letzten Jahr, auch einige Bekannte aus der Familie der Wewer-Chöre sind zu entdecken. Die Beamerprojektion von Titel und Übersetzung der Hauptaussage an der Kirchenwand kommt gut an. Applaus gibt es für diesen gelungenen Auftakt.

Vor den nächsten beiden afrikanischen Titeln „Mayenziwe” und „Sia hamba” ergreift der Chorleiter doch knapp das Wort und gibt kurze Erläuterungen. Da die Songs weniger bekannt und deutlich anders sind als die bekannten Gospelgassenhauer afroamerikanischer Herkunft, lauschen die Besucher mit gespannten Gesichtern und verfolgen die interessanten Arrangements mit der typischen Handschrift Sebastian Wewers. Es ist immer wieder faszinierend, welche Effekte allein durch den Wechsel von Lautstärke, Tempo oder Intensität zu erzielen sind. Die Zuschauer sind ganz gebannt und verfolgen interessiert Chorleiters Hinweisen durch Gestik und Körpersprache. Schade, dass nur wenige Gäste von ihrem Sitzplatz sein Mimenspiel verfolgen können, das uns wie eine Notenschrift durch alle Facetten der Songs leitet. Nach den letzten Klängen löst sich die Spannung des Publikums und wir erhalten verdienten Applaus für die gelungenen Beiträge, die sicher manchen Zuhörer überrascht haben mag. Ja, Gospel ist vielfältig in seinen Ausdrucksformen, das ist Afrika!

In großem Kontrast dazu steht das weithin bekannte „Hallelujah” [L.COHEN]. Kaum wird es als einer unserer Hochzeitsklassiker angekündigt, singen schon einige mit; andere schließen verträumt die Augen. Das klappt super – das können wir einfach. Auch unsere Neulinge kommen prima durch die Textmenge. Wie oft haben wir dieses Lied schon gesungen? Das wird einfach nicht langweilig. Begeisterter Applaus schließt sich an.

Als nächstes folgt „Hallelujah, glorify Jesus”, das nach einem einfachen Durchlauf zum Kanon aufgebaut wird. Hier hat das Publikum Gelegenheit, gleich von Anfang an mit zu klatschen, was auch sehr rege getan wird. Jetzt ist richtig Leben in der Kirche.

Vor dem Song „Jesus is right here”, der sich schon bald nach Aufnahme in unser Repertoire zu einem unserer Lieblingstitel gemausert hat, ist es an der Zeit an die Frohe Botschaft zu erinnern. Passt an diese Stelle des Programms wunderbar. Wir befinden uns schließlich in einer Kirche und nicht bei einem weltlichen Konzert.
Zu Beginn schleichen sich kleine Unsicherheiten in den Vortrag, doch diese sind bald behoben und das Lied steigert sich bis zu seinem Höhepunkt. Dieses noch junge Stück ist den Anwesenden weitgehend unbekannt, doch es verfehlt nicht seine Wirkung. Viele Zuhörer fühlen sich offensichtlich emotional berührt, wie wir beim Blick in die Gesichter unschwer feststellen können. Hach, schön ist das.

Man soll nicht meinen, dass man bei einem Gospeltrain-Konzert passiv in den Bänken sitzen kann, um sich berieseln zu lassen. Das ist nicht unser Stil; und der von Chorleiter Sebastian erst recht nicht! Der braucht Action!! Also warum nicht ein Experiment mit dem Publikum?! Dieses ist zu diesem Zeitpunkt sowieso schon ordentlich aufgeheizt. Das bekannte Lied „He’s got the whole world” wird als Basis genommen. Das Publikum wird in drei Gruppen geteilt und bekommt jeweils Chorunterstützung. Nach kurzer Einweisung und Probe erklingt die Zeile „In his hand“ dreistimmig durch’s Kirchenschiff. Dann geht’s richtig los: Sebastian singt als Solokünstler den Text der Strophen, auf den alle anderen mit „In his hand“ antworten. Alles steht, alles singt, alles ist begeistert. Wie macht unser Boss das immer wieder – viele Menschen, z.T. wildfremd, zum Mitmachen zu bewegen. Und dabei offensichtlich auch noch Spaß zu haben?!

Foto: trainarchivator         Das Experiment mit den Zuschauern nimmt Fahrt auf

Solche Momente muss man fest halten. Ist es Zufall, dass sein Solostück (Gesang und Keyboard) ausgerechnet „Lebensglück” heißt? Nach dem turbulenten Experiment tut die Ruhe gut. Das Stück ist übrigens das Lied zur Jahreslosung 2014 „Gott nahe zu sein ist mein Glück“ [Psalm 73,28]. Wunderschön – sowohl Melodie als auch Text. Und der Sänger hat den Inhalt offensichtlich verinnerlicht. Das spüren alle und hören ganz still und andächtig zu. Selbst der verdiente Applaus passt sich der Stimmung an und bleibt ganz zart.

Zuviel der Ruhe ist aber auch nichts. Also steht mit „This is the day” der schwungvolle Song auf dem Programm, der zum Konzertmotto erhoben wurde. Von Anfang an geht es hierbei zur Sache, einige springen auf, viele weitere folgen. Das Publikum ist sofort auf Betriebstemperatur. Applaus, Applaus.

Jetzt sind wir Gospeltrainer aber gespannt, wie der nächste Beitrag wohl gelingen mag. Kürzlich hatten wir aus unerfindlichen Gründen in der Probe große Probleme mit dem Aufbau des Songs, den wir eigentlich schon sicher beherrscht hatten. Einen Moment noch; in seiner Ansage weist Sebastian darauf hin, dass viele dieser alten Klassiker konkrete biblischen Geschichten zum Inhalt haben, die somit mündlich auch an Analphabeten weiter gegeben werden konnten. Dann wird’s ernst, nun also „Wade in the water”. – Alle sind angesichts der Vorgeschichte hoch konzentriert, der Auftakt gelingt, die Stimmen setzen nacheinander ein. Das Lautmalerische, das sich Chorleiter Sebastian Wewer von seinem Arrangement versprochen hatte, kommt gut rüber. Auch die Überleitung zu den Strophen klappt. Unser Vorturner gibt aber auch alles, um uns um die Klippen dieses Werkes herum zu führen. Hier kann man echtes Teamwork erleben. Warum haben wir neulich nur solche Schwierigkeiten gehabt? Heute läuft alles reibungslos. Niemand hat unsere Anspannung mitbekommen. Stattdessen dürfen wir ein wunderbares Stück erleben, welches den verdienten Applaus bekommt. Der ist heute besonders süß.

Das folgende Lied „Immanuel” mit Danny als Solistin ist nach dem Oldie ein ganz junges Stück voller Emotionalität. Wie gut, dass die Christuskirche eine gute Akustik hat. So kann man überall die intensive, sich steigernde Ansprache Gottes verfolgen. Gerade in den letzten Jahren haben wir daran gearbeitet mehrstrophige Titel nicht einfach runter zu singen, sondern durch spezielle Arrangements eine ganz eigene Spannung zu erzeugen oder eine Steigerung einzubauen. In diesem Falle hat die Komponistin das Stück von vorne herein so angelegt. Das Publikum nimmt dies dankbar auf, applaudiert kräftig und freut sich über den Facettenreichtum des Konzertprogramms.

„Rock my soul“ heißt es im Anschluss. Das Lied ist vielen bekannt, die Gospeltrainversion ist dann aber schon eine spezielle Variante. Wir treiben den Wechselgesang von Männern und Frauen auf die Spitze, indem wir ihn als eine Art Duell gestalten. Die Frauen bleiben im Altarraum, während die Männer in den Mittelgang gehen. Zwar legen sich die Männer kräftig ins Zeug, doch die Übermacht der Frauen scheint sie fast weg zu pusten. Das Publikum hat offensichtlich Spaß und singt teilweise stehend mit. Draußen ist es längst dunkel, drinnen tobt das Leben.

Foto: trainarchivator„Rock my soul“ – Berühre meine Seele (und das mit Schwung)

In seiner nächsten Ansage geht Wewer auf die inzwischen starke und selbstbewusste europäische Gospelszene ein, die längst ein eigenes Profil entwickelt hat. Als einen typischen Vertreter haben wir den Song „Let me fly” ausgewählt. Da wir einige Mitglieder aus der Familie der Wewer-Chöre im Publikum wissen, werden diese zwecks Unterstützung charmant nach vorne gebeten. Die ersten kommen noch recht schüchtern, dann hilft der freundliche Applaus der Zuschauer etwas nach.
Man mag sich vielleicht wundern über die Überschneidungen der Repertoires verschiedener Chöre, doch Chorleiter Sebastian liefert die Erklärung nach und berichtet von gemeinsamen Erfahrungen auf dem Gospelkirchentag 2012 in Dortmund und gegenseitiger Unterstützung bei anderen Projekten.
Man merkt uns sicher an, dass dieses Lied eines unserer Lieblingsstücke ist. Völlig sicher und dabei wunderbar leicht bringen wir das Schwebende gut zum Ausdruck. Das Publikum lässt sich gerne anstecken, denn alle Aktiven – egal aus welchen Chören – bilden eine harmonische Einheit. Da spürt man die gute Arbeit des gemeinsamen Trainers.

Foto: trainarchivatorGospeltrain mit einigen Verstärkungen aus dem Publikum bei „Let my fly“

 Anschließend ist es wieder an der Zeit für etwas Action und die Einbeziehung des Publikums. Nach einer kurzen Erklärung und Einteilung in Gruppen singen schließlich alle Anwesenden ein Triplett, bei dem die Gospels „He’s got the whole world“, „Go, tell it on the mountains“ und „Rock my soul” gleichzeitig gesungen werden. Als am Ende ein harmonisches Ganzes entsteht, sind viele verblüfft, staunen über die neue Erfahrung.

Mit „Lord, hold me!” steht dann ein skandinavisches Werk auf dem Programm, das nach dem turbulenten Stück zuvor eher zum stillen zuhören einlädt. Viele Besucher sind ganz ruhig, lauschen mit geschlossenen Augen der Musik und gehen vielleicht ihren Gedanken nach.

Noch zurückhaltender ist „Peace shall be with you”, das wir oft bei Gottesdiensten und Hochzeiten als Segenslied zum Abschluss anbieten. Auch jetzt haben wir uns wieder die bewährten Kräfte aus dem Publikum zu uns gerufen, um mit uns zu singen. Die Grenzen verwischen längst zwischen aktiven Sängern und passiven Zuhören – so mögen wir es.

Unzählige Male gesungen, unzählige Male gehört: „Oh, happy day”. Dennoch immer wieder gerne genommen. Auch heute geht ein Ruck durch das Publikum, als der Titel an der Wand erscheint. Heute ist Steffi die Solistin. Sie meistert ihre Aufgabe souverän und lässt sich auch nicht vom noch ungewohnten Mikro irritieren. Schön, dass wir auch heute nicht auf diesen Gospelklassiker verzichten. Dem stimmen die Zuschauer durch ihren kräftigen Applaus zu

Foto: trainarchivator„Oh, happy day“ – stimmt, alle habe ihre Freude an diesem Konzert

Der Chor ist gerade so schön in Schwung, nimmt das Publikum mit. Die bunte Mischung verschiedener Gospelgenres gefällt, doch dann der Schock: -ENDE- steht an der Wand. Das ist deutlich. Die Besucher sind aber nicht einverstanden und applaudieren energisch, um vielleicht einen Nachschlag zu „erzwingen“.

Foto: trainarchivatorDas ist unmissverständlich das Ende

Ausgerechnet heute hat Chorleiter Sebastian Geburtstag. Und den verbringt er nicht zum ersten Male musikalisch mit uns. Heute ist es ein Konzert im Vorfrühling, letztes Jahr begleiteten wir ein Paar in die Ehe, wobei eine dünne frische Schneedecke wie Puderzucker auf der Hochzeitskirche lag.
Er muss es geahnt haben, dass auch dieses Mal der Gospeltrain an seinen Ehrentag gedacht hat. Vereinsbossin Christa tritt nach vorne, um das Publikum über die besondere Situation in Kenntnis zu setzen und dem Jubilar unsere Glückwünsche zu überbringen. Sebastian nimmt sofort die übliche verlegene Abwehrhaltung ein und bringt die Ohren zum glühen, während ein anerkennendes Raunen durch’s Publikum geht. (…hat der Typ sich doch eine
gelungene Gospelparty selbst organisiert – Respekt und Glückwunsch!).
Nun soll es noch ein schönes Ständchen geben. Die Leitung übernimmt Kirsten G., Chorleiterin in der hiesigen Gemeinde. Schnell ein paar Anweisungen und schon bekommt das Geburtstagskind „Viel Glück und viel Segen“ von gut zweihundert Zuschauern plus Chor als Kanon auf die Ohren. Superschön. Ein echtes Highlight, das allen richtig Spaß macht.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivatorBossin Christa überbringt Glückwünsche, Kirsten organisiert das Ständchen

So. Ein gelungenes und abwechslungsreiches Konzert geht zu Ende. Ohne Zugabe kommen wir hier aber nicht raus. Ausgewählt haben wir „This little light” mit Birgit als Solistin. Abermals singen viele Gäste dieses bekannte Lied mit. Dass man steht ist natürlich Ehrensache. Energischer Schlussapplaus rundet für uns diesen Auftritt ab. Wir geben den Dank gerne an die Besucher zurück.

Wir beenden die Veranstaltung mit dem Auszug zu „Jesus is my salvation”, mit dem wir auch eingezogen sind. Wir bleiben in Türnähe stehen. Das Publikum macht sich langsam auf den Weg nach draußen, wobei wir viele strahlende Augen und anerkennend nickende Köpfe zu sehen bekommen. Hier und da wechselt man ein paar Worte miteinander. Auftritt und Programm sind offensichtlich angekommen, was uns ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Foto: trainarchivator
Nach dem Auszug winkt Sebastian das Konzert endgültig ab

Kleiner, wehmütiger Nachtrag: Unter den Gästen war auch Mechthild, die aufgrund von Veränderungen ihres persönlichen Lebensweges von Bord des Gospeltrains gehen muss. Da lag richtig Wehmut in der Luft, doch vorher wurde im Konzert nochmals richtig abgerockt – als gelungenen Abschluss.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Danke Mechthild, war schön mit dir!

Nachbesprechung Konzert in Beckum 23.02.2014 – Teil 1

Foto: trainarchivatorBeckum empfängt den Gospeltrain mit strahlendem Vorfrühlingswetter. Da kommt man gleich in guter Stimmung an den Ort des Geschehens, die Ev. Christuskirche.
Die Tür steht bereits offen, einige fleißige Helfer haben sich schon an den Aufbau der Technik gemacht. Neuerdings können wir bei Bedarf auf eine eigene Anlage mit mehreren Mikros zurück greifen.

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Foto: trainarchivator Die Gospeltrainer begrüßen einander kurz bevor es los geht

Zahlenmäßig richtig stark schauen wir uns in der Kirche um, bereiten uns vor und nehmen Aufstellung zum Einsingen. Ein frecher provozierender Witz des Chorleiters Sebastian Wewer über Unpünktlichkeit geht herrlich nach hinten los. Alle da – wir lachen, der Chef staunt.

Foto: trainarchivatorEin sonniger Sonntagnachmittag – ideal für eine lockere Stimmung

Los geht’s mit den Standardeinsingübungen, bevor wir uns an einen Schnelldurchlauf machen. Nach einigen Titeln bekommt der Chor eine kleine Pause, in der wir vom Chef das Solostück zu hören bekommen, das er später zur Mitte des Konzerts vortragen wird.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Sebastian als Solist, drei Insider als kritische Zuhörer beim Einsingen

Jetzt, gut 75 Minuten vor Beginn des Konzerts, stehen plötzlich erste Zuschauerinnen in der Kirche. Freundlich weisen wir auf das laufende Einsingen und den Einlasszeitpunkt hin. Die Damen erklären lächelnd ihr frühes Erscheinen: „Wir wollen ja einen Platz bekommen“. Ist in Beckum so ein Ansturm zu erwarten? Sie machen sich spontan zu einem kleinen Spaziergang auf, später werden wir sie in einer der ersten Reihen wieder sehen.

Weiter geht’s mit den Vorbereitungen. Erstmals nutzen wir einen Beamer, um Songtitel und Übersetzungen an eine Wand zu projizieren. So etwas wird auch in anderen Kirchen erfolgreich genutzt und hat uns überzeugt. So manche langatmige Ansage lässt sich somit kürzen oder ersetzen. Außerdem verrät man das Programm des Konzerts nicht schon vollständig zu Beginn.

Foto: trainarchivatorEin Beamer wirft Titel und Übersetzung groß an die Wand

Natürlich haben wir vor jedem Auftritt auch ein Auge für die Aufstellung des Chores. Da die Räumlichkeiten immer wieder anders sind, müssen wir uns jedes Mal an die Gegebenheiten anpassen. Wie sieht es in Beckum aus? Schnell mal ein Blick von der Orgelempore.

Foto: trainarchivatorDer Gospeltrain hat inzwischen eine beachtliche Größe

Foto: trainarchivator
Zum Abschluss des Einsingens Probe einer möglichen Zugabe

Jetzt wird mal ein Geheimnis gelüftet: was befindet sich bei einigen Auftritten in verborgenen Ecken? – diverses Erste-Hilfe-Material!

Foto: trainarchivatorDa wird die Kanzel schon mal zur Mini-Bar – die Zitrone ist aber eine Rassel!

So, die letzten Minuten verbringen wir im benachbarten Gemeindehaus. Ein letzter Schluck Wasser, ein wenig Ruhe  und Konzentration. Dann geht es hinaus, um vor der Kirche Aufstellung zu nehmen. Ein Spion berichtet von einer vollen Kirche. Super! Vorfreude!!

Foto: trainarchivatorFoto: trainarchivator
In zwei Minuten geht es los, Aufstellung nehmen zum Einzug

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Nachbesprechung Teil 3

© Deutscher Kinderhospizverein e.V.Am Ende der Generalprobe hatte Sebastian gesagt: „Ihr habt Euch gut geschlagen. Ich hoffe auf ein fulminantes Konzert.“ Diese Hoffnung hat sich definitiv und in vollem Umfang erfüllt. Man spürt noch die Nachwirkungen wie leichtes Schweben und Musik im Ohr.

Inzwischen leert sich die Kirche. Es zieht die Besucher nach Hause. Einige suchen den Kontakt zu Beteiligten und geben erste Rückmeldungen. Auch wir tauschen uns untereinander aus. Überall strahlende Gesichter. Überall Zufriedenheit mit dem musikalischen Ablauf und der Reaktion der Zuschauer.

Nun wird die Kirche aufgeräumt. Zusatzbänke und –stühle werden an ihren eigentlichen Platz zurück gebracht. Man nimmt seine persönlichen Dinge und geht Richtung Gemeindesaal. Erst mal ein paar Minuten hinsetzen und verschnaufen. Ist es wirklich erst zwei Stunden her, dass wir diesen Ort verlassen haben? Es scheint viel länger her zu sein – so viel haben wir zwischenzeitlich erlebt.

Zuerst mal etwas trinken. Schnittchen sind auch noch da. Was geht’s uns gut. Nur die Vorstandsmitglieder sind nicht da. Ach ja, die müssen sich um die Spenden kümmern und ein Sammlungsergebnis ermitteln. Wir warten und sind gespannt. Das dauert. Und dauert. Endlich tauchen sie auf. Genaues kann man ihren Mienen nicht entnehmen, doch enttäuscht sehen sie nicht aus.

Jetzt stellen sie sich demonstrativ in einer Reihe auf, achten genau auf eine festgelegte Reihenfolge. Was soll das? Müssen die es so spannend machen? Ja, müssen sie. Und das macht ihnen offensichtlich Spaß. Uns wird mitgeteilt, man werde das Ergebnis Zahl für Zahl bekanntgeben, die zweite Nachkommastelle zuerst. Alle halten Zettel mit einer Zahl vor sich, die sie nach und nach umdrehen. Sebastian hat die Ehre, das Komma darzustellen. Jetzt ist klar: das Ergebnis ist vierstellig. Super. Das war wohl insgeheim das Ziel. Aber welche Zahl steht vorne. Monika dreht ihren Zettel um – es ist die Zwei.

Foto: trainarchivator
Bernd macht es spannend wegen fünf Cent

Foto: trainarchivator
Christa hat die Sieben

Foto: trainarchivator
Monika verrät’s – die Zwei steht vorne

Zweitausendzweihundertneunundsiebzig Euro und fünfundfünfzig Cent beträgt die Spendensumme. In Zahlen : 2279,55 €. Aber diese Zahl ist durch weitere Geldeingänge schon wieder überholt. Inzwischen lautet das „amtliche“ Endergebnis 2336,05 €. Die Präsentation ist originell und gelungen. Den einzigen Fehler hat Sebastian gemacht. Er hätte als Ausrufezeichen am Ende der Reihe stehen müssen!

Foto: trainarchivatorSo, unsere Neugier ist nun gestillt. Jetzt zieht es uns heimwärts. Zuvor wird der Gemeindesaal aufgeräumt und in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Zunächst bekommt aber Familie Jonas ein dickes Dankeschön für deren Einsatz in Kirche und Saal zu hören. Gospeltrainer Uwe hat gleich Frau und Tochter eingespannt, so dass die drei diese Veranstaltung gut vorbereitet und begleitet haben. Vielen Dank.

 Foto: trainarchivatorJetzt kommt das Räumkommando

Foto: trainarchivator
Eva, mach hinne, wir wollen nach Hause!