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Nachbesprechung Auftakt zur Chorsaison am 11.01.2014 in Herz-Jesu

Jetzt liegt der Start ins neue Jahr schon wieder hinter uns. Die Kombination von Workshop und anschließendem Auftritt in der Vorabendmesse in der Herz-Jesu-Kirche nebenan hat sich wieder bewährt. Die Pause über die Feiertage war zwar nicht sehr lang, dennoch ist es ein Neubeginn. Das vergangene Jahr mit seinen Ereignissen liegt hinter uns, ebenso die entsprechenden Rückblicke und Erinnerungen. Nun wendet sich unsere Aufmerksamkeit den neuen Aufgaben zu, der Blick geht nach vorne.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 10.01.2014© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 10.01.2014

Der Workshop

Die Teilnahme am Workshop war mit gut 35 Leuten richtig gut. Nach der Pause freute man sich wieder aufeinander und war gespannt, was dieser Nachmittag wohl bringen werde. Außer unserem Trainer Sebastian Wewer hatte der Gospeltrain mit Kirsten G., einer Sängerin und Chorleiterin, eine Co-Trainerin an Bord. Schon im letzten Jahr hatten wir mit Spaß und Engagement zusammen gearbeitet.

Foto: trainarchivator Unser Trainergespann an diesem Nachmittag

Um es vorweg zu nehmen: auch dieses Mal war es so. Es war ein lockeres Wechselspiel der Trainer; man war vertraut miteinander und so ergab sich mancher Flachs. Dennoch wurde seriös (prust – das ich das mal so ausdrücken muss, wer hätte das gedacht?!) gearbeitet. Kirsten trug ihre eigene Facetten zur Probenarbeit bei, brachte v.a. den Ausdruck voran. Dazu wurde immer wieder der Bezug zwischen Inhalt/Text und Emotion betont, die sich dann fast von alleine ihren Ausdruck sucht. Ist also weniger Arbeit als ein „in sich hinein spüren“.

Beim Einsingen haben wir zwar die altbekannten Übungen gemacht, von Kirsten kamen noch mal ganz andere Hinweise als sonst. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, am Ende einer Übung wirklich nur noch einen gemeinsamen Ton zu erzeugen. Das hieß also genau aufeinander zu hören und individuell die notwendigen Korrekturen zu machen. Dies gelang nach zwei-drei Versuchen richtig gut. Erstaunlich, mit welch‘ kleinen Maßnahmen man durchaus große Wirkung erzielen kann.

Auf den Stundenplan hatte Sebastian eine bunte Mischung von Titeln gesetzt. Es galt sowohl die Stücke für den Gottesdienst frisch zu halten, als auch an zwei neuen Liedern zu arbeiten. Bei diesen stecken wir noch in der Lernphase, und deren Premiere vor Publikum steht noch aus. Mit „Lord, hold me“, „Immanuel“ und „Peace shall be with you” standen zunächst drei Titel auf dem Programm, die später in der Messe gesungen werden sollten. Also normale Probenarbeit, lediglich durch Co-Trainerin Kirsten ergänzt.

Einer der neuen Songs ist ein wunderschönes Segenslied – wenn wir es erst mal richtig drauf hätten. Dessen Titel wird an dieser Stelle natürlich nicht genannt ;-). Es bringt seine ganz eigenen Schwierigkeiten mit, besonders für den Sopran. Die hohen Töne sind’s, die vielen noch Mühe machten. Kirsten erkannte die Unsicherheiten. „Keine Angst vor der Höhe. Ihr müsst richtig Bock haben!“ lautete ihr Ratschlag. Völlig richtig. Je lockerer die Sopranos wurden, je mehr Freude hinzu kam, desto näher kam man dem Ziel. Sebastian meinte begeistert, dies sei die schönste Stelle. „Sie werden es lieben [in Bezug auf den Klang], sie werden es hassen [in Bezug auf die Probenarbeit]“ die Erklärung für Kirsten. Solche Äußerungen seien destruktiv, bekam Sebastian sein Fett weg von der erfahrenen Chorleiterin.
Foto: trainarchivatorAch Kirsten, Du kennst doch unseren Chef 😉 !
Er ist ein Meister der wohlwollenden und gut gesetzten Provokation. Natürlich ist dies  nur ein Stilmittel aus Chorleiters Werkzeugkiste. Darin befindet sich auch einiges an Ermunterung und Schmeichelei, an sachlicher Korrektur und viele weitere Hilfestellungen.
Der Chor amüsierte sich angesichts der Methodendiskussion. Wir hatten das Ganze längst durchschaut.
Nach dem Sopran bekam auch der Alt ganz konkrete Hinweise. Hier ging es v.a. um die richtige Atemtechnik, um Passagen ganz weich verbunden singen zu können. Nach etlichen Durchläufen einzelner Abschnitte wollten wir das Stück zum Schluss nochmals im Ganzen gemeinsam singen. Von Kirsten kam an dieser Stelle der Tipp des Tages: „Keine Angst vor hohen Tönen, befreit Euch, singt!“ – Einige Minuten später waren Chor und die beiden Trainer mit dem erreichten Zwischenergebnis zufrieden; einige schwierige Klippen waren genommen. Sebastian erinnerte grinsend daran, dass bisher jedes Lied, welches anfangs ganz schrecklich klang, irgendwann als Geburtstagslied endete (Geburtstagskinder dürfen sich einen Lieblingstitel wünschen). Stimmt. Geben wir gerne zu.

Foto: trainarchivator Viele Gospeltrainer beim Workshop zum Saisonauftakt

Nach einer kleinen Kaffeepause ging es mit zwei Liedern weiter, die wir im letzten Jahr sehr häufig gesungen haben – „This is the day“ und „Let me fly“. Hier gab es wenig zu korrigieren, so dass wir beim letzteren mit ausgestreckten Flügeln schön entspannt segeln konnten. Ein echtes Vergnügen für alle.
„Jesus is right here“ ist zwar noch relativ neu im Repertoire, hat seine erfolgreiche öffentliche Feuertaufe aber bereits hinter sich. Hier galt es die richtige Dosierung zu finden, anfangs die „Power einzuregeln“ wie jemand es nannte, an anderer Stelle konnte man dann die ganze Energie raus lassen.
Damit nicht nur Schmusesongs gesungen werden sollten, kam anschließend „Sia hamba“ dran, das wesentlich rhythmischer daher kam. Klappte auch ganz prima, so dass zu Abschluss des Workshops erneut ein neuer Titel in Angriff genommen werden sollte. Auch dieser wird nicht genannt, denn man will vor den anstehenden Konzerten ja nicht das Programm verraten. Bis zur Auftrittsreife waren wir bei diesem Song noch weit entfernt, doch man konnte schon erkennen, wie es einmal werden soll. Zunächst stand aber die Arbeit mit einzelnen Stimmen an den verschiedenen Teilstücken an. Inzwischen war die Zeit weit fortgeschritten und die Konzentration ließ nach intensiver Arbeit allmählich nach. Es war an der Zeit den Workshop zu beenden, einige Minuten Pause einzulegen und dann in die Kirche hinüber zu gehen.

Die Vorabendmesse

Die Herz-Jesu-Kirche war an diesem letzten Wochenende der offiziellen Weihnachtszeit noch festlich geschmückt. Im Vordergrund befand sich die wie jedes Jahr liebevoll arrangierte Krippenszene, im Hintergrund große schlichte Weihnachtsbäume. Einige letzte Dinge wurden besprochen, dann begann auch bald der Gottesdienst.

Foto: trainarchivator Die jedes Jahr etwas anders phantasievoll aufgebaute Krippenlandschaft

Der Gospeltrain eröffnete die Messe mit dem schwungvollen Song „This is the day“, zu dem Pfarrer Paul Markfort einzog. Die Kirche war recht gut besucht, und wir entdeckten einige altbekannte Gospelfreunde unter den Anwesenden. Hatte die Ankündigung unserer Mitgestaltung doch ihre Wirkung erzielt.
Nach der Begrüßung und Einleitung durch den Pfarrer wurde Gott mit unserem „Immanuel“ angerufen. Vom leisen, intensiven und persönlichen Beginn steigerte sich das Stück zum furiosen Finale. Hatte Pfarrer Markfort zunächst noch völlig gebannt Solistin Danny zugehört, strahlte er am Ende den Chor begeistert an.
Mit „Jesus is right here“ hatten wir für den Gottesdienst auch einen für uns relativ neuen Gospel vorbereitet, der erst seit dem Herbst im Repertoire ist. Manche unserer Lieder kennt unser Stammpublikum natürlich schon. Doch gerade die Reaktion auf neue Titel ist für uns immer wieder spannend zu erleben. Wie oft auch bei anderen Liedern wiederholte der Pfarrer den Namen des soeben gehörten Stückes und übersetzte diesen im Anschluss daran ins deutsche. Wer des englischen nicht mächtig war, bekam so auf ganz leichte Art Zugang zum Text; die musikalische Stimmung hatte zuvor schon das Ihrige zum Verständnis beigetragen.

© Hartwig Krause„Der Gospeltrain unter’m Weihnachtsbaum – das hat ´was“ meinte Pfarrer Paul Markfort

Inzwischen gibt es kaum noch Songs beim Gospeltrain, bei denen einfach die Strophen gleichartig nacheinander weggesungen werden. Wenn nicht schon die Komposition eine Steigerung oder andere Besonderheiten im Aufbau bietet, so macht sich unser musikalischer Direktor ans Werk und peppt das Stück ein wenig auf, bis wir eine individuelle Version anbieten können. Auch „Lord, hold me“ als nächstem Beitrag entsprach diesem Muster.

Nachdem der Segen gesprochen wurde, durften wir allen Besuchern ein warmherziges „Peace shall be with you“ mit auf den Heimweg geben. Wie immer bedankte sich Pfarrer Markfort kurz vor dem Ende des Gottesdienstes für unsere Mitwirkung. Wir durften anschließend den verdienten Applaus der Gäste entgegen nehmen.
Zum Auszug gab es dann mit „Sia hamba“ einen deutlichen musikalischen Kontrast zu hören. Waren einige der zuvor gehörten Songs doch eher melancholisch, eine persönliche Sache zwischen Sänger/Zuhörer und Gott, so ging es jetzt rhythmischer und schwungvoller zur Sache. So konnte man gestärkt und mit frischem Elan nach Hause gehen.

Foto: trainarchivatorKurzer Abschluss des Saisonauftakts

Der Workshop war ein Erfolg, denn trotz ernsthafter Probenarbeit haben wir viel Spaß miteinander gehabt. Die Mischung aus Konzentration und Lockerheit war gut gelungen. Auch die anschließende Vorabendmesse war eine musikalisch runde Sache, wie uns die Rückmeldungen bestätigten. Wir waren mit uns zufrieden und durften nun ins private Wochenende starten.

Nächster Einsatz – Pastors Siebzigster 13.10.2013

Foto: trainarchivatorGerade zwölf Stunden sind seit unserem letzten Auftritt vergangen; schon sind wir wieder im Einsatz. Die Benefiz-Konzertandacht war in jeder Beziehung grandios. Eigentlich benötigt man jetzt etwas Ruhe, um sich stimmlich und emotional zu regenerieren. Keine Chance.

Pfr. Markfort wird überrascht

Pfarrer Paul Markfort von unserer Clemens-August-Graf-von-Galen-Gemeinde feiert heute seinen siebzigsten Geburtstag. Das ist schon mal ein Grund zum Feiern. Da er Fan des Gospeltrains ist und v.a. ein Förderer der ersten Stunde, darf man bei dieser Gelegenheit einmal mit einem Ständchen Danke sagen. Pfarrer Markfort hat zu denjenigen gehört, die Gospelmusik im Hammer Norden an der Herz-Jesu-Kirche ermöglicht haben, indem er die Idee einiger Enthusiasten unterstützte. Es muss für ihn eine echte Freude sein, was aus diesen ersten Anfängen geworden ist.

Foto: trainarchivator
„Chef“ Sebastian und „Bossin“ Christa – diese beiden haben noch etwas vor
Das Bild ist doch wohl ein Traum?

Als die Idee aufkam, den Pastor mit einem musikalischen Beitrag zu überraschen, waren wir uns schnell einig: da machen wir! Aber wie? Es war klar, dass die Sonntagsmesse festlicher ausfallen würde, dass Gäste kämen. Einige Gospeltrainer waren sogar zuvor zusätzlich für den Kirchenchor im Einsatz. Das ist mal Engagement.

Foto: trainarchivatorDie Hintertür ist auf. Wie weit ist der Gottesdienst?

Wir verabredeten uns hinter der Kirche nach Gottesdienstbeginn. Es war so organisiert, dass jemand aufschlösse und wir von hinten in die Sakristei gingen. Mucksmäuschenstille war gefordert – eine schwierige Übung für den Gospeltrain. Hat aber geklappt. Sobald die Messe dem Ende entgegen ginge und der Auszug bevorstünde, wollten wir den Pfarrer daran hindern, indem wir ihm entgegen kämen. Also wurde aus der Sakristei gelauscht und spioniert, um den entscheidenden Moment nicht zu verpassen. Nicht so einfach, da ein solcher Festgottesdienst immer Programmpunkte außer der Reihe haben könnte. Genau so kam es auch.

Foto: trainarchivatorIn der Sakristei ist’s eng für fast dreißig Gospeltrainer.
Auch am Tag nach dem Großevent haben die noch nicht genug…

Dann das Zeichen, los geht’s. Wir zogen unisono mit der Männerstimme des Liedes „Heaven is a wonderful place“ dem überraschten Pfarrer entgegen. Sobald er, mit dem Rücken zu uns stehend, die ersten Töne hörte, flog sein Kopf herum. Der Gesichtsausdruck soll sehenswert gewesen sein. So hatten wir uns dies für ihn gewünscht. Im Altarbereich angekommen, stellten wir uns in Chorformation auf und sangen den Titel korrekt mit allen drei Stimmen zu Ende. Der Beschenkte strahlte uns an und bedankte sich überschwänglich. Auch die Gottesdienstbesucher waren klatschend gut mitgegangen.

Foto: trainarchivator
Chorleiter Wewer verliest für alle den Text der Urkunde

Ein lautes „Halt“ von Chorleiter Sebastian Wewer stoppte den nun angestrebten Auszug von Pfarrer und Messdienern. Was war nun los? In herzlichen und witzigen Worten – natürlich mit einer Portion der typischen Wewerschen „Frechheit“ gewürzt – wurde Pastor Markfort zum Praeses honoris des Gospeltrains ernannt. Mehr geht nicht, Ehrenmitglied ist er ja schon länger. Als Beleg erhielt er eine entsprechende Urkunde und v.a. einen Chorschal. Natürlich wurde auch das amüsierte Publikum über diese chorinterne Zeremonie unterrichtet. Markfort hatte sichtlich Spaß und fühlte sich geehrt.

Foto: trainarchivatorEiner mehr an Bord – auf das der Gospeltrain voll werde…

Mit seinem Ausruf „Gleich wird das Essen kalt“ wurde man an die Realitäten erinnert. Stimmt. Er hatte seine Gäste ins Pfarrheim zu Speis‘ und Trank geladen. Schnell wurden unsere eben noch in der Sakristei besprochene Planung  über Bord gekippt. Statt dessen gab’s unseren Auszug zu „This little light of mine“ . Kundige Zuschauer und natürlich der Jubilar sangen mit.

Foto: trainarchivator
Applaus für den Jubilar.
Der freut sich, dass seine neue Position nicht mit Arbeit verbunden ist

Für die Gospeltrainer begann mit dem Abschluss dieses kleinen Auftritts nach vielen Anstrengungen und noch mehr tollen Eindrücken ein hoch verdientes Restwochenende.

Nachbesprechung Hochzeit in Herz-Jesu 06.07.2013

Foto: trainarchivator Man glaubt es kaum: seit Gründung des Gospelchores war es tatsächlich die erste Hochzeit, die wir in „unserer“ Herz-Jesu-Kirche im Hammer Norden mitfeiern durften. Dazu passend bekam das Paar des Tages sommerlichen Sonnenschein geschenkt. Das freute auch die Gospeltrainer, denn die bisherigen Hochzeiten des Jahres haben wir bei Schnee im Februar, eiskalten Winden im April und grauen Wolken im Juni besungen.

Foto: trainarchivator
letzte Absprachen kurz vor Beginn

Da wir als Überraschungsgäste auftraten, blieben wir nach dem Einsingen ganz ruhig in der Sakristei, bis es losging. Chorleiter Sebastian Wewer stimmte vorne im Altarbereich den Titel „Lord, hold me“ mit einem Solo an. Dazu zogen wir leise summend von hinten ein. Leider hatten wir keine Gelegenheit zur Laufprobe gehabt, doch einige Absprachen und unsere Erfahrung ließen den Einzug gelingen. Nun konnten wir den Titel mit ganzer Überzeugung und auch ein wenig erleichtert singen. Die überraschte Braut lächelte erfreut über den gelungenen Auftakt.

Nach der Eröffnung des Gottesdienstes durch Pfarrer Paul Markfort ging es gleich musikalisch weiter. „This little light“ sollte dem Brautpaar Zuversicht für ihren gemeinsamen Lebensweg mitgeben.

Für die Lesungen hatte sich das Brautpaar zwei Klassiker aus der Bibel ausgesucht. Umrahmt wurden diese allerdings durch zwei Musiktitel, die noch ganz neu im Repertoire des Gospeltrains sind. Wie gut, dass uns Noel Brefried am Klavier begleitete, so dass Chorleiter Sebastian sich ganz auf den Chor konzentrieren konnte. Natürlich haben wir „Jesus is right here“ und „Halleluja, Immanuel“ in den Proben bis zur Auftrittsreife gebracht, doch Unterstützung durch den Chorleiter gab weitere Sicherheit. Also folgten wir den Hinweisen des Chefs sehr aufmerksam, und man konnte sich über zwei gelungene Lieder von beeindruckender Wirkung freuen.

Weiter ging es mit der eigentlichen Eheschließung als Höhepunkt des Gottesdienstes. Zu diesem Anlass bekam das Brautpaar „The rose“ zu hören, vorgetragen von Sebastian Wewer als Solosänger. Speziell die zunehmende Intensität dieses Stücks gelang sehr gut.

Nach den Fürbitten folgte die Eucharistie. Während der Gabenbereitung sang der Gospeltrain „Let me fly“. Hier fiel auf, wie gut Chorleiter und Pianist harmonierten, immer einen Blick für die Handlung am Altar hatten und das Stück variabel genau auf die richtige Länge brachten. Zur Austeilung der Kommunion hatte man passend das „Halleluja“ ausgewählt. Anschließend bekamen auch die GospeltrainerInnen die Gelegenheit zum Empfang der Kommunion. „Die Zeit nehmen wir uns“ bot der Pfarrer an und fuhr anschließend mit dem Gottesdienst fort.

Bevor Pfarrer Markfort den Gottesdienst mit letzten Worten abschloss, bekamen alle Anwesenden das Segenslied „Peace shall be with you” zu hören. Der Auszug des Paares wurde – wie so oft – vom Klassiker „Oh, happy day“ begleitet. Dieses Lied darf einfach nicht fehlen; so sehen das fast alle, die uns zur Begleitung von Trauungen einladen.

Foto: trainarchivatorAls die Gesellschaft die Kirche verlassen hatte, die Gospeltrainer ihre Sachen packten und die Ordnung hinter dem Altar wieder herstellten (ein paar große Kerzenleuchter hatten aus Platzgründen dem Chor weichen müssen), kam der Pfarrer strahlend zurück in die Kirche. „Da bekommt man Lust auf‘s heiraten! Wie wär’s?“ fragte er in die Runde und suchte scherzhaft nach Kandidaten. Er hatte mit seiner heiteren und positiven Ausstrahlung sehr zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen, das Paar immer sehr persönlich und herzlich angesprochen. Als Fan des Gospeltrains hatte er den musikalisch besonders reich ausgestatteten Traugottesdienst offensichtlich genossen. Ein paar letzte Worte mit unserer Chefin Christa nach dem gelungenen Auftritt, und man ging in das verdiente Wochenende.

Nachbesprechung Erstkommunion Herz-Jesu-Kirche 14.04.2013 Hamm-Norden

Als wir frühzeitig an der Kirche eintrafen, wurde gerade noch der Fahnenschmuck hergerichtet. Martin durfte gleich aktiv werden und einige aufhängen; Anja schritt zur Tat, indem sie die nicht perfekte Haltung einer Fahnenstange korrigierte. Schon trafen erste Kommunionkinder mit ihren Familien ein und konnten sich vor der Kirche fotografieren lassen.

Foto: trainarchivator
Damit es richtig schön wird: Martin, der Freund und Helfer

Wir starteten das Einsingen, bevor all‘ zu viele Besucher anwesend waren. Auch im Altarbereich wurden letzte Vorbereitungen getroffen. Sogar für eine kurze Begrüßung zwischen Pfarrer Paul Markfort und dem Chor war noch Zeit. „Was waren das für Laute? Oder sollte das ein Lied werden?“ Der offensichtlich blendend gelaunte Pfarrer spielte auf einige Stimmübungen unsererseits an, die ihm noch nicht bekannt waren. Nachdem letzte Laufproben zu Ein- und Auszug erledigt waren, konnte es losgehen.

Der Gospeltrain stellte sich im Vorraum in Zweierreihe auf, neben uns die aufgeregten und festlich herausgeputzten Kommunionkinder mit ihren brennenden Kerzen. Als Chorleiter Sebastian Wewer an der Orgel das Lied „Lord, hold me“ anspielte, folgte der Chor langsam und singend dem vorausgehenden Kreuzträger in die Kirche. Die Kinder schlossen sich uns an und wurden von hinten nach vorn in Richtung Altarraum gebracht. Die Strophe des Liedes wurde so lange wiederholt, bis sie in ihren Bänken saßen und wir nach dem Rückmarsch unseren Platz hinten neben der Orgel erreicht hatten. Es war ein gelungener Auftakt mit einer langen, beeindruckenden Prozession, schließlich gekrönt durch den ausdrucksstarken Refrain des Liedes.

Foto: trainarchivator
Im Vorraum kurz vor dem feierlichen Einzug. Kommunionkinder, Gospeltrain und Messdiener stellen sich auf

In der voll besetzten Kirche begrüßte Pfarrer Markfort zur Eröffnung Kommunionkinder und Gottesdienstbesucher. Nach der Tauferinnerung als wichtigen Bestandteil jeder Erstkommunion sang die Gemeinde ganz klassisch mit Orgelbegleitung „Fest soll mein Taufbund immer stehn“, selbstverständlich mit Chorunterstützung.
Das allseits bekannte „Oh, happy day“ stellte einen deutlichen Kontrast dar. Nach dem schwungvollen Auftakt am Klavier hatten sich viele Kinder ruckartig umgedreht und wir konnten in strahlende Gesichter schauen. Von den Zuhörern und vom Pfarrer, die spontan mit geklatscht hatten, gab es anschließend noch Extraapplaus.
Vor der Lesung erklang das jubelnde „Taizé-Halleluja“, später ein anderes, erst besinnliches und sich dann steigerndes „Halleluja“, dessen Refrain vom Pfarrer begeistert mitgesungen wurde.

Während des ganzen Gottesdienstes standen die Kommunionkinder im Mittelpunkt und kamen immer wieder mit kleinen Beiträgen zu Wort. Jetzt traten gleich viele von ihnen in Aktion, als sie verschiedene Wünsche in Form von „Wir Kinder werden wie Jesus, wenn…“ äußerten. Es hieß, wenn diese Wünsche beherzigt werden und man sich auf Jesus einlasse, wird bildlich ein Weizenkorn am Ende viel Frucht tragen. Das folgende Lied „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ rundete das Thema ab. Der Gospeltrain war auf die Altarstufen nach vorne gekommen, um die Kinder a cappella zu unterstützen. Die Probe vor zwei Tagen hatte sich ausgewirkt, denn die Situation war den Kindern jetzt vertraut und sie machten rege mit. Chorleiter Sebastian musste jetzt nur noch die Erwachsenen in Schwung bringen, was dank der ihm eigenen Art der sehr direkten Ansprache gut gelang. Schmunzelnde Kommunionkinder hatten Spaß.

Foto: trainarchivator
Während der Wortbeiträge hinter dem Orgel-Spieltisch

Die Fürbitten leiteten zur Gabenbereitung über, zu der „Komm, sagt es allen weiter“ gesungen wurde. Hier war die Chorunterstützung in den Strophen nötig, beim Refrain sang die Gemeinde dann kräftiger mit. Vor der Wandlung wurde es mit „Großer Gott, wir loben dich“ und Orgelspiel wieder richtig feierlich. Es fiel auf, dass die Kinder deutlich aufmerksamer waren als am Freitag. Eine Probe ist halt etwas anderes als fein gekleidet vor so vielen Menschen im Mittelpunkt zu stehen. Zum Vater-unser stellten sich die Kommunionkinder rund um die Altarstufen auf. Ihre Katechetinnen standen aufgereiht hinter dem Altar und begleiteten das gemeinsame Gebet mit erläuternden Gesten. Man spürte deutlich, dass die Feier auf ihren Höhepunkt zusteuerte. Nur der Friedensgruß und das Lied „Herr, gib uns deinen Frieden“ trennte die Kinder noch vom großen Augenblick.

Nun war es soweit! Natürlich wurde die Kommunion zuerst an die Neulinge ausgeteilt. Pfarrer Markfort nahm sich viel Zeit für die persönliche Ansprache jedes Kindes. Zur Untermalung gab es ein Klavierstück, das uns so eigenartig vertraut vorkam. Auch im Publikum stutzte man für einen Moment. Dann „fiel der Groschen“. Ja, klar – Nessaja“ (Ich wollte nie erwachsen sein) aus „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“. Das Stück passte wunderbar zur Stimmung in der Kirche und hat viele überrascht.

Allerdings war es zu kurz für die trotz vieler Helfer andauernde Kommunionausteilung. Die Kirche war schließlich voll besetzt. Sebastian zog das Lied gekonnt in die Länge, doch er konnte beim besten Willen nicht sehen, wie weit man vorne war. Nun fand unser vielseitig einsetzbarer Uwe ein neues Betätigungsfeld und hielt den Pianisten flüsternd auf aktuellem Stand, was die Zeremonie am Altar anging. Meistens muss es wohl so etwas wie „spiel weiter“ gewesen sein. Ein improvisiertes Zwischenspiel leitete zu „Let me fly“ über. Der Gospeltrain ist ja an solche spontanen Aktionen gewöhnt und reagiert flexibel mit gekonntem Einsatz. Auch dieses Lied ging zu Ende und nach Uwes Einflüsterung gaben wir noch einmal „Lord, hold me“ zu besten. Die Gottesdienstbesucher haben die Improvisation bei der stimmungsvollen Untermalung bestimmt nicht erkannt und alles für geplant gehalten. Ok, ein wenig Gedanken wird sich unser Musikdirektor mit Sicherheit gemacht haben! Mit „This little light“ waren wir vermutlich wieder im Plan.

Nach letzten Worten des Pfarrers sangen wir als Segenslied zum Schluss „Heavenly peace“ in deutsch und englisch. Die Orgel als Begleitinstrument vermochte dem Lied noch einmal andere Facetten abzugewinnen als ein Klavier. Bei den Danksagungen an alle, die den Gottesdienst vorbereitet und mitgestaltet hatten, wurden auch wir erwähnt und von den Anwesenden mit viel Applaus bedacht. Leider stürzten bereits einige Besucher voreilig aus der Kirche, um ja den Auszug der Kommunionkinder von außen zu erleben, was die Atmosphäre ein wenig störte. Der Gospeltrain ermöglichte den Kindern jedoch ein weiteres schönes Erlebnis, indem wir vor ihnen auszogen und mit ihnen die Kirche umrundeten. Passend dazu wurde „Heaven is a wonderful place“ und „Jesus is my salvation“ gesungen. Als die Prozession den Kirchplatz erreichte, löste sie sich auf und die Kinder wurden von ihren Familien in Empfang genommen. Für uns gab es noch ein wenig Small-Talk-Gelegenheit, wobei viel Zuspruch rüber kam. Angenehm waren v.a. auch die Rückmeldungen von Leuten, die den Gospeltrain zum ersten Mal gehört hatten.

Insgesamt war der Gottesdienst zur Erstkommunion reich an Musik – es gab ja auch etwas zu feiern. Bei der abwechslungsreichen Auswahl dürfte für jeden Zuhörer etwas dabei gewesen sein: Orgel oder Klavier, klassische Kirchenlieder oder Gospels. Es gab sowohl deutsch- als auch englischsprachige Texte; mal sang die Gemeinde, mal konnte man dem Gospeltrain zuhören. Die Veranstaltung war insgesamt gut vorbereitet, wobei sicher der Pastoralreferent und die Katechetinnen die Hauptarbeit geleistet haben. Es bleibt eine gelungene Erstkommunion in Erinnerung, die hoffentlich bei den Kommunionkindern angekommen ist und Freude bereitet hat.

Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 2

Nach der Pause steht „Let me fly“ auf dem Programm. Natürlich wird an dieser Stelle vom Gospelkirchentag im vergangenen Jahr berichtet, der bei uns Teilnehmern immer noch positiv nachwirkt. Mit diesem Stück lernt das Publikum einen modernen europäischen Gospel des dänischen Komponisten Hans-Christian Jochimsen kennen. Es gelingt exzellent und löst vereinzelt Jubel aus. Diese Mischung aus stilleren und kräftigeren Abschnitten, ganz fließend miteinander verbunden, bietet ein ganz neues Hörerlebnis. Besonders die A-cappella-Passagen verbreiteten echt Gänsehautfeeling. Da hätte ich doch gerne mal den Gesichtsausdruck vom Chef gesehen…

Es geht emotional weiter. Mit einer Geste zum Herzen ruft der Chorleiter das Thema des bekannten Titels „Tears in heaven“ wach. Viele Besucher singen oder summen mit, genießen die melancholische Stimmung, die der Chor von Anfang an gut trifft. Wie schön, dass wir seit einigen Jahren endlich auch Tenöre haben! Das bereichert den akustischen Gesamteindruck. Direkt im Anschluss daran werden die Zuhörer mit dem dynamischen „This is the day“ aus der Ruhe (mit)gerissen. Sofort wird begeistert mit geklatscht, inzwischen sitzt der Gospelrhythmus annähernd perfekt.

© W.Boesen, Hamm
„This is the day “ – das ist unser Tag!          © W.Boesen

Da der Gospeltrain jetzt ordentlich eingeheizt hat, werden die Menschen beim nächsten Lied gleich mit einbezogen. „Heaven is a wonderful place“ soll gemeinsam gesungen werden. Nach Anleitung durch den Vorturner (aha, deshalb ohne Krawatte!) übt das Publikum mit dem Chor die Männerstimme des Liedes ein. Als das sitzt, steigen erst der Alt und dann der Sopran mit deren Stimmen ein. Jetzt singen mehrere hundert Menschen sinngemäß „der Himmel ist ein wunderbarer Ort“ – hier und jetzt ist es auf Erden aber mindestens genauso toll. Wenn ich bedenke, dass man den Gospeltrain schon beim Einsingen bis nach draußen gehört hat; was mag da jetzt abgehen?

© W.Boesen, HammDie ganze Kirche singt, alle stehen          © W.Boesen

Noch nicht genug Action? Ok. „Rock my soul“ setzt noch einen drauf. Männer und Frauen stehen sich im Gesangsduell mit viel Einsatz gegenüber, wobei sich die zahlenmäßig klar unterlegenen Männer aber Mikrofonunterstützung organisieren. Das Duell erzeugt viel Schmunzeln bei den Zuschauern. Etliche stehen der besseren Sicht wegen auf. Dieses bekannte Lied singen außerdem viele mit.

© W.Boesen, HammUnsere Männer – und Eva! geben richtig Gas          © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“! Der Titel des nächsten Songs könnte auch das Motto des Tages sein. Die GospeltrainerInnen schweben angesichts des gut laufenden Konzerts und der positiven Resonanz von den Bänken sowieso auf Wolke sieben. Zuvor berichtet Chorleiter Sebastian dem erstaunten Publikum, dass sich in unseren Reihen ein Jubilar befindet. Detlef feiere genau an diesem Tage seinen fünfzigsten Geburtstag und unterstütze dennoch den Gospeltrain beim Konzert. Riesenapplaus von allen Seiten. Das Geburtstagskind bedankt sich gerührt. Spontan wird „Happy Birthday“ angestimmt, sofort sind alle in der Kirche dabei. Jetzt ist Detlef aber richtig ergriffen; winkt, verbeugt sich und verteilt Handküsse. „Das nächste Lied ist nur für Dich“ kündet Sebastian an. Für ihn selbst sei ja jeden Mittwoch (Probentag) Happy Day. Los geht’s. Detlef setzt sich auf einen Stuhl genau dem Chor gegenüber, wie es sonst die Geburtstagskinder in den Chorproben machen, wenn sie sich ein Lied aussuchen dürfen. Das Publikum steht größtenteils und genießt den Klassiker mit Birgit als Solistin. Allerdings sind sie vom neu arrangierten Ende überrascht und begeistert zugleich. Die ganze Kirche swingt zur Zeile „Sing hallelujah“. Ohrwurmgefahr!!!          Foto © W.Boesen

© W.Boesen, Hamm„Oh, happy day“ für das Geburtstagskind – und alle anderen          © W.Boesen

Mancher habe Berührungsängste gegenüber Gospelkonzerten der englischen Sprache wegen, meint Sebastian. Einige wenige stimmen schüchtern zu. Die große Mehrheit im Raum versteht Englisch oder lässt sich einfach mitreißen. Als Beleg, dass der Gospeltrain auch anders kann, singen wir nun das deutschsprachige Lied „Mögen sich die Wege“, bei dem man sich nach den schwungvollen Titeln mal wieder ganz sanft getragen fühlen kann. Andächtiges Zuhören und verträumte Blicke.

Kurz vor dem Ende steht unser Medley mit dem Publikum auf dem Plan. Dabei singt je ein Zuschauerblock nach Anleitung und durch den Gospeltrain unterstützt einen der drei Gospelklassiker „Go, tell it on the mountain“, „He’s got the whole world“ und „Rock my soul“. Schließlich werden alle Songs gleichzeitig gesungen und harmonieren dennoch, die ganze Kirche steht und ist aktiv. Jetzt ist aber richtig Stimmung in der „Hütte“.

Mit dem Abschlusssegen „Peace shall be with you“ sollen die Menschen nach einem für alle ereignisreichen und gelungenem Konzert entlassen werden. Man kann noch einmal die wunderbare Stimmung genießen und sich von der weichen Musik tragen lassen. Da werden die Menschen plötzlich aus ihren Träumen gerissen. „Mist, jetzt habe ich meinen Einsatz verpasst“ gesteht Chorleiter Sebastian. Leichtes Gelächter. Hätte er nichts gesagt, wäre absolut niemandem etwas aufgefallen. Selbst ich als Insider habe in dem Moment den Fehler gar nicht wahrgenommen – ich war in Gedanken ganz woanders. Macht nichts. Einfach noch mal eingesetzt und dann sauber zu Ende gebracht. Viel humoriger Applaus.

© W.Boesen, Hammein stilleres Lied zum Schluss, nochmals Konzentration          © W.Boesen

Als das Lied verklungen ist, wollen viele aber einfach nicht gehen. Der Schlussapplaus steigert sich, doch bevor sich die Leute zu sehr verausgaben wird schnell noch mal „Sia hamba“ als Zugabe angestimmt. Nochmals werden wir mit viel Applaus bedacht. Anschließend zieht der Chor kurzerhand Richtung Hauptausgang, wo er sich als Spalier für die heimwärts bummelnden Zuschauer aufstellt. Immer noch wird gesungen, jetzt „Jesus is my salvation“; erst einstimmig, dann als Kanon.

Irgendwie haben es die Leute gar nicht eilig. Jeder kennt irgendwen. Man begrüßt sich und tauscht sich aus. Da wird sehr viel Lob und Anerkennung ausgesprochen. Viele wollen ihre Begeisterung direkt an den künstlerisch Hauptverantwortlichen loswerden, Sebastian ist dementsprechend umlagert. Ein Blick in die Gesichter reicht eigentlich. Die GospeltrainerInnen einschließlich Chorleiter sind mit sich und der Welt zufrieden, haben das große innerliche Strahlen. Dieses hat auch die Zuschauer ergriffen. Alle miteinander haben bereichernde eineinhalb Stunden miteinander erlebt. Als die letzten gegangen sind, wird schnell die Technik abgebaut und ein wenig klar Schiff gemacht, bevor es zum Ausklang ins Pfarrheim geht.

Dort sitzen bereits viele Gospeltrainer und deren Gäste aus dem engeren Umfeld an österlich geschmückten Tischen. Erst mal wird etwas zu trinken besorgt, dann wird erzählt und erzählt. Unser Haus- und Hoflieferant L.Kapschak von Empting’s Backstube hat uns mit Brot und Laugengebäck versorgt, so dass wir uns ordentlich stärken können. Seit vielen Jahren ist es bei uns üblich, dass man nach unseren Heimatkonzerten nicht sofort auseinanderläuft, sondern noch ein wenig Zeit miteinander verbringt und die Ereignisse nachwirken lässt. So wird die Spannung wieder runtergefahren, und man geht gemeinsam in die Genussphase über. Damit sollte man ganz beschwingt in die neue Woche starten können.

Foto: trainarchivatorLieferung vor dem Konzert:

Dieses Riesenbrot müssen wir uns erst noch verdienen !

Das haben wir zwei Stunden später geschafft !!

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Nachbesprechung Konzert Zuhause in Hamm 17.03.2013 – Teil 1

In der Herz-Jesu-Kirche ist die erste Reihe der Kirchenbänke mit Blumen in gospeltrain-orange geschmückt, Kerzen stehen für später bereit. Zügig und diszipliniert beginnt der zahlenmäßig starke Chor das Einsingen. Man istFoto: trainarchivator fein heraus geputzt, gibt ein gutes Bild ab, einige waren wohl gerade noch beim Friseur (meine Beobachtung wird später von einer verlegenen Zeugin bestätigt). Chefin Christa hatte zuletzt nochmals die Wichtigkeit der Einhaltung unseres Dress-Codes bei Auftritten betont. Alle halten sich perfekt daran – bis auf einen. Chorleiter Sebastian Wewer möchte sich vielleicht in seinem Bewegungsdrang nicht von einer Krawatte einschränken lassen; das kann ja was geben!

Diese Kirche will gerockt“ werden

Foto: trainarchivator
Gospeltrain beim Einsingen, Sebastian ist gerade aus dem Bild gesprungen

Kaum sind das Einsingen und eine kurze Laufprobe beendet, betreten die ersten Zuschauer die Kirche. Der Countdown läuft. Draußen strömen Fußgänger herbei, auf der kleinen Karlstraße ist Rushhour. Die GospeltrainerInnen gönnen sich inzwischen noch einige Minuten der Entspannung und Vorbereitung im benachbarten Pfarrheim.

Foto: trainarchivatornoch ein Paar Minuten, dann geht’s los

Foto: trainarchivatorLeider singe ich heute nicht mit, sondern übernehme die Gästebetreuung und nebenbei  Dienstleistungen aller Art. Zunächst werden Programme verteilt, dabei gleich viele Fragen zum Chor beantwortet und freudig einige ältere Ex-Mitglieder begrüßt, die mal sehen wollen, was ihre alte Truppe so treibt (schön, dass Ihr uns treu bleibt).

Fotografen sprechen sich ab, ich bekomme schnell noch eine Kurzschulung zum erstmalig eingesetzten Camcorder. Die Kirche ist inzwischen gut gefüllt. Neugierig zähle ich durch und komme auf 400-450 Besucher. Da haben sich unsere Werbemaßnahmen doch gelohnt. Es ist kurz vor 17.00 Uhr. Man ist gespannt, dabei brummt es leise wie in einem Bienenschwarm.

© W.Boesen, HammStatt mit einem musikalischen Kracher beginnt das Konzert ganz zart mit einem Solo des Chorleiters. Beim „Lord, hold me“, einer Art bittendem Zwiegespräch mit Gott, wendet er dem Publikum den Rücken zu und schaut auf das große Kruzifix im Altarbereich. Ein sehr intensiver Moment, bei dem die Gäste den Atem anhalten. Beim zweiten Lieddurchlauf zieht der Chor leise summend von der Sakristei in Richtung Altar ein. Als alle in der geprobten Aufstellung angekommen sind, wird das Lied kräftig und mit großer Intensität von allen gesungen. Ein gelungener Auftakt, der das Publikum etwas überrascht und den anschließenden Applaus verdient hat. Foto © W.Boesen

© W.Boesen, HammEinzug des Gospeltrains zum Solo von S. Wewer     © W.Boesen

Nun begrüßt unser Pfarrer Paul Markfort die Zuschauer und ist sehr erfreut über deren große Anzahl. Er wünscht allen ein schönes Konzert, das sprichwörtlich ein Licht anzünden möge. Auch unser Chef begrüßt die Menschen und fordert gleich zu Aktivität auf. „Hallo Hamm“ ruft er in den Raum, „Hallo Gospeltrain“ antwortet das Publikum. Nach dem ersten Übungsdurchlauf ist beim zweiten Durchgang schon ordentlich Leben drin. Es wird gefragt, wer schon einmal ein Konzert des Gospeltrains miterlebt habe. Viele Arme gehen hoch. Die Stammgäste werden ausdrücklich begrüßt. Danach wird gefragt, wer das erste Mal dabei sei. Wieder gehen viele Arme hoch. Diese Gäste werden ebenso herzlich begrüßt. Auf diese Art hat man schnell mal einen Eindruck von der Zusammensetzung seiner Zuhörerschaft gewonnen. Jetzt geht es musikalisch weiter. „This little light“ mit Solistin Birgit passt zu den einleitenden Worten des Pfarrers. Einigen ist der Titel bekannt, und man singt leise mit. Inzwischen ist ein Fotograf vom Westfälischen Anzeiger (Hammer Lokalzeitung) eingetroffen und macht Aufnahmen von der Veranstaltung.

Vor dem nächsten Lied kommen wir zur Spezialdisziplin des Chorleiters: Ansprache und Aktivierung des Publikums. Mit einfachen Stampf- und Klatschübungen nach Anleitung soll der richtige Gospelrhythmus einstudiert werden. Die Leute machen mit. Dabei wird viel gelacht und gekichert, denn noch nicht alle sind mit der Art unseres Sebastians vertraut. Nach diesem Vorlauf soll gemeinsam das bekannte „Taizé-Halleluja“ gesungen werden. Als der Zeremonienmeister provozierend die Hände hinter die Ohren legt, steigert sich die Lautstärke und der gute Besuch zahlt sich aus. Schließlich singt man stehend das Stück in fröhlichem Tempo als Kanon. Gospeltrain und Besucher applaudieren sich verdientermaßen gegenseitig.

© W.Boesen, HammHamm-Norden ist gospeltauglich, Applaus vom Chor          © W.Boesen

Jetzt lassen wir es richtig krachen! Nach kurzer Erläuterung der biblischen Geschichte lässt der Gospeltrain bei „Joshua fit the battle of Jericho“ die Fanfaren erklingen. Nachdem Sebastian mit Gestik und Mimik (das konnte ich sogar von hinten sehen!) den Chor zu vollem Einsatz auffordert, erklingt ein gewaltiger Sound zum Auftakt. Es ist ungeheuer intensiv und die Schallwellen erzeugen ein regelrechtes Kribbeln auf der Haut. Das Publikum staunt und ist hellwach. Anschließend erzählt uns der Gospeltrain wesentlich leiser, aber sehr eindringlich die Geschichte Joshuas. Jetzt schauen und hören die Besucher völlig gebannt zu, in den Klatschphasen macht man engagiert mit. Ausdruck und Spannung im Chor überzeugen, da macht schon das Zuschauen Spaß!

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Blick auf den Chef, auf den Einsatz kommt’s an          © W.Boesen

Bei den bisherigen Gospels hat uns unser frisch an Bord geholter Pianist Noel Brefried am Keyboard begleitet Bei „Order my steps“ greift Sebastian selbst in die Tasten – das lässt er sich nicht nehmen. Dieser Titel ist eines der ersten gemeinsamen Highlights, seitdem wir miteinander trainieren. Speziell an dieser Stelle ist positiv zu erwähnen, dass die erstmals eingesetzte Technik mit Mikros und Boxen gut abgestimmt ist, denn das Klavier klingt in angenehmer Lautstärke und begleitet den Chor, statt ihn zu übertönen. Unsere Chorneulinge meistern das Stück prima wie alle, stellt der Textumfang doch eine echte Herausforderung dar.

Bevor das „Hallelujah“ von L.Cohen an der Reihe ist, wird gefragt, ob jemand im Publikum sei, der mit dem Gospeltrain geheiratet hat oder es in nächster Zeit tun möchte. Treffer. Es sind tatsächliche mehrere Leute aus der Hochzeitsfraktion anwesend. Hintergrund für die Frage sei der, dass das Lied häufig bei Trauungen gewünscht werde und wir damit Erinnerungen an viele Kirchen in Hamm und Umgebung verbänden. Nun wird aber gesungen und das vorzüglich. Dies wird durch den auffällig energischen Applaus unseres Ehrenmitglieds Norbert bestätigt, der dieses Lied schon viele Male gehört hat und dementsprechend urteilen kann.

Nach dem auch als Popsong bekannten Hallelujah folgt mit „Deep River“ ein ausgesprochener Gospelklassiker. Kurz wird die Bedeutung des Mississippi als frühere Grenze zwischen Sklaverei und Freiheit erläutert, die Gegenstand dieses Liedes ist. Textkenntnisse erleichtern vielen Zuschauern das Mitsingen. Dank der neuen Mikrophontechnik in der Kirche sind die zahlenmäßig wenigen Tenöre wunderbar zu hören. Wie vom Chorleiter zuvor behauptet, sind die Mikrofone nur zur Unterstützung da, indem sie den Raumklang und nicht die einzelnen Sänger aufnehmen. Recht hat er. Der Klang der einzelnen Stimmlagen kommt auch ganz hinten gut hörbar, ausgewogen und sehr natürlich an. Leider kommen die Einsätze bei den stilleren Passagen etwas zögerlich, man dürfte sich ruhig mehr zutrauen

Als Vertreter der afrikanischen Gospels hat der Train „Sia hamba“ ausgewählt, das wir in einem tollen Sebastian-Wewer-Spezial-Arrangement im Repertoire haben. Hier gelingen die Einsätze richtig knackig. Der Chor ist aufmerksam, der Chorleiter engagiert, das Publikum folgt der gemeinsamen Arbeit fasziniert. Da klatscht man gerne in den geeigneten Abschnitten mit. Dabei bekommt man verschiedene Facetten des Liedes zu hören, die jeweils ihre ganz eigene Wirkung haben. A-cappella-Passagen geben dem ganzen eine besondere Note.

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Gospeltrain bei „Sia hamba“ mit Körpereinsatz          © W.Boesen

Nun hat der Chor sich erst mal genug verausgabt. Es folgt ein Klavierstück, bei dem unser Pianist Noel seine Soloqualitäten beweisen kann und an keinerlei Vorgaben gebunden ist. Seine Teamfähigkeit hat er bereits bewiesen, in dem er gut mit unserem Leader harmoniert, aufmerksam ist und spontan auf die Erfordernisse eingeht. Letztlich schafft er uns eine wunderbar sichere Instrumentalgrundlage. Da hat sich die gemeinsame Vorbereitung und das gegenseitige Kennenlernen doch gelohnt. Nicht unerwähnt bleiben soll auch Franz am Schlagzeug, der uns seit vielen Jahren immer mal wieder begleitet.

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Noel beim Klaviersolo, Chor und Leiter können pausieren          © W.Boesen

Nachbesprechung Erstkommunion in Herz-Jesu 22.04.2012

Erstmals hat der Gospeltrain Hamm e.V. die Erstkommunion in seiner Heimatgemeinde Clemens-August Kardinal von Galen mitgestaltet.  Der Gottesdienst fand  in der Herz-Jesu-Kirche (Hamm-Norden) statt, und wurde mit sehr viel Musik angereichert.

Nach klassischen Gemeindeliedern, die von der Orgel begleitet wurden,  fiel der Chor beim „Laudato si“ kanonartig in den Gemeindegesang ein. Zwischen Evangeliumslesung und der Predigt von Gemeindepfarrer Paul Markfort sorgte ein modernes „Hallelujah“ für Gänsehautfeeling. Beim „Wo zwei oder drei“ wurde die Gemeinde kräftig unterstützt. Für die stimmungsvolle Begleitung des Kommuniongangs haben wir die eher zarten Titel „Bless the Lord“ und „Shine your light“ gewählt. Nach dem Schlussgebet leitete unser „Sia hamba“ von einer eher andächtigen in eine heiter-schwungvolle Stimmung über. Während der Verabschiedung verschwand der Gospeltrain schnell aus der Kirche, um die Kommunionkinder mit einem Spalier vor der Kirche zu empfangen. Der Zug der Kinder mit dem Pfarrer um die Kirche wurde mit „Heaven is a wonderful place“ und „Jesus is my salvation“ begleitet.

Inzwischen haben uns viele positive Rückmeldungen von Gemeindemitgliedern und Angehörigen der Kommunionkinder erreicht. Die Mischung aus Liedern zum Mitsingen und Zuhören, ob deutsch, englisch oder afrikanisch (Zulu), mal mit Orgel, Klavier oder auch a capella hat überzeugt und für alle ein Highlight geboten. Eine lose Anfrage für das nächste Jahr besteht bereits. <sus>