Category Archives: Besprechung Konzert

Nachbesprechung Konzert in Beckum 21.02.2016 – Teil 1

© trainarchivatorWindiges Regenwetter – da jagt man keinen Hund vor die Tür! Mal sehen, wie viele Zuschauer sich in Richtung Beckumer Christuskirche aufmachen, um unser Konzert mitzuerleben. Schnell rein ins Gebäude.

.

.

.

.

© trainarchivatorEin Lichtblick, wenn man die Kirche betritt

Die Gast gebende Ev. Kirchengemeinde Beckum hat die Kirche angenehm temperiert und erzeugt durch eine rötliche Illumination des Altarraums Wohlfühlatmosphäre. Für den Gospeltrain geht es erst einmal ans Einsingen.

© trainarchivatorBeim Einsingen läuft alles noch ganz leger

Es wird schnell Aufstellung genommen und mit den Einsingübungen zum Aufwärmen der Stimme gestartet. Anschließend werden einige Songs angesungen. Chorleiter Sebastian Wewer gibt noch ein paar Hinweise und erinnert an die eine oder andere in den Proben getätigte Absprache.

© trainarchivator© trainarchivator

.

.

.

.

.
Der „Chef“ bei der Arbeit – unter Beobachtung durch die „Bossin“

Erste Besucher kommen rein, und der Chor beendet das Einsingen. Kurz wird noch getestet, wie viel Platz der Chor in den Seitenschiffen der Kirche benötigt, um sich in einer geplanten Trinkpause kurz zu setzen.

© trainarchivator© trainarchivator

Bossin Christa: Alles bedacht?                                                       Chef Sebastian: Jau!

Jetzt haben wir noch ein wenig Zeit, die wir entspannt im benachbarten Gemeindehaus miteinander verbringen.

© trainarchivatorEin paar Minuten nur für uns

© trainarchivatorAls das Kirchengeläut kurz nach 18 Uhr verstummt, sitzt unser Chorleiter bereits am Keyboard. Er beginnt das erste Stück „Lord, hold me“ zu spielen. Als sein Sologesang einsetzt, zieht der Chor, leise die Melodie summend, von hinten Richtung Altarraum ein. Diese Form des Auftakts haben wir schon mehrfach gewählt und kommt auch heute gut an.

Unser Chef hat vor längerer Zeit das Lied an den Anfang eines musikalischen Gebets gestellt, das mit dem Zwischengesang „I belong to you“ zum Lied „Loved“ überleitet. Insider hören sofort, dass sich die Feinarbeit in den letzten Proben offensichtlich gelohnt hat: mal wunderbar zart und zurückhaltend, dann zunehmend lauter und intensiver, verfehlt der Konzertauftakt nicht seine Wirkung beim gerührten Publikum.

© trainarchivatorEin tolles Bild für die Zuschauer

Jetzt werden die Gäste durch Kirsten Gerndt als Stellvertreterin der Gemeinde herzlich begrüßt. Anschließend heißt auch Chorleiter Wewer die Zuhörer willkommen, erwähnt den später folgenden musikalischen Afrika-Schwerpunkt und bedauert, dass Afrika heutzutage immer viel zu schnell aus dem Fokus der breiten Öffentlichkeit gerät. Das Publikum applaudiert zustimmend und ist nun auf das angesagte schwungvollere Lied gespannt.

„I’m gonna sing“ hat heute Premiere, obwohl es früher schon einmal im Gospeltrain-Repertoire war. Heute bringen wir aber eine stark veränderte Wewersche Variante, auf deren Wirkung wir selbst sehr gespannt sind. Zu unserer Erleichterung läuft es prima; die Schwierigkeit mit einem nicht ganz einfachen Sprung der Tonhöhe meistern wir zu unserer Zufriedenheit. Die Menschen sind heute echt klatschfreudig und gehen schon in dieser frühen Phase des Konzerts gut mit. Sogar eine fröhlich-gejohlte Beifallsbezeugung ist zu vernehmen, was wir eigentlich nur aus wesentlich späteren Phasen unserer Konzerte kennen. Offensichtlich haben sich Beckums Gospelenthusiasten durch das Mistwetter zu uns durchgeschlagen. Welch ein Glück für uns!

© trainarchivatorDer Gospeltrain hat Spaß am eigenen Tun

Im Anschluss an diese Songpremiere singen wir das „Hallelujah“ von L.COHEN, das sich zu einem echten Renner unseres Repertoires entwickelt hat – und das nicht nur bei Hochzeiten. Es ist nicht nur eine tolle Komposition, sondern weithin bekannt und viele singen oder summen gerne mit. Unsere gut besetzten Männerstimmen sorgen für einen beeindruckenden Einstieg, so dass sich die Frauenstimmen nicht lumpen lassen wollen und ebenfalls Vollgas geben. Der Herr wird mit diesem Hallelujah sehr zufrieden gewesen sein…

Auf dem Programm steht unmittelbar danach ein anderes „Halleluja“ – das „gehackte Halleluja“, wie es der Chorleiter als lautmalerische Eselsbrücke nennt. Die Besucher werden aufgefordert mitzumachen und nach kurzweiliger Anleitung durch unseren „Chef“, erklingt ein toller Kanon von allen Anwesenden. Oft haben wir diesen Song als Einsingübung in den Proben gesungen, doch noch niemals in einem Konzert, geschweige denn als Mitmachaktion. Hat toll geklappt. Unser musikalischer Leiter hat wie immer das richtige Gespür bewiesen, was machbar ist. Ein Glück für jeden Chor, der ein so engagiertes Publikum hat.

© trainarchivatorGospel berührt die Seele

Vor Beginn des Afrika-Blocks erklärt Chorleiter Wewer, dass das Stück „Nkosi sikeleli Africa“ (Gott segne Afrika) nicht nur die heutige Nationalhymne Südafrikas ist, sondern für ganz Afrika Bedeutung hat. Man sieht uns erwartungsvoll an und los geht’s. Und wie. Von vorne bis hinten gelingt das Lied wie aus einem Guss! In der Form ist uns dies noch nicht so oft gelungen, obwohl wir sehr viel Mühe in das Einstudieren gesteckt haben, v.a. der fremden Sprache (Xhosa). Im letzten Jahr haben wir viel Probenzeit während unserer Chorfreizeit darauf verwendet und heute belohnen wir uns selbst.

War die Atmosphäre eben noch ganz getragen, so wird es beim zweiten Afrika-Gospel „Mayenziweh“ (Dein Wille geschehe) lebhafter, die Zuschauer gehen mit. Die Sprache Xhosa versteht niemand hier in der Kirche, doch die Titelübersetzung ist zuvor angesagt worden und nun spricht die Musik für sich. Diese wird verstanden und man hört einzelne Juchzer aus dem Publikum. Unser Klatschen klingt hierbei richtig kurz und knackig und trägt sicher dazu bei, dass die Menschen Zugang zu diesem Lied finden.

© trainarchivatorViel geübt – heute lassen wir es raus…

„Sia hamba“ (Wir marschieren im Lichte Gottes) auf Zulu singen wir seit Jahren und das immer wieder gern. Hier kann der Chorleiter immer ganz seinem Bauchgefühl folgen und uns durch seine Anweisungen per Mimik und Gestik hinsichtlich Lautstärke und Stimmung lenken. Als gut eingespieltes Team verstehen wir einander und können die Vorgaben direkt umsetzen, so dass der Song immer mal wieder ein wenig anders klingt. Bei aller Routine spiegelt sich darin die jeweilige Stimmung des Auftritts wieder. – Die Stimmung in Beckum? Bestens!

Beim Gospel „Masithi“ (Sing Amen) zum Abschluss des Afrika-Blocks werden die Zuhörer zu Mitsängern. Auf unnachahmliche Art gelingt es Sebastian Wewer die Menschen zu aktivieren und der Aufforderung aufzustehen kommt man ohne zögern sofort nach. Xhosa ist für Beckumer offensichtlich kein großes Problem. – Okay, ein Textzettel und klare Anweisungen helfen weiter. Man ist offensichtlich auch von Anja und Gabi begeistert, die die liedtypischen Zwischenrufe abwechselnd einstreuen. Dieser Programmpunkt ist für alle eine runde Sache, und am Ende gibt es begeisterten Applaus für alle. Jetzt darf der Chor für eine kleine Trinkpause von der Bühne gehen und es folgt ein Solobeitrag des Chorleiters.

© trainarchivatorSolistin Gabi mit Iris an den Congas

Teil 2 der Nachbesprechung folgt.

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 4

Die letzten Töne sind verklungen. Den Applaus haben wir noch in den Ohren. Wir verabschieden uns vom Publikum und verlassen die Altarstufen, die uns als Bühne dienten.

© Daniel DeppeBeim Schlussapplaus – wir sind müde und zufrieden

© trainarchivatorLangsam gehen die Menschen Richtung Ausgang, doch sie werden dort bereits erwartet. Freundliche Gospeltrainerinnen halten Körbchen bereit, in die man eine Spende zugunsten der Flüchtlingshilfe geben kann. Schon jetzt ist festzustellen, dass sich da einiges ansammelt. Prima.

.

.

.

© trainarchivatorWie immer besteht am Ende eines Konzertes für die Zuschauer die Gelegenheit, mit uns ins Gespräch zu kommen. Oftmals ist es ihnen ein Bedürfnis, Eindrücke zu schildern, danke zu sagen oder Fragen zu stellen. Mancher Gast sprudelt emotional noch ganz aufgeladen einfach über. Man findet unser Engagement für die Flüchtlingshilfe gut und lobt die Informationen durch die Wortbeiträge zur Thematik in der Musikpause. Dies sei sehr hilfreich gewesen. – Genau das war von uns beabsichtigt. Wer besser aus erster Hand informiert ist, lässt es im Körbchen vielleicht rascheln statt klingeln :-). Während die einen Gospeltrainer Smalltalk betreiben, kümmern sich andere bereits um das Aufräumen.

© trainarchivatorRene Kloppenburg und Dirk Winter vom ASB Münster mit unserer Bossin

Auch Hausherr Pfarrer Davis Puthussery sucht das Gespräch. Er übermittelt seinen Glückwunsch zur gelungenen Veranstaltung. Wir sind unsererseits der Meinung, dass er mit seinem kurzen Wortbeitrag bei der Begrüßung genau den entscheidenden Punkt in der aktuellen Flüchtlingsproblematik getroffen hat. Bei aller notwendigen Rationalität dürfe man die Menschlichkeit nicht vergessen.

© trainarchivatorWie war’s? Lagebesprechung mit Pfarrer Puthussery

Wir verlassen die Kirche und gehen ins benachbarte Pfarrheim. Jetzt sieht man uns an, dass wir ganz schön geschafft sind. Eine gute Stunde volle Konzentration schlaucht schon ein wenig, doch es hat sich gelohnt. Mit der musikalischen Leistung und der Zuschauerresonanz sind wir hoch zufrieden. Wenn jetzt hoffentlich noch ordentlich Geld eingenommen wurde…?

© trainarchivatorZufrieden, müde und neugierig – wie sieht das Ergebnis aus?

Endlich steht das Ergebnis der Spendensammlung fest. Die präsentierenden Herrschaften machen es mal wieder spannend. Jeder hält ein Veranstaltungsprogramm in Händen, auf dessen Rückseite eine Ziffer steht. Nach und nach werden die Zettel umgedreht, beginnend mit der Ein-Cent-Stelle – Bernd darf acht Cent verkünden. Die Spannung steigt, bis Birgit die Tausend-Euro-Stelle bekannt macht. Zweitausend. Boah ey! Das ist super. Wir hatten insgeheim gehofft die Tausend „voll zu machen“, doch das ist ein Klasseergebnis. Die Menschen, die sich bei diesem unsäglichen Wetter zu uns auf den Weg gemacht haben, fühlten sich offensichtlich gut unterhalten und unterstützten unser Anliegen. Vielen Dank dafür.

© Daniel DeppeDie Zahlen des Tages lauten:
Zwei – Zwei – Sieben- Null – Komma – Eins – Acht
(Zahlen digital eingefügt)

Damit ist das Benefizkonzert endgültig Geschichte, und wir können nach diesem Erfolg zufrieden in die neue Woche gehen.

© Alle Fotos von D.Deppe und Trainarchivator

 

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 3

Die Wortbeiträge in der kurzen Musikpause stimmen die Menschen nachdenklich. Vielleicht geht der Eine oder die Andere in sich und überprüft die eigene Position zur Flüchtlingsthematik. Unser erstes Stück nach der Unterbrechung heißt „Lord, hold me”. Diese Bitte ist ewig aktuell, denn wer sucht nicht hin und wieder nach Orientierung und Unterstützung. Der Titel ist an dieser Stelle des Programms genau richtig platziert und holt die Menschen in ihrer gegenwärtigen Stimmung ab. Man lässt sich vom Gesang einfangen und ist ab sofort wieder ganz in der Musik. Wir lassen uns von Chorleiter Sebastian Wewer ganz leicht führen, und so bekommen wir die Steigerung vom zarten Einstieg bis zum kräftigen selbstbewussten Ausruf sehr gut hin. Der Applaus ist so intensiv, als habe es überhaupt keine Unterbrechung gegeben.

© Daniel DeppeKonzentration: Einstimmung auf den Song schon bei den ersten Tönen

Nach so einem ruhigen Song darf es jetzt aber mal richtig krachen: „Rock my soul“ in der Gospeltrain-Battle-Version steht an. Viele Zuschauer kennen diese mit dem auf die Spitze getriebenen Wechselgesang schon. Dennoch ist man gespannt, wie es heute ablaufen wird und ob das Publikum richtig mitgeht. Immerhin sind die Zuschauer schon ordentlich aufgewärmt, und es hat sich eine Beziehung zwischen Chor und Gästen entwickelt, wenn dieser Gassenhauer gesungen wird.
Bässe und Tenöre werden nach vorne gerufen und bauen sich gegenüber den zahlenmäßig gnadenlos überlegenen Sopranos und Altos auf. Dennoch legen die Herren sofort forsch los und fordern die Damen damit richtig heraus. Jetzt fliegen die Einsätze hin und her, es geht immer lebhafter zu; ein bisschen Show ist auch dabei. Schließlich gibt es donnernden Applaus, und man lässt sich durchschnaufend wieder in die Bänke fallen. Dass wir zunächst deutlich zu tief angesetzt haben und einfach mit einem Lächeln neu starten, nimmt niemand dem Chor übel – im Gegenteil: es ist nur eine Randnotiz zum Schmunzeln.

© Daniel DeppeFünf gegen den Rest der Welt, äh , des Chores

© Daniel DeppeDer Augenblick zum Innehalten ist gekommen. Ein emotionales Lied mit ruhigem Auftakt ist genau das richtige. „Immanuel“ ist vielen ebenfalls vom Jubiläumskonzert im März bekannt, doch ein solches Stück mag man immer wieder hören. Das Solo von Danny kommt sehr gefühlvoll rüber, und die Menschen sind offensichtlich angerührt. Nachdem man eben noch getobt hatte, ist man nun hoch konzentriert und nimmt die Musik mit allen Sinnen auf. Der Chor steht der Solistin nicht nach und zaubert eine sehr intensive Atmosphäre in den Kirchenraum.

Bei der Erstellung des Programms für dieses Benefizkonzert war von Anfang an klar, dass dieses keine Wiederholung des Jubiläumskonzertes vom März sein würde. Insofern hat Chorleiter Sebastian Wewer gut daran getan, direkt ab April neue Stücke einzuüben. Eines haben wir schon im ersten Teil gesungen („In your arms“). Ein weiteres folgt nun mit „I want to love you, Lord”, das wir  schon bei Hochzeiten vor Publikum gesungen haben. Du meine Güte – was wurde in den Proben an Details gefeilt, bis der strenge Chef mit uns zufrieden war. Heute passt alles! Wir sind glücklich mit dem geschmeidigen Klang, das Publikum strahlt, und wir bekommen Kusshändchen vom Chef! Schon das dritte Sonderlob nach „Loved“ und „In your arms“!! Das gab es noch bei keinem Konzert.

He’s got my soul on the mountain“. Schon mal gehört? Ne? Kein Wunder – eine der unnachahmlichen Wortschöpfungen unseres Kreativdirektors. Dahinter verbirgt sich unser Triplett aus den Gospelklassikern „He’s got the whole world“, „Rock my soul“ und „Go, tell it on the mountain“, das wir gleich gemeinsam mit den Zuschauern singen werden. Wie immer gibt es kurzweilige Anweisungen vom Chorleiter, und die Menschen machen sofort engagiert mit. Schließlich werden alle Lieder zeitgleich gesungen und füllen die ganze Kirche mit Gospelmusik.

Zum Abschluss des Konzertes steht „Oh, happy day“ auf dem Programm. Solistin Andrea blickt uns Gospeltrainern unmittelbar vor Beginn tief in die Augen und scheint sich mit Energie aufzuladen. Vor wenigen Tagen noch auf einer Silberhochzeit gesungen, geht uns der Song leicht und sicher über die Lippen. Diesen Ohrwurm-Klassiker kennt jeder, mag jeder und viele Zuschauer singen unaufgefordert mit. Inzwischen ist längst klar, dass das Konzert ein musikalischer Erfolg ist, folglich trifft er genau die Stimmung in der Herz Jesu Kirche. Alles steht, applaudiert nach Kräften und ist bester Stimmung.

© Daniel DeppeSolistin Andrea bringt den Train in Schwung

Damit wären wir für heute am Ende, doch da ist es wieder – unser Luxusproblem! Die Besucher wollen nicht gehen. Schnell machen sie durch ihren Applaus deutlich, noch nicht genug zu haben. Wir lassen uns nicht lange bitten und singen als Zugabe „This little light“. Auch hier nutzen viele ihre Textkenntnisse und singen völlig losgelöst mit. Das ist es, was viele am Gospel so begeistert. Man hat Freiraum die Musik so zu erleben, wie man sie gerade empfindet. Die einen versinken ganz still in Gedanken, während andere ihre Emotionen rauslassen.

Das ist aber immer noch nicht das Ende. Mann, sind die Zuhörer heute hartnäckig – auch eine Form des Lobes und der Anerkennung. Als endgültigen Abschluss wählen wir das Segenslied „Mögen sich die Wege“, welchen wir gerne als charmanten „Rausschmeißer“ nutzen. Wieder singen viele mit. Es ist definitiv ein gemeinsames Konzert von Chor und Zuschauern. Diese konsumieren nicht passiv die Musik, sondern beteiligen sich aktiv; singend, klatschend, sich bewegend und oft im Austausch mit den Banknachbarn.

© Daniel DeppeSpontan reicht man sich bis in die letzte Reihe die Hände – wunderbar!

Eine ganz besondere Freude für uns Gospeltrainer ist es zu beobachten, dass die anwesenden Flüchtlinge, die anfangs noch unsicher und schüchtern sind, zunehmend entspannter und heiterer werden. Wir Hammenser gehen gleich in unsere geordneten und sicheren Verhältnisse zurück, während die Flüchtlinge mit einem Rucksack voller Ungewissheit bezüglich ihrer Zukunft in ihre schlichte Unterkunft zurückkehren. Wenn wir diesen Menschen ein paar schöne Augenblicke geschenkt haben, so ist dies unser schönster Lohn.

© Alle Fotos von D.Deppe

Teil 4 der Nachbesprechung folgt.

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 2

Pünktlich um 18 Uhr winkt uns Chorleiter Sebastian Wewer nach vorne zu den Altarstufen. Jetzt haben wir einen Überblick, wie viele Menschen heute zu uns gekommen sind: mit gut 250-300 Gästen ist der Besuch etwas schwächer als erträumt, doch draußen rauscht der Regen unentwegt weiter. Egal, die Menschen schauen uns erwartungsfroh an und wir werden jetzt unser Bestes geben, um dieses Konzert zu etwas Besonderem werden zu lassen.

© Daniel DeppeAlles ist vorbereitet – los geht’s

Mucksmäuschenstill ist es, als Chorleiter Sebastian dem Chor und Franz am Schlagzeug einen Blick zuwirft und leise einzählt. Los geht es mit dem Stück „Jesus is my salvation”, dessen freudiger Klang dem Grau des Tages etwas entgegensetzt. Das scheint das Publikum genauso zu empfinden und spendet herzlichen Applaus.

© Daniel Deppe  Schwungvoller Konzertauftakt, heißt es doch in einer Zeile „I‘m so happy“

© Daniel DeppePfarrer Puthussery tritt nach vorne, und begrüßt als Hausherr alle Anwesenden. Er drückt seine Freude darüber aus, dass sich der Gospeltrain dem Thema Flüchtlinge zugewandt hat und dieses bei den Besuchern auf offene Ohren stößt. Er erinnert daran, dass niemand ohne Grund seine Heimat, Familie und Freunde sowie seine Sprache und Kultur verlasse. Letztlich ist es ein Appell für das Zuhören, das Ernstnehmen und die Menschlichkeit.

.

Seitens des Chores übernimmt die Begrüßung Vereinsvorsitzende Christa Etzel. Sie berichtet, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass dieses Konzert innerhalb nur weniger Wochen auf die Beine gestellt worden ist. Von einer spontanen Idee einer chorinternen Sammlung ausgehend, war man ganz schnell der Überzeugung, ein öffentliches Konzert wäre wirkungsvoller – sowohl, was die erhoffte Spendensumme angeht, als auch, um das Thema von einer rational-pekunären Ebene wieder in Richtung Mitmenschlichkeit und sozialer Verantwortung zu lenken. Etzel bedankt sich für das Engagement der Chormitglieder und die Unterstützung durch die Gemeinde und vieler anderer.

© Daniel DeppeBegrüßung durch die Vereinsvorsitzende

„This is the day! heißt der zweite Titel. Klingt prima, doch das kritische Gesicht von Chorleiters Wewer irritiert uns und wir verlieren fast unsere Sicherheit. Der Chef bricht den Gesang ab und wendet sich an das Publikum. Man dürfe ruhig mitmachen, singen und tanzen; nur die nassen Schuhe haben von den Polstern der Bänke zu bleiben. Puh, was ein Entertainer! Fast sind auch wir Gospeltrainer auf diese Aktion hereingefallen. Die Menschen freut’s. So ist Sebastian Wewer unseren langjährigen Gästen bekannt. Also mit breitem Grinsen einen lockeren Neustart des Songs, der auch das Motto des Tages sein könnte. Alle stehen mit Nachdruck hinter dieser Aussage, und so singen wir auch das Ausrufezeichen mit. Vielleicht muss man in aufregenden Zeiten einfach mal klar Position beziehen – ob im Privatleben, in der Gemeinschaft oder im Glauben.

© Daniel DeppeDies ist der Tag – das spüren die Zuhörer

© Daniel DeppeNach dem kräftigen Applaus begrüßt auch Wewer kurz alle Anwesenden. Es geht anschließend mit dem besinnlichen zeitgenössischen Gospel „Loved“ weiter, der uns durch das Jahr 2015 begleitet, in dem wir unser zwanzigjähriges Bestehen feiern dürfen. Solistin Birgit singt emotional von den Schatten des Lebens, man hört nachdenklich zu. Dann steigt der Chor ein, singt von Gottes Liebe, die uns alle stärkt. Am Schluss ist alles hell und zuversichtlich, und eine positive Grundstimmung breitet sich im Raum aus. Genau so haben wir uns die Atmosphäre gewünscht, als wir mit dem Einüben dieses Liedes begonnen haben.

Mit „Sia hamba“ hält südafrikanisches Flair Einzug in die Kirche. Dieser in Zulu-Sprache gesungene Song gehört seit Jahren zu unserem Repertoire. Typisch ist das abwechslungsreiche originelle Arrangement – ein typisches Wewer-Werk. Hier kann der Chef ganz kreativer Leiter sein. Wir folgen seinen Anweisungen durch Mimik, Gestik und Körpersprache. Die Variationen von einem Auftritt zum nächsten entstehen ganz spontan aus dem Bauch heraus. Als eingespieltes Team verstehen wir die Anweisungen und können sie unmittelbar umsetzen; besonders stark in a cappella-Passagen. Das Stück ist vielen im Publikum bekannt, doch man hört es immer wieder gerne. Heute werden wir zudem von Iris an den Congas unterstützt.

© Daniel DeppeDer Chef in seinem Element – ein echter Chor-Leiter

© Daniel DeppeErneut steht eine skandinavische Komposition auf dem Programm „Shine your light“ ist inzwischen ein weit bekannter moderner Klassiker. So singen einige offensichtlich textkundige Menschen mit. Als Solistin Gabi einsetzt, schweigt man gerührt, um dann beim Chorgesang wieder einzustimmen. Spontan, herzlich, ungezwungen. Wie es bei Gospelkonzerten üblich ist.

.

.

Das nächste Lied „In your arms“ ist erst nach unserem großen Jubiläumskonzert im März eingeübt worden. Somit ist es auch den Stammgästen unter den Besuchern nicht bekannt. Inzwischen haben wir es sicher drauf und lassen es einfach fließen, locker und leicht. Ein emotionales Rührstück wie ein Blick ins Publikum bestätigt. Die Solopassagen übernimmt Chorleiter Sebastian, der heute Lockerheit und Konzentration optimal kombiniert. Die Gänsehautatmosphäre löst sich schließlich in dankbarem Applaus. Man hat besondere Momente erlebt.

© Daniel DeppeUwe spricht ein paar Solozeilen

„Masithi“ lautet der Titel des zweiten afrikanischen Gospels. Die solistischen Zwischenrufe übernimmt Anja, Iris begleitet uns mit den Congas. Der kurze, Gott lobpreisende Text wird ständig wiederholt, wobei Variationen von Tempo und Lautstärke dem Stück die Spannung verleihen. Vor wenigen Jahren ist es nach längerer Aufführungspause mal wieder frisch eingeübt worden. Seitdem wird es gerne gesungen, auch als chorinternes Geburtstagsständchen. Die Zuschauer steigen sofort in die Klatschpassagen mit ein und lassen sich mitreißen.

© Daniel DeppeAnja mit „Masithi“-Ruf, Iris an den Congas

Nun bekommt der Chor eine kleine Trinkpause, die mit Wortbeiträgen gefüllt wird. Wir haben uns überlegt, dem Publikum einige Infos zur aktuellen Situation der Flüchtlinge in Hamm aus erster Hand anzubieten. Wir sind froh, dass unserer Einladung hochkarätige Gäste gefolgt sind.

© Daniel DeppeAls Vertreterin der Stadt berichtet Ulrike Wäsche (1. Bürgermeisterin) stolz und dankbar von zahlreichen und vielfältigen Hilfsangeboten und Aktivitäten seitens der Hammenser Bevölkerung. Neben tatkräftiger Mithilfe vor Ort gäbe es Sach- und Geldspenden, darüber hinaus Angebote für Freizeitaktivitäten und Übersetzungs-unterstützung. Dies alles sei die richtige Antwort auf die großen Herausforderungen, die man nur gemeinsam bewältigen könne.

.

© Daniel DeppeFür den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der die Betreuung der Flüchtlinge in der befristet zur Notunterkunft gewordenen Alfred-Fischer-Halle übernimmt, kommt Rene Kloppenburg zu Wort. Er berichtet, wie die riesige Veranstaltungshalle (ehemals Maschinenhalle der stillgelegten Zeche Sachsen) mit vereinten Kräften extrem kurzfristig hergerichtet wurde. Er lobte das außerordentliche Engagement und die gute Zusammenarbeit der Sozialdienste (ASB, DRK), freiwilligen Helfern und der Stadt Hamm. Die Kooperation sei beispielgebend.

© Daniel DeppeSpontan meldet sich auch noch Chorleiter Wewer zu Wort, der von einem Gespräch mit einer Frau berichtet, die mit drei kleinen Kindern ihre Heimat verlassen und in der Fremde einen Neubeginn starten musste; die persönliche Geschichte der eigenen Familie, die sich bis heute mit anderen Menschen und anderen Kriegskonflikten wiederholt. Außerdem betont er, dass es gut sei, den Problemen mit Engagement und Menschlichkeit zu begegnen, statt mit Ressentiments gegenüber Flüchtlingen; gerade in einer Stadt, die auch eine „Rechte Szene“ hat.

© Alle Fotos von D.Deppe

Teil 3 der Nachbesprechung folgt.

Nachbesprechung Benefizkonzert für die Flüchtlingshilfe 16.08.2015 – Teil 1

Monotones Rauschen über Stunden – es gießt wie aus Kübeln. Bei diesem Wetter sollen sich möglichst viele Menschen auf den Weg zu unserem Konzert am frühen Abend machen? Oh je, wir hoffen auf Wetterfeste und Unentwegte. Wir werden sehen.

© trainarchivatorIn der Kirche ist alles vorbereitet

Zwei Stunden vor Beginn treffen wir uns im Pfarrheim neben der Herz Jesu Kirche in Hamm-Norden. Es kribbelt schon richtig, als wir beginnen uns mit den üblichen Übungen einzusingen.

© trainarchivator © trainarchivator

.

.
.

Noch sind wir ganz unter uns. Unser Fotograf D. Deppe als Beobachter

Bald darauf gehen wir in die Kirche hinüber, wo das Einsingen fortgesetzt wird. Alles läuft wie immer, denn Routine verleiht Sicherheit. Die meisten Songs werden kurz angestimmt, dabei legen wir v.a. Wert auf Übergänge, Stimmungen und die Zusammenarbeit von Chor und Chorleiter. Außerdem bekommen die Solistinnen Gelegenheit ihre Songs anzusingen.

© Fotos: D.Deppe, Bearbeitung: trainarchivatorBirgit, Danny, Gabi und Anja bei ihren Einsätzen

© Daniel Deppe„Chef“ und „Bossin“ können bisher mit ihrer Truppe zufrieden sein

© Daniel DeppeAlles schick in schwarz!

© trainarchivator.© trainarchivator

Wirklich alles? – Ok, beim Einsingen ist Freestyle zugelassen

© trainarchivatorEs herrscht erhebliche Vorstartspannung, und so verläuft die Stellprobe etwas „komplizierter“ als eigentlich nötig. Das beunruhigt uns allerdings nicht, denn wir liegen gut in der Zeit, und diese Spannung wird uns gleich im Konzert ordentlich pushen – jede Wette. Endlich ist alles gerichtet und manches Detail besprochen; schon betreten die ersten Zuschauer die Kirche.

.
.

© Daniel DeppeChef Sebastian Wewer dirigiert die Aufstellung

Jetzt haben wir noch eine gute halbe Stunde Zeit, die wir entspannt im Pfarrheim verbringen wollen. Es gießt weiterhin, doch das Gebäude ist verschlossen; also warten. Endlich kommt der Mann mit dem Schlüssel angesaust. Ob er sich wundert, dass die Leute geduldig und lächelnd unter ihren Schirmen ausharren, statt griesgrämig zu schimpfen?

© trainarchivatorSonne im Herzen – da wird der Regen weggelächelt

© trainarchivatorDann kommt der Schließer

Irgendjemand hat einen Kuchen für die Allgemeinheit mitgebracht, man unterhält sich, verleiht der Auftrittskleidung den letzten Schliff oder greift nochmal zur Wasserflasche.

© trainarchivator Vor dem Beginn tun ein paar Minuten für uns selbst gut

© trainarchivatorUnser „Best of“! Die sind ganz lieb – die wollen nur singen.

Dann geht es zurück in die Kirche, wo gleich am Haupteingang ein Roll-up auf den Gospeltrain als Veranstalter hinweist. Eintreffenden Zuschauern wird ein Programmzettel angeboten. Pfarrer Davis Puthussery ist ebenfalls schon da und lässt es sich nicht nehmen, Gäste zu begrüßen. Auch er scheint gespannt zu sein, wie die Veranstaltung hier gleich ablaufen wird. Wir setzen uns in den hinteren Bänken der Seitenschiffe auf reservierte Plätze.

© trainarchivatorPfarrer Puthussery empfängt als Hausherr die Gäste

Teil 2 der Nachbesprechung folgt.

© Alle Fotos von D.Deppe und Trainarchivator

Benefizkonzert in der Lokalzeitung 19.08.2015

Nach unseren Konzerten in Hamm schaut man in der folgenden Woche immer neugierig in den Westfälischen Anzeiger (WA), die Hammenser Lokalzeitung. Man ist der Hoffnung, dass diese Auftritte öffentlich wahrgenommen werden. Das bedeutet zunächst warten. Montag kommt der Sport zu seinem Recht, dienstags ist die Kultur dran und mittwochs können wir dann lesen, wie der jüngste Auftritt angekommen ist.

Schlägt man heute den Lokalteil auf, so wird man gleich vom Gospeltrain „überrollt“. Man hat uns einen sehr großen Artikel mit ausführlicher Besprechung der Gesamtveranstaltung einschließlich Foto gewidmet. Musikalisch haben wir offensichtlich überzeugt und die Menschen mitgerissen. Viel wichtiger ist aber, dass das Flüchtlingsthema sowohl im Konzert als auch in der Zeitung ausführlich Berücksichtigung gefunden hat. Wenn man die für alle schwierige Situation mit ihren vielfältigen Problemen und Herausforderungen meistern will, muss man möglichst viele Menschen mit ins Boot holen.

Wir freuen uns darüber, einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben und bedanken uns bei unserem Publikum, der Gemeinde Clemens August Graf von Galen, dem WA und allen, die uns unterstützt haben. Schließlich ein dickes Dankeschön an unseren „Chef“ Sebastian Wewer, der mal wieder mit seinen Ideen überzeugt hat, und an alle Gospeltrainer, die diese Hauruck-Aktion migestaltet haben.

Dass am Ende auch noch ein tolles Spendenergebnis von 2270,18 € zu Stande kam, setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf

© Westfälischer Anzeiger, 19.08.2015© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.08.2015

Nachbesprechung Kreis-Chorkonzert Hamm 19.04.2015

© trainarchivator© Sängerkreis Hamm

.
.
.

Bei herrlichem Sonnenschein strömten die Menschen zur Agneskirche in der Hammer Innenstadt. Viele waren gleich gekleidet – na klar, die Mitglieder der teilnehmenden Chöre versammelten sich zum Kreis-Chorkonzert des Sängerkreises Hamm.
.

© trainarchivatorIn einer benachbarten Schule standen Räume zum Einsingen zur Verfügung, wo sich die Chöre individuell vorbereiten konnten. Aber wo blieb nur unser Chef? Da kam er auch schon angesaust. Chorleiter Sebastian Wewer war ein gefragter Mann, der heute in erster Linie als Kreis-Chorleiter und Mitorganisator fungieren sollte. Für seinen Gospeltrain hatte er aber dennoch einige Minuten – die reichten auch, denn wir sind gut aufeinander eingespielt.

Zu Konzertbeginn war die Kirche so voll, dass man noch zusätzliche Stühle besorgen musste. Gut dreihundert Sänger gingen an den Start und ungefähr genauso viele Zuhörer wollten dieses Konzert miterleben.

© trainarchivatorVolle Agneskirche: 300 Sänger treffen auf 300 Zuschauer

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.04.2015Als Kreis-Chorleiter war es die Aufgabe Wewers, die Besucher und die Chöre zu begrüßen. Er hielt sich nicht lange damit auf, denn heute sollte der Chorgesang im Mittelpunkt stehen. Um die hohe Teilnehmerzahl an Chören zu bewältigen, hatten sich die Organisatoren etwas einfallen lassen. Es nahmen immer drei Chöre gleichzeitig Aufstellung – einer auf den Altarstufen und zwei andere rechts und links im Kirchenschiff. Erst als alle drei ihren Beitrag geleistet hatten, nahmen die nächsten drei deren Plätze ein. Die Wechselpausen im Programm konnten somit kurz gehalten werden. In diesen wurden dem Publikum Informationen zum Sängerkreis und dessen Aufgaben vermittelt.
Foto: © Westfälischer Anzeiger, 19.04.2015, Ausschnitt

Block 1:

Das Konzert wurde durch den FRAUEN-SINGEKREIS PELKUM eröffnet. „Horch, der erste Laut“ hieß es im ersten Stück zunächst noch recht zaghaft, doch mit dem heiter-beschwingten „Kuckuck im Mai“ war das Eis gebrochen, und dem Kuckucksruf des Chores folgten viele andere aus der Zuhörerschaft.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.04.2015Frauen-Singekreis Pelkum, Leitung B.Röing   © Westf. Anzeiger, 19.04.2015

Der GESANGVEREIN KONSTANTIA 1889 bot allein durch die wesentlich höhere Personenzahl eine größere Klangfülle beim Lied „Wie ist die Welt so schön“. Der Titel „Komm, komme auf’s Meer“ hatte einen ausdrucksstarken lautmalerischen Beginn und wusste mit einem schönen Wechselgesang mit verlockenden Solopassagen zu überzeugen.

© trainarchivatorGesangverein Konstantia 1889, Leitung M.Tegethoff, dahinter wartende Chöre

Der Jazzchor OUT OF TUNE stand im interessanten Kontrast zu den vorherigen Chören. Beide Songs, „Sentimental Journey“ und „Blue Moon“ wurden hinsichtlich der Stimmen und der Einsätze sehr rein gesungen, dennoch keinesfalls leblos, sondern wunderbar swingend. Die kleine Choreographie zum ersten Song war originell, diesem angemessen und nicht übertrieben. Damit endete der erste Block, und die drei Chöre räumten unter verdientem Applaus ihre Plätze für die nachfolgenden.

© trainarchivatorOut of Tune, Leitung Ch.Pente

Block 2:

Im zweiten Block stellte sich auf den Altarstufen zunächst der GESANGVEREIN „CONCORDIA“ 1875 auf, der das Lied „Willkommen o Nacht“ wunderbar ruhig vortrug. Dann stellte sich der MGV „EINTRACHT“ RHYNERN 1874 dazu und man sang gemeinsam „Halleluja“. Trotz der gut sechzig Sänger wirkte es etwas zaghaft. Der Titel „The Rose“ mit deutschem Text klang sehr harmonisch und bot schöne Steigerungen. Mit dem nächsten Beitrag dieser Singgemeinschaft hatte man echten Mut bewiesen; „You’ll never walk alone“ kann schräg klingen, wenn man das Stück nicht wirklich gut einstudiert. Diese Herren hatten das Lied aber voll im Griff – wegen solcher Klänge mag man Männerchöre!

© trainarchivatorvorne MGV „Eintracht“ Rhynern 1874, dahinter  GV „Concordia“ 1875 Hamm,
Leitung beider Chöre F.-J.Kistner

Nun war der FRAUENCHOR DE WENDEL 1949 an der Reihe. Man hatte die japanische Volksweise „Furusato“ im Angebot, gesungen in deutscher und japanischer Sprache – ungewöhnlich, aber gelungen. Als zweites sang man das alpenländische Volkslied „Fein sein, beieinander bleiben“, dessen schöner Text aufmerksames Zuhören verdient hatte.

© trainarchivatorFrauenchor De Wendel 1949, Leitung F.-J.Kistner

Beim Auftritt von MUR IS DOLL gefielen die klaren Stimmen und sauberen Einsätze. Mit viel Schwung trug man seine beiden Titel vor. „Every breath you take“ hätte durch einige kleine Akzente noch knackiger klingen können, doch „All the things you are“ war umso expressiver. Zum Abschluss dieses zweiten Blocks erhielten die vier abgehenden Chöre nochmals kräftigen Applaus.

© trainarchivatorMur is Doll, Leitung R.Marihart

Block 3:

THE CROONERS boten als Sextett-Ableger von OUT OF TUNE A-Cappella-Gesang vom Feinsten. Bei „Gabriellas Song“ füllte zunächst eine Solistin das ganze Kirchenschiff mit zarter und doch ausdrucksstarker Stimme, bevor sie von ihren fünf Mitstreitern perfekt ergänzt wurde. Mit heftigem Applaus bedankte sich das Publikum für „Zwei kleine Italiener“, denn man verstand es, aus einem Uralt-Schlager einen hinreißenden zeitgemäßen Evergreen zu machen.

© trainarchivatorThe Crooners

Der FRAUENCHOR HAMM 1985 hatte zwei ganz unterschiedliche Lieder vorbereitet. Beim Marienlied „Wenn ich ein Glöcklein wär“ war ein sehr heller Solo-Sopran zu hören, der vom Chor zart begleitet wurde. Dabei hätte sich der Chor ruhig etwas mehr trauen dürfen. Der zweite Beitrag hieß „Song of Glory“, ein Gospelmedley u.a. mit „He’s got the whole world“ und „Oh, when the Saints“. Da der Chor ohne Mappen sang, hatte man Bewegungsfreiheit und geriet leicht ins Swingen.

© trainarchivatorFrauenchor Hamm 1985, Leitung W.Bersch

Nun war mit den CHORFREUNDEN MHP HAMM 1967 wieder ein Männerchor an der Reihe. Beide Stücke, „Ave Maria no morro“ und „Mit Gesang durchs Leben“, unterhielten das Publikum mit gutklassigem Chorgesang, an dem nicht nur Traditionalisten Gefallen gefunden haben dürften. Verdienter Applaus verabschiedete die Chöre dieses Blocks.

© trainarchivatorChorfreunde MHP Hamm 1967, Leitung H.Henryk

Block 4:

Im vierten Block startete A BARREL OF FUN mit dem Song „Broken Hallelujah“, den viele im Publikum kannten. In dieser ganz eigenen A-Cappella-Version begleitete sich der Chor selbst durch Vocal percussion, wobei der reine Frauenchor eine tolle Klangfülle bis hin zu den tieferen Tönen lieferte. Ein echter Kracher war der ebenfalls bekannte Titel „Sweet dreams“, präsentiert mit eigener Handschrift und ganz starkem Groove.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammA barrel of fun, Leitung B.Kockelke
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Der MGV „HARMONIE“ 1899 WIESCHERHÖFEN ist einerseits ein traditioneller Männergesangverein, und doch war er deutlich anders als die zuvor gehörten. Man trat im weißen Kurzarmhemd auf, sang ohne Liedermappen und zeigte mehr Mimik und Gestik. So bekamen die Titel „Die Nacht“ und „Guter Mann“ eine ganz eigene Leichtigkeit. Rein gesanglich war alles sehr harmonisch, die Texte gut zu verstehen und man spürte die Freude am Singen.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammMGV „Harmonie“ 1899 Wiescherhöfen, Leitung B.Kockelke
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Das Ende dieses Blocks bestritt unser GOSPELTRAIN HAMM. Nachdem wir das Konzert zuvor von der Empore aus verfolgt hatten, schauten wir jetzt in die erwartungsvollen Gesichter des Publikums, wussten zudem die Sängerkollegen, die ihre Auftritte schon absolviert hatten, im Rücken.

© trainarchivatorDer Gospeltrain hat einen guten Überblick auf das Konzert von der Empore

Wir begannen mit dem Medley „The singers prayer”, das wir erst in jüngerer Zeit zusammengestellt und zum Auftakt unseres Jubiläumskonzerts gesungen hatten. Es war gar nicht so einfach, in der gelösten Stimmung der Kirche die richtige Konzentration für diesen ruhigen Beitrag zu finden. Ein Blick, eine Geste von Chorleiter Sebastian Wewer und schon waren wir richtig eingestellt. Dass wir heute keinen Tenor an Bord hatten, stellte kein Problem dar, denn der Chorleiter übernahm kurzerhand dessen Part. So wurde das Medley eine runde Sache. Um einen Gegensatz zu schaffen, hatten wir den viel lebhafteren Gospel „This little light of mine“ als unsere Nummer Zwei ausgewählt. Schon nach den ersten Klängen erkannten viele Zuschauer das Stück und gingen mit. Offensichtlich waren wir von der Stimmung so angetan, dass uns am Ende das Tempo ein wenig durchging, doch auch diese Schwierigkeit haben wir schließlich souverän gemeistert. Den Konzertbesuchern hat es jedenfalls gefallen, und sie verabschiedeten uns, sowie die anderen Chöre des vierten Blocks, mit viel Applaus.

© Markus Wolfslau, Sängerkreis HammGospeltrain Hamm, Leitung S.Wewer
© M.Wolfslau, Sängerkreis Hamm, Ausschnitt

Abschluss:

Um das Kreis-Chorkonzert abzurunden, hatten die Veranstalter ein gemeinsames Abschiedslied aller Chöre mit dem Publikum geplant. Die Wahl war auf „Der Mond ist aufgegangen“ gefallen. Mancher Chor hatte das Lied kurzfristig in den Proben einstudiert, ansonsten waren alle, einschließlich der Besucher, mit Texten ausgestattet worden. Der Gospeltrain blieb nach seinem Auftritt einfach stehen, und die anderen kamen hinzu, wie wir es in der Generalprobe geübt hatten.
© trainarchivator Kreis-Chorleiter Wewer stieg zwecks besserer Übersicht über seinen Riesenchor auf einen Stuhl, was im Publikum Ausrufe der Sorge auslöste. Wir kennen das – wir blieben ganz gelassen. Und schon ging’s los. Da war mächtig Musik in der Agneskirche, als so viele Stimmen gemeinsam sangen. Die ersten beiden Strophen sangen wir vierstimmig, die dritte unisono mit dem Publikum. Es war beeindruckend, wenn auch weit von Perfektion entfernt. Die meisten hatten nie oder nur selten miteinander gesungen, kannten den Chorleiter noch nicht. Egal – es war ein schöner Schlusspunkt eines gelungenen Gemeinschaftskonzerts.

Ein Fazit:

Die Besucher der Agneskirche haben ein sehr abwechslungsreiches Programm erlebt, das die vielen Facetten des Chorgesangs vorstellte. Gleichberechtigt standen verschiedene Genres nebeneinander, wobei sich zwei Strömungen abzeichneten.
Die traditionellen Gesangvereine fallen schon durch ihre einheitliche Chorkleidung und die sehr geordnete Aufstellung auf. Eine gelegentlich recht strenge Haltung wird durch die häufig verwendeten Chormappen unterstrichen. Man singt Volkslieder, Schlager und zunehmend auch Stücke aus anderen Genres, wobei großer Wert auf Harmonien gelegt wird.
Chöre aus dem Bereich Jazz/Pop/Gospel wirken wesentlich individueller. Zwar hat jeder Chor einen farblichen Leitfaden, doch letztlich kleiden sich alle individuell. Die Aufstellung ist lockerer, beim Singen bewegt man sich, Gestik und Mimik sind wichtige Elemente – gelegentlich sogar kleine Choreographien.

Letztlich dürfte jeder Zuhörer seinen Lieblingschor und seinen Lieblingsstil geboten bekommen haben. Man konnte Freude und Einsatz der Aktiven miterleben, die das zuvor Geprobte den Besuchern präsentierten. Das Raumkonzept mit unterschiedlichen Standorten für die Chöre hat sich bewährt. Verbesserungen kleiner Details kann man für zukünftige Veranstaltungen ins Auge fassen. Man darf allerdings niemals vergessen, dass fast alle Beteiligten Amateure sind, die ihrem Hobby nachgehen und dennoch eine so große Gemeinschaftsveranstaltung erfolgreich gemeistert haben.

 Auftrag an den Sängerkreis Hamm:

Aus vielen Rückmeldungen des zufriedenen Publikums, das sich bestens unterhalten fühlte, war der Wunsch zu entnehmen, dass nicht erst wieder mehrere Jahre ins Land gehen mögen, bis das nächste Kreis-Chorkonzert stattfinden wird.

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 – Teil 2

Wir stehen aufgereiht in der Sakristei und warten auf den Einzug. Jetzt setzt das Keyboardspiel ein, wir konzentrieren uns. Als Chorleiter Sebastian Wewer zum Auftakt sein Solo des Liedes „Lord, hold me“ anstimmt, setzen wir uns in gesetztem Tempo durch den Mittelgang nach vorne in Bewegung. Es sieht wohl recht feierlich aus, wie wir mit Windlichtern in den Händen nach vorne gehen und auf abgestimmten Laufwegen unsere Plätze auf der Bühne einnehmen. Als alle angekommen sind, stimmen wir, die bisher zum Sologesang nur gesummt haben, in das Lied ein. Klappt alles reibungslos und verfehlt deshalb auch nicht seine Wirkung.

© Daniel DeppeZum Solo ziehen wir summend ein und setzen Windlichter ab

Erst jetzt kann mal ein Blick durch die Kirche wandern, die zu unserer Freude sehr gut gefüllt ist. Aufpassen! Jetzt geht es in den Übergang zum nächsten Titel. Es war eine Idee unseres Kreativdirektors mit einem Medley zu starten, welches thematisch eine Brücke schlägt von der flehenden Anrufung Gottes bis zur Gewissheit, geliebt zu sein. So heißen die Stücke zwei und drei „I belong to you“ und „Loved“. Wunderbar klingt es, als „I belong to you“ mit dem zarten Sopran startet, anschließend durch den Alt verstärkt wird. Als dann Tenor und Bass dazukommen, hat man hinter die Aussage „Ich gehöre zu dir“ ein dickes musikalisches Ausrufezeichen gesetzt.

© Daniel DeppeBei einem Konzert stehen wir erstmals hinter dem Altar

© Daniel DeppeLogisch, dass es im Anschluss heißt: „Loved“. Solistin Birgit singt nur den Refrain, den der Chor dann einmalig wiederholt und damit das Medley abschließt. Der Applaus des Publikums versichert uns: der Start ins Konzertprogramm ist geglückt und bei den Menschen gut angekommen. Man muss nicht immer mit einem lauten Kracher starten, um Aufmerksamkeit zu erzielen. So haben wir es uns erhofft.

.

© Daniel DeppePfarrer Davis Puthussery tritt kurz ans Mikrofon und begrüßt als Vertreter der gastgebenden Gemeinde Clemens August Graf von Galen die Besucher und den Gospeltrain. Außerdem drückt er seine Vorfreude auf das Konzert aus. Er setzt sich zurück in die Bank, direkt neben seinen Vorgänger Pfarrer em. Paul Markfort – unseren großen Förderer seit unseren Anfangstagen. Ein gutes Gefühl, von Gemeinde und Pfarrer nach dem Wechsel weiterhin unterstützt zu werden und willkommen zu sein. Vielen Dank, so können wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen.
© Daniel DeppeAls Vorsitzende des Gospeltrains ergreift Christa Etzel das Wort. Nach der Begrüßung des Publikums erinnert sie an die Anfänge des Chores, der unter den Augen langjähriger Besucher unserer Konzerte gewachsen und gereift ist.

.

.

© Daniel DeppeZum Ende stellt sie Kirsten Gerndt vor, die wir als Moderatorin gewonnen haben. Diese gute Freundin, ebenfalls Chorleiterin, kennt den Chor und das Konzertrepertoire gut. Sie wird den Zuschauern im Laufe der Veranstaltung Inhalt und Wesen der Songs vorstellen. Sebastian Wewer soll sich zum Jubiläum ganz um die musikalische Leitung kümmern können.

.

Es geht weiter mit dem Chor. Mit „Sia hamba“ steht jetzt ein afrikanischer Song auf dem Programm. Der Chorleiter geht vor uns in Stellung, fordert ganze Konzentration. A cappella werden keine Fehler verziehen, alles ist direkt hörbar. Wir hängen mit den Augen am Chef, der uns detailliert durch das Stück leitet. Sehr schön präzise folgen wir seinen Anweisungen und verdienen uns sein breit gelächeltes Lob. Teamarbeit at it’s best. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass die Zuhörer ganz schnell klatschend einsteigen – fast komplett im korrekten Gospelrhythmus. Fachpublikum und langjährige Besucher brauchen keinerlei Nachhilfe!

© Daniel DeppeDer Gospel-Trainer kitzelt den gewünschten Klang heraus

Wieder gehen wir in Hab-Acht-Stellung, doch diesmal geht es krachend los. Fanfarenartig laut erklingt der Auftakt zu „Joshua fit the battle of Jericho“. Der Blick in die erstaunten Gesichter im Publikum macht uns Gospeltrainern immer wieder Spaß, wenn wir unsere Version dieses alten Spirituals zu Gehör bringen. Dem imposanten Beginn steht die geheimnisvoll-erzählende Art des Refrains gegenüber. Jetzt zahlt sich die intensive Probenarbeit an diesem Stück aus. So muss es sich Chorleiter Sebastian gedacht haben, als er dieses Arrangement entwickelt hat. Man scheint live dabei zu sein bei den Ereignissen in Jericho.

© Daniel Deppe Beim nächsten Gospel „Immanuel“ wird mindestens ein Gang zurückgeschaltet. Moderatorin Kirsten spricht vorweg von engelgleichem Gesang in Bezug auf das Anfangssolo. Ob Solistin Danny in diesem Moment ganz mulmig wird? Kurzer Blickkontakt zu Chorleiter Sebastian, der sendet ihr ein zuversichtliches Lächeln und schon erklingen die ersten Gesangspassagen. Klingt wirklich toll. Von einer Erkältung, die in den letzten Wochen so viele Gospeltrainer heimgesucht hat, ist nichts mehr zu spüren. Wie schafft man es, sich alleine da vorne hinzustellen und so zu singen?! Nach der beeindruckenden Vorgabe der Solistin lässt sich der Chor auch nicht lumpen und bietet ein gutes Niveau. Deutlich ist zu spüren, dass man sich individuell zurücknimmt zugunsten eines gemeinsamen Ausdrucks. Dem Workshop vor einiger Zeit sei Dank.

© Daniel DeppeDie Menschen werden still, sind ganz bei sich

© Daniel DeppeHat das Publikum gerade noch andächtig zugehört, so wird es jetzt mit einbezogen. „Heaven is a wonderful place“ ist ein Song, der als Endlosschleife nach Anweisungen des Chorleiters gesungen wird. Den kurzen, einfachen Text haben wir den Zuschauern mit dem Konzertprogramm an die Hand gegeben. Zunächst singt der Chor den Gästen die Männerstimme vor, anschließend singen alle gemeinsam. Chorleiter Sebastian lässt den Chor einen Moment schweigen, um zu überprüfen, ob die Lektion beim inzwischen stehenden Publikum ankommt. – Und ob. Man ist heute singfreudig, und macht die Aktion gerne mit. Nach und nach wechseln Sopran und Alt in ihre eigenen Stimmen, Männer und Publikum singen weiterhin gemeinsam. Das beeindruckt. Die ganze Kirche ist aktiv, gut 500 SängerInnen bei guter Akustik. Tolle Sache. Man bedankt sich durch kräftigen Applaus, ist stolz auf sich selbst.

© Daniel DeppeDie Kirche ist voll, alle machen mit

Ein Klassiker wie „Go down, Moses“ bietet zum soeben Gesungenen einen guten Kontrast. Aber, oh weia, den Einsatz der Stimmen haben wir verbockt. Irgendwie ist der Wurm drin. Nach einem Moment haben wir uns aber gefangen und gewinnen zunehmend an Sicherheit. Dem Chef steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Soll er sich mal umsehen! Die Zuhörer nehmen’s nicht übel. Bei allen Beiträgen zuvor haben Einsätze, Übergänge und Abschlüsse sehr sauber und sicher geklungen. Man weiß also, dass wir es können. So ist der Fehler nicht mehr als eine Anekdote in einem bisher gelungenen Konzert. Erleichtertes Lächeln überzieht anschließend die Gesichter der Gospeltrainer.

© Daniel DeppeErst in jüngster Zeit haben wir Steffis Solo eingebaut

Jetzt wollen wir aber zeigen, dass wir es drauf haben. Mit „Holy ist the lamb“ bietet sich die perfekte Gelegenheit. Bei diesem Lied hört man jedes Detail, also gegebenenfalls auch jeden Fehler. Außerdem gilt es, die innere Ruhe zu bewahren, um Zugang zum Inhalt zu bekommen. – Es klappt wie am Schnürchen! Sicher, ruhig, ganz leicht – wir schweben durch diesen Song. Wer jetzt kein Strahlen auf dem Gesicht hat, dem ist nicht zu helfen. Die Menschen erkennen unsere Leistung nach dem Faux pas zuvor an und belohnen uns mit warmherzigem Applaus.

Vor dem nächsten Stück „Jesus is right here“ verdeutlicht Moderatorin Kirsten die Innigkeit des Textes und ruft quasi Jesus in unsere Mitte. Wir befinden uns hier schließlich in einer Kirche. Kirsten spricht zu den versammelten Menschen wie zu uns im Workshop. Das kommt an, macht dadurch aus einem belanglosen Text etwas ganz Persönliches. Deutlich ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer während unseres Vortrags zu spüren. Bevor der Applaus aufbrandet, gönnt man sich noch eine kleine Pause des Innehaltens, indem die Musik nachzuwirken scheint. Sehr sensibel wahrgenommen!

© Daniel DeppeModeratorin Kirsten Gerndt im Einsatz

Mancher Besucher kennt den Gospeltrain seit Jahren und weiß von unseren Aktivitäten. Den übrigen wird von unseren Gospelkirchentagsteilnahmen berichtet und den vielfältigen dort gewonnenen Erfahrungen. Dazu gehört auch das folgende Lied. 2012 war „Let me fly“ ein Höhepunkt der Veranstaltung in Dortmund. Seitdem ist es fester Bestandteil unseres Repertoires, mit der Chance, ein Evergreen zu werden. Wir wissen genau, wie es geht. Die Gospelkirchentagsteilnehmer sowieso. Es gilt, dieses eine Gefühl wachzurufen, das den ganzen Song trägt. Kirsten sitzt ganz ruhig in der Bank. Wir sehen sie jedoch vor unserem geistigen Auge mit weit ausgestreckten Flügeln, wie wir es in einem früheren Workshop geprobt haben.

Das war der letzte Titel im ersten Konzertblock. Wir gehen geordnet ab, nehmen unsere reservierten Plätze in den Seitenschiffen ein und nutzen die Pause zum Trinken, während von Chorleiter Sebastian ein Instrumentalstück am Keyboard gespielt wird.

© Daniel DeppeDer Chorleiter am Keyboard, der Chor bekommt eine kleine Auszeit

Teil 3 folgt.

© alle Fotos dieses Artikels wurden von Daniel Deppe zur Verfügung gestellt.

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 in der Lokalzeitung

Von unserem Jubiläumskonzert berichtet natürlich auch unsere Lokalzeitung, der Westfälische Anzeiger. Man gönnt uns einen großen Artikel einschließlich Foto. Am nächsten Tag gibt es noch eine kleine, aber feine Ergänzung.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.03.2015 Westfälischer Anzeiger, Hamm, 31.03.2015

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 19.03.2015Westfälischer Anzeiger, Hamm, 01.04.2015

Mal unter uns:
Wer an dieser Stelle die Fortsetzung der chorinternen Berichterstattung vermisst, dem kann geholfen werden. Der Trainarchivator ist bei der Arbeit! Inzwischen sind ihm Fotos zugespielt worden, die gesichtet, ausgewählt und im Einzelfall bearbeitet werden müssen. Wer den Trainarchivator kennt, der weiß, dass das mit Freude und Leidenschaft gemacht wird. – Jede Wette, jetzt seid Ihr so richtig neugierig! Könnt ihr auch sein, denn die Aufnahmen halten wunderbare Momente eines gelungenen Konzerts fest. An dieser Stelle geht schon mal ein herzlicher Dank an Daniel Deppe (www.deppe-solutions.de).

Ein Tip: Teil 1 der Nachbesprechung des Jubiläumskonzertes ist um einige Fotos ergänzt worden…

Nachbesprechung Jubiläumskonzert 22.03.2015 – Teil 1

© trainarchivatorUnsere Herz Jesu Kirche empfängt uns bei strahlendem Sonnenschein. Heute geht es endlich los, unser Jubiläumskonzert beginnt in drei Stunden. Die GospeltrainerInnen wollen endlich losgelassen werden und erfahren, ob sich die Vorbereitungen gelohnt haben und sich unsere Ideen umsetzen lassen wie gewünscht.

.

.

© trainarchivatorZunächst steht aber das Einsingen in der Kirche an. Erstmals zum Einsatz kommen unsere neuen Roll-Ups, die als Markenzeichen im Bereich der Eingänge und neben der Bühne stehen.

.

.

.

© trainarchivatorDer Innenraum beeindruckt schon ein wenig, sieht irgendwie professionell aus. Auch wenn wir die Bühne gestern bei der Generalprobe schon getestet haben, so ist deren Einsatz noch recht ungewohnt. Die Instrumente und Mikrofone sind einsatzbereit, die Dekoration ist seit gestern vervollständigt worden.

© trainarchivatorPassend zur Passionszeit – Weißdorn, Brombeerranken, violetter Dekostoff und Lichtertüten

Also ab auf die Bühne, Plätze einnehmen und die Aufstellung von Chorleiter Sebastian Wewer noch ein wenig optimieren lassen.

© Daniel DeppeWir wollen gleich einen guten Eindruck machen   © Daniel Deppe

Dann geht es gleich los mit den altvertrauten Einsingübungen. Der Chef findet das richtige Maß, um uns aufzuwärmen und dennoch nicht zu überfordern. Es gilt, unsere Kräfte wohldosiert einzusetzen – es wird heute noch einiges von uns verlangt werden. Insgesamt klappen die Übungen und angesungenen Titel recht gut.

© trainarchivatorDie Gospeltrainer beim Einsingen – noch ganz unter sich

© Daniel DeppeEtwas aufgeregt sind wir schon, und so passieren kleine Flüchtigkeitsfehler. Kein Problem, die sind durch klare Absprachen einfach zu beheben. Auch unser Chef scheint ein wenig Lampenfieber zu haben, doch er nimmt’s routiniert und mit Humor.
© Daniel Deppe

.

Es wird überhaupt viel gelacht. Konzentrierte Vorbereitung und Lockerheit sind gut im Gleichgewicht. Es bewährt sich, dass wir uns frühzeitig getroffen haben und so nicht unter Zeitdruck geraten.

© Daniel DeppeLachen löst die Vorstartspannung   © Daniel Deppe

© trainarchivatorEine ahnt, die Kamera sieht alles

Inzwischen ist auch Kirsten Gerndt eingetroffen. Die befreundete Chorleiterin hat uns bei der Konzertvorbereitung unterstützt, indem sie mit dem Blick einer Außenstehenden auf Fehler und Korrekturmöglichkeiten hingewiesen hat. Außerdem haben wir einen Bekannten gewinnen können, der Fotos vom Konzert machen wird. So wird die Veranstaltung nachher sicher eine runde Sache.

© Daniel DeppeEnde des Einsingens – geordneter Abgang   © Daniel Deppe

Ruckzuck können wir den gesanglichen Teil abschließen. Jetzt muss noch der Einzug geprobt werden. Also gibt es klare Anweisungen, wie wir von der Bühne abzugehen haben, um zu Konzertbeginn in umgekehrter Reihenfolge unser Plätze einzunehmen. Letzte Absprachen gelten der Organisation der zwei kleinen Trinkpausen, die für uns SängerInnen während des Auftritts eingeplant sind. Nur der Chef muss durchziehen und die Pause mit Keyboardspiel gestalten.

© Daniel DeppeDie besten Plätze sind direkt nach Einlassbeginn schon weg   © Daniel Deppe

Inzwischen ist es sechszehn Uhr. Einlassbeginn. Kaum sind die Türen geöffnet, strömen die ersten gut fünfzig Gäste in die Kirche. Im Vorraum werden diese von dazu eingeteilten Gospeltrainern begrüßt und mit einem Konzertprogramm ausgestattet. Wir anderen verlassen die Kirche und ziehen uns in den Jugendkeller des Pfarrheims zurück, um eine gute halbe Stunde der Ruhe zu genießen.

© Daniel Deppe, Bearbeitung TrainarchivatorEin Gruß, ein Schluck, ein Häppchen. Schick machen, konzentrieren, nochmals alles checken – gleich gilt es!   © Daniel Deppe/Collage Trainarchivator

Die letzten Minuten der Vorbereitung sind immer ganz individuell. Was darf es sein? Kaffee oder Wasser? Ein paar Leckereien oder noch ein dringender Gang?

© trainarchivator Gospeltrainer kreativ – die Lok ist schon verputzt

© trainarchivatorBald schon wird zum Aufbruch gerufen

Wir verlassen das Pfarrheim durch den Hintereingang und nähern uns der Sakristei, durch die wir vom Publikum unbemerkt in die Kirche gelangen können. Einen Moment noch, dann wird uns die Tür geöffnet.

© trainarchivatorAufstellung in der geprobten Reihenfolge

Leise schleichen wir in die Sakristei, damit man uns nicht in der Kirche hört. Jeder erhält ein Glas mit großem Teelicht, das beim Einzug vor dem Betreten der Bühne auf den Alterstufen abgestellt werden wird. Chorleiter Sebastian Wewer kommt und blickt seinem erwartungsvollen Klangkörper ins Gesicht. Ein letztes Toi-toi-toi schweißt uns zusammen. Der Chef geht nach vorne in Richtung Keyboard, und wir warten auf das Zeichen zum Einzug.

Teil 2 folgt.