Nachbesprechung Chorfreizeit Eversberg 11.-13.09.2015 – Teil 2

Heute stehen zwei intensive Probenblöcke auf dem Programm. Allerdings lassen wir den heutigen Tag erst einmal gemütlich angehen. Das Küchenteam des Matthias-Claudius-Hauses in Meschede-Eversberg hat seinen Gästen ein abwechslungsreiches Frühstück vorbereitet. Im Speiseraum sind fünf Tische für den Gospeltrain reserviert; die anderen Tische werden von anderen Hausgästen eingenommen.

© trainarchivator  Ein guter Start in den Tag ohne Zeitdruck

Die netten Tischgespräche werden nach einiger Zeit von Chorleiter Sebastian Wewer unterbrochen, denn nun gilt es ein Geburtstagskind hochleben zu lassen. „Happy birthday“ klingt richtig gut – selbst am Morgen ohne jedes Einsingen. Da schließen wir doch gleich noch „Hoch soll sie leben“ an. Einige der anderen Gäste, die hier ein Familientreffen abhalten, applaudieren nach diesem lautstarken Ständchen.

© trainarchivatorFür unser Geburtstagskind alles Liebe und Gute

Bevor um zehn Uhr die erste Probe beginnt, verbleiben noch einige Minuten. Die Einen suchen alles Notwendige zusammen – von Texten und Noten bis zur Wasserflasche. Andere gehen noch ein wenig auf die Terrasse, die schnell unser Lieblingsplatz geworden ist.

© trainarchivatorSebastian noch im Morgenmuffelmodus? – Nein, T-Shirt nicht gelesen 🙂

© trainarchivatorFür uns ist ein Gruppenraum reserviert, in dem wir ganz ungestört proben können. Mal sehen, was für ein Programm sich Sebastian für uns ausgedacht hat. Das bereit stehende Klavier ist neu gestimmt, wie uns der daran angebrachte „Warnhinweis“ verrät. Ob der Chef diesen auch gelesen hat?

© trainarchivatorAchtung! Auch dieses Klavier ist kein Schlagzeug.

Chorleiter Sebastian Wewer begrüßt alle Anwesenden, und informiert uns nebenbei über den geplanten Tagesablauf. Er erinnert an ein Versprechen, das er kurz nach Aufnahme seiner Tätigkeit als Gospel-Trainer vor über fünf Jahren gegeben hat: im nächsten Jahr soll endlich die Idee eines Afrika-Konzerts umgesetzt werden. Details nennt er nicht, aber wir dürfen erfahrungsgemäß sicher sein, dass da einiges an Ideen schlummert. Wir haben jedenfalls mehrere afrikanische Gospels als musikalischen Grundstock im Repertoire.

© trainarchivatorLocker und gut gelaunt geht es los

Wir starten mit den üblichen Einsingübungen, die für uns ungewohnt im Stuhlkreis durchgeführt werden. Ist eigentlich ganz schön, den anderen ins Gesicht zu schauen, denn so nimmt man unsere Gruppe als Ganzes ganz anders wahr.

© trainarchivator Man möchte Gedanken lesen können…

© trainarchivatorGeballte Aufmerksamkeit!

Als die Stimmen aufgewärmt sind, geht es weiter mit einem vierstimmigen Kanon. Die Gruppen werden durch Abzählen zusammengestellt, so dass wir mit unseren Partnern nicht so vertraut wie sonst sind. Aber genau darum geht es; die ausgetretenen Pfade mal verlassen. Wie sicher ist man, wenn man neben anderen Nachbarn als sonst sitzt? Wir treiben die Übungen auf die Spitze, indem wir beim Singen von L.Cohens „Hallelujah“ völlig frei im Raum umhergehen. Man hat ständig neue Höreindrücke: Sopran – Alt – Tenor – Bass. Man kann sich nur wenig an anderen orientieren, sondern muss sich auf sich selbst verlassen. Zu unserer Überraschung gelingt uns diese Übung recht gut. Wer weiß, wann uns diese Erfahrung mal zu Nutze sein kann?

© trainarchivatorIn der Bewegung seiner Stimme treu bleiben – nicht so einfach

Nun nehmen wir die gewohnte reihenförmige Sitzordnung dem Klavier gegenüber ein. Wir wollen am „Gospelmedley“ arbeiten, welches wir auf dem Gospelkirchentag 2014 in Kassel kennen gelernt haben. Vor längerer Zeit haben wir schon bei den Proben in Hamm angefangen es zu üben, doch es dann wieder bei Seite gelegt. Mit Hilfe der Text-/Notenblätter kommen wir einigermaßen durch, aber noch sind wir von Auftrittsreife weit entfernt.

© trainarchivatorOhne Blätter geht – noch – nichts

Vor allem bei einigen hohen Tönen fehlt es noch etwas an Sicherheit und wahrscheinlich auch an Selbstbewusstsein. Ob die vorgeschlagenen Methoden wirklich geeignet sind, um diese Töne zu erreichen, mag jeder selbst ausprobieren. Auch wenn wir hier eine Freizeit verbringen, so wird doch konzentriert gearbeitet. Das heißt aber nicht, dass nicht gelacht wird. Ganz im Gegenteil. Wir lachen miteinander und übereinander.

© trainarchivatorSopranos im Rampenlicht

Chorleiter Sebastian genießt den engagierten Chor, der fast widerspruchslos den Anweisungen folgt. Die Gospeltrainer amüsieren sich ihrerseits, wenn sich der Chef im Übereifer sprachlich verhaspelt, freche Sprüche loslässt und dabei auch mal ein Fettnäpfchen mitnimmt. Alle sind gut drauf, und so gibt es auf manche neckische Provokation reaktionsschnell kontra.

© trainarchivator© trainarchivator


Alle sind voll bei der Sache – fast alle. Die Nacht war kurz.

Nach dem Medley wird es afrikanisch. Zuerst wird an „Nkosi Sikelel’ iAfrika“ gearbeitet, mit dessen Text in Xhosa-Sprache wir schon in Hamm gekämpft haben. So allmählich bekommen wir diese Aufgabe aber in den Griff, so dass wir uns zunehmend den einzelnen Stimmen widmen können. Zum Glück bekommen wir intensive Unterstützung vom Chorleiter. Aber ob Martin mit der Antwort auf die Frage, an welcher Stelle die Bässe idealerweise Luft holen („Am besten zehn Minuten gar nicht!“) zufrieden ist?

© trainarchivatorTypisch Probe: wir haben Freizeit, der Chef muss arbeiten

Anschließend wird uns noch ein ganz neues Lied vorgestellt: „Asante yana yesu“ aus Kenia auf Swahili; also wieder ein Zungenbrecher für Mitteleuropäer. Das macht uns aber keine Angst, denn unsere afrikanischen Gospels haben wir auch alle in den Griff bekommen und singen diese ganz gerne.

Fertig! Nach diesem intensiven Probenblock haben wir uns die Mittagspause verdient. Als Gäste des Hauses genießen wir es, nicht kochen und spülen zu müssen. Sich einfach mal an einen gedeckten Tisch setzen ist auch ganz schön.

© trainarchivatorNoch einmal Sonne tanken, bevor der Herbst kommt
(oder der Chef zur Arbeit ruft)

Bis zur Nachmittagsprobe bleibt uns noch reichlich Freizeit, die jeder nach seinen Bedürfnissen und Interessen verbringt. Schnell haben sich etliche wieder auf der Terrasse eingefunden, wo sie die Sonne genießen.

© trainarchivatorUnser Wochenendhaus im Grünen

Die Lage des Hauses im Wald verleitet viele zu Spaziergängen, so dass sich die große Gruppe recht zügig in viele kleine Grüppchen aufteilt. Man lässt sich ein wenig treiben, genießt die Natur und verarbeitet die bisherigen Eindrücke des Tages. Man, geht’s uns gut!

© trainarchivatorSeptember – die perfekte Zeit für einen Waldspaziergang

Teil 3 folgt.

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