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Nachbesprechung Hochzeit in Hamm-Berge 27.09.2014

© trainarchivatorNach dem großartigen Gospelkirchentag am vergangenen Wochenende hat uns nun der Alltag wieder. – Was heißt hier Alltag? Ein Festtag, eine Hochzeit bei strahlendem frühherbstlichen Sonnenschein. Die Trauung fand in der Evangelischen Kirche in Hamm-Berge statt. Hier, unterhalb der Hammenser Wassertürme, war man dem Alltag der Stadt ein Stück weit entrückt. Diese Kirche ist ein beliebter Ort um zu heiraten; schon mehrfach waren wir zur musikalischen Begleitung hierher eingeladen. Als die ersten von uns eintrafen, waren eifrige Menschen noch dabei die Spuren einer bereits früher am Nachmittag hier gefeierten Hochzeit zu beseitigen – Rosenblätter und rote Herzchen.

© trainarchivatorHaupteingang der Ev. Kirche Hamm-Berge

Ein Blick in die Kirche hinein ließ eine festliche Trauung erwarten. Alles elegant in weiß dekoriert.

© trainarchivatorAlles war sehr schön vorbereitet

Wir begaben uns auf die Empore, um uns einzusingen. Da man sich die oft gesungenen Hochzeitsklassiker aus unserem Repertoire gewünscht hatte, verlief die Vorbereitung völlig problemlos. Chorleiter Sebastian Wewer hatte keinen Grund korrigierend einzugreifen. So hatte man noch einige Minuten Zeit, bis die Zeremonie begann.

© trainarchivatorDer Gospeltrain beim Einsingen

Den Einzug von Pfarrer und Brautpaar begleitete unser Chorleiter auf der Orgel. Die Begrüßungsworte von Pfarrer Michael Schmidt ließen schon erahnen, dass die Trauung eher heiter und zwanglos von statten gehen würde, dennoch angemessen feierlich. Er freue sich auf viel Musik und sei schon recht gespannt. Allerdings bat er darum, dass man nicht nach jedem Stück applaudiere, sondern man bis zum Ende warten möge.

© trainarchivatorDer Titel „Angels by your side“, den wir oft als Segen zum Abschluss von Auftritten singen, war heute mal der musikalische Auftakt. Wirkte fast wie ein Motto, unter das man diese Feierstunde gestellt haben wollte. Eine schöne Variante. Dazu schien die Sonne angenehm mild in die Kirche hinein.

Nach der Lesung (Auszug aus dem Hohelied der Liebe, 1Kor13) und einem Gebet folgte unser zweiter Song, „This little light of mine“. Da es auf der Empore etwas eng war, blieb Solistin Birgit einfach an ihrem Platz stehen, statt – wie sonst üblich – in die Nähe des Keyboards zu gehen. Klappte auch so, denn für Blickkontakt zum musikalischen Leiter war gesorgt. Da das Lied weitgehend bekannt war, klatschten einige Gäste mit und schauten zur Empore hoch.

© trainarchivatorEin paar Minuten der Ruhe und des Zuhörens

Die Traupredigt befasste sich mit verschiedenen biblischen Aussagen zur Ehe. Unter anderem mit dem Text Ruth1,16 „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen“. Ganz zu Beginn hatte Pfarrer Schmidt schon seine ganz eigene Lebensweisheit zum Besten gegeben: nach einem Scherz, dass er das tolle Wetter bestellt habe, sicherte er dem Paar zu, dass eine Ehe auch bei Regenwetter gelingen könne. Mit dem „Hallelujah“ unterstrichen wir diese Aussage. Auch diesen bekannten Song verfolgten viele Anwesende mit Blick hinauf zur Empore.

Nun erfolgte die Trauung. Die Ja-Worte waren gut zu verstehen. Ein kleiner Junge brachte die Trauringe zum Altar. Zwar alles ein hochoffizieller Akt, doch mit sehr persönlichen und herzlichen Worten.

© trainarchivatorDas Paar empfing zum Abschluss der Zeremonie den Segen

Nicht nur der Gospeltrain lieferte musikalische Beiträge. Ein Quintett sang a capella den Nena-Titel „Leuchtturm“. Wenn der Eindruck nicht täuschte, waren es allesamt Mitglieder des in Hamm und Umgebung bekannten Jazzchores „Out of tune“. Es gab verdienten kräftigen Applaus für die gute Leistung. Pfarrer Schmidt hatte zuvor offiziell „Klatscherlaubnis“ erteilt.

© trainarchivatorDas fünfköpfiges Vokalensemble überzeugte – Klasse!

Den aus dem persönlichen Umfeld des Paares heraus vorgetragenen Fürbitten schloss sich das Gemeindelied „Komm, sag es allen weiter“ an, natürlich von Sebastian an der Orgel begleitet. Nach einem Schlussgebet wurde gemeinsam das Vater Unser gesprochen und schließlich vom Pfarrer der Schlusssegen erteilt. Jetzt löste sich endgültig die Spannung und Pfarrer Schmidt übernahm die Regie, was den Auszug aus der Kirche angeht. „Oh, happy day“ sang der Gospeltrain. Pfarrer und Paar zogen sehr langsam aus, um noch etwas zuzuhören. Zu unserem Erstaunen folgte die Hochzeitsgesellschaft nicht unmittelbar dem Paar, sondern blieb in den Bänken stehen, mit klatschend. Wir fragten uns, ob die Brautleute jetzt ohne ihre Gäste allein vor der Kirche stünden, oder ob sie selbst einen Moment stehen geblieben waren, bis das Lied ausklang. Jedenfalls ernteten wir am Ende kräftigen Applaus. Man sah in wohlwollend und zufrieden lächelnde Gesichter. Unser Auftritt hatte offensichtlich gefallen. Als wir die Kirche verließen, sahen wir, dass man den Neuvermählten einen roten Teppich ausgerollt hatte. Zahllose Seifenblasen glitzerten im Sonnenschein, und man war mit der Beglückwünschung des Paares beschäftigt. Wir schlichen uns dezent davon Richtung Wochenende.

Nachbesprechung Hochzeit in Kamen-Heeren 30.08.2014

© trainarchivatorAm Ende einer aus Sicht unseres Chores ereignisreichen Woche stand eine Hochzeit auf dem Programm. Nachdem am Mittwoch die turnusmäßigen Proben nach der Sommerpause wieder aufgenommen wurden, stand am Freitag für die Teilnehmer des Gospelkirchentags in Kassel die Generalprobe an. Am Samstag trat dann wieder der „Ernstfall“ ein – Auftritt statt „nur“ Training.

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Die Hochzeit fand im Kamener Ortsteil Heeren in der dortigen Herz-Jesu-Kirche statt. Dieser neoromanische Bau überraschte uns gleich mehrfach. Schon aus der Ferne war der helle und farbenfrohe Turm zu sehen und wies uns den Weg. Der Innenraum empfing uns dann aufgrund dicker Mauern und kleiner Fenster recht düster; das graue Wetter tat sein Übriges dazu. Ganz anders sah es dann aus, als die Lampen angingen und speziell der Altarraum ausgeleuchtet wurde. Ganz wunderbar.

© trainarchivatorTolle Aussicht auf den prächtigen Altarraum

Gut, dass wir frühzeitig angekommen waren, denn es benötigte schon einige Zeit, bis wir uns auf der engen Empore eingerichtet hatten. Wie Chorleiter Sebastian Wewer sein Keyboard die enge Wendeltreppe hinauf geschafft hat bleibt ein Rätsel. Durch die zusätzliche Übernahme des Orgeldienstes musste er zudem zwischen Keyboard und Orgel wechseln – aufgrund der Enge eine echte Herausforderung.

© trainarchivatorDie Orgelempore hoch über dem Geschehen

Das Einsingen verlief problemlos, so dass viele Songs nur kurz angesungen werden mussten. Verständlich, waren viele Gospeltrainer doch gestern Abend noch bei der Generalprobe für den Gospelkirchentag, wo teilweise die gleichen Titel gesungen wurden. Inzwischen war auch Pater Ewald Ottoweß eingetroffen, der die Trauung durchführen sollte. Schnell wurde uns eine Begrüßung von unten zugerufen.

© trainarchivatorKurze Absprache der Hochzeitsprofis am Altar

Einige Minuten verblieben uns noch, dann kam die Braut. Ihren Einzug begleiteten wir mit dem Lied „I will be there“. Das hörte sich richtig gut an! Gerade diesen Titel hatten wir in letzter Zeit oft gesungen und dementsprechend einfach fiel er uns. Die Akustik war prima und Sebastian hatte wenig Arbeit mit uns. Es musste seinen Chor nur richtig dosieren und konnte dann den Gesang einfach fließen lassen. Ganz leicht hörte es sich auch an.

Direkt im Anschluss sang die Gemeinde das Eröffnungslied „Suchen und fragen“. Wie bei allen Hochzeiten wurden die Gemeindelieder von uns unterstützt. Pater Ottoweß hielt Begrüßung, Einführung und Kyrie knapp, schon beim Gloria ging es weiter mit Musik. Der Titel „Dass Du mich einstimmen lässt“ war uns weitgehend unbekannt, doch wir hatten den Text zur Hand, so dass wir mitsingen konnten.

Nach Tagesgebet und Lesung (Rut 1, 14b-17) war der Gospeltrain mit einem Zwischengesang an der Reihe. „Jesus is right here“. Da kam Gänsehautgefühl auf. Auch dieses Lied klappte prima, obwohl der Sopran zahlenmäßig dem Alt ausnahmsweise mal unterlegen war. Wie gerne hätte man mal gehört, wie es sich unten im Kirchenraum angehört hat; auf der Empore hatten wir einen sehr positiven Eindruck.

Weiter ging es mit dem Evangelium („Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“, Mt19, 3-6). In der Predigt des Paters ging es um sich ergänzende Gegensätze und Unterschiede. Dann war es endlich so weit: die Trauung des Paares stand an. Nach der Segnung der Ringe wurde das Trauversprechen abgenommen und anschließend auch das Paar gesegnet. Wie immer verfolgten die Gospeltrainer die Zeremonie sehr aufmerksam. Auch dieses Paar hatte sich das „Hallelujah“ im Anschluss an die Eheschließung gewünscht. Es passt als Jubelruf aber auch einfach zu gut, und unterstrich diesen ganz besonderen Augenblick. Die Kirche war mit schönem Gesang angefüllt und verschaffte der Hochzeitsgesellschaft nach der Spannung einige Momente des Innehaltens.

© trainarchivatorVon der Empore hatte man freie Sicht auf das Geschehen

Den Fürbitten schloss sich die Gabenbereitung an, begleitet vom Gemeindelied „Wenn das Brot, das wir teilen“. Zum Sanctus wurde dann der Klassiker „Großer Gott, wir loben dich“ angestimmt. Auch das Geheimnis des Glaubens und das Vater unser sprachen alle gemeinsam, der Friedensgruß mit dem Lied „Herr, gib uns deinen Frieden“ ergänzt.

Während der Kommunion kam der Gospeltrain wieder zum Einsatz. Man hatte sich den gefühlvollen Gospel „Angels by your side“ ausgesucht. Dieser Song ist eine Art Segenswunsch, der vom Komponisten sehr gelungen in Text und Melodie umgesetzt wurde. An dieser Stelle des Gottesdienstes, wo viele sicher eine wohlige Zufriedenheit und Sicherheit empfunden haben mögen, war dieses Stück eine ausgezeichnete Wahl. Nach dem letzten Gemeindelied war Sebastian einfach an der Orgel sitzen geblieben und spielte das Lied auf diesem Instrument, statt wie sonst auf dem Keyboard. Alles spontan, keinesfalls abgesprochen. Der Gospeltrain kennt seinen Chef und ließ sich von solchen Umstellungen nicht irritieren. Auch die Tatsache, dass der Kontakt zum Chor, um durch Mimik und Körpersprache Anweisungen zu geben, durch die Sitzposition erschwert war, haben wir gemeistert. Die sich an den gelungenen Song anschließende kurze Zeit der Stille war sehr angenehm.

Nun gab es eine kurze Irritation, ob sich ein Lied oder schon das Schlussgebet anschlösse. Pater Ottoweß ergriff die Initiative und sprach einige Worte zum Abschluss. Dann war Sebastian an der Reihe und spielte das Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ an, welches dann gemeinsam gesungen wurde. Das eigentliche Schlussgebet sprach im Wechsel das Hochzeitspaar. Eine schöne Idee die beiden zu Wort kommen zu lassen; ist es doch ihr Tag, den sie selbst gestaltet haben.

Bevor das Paar zum auf der Orgel gespielten Hochzeitsmarsch die Kirche verließ, gab es noch den Klassiker aller Gospelklassiker zu hören. Kaum eine Hochzeit möchte auf „Oh, happy day“ verzichten. Das Publikum hatte die Brautmesse bisher recht ruhig verfolgt, klatschte beim Schlussstück aber sofort mit, stand auf und warf mal einen Blick in unsere Richtung. Auch die Gospeltrainer verließen allmählich die Kirche, wobei einige noch vom Pater angesprochen wurden. Dieser entschuldigte sich zu unserer Überraschung, dass er sich bei uns nicht ausdrücklich zum Abschluss des Gottesdienstes bedankt habe. – Kein Problem. Wir hatten nicht das Gefühl übergangen worden zu sein. Über das Lob für unseren Auftritt haben wir uns jedenfalls sehr gefreut.

© trainarchivatorWer diese Woche in Sachen Choraktivitäten voll durchgezogen hatte,
freute sich auf’s Restwochenende

Nachbesprechung Hochzeit in Beckum mit Nachschlag 09.08.2014

Foto: trainarchivatorSo sieht sie aus, die Sommerpause beim Gospeltrain: mal eben unterbrochen für eine Hochzeit in der Propsteikirche St. Stephanus zu Beckum. Trotz Ferienzeit war der Train mit beachtlicher Stärke angerollt – Vielen Dank für den Einsatz!

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Foto: trainarchivatorDer Innenraum der gotischen Kirche

Hatte man mit einer kühlen Kirche gerechnet, so sah man sich getäuscht. Nachdem man über die Wendeltreppe auf die Empore gestiegen war, spürte man die noch im Gebäude hängende feuchte Wärme der letzten Wochen. Wie gut, hier oben mal zur Flasche Wasser greifen oder sich Luft zufächeln zu können, ohne die Brautmesse zu stören. Dennoch galt es sich zu konzentrieren und ein ordentliches Einsingen hinter sich zu bringen. Dieses verlief routiniert-reibungslos. Die Akustik mit einigem Hall bekamen wir durch eine besonders deutliche Aussprache in den Griff.

Foto: trainarchivatorBeim Einsingen auf der Empore

Einige Gospeltrainer gingen vor Beginn noch einmal hinunter, während im Kirchenschiff letzte Vorbereitungen getroffen wurden. Bei der Gelegenheit bekamen wir von einer der Mütter des Brautpaares zu hören, dass schon das Einsingen ganz wundervoll geklungen habe, sie sich auf die Brautmesse freue und überzeugt sei, dass unser musikalischer Beitrag dem Paar gefallen werden.

Foto: trainarchivator.Foto: trainarchivatorNoch total cool – gleich tauen sie auf, dann geht’s los

Zu Beginn erklang auf der Orgel ein Stück von Bach, zu dem Pastor Bruno Suren das Brautpaar an der Kirchentür abholte und nach vorne geleitete. Als erstes Lied dieser ganz klassischen katholischen Brautmesse sang die Gemeinde mit Unterstützung des Gospeltrains „Lobe den Herren“. Der Begrüßung, dem Kyrie und dem Tagesgebet folgte die Lesung aus dem 1. Korintherbrief mit dem Hohelied der Liebe. Wie oft haben wir diesen Text schon gehört; heute ließ der Vortragende genug Zeit zwischen den Zeilen, um den Inhalt intensiv nachwirken zu lassen.

Da passte unser erster Beitrag mit dem „Halleluja“ ganz ausgezeichnet. Wir waren sicher gut in Form und auch die Akustik trug ihren Teil dazu bei, dass die Kirche mit wundervollem Klang gefüllt wurde. So kann auch ein englischsprachiger Gospel eine traditionell-elegante Hochzeit in ihrer Atmosphäre unterstützen.

Dem Evangelium schloss sich nun die Predigt an. Pfarrer Suren sprach über das Wesen der Liebe, die weniger mit Bleiben und Erhalten zu tun habe, sondern mehr mit Bewegung und dauernder Erneuerung. Das Paar könne sich sicher sein, als Getaufte seien sie für Gott keine ungeschriebenen Blätter und dieser sei unsichtbar immer der Dritte im Bunde. Die Eheschließung sei eine der weitreichendsten Entscheidung im Leben eines Menschen. Auch alle Anwesenden seien Betroffene, jeder einbezogen mit verschiedenen eigenen Gefühlen und Gedanken. Ob Erinnerung an die eigene Hochzeit und was daraus geworden ist oder die Erwartung, wie es wohl einmal sein werde, wenn man selbst diesen Schritt gehe. Zum Abschluss des Beitrags wünschte der Pastor dem Paar, dass es sich am Ende des Lebens sagen könne „Es war schön mit Dir zu leben“. Wie auf Regieanweisung wendeten sich die bis dahin ganz ruhig zuhörenden Brautleute ruckartig die Gesichter zu – wie romantisch.

Foto: trainarchivatorBlick von oben während der Predigt

Jetzt stand der entscheidende Höhepunkt an. Die Trauung erfolgte streng nach klassischem Ritus, die Predigt zuvor hatte genug Raum für begleitende Worte bereit gehalten. Das Ja-Wort war deutlich bis auf die weit entfernte Empore zu hören. Einige Momente des Innehaltens, in denen sich die aufgebaute Spannung lösen konnte, bot anschließend ein besonderes Orgelstück. Der Organist spielte „Comptine d’Un Autre Été“, bekannt aus dem poetischen Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Das sonst auf dem Klavier gespielte Stück strahlte etwas Faszinierendes aus und ließ sicherlich die Gedanken und Gefühle vieler Anwesenden fliegen.

Die Fürbitten holten einen in das Hier und Jetzt zurück. Zur Gabenbereitung wurde von der Gemeinde „Wenn das Brot, das wir teilen“ angestimmt. Nach dem Sanctus folgte das Lied „Heilig, heilig, heilig – heilig ist der Herr“. Wie immer Gänsehaut bei dieser Schubert-Komposition – nie wird man sich an diesem Stück satt hören können! Da kommt mir ein vor Jahren von unserem evangelischen Chorleiter gemachter Spruch in den Sinn „Ihr Katholiken habt so wundervolle Lieder im Gesangbuch, darum beneide ich Euch“. Ganz davon ab: der Gospeltrain ist trotz seiner katholischen Herkunft immer ökumenisch gewesen und das ist gut so!

Im Anschluss an das Vater Unser und das Agnus Dei sangen alle „Herr, gib uns deinen Frieden“, dem der Friedensgruß folgte. Die Kommunionausteilung begleitete der Gospeltrain, wobei die Liedauswahl uns überlassen wurde. „Jesus is right here“ erschien uns für diese Gelegenheit genau passend. Schon der Einsatz des Alt zur ersten Strophe gelang prima, der Tenor lieferte mit seiner zweiten Strophe eine ganz besondere Klangfarbe, bevor der Sopran zuckersüß seine dritte Strophe sang. Die Besucher, die von der Kommunion zurück in ihre Bänke gingen, verlangsamten ihre Schritte, um einen Blick auf uns hoch über ihnen auf der Empore zu werfen.
Jetzt sollten diese aber erst mal richtig etwas auf die Ohren bekommen, als in der vierten Strophe alle Stimmen ihre Texte kompositorisch geschickt verwoben gemeinsam sangen. In der Bridge des Liedes nahm sich der Chor zurück, um im Finale noch mal laut und wie zur Bekräftigung zur Kernaussage (Jesus is right here now to say he loves you) zurück zu kommen. Wow, das hatte Power, die Akustik war voll auf unserer Seite. Und dennoch zu einer solch klassischen Trauung passend. Eben genau die richtige Aussage im richtigen Moment. Und dann geschah es: Chorleiter Sebastian Wewer flüsterte uns strahlend „perfekt“ zu. Das hatte es noch nie gegeben, obwohl wir schon so manches Lob von ihm kassiert haben.

Foto: trainarchivatorChorleiter bei der Arbeit – so wird Musik vorgelebt

Der Segen leitete das Ende des Gottesdienstes ein, zu dem das Loblied „Großer Gott, wir loben dich“ von der Gemeinde gesungen wurde. Für den orgelbegleiteten Auszug hatte das Paar einen Titel gewählt, der uns überraschte, obwohl wir im Laufe der Jahre schon so viele Auszüge erlebt haben. Gespielt wurde Tschaikowskys Nussknacker-Marsch, herrlich heiter und beschwingt und insofern wunderbar passend. Eine originelle Idee. Für uns war nun der „Arbeitstag“ beendet, und wir brachen auf in Richtung des nun folgenden geselligen Teils des Nachmittags.

  • Ein Nachtrag sei erlaubt: der Bericht erstattende „Trainarchivator“ hat einige ganz besondere Augenblicke erlebt – möglich machte es der erhöhte Platz auf der Treppe zur Orgel. Als nach der Trauung das Instrumentalstück gespielt wurde, wanderte der Blick hinüber zu den anderen Gospeltrainern. Welch wunderbarer Anblick, wie ihn sonst nur der Chef von vorne genießen darf! Ganz versunken in der Musik waren alle ganz bei sich. Die Gesichter verträumt, melancholisch oder nachdenklich, oft mit einem leisen Lächeln. Man meinte, an den zum Teil seit vielen Jahren bekannten Personen ganz neue Facetten entdecken zu können. Es war einer dieser Momente, für die man einfach dankbar sein muss. Was hätte man für ausdrucksstarke Porträts machen können…

Nach der Hochzeit ging es nun zum „Nachschlag“. Auf dem Landsitz Schulze-Pellengahr bei Beckum hatten wir uns zum Kaffeeklatsch angemeldet und freuten uns auf ein ungezwungenes Miteinander. Auch im letzten Jahr hatten wir einen auswärtigen Hochzeitsauftritt mit einem Besuch eines Hofcafes abgerundet, was sehr gut bei den Gospeltrainern angekommen war.

Foto: trainarchivatorDer Landsitz Schulze-Pellengahr empfing uns bei Sonnenschein

Die Tische waren hübsch eingedeckt, das Kuchenbuffet lockte mit verführerischem Angebot. An den großen runden Tischen kam die Unterhaltung schnell in Gang. Solche chorinternen Aktivitäten sind ganz wichtig, damit man mal abseits des Probenalltags miteinander ins Gespräch kommt, speziell auch über die Stimmgrenzen hinweg; damit auch Neumitglieder schnell eingebunden werden.

Foto: trainarchivatorIn wunderschöner Atmosphäre genossen wir Kaffee und Kuchen

Gospeltrain-typisch spontan ging es zu, als es galt der Chefin des Hauses ein Ständchen zu bringen – wenn man schon mal einen Chor im Hause hat! Schnell wurde Aufstellung genommen. Erstaunlich, dass scheinbar immer ein Klavier bereit steht, wenn man es gebrauchen kann.

Foto: trainarchivatorSorry, aber das ist die falsche Truppe

Foto: trainarchivatorSo sah es aus, als der Gospeltrain zur Aktion schritt

Nachbesprechung Doppelhochzeit am 21.06.2014 – Teil 2 Kamen-Methler

Foto: trainarchivatorNachdem wir uns bei einer Hochzeit in Hamm schon warm gesungen haben, soll jetzt unser Highlight des Tages folgen: die Vermählung von Kathrin, die unseren Alt verstärkt, mit ihrem Nils. Der Polterabend vor wenigen Tagen war schon eine schöne Einstimmung auf diesen Festtag, der in der gut achthundert Jahre alten Margaretenkirche in Kamen-Methler seinen Höhepunkt erreichen soll.

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Foto: trainarchivatorDank Steffi sind wir auf alles vorbereitet

Foto: trainarchivatorIn dieser Kirche singen wir zum ersten Mal und sind dementsprechend begeistert, als wir den prachtvollen Innenraum mit den aufwendigen Bemalungen betreten. In dieser wuchtigen romanischen Kirche fühlt man sich gleich wohl. Sie ist zwar recht dunkel, doch der weiße Blumenschmuck an Bänken und Altar verleiht ihr etwas Festliches.

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Foto: trainarchivatorWunderbar – schon beim ersten Eindruck

Foto: trainarchivatorDer perfekte Blick von der Empore in den Altarraum

Singen werden wir von der Empore, von wo man einen herrlichen Blick hat. Das kurze Einsingen verläuft problemlos. Ein wenig wird noch an der Aufstellung arrangiert, dann können wir in der Zeit bis zum Beginn der Trauung die Atmosphäre ganz individuell genießen.

Foto: trainarchivatorDas Einsingen auf der Empore

Wir sind noch ganz entspannt, da setzt plötzlich Orgelspiel ein. Schnell aufgesprungen und nach unten geschaut. Da kommen sie. Selbst für uns ein spannender Moment – wie mag es erst den Brautleuten gehen?

Foto: trainarchivatorDen Einzug des Brautpaares will niemand verpassen

Das Paar ist vorne angekommen, es wird ganz still. Pastor Jochen Voigt schaut erwartungsvoll nach oben und gibt Chorleiter Sebastian ein Zeichen. Man erwartet unser erstes Lied. „Sia hamba“ hat sich Kathrin gewünscht. Ein sehr ungewöhnlicher Titel für die Eröffnung einer Trauung, doch sie kennt sich ja im Repertoire aus. Und wir freuen uns auch mal etwas anderes als die oft gefragten Hochzeitsklassiker zu singen. Es klingt ganz wunderbar! Wir sind hoch konzentriert, wollen wir doch eine sehr gute Leistung abliefern. Die Einsätze sind ganz sauber, wir reagieren gut auf jede Anweisung unseres Chefs. Bei unseren Auftritten ist es typisch, dass die Songs immer mal wieder unterschiedlich vorgetragen werden – je nachdem, zu welchen Anweisungen sich unser Chorleiter durch sein Bauchgefühl leiten lässt. Das Publikum ist ausgesprochen aufmerksam, weiß es doch, dass die Braut Teil unserer Truppe ist.

Jetzt begrüßt der Pastor das Paar und alle anderen Anwesenden. Irgendwie ist sofort klar, dass diese Trauung nicht mit kühler Strenge ablaufen wird, sondern in lockerer und heiterer Atmosphäre. Das anschließende Gemeindelied „Da berühren sich Himmel und Erde“ begleitet Sebastian an der Orgel, während bei unseren Gospels das Keyboard zum Einsatz kommt. Ein schöner großer Chor fühlt die ganze Kirche mit Gesang, wir sind natürlich mit dabei. Überhaupt ein gut gewählter Titel, denn er besingt passend zur Situation einen optimistischen Neuanfang.

Nach der liturgischen Eröffnung hat eine Gruppe von Kindergartenkindern ihren großen Auftritt. Bevor sie „Ich schenk’ Dir einen Regenbogen“ singen, dauert ihre Vorbereitung einige Zeit. Das sehr angenehme Publikum wartet jedoch ruhig und geduldig. Dafür bekommen wir alle ein rührendes Lied zu hören, bei dem die besungenen Gegenstände (Regenbogen, Luftballon, Herz) in die Höhe gehalten werden. Da gibt es dann den hoch verdienten Applaus.

Foto: trainarchivatorWird da etwa ein Spickzettel geschrieben?

Auf die Minis folgt wieder der Gospeltrain. „You are my song“ heißt der gewünschte Titel, der ruhig und emotional die Beziehung des Singenden zu Gott beschreibt. Ein schöner Moment des Innehaltens, bevor es gleich zur Trauung geht. Zwar ist das Stück bei uns noch ganz neu im Angebot, doch der Text sitzt und wir haben den Kopf dementsprechend frei für den Ausdruck. Es gelingt gut, die Akustik ist prima und man möchte wissen, wie es sich unten bei der Gemeinde anhört. Auf jeden Fall hat der Song Potential sich zu einem Hochzeitslied zu entwickeln.

In der Predigt befasst sich Pastor Voigt mit dem Trauspruch „Lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken“ (Hebräer 10, 24). Dabei erhebt er nicht sprichwörtlich den mahnenden Zeigefinger, sondern zeigt die im Spruch liegenden Chancen für die Zukunft auf. Sehr schön gemacht. Durchaus als Unterstreichung der Predigt kann man den anschließenden Gospel „Angels by your side“ verstehen, den wir gerne als Segenslied singen. Beim Blick von oben hat man den Eindruck, als mache sich eine wohlige Stimmung in der Kirche breit.

Foto: trainarchivatorJetzt wird es ernst

Der entscheidenden Zeile aus der Lesung „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1.Mose 2,18) schließt sich als logische Konsequenz die Trauung an. Die eigentliche Zeremonie ist kurz und herzlich, alle Augen liegen gebannt auf dem Paar. Was ist das aufregend!

Foto: trainarchivatorWir sind alle als Trauzeugen dabei

Zur Entspannung erklingt „Shine your light“. Die Braut singt teilweise mit, scheint beschwingter Stimmung zu sein. So haben wir uns das erträumt. Trotzdem scheint sie mit feuchten Händen zu kämpfen zu haben. Drängt da vielleicht auch ein Tränchen ins Auge? 🙂

Foto: trainarchivatorDie Braut weiß genau, dass ihr die Gospeltrainer im Nacken sitzen

Als Gemeindelied wird der Segen „Mögen sich die Wege“ gesungen. Die Aufregung macht entspannter Dankbarkeit Platz. Nach den Fürbitten und einem gemeinsam gesprochenen Vaterunser fehlt nur noch ein Jubelruf zum Abschluss. „Hallelujah“ schallt es durch die Kirche, dieser Hochzeitsevergreen rührt doch immer wieder.

Doch genug der Rührung! Zum Auszug wird aus der ruhig begonnenen Orgelimprovisation ein richtiger Kracher! „Heaven is a wonderful place“ erkennen die Gospeltrainer. Sehr ungewöhnlich, da brummen die Bässe aber mal so richtig. Manchen Kirchgänger mag es irritiert haben, die Braut wird darin aber einen ganz speziellen Gruß ihres Gospeltrains erkannt haben. Wir haben damit jedenfalls unseren Spaß.

Foto: trainarchivatorKaum ist dieser Traugottesdienst mit viel Musik beendet, erklingt draußen kurz ein Martinshorn. Als wir den Kirchplatz erreichen, hat sich schon eine große Menge um das Brautpaar geschart. Irgendwo bei der dort aufgerichteten großen Feuerwehrleiter und den Seifenblasen müssen sie sein. Die Gospeltrainer sammeln sich etwas abseits, bekommen eine Rose für die Gratulation in die Hand gedrückt und beobachten das Geschehen.

Foto: trainarchivatorWir warten auf unseren Gratulationseinsatz

Wir reihen uns hinter Familie und Freundeskreis in die Schlange der Gratulanten ein, und als erstes erreicht unsere „Chefetage“ das Brautpaar. Jetzt kann man ihnen mal in die Augen schauen. Eine tolle Braut, ein schönes Paar und doch unverkennbar „unsere“ Kathrin. Sie scheint sich über unser Kommen und unseren musikalischen Beitrag sehr zu freuen. Zwar hat sie selbst uns eingeladen und ihre Wunschtitel ausgewählt, doch wenn dann aus Planungen und Phantasien feierlicher Ernst wird, ist das etwas ganz anderes. Scheint alles in ihrem Sinne gelaufen zu sein; wir werden es bei einer der nächsten Proben erfahren.

Foto: trainarchivatorDie Bossin und der Chef beim Brautpaar

Foto: trainarchivatorInzwischen völlig entspannt – gleich ist die Gratulantenschlange „abgearbeitet“

Foto: trainarchivator„Achtung – wir nehmen Kathrin gleich in die Mitte, mach ´n Foto!“

So, unser samstäglicher Spezialeinsatz ist hiermit beendet. Ein anstrengender Nachmittag mit zwei Hochzeiten liegt hinter uns, doch wir können sehr zufrieden sein. Musikalisch hat alles geklappt, und der Gospeltrain ist offensichtlich gut angekommen. Ein glückliches Paar aus nächster Nähe zu erleben ist zusätzliche Belohnung. Ab nach Hause und selbst etwa runterkommen. Was sind wir gespannt darauf, von der Braut ihre Eindrücke erzählt zu bekommen.

Nachbesprechung Doppelhochzeit am 21.06.2014 – Teil 1 Ostwennemar

Foto: trainarchivatorHeute stehen gleich zwei Hochzeiten auf dem Kalender des Gospeltrains. Bevor es später nach Kamen–Methler geht, bereiten wir unseren Auftritt in der St.-Michael-Kirche in Hamm-Ostwennemar vor. Wir begeben uns auf die Empore, bringen das Keyboard neben dem Spieltisch der Orgel unter und machen eine Stellprobe. Dann beginnt das übliche Einsingprogramm.

Foto: trainarchivatorHaben alle Blickkontakt zum Chef? – Eng aber machbar

Foto: trainarchivatorDer Chef besetzt den Ausguck – gleich geht es los

Zum Einzug spielt Chorleiter Sebastian Wewer, der auch den Orgeldienst übernimmt, das Gemeindelied „Lobe den Herren“. Da wir eine Überraschung für den Bräutigam sind, machen wir uns auf der Empore „unsichtbar“ und singen das Lied nicht wie sonst üblich mit.

Foto: trainarchivatorAlle weg von der Brüstung und leise sein!

Pastor Ludgerus Poggel begrüßt das Brautpaar und die Hochzeitsgäste. Dem Kyrie als Anrufung des Herrn folgt passend unser erster Beitrag „I will be there“. Das bekommen wir prima hin und klingt zart wie gewünscht. Gar nicht so selbstverständlich, da das Lied noch ganz neu im Repertoire ist und wir noch an den Feinheiten feilen. Was Konzentration und Unterstützung durch den Chorleiter so ausmachen! Hat er doch immer das richtige Näschen, ob wir neue Songs schon öffentlich singen können oder besser noch etwas trainieren.

Nach einem kurzen Gebet geht es in der Lesung (Kohelet 4, 8-12) um das Thema „Zwei sind besser als einer allein“. Dem stimmt der Gospeltrain mit dem „Hallelujah“ zu, welches offensichtlich schon bei den ersten Klängen des Keyboards vom Publikum erkannt wird.

Als Grundlage für die Predigt nimmt Pastor Poggel den Text des Evangeliums (Mat 5, 13-16, „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“). Er macht deutlich, dass jeder Mensch positives bewirken könne, er aber auch eine Verantwortung zu tragen und sich einem Urteil zu stellen habe.

Jetzt kommt der von allen erwarte Moment der Trauung: nachdem die Brautleute befragt und die Ringe gesegnet sind, erfolgt die Vermählung durch das Ja-Wort. Natürlich wird das Paar anschließend gesegnet. Diese feierliche Stimmung unterstreichen wir mit dem Gospel „Immanuel“, wobei sich der Klang wunderbar im weiten Kirchenschiff ausbreitet.

Foto: trainarchivatorDas Brautpaar bei der Eheschließung

An die Fürbitten schließt sich die Gabenbereitung an, die durch das orgelbegleitete Gemeindelied „Wenn das Brot, das wir teilen“ ergänzt wird. Dieses singen wir mit, wie auch das Loblied „Großer Gott, wir loben dich“. Nach Vaterunser und Friedensgruß ist wieder Zeit für Gospelmusik.
Die Austeilung der Kommunion untermalen wir mit dem Song „Let me fly“. Da die Zeremonie am Ende des Stücks noch nicht beendet ist, schließt sich der Titel „Heavenly peace“ nach kurzem Zwischenspiel an. Klingt alles wie aus einem Guss, gehören beide Lieder doch zu den häufig bei Hochzeiten gewünschten Stücken.

Der Dauerbrenner „This little light“ kommt dieses Mal als Dankeslied zum Einsatz. Für Solistin Birgit ist es egal, an welcher Stelle der Programmfolge ihr Auftritt erfolgt – gewohnt emotional ist auch heute ihr Vortrag. Nach einem Schlussgebet und gibt es noch einen besonderen Moment zu erleben. Pastor Poggel beginnt „Mögen sich die Wege“ als Segenslied zu singen; für das Brautpaar, für die Gemeinde. Auch der Gospeltrain fühlt sich sofort angesprochen, und wir trauen uns einfach in den Sologesang einzustimmen. Auch das Keyboard kommt zum Einsatz. Sebastian schafft es, den Chor, der dieses Lied seit längerer Zeit im Repertoire hat, von unserem Stil an den des Pfarrers heranzuführen. Alles spontan, ein bisschen unorganisiert, aber herrlich authentisch.

Den Abschluss des Traugottesdienstes bildet der Evergreen „Oh, happy day“, wobei heute Andrea L. den Solopart übernimmt. Als sich die Kirche rasch leert, ist Andrea in Sorge, ob ihr Gesang dazu beigetragen habe. – Nichts da, Andrea. Dein Solo war prima! Auch der Chor hat eine ansprechende Leistung geboten. Das Publikum will halt nur rasch dem Brautpaar hinterher und seine Glückwünsche an das junge Paar übermitteln.

Auch wir machen uns recht zügig auf den Weg. Es geht weiter zur nächsten Hochzeit in Kamen, wo eine Chorkollegin als Braut auf unseren Einsatz wartet. Nichts wie hin!

Nachbesprechung Hochzeit im Maxipark 07.06.2014

Foto: trainarchivatorPuh, ist das warm heute. Kaum im Maxipark angekommen, versammeln sich die Gospeltrainer im Schatten eines großen Baumes. Der familienfreundliche Freizeitpark entstand 1984 als NRW-Landesgartenschau auf einer Zechenbrache.

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Foto: trainarchivatorMit Brautmutter Gabi, ihres Zeichens selbst Gospeltrainerin, werden letzte Absprachen getroffen.

Foto: trainarchivatorWir gehen rüber zum Auftrittsort, der Restauration in der ehemaligen Werkstatthalle. Dort ist vor der Tür noch Gelegenheit für kühle Getränke.

Foto: trainarchivator Was macht denn da der Chef? Etwa Hausaufgaben vergessen?

Foto: trainarchivator Oder Eintrag ins Poesiealbum?? – Gar nicht so falsch. Er schreibt den Text eines Segensliedes in das Erinnerungsalbum des Brautpaares.

Foto: trainarchivatorAlle anwesenden Chormitglieder verewigen sich.

Auf geht’s. Hinein in den Saal, in dem es sich die Festgesellschaft gerade bei Kaffee und Kuchen hat gut gehen lassen. Jetzt bekommen wir die ungeteilte Aufmerksamkeit. Schnell aufgestellt und los geht’s. Statt eines geordneten Einsingens muss das „Taizé-Halleluja“ vor dem erwartungsfrohen Publikum zum Aufwärmen reichen. Dann begrüßt Chorleiter Sebastian Wewer die Anwesenden und stellt den Gospeltrain kurz vor. Das Brautpaar wird auf die bereit gestellten Stühle im Vordergrund gebeten.

Auf Wunsch der Braut steht als allererstes L.Cohens „Hallelujah“ auf dem Programm. Das kann ´was geben: heute ist der Alt dem Sopran zahlenmäßig sehr weit unterlegen. Also sind unsere Tugenden gefordert, um diese Situation spontan zu bewältigen. Erfahrung, die nötige Gelassenheit und den Spruch vom Chef im Ohr, welchen er immer mal wieder in Proben und Auftrittsvorbereitungen einfließen lässt („Ihr könnt das“) helfen weiter. Mit höchster Konzentration bei den Einsätzen und der Verstärkung durch Tenörin Eva sind wir auf einem guten Weg, die nonverbale Unterstützung des Chorleiters tut sein übriges. Das Stück gelingt, das Brautpaar kuschelt miteinander trotz der schwülen Wärme im Saal.

Jetzt ist es Zeit für ein „Oh, happy day“. Schließlich hat das Brautpaar die Eheschließung oben im großen gläsernen Elefanten bereits hinter sich. Solistin Steffi legt nach den ersten Tönen des Keyboards los, die Braut auch! Sie springt auf und animiert ihre Gäste aktiv zu werden. Es wird rege mitgeklatscht, die Stimmung ist heiter.

Etwas besinnlicher wir es beim nächsten Song „Let me fly“. Der Alt hat sich längst mit seiner zahlenmäßigen Unterlegenheit arrangiert und ist sicher in seiner Stimme. Wir hören aufeinander, statt uns vom Sopran irritieren zu lassen. Das Stück kommt irgendwie richtig romantisch rüber, das Brautpaar hält Händchen und schaut sich tief in die Augen.

Richtig rührend wird es, als jetzt Brautmutter Gabi in Aktion tritt. Das Solo bei „This little light“ singt eigentlich eine andere Solistin, die heute nicht mit an Bord ist. Sie verpasst einen ganz bezaubernden Moment, in dem die Mutter für ihre Tochter singt. Der ganze Saal hält den Atem an, ist zutiefst gerührt. Gabis Stimme trifft mitten ins Herz. Da wird manches Tränchen verdrückt, auch anwesende Männer kämpfen nicht dagegen an. Selbst bei den Gospeltrainerinnen blinkt es bei einigen im Auge. Anschließend ergreift Sebastian das Wort und empfiehlt den Frischvermählten sich immer an diesen Titel zu erinnern, auf dass er ihnen Kraft auf ihrem Lebensweg geben möge.

Jetzt fehle noch ein Segen. Musikalisch heißt es nun „Peace shall be with you“. Wieder wird gekuschelt, der Text wird verstanden und verfehlt nicht seine Wirkung. Eine ganz zarte Stimmung leitet das Paar optimistisch in dessen Zukunft.

Zum Abschluss wird das Paar in die Mitte gebeten, wir bilden einen großen Kreis um die beiden. Sie sind gespannt, was nun kommen möge. Wir singen „Angels by your side“ als weiteren Segenswunsch. Die Lautstärke ist schön zurückgenommen und erinnert an einen Segen, wie man ihn in einem vertrauten persönlichen Moment übermittelt. In einigen Tagen werden die beiden diesen Text beim blättern in ihrem Hochzeitsalbum wieder finden und sich bestimmt an diesen besonderen Augenblick mit dem Gospeltrain erinnern.

Foto: trainarchivator.Foto: trainarchivator

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Jetzt sind wir eigentlich fertig, es gibt ordentlich Applaus. Wir bedanken uns für die Einladung und sprechen nochmals unsere Glückwünsche aus. Das Brautpaar strahlt, bedankt sich für unser Kommen, aber irgendwie mögen wir noch nicht auseinander gehen. „Einen machen wir noch“ löst Sebastian die Situation. Spontan wird „Jesus is my salvation“ angestimmt. Nach dem ersten Durchlauf wird aus dem einfachen Lied ein Kanon. Leicht und locker werden ruck-zuck die Gruppen eingeteilt – haben wir schließlich schon unzählige Male gemacht. Immer wieder toll zu erleben, wie eingespielt Chorleiter und seine Gospeltrainer sind. Das macht es einfach, in allen Situationen unverkrampft reagieren zu können, das Programm kurzfristig zu verändern oder die Stimmung im Publikum zu lenken. Das sind Momente, in denen es besonderen Spaß macht an Bord des Trains zu sein.

Foto: trainarchivator Foto: trainarchivator

Nachbesprechung Hochzeit Klosterkirche Oelinghausen 24.08.2013

Foto: trainarchivatorWas sind wir auf diesen Auftritt gespannt! Es ist 2013 die letzte Hochzeit mit Gospeltrain-Begleitung. Dazu geht es ins Sauerland. Schon die Anfahrt zum landschaftlich schön gelegenen Kloster ist reizvoll. Sieht die Kirche von außen eher grau und trutzig aus, ist sie innen viel heller als vermutet und bietet eine reiche, kulturhistorisch interessante Ausstattung. Also erst mal großes „Ah“ und „Oh“ bei allen, die erstmals hier sind, als wir uns umschauen.

Foto: trainarchivator
Innenraum der Klosterkirche St. Petri in Oelinghausen

Foto: trainarchivatorErste unverhoffte Begegnung zwischen Gospeltrainern und dem Brautpaar. Die einen begeben sich zum Einsingen in die Kirche, die anderen lassen sich vor ihrer Trauung auf dem Kloster- und Gutsgelände fotografieren. Keine Sorge!  Hier ist keine Überraschung geplatzt, das Brautpaar selbst hatte uns eingeladen. Man begrüßt einander und ist gespannt, was später folgen wird.

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Foto: trainarchivatorSingen werden wir von der sogenannten Nonnenempore, von wo viele Gospeltrainer einen tollen Blick in den Kirchenraum haben. Das Einsingen klappt prima. Dank der Akustik können wir uns selbst gut hören und dementsprechend kontrollieren. Trotzdem geht Chorleiter Sebastian Wewer nochmal in den Altarbereich, um den Klang zu prüfen. Alles okay.
Auch die Solistinnen bekommen Gelegenheit zum Warmsingen. Spontan wird bei einem Lied aus einem Sologesang ein Duett mit dem Chef – zuvor noch niemals ausprobiert. Unsere Bossin kriegt folglich fast Schnappatmung; sie schickt uns gerne wohlvorbereitet ins Rennen. Ein kurzer Test – klappt – so machen wir das! Spontanität und Einfallsreichtum sind durchaus unsere Stärke, haben schon manchen Auftritt bereichert. Nur Mut!

Inzwischen laufen in der Kirche die letzten Vorbereitungen, Vikar Tobias Hasselmeyer kommt auf die Empore, um uns zu begrüßen. „Sie treten die Orgel?“ wird Sebastian angesprochen. „Ich trete die Orgel und mache den Chor“. Man versteht sich. Es bleiben noch ein paar Minuten bis zum Beginn. Man schaut sich in der Kirche um oder geht still in sich, ein jeder nach Belieben.

Foto: trainarchivatorRomanische Krypta mit „Kölner Madonna“, der „Königin des Sauerlandes“

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Als Organist ist Sebastian von der Orgel natürlich hin und weg. Direkt nach unserem Eintreffen lässt er das Instrument schon mal erklingen, da gab es kein Halten. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, ein solches Schätzchen zu spielen? Äußerlich ein barockes Schmuckstück, haben es die weitgehend original erhaltenen Bauteile aus den Jahren 1599/1717 musikalisch in sich.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Eine Orgel-Schmuckstück  zum Niederknien

Gleich zu Beginn des Traugottesdienstes kommt die Orgel zum Einsatz und begleitet den Einzug. Mit diesem Instrument klingt der Hochzeitsmarsch besonders beeindruckend und festlich. Das Eingangslied „Lobe den Herren“ sorgt für eine klassische Eröffnung, dabei wird die Gemeinde vom Chor unterstützt.

Nach der Begrüßung durch den Vikar folgen Kyrie und Tagesgebet, schließlich die Lesung aus dem Hohelied der Liebe. Beim Zwischengesang kommt der Gospeltrain mit „Lord, hold me“ zum Einsatz. Ein schöner Auftakt für die Gospelmusik, einige Gäste im Publikum versuchen einen Blick auf uns zu werfen.

Der Text aus dem Evangelium berichtet vom Gebot der Liebe. In der Predigt geht es um das Sakrament der Ehe: egal, was die Eheleute verbinde – Gott komme als unsichtbares Band mit in diese Beziehung hinein. Es gehe um Hingabe und um das Annehmen des Anderen; wie er war, wie er ist und wie er sein wird.
Foto: trainarchivatorNun steht die Trauung an. Manche Gospeltrainerin, die eben noch im hinteren Bereich der Empore gesessen hatte, begibt sich an die Balustrade, um einen Blick auf die Zeremonie zu werfen. Immer wieder schön, immer wieder aufregend – nicht nur für die Paare. Nach dem Segen lassen wir das „Hallelujah“ erklingen. Klingt wunderbar harmonisch und ausgewogen. Irgendwie scheint die Atmosphäre zu beflügeln. Ob unten im Kirchenschiff wieder zum Taschentuch gegriffen wird?

Nach den Fürbitten beginnt die Gabenbereitung, untermalt vom Gemeindelied „Wenn das Brot, das wir teilen“. Zum Sanctus erklingt der Klassiker „Großer Gott, wir loben dich“, nach dem Agnus Dei das bekannte „Herr, gib uns deinen Frieden“. Bei allen drei Liedern gibt es wieder die Unterstützung durch den Chor.

Für die Kommunion ist bei der Vorbereitung der Hochzeit viel Zeit eingeplant worden, so dass wir gleich drei Titel singen dürfen. „Let me fly“ von der Empore zu singen hat schon etwas. So hoch oben im Raum kommt man sich vor, als habe man bereits abgehoben. Fühlt sich wunderbar leicht an.
Mit den folgenden beiden Titeln hat das Brautpaar Mut bewiesen, denn diese sind noch ganz neu im Repertoire und bisher nur vor Heimpublikum vorgetragen worden. Das Paar hatte uns vor längerer Zeit bei einer Probe besucht und offensichtlich die Zuversicht gewonnen, dass wir das hinkriegen. – Foto: trainarchivatorDer Mut wird belohnt! „Immanuel“ kann in dieser Kirche seine ganze Dynamik ausspielen. Eine ganz neue Erfahrung für uns, wenn so ein Lied mit zunehmender Sicherheit bei dessen Vortrag weiter zu wachsen scheint. Danny als Solistin weiß mit Ausdruck zu überzeugen. Dass das Duett mit Sebastian so super funktioniert, hätte man nicht gedacht. Gänsehaut pur. Diesmal wäre es für das Publikum interessant, den Gospeltrain zu beobachten. Mit „Jesus is right here“ verhält es sich ganz ähnlich. Eine tiefe Zufriedenheit ist im Chor zu spüren, und man schaut in strahlende Gesichter.

Es geht auf das Ende des Gottesdienstes zu, Zeit für ein Dankeslied. „This little light” mit Solistin Birgit wird an dieser Stelle immer wieder gerne gewählt. Der Titel ist offensichtlich sehr bekannt und mancher Hochzeitsgast sitzt beschwingt in der Bank.

Die Erzählung „Die Liebe“ ist noch mal etwas tiefsinniger, bevor Schlussgebet und Segen zu unserem fröhlichen Abschlusslied „Oh, happy day“ mit Solistin Andrea L. überleiten. Nach den letzten Klängen bekommt der Gospeltrain kräftigen Applaus von der Hochzeitsgesellschaft. Eine schöne Bestätigung. Bisher gab es keinen Applaus, denn dieser hätte die feierliche Stimmung des Festgottesdienstes eher gestört. Die Anerkennung ist uns viel dezenter entgegengebracht worden. Immer wieder schaute sich jemand zur Empore um. Je weiter hinten die Gäste in der Kirche sitzen, umso freier swingt man mit oder schnippt mit den Fingern.

Foto: trainarchivator
Gospeltrain auf der Empore beim „Oh, happy day“

Mit dem Auszug des Brautpaares geht ein langer, feierlicher Gottesdienst mit viel Musik zu Ende. Das Paar schaut zu uns hinauf, beide Partner lächeln und man versteht das Motto, unter dem die Trauung gestanden hat: „Um den vollen Wert des Glücks zu erfahren, brauchen wir jemanden, um es mit ihm zu teilen“ (Mark Twain).

Die Kirche leert sich, die Gospeltrainer sollen noch einen Moment bleiben. Wir wollen die schöne Kirche und die beiden Treppen zur Empore nutzen, um mal wieder ein Mannschaftsfoto aufzunehmen. Relativ schnell wird die vom Chef gewünschte Ordnung eingenommen und ein Foto vom Chor gemacht. Dann soll der Chef natürlich selbst mit auf’s Bild, also macht ein Chormitglied die Aufnahme. Schade, immer noch nicht alle auf dem Bild. Da wird kurzerhand Schwester Maria Michaela vom hiesigen Kloster angesprochen, welche die Trauung als Küsterin vorbereitet und begleitet hat. Ihr braucht man die Smartphoneknipse nicht zu erklären, denn sie ist „up to date“ und hat die Aufnahme schnell erledigt. Danke.

© Sebastian Wewer
Gospeltrain in der Klosterkirche St. Petri in Oelinghausen   © Sebastian Wewer

Musikalisch hat bei uns alles gut geklappt und wir haben dem Brautpaar vielfältige Gospels geboten. Das Gelingen der neuen Titel freut uns besonders. Klasse war auch die Orgelmusik, wobei Sebastian seine ganze Spielfreude rauslassen konnte. Wir wurden Zeuge, dass bei einem solchen alten Instrument noch richtig Handarbeit gefragt ist, um die Mechanik der Register zu bedienen. Und da wohl möglichst viele Klangfarben zu hören sein sollten, musste entsprechend malocht werden. Akustisch hat es sich jedenfalls gelohnt, auch wenn der Organist möglicherweise am nächsten Tag schwere Arme haben sollte. Zumindest der Applaus der Gospeltrainer war im sicher.

Nachbesprechung Hochzeit Ev. Preußenkirche 10.08.2013 Lünen-Süd

Foto: trainarchivatorHeute waren wir mal wieder in geheimer Mission unterwegs. Ein Bräutigam hatte den Gospeltrain Hamm e.V. zu seiner Hochzeit eingeladen, um seine Braut mit Gospelmusik zu überraschen.
Also schnell auf die Empore, Aufstellung einnehmen und einsingen. Bevor die Braut und der Großteil der Gäste einträfe, wollten wir fertig vorbereitet sein und ganz leise den Beginn des Gottesdienstes erwarten. Das Paar hatte bereits am Morgen die Eheschließung im Standesamt erlebt, nun erwartete der frühzeitig eingetroffene Bräutigam seine Frau.

Foto: trainarchivator
Ein Teil des Gospeltrains auf der Empore bei letzten Vorbereitungen

Zunächst wurden wir aber noch persönlich von Pfarrer Tim Roza begrüßt, der offensichtlich schon gespannt auf unsere Beiträge war. Außerdem lud uns der beteiligte Fotograf zu einer Fotoaufnahme mit dem Brautpaar im Anschluss an die Trauung ein.

Foto: trainarchivator
In der Kirche ist alles für die Trauung hergerichtet

Mit an Bord des Gospeltrains waren Keyboarder Noel Brefried und Chorleiter Sebastian Wewer, der auch das Orgelspiel bei den Gemeindeliedern übernahm. Außerdem sang er das einleitende Solo unseres ersten Titels „Lord, hold me“. Täuschte man sich oder klang es heute besonders feierlich? Vielleicht war es auch der besondere Klang, weil wir seit langer Zeit mal wieder von einer Empore gesungen haben, wir der Kirchendecke einfach näher waren? Egal, es war einfach ein stimmungsvoller Auftakt.

Foto: trainarchivator
Auf der Empore hat der Gospeltrain einen Logenplatz

Nach einer herzlichen Begrüßung aller Anwesenden kündigte der Pfarrer das Gemeindelied „Lobe den Herren” an, das „Menschen seit mehreren hundert Jahren zu besonderen Anlässen sängen“. Natürlich stimmte der Gospeltrain mit ein.
Nach der liturgischen Eröffnung lasen Männer und Frauen im Wechsel Psalm 23. Anschließend folgte der bei Hochzeiten beliebte Gospel „This little light“, heute mit Birgit als Solistin. Das Publikum wollte wohl klatschen, traute sich aber nicht so recht. Pfarrer Roza war da viel lockerer, klatschte und swingte sofort mit. Das Publikum nahm dies als Einladung zur Aktion dankbar auf und legte los. Dem Wunsch des Pfarrers „Nehmen wir diesen Schwung mit in die Lesung“ folgt man gerne.

Foto: trainarchivatorZu Beginn der Trauansprache wurde angekündigt, es drehe sich nun alles um den schwierigen Text „ja“. Im Gegensatz zum Standesamt mit seinem formalen Rechtsakt hänge man in der Kirche ein „Amen“ an. Dieses brächte den speziellen Segen, und es läge damit eine besondere Verheißung im Raum. Die Kirche sei schließlich warmgebetet. Interessante Formulierung. Egal wie man seinen Glauben lebt – eine Kirche ist immer weit mehr als ein Profangebäude.
Nun wurde die Liebe in den Mittelpunkt der Ansprache gestellt und Antoine de Saint-Exupéry zitiert: „Liebe besteht nicht darin, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung blickt.“ Laut Roza halte Liebe alles zusammen: nicht als Fessel, sondern als Packband oder Zauberkleber. Echte Liebe eben. BVB-Fans erkannten natürlich die Anspielung auf das Vereinsmotto des benachbarten Fußball-Bundesligisten. „15.30 Uhr, genau Anstoßzeit zum Start der neuen Saison“. Schmunzeln im sachkundigen Auditorium.

Nun fand die eigentliche Trauung statt. Dem Applaus nach dem Hochzeitskuss fügte der Pfarrer hinzu: „Es gibt nicht viele Momente, in denen ein Kuss beklatscht wird. Behaltet Euch diesen Moment im Herzen“ Zur Feier des Augenblicks erklang unser „Halleluja“. Oft bei Hochzeiten gesungen verfehlte es auch heute nicht seine Wirkung. So hatte es sich wohl der Bräutigam gewünscht, als er uns einlud.

© Sebastian Wewer
So sah der Chef die entscheidende Szene von oben   © Sebastian Wewer

Als Ausblick in die Zukunft durfte nun wieder die Gemeinde beim Lied „Vertraut den neuen Wegen“ aktiv werden. Auch die Fürbitten und das Vater unser passten genau in diesen Kontext. Das Ende des Gottesdienstes einleitend sang man anschließend „Möge die Straße uns zusammenführen“. Hier machte unser Chorleiter an der Orgel seinem Spitznamen als „Beschleuniger“ alle Ehre, denn selten war dieses Lied so flott und beschwingt zu hören gewesen. Also eher Gospelstyle statt Cäcilienchor (gern genutzter Insiderwitz). Die Version kam gut an und das Publikum zog mit.

Dem Segen folgte der Auszug des Paares. Der Braut war ein Orgelnachspiel angekündigt worden. Gab es natürlich nicht! Der Bräutigam hatte sich schließlich „Oh, happy day“ vom Gospeltrain gewünscht. So wurde es auch gemacht. Klang prima, das Publikum klatschte gleich mit. Kurz vor Ende des Titels bekam der Pfarrer einen Wink von der Empore, dass er jetzt das Paar hinausbegleiten könne, so dass die beiden zu den letzten Klängen des Liedes vor die Kirche traten.

Als die Gospeltrainer nach und nach ebenfalls die Kirche verließen, stellten sie sich für den Fotografen zwecks Gruppenbild auf. Nun kamen auch das Brautpaar und der Pfarrer dazu. Bei der Gelegenheit wurde schnell „Heaven a wonderful place“ als Ständchen angestimmt. Musikalisch zwar nicht ganz so perfekt, aber spontan und von Herzen. Anerkennenden Applaus gab’s trotzdem vom Publikum, das die Szene verfolgte.

Foto: trainarchivator
Das Gruppenbild wird arrangiert

Foto: trainarchivatorUnsere Bossin nutzte die Gelegenheit dem Paar die Glückwünsche des Chores zu übermitteln und entließ uns dann ins Wochenende.

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© Sebastian Wewer
Gruppenbild mit dem Brautpaar des Tages   © Sebastian Wewer

Bei genauer Betrachtung des Fotos fällt mir doch ein Detail auf: hat der Chef mich doch tatsächlich „erwischt“! Wir haben wohl mal wieder ein Doppelporträt erstellt…

© Sebastian WewerFoto: trainarchivator

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Nachbesprechung Hochzeit in der Pankratiuskirche 03.08.2013 Hamm-Mark

Foto: trainarchivatorDie Pankratiuskirche lag heute Nachmittag im schönsten Sonnenschein – richtiges Hochzeitswetter. Das sorgt doch gleich bei allen Beteiligten für gute Laune.

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Foto: trainarchivatorAllerdings waren viele von uns doch ein wenig müde und träge; die Hitze der letzten Tage hatte uns ein wenig zermürbt. Selbst bis hinter die dicken Kirchenmauern war die Wärme vorgedrungen. Wie will man da heiter und schwungvoll auftreten?

Foto: trainarchivator.
Der Gospeltrain hat da zwei Gegenmittel:
man lässt sich von der Atmosphäre anstecken und entwickelt persönliche Vorfreude – das macht schon mal wach. Dann zeigt Chorleiter Sebastian Wewer noch ein wenig mehr Einsatz als sonst (man glaubt es kaum, aber das geht!) – schon kommt richtig Schwung in die Sache.

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Aufstellung nahmen wir im Seitenschiff, wo wir uns zwischen unseren Einsätzen hinsetzen konnten. Das macht es schon mal einfacher. Das Einsingen gingen wir langsam an, steigerten die Konzentration und schon nahm der Gospeltrain Tempo auf. Letzte Absprachen zwischen Chorleiter, Pianist Noel Brefried und dem Chor folgten. Als es los ging, waren wir voll da.

Zum Einzug der Braut hatte unser Chorleiter einen Einsatz als Organist. Statt eines Stückes der Alten Meister war Elton Johns „Can you feel the love tonight“ ausgewählt worden. Klang wunderschön auf der Orgel und könnte bald selbst zum Klassiker werden. Nun begrüßte Pfarrer Alfred Grote Brautpaar, Gemeinde und Chor. Man möge seine Freude ausdrücken und kräftig mitsingen. Das orgelbegleitete Gemeinelied „Lobe den Herren“ bot dazu gleich die Gelegenheit.

Nach einem Gebet und der Schriftlesung trat der Gospeltrain in Aktion. Ein bisschen aufgeregt waren wir schon, da beim ersten Titel „This little light“  unsere Tina erstmals unsere Stammsolistin bei einem öffentlichen Auftritt vertreten sollte. Das Stück gelang uns prima und brachte ordentlich Stimmung in die Kirche. Der Funke sprang über, das Publikum beobachtete fasziniert die engagierte Arbeit des Chorleiters und spendete am Ende den verdienten Applaus. Der eine oder andere war vielleicht auch ein wenig überrascht. „So haben sich die beiden das gewünscht“ meinte erklärend der Pfarrer. Ihre Feuertaufe hat Tina bestanden und dabei ihr Lampenfieber – wenn sie es denn hatte – gut im Griff gehabt. In den Proben werden wir dann mal sehen, was da zukünftig noch „drin“ ist. In Sachen Solisten sind wir schließlich seit einiger Zeit dabei, uns breiter aufzustellen.

Es folgte die Ansprache des Pfarrers. Diese war angenehm kurz und kam auf den Punkt, war dabei herzlich und lebensnah. Bevor die eigentliche Trauzeremonie begann, sang die Gemeinde „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer”. Dann wurde es „ernst“. Leider konnten die meisten Gospeltrainer von ihrem Standort aus die Brautleute nicht sehen. Schade, ist ja immer wieder interessant, den entscheidenden Moment mitzuerleben. Immerhin war jedes Wort gut zu verstehen. Schnell wollte Chorleiter Sebastian von der Orgel zu uns herüber huschen, stoppte aber plötzlich ab. „Jetzt küssen sie sich“ meinte eine hochzeitserfahrene Gospeltrainerin. Der Applaus der Hochzeitsgäste gab ihr Recht.

Nun stand, der Situation angemessen, das „Halleluja“ auf dem Programm. War das schön! Wer hätte nach dem müden Einsing-Auftakt geglaubt, dass wir dieses Lied so wunderbar hinbekommen. Die Wechsel in Sachen Lautstärke und Intensität waren richtig klasse. Manches feuchte Auge im Publikum unterstrich unsere eigene Einschätzung. Allerdings haben wir vom Chorleiter heute besonders intensive Unterstützung bekommen. Offensichtlich hat er genau das Gespür, was wir in der jeweiligen Situation brauchen.

Es folgten die Fürbitten und ein gemeinsam gesprochenes Vater Unser. Das letzte Gemeindelied „Mögen die Straßen“ leitete das Ende des Gottesdienstes ein. Der Pfarrer sprach den Segen und eine anwesende Fotografin machte Aufnahmen vom Brautpaar. Währenddessen sang der Gospeltrain „Oh, happy day“ mit Solistin Andrea. Diese hatte zuvor schon beim „Heaven is a wonderful place“ mit dem üblichen Schlussakzent ihres Ein-Frau-Triangel-Orchester geglänzt. Das Publikum klatschte von Beginn an engagiert mit und hatte offensichtlich seine Freude an uns daran.

Zum Auszug erklang nochmals die Orgel. Schwung und Stimmung des Nachmittags hörte man dem Stück an, v.a. aber die Spielfreude des Spielenden. Das Instrument wurde richtig ausgereizt und der Zimbelstern zum Einsatz gebracht. Der Gospeltrain war in diesem Moment richtig stolz auf seinen Sebastian und belohnte ihn mit spontanem Applaus. Wie immer – bescheidenes Abwinken und rote Ohren 😉

Foto: trainarchivator
Altarraum der Pankratiuskirche in Hamm-Mark

Es war eine sehr schöne Trauung, woran alle Anwesenden ihren Anteil hatten. Die Musikauswahl mit dem Wechsel zwischen Chor- und Gemeindelied, zwischen Orgel und Keyboard gefiel. Der Pfarrer fand die angemessenen Worte und den richtigen Ton; lobte zum Abschluss die Sangesfreude des heiteren Publikums. Offensichtlich war der Gesamtablauf gut organisiert und die klaren Absprachen klappten angenehm reibungslos. Aufgrund der Textvorlagen konnte der Gospeltrain auch die Gemeindelieder gut unterstützen.

Nachbesprechung Hochzeit St.Elisabeth-Kirche 13.07.2013 Hamm-Berge

Foto: trainarchivatorDie zweite Trauung binnen Wochenfrist führte uns in die St.Elisabeth-Kirche in Hamm-Berge. Nach unserem ersten Auftritt im Jahre 1997 war es unser zweiter Besuch dort. Der erste Eindruck des Innenraumes war wesentlich freundlicher als damals, denn der Kirchenraum muss in den vergangenen Jahren einen frischen Anstrich bekommen haben. Alles hell und freundlich, wobei auch der Sonnenschein seine Rolle gespielt haben dürfte.

Wie üblich musste zunächst die Frage nach unserem Standort geklärt werden. Im Gegensatz zu damals wählten wir nicht die Empore, sondern die Ecke links neben dem Altar. Damit wir nicht zu viel Raum im Altarbereich einnahmen, galt es ordentlich zusammenzurücken. Nicht so einfach: der Chor ist inzwischen deutlich größer geworden, und es galt auch Pianist Noel Brefried samt Keyboard unterzubringen. Schließlich musste für Chorleiter Sebastian Wewer die notwendige Bewegungsfreiheit gewährleistet und Blickkontakt zu Chor, Pianist und Pfarrer möglich sein.

Foto: trainarchivator
Blick von der Empore kurz vor dem Einsingen

Bei fünf ausgewählten Liedern dauerte das Einsingen nicht allzu lange. Lediglich die Akustik mit langem Nachklang musste mal kurz erprobt werden. Ansonsten saßen die Songs sicher, zumal einige Hochzeitsklassiker darunter waren.

Foto: trainarchivator
Kurze Pause zwischen Einsingen und Beginn der Hochzeit

Das Brautamt wurde von Pfarrer Lothar Brieskorn gehalten. Pünktlich holte er das Paar zum Gesang des Gospeltrains in die Kirche. Zum Einzug hatte sich das Brautpaar den weniger bekannten und eher ungewöhnlichen Titel „Order my steps“ gewünscht. Ein schönes Thema zum Auftakt, deshalb wies der Pfarrer nach der Begrüßung auf die freie Übersetzung „Lenke meine Schritte“ hin.
Nun sollte die Gemeinde mit dem Lied „Du bist das Licht der Welt“ selbst aktiv werden. GospeltrainerInnen, denen der Titel bekannt war, sangen engagiert mit. Nach der Lesung erklang der moderne Gospel „Let me fly“, ebenfalls durch die deutsche Übersetzung zuvor angekündigt.

Während der Ansprache des Pfarrers an die Brautleute nahm der Gospeltrain in hinteren Bankreihen Platz. Inhaltlich ging es um Geben und Nehmen, Aussenden und Empfangen, sowohl in Partnerschaft und Gesellschaft als auch in der Beziehung zu Gott. Es folgte das Gemeindelied „Kleines Senfkorn Hoffnung“.

Foto: trainarchivatorEmotionaler Höhepunkt jeder Hochzeit  ist die offizielle Trauzeremonie, so auch in der St.Elisabeth-Kirche. Strahlende Brautleute und ein überzeugendes „Ja“ ließen manchen Anwesenden zum Taschentuch greifen. Unser „Halleluja“ als Jubelgesang unterstrich den entscheidenden Moment

Bei den Fürbitten wurden den Frischvermählten einige gute Wünsche mit auf den Weg gegeben. Letzte Anspannung war längst der Freude gewichen. Passend dazu hatte man „Mögen sich die Wege“ ausgesucht, von uns a cappella gesungen.

Einige Worte zum Schluss und die Festgesellschaft folgte Brautpaar und Pfarrer nach draußen, begleitet von unserem „This little light“. Gerade diesem Titel tat die Akustik besonders gut. Das sahen wohl auch einige Gäste so, die unseren Auftritt bis zum letzten Ton in der sich inzwischen leerenden Kirche verfolgten und uns mit Applaus belohnten.

Foto: trainarchivator
Glückwünsche des Gospeltrains an das frisch vermählte Brautpaar

Foto: trainarchivatorAls wir einige Zeit später bei strahlendem Sonnenschein aus der Kirche kamen, war die heitere Hochzeitsgesellschaft gerade mit verschiedenen Hochzeitsfotos beschäftigt. Schnell wurde den Eheleuten die besten Wünsche des Gospeltrains überbracht, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Für das Brautpaar stand eine Fahrt in einem herausgeputzten Oldtimer-Schmuckstück bevor.