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Nachbesprechung Gospelprojekt zur Heiligen Nacht 24.12.2013 Unna

Der verregnete Heiligabend gegen 21.00 Uhr. Die Fahrt geht zur Friedenskirche in Unna-Massen, vorbei an weihnachtlich beleuchteten Fassaden und geschmückten Bäumen hinter den Fenstern. Was treibt uns nur hinaus in dieser ungemütlichen Nacht? Warum haben sich zehn Gospeltrainer auf den Weg gemacht, statt bei ihren Familien zu Hause zu sein?

Rückblick 1 – Die Idee

Es begann wie immer. Chorleiter Sebastian Wewer stellte mal wieder eine seiner Ideen und Projekte vor. Im September war’s. Diesmal sollte es ein Gospelprojekt in der Ev. Gemeinde in Unna-Massen sein. Diese gehört zum Wirkungskreis unseres Chefs und ist einigen Chormitgliedern bereits bekannt. So weit, so gut. Aber ein Gottesdienst am späten Heiligen Abend um 23.00 Uhr? Zudem mit einigen Proben vorweg auswärts in Unna?? Der spinnt doch total! Heiligabend ist man bei seiner Familie und nicht auf dem Ritt durch die Nacht!! – Das war mein erster Gedanke.

© Ev. Gemeinde Unna-MassenDieses Plakat lud zum Gospelprojekt ein

Hat es der Typ doch mal wieder geschafft! Er hat uns einen Floh ins Ohr gesetzt, einen Termin „ans Herz gelegt“. Man kann ja mal drüber nachdenken. Der Titel klingt jedenfalls ganz verlockend: „Mitten unter uns – Gospelprojekt zur Heiligen Nacht“. Dazu ist es eine erstmalige Veranstaltung in einer geschätzten Gemeinde. Vielleicht sollte man einfach neugierig sein und sich auf etwas Neues einlassen? Es gehe aber „nicht ums reine Musizieren, sondern um das gemeinsame Feiern einer besonderen Nacht – um den Flow, der uns alle packen soll und auf die Gemeinde überspringen soll.“ Merkt Ihr was? Der Typ ist gefährlich überzeugend und ansteckend. Bald hat er einige von uns in den Bann gezogen und für das Projekt geworben.

Rückblick 2 – Die Vorbereitung

Foto: trainarchivatorInsgesamt dreimal fand eine Probe im Gemeindesaal neben der Friedenskirche in Unna-Massen statt. Dort versammelte sich eine bunt gemischte Truppe von Leuten, verbunden lediglich durch Sebastian oder die Gemeinde in Unna. Man kannte folglich nur einen Teil der Anwesenden. War aber überhaupt kein Problem. Die Proben an sich folgten dem vertrauten Muster mit den üblichen Einsingübungen, dann ging es an die fünf ausgewählten Titel. Einen Teil der Lieder kannte man, andere waren neu oder in einer veränderten Variante vorgesehen.
Den zweiten Teil der letzten Probe haben wir in die Kirche verlegt. So konnten sich alle, für die diese Kirche neu war, mit dem Raum und seiner Akustik vertraut machen. Eine erste Stellprobe und Hinweise zum Ablauf durch den auch als aktiven Sänger teilnehmenden Pastor Detlef Main sollten Sicherheit bringen und Vorfreude wecken. Am Ende waren wir gut vorbereitet und gespannt auf den Heiligen Abend.

Foto: trainarchivator
Abschluss der dritten Probe in der Kirche – mit zehn Gospeltrainern

Heiligabend

Der Gottesdienst soll um 23.00 Uhr beginnen. Frühzeitig treffen wir uns in der Kirche zur endgültigen Stellprobe und zum Einsingen. Auch der geplante Einzug wird besprochen. Dann ist noch ein wenig Zeit zum Atmosphäre schnuppern. Im Altarraum steht ein großer geschmückter Weihnachtsbaum und eine Krippe. Per Beamer  werden später die Liedtexte für die Gemeinde an die Wand geworfen, noch ist dort erst ein Willkommensgruß zu lesen.

Foto: trainarchivator
Die Kirche ist auf die Heilige Nacht vorbereitet

Foto: trainarchivatorInzwischen kommen die ersten Besucher. Bei Schmuddelwetter laden Laternen auf den Kirchenstufen dazu ein herein zu kommen. Auch vor den hohen Fenstern werden noch Windlichter angezündet. Bis zum Beginn des Gottesdienstes ist die Kirche voll besetzt.

Foto: trainarchivatorDas Einsingen ist beendet, die ersten Besucher treffen ein

Jetzt geht es los. Angeführt von Pastor Main ziehen wir zum Keyboardvorspiel des ersten Titels von hinten Richtung Altar ein. „Joy to the world“ heißt es zu Beginn; erst langsam und feierlich, dann wird es schneller, rhythmischer und swingender. Das Publikum ist überrascht. Schnell gehen die ersten mit, singen und klatschen. Nach dem gelungenen Auftakt gibt’s Applaus. Dann erfolgt die Begrüßung der Gemeinde, der Chor darf sich setzten.

Einige Minuten später kommen wir erneut nach vorne und stimmen sozusagen den Mottosong „Mitten unter uns“ an. Für viele Aktive ist dies ein ganz neu erlerntes Lied, dementsprechend gespannt sind wir, ob wir irgendwo Texthänger haben werden. Man hat aber vorgesorgt und zwei Notenständer mit Texten in Großschrift vor den Chor aufgestellt, auf die man bei Bedarf mal einen Blick werfen kann. Unsere Befürchtungen sind allerdings völlig unnötig. Wunderbar klingt der Titel. Die Gottesdienstbesucher lesen den projizierten Text aufmerksam mit und tauchen wie wir darin ein. Erneut werden wir mit zustimmendem Applaus belohnt. Wahrscheinlich spürt jeder im Raum, dass er einem ganz besonderen Moment beiwohnt. Irgendwie ein wenig der grauen Lebenswirklichkeit entrückt. Wir haben alles in den Song gelegt und uns richtig frei gesungen.

Eine gute Voraussetzung, denn nun erfordert der nächste Gospel „Hallelujah, Immanuel“ ganzen emotionalen Einsatz. Danny überzeugt als Solistin, obwohl sie stimmlich angeschlagen sei, wie sie uns zuvor verraten hatte. Steigerung und Ausdruck des Titels beeindrucken das Publikum, sicher begünstigt durch die gute Akustik. Chorleiter Sebastian bekommt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

„This little light“ ist für uns eine leichte Übung; haben wir Gospeltrainer dieses Lied in den letzten Monaten doch in zahllosen Auftritten gesungen. In der Kirche singen viele mit, egal welchen Alters. Die Textprojektion hilft und ist den Menschen dieser Gemeinde vertraut.
Wir setzen uns und verfolgen nun die Predigt. Pfarrer Main spricht davon, dass Gott zu jedem Einzelnen komme. Dieser werde Kind, damit er uns beschenken könne.

Als wir erneut nach vorne gehen, sind wir mit langen dünnen Kerzen ausgestattet. Kurz vor dem Ende der Christmette zündet Pfarrer Main seine Kerze an einem Teelicht in der Krippe an, gibt das Feuer an uns weiter, letztlich ist die ganze Kirche ein Lichtermeer. Alles ist nun bereitet für das ultimative Weihnachtslied – erst englisch als „Silent night“, dann in weiteren Strophen in deutscher Sprache. Chor und Besucher singen gemeinsam. Spätestens jetzt sind wir froh, dass wir der Einladung nach Unna gefolgt sind. Uns hat der Flow erwischt. Es ist der Zustand erreicht, von dem Sebastian geträumt hatte. Keiner muss sich mehr bemühen und konzentrieren beim Singen – alles fließt leicht und selbstverständlich. Dem Publikum scheint es ähnlich zu gehen, wie ein Blick in die Gesichter verrät.

Wo es doch gerade so schön ist, kann mit „Oh, du fröhliche“ gleich das nächste Weihnachtslied angeschlossen werden. Oh, weia. Das haben wir nicht geprobt. Wer ist denn schon über die erste Strophe hinaus textsicher? Die Wand, von der das Publikum den Text ablesen kann, ist für den Chor nicht einsehbar. Letztlich sind alle so beschwingt, dass der Text irgendwie aus dem Hinterstübchen auf die Zunge fließt, so dass die ganze Kirche von wunderbarer Musik gefüllt wird.

Welches Lied wird nun den Abschluss bilden? Sebastian hatte uns vorgewarnt; er werde irgendetwas anspielen, was wir alle kennen. Aha, nach den ersten Klängen erkennen wir „Shine your light“. Passt. Haben wir doch noch unsere Kerzen in der Hand. Schließlich gibt der Pfarrer das Zeichen zum Auszug, irgendwie herrlich unperfekt und ungeprobt. Nahe des Ausgangs bleiben wir stehen und bilden ein Spalier für die nach und nach hinter uns her kommenden Kirchenbesucher. So werden sie in die dunkle Nacht entlassen, von innen wohlig durch die Frohe Botschaft erwärmt.

Was war das für eine Christmette? Kaum zu beschreiben. Ein jeder geht nach dem Ende so seinen Gedanken nach. Schön dabei gewesen zu sein. Die Stimmung war etwas ganz besonderes, auch der Applaus hat gut getan. Das Ende ist dann natürlich etwas abrupt, als dann endlich die Türen aufgehen und die feuchte Kühle herein kommt. Inzwischen hat sich unser aller Chef wieder ans Keyboard gesetzt und beginnt erneut zu spielen. Man ist an den Rattenfänger von Hameln erinnert, denn schon nach den ersten Tönen zieht es viele Teilnehmer des Chores erneut Richtung Altarraum. Auch einige Besucher halten inne auf dem Nachhauseweg. Was spielt der da? Aha. Kennen wir. Das singen wir jetzt mit. Wir formieren uns im Halbkreis um den Musikus und singen nur für uns; und die, die ebenfalls in die Kirche zurückgekehrt sind.

Foto: trainarchivatorWir singen nur für uns, wollen die Atmosphäre aufsaugen

Inzwischen sind auch einige Gospeltrainer, die zwar die Proben und den Auftritt nicht mitgemacht, aber den Gottesdienst miterlebt haben, zu uns gestoßen. Auch für sie haben sich noch Kerzen gefunden. Es ist längst nach Mitternacht, doch wir singen weiter. Es sind stimmungsvolle Lieder, wie z.B. „Let my fly“ oder das „Hallelujah“. Auch wenn die Zeit stehen geblieben scheint – irgendwann ist dann doch Schluss. Ein letzter Applaus von einigen, die noch zugehört haben. Wir tauschen Weihnachtsgrüße aus und machen uns auf den Heimweg.

Foto: trainarchivator

Die Gruppe um Sebastian wird immer größer

Nachbesprechung Weihnachtsfeier des Gospeltrains 18.12.2013

Wie jedes Jahr haben wir uns auch 2013 für einige Stunden im Pfarrheim unserer Herz-Jesu-Kirche zur gemütlichen Weihnachtsfeier zusammengesetzt. Es gab keinerlei festes Programm, dafür viel Zeit zur Unterhaltung in netten Tischrunden und zum gemeinsamen Essen.

Foto: trainarchivator
Weihnachtsfeier beim Gospeltrain – nette Leute, gute Stimmung, ohne Stress

Foto: trainarchivatorNach wenigen launigen Worten zur Begrüßung durch unsere „Bossin“ Christa und Chorleiter Sebastian Wewer wurde das train-typische Mitbringbuffet eröffnet, das wie immer Leckereien für jeden Geschmack bot.

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Foto: trainarchivator
Schauen, staunen und dann schnell gezielt zugreifen – das bewährte Vorgehen

Foto: trainarchivatorMancher mag es herzhaft an weihnachtlicher Tischdekoration

Foto: trainarchivator
Klasse Mädels, alles richtig gemacht! In die weiten Schälchen passen gleich mehrere Sorten leckeren Desserts.

Foto: trainarchivator…..Foto: trainarchivator
Wie immer ausreichend Personal in der Küche beim Abwasch, weitere Bewerber mussten abgewiesen werden.

Nach dem Essen in entspannter Atmosphäre gab es eine Überraschung. Unsere Chefetage stellte ein neues chorinternes Projekt vor: einen Wanderpokal in Form einer mit Gospeltrainlogo bedruckten Tasse. Die solle nach jeder Probe der/diejenige bekommen, dessen musikalische Darbietung nur suboptimal war (Klartext: wer die Töne am wenigsten traf). Da war Fremdschämen angesagt. Wie kommen die bloß auf so eine Idee? Bei uns gibt es doch weder Vorsingen noch echten Leistungsdruck. Mancher sah sich schon mit rotem Kopf die Tasse in Empfang nehmen.
Puuuh, so eine freche Bande, dieser Vorstand! Natürlich nur ein Scherz!!! Jedes Mitglied sollte eine eigene Tasse geschenkt bekommen, lecker gefüllt und weihnachtlich dekoriert.

Foto: trainarchivatorDer „Chef“ darf die Präsente verteilen – natürlich unter Aufsicht

Foto: trainarchivatorDie nette Aktion und die Verteilung beobachtete auch unsere Christel, die durch das Fotografieren des Trainarchivators daran erinnert wurde, dass auch sie ein den Moment festhaltendes Erzeugnis der Multimediaindustrie ihr Eigen nennt. Erwächst da etwa Konkurrenz 😉 ?

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Nun sollte unser Chorleiter individuell beschenkt werden, obwohl er schon eine Tasse auf der „Haben“-Seite verbuchen konnte. Ja, er ziehrte sich wie immer ein wenig, als man ihm durch ein Geschenk unsere Wertschätzung und ein Dankeschön ausdrücken wollte. Christa hatte das natürlich geahnt und betonte, dass ein solches Verhalten nicht akzeptiert werde.

Foto: trainarchivator
Unser Führungsduo. Immer wieder schön zu beobachten.

Sebastians Widerstand war zwecklos! Mit einem Messer in der Hand hatte Christa starke Argumente (Wo kam bloß dieses Messer her?). Zur Klarstellung: bei uns gibt es keine Hackordnung, die mittels Küchenwerkzeugen festgelegt wird! Christa und Sebastian sind ein starkes Duo auf der Lok des Gospeltrains.
Es folgten ein paar kleine Geschenke als persönliche Anspielungen und Neckereien – das macht man halt so unter Freunden. Wenn er sonst schon der musikalische „Bestimmer“ ist, dann übernehmen bei solchen Gelegenheiten die Untertanen das Ruder.

Dies war aber nur ein Vorgeplänkel. Die wenigen Eingeweihten waren sehr gespannt, wie er das eigentliche Geschenk aufnehmen würde. Der überreichte selbstgestaltete kleine Fotoband war eigentlich nur Tarnung für einen darin enthaltenen Gutschein. Im Sommer hatte der Gospeltrain einen Auftritt bei einer Hochzeit in einer wunderschönen Klosterkirche. Das Spiel auf der dortigen Orgel hatte unseren „Chef“ derart begeistert, dass wir ihm dieses Vergnügen nochmals ermöglichen wollten. Beim Betrachten der Fotos war er an einen tollen Tag im Sauerland erinnert, wies beim ersten Foto der prachtvollen Orgel nichtsahnend darauf hin, dass dies seine Lieblingsorgel sei. Die Eingeweihten grinsten innerlich. Die entscheidende Seite wurde umgeblättert, da stand schwarz auf weiß: „Gutschein – Gelegenheit zum Spiel auf der Orgel in der Klosterkirche zu Oelinghausen“. Ein seltener Moment – Sebastian war sprachlos, die strahlenden Augen sagten auch mehr als tausend Worte. Volltreffer!

Foto: trainarchivatorSo sieht Ahnungslosigkeit aus!

Foto: trainarchivatorSebastian berichtete Pfarrer Paul Markfort vom Auftritt in Oelinghausen

„Habt ihr Lust auf Joy to the world? In einer Zehn-Minuten-Version?“ wollte der Chorleiter zu einem späteren Zeitpunkt wissen. Natürlich wurde auch bei dieser Weihnachtsfeier wieder gesungen. Ohne geht nicht. Jetzt bekam unser „Chef“ Gelegenheit sein Talent als musikalischer Leiter zu beweisen. Die folgende Version des Liedes kannten nur einige wenige der Anwesenden, die mit ihm an einem Gospelprojekt zur Heiligen Nacht beteiligt waren (das ist schon wieder eine andere Geschichte). Kein Problem; die Besonderheiten und Änderungen gegenüber der bekannten Version waren ruck-zuck einstudiert und schon kam richtig Stimmung in den Saal. Ein paar weitere Songs folgten. Dann löste sich die Feier auf. Sebastian wurde als Kirchenmusiker aufgrund seines in der Adventszeit prall gefüllten Kalenders vorzeitig in Richtung Nachtruhe entlassen. Zum Abschluss sorgten viele fleißige Hände im Pfarrheim schnell für Ordnung.

Foto: trainarchivator
Wie immer Musik zum Abschluss

Frohe Weihnachten 2013

Allen GospeltrainerInnen, dem „Chef“, dem inneren Zirkel aus Angehörigen und Unterstützern sowie allen anderen Gospelfreunden:

Frohe Weihnachten

Schöne Stunden im Kreise Eurer Lieben

…und nie die Wurzeln dieses Festes aus den Augen verlieren 😉 – das ist Gospel !

Foto: trainarchivator

Is ma wieder soweit! – HILFE!!!!!

© Sebastian WewerKlingt ja recht verzweifelt – die Überschrift der Nachricht im E-Mail-Postfach. Als erfahrene Gospeltrainer erahnen wir natürlich schon, worum es geht: Zusammentrommeln der Wewerschen Fußtruppen für einen Eileinsatz.

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In der Regel wird bei uns frühzeitig angefragt, ob wir eine Einladung zu einem Auftritt annehmen möchten. Der fragliche Termin und Anlass wird dem Chor in einer regulären Probe vorgestellt, man zückt die privaten Kalender und erhält ein erstes Stimmungsbild. Manchmal wird auch bereits direkt über eine Zusage abgestimmt.

Dann gibt es aber auch die Eileinsätze. Diese scheinen ein Preis des zunehmenden Bekanntheitsgrades zu sein. Immer mehr Leute oder Organisationen kennen den Gospeltrain, einzelne Mitglieder und erst recht unseren Chorleiter Sebastian Wewer. Da fragt man auch schon mal spontan nach, ob wir nicht bei diesem oder jenem Anlass auftreten können. Die Nachfragenden sind offensichtlich hemmungslos optimistisch, dass man innerhalb eins, zwei Wochen SängerInnen in Chorstärke aus ihren beruflichen und privaten Verpflichtungsnetzwerken frei bekommt.

Diese Situation ist für uns nicht ganz neu und – mal ehrlich – macht uns manchmal sogar Spaß. Wenn man es trotz aller Eile und Improvisation zu einem gelungenen Auftritt bringt, ist dies ein bereicherndes Erfolgserlebnis. So ist es für uns spannend, in welcher Besetzung wir schließlich aktiv werden und wer ggf. für die Soli zur Verfügung steht. Die gesungenen Titel bekommen so immer mal wieder ganz neue Facetten.

Eines ist bemerkenswert – die Hilferufe werden immer professioneller und durchdachter! Es ist inzwischen eine echte Strategie zu entdecken.

  1. Hilferuf – Huch, der Chef ist in Nöten. Wir halten große Stücke auf ihn und können ihn doch nicht so hilflos seinem Schicksal überlassen. Damit kann man die Herzen der Gospeltrainer erweichen; das weiß er ganz genau 😉
  2. „Hat jemand ‚zufällig‘ Zeit?“ – ist natürlich nur eine rhetorische Frage zwecks Zeitgewinn, er will ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, kann also direkt übersprungen werden
  3. professionelles Briefing mit Ort, Zeit und Anlass
  4. weitere Infos z.B. zur Auftrittskleidung – damit hält man sich lästige Nachfragen vom Leib
  5. Bekanntgabe der „Playlist” – damit wird einigen Bedenkenträgern gleich der Wind aus den Segeln genommen, da wir uns mit den genannten Titeln auf vertrautem Terrain bewegen werden
  6. letzter Aufruf – auch die letzten Widerstände und Hindernisse wollen aus dem Weg geräumt werden
  7. liebe Grüße und ein kecker Spruch – erstere kommen natürlich von Herzen, der Spruch allerdings auch – sei es als Entschuldigung für den E-Mail-Überfall, sei es als zweckgerichtete Provokation

Infos zum angefragten Auftritt gibt es an dieser Stelle natürlich nicht. Zunächst will abgewartet werden, ob der Hilferuf auf ausreichend Widerhall in der Familie der Wewer-Chöre stößt…

Nachbesprechung Gottesdienst Christuskirche Beckum 09.11.2013

© Sebastian WewerErneut war im E-Mail-Postfach der SängerInnen der Wewer-Chöre ein Hilferuf eingegangen. Mal wieder wurde kurzfristig ein Chor gesucht. Diesmal war der Abstand zwischen Aufruf und Auftritt knapper als beim letzten derartigen Einsatz in Unna-Massen im September – nur vier Tage! Sollte es etwa eine Bewährungsprobe sein? Gar ein Härtetest?

Foto: trainarchivatorMan war gespannt, wie viele Aktive aus Beständen der Wewer-Chorfamilie den Weg nach Beckum fänden. Schließlich waren wir sechzehn Sängerinnen vom Gospeltrain Hamm und vom Ahlener Gemeindechor CHORios. Allerdings mit dem extremen Ungleichgewicht zwischen drei Altos und dreizehn Sopranos, von den Männern konnte niemand so kurzfristig zusagen. Egal. Wir haben es einfach als Herausforderung gesehen.

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Beim Einsingen ließ es sich gleich recht vielversprechend an. Der Chorleiter war so weitsichtig gewesen, nur Titel auszuwählen, die besonders gut sitzen, da sie bei den jüngsten Auftritten auf dem Programm standen. Wir waren der Ansicht, wenn die Minderheit alles gibt und die Mehrheit sich hier und da dezent zurücknimmt, könne es wohl gelingen. Schließlich wurden dem Chor noch zwei Lieder vorgestellt, bei denen wir die Gemeinde gesanglich unterstützen sollten. Die entsprechenden Texte projizierte man per Beamer an die Wand.

Foto: trainarchivator
Wir werden schnell noch in zwei weitere Lieder eingeweiht

Zum Beginn des recht gut besuchten Gottesdienstes sangen wir „Lord, hold me“. Erleichtert konnten wir feststellen, dass diese zusammengewürfelte Mannschaft ein harmonisches Ganzes sein kann. Der Titel gelang, die Besucher spendeten regen Applaus, was wir an dieser Stelle gar nicht erwartet hatten.

Pastorin Birgit Schneider eröffnete die in der Reihe der Paternoster-Abendgottesdienste stattfindende Veranstaltung und begrüßte die Besucher. Auf einer Karte zu dieser Reihe heißt es: „Inhaltlich geht es […] um wichtige Texte des Glaubens: Vaterunser, Glaubensbekenntnis, Zehn Gebote und mehr“. Heute lag der Fokus auf der Zeile des Glaubensbekenntnisses, in der von Gott als dem Schöpfer von Himmel und Erde die Rede ist. Nachdem von den biblischen Schöpfungsmythen gesprochen wurde, sangen alle gemeinsam den Song „Ich sing dir mein Lied“. Dieses sehr persönlich gehaltene Stück drückt den Dank über die verschiedenen Facetten des Lebens aus, dazu passte unser nächster Beitrag „Let me fly“ genau.

Auf den Psalm 104 als einem Loblied auf den Schöpfer ließen wir unser „Hallelujah“ als Ausdruck des Jubels erklingen. Immer wieder schön, wie gut dieser Titel, den viele nur als Popsong kennen, in Gottesdienste verschiedener Art hineinpasst.
Da eine Zeile aus dem Glaubensbekenntnis zentrales Thema des Gottesdienstes war, durfte dieses natürlich nicht fehlen. „Heaven is a wonderful place“ hieß unser folgendes Stück. Unser Mann am Klavier musste mangels anderer Herren die Männerstimme zum Auftakt des Liedes alleine übernehmen. Aufgrund voller Konzentration und einer kräftige Stimme war diese Version eine vollwertige Alternative zu unseren Jungs, sicherlich begünstigt durch die unproblematische Akustik der Christuskirche.

Nun sangen alle Anwesenden gemeinsam „Herr, ich sehe deine Welt“. Wie schon zuvor kam der Beamer zum Einsatz. Dieses Hilfsmittel scheint sich in immer mehr Gemeinden zu bewähren – zumindest wenn die Architektur des Kirchengebäudes dafür geeignet ist.
Nach dem Vater Unser ging es dem Ende der Veranstaltung entgegen. Als Segenslied hatten wir wie so oft „Peace shall be with you“ ausgewählt. Wunderbar kam es rüber, völlig leicht und harmonisch. Wir waren selbst angenehm überrascht, was wir in diesem Gottesdienst ohne wirkliche Vorbereitung musikalisch auf die Beine gestellt haben. Den Kirchenbesuchern schien es gefallen zu haben, da sie auch während des Gottesdienstes immer wieder Applaus gespendet hatten.
Den Schlussworten der Pfarrerin folgte jetzt noch „This little light of mine“, an dessen Ende wir aus dem Altarraum in Richtung Ausgang abgingen.

Foto: trainarchivatorDie ruhige Atmosphäre des Abendgottesdienstes gefiel

Konzertandacht 12.10.2013 Josefskirche Hamm-Westen – Spendenübergabe im WA

Auch heute wirkt unsere Benefizveranstaltung zugunsten des Ambulanten Kinderhospizdienstes Hamm noch nach: die Lokalzeitung hat ein Foto von der offiziellen Spendenübergabe, die kürzlich in unserer Chorprobe stattgefunden hat, veröffentlicht. Auch die endgültige Spendenhöhe von 2416 Euro wird erwähnt, die sich gegenüber der zunächst veröffentlichten Zahl noch einmal erhöht hat. Vielen Dank an alle Beteiligten, die sich in vielfältiger Form engagiert haben!

© Westfälischer Anzeiger, Hamm,07.11.2013
© Westfälischer Anzeiger, Hamm,07.11.2013

Gottesdienst in der Johanneskirche Hamm-Norden 03.11.2013 im WA

Heute morgen schauen uns eine Reihe älterer Menschen aus dem Hammer Norden aus der Lokalzeitung entgegen. Es sind Mitglieder der Evangelischen Gemeinde Hamm, die 2013 die vor 75 Jahren erfolgte Einweihung der Nordener Johanneskirche feiert. Am vergangenen Sonntag wurden alle Gemeindemitglieder des Stadtteils, die 1938 geboren wurden und folglich so alt wie die Kirche sind, zu einem besonderen Gottesdienst eingeladen. Für die musikalische Begleitung hatte neben Orgel und Posaunenchor der Gospeltrain Hamm e.V. gesorgt.

© Westfälischer Anzeiger, Hamm,06.11.2013Die 75-jährigen Ehrengäste des Gottesdienstes in der Johanneskirche
© Westfälischer Anzeiger, Hamm, 06.11.2013

Zweiter Blogaufruf aus Afrika

Überraschung. Eine neue Flagge in der Statistik unseres Internet-Blogs. Herzlich willkommen, Tansania.

Tansania. Da klingelt es doch gleich! War da nicht etwas? Zufall oder nicht? Aus Tansania kam doch der Pfarrer, der am 08.09.2013 in der Friedenskirche in Unna-Massen zu Gast war und die Predigt gehalten hatte. Einige Gospeltrainer hatten diesen Gottesdienst kurzfristig mit der Wewer-Chorfamilie mitgestaltet. „Hilfe, ich brauche kurzfristig einen Chor, der u.a. afrikanische Gospels singt“ hatte es geheißen. Ruckzuck Leute zusammengetrommelt, ein Programm zusammen gestellt und die Aktion ganz stimmungsvoll zu einem Erfolg gemacht. Tolle Sache.

Ausgerechnet heute, dem Tag des ersten Aufrufs aus Tansania, wurde der Artikel über den soeben erwähnten Gottesdienst angeklickt. Ist die Welt so klein geworden, dass dies kein Zufall war? Egal. Die Phantasie wird jedenfalls bei jedem neuen Fähnchen beflügelt. Mal sehen, von wo demnächst ein Erstzugriff erfolgt. Das erste afrikanische Land war übrigens Nigeria.

https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2013/09/09/nachbesprechung-wewer-projektchor-in-unna-massen-08-09-2013/

https://archiv.gospeltrain-hamm.de/2013/09/09/nachbesprechung-okoa-sasa-in-unna-massen-08-09-2013/

Nachbesprechung Gottesdienst in der Johanneskirche Hamm-Norden 03.11.2013

Foto: trainarchivatorZum zweiten Mal wurden wir in diesem Jahr in die Johanneskirche in Hamm-Norden eingeladen. Bei der Hochzeit im Februar lag noch etwas Schnee, nun erlebten wir stürmisches Aprilwetter im November. Dem tosenden Wind draußen setzte die Kirche ihre ruhige, Geborgenheit vermittelnde Atmosphäre entgegen.

In der Krypta unter dem Altarbereich gab es eine kurze Besprechung, dann ging es nach oben auf die Altarstufen zur Stellprobe und zum kurzen Ansingen der Titel. Einige der eintreffenden Besucher klatschten spontan mit und vermittelten dem Chor gleich eine gute Stimmung.

Foto: trainarchivator
Beim Einsingen ist es drinnen einladend gemütlich, während es draußen stürmt

Die Gemeinde feiert das ganze Jahr über das 75-jährige Einweihungs-jubiläum der 1938 fertig gestellten Kirche. Diese Thematik zog sich auch durch den gesamten Gottesdienst. Dieser wurde nicht nur vom Gospeltrain, sondern auch von der Orgel und vom eigenen Posaunenchor begleitet.
Der Musik zum Beginn folgten die Eingangsworte durch Pfarrerin Christel Schmidt. Eine besondere Begrüßung galt den speziell eingeladenen Gemeindemitgliedern, die im Jahr der Kircheinweihung zur Welt gekommen sind. Sie sollten später noch besonders in den Mittelpunkt gestellt werden.

Dem Anlass entsprechend war als erstes Gemeindelied „Unser Leben sei ein Fest“ ausgewählt worden. Im anschließend im Wechsel von Pfarrerin und Gemeinde gelesenen Psalm von Hanns Dieter Hüsch „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ wurde das heitere Motiv erneut aufgegriffen. Nach einem Gebet mit dem Liedruf „Herr, erbarme dich“ hatte der Gospeltrain seinen ersten Einsatz. „Heaven is a wonderful place“ setzte den Gedanken des Psalms einfach fort. Dabei standen die Frauen auf den steil ansteigenden Altarstufen, während die Männer unten zwischen Chor und Gemeinde standen, was angenehm improvisiert wirkte.
Nun brachte eine von drei Personen gesprochene alttestamentarische Szene vor dem Altar ein neues Thema in den Gottesdienst. Nach dem Feiern stand jetzt der Neubeginn im Mittelpunkt. Dargestellt wurden was Abraham mit 75 Jahren erlebte – den Aufbruch aus der Heimat und den Neubeginn an anderem Ort. Das Gemeindelied „Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun“ unterstrich die Aufbruchsstimmung.

Foto: trainarchivatorBiblische Szene: Abraham und Sarah vor ihrem Neubeginn

In der Predigt drehte sich alles um die Dauer von 75 Jahren. Dies sei wenig für eine Kirche, aber viel für ein Menschenleben. Im Laufe dieser Zeit müsse man in vielerlei Hinsicht immer mal wieder einen Neubeginn starten. Dies könne man mit Zuversicht tun, denn man habe Gott an seiner Seite. Dabei spiele der Segen eine wichtige Rolle, und jeder Einzelne könne zum Segen für seine Mitmenschen werden. Anschließend sang der Gospeltrain das Lied „Mögen sich die Wege“, das offensichtlich viele kannten. Es folgte das gemeinsam gesprochene Glaubensbekenntnis. Wie zur Bestätigung sang die Gemeinde „Bis hierher hat mich Gott gebracht“. Nach einigen Ankündigungen folgte das Gemeindelied „Lobe den Herren, den mächtigen König“

Die Geburtstagskinder des Jahrgangs 1938 wurden nun nach vorne gerufen, um sich im Halbkreis aufzustellen. Wie schön, dass der Einladung so viele Menschen gefolgt waren. Diese bekamen von den Gottesdienstbesuchern das Geburtstagslied „Viel Glück und viel Segen“ zu hören, unterstützt vom Gospeltrain. Kurzfristig übernahm Chorleiter Sebastian Wewer die Leitung, und so erklang das Lied bald darauf als Kanon. Etliche der Jubilare waren sichtlich gerührt.
Im Anschluss daran wurden diese nacheinander persönlich gesegnet. Sebastian untermalte diesen Moment am Klavier und leitete schließlich zu unserem Song „Lord, hold me“ über. Direkt daran anschließend wünschten wir „Peace shall be with you“ – passte ausgezeichnet zur Situaton.

Einem Fürbittengebet und dem Vater Unser folgte das Schlusslied der Gemeinde „Geh unter der Gnade“ und der Segen der Pfarrerin. Dann war es Zeit für unser „Oh, happy day“. Während des Liedes wurden einige Blicke ausgetauscht, sozusagen Senden und Empfangen, und schon wurde statt der beim Einsingen festgelegten klassischen Endfassung unsere Neuversion gesungen. Typisch Gospeltrain, typisch Wewer – da wird schon mal eine spontane Eingebung, eine aus der Situation geborene Inspiration direkt umgesetzt. Mit uns kann man es ja machen…;-). Dem Publikum haben unsere Beiträge offensichtlich gefallen, mehrfach gab es Applaus. Zum Schluss zog der Train auf ein Winken des Chorleiters aus – es „drohte“ mal wieder ein offenes Ende.

Im Vorraum der Kirche waren lange Tische gedeckt, die Gemeinde lud alle zum gemeinsamen Mittagessen ein. Würstchen und hausgemachte Kartoffelsalate aus den Küchen einiger Gemeindemitglieder fanden reißenden Absatz. Alle Plätze an den Tischen besetzt? Kein Problem. Einige Leute genossen ihr Essen in der besonderen Atmosphäre des Kirchenraums.

Foto: trainarchivator
Musikalisch zufrieden und frisch gestärkt geht’s bei Sonnenschein nach Hause.

Gottesdienst in der Johanneskirche Hamm-Norden 03.11.2013

Die evangelische Johanneskirche im Hammer Norden feiert im Jahr 2013 ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass finden über das ganze Jahr verteilt verschiedene Veranstaltungen statt – von Gottesdiensten über Gedenk- und Informationsveranstaltungen bis hin zu Konzerten.

Kurzfristig wurde der Gospeltrain als Chor der benachbarten katholischen Herz-Jesu-Kirche eingeladen einen „Gottesdienst für Ausgeschlafene“ (Beginn 11.15 Uhr ;-)) musikalisch mitzugestalten. Bei der Auswahl der Lieder lässt man uns freie Hand. Bei der jüngsten Probe  meinte Chorleiter Sebastian Wewer: „Da kann ich ja so spontan sein wie nie zuvor. Mit euch kann ich das ja machen!“ – War das jetzt eine Drohung oder eine Lobhudelei? Egal, wir sind’s ja gewohnt. Das bringt oft die spezielle Würze bei unseren Auftritten.

Die Probe wurde gleich genutzt, um das aktuelle Repertoire auf Sattelfestigkeit zu überprüfen und Kleinigkeiten abzusprechen. Nach den intensiven Vorbereitungen für unser Konzert in der Josefskirche im Hammer Westen vor nicht einmal drei Wochen gab es mit der Auftrittsreife der Songs keine Probleme. Für unser Gottesdienstprogramm hat Sebastian zwar schon eine schöne Idee, doch der Chor hat dieses nach kurzer Aussprache untereinander nach seinen Wünschen ergänzt. Typisch Gospeltrain: der „Chef“ (die Gänsefüßchen machen schon Sinn…) darf sich ja alles wünschen oder Vorschläge machen, als Diktator hätte er beim inzwischen erfahrenen und selbstbewussten Chor keine Chance. Gut so. Gemeinsame Entscheidungen sind bekanntlich besonders tragfähig. Wir sind schon gespannt auf Sonntag.