Der Sängerkreis Hamm, dem auch der Gospeltrain angehört, hielt am Samstag, den 28.03.2015, seine Jahreshauptversammlung ab. Man traf sich in einem Tagungsraum des Kurhauses Hamm; anwesend waren v.a. Vorsitzende und Leiter der im Sängerkreis vereinten Chöre.
Es ist üblich, dass einer der Chöre die Versammlung mit einem musikalischen Beitrag eröffnet. In diesem Jahr durfte der Gospeltrain seine musikalische Visitenkarte abgeben. Wir waren gespannt, wie viele Gospeltrainer nach dem großen Jubiläumskonzert an diesem Kurzauftritt teilnehmen würden. Angesichts der erheblichen Belastung, die wir bei der Konzertvorbereitung zu tragen hatten, und trotz Erkältungswetter haben wir eine ordentliche Mannschaft an den Start bringen können.
Das Einsingen fand recht formlos in einem Nebenraum statt. Es musste überhaupt erst einmal festgelegt werden, was wir eigentlich singen wollten. In vielen anderen Chören wäre eine derartige Spontanität vielleicht gar nicht möglich – bei uns ist es fast schon ein Markenzeichen. Allerdings hatten wir durch die intensiven Proben die Gewissheit, dass wir viele Titel sicher drauf haben.
Wir wurden dann in den Tagungsraum gerufen, wo uns das Fachpublikum erwartungsvoll ansah. Die große Mehrheit gehörte klassischen Gesangvereinen an, die v.a. deutschsprachige Lieder im Repertoire haben; bevorzugt aus den Genres Volkslied, Schlager/Chanson, Oper/Operette/Musical, aber auch Klassik und Geistliches Liedgut.
Eigentlich hätte unsere Vorsitzende Christa Etzel, in Personalunion auch Vorsitzende des Sängerkreises, die Tagung eröffnen sollen. Angesichts von Stimmproblemen, die sie zum Glück erst nach unseren Konzert erwischt hatten, übernahm jemand anderes die Begrüßung der Teilnehmer und des Gospelchores. Der Begrüßende erwähnte, dass er seit gut fünfzig Jahren einem Männergesangverein verhaftet sei – nun wussten wir, woran wir waren.
Nach wenigen Worten zur Tagesordnung – wir befanden uns schließlich auf einer Jahreshauptversammlung – ging es los. Chorleiter Sebastian nahm am Keyboard Platz, hielt einen Moment inne und los ging’s. Für „Loved“ als ersten Titel hatten wir uns erst vor wenigen Minuten entschieden, dennoch fanden Solistin Birgit und anschließend der Chor gut in das Stück. Für einige Herren im Saal war unsere Art des Vortrags etwas fremd und neu, andere schauten eher neugierig interessiert. Die Damen waren weniger reserviert. Eine kannte das Stück offensichtlich und sang leise mit. Alles etwas ungewohnt für uns, doch das anerkennende Lächeln eines Chorleiters, der unser Konzert besucht und sich anschließend lobend geäußert hatte, zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Der Applaus lieferte zusätzlich Bestätigung.
Chorleiter Sebastin Wewer ergriff das Wort, bedankte sich für die Einladung und wies darauf hin, dass es sich bei dem soeben gehörten Titel um den Mottosong unserer diesjährigen Konzerte handelte. Offensichtlich waren noch weitere Anwesende bei unserem Konzert gewesen, wie diverse Reaktionen deutlich machten. Wewer wies darauf hin, dass wir heute nur eine reduzierte Teamstärke hätten, wir aber dennoch auftrittsfähig seien; anerkennendes Nicken. Ob das wohl alle Chöre von sich sagen könnten?
Als zweites Lied haben wie mit „Sia hamba“ ein afrikanisches Stück ausgewählt; mutig und ein schöner Kontrast zum vertrauten Repertoire der Mehrzahl der Anwesenden. Da wir konzentriert und gut bei Stimme die Anweisungen vom Chef prima umgesetzt bekamen, machte der Vortrag ordentlich Eindruck. Zum Schluss gab es verdienten Applaus und ein Dankeschön für unseren Besuch. Offensichtlich hatte man Gefallen an unserer Art gefunden, auch wenn wir „einen ganz anderen Chorstil“ pflegen, wie es jemand formulierte.
Nach dem aufwendigen Konzert vor einer Woche, wo vieles vorab besprochen, organisiert und festgelegt worden war, zeigte dieser Kurzauftritt die andere Seite des Gospeltrains. Außer einer guten musikalischen Grundlage hatten wir keinerlei Vorbereitung mit ins Kurhaus gebracht. Diese Fähigkeit, spontan sein und kurzfristig agieren zu können, zeichnet uns aus; ist v.a. die Handschrift unseres Chorleiters. Es hat Sinn gemacht, diese Auftrittsmöglichkeit wahrzunehmen, denn wir konnten eine gute Visitenkarte unseres Chores vor Fachpublikum abgeben. Außerdem war die lockere Art angenehm für die Aktiven, die sich jetzt eine kleine Chorpause verdient haben. Mitte April geht es dann mit frischem Schwung weiter.