Ja, richtig gelesen. Die Fahrt an Bord des Gospeltrains ist nicht ohne Gefahren. Man geht in gutem Zustand hin, kommt häufig genug etwas desolat zurück. Von der Familie bekommt man dann noch spöttisch lächelnd zuhören: „Warum gehße da auch hin?“ – übersetzt: wat begipse dich auch inne Gefahr? Freiwillich!
Die klassischen Nebenwirkungen sind Verlust der Stimme und ein dicker Hals, gerne mal kombiniert mit platten Füßen und ächzendem Rücken. Auch der Kopf leidet, das Hirn ist nicht mehr so aufnahmefähig. Man hat zuvor ja jede Menge Text reingestopft. So bleibt uns wenigstens eine Überlastung der Arme durch schwere Liedermappen erspart. Also, nicht jammern! Manchmal ist man nach besonderen Auftritten tagelang von Dauergrinsen befallen, ebenso von hartnäckigem Ohrwurm – dieser meldet sich sogar nachts.
……….Hals- oder Kopfweh?………………..haben die „Rücken“? -ne, die haben Spaß!
………
doppeltes Dauergrinsen!……………………………………….fortgeschrittener Ohrwurm!
Unser Chef Sebastian Wewer spielt die Gefahren herunter. Wohlwissentlich! Er erzählt immer, was wir Tolles erleben werden – von den Nebenwirkungen ist nie die Rede. Dabei ist er durchaus selbst Betroffener.
Klar, wenn man fast alle Auftritte mitmacht, ist einfach mit Verschleiß zu rechnen. Man hat viele Stunden gesungen, sich die Füße platt gestanden oder in irgendwelchen Innenstädten wund gelaufen.
Es gibt in begrenztem Maße aber auch Gegenmittel und Vorsorgemaßnahmen: Unsere Kleiderordnung lässt Spielraum für persönliche Vorlieben und Bedürfnisse, um sich in Kleidung und Schuhen wohl zu fühlen. Für Getränke und Lutschbömsken seiner Wahl für’n Hals sorgt jeder selbst. Regelmäßiges Training soll außerdem für Abhärtung sorgen. Nicht zuletzt wird bei besonderen Anlässen für eine selbst organisierte Verpflegung gesorgt. Mit Augenzwinkern könnte man den Gospeltrain im Untertitel auch die „Nordener Nachtischfreunde“ nennen ;-). Ein gutes Betriebsklima dient schließlich der schnelleren Genesung.
….
das choreigene Belohnungssystem – rezeptfrei aus der Hausapotheke!
Bei allen Beschwerden – was will man machen?! Wir können ja nicht anders! Wir haben uns halt den Gospel-Virus eingefangen. Und geteiltes „Leid“ ist halbes „Leid“, geteilte Freude ist doppelte Freude. Das muss als Trostpflaster jetzt einfach reichen…
Ich bau auf unsere Trostpflastersteine-wenn mein Gospelherz auf Halbmast hängt. All unsere Trostpflastersteine-sind mein Aufwind bei stürmischem Gegenwind. Lieben Gruß vom fortgeschrittenen Dauerohrwurm