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Der Gospeltrain, die Arbeit und das Sofa

Kürzlich stand eine Hochzeit auf dem Programm. Der Chor war frühzeitig in der Kirche eingetroffen und machte sich mit den Räumlichkeiten vertraut. Schon bald war unser Standort festgelegt und es ging ans Einsingen. Kurz noch etwas besprochen oder ausprobiert, gleich konnte es los gehen.

Da kommt noch eine Gospeltrainerin dazu, ziemlich abgehetzt. Großes Hallo. Kein Tadel wegen des Zuspätkommens. Im Gegenteil: ein Musterbeispiel an Einsatz. Noch kurz zuvor war sie am Arbeitsplatz aktiv und ist dann zu uns herüber geflogen, dabei wurde auch noch die Arbeits- gegen schicke Auftrittskleidung gewechselt. Eigentlich war die Zeit viel zu knapp, doch ihr Einsatz für die Truppe macht ihr Mitwirken möglich. Sie hätte auch sagen können, dass ihre Teilnahme arbeitsbedingt nicht möglich sei und sich direkt ins wohlverdiente Wochenende begeben können. Hat sie aber nicht – ein dickes Dankeschön an Silvia P.!

Diese Lob gilt aber auch all‘ den anderen, die dem Gospeltrain viel Raum im Terminkalender einräumen. Es gibt doch etliche Mitglieder, deren Arbeitszeiten mit Proben und Auftritten in Konkurrenz stehen. Deshalb kommt schon mal jemand etwas verspätet zur Probe, oft noch in Berufskleidung. Oder jemand verlässt uns etwas eher, da gleich der Dienst beginnt. Man empfindet das möglichst unauffällig vollzogene Kommen und Gehen weniger als Störung, denn als Bereicherung, da diejenigen zugunsten des Gospeltrains manche Unannehmlichkeit auf sich nehmen. Man hätte es sich oft einfacher machen können – direkt nach der Arbeit auf’s Sofa oder vom Sofa zur Arbeit ohne „Umweg“ über der Gospeltrain.

Es scheint ihnen aber wichtig zu sein, so dass man etwas Mühe auf sich nimmt. Wahrscheinlich bekommen sie ja auch etwas von der Truppe zurück. Miteinander eine angenehme Zeit zu verbringen und sich etwas zu erarbeiten kann schon echt bereichernd sein. Nicht zuletzt deshalb haben wir eine regelmäßige und hohe Probenbeteiligung der Mitglieder. Wer nicht kommt, der ist wirklich verhindert – „blau machen“ ist bei uns so überhaupt nicht angesagt.

Nachbesprechung Hochzeit in St.Bonifatius 01.06.2013, Hamm-Werries

Foto: trainarchivator Am Samstag machte sich der Gospeltrain mal wieder auf, um eine Hochzeit musikalisch zu begleiten und dabei seine Rundreise durch die Hammenser Kirchenlandschaft fortzusetzen. Diesmal ging es erstmals in die St.Bonifatiuskirche in Werries. Diese moderne Kirche wurde erst 1975 geweiht, 2012 gerade frisch renoviert und im Inneren meint man sich unter einem Zeltdach zu befinden.

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Innenraum der St.Bonifatiuskirche, neu sind die farbigen Fenster

Zunächst wurde unser Standort ausgewählt. Man wollte ja gut zu hören sein und andererseits nicht im Wege stehen. Außerdem musste der Laufweg für Chorleiter Sebastian Wewer frei sein, der auch das Orgelspiel übernahm. Beim Einsingen hatten einige den Eindruck, dass wir nicht so gut zu hören seien, weil wir uns ganz rechts an die Seite gestellt hatten. Ein Probe-hören des Chefs mitten in der Kirche bestätigte dies nicht; im Gegenteil, die Akustik sei sogar ganz gut.

Mit 13 Grad war es ungewöhnlich kalt für einen frühen Nachmittag im Juni. Die kurzen Ärmel blieben also im Schrank, zumindest zum Einsingen trugen einige zusätzlich Jacke.

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Gospeltrain beim Einsingen – auf dass uns warm werde

Ganz spontan entstand die Idee, den ersten Titel „Lord, hold me“ solle Sebastian mit einem Gesangssolo eröffnen, wie er es auch schon bei unseren Konzerten in Hamm und Beckum gemacht hatte. Die Braut war überpünktlich und schaute durch die Glastür ins Kircheninnere, wo alles auf ihren Einzug wartete. Als Diakon Heinz-Werner Althoff mit den Messdienern erschien, ging’s los.
Sebastian war gut bei Stimme, baute noch eine nette Textvariante ein und die Braut konnte dann vom Chor begleitet einziehen. Zum Auftakt des eigentlichen Gottesdienstes sang man orgelbegleitet „Lobe den Herren“ als Gemeindelied. Nein, nicht die ganz getragene Version, sondern von unserem „Beschleuniger“ als leichte, heitere Variante gespielt.

Nach der Begrüßung, einem Tagesgebet und der Lesung („Zwei haben es besser als einer allein“) stand mit „Sia hamba“ ein für eine Hochzeit ungewöhnlicher Titel auf der Wunschliste des Brautpaares, das sich wie alle anderen ihr persönliches Programm für „ihren“ Tag ausgesucht hatte. Durch die gute Akustik waren die Details dieses a cappella gesungenen Stücks gut im Raum zu hören.
Dem Evangelium („Das Gebot der Liebe“) folgte die Predigt des Diakons. Im Anschluss an diese Wortbeiträge sang der Gospeltrain „Let me fly“ und erzeugte eine schöne Aufbruchsstimmung – die Braut lächelte.

Als Art Gebrauchsanweisung für die neue Ehe wurde der Text „Die Hochzeitskerze spricht“ vorgetragen; nicht als Mahnung, sondern eher als Chance. Als Höhepunkt erfolgte nun die eigentliche Trauzeremonie, die dann angemessen mit unserem „Hallelujah“ bejubelt wurde. „Da darf auch mal geklatscht werden“ meinte der Diakon, das Publikum stimmte applaudierend zu.

An die Fürbitten schloss sich ein gemeinsam von allen gesprochenes Vater Unser an. Nach einem kurzen Schlussgebet kam noch mal die Orgel zum Einsatz. Mit dem Gemeindelied „Da berühren sich Himmel und Erde“ wurde der Gottesdienst mit viel Zuversicht abgeschlossen, wie immer vom Chor unterstützt.

Natürlich durfte das beliebte „Oh, happy day“ nicht fehlen. Der kurzfristige Ausfall der eingeplanten Solistin war kein Problem. Für solche Situationen hat man durch die Probenarbeit gleichwertige Alternativen zur Hand. Das frisch getraute Paar zog nun aus der Kirche aus und wurde draußen von Gratulanten empfangen. Eigentlich hatte sich die Braut gewünscht, dass wir unmittelbar hinter ihr singend aus der Kirche ausziehen. Unser Standort, die räumliche Situation und das tatsächliche Geschehen verhinderten, dass wir direkt den Brautleuten folgten. Dennoch bekam das Brautpaar „This is the day“ zu Gehör. Es diente nun der Untermalung des Empfangs vor der Kirche.

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Eine persönliche Gratulation unserer Chefetage rundet den Auftritt ab.

Wie immer hatte sich der Chorleiter als Meister der Improvisation und der Anpassung an die jeweilige Situation erwiesen. Der Gospeltrain – daran gewöhnt – folgte den Anweisungen und trug mit gelungenen Beiträgen zum Gottesdienst bei.

Hochzeit in St.Bonifatius 01.06.2013, Hamm-Werries

Seit unserem letzten Auftritt bei der Erstkommunion in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden Mitte April sind jetzt gut sechs Wochen vergangen. Seitdem wurde lediglich bei unseren wöchentlichen Proben gesungen. Nun wird es mal wieder Zeit für den „Ernstfall“. Dieser tritt am 01.06.2013 ein, wenn der Gospeltrain bei einer Hochzeit in Hamm-Werries aktiv werden wird.

In der dortigen St.Bonifatius-Kirche sind wir erstmals zu Gast. Erst 2012 ist in dem modernen, 1975 geweihten Kirchengebäude eine umfassende Modernisierung des Innenraums abgeschlossen worden. Mal sehen, welche Atmosphäre uns dort erwartet.

Kleine Überraschung für den Kirchenmusiker

Typisch. Der Gospeltrain feiert die Feste mal wieder wie sie fallen. Jeder Anlass ist willkommen. Diesmal war es das fünfzehnjährige Berufsjubiläum unseres Chorleiters Sebastian Wewer als Kirchenmusiker, das Pfingstmontag auf dem Kalender stand. Der Jubilar selbst hatte sich in den letzten Wochen schlicht verquatscht und den entsprechenden Hinweis gegeben. Die Information fiel beim Vorstand auf fruchtbaren Boden, und man überlegte sich konspirativ eine kleine Überraschung.

Bei der dem Jubiläum folgenden Probe stellte sich der Chor, der mehrheitlich per Mail vorab informiert worden war, ahnungslos. Gerade bei derartigen Aktionen eine geschätzte Qualität des Gospeltrains. Dafür drehte der Chorleiter richtig auf! Aufgeladen wie nach einigen Minuten mit den Fingern in der Steckdose ging es ans Einsingen. Hatte er sich so auf uns gefreut? Mag sein, wahrscheinlicher waren aber Nachwirkungen seiner Arbeit mit den Soulteens in Unna-Massen, die unserer Probe voraus ging. Er hatte sichtlich Freude daran uns mit einigen Übungen zu provozieren bzw. herauszufordern. Als wir an unsere Grenzen kamen, tat er so, als ob er noch eine Schwierigkeitsstufe steigern wollte. Alles nur ein Scherz, doch viele sind darauf hereingefallen; es wäre ihm zuzutrauen gewesen.

Danach ging alles seinen Gang wie gewohnt. Fast jede Chorprobe bietet eine Mischung aus neuen und alten Titeln, die entweder neu einstudiert, umgebaut oder einfach auf aktuellem Niveau gehalten werden sollen. Dann trat Vereinsbossin Christa ans Klavier und eröffnete dem erstaunten Chorleiter unser Wissen über sein Jubiläum und gratulierte.

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Christa als souveräne Bossin, Sebastian verlegen und gespannt was kommt

Foto: trainarchivatorEs gab ein humoriges Buchgeschenk mit Anspielungen auf die berufliche Tätigkeit des Kirchenmusikers, eine persönliche Glückwunschkarte und als Sahnehäubchen eine frei gehaltene kleine Rede, welche die Situation auf den Punkt brachte:

Dass Sebastian „nicht wie ein abgeklärter Kirchenmusiker wirke und aussehe“, wie Christa schmunzelnd erläuterte, hatten die GospeltrainerInnen ja vom allerersten Augenblick erkannt. „Wir seien dankbar, dass seine Berufswahl ihn zu uns geführt hat“ war definitiv die Kernaussage. Wie so oft wurde auch die Metapher eines Zuges verwendet – „der Gospeltrain sei ja nur einer von vielen Waggons, die Sebastian als Zugführer im Schlepp habe“.

Foto: trainarchivatorgeschmeichelt und etwas ergriffen lauscht Sebastian den freundlichen Worten

Foto: trainarchivatorZum Abschluss gab es als Ausblick und Wunsch für die Zukunft noch ein besonderes Highlight. Empting’s Backstube aus Hamm, Hoflieferant des Gospeltrains bei wichtigen Ereignissen, hatte im Auftrag des Vorstands einen riesigen Notenschlüssel gebacken. Dieser wurde am Ende der Probe in der Hoffnung überreicht, noch viele große Dinge gemeinsam erleben zu dürfen. Aber das haben wir ja selbst in der Hand…

Herrlich für die Zuschauer. Sebastian ist immer so schön verlegen, wenn er mal gelobt wird oder man ihm Gutes tun möchte. Unser Rat: einfach ganz locker bleiben, ist doch nur ein aufrichtiges Zeichen der Anerkennung. Muss er sich halt dran gewöhnen, wenn er seinen Job so gut macht. Musik ist sein Schlüssel zu den Menschen, beim Gospeltrain Hamm hat er damit längst die Türen aufgemacht. Also nochmals herzlichen Glückwunsch und Danke für alles! Wir stehen zukünftigen Aufgaben und Abenteuern aufgeschlossen gegenüber.

Foto: trainarchivator

Sebastian Wewer 15 Jahre Kirchenmusiker

Am Pfingstmontag 2013 soll unser Chorleiter Sebastian Wewer schon 15 Jahre als Kirchenmusiker auf dem Buckel haben, so sagt die Legende. Demnach wäre er ja durchaus schon ein erfahrener Altgedienter in diesem Metier. Unglaublich – kommt er uns doch immer noch ganz frisch vor. Vielleicht liegt es daran, dass der Gospeltrain Hamm erst seit drei Jahren mit ihm zusammen arbeitet? Oder weil er sich immer wieder neu erfindet?

„Kirchenmusiker“! Was für ein Wort. Klingt irgendwie streng und professionell. Wir begreifen uns eher als Laienchor, wenn auch mit gewissem Anspruch an uns selbst. Ohne ein ordentliches Niveau hätten wir uns ja nicht unseren guten Ruf erarbeitet. Wie passt das jetzt zusammen? Machen wir uns mal schlau bei www.wikipedia.de und überprüfen die Fakten:

„Ein Kirchenmusiker ist ein Musiker, der in einer Kirchengemeinde als Organist oder Chorleiter arbeitet.“

Stimmt schon mal. Die Legende berichtet, dass er sich seine ersten Sporen als Organist in seiner Heimatgemeinde in Beckum verdient haben soll. Heute übernimmt er regelmäßig oder auf Anfrage Orgeldienste in verschiedenen Gemeinden und zu verschiedenen Einzelanlässen (Hochzeiten, Trauerfeiern, sonstige Gottesdienste).
Als Chorleiter werden sowohl klassische Kirchenchöre betreut, als auch unser Gospelchor trainiert. Überhaupt wird alles rund um das „geistliche Lied“ angeboten. Ob feste Chöre oder befristete Projekte, von jung bis alt, ein Mix verschiedener Musikgenres und Stilrichtungen versteht sich von selbst.
Logische Konsequenz: statt in Festanstellung bei einer einzigen Gemeinde ist er als Freier Kirchenmusiker aktiv. Dies bietet die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Gemeinden zu arbeiten und immer wieder mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Etwas Auslauf braucht der Mensch. 😉

WaS muss ein Kirchenmusiker können?

Orgel und Klavier spielen:
Zunächst einmal helfen Grundkenntnisse der Orgelbaukunde beim Verständnis der Funktionsweise des Instrumentes und bei der Auswahl der verschiedenen Klangstimmungen. Neben dem Spiel vom Notenblatt ist das sogenannte liturgische Orgelspiel wichtig. Dabei improvisiert der Kirchenmusiker in Abhängigkeit vom liturgischen Geschehen am Altar oder beim Ein- und Auszug. Wir konnten dies zuletzt bei der Erstkommunion am 14.04.2013 in der Herz-Jesu-Kirche in Hamm-Norden eindrucksvoll erleben. Da die Kommunionausteilung aufgrund des Menschenandrangs sehr lang dauerte, wurde einfach das gespielte Stück gekonnt in die Länge gezogen. Als auch das nicht reichte, hängte Sebastian nach geschmeidigem Übergang ein weiteres Stück an. Mit einem atmosphärisch gut passenden Titel aus „Tabaluga“ hatte er gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit der Besucher neu geweckt. Als diese an anderer Stelle nicht in dem Tempo singen wollten, wie es der Komponist vorgesehen hatte, passte sich kurzerhand der Organist den Singenden an. Schon war die Harmonie wieder hergestellt.

 Foto: trainarchivator……………Foto: trainarchivator
Nochmal räuspern, gleich zieht die Braut zu Orgelklang ein,
Open-Air beim Gospelday 2012 am Keyboard

Gesang, Chorleitung und Dirigat:
© Werner BoesenAls der Beruf des Kirchenmusikers aus der Zusammenlegung verschiedener musikali- scher Tätigkeiten entstand, gehörten dazu auch die Aufgaben eines Kantors. Dieser übernimmt als Sänger besondere liturgische Aufgaben im Gottesdienst oder die Leitung von Chören. Im Gottesdienst haben wir Sebastian als Vorsänger erlebt, teils parallel zum Orgelspiel. Bei einer Trauung trat er als Sänger auf, um dem Brautpaar deren Wunschlied vorzutragen, welches nicht zum Repertoire des Chores gehörte. Zuletzt wurde die beiden Konzerte in Beckum und Hamm mit einem Lied eröffnet, dass zunächst mit einem zarten Solo begann. Foto: Werner Boesen

Als Chorleiter erleben wir unseren Chef dann endgültig in seinem Element. Ob es um die Vorbereitung und Durchführung der wöchentlichen Proben geht, gelegentliche Workshops oder die Auftritte zu verschiedenen Anlässen – immer ist seine persönliche Handschrift in Sachen Methodik und Gestaltung zu erkennen. Ob er ein guter Pädagoge ist oder einfach nur das richtige Gespür für verschiedene Menschen und Situationen hat, vermag man gar nicht zu sagen. Er schafft es immer wieder mit Leichtigkeit und seiner direkten Art Zugang zu Menschen zu finden, ein Publikum anzusprechen und aus dem Gospeltrain musikalisch und zwischenmenschlich eine harmonische Truppe zu machen.

© Daniel Deppe……………© Daniel Deppe
Mimische Provokation – löst die Bremse, gebt alles! Voller Einsatz für den Gospeltrain beim Gospelday 2012, Fotos: Daniel Deppe

Eng damit verbunden ist das Dirigieren. Bei einem klassischen Kirchenkonzert (ohne Gospeltrain-Beteiligung) in Hamm-Bockum-Hövel am 10.11.2012 lag die musikalische Gesamtleitung in den Händen von Sebastian. Anlässlich des 100jährigen Bestehens der Kreuzkirche war ein Programm mit Streichensemble, Orgel, Keyboard und Gesang zusammen gestellt worden. Neben seiner Rolle als Sänger konnte man ihn auch als Dirigenten erleben – dezent und zurückhaltend. Der Weg bis zur Orchesterleitung war gar nicht mehr so weit.
Foto: trainarchivatorSein Dirigat beim Gospeltrain ist dagegen ganz klar Freestyle! Sein Spektrum an Mimik und Gestik reicht von Anweisungen in Form von kaum merklichen Gesichts-regungen bis zum vollen Körpereinsatz. Selbst Sprungelemente sind schon zu sehen gewesen. All‘ das erfüllt seinen Zweck, denn wir verstehen uns ohne Worte; speziell auch in der Live-Situation.
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Sogar auf dem Bahnsteig auf dem Weg zum Gospelkirchentag 2012 will unser choreigenes Ein-Personen-Triangel-Orchester korrekt angeleitet werden.

Liturgik, Musikgeschichte und Hymnologie:
Ein bisschen Theorie gehört auch dazu. Nur wer die zeremoniellen Abläufe in Gottesdiensten – ob katholisch oder evangelisch – kennt und versteht, kann diese musikalisch angemessen mitgestalten. Kenntnisse über die Epochen der Musikgeschichte und deren stilistische Merkmale sind sicher für jeden Musiker wichtig. Beim Kirchenmusiker kommt noch die Hymnologie (=Lehre vom Kirchenlied) dazu, bei der sowohl theologische als auch musikalische Inhalte eine Rolle spielen. Manches Brautpaar war bei der Planung seiner Trauung sicher froh, einen kompetenten Ratgeber an seiner Seite zu haben.

Partiturspiel und Tonsatz:
Jetzt ist man in den Tiefen des musikalischen Handwerkzeugs eines Kirchenmusikers angekommen. Beim Partiturspiel liest der Musiker ein komplexeres Notenwerk und gibt die wichtigsten und bestimmenden Elemente auf dem Klavier wieder, um z.B. einen Chor mit dem Wesen des Stückes vertraut zu machen. Beim Einüben neuer Lieder sind wir jedes Mal dankbar, wenn unsere eigene Stimme besonders hervorgehoben wird und dementsprechend einfacher nachzuvollziehen ist. Ein sehr wertvolles methodisches Hilfsmittel.
Der Tonsatz kommt dann zur Anwendung, wenn die Noten eines Musikstücks an die jeweiligen musikalischen Möglichkeiten angepasst oder eigene Arrangements verwirklicht werden sollen. Auf unserem Notenblatt findet sich dann schon mal die liebevolle Widmung „For my lovely Gospeltrain“.
Foto:trainarchivator.
Wir nutzen alle methodischen Hilfsmittel, denn viele Wege führen zum Ziel. Humorige Retourkutsche des Gospeltrains für seinen Chef 😉
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Ist Sebastian ein typischer Kirchenmusiker?

Die eben erläuterten Fähigkeiten hat unser Chef ja längst alle nachgewiesen, doch ein typischer Kirchenmusiker ist er eher nicht. Er sprengt schlichtweg den Rahmen. Dazu ist er viel zu neugierig darauf Neues auszuprobieren, seine Kenntnisse zu erweitern oder neue Leute kennen zu lernen. Warum nicht einfach mal über den Tellerrand schauen? Das Genre wechseln? Wer gemeinsam mit anderen singen möchte ist bei Sebastian richtig. Manchmal hat dies schon einen Hauch von Sozialarbeit – auch nicht verkehrt. Immer wieder kommt er mit neuen Ideen und die GospeltrainerInnen werden zu Versuchskaninchen. Das heißt aber nicht, dass sich ständig alles ändern muss! Der Mann kann sich auch in eine Aufgabe festbeißen. Oft gibt ihm der Erfolg am Ende recht. Falls doch mal eine Idee nicht so recht passen will, wird sie ohne Probleme aufgegeben und etwas anderes ausprobiert. Da ist er bei allem Ehrgeiz ganz uneitel und bricht sich keinen Zacken aus der Krone. Die nächste Idee wartet schließlich schon… 🙂

© Werner BoesenAm Ende zahlen sich die gemeinsamen Anstrengungen aus und der Gospeltrain Hamm e.V. nimmt richtig Fahrt auf.   Foto: Werner Boesen

Mitte Mai – es ist Hochzeitssaison

Foto: trainarchivatorBeim Gospeltrain Hamm ist im Moment relative Ruhe, auch wenn die nächsten Termine bereits feststehen. Es gibt aber eine Bevölkerungsgruppe, die zurzeit so richtig „heiß“ läuft! Wer mag es sein? Na klar – die aktuellen und zukünftigen Brautpaare sowie ihr Anhang. Es ist halt Hochzeitssaison. Da surft man durch’s Netz, sucht nach Informationen, plant, lässt sich inspirieren. Auch und gerade, wenn man vielleicht erst im nächsten Jahr „dran“ ist.

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So landet man auch auf unserem Blog und schaut mal nach, was wir so in Sachen Hochzeiten im letzten Jahr erlebt und geboten haben. Speziell die Nachbesprechungen von Hochzeiten stoßen derzeit auf reges Interesse. Manche träumen bei den Berichten vielleicht schon vom eigenen Festtag und fragen sich, wie es wohl sein wird.

Der Gospeltrain hat schon viele Hochzeiten in Hamm und der Region mitgestaltet. Folglich ist inzwischen ein reicher Erfahrungsschatz vorhanden. Dennoch ist jede Trauung sehr individuell und mit dem Brautpaar abgestimmt. Für diese ist ja alles neu, alles aufregend. Da ist es gut, wenn man sich bei der Liedauswahl von uns beraten lassen kann. Unser Chorleiter hilft als erfahrener Kirchenmusiker auch bei der Gestaltung des Gesamtablaufs und nimmt ggf. Kontakt mit dem Pfarrer zwecks verschiedener Absprachen auf. Dann können die Paare gelassen „ihrem“ Tag entgegen sehen und sich auf eine stimmungsvolle Begleitung mit Gospelmusik freuen.

Zeit für freie Probenarbeit

Dass ein Chor ein neues Lied einstudiert oder am Repertoire arbeitet, ist eigentlich Routine. Beim Gospeltrain Hamm ist 2013 aus der vermeintlichen Routinesituation schon fast die Ausnahme geworden. Die Auftritte bei Hochzeiten, einer Erstkommunion sowie unsere beiden großen Konzerte in Beckum und Hamm machten es erforderlich, dass unser Augenmerk ganz auf den Feinschliff für die jeweiligen Veranstaltungen gelegt werden musste. Dabei war es egal, ob es sich um die Wunschtitel der jeweiligen Brautleute handelte oder um die von uns selbst zusammengestellten Konzertprogramme. Immer war diszipliniertes, zielstrebiges Proben mit Blick auf den jeweiligen Termin vorgegeben.

Nun ist es noch einige Zeit hin bis zum nächsten Auftritt, so dass wir im Moment mehr Freiheiten haben. Wir haben begonnen, einen neuen Titel einzustudieren und ein älteres Stück zu überarbeiten. Jetzt darf es auch mal kräftig holpern, Fehler sind erlaubt. Üben, ändern, ausprobieren – so könnte auch das aktuelle Motto lauten. Klar, am Ende soll ein ordentliches Ergebnis rauskommen, aber sich ohne besonderen Zeitdruck auf etwas Neues einzulassen, tut uns mal ganz gut. Irgendwann will man dann wissen, wie das Geprobte vor Publikum ankommt. Damit wäre man dann wieder beim zielstrebigen Feinschliff…

Das ist der Kracher!

Es ist soweit: am 02.05.2013 um 19.53 Uhr ist eine Schallmauer durchbrochen worden! Es konnte der Zehntausendste View auf unseren Blog verzeichnet werden. Das ist echt der Hammer; kaum ein Jahr nach dem Start unseres Internetauftritts.

© trainarchivator
echt der Kracher…!

Wie ist das nun einzuordnen? Und was ist überhaupt ein „View“? Der Reihe nach. Ein View ist ein Aufruf eines Bloginhalts. Das kann ein Artikel sein, ein Foto oder irgendein anderer Inhalt. Folglich ist ein View nicht gleichzusetzten mit einer Person. Vielmehr tätigen Personen, die auf unserer Seite gelandet ist, meistens mehrere Views. Werden auf Internetseiten die Besucher gezählt, so sind dies genau genommen auch keine Menschen, sondern die IP-Adressen ihrer internetfähigen Geräte (vom PC bis zum Smartphone). Jetzt wird es zu abstrakt – lassen wir das.

Wenn man bedenkt, wie zögerlich das alles angefangen hat; wie lange es von der Idee bis zum tatsächlichen Start gedauert hat. Zieht man den gesamten Zeitraum seit dem Start am 14.04.2012 heran, so haben wir durchschnittlich 26 Views pro Tag. Bisher verging kein Tag ohne Zugriff, auch wenn die Häufigkeit extrem schwankt.

Grafik: trainarchivator…den entscheidenden Moment genau erwischt

Natürlich schlagen sich v.a. die Großereignisse in dieser Statistik nieder. In diesem Jahr also das Konzert in Beckum sowie Konzert und Erstkommunion in der Herz-Jesu-Kirche Hamm-Norden. Im letzten Jahr der Gospelkirchentag und der Gospelday. Immer dann, wenn viele Menschen angesprochen wurden oder Veranstaltungen besucht haben, gehen die Zahlen hoch. Es ist durchaus bemerkbar gewesen, wenn unsere Internetadresse auf verschiedenen Wegen veröffentlicht wurde. Das Maximum von 188 Views an einem Tag (21.06.2012) geht eindeutig auf den Gospelkirchentag zurück, denn an diesem Tag rief man auffällig viele Artikel aus der Berichterstattungsserie auf. Wichtig war in diesem Zusammenhang auch, dass der Gospelkirchentag bundesweit auf Interesse stieß, während viele andere Auftritte von lokaler Bedeutung sind oder fast privaten Charakter haben.

Ein Bloggerfrischling, das kalte Wasser und der PC

April 2012

Ich und im Internet über und für den Gospeltrain schreiben? – Im Leben nicht! Kann ich nicht, will ich auch nicht. Ok, Computer und Internet interessieren mich schon, nutze ich auch fast täglich. Aber so „offiziell“? Kenntnisse sind zwar in Ansätzen vorhanden, aber bestimmt kaum ausreichend für eine solche Aufgabe. Die Anfrage von Chorleiter Sebastian und Vorsitzender Christa verwirrt mich total. Wie kommen die eigentlich auf mich? Nur weil ich als langjähriges Mitglied die Truppe gut kenne und nebenbei etwas Archivarbeit betreibe?? Eigentlich bin ich schüchtern und halte mich in der Öffentlichkeit lieber zurück.
Irgendwie haben sie mich aber neugierig gemacht. Mit „Überleg es Dir mal“ wird mir Bedenkzeit eingeräumt. Die Saat soll wohl langsam aufgehen. Man könnte sich am Rande eines tiefen kalten Wassers wähnen, immerhin sind keine Haie in Sicht. Ob die beiden Anstifter wohl für den Fall der Fälle Schwimmflügel bereit halten?
Mal in Ruhe überlegen. Mehr Internetkenntnisse wollte ich immer schon erwerben, aber ohne konkrete Ziele Theorie pauken ist öde. Chats und Social Networks interessieren mich überhaupt nicht, ich bin einfach ein Typ der Fakten. Aktuelle Nachrichten und Fotobearbeitung/Grafikdesign sind da viel eher meine Interessensgebiete Vielleicht kann man ja verschiedene Aspekte miteinander verbinden. Oh je, die Waage neigt sich zugunsten einer Zusage. Ich sollte einfach den Mut haben, mich auf etwas Neues einzulassen. So ein „Seepferdchen“-Zeugnis wäre doch fast so schön wie das berühmte „Jodeldiplom“, dann hätte ich etwas für die Zukunft ;-).

Ich wage also den Sprung ins kalte Wasser. Mein erster Beitrag ist die Nachbesprechung unseres Auftritts bei der Erstkommunion in unserer Herz-Jesu-Kirche. Das darf ich auf keinen Fall verbocken. Du meine Güte – wie mache ich das bloß, wie schreibt man noch mal solche Texte? Meine Schulzeit endete im letzten Jahrtausend. Ach ja, die berühmten „W“s: was-wer-wann-wo-wie. Ich halte mich einfach an die Fakten, versuche dabei ganz locker zu bleiben. Es ist vereinbart, den Text von Sebastian lesen, korrigieren und gegebenenfalls verreißen zu lassen. Entgegen aller Befürchtungen ist Cheffe zufrieden und korrigiert nur ‘ne Kleinigkeit. Die Taufe als „Seepferdchen“ ist bestanden.
Es folgen weitere Artikel. Dabei werde ich selbstständiger und mutiger, entwickle eigene Ideen. Vom Chorleiter weiterhin „Daumen hoch“ und wohlwollend wertvolle grundlegende Tipps. Auch von den GospeltrainerInnen dringt keine Negativ-Kritik bis an mein Ohr. Als Sebastian dann meint, ich könne nun ohne Absegnung durch die Chefetage veröffentlichen, fühle ich mich wie ein „Freischwimmer“.
Irgendwann schieße ich dann doch mal einen kleinen Bock. In einer äußerst charmant formulierten Mail werde ich vom Chef auf den Fehler hingewiesen. Der Absender gibt sich sehr große Mühe, trotz des Tadels den Frischling nicht zu verschrecken. Ich male mir aus, wie dabei um jedes Wort gerungen wurde. Ok, dazu gelernt, Fehler schnell korrigiert. Inzwischen lachen wir darüber. Ab sofort wird beim Korrektur lesen noch um zwei weitere Ecken gedacht.

April 2013

Wer hätte das gedacht: inzwischen blogge ich seit genau einem Jahr – Stichtag 27.04.2013. Bin sozusagen schon „Langstreckenschwimmer“. Unser Chef hat sich als Autor fast zurückgezogen und widmet sich anderen Aufgaben. Unser Internetauftritt läuft auch so.
Zum Glück gehen mir bisher die Ideen nicht aus. Schließlich sollen die Abstände zwischen den Veröffentlichungen nicht zu groß werden. Einerseits geben unsere Auftritte und entsprechende Vorbereitungen und Nachbesprechungen den Rahmen vor, andererseits liefern die GospeltrainerInnen und aktuelle Chorereignisse immer wieder Anregungen. Einige Male werden auch Leser aktiv und schreiben Kommentare.
Rückmeldungen sind immer ganz wichtig, ob direkt im Blog oder mündlich beim Probenabend. Man will ja wissen, ob man mit den Themen und der Art der Berichterstattung im Sinne des Chores richtig liegt. Macht weiter so, Kollegen! Schreibt Kommentare, sprecht mich an. Ihr habt Ideen und Wünsche? Immer her damit.

Zum Schluss ein Geständnis, dass ich mir wirklich mühsam abringen muss: aus heutiger Sicht bin ich Sebastian und Christa dankbar, dass sie mich angesprochen und dann nicht locker gelassen haben. Die Übernahme der Aufgabe, unseren Internetauftritt mit Leben zu füllen, hat in mancher Hinsicht eine Kettenreaktion ausgelöst.
Zunächst musste ich mich in ein neues Gebiet einarbeiten. Dazu gehörten die Möglichkeiten und Grenzen bei der praktischen Bearbeitung von Texten innerhalb der WORDPRESS-Bedienoberfläche. Manches ist wie gewohnt, viele vertraute Funktionen von Textprogrammen fehlen allerdings, andere Elemente benötigen wir schlichtweg nicht. Neben der Entwicklung von Ideen und längerfristigen Konzepten war es notwendig, sowohl einen Stil zu entwickeln, als auch den gesamten Chor im Hinterkopf zu haben, den man ja in der Öffentlichkeit vertritt. Es gilt einen geeigneten Weg zwischen sachlicher Berichterstattung und humoriger Unterhaltung zu wählen, das rechte Maß zwischen Öffentlichkeit und Vertraulichkeit zu wahren und dabei immer respektvoll mit den Beteiligten umzugehen. Auch Themen wie Datenschutz und Copyright gehören selbstverständlich dazu.
Ein netter Nebeneffekt war die neu belebte Kommunikation zu Chormitgliedern. Mit einigen habe ich mich erstmals näher befasst, andere habe ich nochmal neu entdeckt. Umgekehrt scheint es genau so gewesen zu sein. Auch zwischen anderen GospeltrainerInnen sind neue Vernetzungen entstanden.
Ein ganz spezielles Thema ist mein Verhältnis zu meinem PC. Bisher meinte er immer, er sei der Boss. Das habe ich ihm inzwischen ausgetrieben. Ich lasse mich doch von der Technik nicht ver… – nicht mit mir! Wenn die Umsetzung einer Idee schwierig ist, dann lasse ich nicht locker. Da wird die Hilfefunktion genutzt, im Internet recherchiert oder einfach ausprobiert. Bis jetzt habe ich jedes Problem bezwungen, eine Alternative entwickelt oder zumindest eine Notlösung gefunden. Bei einigen PC-Programmen durfte ich mich an aktuellere Versionen gewöhnen, neue Funktionen kennen lernen und altes Wissen wieder auffrischen. Manchmal hat auch ein kleines Hilfsprogramm aus dem Netz weiter geholfen. Auch die Verwendung verschiedener Dateiformate und deren Umwandlung untereinander gehen mir recht gut von der Hand.

Wenn ich nach genau einem Jahr zurück blicke, hat sich doch einiges getan. Sicher hab ich viel Zeit in den Blog gesteckt, aber bisher hat es auch eine Menge Spaß gemacht. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt und welche Themen auf uns zukommen…

Frischer Input für den Chorleiter

Immer wieder kann festgestellt werden: Wir haben einen Multi-Funktions-Chorleiter! Sein Engagement geht weit über das Gesangliche hinaus und soll uns nicht nur helfen, die richtigen Töne zu treffen. Die ständige Weiterentwicklung des Chores und die Arbeit an Details ist Inhalt der routinemäßigen Probenarbeit. Als Gospeltrainer nimmt man manchmal gar nicht so genau war, an welcher Kleinigkeit gerade „geschraubt“ wird, doch mit dem Ergebnis kommt dann der „Aha-Effekt“.

In den letzten Jahren hat sich ja einiges in Sachen Chorpräsentation getan. Wir haben u.a. am musikalischen Ausdruck und der Bühnenpräsenz gearbeitet; ein anderer Schwerpunkt war die Belebung der Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus bekommen wir immer mal wieder etwas Neues vorgesetzt: das kann didaktisch-methodischer Natur sein, eine neue Einsingübung oder die Umgestaltung eines Songs.

Bei all‘ den Arbeitsfeldern fragt man sich, wo bekommt eigentlich Chorleiter Sebastian Wewer seine Anregungen und Inspiration her? Zu seiner Motivation habe ich da so eine These: es ist wohl eine glückliche Kombination aus Freude an der Musik und persönlicher Neugier. Natürlich gehört auch ein wenig Ehrgeiz und Fleiß dazu, abgerundet durch die Fähigkeit mit Menschen umgehen zu können.

Mit seinen Chören deckt er unterschiedliche Musikgenres ab, allerdings stehen wir alle auf dem gleichen spirituellen Fundament. Diese bunte Mischung ist schon faszinierend, zumal wir nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern ein und dieselbe Sache auf verschiedene Weisen ausdrücken. Stark verallgemeinert kann man sagen, dass in den Kirchenchören überwiegend die ältere Generation singt und ihren Schwerpunkt auf die klassische Kirchenmusik legt. Womit sich der Gospeltrain und andere Gospelprojekte befassen, sagt schon der Name. Hier sind besonders die mittleren Jahrgänge vertreten. Zuletzt kam eine neue Facette dazu – die Arbeit mit Jugendlichen.

In Hamm-Pelkum fand Anfang März ein zweitägiger Gospelworkshop mit Konfirmanden statt. Für einen Chorleiter stellten sich bei einer Gruppe chorunerfahrener Teilnehmer ganz andere Aufgaben als sonst bei der Arbeit mit altgedienten Chören. Also auch eine Art Selbsterfahrungs- und Erprobungsprojekt für den Leiter.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 06.03.2013
Klare Anweisungen und Motivation vom Chorleiter
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 06.03.2013

© Westfälischer Anzeiger, Hamm, Internet-Fotostrecke 04.03.2013
Chorleiter inmitten der Workshopteilnehmer
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, Internet-Fotostrecke 04.03.2013

© Ev. Kirche Unna-Massen, Soulteens-ProjektEbenfalls Anfang März startete in der Ev. Gemeinde in Unna-Massen ein mehrwöchiges Gospelprojekt, welches in die aus Norwegen stammende „Soulteens“-Bewegung eingebunden war. Diese Jugendchorbewegung verbindet Musik aus dem Spektrum Gospel-Soul-Pop mit christlicher Jugendarbeit. Es ist kein Zufall, dass es gerade auch im Umfeld von Konfirmandengruppen zu Neugründungen von Chören kommt. Mehr Informationen zu den Soulteens allgemein findet man unter http://www.soulteens.de/. In Unna wurde der Chorleiter durch ein Team unterstützt, das für den nicht-musikalischen Teil verantwortlich war.

© F.Walke, Ev. Gemeinde Unna-Massen
Soulteens-Projektchor der Ev. Gemeinde Unna-Massen beim ersten Treffen
© F.Walke, Ev. Gemeinde Unna-Massen

Bei beiden Jugendprojekten gab es abschließend – pädagogisch wertvoll – die Gelegenheit, das Erlernte öffentlich in Gottesdiensten in der eigenen Gemeinde zu präsentieren.

Unserer Erfahrung nach hat unser Chef die Antennen immer auf Empfang. Von den Teenies kam bestimmt jede Menge frischer Input. Wer weiß, welche Folgen das für unser eigenes Tun haben wird?