Nachbesprechung Hochzeit in Kamen-Heeren 30.08.2014

© trainarchivatorAm Ende einer aus Sicht unseres Chores ereignisreichen Woche stand eine Hochzeit auf dem Programm. Nachdem am Mittwoch die turnusmäßigen Proben nach der Sommerpause wieder aufgenommen wurden, stand am Freitag für die Teilnehmer des Gospelkirchentags in Kassel die Generalprobe an. Am Samstag trat dann wieder der „Ernstfall“ ein – Auftritt statt „nur“ Training.

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Die Hochzeit fand im Kamener Ortsteil Heeren in der dortigen Herz-Jesu-Kirche statt. Dieser neoromanische Bau überraschte uns gleich mehrfach. Schon aus der Ferne war der helle und farbenfrohe Turm zu sehen und wies uns den Weg. Der Innenraum empfing uns dann aufgrund dicker Mauern und kleiner Fenster recht düster; das graue Wetter tat sein Übriges dazu. Ganz anders sah es dann aus, als die Lampen angingen und speziell der Altarraum ausgeleuchtet wurde. Ganz wunderbar.

© trainarchivatorTolle Aussicht auf den prächtigen Altarraum

Gut, dass wir frühzeitig angekommen waren, denn es benötigte schon einige Zeit, bis wir uns auf der engen Empore eingerichtet hatten. Wie Chorleiter Sebastian Wewer sein Keyboard die enge Wendeltreppe hinauf geschafft hat bleibt ein Rätsel. Durch die zusätzliche Übernahme des Orgeldienstes musste er zudem zwischen Keyboard und Orgel wechseln – aufgrund der Enge eine echte Herausforderung.

© trainarchivatorDie Orgelempore hoch über dem Geschehen

Das Einsingen verlief problemlos, so dass viele Songs nur kurz angesungen werden mussten. Verständlich, waren viele Gospeltrainer doch gestern Abend noch bei der Generalprobe für den Gospelkirchentag, wo teilweise die gleichen Titel gesungen wurden. Inzwischen war auch Pater Ewald Ottoweß eingetroffen, der die Trauung durchführen sollte. Schnell wurde uns eine Begrüßung von unten zugerufen.

© trainarchivatorKurze Absprache der Hochzeitsprofis am Altar

Einige Minuten verblieben uns noch, dann kam die Braut. Ihren Einzug begleiteten wir mit dem Lied „I will be there“. Das hörte sich richtig gut an! Gerade diesen Titel hatten wir in letzter Zeit oft gesungen und dementsprechend einfach fiel er uns. Die Akustik war prima und Sebastian hatte wenig Arbeit mit uns. Es musste seinen Chor nur richtig dosieren und konnte dann den Gesang einfach fließen lassen. Ganz leicht hörte es sich auch an.

Direkt im Anschluss sang die Gemeinde das Eröffnungslied „Suchen und fragen“. Wie bei allen Hochzeiten wurden die Gemeindelieder von uns unterstützt. Pater Ottoweß hielt Begrüßung, Einführung und Kyrie knapp, schon beim Gloria ging es weiter mit Musik. Der Titel „Dass Du mich einstimmen lässt“ war uns weitgehend unbekannt, doch wir hatten den Text zur Hand, so dass wir mitsingen konnten.

Nach Tagesgebet und Lesung (Rut 1, 14b-17) war der Gospeltrain mit einem Zwischengesang an der Reihe. „Jesus is right here“. Da kam Gänsehautgefühl auf. Auch dieses Lied klappte prima, obwohl der Sopran zahlenmäßig dem Alt ausnahmsweise mal unterlegen war. Wie gerne hätte man mal gehört, wie es sich unten im Kirchenraum angehört hat; auf der Empore hatten wir einen sehr positiven Eindruck.

Weiter ging es mit dem Evangelium („Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“, Mt19, 3-6). In der Predigt des Paters ging es um sich ergänzende Gegensätze und Unterschiede. Dann war es endlich so weit: die Trauung des Paares stand an. Nach der Segnung der Ringe wurde das Trauversprechen abgenommen und anschließend auch das Paar gesegnet. Wie immer verfolgten die Gospeltrainer die Zeremonie sehr aufmerksam. Auch dieses Paar hatte sich das „Hallelujah“ im Anschluss an die Eheschließung gewünscht. Es passt als Jubelruf aber auch einfach zu gut, und unterstrich diesen ganz besonderen Augenblick. Die Kirche war mit schönem Gesang angefüllt und verschaffte der Hochzeitsgesellschaft nach der Spannung einige Momente des Innehaltens.

© trainarchivatorVon der Empore hatte man freie Sicht auf das Geschehen

Den Fürbitten schloss sich die Gabenbereitung an, begleitet vom Gemeindelied „Wenn das Brot, das wir teilen“. Zum Sanctus wurde dann der Klassiker „Großer Gott, wir loben dich“ angestimmt. Auch das Geheimnis des Glaubens und das Vater unser sprachen alle gemeinsam, der Friedensgruß mit dem Lied „Herr, gib uns deinen Frieden“ ergänzt.

Während der Kommunion kam der Gospeltrain wieder zum Einsatz. Man hatte sich den gefühlvollen Gospel „Angels by your side“ ausgesucht. Dieser Song ist eine Art Segenswunsch, der vom Komponisten sehr gelungen in Text und Melodie umgesetzt wurde. An dieser Stelle des Gottesdienstes, wo viele sicher eine wohlige Zufriedenheit und Sicherheit empfunden haben mögen, war dieses Stück eine ausgezeichnete Wahl. Nach dem letzten Gemeindelied war Sebastian einfach an der Orgel sitzen geblieben und spielte das Lied auf diesem Instrument, statt wie sonst auf dem Keyboard. Alles spontan, keinesfalls abgesprochen. Der Gospeltrain kennt seinen Chef und ließ sich von solchen Umstellungen nicht irritieren. Auch die Tatsache, dass der Kontakt zum Chor, um durch Mimik und Körpersprache Anweisungen zu geben, durch die Sitzposition erschwert war, haben wir gemeistert. Die sich an den gelungenen Song anschließende kurze Zeit der Stille war sehr angenehm.

Nun gab es eine kurze Irritation, ob sich ein Lied oder schon das Schlussgebet anschlösse. Pater Ottoweß ergriff die Initiative und sprach einige Worte zum Abschluss. Dann war Sebastian an der Reihe und spielte das Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ an, welches dann gemeinsam gesungen wurde. Das eigentliche Schlussgebet sprach im Wechsel das Hochzeitspaar. Eine schöne Idee die beiden zu Wort kommen zu lassen; ist es doch ihr Tag, den sie selbst gestaltet haben.

Bevor das Paar zum auf der Orgel gespielten Hochzeitsmarsch die Kirche verließ, gab es noch den Klassiker aller Gospelklassiker zu hören. Kaum eine Hochzeit möchte auf „Oh, happy day“ verzichten. Das Publikum hatte die Brautmesse bisher recht ruhig verfolgt, klatschte beim Schlussstück aber sofort mit, stand auf und warf mal einen Blick in unsere Richtung. Auch die Gospeltrainer verließen allmählich die Kirche, wobei einige noch vom Pater angesprochen wurden. Dieser entschuldigte sich zu unserer Überraschung, dass er sich bei uns nicht ausdrücklich zum Abschluss des Gottesdienstes bedankt habe. – Kein Problem. Wir hatten nicht das Gefühl übergangen worden zu sein. Über das Lob für unseren Auftritt haben wir uns jedenfalls sehr gefreut.

© trainarchivatorWer diese Woche in Sachen Choraktivitäten voll durchgezogen hatte,
freute sich auf’s Restwochenende

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