Unser Hermann war mit uns auf Chorfreizeit, so schien es. Er war immer um uns herum, in Aussagen, in Gedanken. Hermann hätte dies gesagt, Hermann hätte jenes getan. Dabei fehlte sein brummender Bass, die frechen Sprüche, seine Menschenfreundlichkeit.
Hermann R. ist am 16.08.2022 verstorben. Sein Tod war ein Schock für uns. Zwar wussten wir von seiner Erkrankung, doch irgendwie hatten wir gehofft ihn nach einer Genesungsphase wieder in unserer Mitte begrüßen zu können. Es bleibt eine riesige Lücke, die zunächst von vielen persönlichen und gemeinschaftlichen Erinnerungen gefüllt wird. Was bleiben wird ist das Lächeln in den Gesichtern derjenigen, die sich an ihn erinnern. Vielen Dank, Hermann, für die gemeinsamen Jahre. Es war uns eine Ehre dich auf deinem letzten Weg zu begleiten und die Trauerfeier musikalisch mitzugestalten. Unsere Hoffnung, wenigstens ein Fünkchen Trost zu spenden, hat sich durch eine positive Rückmeldung deiner Familie offensichtlich erfüllt.
Bereits Monate zuvor hatten wir einen ehemaligen Gospeltrainer verloren (06.05.2022), der den Chor leider schon vor längerer Zeit krankheitsbedingt verlassen musste. Das ist Detlef L. sehr schwer gefallen, denn die Musik war seine Welt, ob singend und/oder Gitarre spielend.
Viele Gospeltrainer, die sich Corona bedingt ewig nicht gesehen hatten, trafen sich ohne große vorherige Verabredung auf Detlefs Beisetzung. Natürlich gab es viel Musik zu hören auf dieser Feier, deren Gestaltung ein früherer musikalischer Weggefährte übernommen hatte. Sehr berührend war es, mittels Aufzeichnung noch einmal Detlefs Stimme zu hören. Langjährige Gospeltrainer erinnern sich an eine legendäre Busfahrt zu einem Auswärtskonzert, bei der Detlef voller Enthusiasmus Gitarre spielte und sang – er stoppte erst, als es hieß: „aufhören, wir sind da“. Sein leidenschaftlicher Einsatz bei Konzerten, mit tiefem Eintauchen in die Songs und entsprechender Mimik und Körpersprache, ist auf Fotos eindrucksvoll dokumentiert. Herzlichen Dank für deine Fahrt an Bord unseres Gospeltrains, Detlef.
Durch Zufall kam auf unserer Chorfreizeit das Gespräch auf Schwester Maria Elisabeth. „ Die ist auch schon einige Zeit tot“ hieß es (verst. 12.11.2021)– der Trainarchivator war völlig überrascht.
Der Kontakt war weitgehend abgebrochen, da Maria Elisabeth den Chor schon vor vielen Jahren verlassen hatte, inzwischen längst nicht mehr in Hamm wohnte und zurückgezogen auf dem Altenteil ihres Ordens lebte. Dabei war sie genau genommen „Schuld“ an der Entstehung unseres Chores im Jahr 1995. Nach vielen Jahren in Afrika, die Musik und die englische Sprache im Ohr, fragte sie in unserer Gemeinde nach, ob es Gleichgesinnte gäbe, um Gospel zu singen. Es fand sich eine kleine Gruppe Interessierter; der damalige Kirchenmusiker Alexander Fabig ließ sich auf das für ihn bis dahin weitgehend fremde musikalische Gebiet ein, und unser ehemaliger Pfarrer Paul Markfort, der bei seinem langjährigen Mexikoaufenthalt viel Erfahrungen mit musikalischen Gottesdiensten hatte, bot uns jegliche Unterstützung. So hat die Idee einer einzelnen Frau eine wunderbare Geschichte angestoßen, die uns bis heute viel Freude bereitet. Speziell die altgedienten Gospeltrainer, die dich noch gekannt haben, sagen „vielen Dank für dein Engagement“, Maria Elisabeth
Hinweis: unter „Geschichte/In Gedenken“ finden sich unsere endgültig von Bord gegangenen ehemaligen Gospeltrainer.