Mal wieder ein kleiner Einblick in unser „Innenleben“. Die gestrige Probe war wieder mal recht interessant – wie so oft.
Zunächst hatte der Alt seine Registerprobe. Seit einigen Wochen nehmen wir uns die Zeit, vor der Hauptprobe mit einzelnen Stimmen intensiver zu proben. Eins war sofort klar, der Chorleiter war super gut drauf und ging gleich daran, seine Energie an uns abzuarbeiten.
Ganz am Anfang wurde mitgeteilt, dass der Alt generell noch ein bisschen (zu) lieb und wenig selbstbewusst sei. Daran sollte nun gearbeitet werden. Die Proteste unsererseits machten beim ihm keinerlei Eindruck. Chorleiter Sebastian hatte sich offensichtlich fortgebildet und wollte die neuen Impulse unbedingt gleich anwenden. Warum er sich wohl ausgerechnet (Achtung, Satire!) den „lieben“ Alt statt den „frecheren“ Sopran als Versuchskaninchen ausgewählt hat?
Ganz ernsthaft: es macht die Probenarbeit interessanter, wenn immer mal wieder neue Ideen mitgebracht werden. Bei den Erklärungen zu den verschiedenen Übungen verwendete Sebastian eine bildhafte Sprache, angereichert durch Schauspielkunst und Körpereinsatz (für Insider: die Wurstfachverkäuferin wird mir wohl noch im Traum erscheinen 😛). OK, wir wissen doch längst, dass beim Singen der ganze Körper aktiv ist. In diesem Zusammenhang ist eine Sache ist positiv zu vermerken: im Gegensatz zu deren Anfangsphase bei uns stehen die „Neuen“ nicht mehr ganz so steif da und klammern sich an die Textblätter. Aus der letzten Reihe war gut zu beobachten, dass da langsam Schwung in die Hüften kommt. Alt- und Neugospeltrainerinnen wachsen zunehmen zusammen. Dem Einsatz der Beteiligten sei Dank.
Dann begann die Probe mit dem gesamten Chor. Sie fiel diesmal recht knapp aus, da anschließend noch eine Besprechung folgen sollte. Es ging schwungvoll wie immer los. Einem der Männer fiel auf, dass Sebastian irgendwie frisch aufgeladen wirkte. Man vermutete, dass er mit den Fingern in der Steckdose geschlafen habe – vielleicht hatte er aber auch einfach nur einen guten Tag gehabt. Oder eine schöne Alt-Probe!
Der eine Teil des Gospeltrains war schon intensiv eingesungen und dementsprechend gut bei Stimme. Laut Chorleiter sei diesmal der Sopran zu wenig zu hören gewesen. Frechheit. Diese Methode nennt man wohl „positive Provokation“. Im nächsten Durchlauf hielt der Sopran ordentlich dagegen, die Provokation war wie so oft erfolgreich. Wohl gemerkt: es wurde mit Einsatz gesungen, nicht einfach laut geschrien. Wir wissen schließlich, was der Meister wünscht.
Wir alle hatten mal wieder viel Spaß miteinander. Schaute man sich um, sah man in fröhliche Gesichter. Herrlich, wenn Erwachsene, die alltäglich in Beruf und Familie mit beiden Beinen fest im Leben stehen, mal so richtig heiter und albern sein können, so ganz losgelassen von vielen Konventionen. Gospeltrain ist auch aktive Erholung! Dennoch wurde ernsthaft geprobt und der Mann am Klavier dürfte mit dem Probenverlauf sehr zufrieden gewesen sein, wurden doch alle Anweisungen unmittelbar erfolgreich umgesetzt.
Nun galt es, zwei neue Mitglieder an Bord des Gospeltrains zu holen, die ihre Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Silvia und Mechthild wurden in die Mitte gerufen, um von unserem Chorleiter offiziell die Chorschals in Empfang zu nehmen. Als er sie den beiden umlegen wollte, gingen diese wie zum Ritterschlag spontan auf die Knie. Was für eine witzige Szene: der Saal tobte vor Vergnügen – dem Chef stand der Mund offen (selten, selten). Die Kamera lag zu Hause, was ein Ärger. Die beiden haben echt schnell geschnallt, was hier für eine Truppe zusammen ist. Kein Wunder, dass sie unbedingt dabei sein wollen. Am nächsten Mittwoch gibt es erneut die Gelegenheit zu Spaß, Musik und guter Laune.
Ja, diese Probe und die Besprechung hatten es in sich. Doch das wichtigste wurde ja glatt „unterschlagen“:
Am 03.12.2012 sind wir um 21:03 Uhr auf dem Radiosender: Radio-Lippewelle-Hamm (105 UKW) mit zwei Liedern zu hören. Ja, unsere Fans bekommen nun von uns etwas auf die „Ohren“ 😉 . Auch das zeichnet das besondere unseres Chores aus…via Wellen raus zu den Fans.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Hörvermögen und noch eine schöne Restwoche.
Eure TiNa D. aus dem Alt
Ja, die TiNa, wenn wir sie nicht hätten…! Wenigstens eine ist auf zack, hört zu und denkt mit. Sorry, die Information habe ich verbummelt zu erwähnen. Es ist aber auch immer turbulent bei uns.